chemisches und veterinäruntersuchungsamt sigmaringen

44
JAHRESBERICHT 2018 Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

Upload: others

Post on 15-Nov-2021

5 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

JAHRESBERICHT

2018

Chemisches und

Veterinäruntersuchungsamt

Sigmaringen

Page 2: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

Inhaltsverzeichnis

Vorwort der Amtsleiterin Seite 3

Impressum Seite 43

Mitarbeiter Seite 15

Mitarbeiter des CVUA Sigmaringen Seite 15

Ausbildung Seite 16

Treffpunkt Überwachung Seite 18

Betriebliches Gesundheitsmanagement Seite 18

Betriebsausflug an den Bodensee Seite 19

Lebensmittel Seite 21

Untersuchungsergebnisse in Zahlen Seite 21

Gefahr für die Gesundheit Seite 23

Typische Schädlinge in Speisegetreide Seite 24

Kokosnüsse Seite 25

Schimmelpilzgifte im Kaffee Seite 28

Sauerkirschnektar auf dem Prüfstand Seite 28

Schwefeldioxid in Traubensaft Seite 30

Nitrat und Nitrit in ökologischen und konventionellen Rohschinken Seite 31

Campylobacter – ein Darmkeim auf dem Vormarsch Seite 32

Trinkwasser Seite 34

Tabakwaren Seite 36

Öffentlichkeitsarbeit Seite 39

Veröffentlichungen, Vorträge und Posterbeiträge Seite 39

Mitarbeit in Kommissionen und Arbeitsgruppen Seite 40

Teilnahme an Qualitätsprüfungen Seite 42

Unterricht, Ausbildung Seite 42

Lehrtätigkeit an der AkadVet Seite 42

Highlights 2018 Seite 4

Wechsel an der Spitze des CVUA Sigmaringen Seite 4

Besuch von Ministerialdirigentin Anne-Katrin Leukhardt im CVUA Sigmaringen Seite 5

Das CVUA Sigmaringen auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest Seite 7

Die Herausforderung von Laborumbauten bei laufendem Betrieb Seite 8

Tag der offenen Tür im CVUA Sigmaringen Seite 9

Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 2018 Seite 11

Presseberichte Seite 13

2

Page 3: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

einer breiten Öffentlichkeit die neu gestalteten Räumlich-keiten präsentieren. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterhaben ideenreich ihren Arbeitsbereich präsentiert undstanden zu allen Fragen Rede und Antwort. Auch die viel-fältigen Mitmachaktionen animierten die Besucher, vieleStunden bei uns zu verweilen und selbst zu experimen-tieren. Wir haben uns gefreut, dass unserer Arbeit so vielInteresse und Aufmerksamkeit entgegengebracht wurde.Kurz gesagt: Der Tag der offenen Tür war für uns ein vol-ler Erfolg. Um auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Be-such bei den Kolleginnen und Kollegen zu ermöglichen,wurde direkt im Anschluss ein Mitarbeitervormittag mitdem gleichen Programm angehängt. Eine Aktion, die gutgenutzt wurde, um sich über angrenzende Fachgebietenäher zu informieren, aber auch um Kontakte im Haus zuKolleginnen und Kollegen zu pflegen oder neu zu knüpfen.

Der Aufbau und der Erhalt eines guten Netzwerkes sindintern aber auch zu externen Fachkollegen für unsere Ar-beit unerlässlich. So sind einige Arbeitsgruppen für ihreTagungen und zum Informationsaustausch ins CVUA Sig-maringen gekommen. Ebenso haben wir den Dialog zuverschiedenen Persönlichkeiten aus der Politik gesuchtund in Gesprächen und Führungen durchs Haus über un-sere Arbeit informiert.

Neben allen außergewöhnlichen Veranstaltungen undHighlights wurden in konzentrierter Arbeit über 8.000 Le-bensmittelproben, Tabakerzeugnisse und Trinkwasser un-tersucht und begutachtet. Dabei wurden sowohl alte,bewährte Untersuchungsmethoden eingesetzt als auchneue Verfahren entwickelt, angepasst und validiert. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des CVUA Sigma-ringen haben sich über das gesamte Jahr hinweg sehr en-gagiert eingesetzt und gemeinsam eine hervorragendeLeistung erbracht. Dafür gilt ihnen mein besonderer Dank.

Über die Ergebnisse unserer Arbeit für den Verbraucher-schutz in Baden-Württemberg können Sie sich auf denfolgenden Seiten in Wort und Bild informieren.

Zum Schluss danke ich all denjenigen, die an der Erstel-lung der Beiträge und der Gestaltung dieses Jahresbe-richtes mitgewirkt haben, der dieses Jahr neu in denFarben unseres Logos erscheint.

Nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen des Jah-resberichts.

Mirjam Zeiher, Amtsleiterin Sigmaringen, im Juli 2019

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

am 01. März 2018 habe ich die neue Aufgabe als Amts-leiterin des CVUA Sigmaringen von Herrn Bernfried Glückübernommen, der Ende Februar feierlich in den wohlver-dienten Ruhestand verabschiedet wurde. Als geschickterNetzwerker hat er es während seiner Dienstzeit stets ver-standen, die Geschicke des CVUA Sigmaringen positiv zulenken und unsere Interessen nach außen zu vertretenund hat mir dadurch den Weg für einen guten Start geeb-net. Ich konnte mich auch uneingeschränkt auf die Un-terstützung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter desHauses verlassen. Mein besonderer Dank gilt meinemStellvertreter Herrn Erich Klein, unserem VerwaltungsleiterHerrn Gerald Wolf und der guten Seele im Vorzimmer FrauBirgit Baur, die mich oft, zum Teil im Hintergrund, unter-stützt und beraten haben. Auf diese Weise wurde mir eineschnelle Einarbeitung in die neuen Aufgabenbereiche er-möglicht.

Insgesamt 1,2 Millionen Euro standen dem CVUA Sigma-ringen aus der Planung 2017 für bauliche Veränderungenund Nachrüstungen zur Verfügung. Innerhalb von siebenMonaten wurden - ohne die Betriebsabläufe zu unterbre-chen - der Sensorikraum, die Nährbodenküche und einGroßteil des Mikrobiologietrakts umgebaut. Ein weitererTeil des Umbaus soll im Jahr 2019 fortgeführt und abge-schlossen werden.

Wie geplant, war der Umbau pünktlich zum Tag der offe-nen Tür im November abgeschlossen. Stolz konnten wir

3

Vorwort der Amtsleiterin

Herr Bernfried Glück und Frau Mirjam Zeiher bei der Verabschiedungs- und Amtseinführungsfeier

Page 4: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

4

Wechsel an der Spitze des CVUA Sigmaringen

Am 23.02.2018 wurde der Leitende Chemiedirektor desChemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA)Sigmaringen, Bernfried Glück, in den Ruhestand verab-schiedet.

Feierlich wurde Bernfried Glück im Hofgarten in Sigma-ringen verabschiedet. Die Redner Minister für ländlichenRaum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL, Regie-rungspräsident Klaus Tappesser, Vorsitzender des Land-kreistags Joachim Walter, Bürgermeister Thomas Schärer,die ALUA-Vorsitzende Dr. Heike Goll (CVUA Freiburg) unddie Personalratsvorsitzende des CVUA Sigmaringen Sa-bine Cataldo würdigten seinen Werdegang und seine Er-folge.

Bernfried Glück bedankte sich sehr herzlich bei den Mit-arbeitern des CVUA Sigmaringen. Bernfried Glück war inzahlreichen Gremien aktiv, u.a. als Vorstandsmitglied imBundesverband der Lebensmittelchemiker und stellver-tretender Bundesvorsitzender der BTBkomba Gewerk-schaft für öffentliche Dienstleistungen, Technik undNaturwissenschaften.Durch sein Engagement und durch seine Öffentlichkeits-arbeit hat Bernfried Glück maßgeblich dazu beigetragen,

dass für 2018 und 2019 jeweils 5 neue Stellen für die vierCVUAs und das Staatliche Tierärztliche Untersuchungs-amt Aulendorf - Diagnostikzentrum genehmigt wurden,um das Personaldefizit bei der Lebensmitteluntersuchungin Baden-Württemberg zu verringern.

Damit begann mit seiner Nachfolgerin Mirjam Zeiher eineneue Ära am CVUA Sigmaringen.Mirjam Zeiher ist das Schwabenländle nicht unbekannt.Sie ist in Reutlingen geboren und war bereits seit 2015am CVUA Sigmaringen als Abteilungsleiterin im BereichUntersuchung von tierischen Lebensmitteln tätig.

In ihrer Antrittsrede bedankte sie sich für das ihr entge-gengebrachte Vertrauen. Weiter erklärte sie, dass sie aufdie Stärken und nicht auf die Schwächen ihrer Mitarbei-ter/innen eingehen wolle. Ihr Ziel sei es, die Stärken der

Mitarbeiter/innen weiter zu stärken und die sehr motivier-ten und engagierten Mitarbeiter/innen in einer wertschät-zenden Umgebung zu führen.

Luisa Stanojlovic

Herr Minister Hauk MdL und Herr Glück

Highlights 2018

Frau Zeiher und Frau Dr. Goll bei der symbolischen Schlüsselübergabe

Page 5: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

5

v.l.n.r.: Minister Peter Hauk MdL, Regierungspräsident Klaus Tappeser, Landtagsabgeordneter Klaus Burger MdL, Bernfried Glück

v.l.n.r.: Frau Baumgart, Frau Zeiher, Frau Leukhardt, Frau Mock, Herr Klein

Zu diesem feierlichen Anlass traf Minister Hauk MdL auf vierGenerationen der Amtsleitung des CVUA Sigmaringen.

v.l.n.r.: Herr Dr. Wilmar Hörtig, Herr Minister Peter Hauk MdL,Frau Mirjam, Zeiher, Herr Dr. Christoph Reinhard, Herr Bernfried Glück

Besuch von Ministerialdirigentin Anne-Katrin Leukhardt im CVUA Sigmaringen

Frau Ministerialdirigentin Anne-Katrin Leukhardt ist seitSeptember 2017 die neue Leiterin der Abteilung 3„Verbraucherschutz und Ernährung“ des Ministeriums fürLändlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Indieser Eigenschaft besuchte sie am 29.06.2018 dasCVUA Sigmaringen und informierte sich über dievielfältigen Aufgaben des Hauses bei der Untersuchung

von Lebensmitteln und Tabakerzeugnissen. Frau Leuk-hardt wurde begleitet von Frau Mock, derLeiterin des Referates „Lebensmittelwesen, Lebens-mittel-, Wein- und Trinkwasserüberwachung“ im MLRsowie von Frau Baumgart vom Referat „Veterinärwesen,Lebensmittelüberwachung“ des RegierungspräsidiumsTübingen.

Nach der Begrüßung durch die neue Leiterin des CVUASigmaringen, Frau Mirjam Zeiher, lernte Frau Leukhardtdie Arbeitsgebiete der fünf Abteilungen kennen. Im nach-

folgenden Rundgang durch das Haus wurden der Juristindie Aufgaben und Tätigkeiten ausgewählter Zentrallabo-ratorien vorgestellt.

Page 6: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

Zentrallabor Mykotoxine - Viel körperliche

Arbeit steckt in der Probenvorbereitung

Für Menschen toxische Mykotoxine (Schimmelpilzgifte)wie Aflatoxine, Ochratoxin A (OTA), Fusarientoxine, Fu-monisine, Zearalenon und Patulin werden von Schimmel-pilzen bei ungünstigen Wachstums-, Ernte- oderLagerbedingungen produziert. Betroffen sind nahezu alleLebensmittelgruppen, vor allem aber Nüsse, Früchte, Gewürze und Getreide.

Die Abteilungsleiterin Frau Kocher und die LaborleiterinFrau Burgmaier-Thielert erläuterten die verschiedenenSchritte bei der Durchführung der Rückstandsuntersu-chung auf Mykotoxine in der Praxis.

Bevor die Identifizierung und Quantifizierung der Myko-toxinspuren mit den komplexen und teuren LC-MS/MS-

Messgeräten erfolgen kann, ist eine gehörige Portion ankörperlicher Arbeit erforderlich, um aus bis zu 30 kg Gesamtprobe durch Zerkleinern und Homogenisieren einerepräsentative Laborprobe mit 10 g Einwaage zu erstellen.

Ausgestattet mit Gehörschutz waren die Besucherinnen ineinem extra hierfür ausgestatteten Kellerraum unmittelbarZeuginnen einer Probenvorbereitung, die von 2 techni-schen Mitarbeitern mit einem Chargenmischer durch-geführt wurden.

Anschließend wurde in verschiedenen Laborräumen daslabormäßige Vermahlen von Getreide und das anschlie-ßende Homogenisieren mit einem Taumelmischer sowiedie weitere analytische Probenvorbereitung bis hin zurMessung der Rückstände im unteren Mikrogramm pro Kilogramm-Bereich gezeigt.

Zentrallabor Tabak und Tabakerzeugnisse -Nicht nur Untersuchung, sondern auch Verbraucherschutz und Aufklärung

Der Laborleiter Jürgen Hahn erläuterte die technologi-schen Tricks der Zigarettenindustrie und verwies auf dasmassive Marketing der Hersteller bei der Markteinführungvon E-Zigaretten bzw. Tabakerhitzern, um neue Raucherzu gewinnen.

Eindrucksvoll konnte Frau Leukhardt gezeigt werden, wasdie menschliche Lunge alles abbekommt. Der Rückstandvon 20 Zigaretten, die mit der automatischen Abrauch-maschine abgeraucht werden, wird nämlich auf einem Filterpapier niedergeschlagen, so dass sich der Verbrau-cher/Raucher direkt ein Bild machen kann, was er seinerLunge zumutet.

6

Page 7: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

Das Chemische und Veterinärunter-suchungsamt Sigmaringen hat sichund seine Aufgaben am Sonntag,den 30.09.2018 im Rahmen des100. Jubiläums des Landwirt-schaftlichen Hauptfestes präsen-tiert. Diese Fachmesse fand übereinen Zeitraum von neun Tagen aufdem Cannstatter Wasen statt.Unter dem Motto „LandwirtschafterLEBEN“ drehte sich dieses Jahralles um Tiere, Technik, Natur undErnährung. Im Bereich des Ministeriums fürLändlichen Raum und Verbraucher-schutz Baden-Württemberg wur-den am Stand „Verbraucherschutzund Ernährung“ als Schwerpunktdie Themen „Schimmelpilzgifte inGetreide“ und „Vitamin C in Frucht-säften“ vorgestellt.Das Angebot fand beim Publikumsehr großen Anklang. Zahlreiche in-teressierte Verbraucherinnen undVerbraucher besuchten den Standum sich zu informieren, den Fach-leuten Fragen zu stellen und die an-gebotenen Broschüren zur ver-tiefenden Lektüre mitzunehmen.Auch VerbraucherschutzministerPeter Hauk MdL machte sich vorOrt ein Bild von der Arbeit desCVUA.

Tanja Welsch

7

Zentrallabor Fruchtsäfte - Verfälschungen auf der Spur

Der Laborleiter Herr Dr. Nietner hatte mit seinem Teamverschiedene Granatapfelsäfte zur Verkostung vorberei-tet und den interessierten Besuchern angeboten.

Bei der Untersuchung von Fruchtsäften und Fruchtnek-taren spielt die sensorische Prüfung eine entscheidendeRolle. Abhängig vom jeweiligen Produkt, dem Aussehen,Geruch und Geschmack sowie der Kennzeichnung aufder Verpackung, werden vom Sachverständigen die imAnschluss im Labor zu untersuchenden Parameter fest-gelegt.

Am Beispiel von Granatapfelsäften unterschiedlicher Her-steller konnte eindrücklich dargestellt werden, wie großdie Spanne der sensorischen Eigenschaften bei dieserProduktkategorie ist. Auch konnte aufgezeigt werden,dass sich bereits bei der sensorischen Prüfung vonFruchtsäften deutliche Anzeichen für eine Verfälschung

ergeben können. So wurde hier bei einem sensorisch auf-fälligen Granatapfelsaft durch weitere Untersuchungennachgewiesen, dass dieser mit Apfelsaft verschnitten war.

Erich Klein, Ulrike Kocher, Paul-Hermann Reiser

Das CVUA Sigmaringen auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest

v.l.n.r. Ulrike Kocher, Peter Hauk MdL, Dr. Gregor Vollmer, Paul-Hermann Reiser

Page 8: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

8

Die Herausforderung von Laborumbauten bei laufendem Betrieb

Im Anschluss an den Bezug des Neu-baus 2. Bauabschnitt im Jahre 2014wurde eine Nutzungsanforderungerstellt, die umfangreiche baulicheMaßnahmen im 1. Bauabschnitt, insbe-sondere für die mikrobiologischen Laborbereiche, zur Folge hatte. DieBearbeitung von stark erhöhten Pro-benzahlen in einzelnen Laborbereichenund Bildung neuer Laborteams erfor-derten Anpassungen in der Labor-organisation und -einrichtung.

Zudem war die Anpassung einiger che-misch-physikalischer Arbeitsplätze miteiner Arbeitshöhe von bisher 90 cm an die für mikrobiologisches Arbeitenerforderliche Arbeitshöhe von 75 cmlängst überfällig. Durch Verlagerung der Nährbodenküche in die ehemaligeBibliothek ergab sich zusätzlich Frei-raum für das gemeinsame Probenma-nagement und die Sensorik vontierischen Lebensmitteln durch die che-mischen und mikrobiologischen Sach-verständigen.

Die erste Nutzungsanforderung wurdeam 28.07.2015 bei Vermögen undBau Baden-Württemberg – AmtRavensburg – eingereicht. Die anschlie-ßenden Planungsgespräche zeigten,dass insbesondere die Lüftungstechnikderart umfangreich abgeändert werdenmusste, um die Anforderungen deraktuellen DIN 1946-7 an raumlufttech-nische Anlagen in Laboratorien erfüllenzu können. So mussten ab Mitte Mai2018 nicht nur Labormöbel ausge-räumt, sondern auch abgehängteDecken und die meisten Lüftungsrohreentfernt werden. Dies gelang beilaufendem, jedoch eingeschränktemBetrieb der mikrobiologischen Labora-torien unter Einhaltung eines aus-geklügelten Bauzeitenplanes und dankder Flexibilität und Geduld derBeschäftigten.

Das gute Zusammenwirken von Bau-behörden, Architekt, Nutzer und denbeteiligten Firmen ermöglichte einenraschen Baufortschritt, so dass dieneu eingerichteten Laboratorien derÖffentlichkeit zum Tag der offenen Türam 10.11.2018 präsentiert werdenkonnten.

Erich Klein Teilansicht der neuen Nährbodenküche

Nährbodenküche in der Bauphase

Autoklavenraum in der Bauphase

Page 9: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

9

Tag der offenen Tür im CVUA Sigmaringen

Der Tag der offenen Tür am 10. November 2018 im CVUASigmaringen fand einen großen Zuspruch aus der Bevöl-kerung. Über 800 interessierte Besucherinnen und Besu-cher verbrachten teilweise mehrere Stunden in denunterschiedlichen Laboratorien und konnten sich einenEinblick in die Aufgaben des Untersuchungsamtes ver-schaffen. Unter dem Motto „Lebensmittel im Fokus“ prä-sentierten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihrenArbeitsalltag sowie aktuelle Themen aus verschiedenstenBereichen des Verbraucherschutzes, welche von den un-terschiedlichen Seiten beleuchtet wurden.

Bei Führungen durch verschiedene Laboratorien gab esfür Groß und Klein viel zu entdecken. Neben vielen fach-lichen Informationen wurden die Verbraucher zu zahlrei-chen Aktivitäten eingeladen. Dabei konnten sie zumBeispiel im „Sensorik-Parcours“ ihre sensorischen Fähig-keiten testen, beim Getreidequiz ihr Wissen über die un-terschiedlichen Getreidesorten anwenden und bei denAromastoffen synthetische mit natürlichen Aromen ver-gleichen.

Ein farbenprächtiges Lichtermeer war im Wasserlabor zusehen, denn hier wurden unsichtbare Inhaltsstoffe imWasser mittels Fluoreszenz sichtbar gemacht. In der Mi-krobiologie wurden beliebte Verstecke von Bakterien inder Küche aufgezeigt und beim „Döner zum Mitmachen“

ging es darum, den Verbrauchern den Unterschied zwi-schen Döner Kebap und Drehspießen zu erklären. Füreinen gewissen Gruselfaktor sorgte der Milbenkäse. Beidieser Käsesorte ist das Vorhandensein der lebenden Mil-ben gewollt und die Besucher konnten den Käse, nach-dem sie die Milben unter dem Mikroskop betrachtethatten, auch probieren. Im „Grusel-Kabinett“ wurdenFremdkörper, Schädlinge und andere unappetitlicheDinge, die nicht in Lebensmittel gehören, jedoch bei Un-tersuchungen gefunden wurden, ausgestellt.

Wichtiges über Hygieneanforderungen erfuhren die Besucher am Stand der Tierärzte und der Lebensmittel-kontrolleure des Fachbereichs Veterinärdienst und Ver-braucherschutz des Landratsamtes Sigmaringen.

Das CVUA Sigmaringen stellte sich am Tag der offenenTür auch als Ausbildungsbetrieb, in welchem Chemiela-borantinnen und -laboranten ausgebildet werden, vor.Insgesamt war es eine sehr gelungene Veranstaltung. DieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter präsentierten mit vielSpaß und sehr viel Engagement ihr Aufgabengebiet undkonnten dabei den Verbrauchern hilfreiche Erklärungengeben.

Melissa Schätz, Luisa Stanojlovic

Eindrücke vom Tag der offenen Tür

Präsentation von Lebensmitteln, die auf Mykotoxine untersucht werden

Page 10: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

10

Frau Dr. Tanja Radykewicz im Mykotoxinlabor

Einblicke in die Welt der Mikroskopie

In der Probenannahme

Im Labor der Mikrobiologie gab es viel Interessantes zu erfahren

Anschauungsmaterial

Die gute Laune war im ganzen Haus zu spüren Tolle Experimente mit flüssigem Stickstoff

Page 11: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

11

Öffentlichkeitsarbeit im Jahr 2018

Kontakte zu Politik, Verwaltung und Arbeitsgruppen

Frau Ländrätin Stefanie Bürkle (1. v.l.) veranstaltet ihre Behördenleiterrunde bei wechselnden Behörden. Im Januar war die Behördenleiterrunde zu Besuch im CVUA Sigmaringen

Sitzung desbundesweiten Arbeitskreises „Aroma“ im März

Arbeitsgruppensitzung ALTS-AG „Milch“ im April

Page 12: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

12

Besuch des Veterinäramtes Sigmaringen im Oktober

Besuch von Herrn Burger MdL (1. v.l)und Herrn Glück (1. v.r.)

Besuch des GesundheitsamtesSigmaringen im November

Besuch von Herrn Behringer MdL a.D.

Page 13: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

13

Pressekonferenz Jahresbericht 2017

Wie bereits in den vergangenen Jahren üblich, wurdeauch im Jahr 2018 am 26. Juli zum Erscheinen des Jah-resberichts des CVUA Sigmaringen eine Pressekonferenzveranstaltet.

Der Einladung des CVUA Sigmaringen folgten zahlreicheVertreter von Zeitung, Radio- und Fernsehsendern, welche über ausgewählte Themen des Jahresberichtesinformiert wurden.

Auf SWR4 wurde am selben Tag ein Radiobeitrag darüberge sendet.

JAHRESBERICHT

Chemisches und

Veterinäruntersuchungsamt

Sigmaringen

2017

Besuchergruppen zu Gast im CVUA Sigmaringen

Auch in diesem Jahr besuchten uns einige Besucher-gruppen, um einen Einblick in die Tätigkeiten der Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter des Untersuchungsamtes zuerhalten.

Anfrage des SWR

Der SWR fragte beim CVUA Sigmaringen nach Ergebnissen zur Untersuchung von Mykotoxinen in Studentenfutterfür eine Sendung des Formats Marktcheck zu Studentenfutter an.

Presseberichte

Page 14: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

14

Presseberichte

Page 15: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

davonteilzeit-

beschäftigt

davonteilzeit-

beschäftigt

15

Mitarbeiter

Mitarbeiter des CVUA Sigmaringen (Stand: 31.12.2018)

Sachverständige Lebensmittelchemiker 20 5

Sachverständige Tierärzte 5 2

Sachverständige Biologen 1 1

Diplomingenieure (FH), Bachelor of Science (B. Sc.) 4 0

Mitarbeiter Verwaltung (inkl. Haustechnik und EDV) 17 8

Lebensmittelchemiker im praktischen Jahr 4 0

Technische Mitarbeiter 55 33

Chemielaboranten in Ausbildung 12 0

2018 eingetreten 15

davon traten in den Ruhestand 6

2018 ausgeschieden 16

40-jähriges Dienstjubiläum feierten 3Herr Gerald WolfFrau Anita BaumannFrau Inge Keßler

25-jähriges Dienstjubiläum feierten 3Frau Daniela UhlandHerr Robert BurkFrau Christine Steinki

Mitarbeiter gesamt 118

Page 16: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

16

Ausbildung

Chemielaborantinnen und Chemielaboranten

Im vergangenen Ausbildungsjahr beendeten vier von ins-gesamt zwölf Auszubildenden erfolgreich ihre Ausbildungzur Chemielaborantin bzw. zum Chemielaboranten, dar-unter ein Auszubildender mit einer Schwerbehinderung.Hierbei betrat das CVUA Sigmaringen Neuland und be-wies, dass es sehr wohl möglich ist, Jugendliche mit Be-hinderung in einem Beruf auszubilden, der viel von einemabverlangt. Eine gute Planung und eine gelungene Zu-sammenarbeit von Integrationsfachdienst, Berufsschuleund Beschäftigten machten dies möglich. Sicherlich wares am Anfang für alle Beteiligten schwer, aber viele Be-denken konnten im Laufe der Zeit ausgeräumt werdenund führten so zum erfolgreichen Abschluss der Ausbil-dung. Leider konnte aufgrund von fehlenden Stellenan-geboten seitens der CVUA Sigmaringen nur eineAuszubildende in ein befristetes Arbeitsverhältnis über-nommen werden.

Obwohl die Bewerberzahlen konstant waren, sind die An-strengungen, den Ausbildungsberuf des Chemielaboran-ten bei den Schülern bekannt zu machen, gestiegen. Eszeichnet sich ab, dass die Präsenz vor Ort in den Schu-len sehr wichtig ist und man aktiv um Schüler werbenmuss. Das Fehlen von Fachlehrern mit einer naturwis-senschaftlichen Ausbildung macht sich sehr bemerkbar.Im Chemie-, Physik- und Biologie-Unterricht werden The-men nur oberflächlich angesprochen, aber keine tieferge-henden Grundlagen vermittelt. Das führt dazu, dasstechnische Berufsbilder stärker im Fokus stehen und na-turwissenschaftliche Lehrberufe falsche Vorstellungen beiden Jugendlichen assoziieren. Ist man vor Ort und kommtmit den Jugendlichen ins Gespräch, weckt man sehrschnell Interesse, das sich in Praktika und Bewerbungenniederschlägt.

Das Ausrichten eines „Tag der offenen Tür“ brachte auchviele interessierte Jugendliche dazu, sich um eine Ausbil-dung bzw. Praktikumsplatz zu bewerben. So konntenauch für das neue Ausbildungsjahr vier neue Auszubil-dende gefunden werden.

Hohes Interesse an einer naturwissenschaftlichen Aus-richtung findet man bei Schülern aus Gymnasien, dieüber Praktika Einblicke in die Arbeitswelt zu erhalten ver-suchen. Auch hier handelt es sich um eine kleine aberkonstante Schüleranzahl mit einem Interesse an einemStudium mit Fachausrichtung Lebensmittelchemie oderBiotechnologie.

Die erfolgreichen Abschlüsse sind auch den Ausbil-dungsbeauftragten und Mitarbeitern geschuldet, die mitihrem großen Engagement die Auszubildenden tatkräftigunterstützen und den Schülern den Beruf des Chemiela-boranten näher bringen wollen. Ebenso gilt der Dank derAmtsleitung und den Führungskräften für die vertrauens-volle Zusammenarbeit und die hilfreiche Unterstützungsowie den Auszubildenden selber, die sich bei den Vor-ortterminen viel Mühe geben und wertvolle Vermittlungs-arbeit leisten.

Lebensmittelchemikerinnen und Lebensmittel-chemiker im Praktischen Jahr (LCIPs)

Interessierte Absolventen können an ein erfolgreich ab-geschlossenes Studium der Lebensmittelchemie eine be-rufspraktische Ausbildung zur „Staatlich geprüftenLebensmittelchemikerin“ bzw. zum „Staatlich geprüftenLebensmittelchemiker“ anschließen.

Während dieses berufspraktischen Jahres werden die Be-urteilung von Lebensmitteln und Tabakerzeugnissen aufder Grundlage der entsprechenden rechtlichen Vorschrif-ten ebenso erlernt wie die Erstellung von Stellungnahmenund gerichtsverwertbaren Gutachten. Zudem werdenunter anderem Qualitätsmanagement und die Organisa-tion der amtlichen Lebensmittelüberwachung vermittelt.Die Detailvorschriften für den Erwerb dieser Zusatzquali-fikation sind in der „Ausbildungs- und Prüfungsordnungdes Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucher-schutz Baden-Württemberg zur Staatlich geprüften Le-bensmittelchemikerin oder zum Staatlich geprüftenLebensmittelchemiker (APrOLmChem)“ niedergelegt.

2018 haben am CVUA Sigmaringen vier Kandidaten dieseZusatzausbildung absolviert und ihre anschließendenPrüfungen erfolgreich abgelegt. Somit dürfen sie zukünf-tig die Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte Lebens-mittelchemikerin“ bzw. „Staatlich geprüfterLebensmittelchemiker“ führen.

Tierärztinnen und Tierärzte:Ausbildung und Weiterbildung

In Baden-Württemberg stellt das Absolvieren desLehrganges für den tierärztlichen Staatsdienst, dessogenannten „tierärztlichen Staatskurses“ inklusive ab-schließender Prüfung, eine spezielle Weiterbildungs-möglichkeit für Tierärzte und Tierärztinnen dar.

Ziel dieser Praktika ist der Erwerb der Befähigung, in allenBereichen des amtstierärztlichen Dienstes einsetzbar zusein. Mit dem Bestehen der Prüfung wird die Qualifikationfür die Laufbahn des tierärztlichen Dienstes des LandesBaden-Württemberg erworben. Der Kurs findet regelmä-ßig, in der Regel alle 2 Jahre, an der LandesakademieBaden-Württemberg für Veterinär- und Lebensmittel-wesen (AkadVet) statt.

In der „Prüfungsordnung für den tierärztlichen Staats-dienst (PrOtS)“ sind die Konditionen für die Zulassungsowie die grundsätzlichen Anforderungen an den Lehr-gang und die Prüfung festgelegt. Hierzu zählt u. a. einPraktikum an einer amtlichen Untersuchungseinrichtungmit Einführung in die mikrobiologische Untersuchung vonLebensmitteln und Bedarfsgegenständen. Die Anzahl derBewerbungen für einen Praktikumsplatz schwankt proJahr erheblich.

Im Jahr 2018 absolvierten zwei Tierärztinnen am CVUASigmaringen ein Praktikum im Rahmen der Prüfungsord-nung für den tierärztlichen Staatsdienst. Neben der Ein-

Page 17: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

17

führung in die tierärztlichen und mikrobiologischen Un-tersuchungen wurden ihnen die Prinzipien der Qualitäts-sicherung an einer Untersuchungseinrichtung dargestellt.Neben diesem Weiterbildungsangebot besteht amCVUA Sigmaringen auch die Möglichkeit, Studentinnenoder Studenten der Veterinärmedizin gemäß der „Verord-nung zur Approbation von Tierärztinnen und Tierärzten(TAppV)“ auszubilden.

Während eines Praktikums sollen die angehenden Veteri-närmediziner/innen entsprechend des Aufgabenspek-trums der Behörde umfassend in der mikrobiologischenUntersuchung von Lebensmitteln eingeübt und befähigtwerden, selbstständig eine Beurteilung der Verkehrs-fähigkeit eines vorliegenden Kontrollobjektes auf wissen-schaftlicher Grundlage vorzunehmen.

Lebensmittelkontrolleurinnen undLebensmittelkontrolleure

Sechs Lebensmittelkontrolleure (LMK) der Regierungsbe-zirke Tübingen und Freiburg absolvierten ab Mitte Januarim Rahmen ihrer Ausbildung ein fünfwöchiges Praktikumim CVUA Sigmaringen. Dies ist Voraussetzung für die Prü-fungszulassung zum Lebensmittelkontrolleur. Dabei bekommen sie Einblicke in die verschiedenen Arbeitsbe-reiche unseres Hauses und lernen die künftigen An-sprechpartner kennen.

Außerdem wurde zum zweiten Mal ein Zentrallabortag fürLebensmittelkontrolleure in Ausbildung aus ganz Baden-Württemberg mit 12 Teilnehmern durchgeführt. Prakti-kumstage in Zentrallaboren wurden eingeführt, weil anden CVUAs seit 2014 noch mehr Aufgaben zentralisiert

wurden. Damit alle LMKs einen Einblick in Zentrallaborbe-reiche der vier CVUAs in Baden-Württemberg bekommen,bietet jedes Haus einen bzw. zwei Zentrallabortage an.

Hygienekontrolleurinnen undHygienekontrolleure

Nach dem bereits seit Mai 1999 bestehenden Gesetz fürden öffentlichen Gesundheitsdienst (Gesundheitsdienst-gesetz, ÖGDG) wird das Sozialministerium ermächtigt, dieAusbildungs- und Prüfungsvorschriften für Berufe im öf-fentlichen Gesundheitsdienst, für die keine bundes- oderlandesrechtlichen Regelungen bestehen, zu erlassen.

Im November 2014 trat die „Verordnung des Sozialmini-steriums über die Ausbildung und Prüfung von Hygiene-kontrolleurinnen und -kontrolleuren (APrOHygKon)“ inKraft.

Neben der Wahrnehmung vielfältiger Aufgaben ist dieserBerufsstand auch in den Bereichen Umwelthygiene undInfektionsschutz tätig. In das Ressort dieses Berufsstan-des fallen z.B. die Untersuchungen von Trinkwasser. DieAusbildung gliedert sich in einen berufspraktischen undeinen fachtheoretischen Teil. Zwei Anwärterinnen nahmendie Gelegenheit war, einen Teil ihrer Praktika, die auch inlandeseigenen Einrichtungen abgeleistet werden können,im CVUA Sigmaringen zu absolvieren. Während ihres Auf-enthaltes lag der Fokus auf den mikrobiologischen undchemischen Analysen von Wasserproben. Auch quali-tätssichernde Maßnahmen im Umgang mit den zu unter-suchenden Proben wurden vermittelt.

Claus Buck, Dr. Petra Reinhold, Barbara Ruf,

Dr. Gerhard Thielert

Lebensmittelkontrolleure beim Zentrallabortag im CVUA Sigmaringen

Page 18: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

18

Betriebliches Gesundheitsmanagement – ein fester Bestandteilim CVUA Sigmaringen

„Sucht macht Lust zur Last“, so formulierte derdeutsche Philosoph Dr. phil. Manfred Hinrichin wenigen Worten mögliche Auswirkungenvon Süchten. Zu den Suchterkrankungenzählen dabei nicht nur die Abhängigkeitvon Alkohol, Nikotin, Medikamenten und il-legalen Drogen, sondern z.B. auch dieSpielsucht, Computer/Handysucht, Ess-störungen oder Kaufsucht. Daher legte dieArbeitsgruppe „Betriebliches Gesundheits-

management“ den Schwerpunkt im Jahr 2018auf die Handlungsfelder „Suchtprophylaxe“und „Gesundes Führen“. In drei Veranstal-tungen wurden zuerst alle Mitarbeitendengemeinsam und anschließend die Auszu-bildenden sowie die Führungskräfte zu die-sem Thema zielgruppenorientiert geschult.Statische Tätigkeiten fordern unseren Kör-per stark. Deshalb ist ein sportlicher Aus-

gleich hierfür empfehlenswert. Im Frühjahr

Treffpunkt Überwachung

Auch im Jahr 2018 wurde der Treffpunkt Überwachungals hauseigene Fortbildungsmaßnahme für alle Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter fortgeführt. Die Mitarbeitendensind sehr interessiert an den aktuellen Themen undFragestellungen des Hauses.

Im letzten Jahr konnten 14 Veranstaltungen mit Vorträgenzu unterschiedlichen Themen und Fragstellungen statt-finden. Neben der Vorstellung einer Bachelorarbeit überdie Bestimmung des Herbizids Glyphosat mit Ionenchro-matographie zählten auch die Lebensmittelchemiker imPraktischen Jahr zu den Vortragenden, die über ihreFacharbeiten während der Ausbildung referierten. Hierwaren aktuelle Kapitel aus der Laborarbeit vertreten, wieder Nachweis von Gefrierfleisch, Verfälschungen vonHagebuttenmark oder Aroma- und Schadstoffe im Ziga-rettenrauch.

Im Rahmen des Treffpunkts Überwachung wurden diesesJahr auch aktuelle Themen besprochen, wie Brand- und Arbeitsschutz, Datenschutz-Grundverordnung,

DIN EN ISO 17025: 2018 und das Führen von Ausbil-dungsnachweisen.

Ein Sachverständiger, der an das Umweltbundesamt ab-geordnet war, stellte den Ablauf, die Tätigkeiten und denNutzen einer solchen Abordnung dar.

Auch konnte durch externe Vortragende ein tieferer Ein-blick in den Umgang mit Laborwaagen oder die Möglich-keiten der Verbesserung der Laborabläufe in einemmodernen Labor für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitergegeben werden. Ein sehr interessanter Vortrag, der sichmit großen Datenmengen und maschinellem Lernen aus-einander setzte, zeigte einen Einblick in die Arbeit einesBioinformatikers in einem großen bekannten Konzern.

Der Treffpunkt Überwachung ist ein sehr schönes Beispielfür den hausinternen Austausch aktueller Themen undFragestellungen.

Dr. Gerhard Thielert

Page 19: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

19

Betriebsausflug an den BodenseeIm Angebot waren: Herrliches Ausflugswetter – Leckere Gastronomie – Premiumwanderstrecken - Informative Führungen

Unser Betriebsausflug führte uns am 09.07.2018 an denBodensee. Traditionsgemäß wurden wieder alle Ehemali-gen (Rentner, Pensionäre) eingeladen, die auch in großerZahl der Einladung gerne gefolgt waren. Sogar 2 Bussewaren erforderlich, um mehr als 70 Personen befördernzu können.

Bei herrlichem Ausflugswetter gönnten wir uns zunächstein Frühstück am Bodenseeufer in Ludwigshafen.

Bei der anschließenden Besichtigung der Bodenseewas-serversorgung im Wasserwerk Sipplinger Berg wurde unsin Wort und Bild gezeigt, wie die jährlich aus dem Boden-see entnommenen 125 Millionen Kubikmeter Wasser auf-bereitet und ins Wassernetz eingespeist werden.

Der nahe gelegene HöhengasthofHaldenhof war der fürs Mittagessenausgewählte Ort mit wunderbarerSicht auf Sipplingen und den Bo-densee.

Gestärkt machten sich verschiedeneWandergruppen auf unterschiedlichlangen Wanderstrecken auf den Wegnach Sipplingen - immer dabei: dergrandiose Blick auf den See!

Wer Überlingen sagt, denkt in ersterLinie an Bodenseeufer, Promenade,Schifffahrt, schönes Wetter und andie leckere Gastronomie mit Boden-seewein.

Mit Überlingen ist jedoch in Formder Goldbacher Stollen auch ein Stück Geschichte ver-bunden. Nach der Bombardierung der FriedrichshafenerIndustrieunternehmen, die im Zweiten Weltkrieg Rü-stungsgüter herstellten (Luftschiffbau Zeppelin, Maybach,Dornier und Zahnradfabrik), sollten diese unterirdisch

starteten wir daher mit der beliebten Bürogymnastik unterder bewährten Leitung von Frau Retzlaff, die ausgebildeteTrainerin in den Bereichen Gymnastik, Entspannung undYoga ist. In zwei gut besuchten Kursen mit je 19 Trai-ningseinheiten konnten wir sowohl unsere Muskeln trai-nieren als auch entspannen.

Die deutsche Lyrikerin Anke Maggauer-Kirsche formu-lierte den Satz „Alle Blumen waren Unkraut“. FrauStumpp, ausgebildete Kräuterpädagogin, zeigte uns beizwei Kräuterwanderungen im frühlingshaften Mai wie manessbare Pflanzen erkennen und zubereiten kann. Die an-schließende Verkostung machte Lust auf mehr.

Für den Kochkurs beim Landratsamt Sigmaringen hatsich wieder eine größere Gruppe gefunden, die unterfachlicher Anleitung zahlreiche Speisen zubereitet hat. Mitviel Spaß und Freude wurde geschnippelt, gebruzzelt undgespült. Die „Belohnung“: ein umfangreiches Buffet undein gemeinsames Essen in entspannter Runde.

Nach dem Grundsatz „gesund und fit am Tag der offenenTür“ wurde den Beschäftigten frisches Obst und Nussmi-schungen zur Verfügung gestellt, was sehr gerne ange-nommen wurde.

Die 14-tägige Obstbestellung hat sich bei gleichbleiben-der Bestellmenge sehr gut etabliert.

Für den Erste-Hilfe-Raum wurde ein Blutdruckmessgerätbeschafft.

Jeanette Schneider

Page 20: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

20

"bombensicher" verlagert werden. Für diesenZweck kamen rund 800 Häftlinge aus demKZ Dachau. Sie hatten die Aufgabe Gänge,also Stollen, aus dem Felsen zu sprengenund das Gestein abzutransportieren. DenAushub aus dem Berg schütteten sie in denBodensee; auf ihm wurde später der Überlin-ger Campingplatz errichtet. Mindestens 180Häftlinge überlebten Haft und Arbeitsbedin-gungen nicht. 97 von ihnen sind auf dem KZ-Friedhof Birnau begraben.

Im Rahmen einer beeindruckenden und glei-chermaßen bedrückenden Führung wurdeuns diese Geschichte bei der Besichtigungder unterirdischen Stollen nahe gebracht.

Vollgepackt mit den Eindrücken des Tagesendete der Ausflugstag nach der Rückfahrtfür viele mit einem letzten Abstecher insBootshaus Sigmaringen.

Erich Klein

Page 21: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

21

Lebensmittel

Untersuchungsergebnisse in Zahlen

Anzahl der insgesamt untersuchten Proben: 8084

Art der Verstöße

Page 22: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

������������

��� �����

��������������

��������������

������

��������������

���� ���

������

������

��������������� ����������� ����

����

���

���

�����

���

��

��

���������������� ������ ��!���

"�

"�

�"�"�

��

��

�#����$#%��$����

��

�����

��

��

�#���$&�������

��'

���

"�

�����

��

��

��

����((������

��

'"

"����

��

��

��������$)��

��

��

�����

��

��

�������*������+�,������+�

!���������$#�-��(����$�����

��

�����

��

��

��������!�$�����.(����$

#�-��(����$�����

���

���

��'

���'�

��

���

�'

��

�����$���$/���0����

����

����

���

�����

��

�"

��

��

��

*� ������$��0.�-�

��"

��"

�����

��

��

�1�2���3

�����.�2����$���

#�� ����(����3��

��

��

�����

��

��

�4�����$4���%��$����

�'"�

�"��

���

�����

�"

���

�'

"�

5.����5�����-��(�����

*��22��0����

���

�"�

���

�����

'"

�'�

��

�62����$��3.��

��

�'

�����

��

��

�,�������$��*������$���������(�

#�-��(�����*������7��

��

��

�����

��

��

�,�%%���/�.����,�����

'"

������

��

��

�!��

�"

�"

�����

��

��

�8�����0�����*����.����

����������������

���

���

��"

"��"�

���

��

��

8����-������

���

��

��

���'�

��

��

��

��$���

'�

'�

"����

"�

��

�������

��'

���

���

�����

���"

��

������

���

��"

""

�����

"�

��

��

��(���� �$�3�*9�%���������

��

������

��

��

���(���� �$���$4��������3�

1�2���3

�����������

��

������

��

��

�:��(��(�+��$;���(�3����

��

�������

��

��

�� �

����

!�"

#$%%

# �&'

��

�$%

#"$

$

#��

(����� �����

)�������&

�����*���

������&���&

+�����&

������ �

������&���&

+�����&����&

)����������

������&���&

+�����& ��&

�����,-��

������&���&

+�����& ��&

�����,-��

���&���&������-��

22

Untersuchungsergebnisse in der Übersicht

Page 23: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

Gefahr für die Gesundheit

23

Im Jahr 2018 wurden am CVUA Sigmaringen insgesamtneun Proben als gesundheitsschädlich beurteilt. Diesewurden alle als nicht sichere Lebensmittel im Sinne desArtikel 14 Absatz 2 Buchstabe a) der VO (EG) 178/2002eingestuft. In Relation zu der gesamten Anzahl der unter-suchten Proben entspricht dies 0,11 %.Als Beschwerdeprobe wurde eine Packung Rahmspinatüberbracht, weil in der Packung ein metallisch aussehen-der Fremdkörper entdeckt wurde. Der mitgelieferte ca. 5mm lange Fremdkörper war hart und zum Teil scharfkan-tig, weshalb eine Verletzung im Mund- und Rachenraumnicht auszuschließen war. Der Beschwerdeführer hatteglücklicherweise keine Verletzungen davongetragen.

Ebenfalls als Beschwerdeprobe wurde ein Schoko-Muffinvorgelegt, weil beim Essen mit der Gabel eine Nadel dar-aus zum Vorschein kam. Zum Untersuchungszeitpunktbefand sich auf der Oberseite des Muffins eine silberfar-bene, sehr spitze Nähnadel, deren Spitze in der Krumesteckte. An der Nadel befanden sich unterhalb der ÖseAnhaftungen von Krume. Die Öse selbst war mit braunerKrume gefüllt, so dass davon ausgegangen werden kann,dass sich die Nadel in der Gebäckkrume befand. Diespitze, harte Nähnadel kann beim Verzehr Verletzungen imMund- und Rachenraum verursachen.

Ebenso wurde ein Mehrkornbrot, welches drei harte,scharfkantige Kunststoffstücke (vermutlich Kabelbinder)enthielt, als gesundheitsschädlich beurteilt, sowie eineProbe Reis, bei welcher ein silberfarbenes, spitzes Draht-

stück gefunden wurde.Daneben konnte in einem Weichkäse aus Schafsmilch einspitzer Metallsplitter mit scharfen Kanten nachgewiesenwerden. Eine Glasscherbe wurde in einer Stracciatella-Eispackunggefunden. Sie war sehr spitz und scharfkantig und kannsomit ebenfalls die Gesundheit der Verbraucherin oderdes Verbrauchers durch gegebenenfalls schwere Verlet-zungen im Mund- oder Rachenraum schädigen.

Aus mikrobiellen Gründen wurde eine Probe Weichkäseals gesundheitsschädlich beanstandet, da ein hoher Ge-halt an Listerien (Listeria monocytogenes) nachgewiesenwerden konnte. In der daraufhin erhobenen Verfolgsprobekonnten diese ebenfalls festgestellt werden. Listeria mo-nocytogenes ist der Erreger, der die bei Menschen undTieren vorkommende Erkrankung Listeriose auslösenkann.

In einer Verdachtsprobe Aprikosenkerne wurde das ToxinBlausäure nachgewiesen. In diesen Kernen ist natürli-

Fremdkörper in Rahmspinat

Nadel in Schoko-Muffin

Drahtstück in Reis

Kunststoffstücke in Mehrkornbrot

Page 24: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

Schädlingsbefall bei Getreide ist immer ein Thema. ImZentrallabor für Getreide und Getreideerzeugnisse inBaden-Württemberg im CVUA Sigmaringen wird jedeProbe zunächst auf Schädlinge geprüft. Durch den hei-ßen, trockenen Sommer 2018 wurde die Vermehrung vonKäfern in Getreide sehr begünstigt. Dies führte insbeson-dere bei Mühlen zu erheblichen Problemen.

Ein ganz typischer Getreideschädling ist der Kornkäfer.Dieser nur 3-4 mm lange, braune bis schwarzbrauneKäfer gehört, ebenso wie der Mais- und Reiskäfer, zurGattung der Rüsselkäfer. Durch ihren Rüssel sind sieleicht erkennbar. Sie befallen lagerndes Getreide. Die Eierwerden ins Getreidekorn abgelegt und im Korn erfolgt dieEntwicklung bis zum fertigen Käfer. Nach dem Schlüpfen

24

Typische Schädlinge in Speisegetreide

cherweise ein hoher Gehalt an Amygdalin enthalten. Beider Verdauung der Kerne wird davon Blausäure (Cyanid)abgespalten und im Körper freigesetzt. Beim Menschenkann dieses Toxin schwere Vergiftungen hervorrufen undbei der Aufnahme einer größeren Menge zum Tod führen.Durch mehrere Studien wurde ein Höchstgehalt an Blau-säure ermittelt, welcher über die Nahrung innerhalb eines

Zeitraums von 24 Stunden ohne erkennbares Risiko auf-genommen werden kann. Der ermittelte Gehalt an Blau-säure hat in der hier genannten Probe den zulässigenHöchstgehalt um ein Vielfaches überschritten.

Melissa Schätz

Metallsplitter in Käse (stark vergrößert) Glasscherbe in Eispackung

Kornkäfer bohrt sich ins Korn ausgehöhlte Getreidekörner Getreideplattkäfer (oben) und Getreidekapuziner (unten)

sind die Getreidekörner weitgehend hohl und haben eindeutlich sichtbares Fraßloch. Korn-, Reis- und Maiskäferunterscheiden sich nur in der Zeichnung der Flügel-decken. Diese sind bei Reis- und Maiskäfern gepunktet. Eher seltener kommen Getreidekapuziner vor. Hier han-delt es sich um Bohrkäfer, die ebenfalls Fraßschäden anGetreidekörnern verursachen. Weitere Lagerschädlinge inGetreide sind Getreideplattkäfer, Leistenkopfplattkäferund Reismehlkäfer. Sie können vor allem als Folgeschäd-

ling eines Kornkäferbefalls auftreten. Alle Käfer sind nurca. 2 bis 4 mm lang und braun. 2018 haben wir in einerWeizenprobe mit massivem Käferbefall fünf verschiedeneKäferarten identifiziert. Speisefertiges Getreide mit Schädlingsbefall wird grund-sätzlich als ekelerregend und nicht zum Verzehr geeignetbeurteilt.

Barbara Ruf

Page 25: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

25

��

��

��

��

���� ���� ����

����

��

�� ������� ����������

6��.�������@�

�4'5�������'7��������;����������������������>�������� ���

�4'7�������A��������;���������'������������>�������� ����

�4'B�������'4��������;���������94�����������>�������� ���

Kokosnüsse - (k)eine runde Sache

Kokosnüsse sind beliebt; wecken die exotischenFrüchte doch Sommer- und Urlaubsgefühle. So man-che Kokosnuss entpuppte sich allerdings bei der Un-tersuchung als kulinarische Grausamkeit und verdarbdamit die gute Laune. Über 70 Prozent der insgesamt17 Proben enthielten ungenießbare Kokosnüsse.

Kokosnüsse sind die Früchte der Palme Cocos nucifera.Kokosnüsse können bis zu 2,5 kg schwer werden. Sie er-reichen nach einem halben Jahr ihre volle Größe und sinderst nach einem Jahr richtig ausgereift. Kokosnüsse be-stehen aus einer Oberhaut, die eine dicke Faserschichtumschließt. Darauf folgt eine Steinschale, die den Samenumgibt und von ihm durch eine braune Samenschale ge-trennt ist. Der Kern der Kokosnuss ist mit dem weißenFruchtfleisch von 1 bis 2 cm Dicke ausgekleidet. Das ge-trocknete Kernfleisch wird Kopra genannt. Die Kopra dientals Ausgangsstoff zur Gewinnung von Kokosöl und Ko-kosfett. Im Hohlraum der Kokosnuss befindet sich bis zu1 Liter süßliche, fast klare Flüssigkeit, die Kokoswassergenannt wird. Dieses ist keimfrei, solange die Nuss ge-schlossen bleibt, und enthält fast kein Fett. An der ent-haltenen Menge Kokoswasser kann abgeschätzt werden,

wie lange eine Nuss gelagert wurde. Je frischer die Nuss,desto mehr Kokoswasser befindet sich darin.

Untersuchungsergebnisse

Aufgrund hoher Beanstandungsquoten in den Vorjahrenhat das CVUA Sigmaringen auch im Jahr 2018 Kokos-nüsse aus dem Einzelhandel geprüft. Insgesamt wurden17 Proben untersucht. Für möglichst repräsentative Stich-proben haben die unteren Lebensmittelüberwachungsbe-hörden pro Probe mehrere Kokosnüsse - mindestensjedoch 3 - zufällig ausgewählt und entnommen. Alle zu-sammengerechnet waren es schließlich 52 Kokosnüsse,die im Rahmen dieses Schwerpunktprogramms unter-sucht und begutachtet wurden.

Im Ergebnis waren insgesamt 12 Proben (= 71 %) zu be-anstanden, weil mindestens eine der als Probe vorgeleg-ten Kokosnüsse erhebliche Mängel aufwies. Immerhin 33 % aller vorgelegten Kokosnüsse (17 von 52) warennicht mehr verzehrsfähig. Zwei Kokosnüsse waren nurnoch eingeschränkt verkehrsfähig.

Für die Qualitätsüberprüfung wurde zuerst die äußere Be-schaffenheit (Schale der Kokosnuss) auf Beschädigun-gen, Druckstellen und Veränderungen geprüft. Anschließend wurden die Kokosnüsse geöffnet, um das

Innere (Kokosmark, Kokoswasser) zu untersuchen. Jededritte Kokosnuss war verdorben und ungenießbar: Zum Beispiel war das Kokosmark des Öfteren verschim-melt, entweder an wenigen Stellen oder im Ganzen.

Beanstandungsquoten bei Kokosnüssen

Page 26: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

26

In vielen Fällen zeigte die zwischen Schale und Kokosmark anliegende braune Samenhaut Auflösungserscheinungen.Das Kokosmark war schleimig oder schmierig.

Bei jeder Kokosnuss, die an der Schale Beschädigungen und/oder Veränderungen (z. B. Flecken, Geruch, Kokos-wassergehalt) aufwies, konnten auch im Inneren Verderbserscheinungen festgestellt werden. Aus Sicht der Lebens-mittelüberwachung müssen deshalb Kokosnüsse in der Auslage regelmäßig kontrolliert und bei äußerlichenAuffälligkeiten aus dem Verkauf genommen werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass keine qualitätsgemin-derte oder sogar verdorbene Ware die Kundschaft erreicht.

Die Untersuchungen werden auch 2019 fortgesetzt.

Die bei Verderb von Kokosfett typische Parfümranzigkeit konnte ebenfalls sehr deutlich wahrgenommen werden. Auchwar das ursprünglich klare und fast geruchsneutrale Kokoswasser bisweilen trüb und roch faulig bzw. seifig.

Page 27: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

27

Tipps für den Verbraucher

Für den Verbraucher ist es häufig schwierig festzustellen,ob eine Kokosnuss noch in Ordnung ist, da man meisterst mit dem Öffnen ihren Zustand erkennen kann. ÄußereVeränderungen wie zum Beispiel weiche bzw. feuchteStellen oder beigegraue Verfärbungen an der Nussschalesind Indizien für einen Verderb. Bei verschimmelten oderbeschädigten Schalen sollte die Kokosnuss vorsichtshal-ber nicht mehr verzehrt werden. Trotz der festen Schalekönnen Mikroorganismen in das Innere eindringen. Dadurch kann es zur Trübung des Kokoswassers, zu Verfärbungen, schleimartigen Ausfällungen sowie zu geruchlichen und geschmacklichen Veränderungen (muf-fig, faulig, seifig) der Flüssigkeit und des Kokosmarkskommen.

Der sogenannte Schüttel-Test dient nur als grober Hin-weis auf den Frischezustand. Klingt die Kokosnuss beimSchütteln so, als sei sie voll mit Flüssigkeit, sollte siefrisch sein. Sicher feststellen kann man die Frische aller-dings nur durch ein Öffnen der Frucht.Ältere Kokosnüsse trocknen im Inneren aus, bis irgend-wann gar kein Kokoswasser mehr enthalten ist. Eine sol-che Frucht inklusive des restlichen Kokoswassersschmeckt häufig seifig und ist damit ungenießbar. DieFrucht ist nicht mehr zum Verzehr geeignet. Riecht dasInnere ranzig, ist die Kokosnuss verdorben, auch wennnoch viel Flüssigkeit vorhanden ist.

Jens Kleefeldt

Zu den bedeutendsten Anbauländern von Kokosnüssen zählen Indonesien, die Philippinen und Indien. Aber auch in Afrika und Südamerika werden Kokospalmenkultiviert. Aus der Frucht werden verschiedene Produkte hergestellt, so zum Beispiel:

• Kokoswasser ist die klare und leicht süße Flüssigkeit im Inneren der Kokosnuss. Um Kokoswasser zum Trinken zu gewinnen, erntet man die ausgewachsenen aber noch unreifen Nüsse.

• Kokosmilch entsteht nicht in der Nuss, sondern wird hergestellt, indem das Fruchtfleisch mit Wasser püriert und die Mischung ausgepresst wird. Es entsteht eine Emulsion aus Kokosmark und Wasser. In den tropischen Anbauregionen wird Kokosmilch zum Eigenbedarf traditionell frisch hergestellt. Der erste Press-vorgang ergibt dickflüssige und fetthaltige Kokoscreme, die weiteren unter Zu-gabe von heißem Wasser immer dünnere und fettärmere Kokosmilch.

• Kokosdrinks sind Getränke mit Kokosfruchtfleisch als geschmackgebende Zutat. Kokosdrinks bestehen hauptsächlich aus Wasser und in der Regel zu we-niger als zehn Prozent aus Kokosmilch oder Fruchtfleisch.

• Kokosraspeln werden aus dem getrockneten Fruchtfleisch der Kokosnuss hergestellt. Es wird erst geraspelt, dann getrocknet. Kokosraspeln werden in Süßspeisen, Kuchen und Gebäck verwendet oder durch Pressung zu Kokosöl verarbeitet.

• Kokosnussöl, auch Kokosfett genannt, ist ein weißes bis gelblich-weißes Pflanzenfett, das aus dem Fruchtfleisch gewonnen wird. Es hat einen sehr hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren.

Page 28: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

28

Schimmelpilzgifte im Kaffee

Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) sind von Schimmelpilzengebildete sekundäre Stoffwechselprodukte. Schimmel-pilze sind ubiquitär verbreitet. Die Schimmelbildung ist aufdem Feld, sowie bei Verarbeitung und Lagerung von Le-bensmitteln möglich. Abhängig von den äußeren Bedin-gungen kann ein Schimmelpilz Mykotoxine bilden.Mykotoxine können bei Menschen und Tieren bereits ingeringen Konzentrationen akut und chronisch toxischeWirkungen zeigen. Unterschiedliche Spezies der Gattungen Penicillium undAspergillus können Ochratoxin A bilden. Dieses Lager-toxin hat nierenschädigende und genverändernde Eigen-schaften, sowie einen nachteiligen Einfluss auf dasImmunsystem. Zumeist wird Ochratoxin A nur in relativgeringen Gehalten in Lebensmitteln festgestellt. Wegender langen Verweildauer im Körper darf das chronisch toxische Risiko jedoch nicht vernachlässigt werden.

Im Berichtsjahr 2018 wurden 54 Kaffeeproben auf das Vor-kommen von Ochratoxin A überprüft. In 9 (16 %) der Kaf-feeproben wurde Ochratoxin A in Konzentrationenzwischen 0,5 und 1,4 µg/kg festgestellt. Keine der unter-suchten Kaffeeproben hat den gesetzlich festgelegtenHöchstgehalt von 5 µg/kg überschritten und gegenüberden Gehalten im Vorjahr sind diese zurückgegangen.Auffällig ist die Verteilung der Ergebnisse. Die Ochratoxin A-Befunde sind mit 21 % (5 Proben) im gemahlenen Kaffeehöher. Im Vergleich dazu wurden nur 13 % (4 Proben) Be-funde in ganzen Bohnen gefunden. Eine Begründung hierfürfindet sich in der Auswahl der Rohprodukte. Bei Abfüllungenmit ganzer Bohne wird kein Bruch verwendet. Im Gegensatzdazu kann im vermahlenen Kaffee die Qualität des Aus-gangsproduktes über Sichtung nicht mehr bewertet werden.

Dr. Tanja Radykewicz

��

��

��

��

��

����� � ������ �

��

��

��

����� �����

��� ��������

����� ���

Sauerkirschnektar auf dem Prüfstand

Sauerkirschen (lat. Prunus cerasus) gehören botanisch in-nerhalb der Familie der Rosaceae (Rosengewächse) zuden Prunoidae (Steinobstgewächse). Diese Pflanzen-gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass sie Amygdalin,ein blausäurehaltiges Glykosid, bilden können. Diese Pro-blematik ist auch bekannt in Aprikosenkernen und Verar-beitungsprodukten wie zum Beispiel Bittermandeln (sieheauch Jahresbericht 2017 des CVUA Sigmaringen). Amyg-dalin findet sich vor allem in den Kernen der Früchte, eslässt sich in geringen Mengen jedoch auch im Frucht-fleisch nachweisen. Amygdalin an sich ist nicht toxisch,

solange das es umgebende Pflanzenmaterial intakt ist und es nicht durch Säure- oder Enzymeinwirkung inBenz aldehyd und Glucose unter Freisetzung von Cyan-wasserstoff (Blausäure) aufgespalten wird. Dieser Vorgang wird jedoch in Gang gesetzt, wenn die Kirschen für die Saftbereitung mechanisch zerkleinert (gemaischt) werden. Das Zellmaterial des Fruchtfleischeswird zerstört. Zelleigene Enzyme bewirken, dass Blau-säure aus dem cyanogenen Glycosid Amygdalin freige-setzt wird. Dies umso mehr, je mehr Kirschkerne durchdie Verarbeitungsschritte beschädigt werden und je

Page 29: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

29

länger die Stoffe aus den beschädigten Kerne vor demPressen auf die Maische einwirken können. Der “AIJN Code of Practice for evaluation of Fruit and Ve-getabel Juices“ des Europäischen Fruchtsaftindustriever-bandes (AIJN Code) legt für Sauerkirschsaft einenRichtwert von maximal 10 mg/l Blausäure fest. Einen ge-setzlich festgelegten Grenzwert für Blausäure in Kirsch-saft oder Kirschnektar gibt es nicht.

Am CVUA Sigmaringen wurden im Jahr 2018 insgesamt19 Proben auf Blausäuregehalte untersucht. Aufgrund des

hohen Fruchtsäuregehaltes werden Sauerkirschsäfte in der Regel nicht direkt verzehrt, sondern kommen alsSauerkirschnektar, also mit Wasser und Zucker versetzt,in den Handel. So kommt es, dass es sich bei 18 unter-suchten Proben um Sauerkirschnektare und nur bei einerProbe um einen Sauerkirschsaft (Muttersaft) handelte.Bei der Bewertung der Untersuchungsergebnisse fürBlausäure mussten so beim Abgleich mit dem AIJN -Richtwert der zugrundeliegende Fruchtanteil mit berück-sichtigt werden, da nur die Zutat Sauerkirschsaft alsEintragsquelle für Blausäure in Frage kommt.

���������

����� ��� ���������

�������

�� ����������

�������

���������

����� ��� ���������

�������

������� ���

�������������

1������� ����� ?*!)�� �����

1�3����� :!+� *@!)�

1���������� @!:� :!+�

$8'9���������0�������������� 44� A�

Ergebnisübersicht

Aufgrund der vorgenommenen Auswertung der Ergeb-nisse wurde in drei Proben ein Gehalt an Cyanid oberhalbdes AIJN Richtwertes ermittelt. Die für die betroffenen Un-ternehmen zuständigen Lebensmittelüberwachungsbe-hörden wurden über die Befunde in Kenntnis gesetzt.

Für Steinfruchtobstkonserven (z. B. Sauerkirschen ausdem Glas) ist in der VO (EG) Nr. 1334/2008 über Aromenund bestimmte Lebensmittelzutaten mit Aroma-eigenschaften eine Höchstmenge von 5 mg/kg etabliert,für alkoholische Getränke (z. B. Kirschwasser) eineHöchstmenge von 35 mg/kg Blausäure und für Nougat,Marzipan sowie ähnliche Erzeugnisse (z. B. Persipan) eineHöchstmenge von 50 mg/kg. Für Aprikosenkerne beträgtder zulässige Höchstgehalt nach der VO (EG) 1881/200620 mg /kg.

Die akute Referenzdosis (ARfD), also die Substanzmengepro kg Körpergewicht, die über die Nahrung mit einerMahlzeit oder innerhalb eines Tages ohne erkennbares Ri-siko für den Verbraucher aufgenommen werden kann,wurde im April 2016 im Zusammenhang mit der Betrach-tung der Toxizität von cyanogenen Glykosiden in Apriko-senkernen von der Europäischen Lebensmittelbehörde(EFSA) auf 20 µg Cyanid/kg Körpergewicht (entspricht20,8 µg Blausäure/kg Körpergewicht) angegeben.

Vor dem Hintergrund wäre es wünschenswert, wenn derGesetzgeber Höchstwerte für maximale Blausäuregehaltein Steinfruchtsäften/-nektaren neu etablieren würde.

Birgitt Salzmann

▲▲

Page 30: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

30

Schwefeldioxid in Traubensaft

Im Rahmen eines Projektes für das Ökomonitoring 2018wurden 30 ökologische und 47 konventionelle Trauben-säfte auf ihre Schwefeldioxidgehalte überprüft. Dabeihandelte es sich sowohl um Säfte aus roten als auch ausweißen Trauben sowie um Mischsäfte.

Schwefeldioxid wird bei der Verarbeitung von Trauben zuTraubenmost häufig eingesetzt, meist in Form von Ver-bindungen. Der Grund dafür liegt in der besonderen Emp-findlichkeit der Weintrauben bei der Lese. Schon durchgeringes Verletzen der Beeren tritt bereits vor dem Pres-sen Saft aus, der rasch mit ubiquitär vorhandenen Hefen,Bakterien und Schimmelpilzen befallen wird. Dies führt zuspontanen Gärprozessen, was sich ungünstig bei derWeiterverarbeitung zu Traubensaft oder Wein auswirkt.Eine Behandlung mit Schwefeldioxid unterdrückt die Gä-rung, das Erzeugnis bleibt stabil. Außerdem verhindert dieantioxidative Wirkung von Schwefeldioxid eine uner-wünschte Braunverfärbung des gepressten Mostes.Ein direkter Zusatz von Schwefeldioxid zu Traubensaft istnicht zulässig. Die Herstellung von konventionell erzeug-tem Traubensaft kann jedoch aus geschwefeltem Trau-benmost erfolgen, sofern eine Entschwefelung desMostes durchgeführt wird und das Enderzeugnis nichtmehr als 10 mg/l Schwefeldioxid aufweist. Ein Gehalt vonbis zu 10 mg/l gilt nach den lebensmittelrechtlichen Vor-schriften als „nicht vorhanden“.Nach den strengeren Vorschriften für die Erzeugung öko-logischer Lebensmittel darf Schwefeldioxid nur bei derHerstellung von Wein, Obstwein und Met verwendet wer-den. Sollen Weintrauben zu Fruchtsaft verarbeitet werden,ist der Einsatz von Schwefeldioxid nicht erlaubt.Die Untersuchungen ergaben, dass bei den ökologischenProdukten die Schwefeldioxidgehalte durchweg unterhalbder Bestimmungsgrenze von 3 mg/l lagen. Dies war bei

den herkömmlichen Säften nur bei etwa einem Drittel derFall. Die restlichen Proben wiesen Gehalte zwischen 3und 10 mg/l auf. Eine Überschreitung der Höchstmengevon 10 mg/l war jedoch bei keiner Probe festzustellen. Bei ökologisch hergestelltem Traubensaft kann somit dar-auf vertraut werden, dass kein Schwefeldioxid enthaltenist, während bei konventionellen Traubensäften durchausmit geringen Schwefeldioxid-Rückständen gerechnetwerden muss. Allerdings besteht auch bei diesen Trau-bensäften kein Anlass zur Sorge, da der Gehalt von 10 mg/l nicht überschritten wurde und deshalb nicht voneiner Gefährdung für Verbraucher, die auf Schwefeldioxidempfindlich reagieren, auszugehen ist.

Antje Schön

� ���� �

�� ������

���� ����

���������

���������� �

���������

���� ����

���������

���������� �

��������

���������

������������

!�������������

�"�������

!������

�������

#������

�����

�������

�� � ������

#���$������

��� ��� �� A� A� A�

� �"��� �������

#���$������

!� �B� ��� �� ��� B�

Die Verwendung von Schwefeldioxid in Lebensmitteln ist über Höchstmengen geregelt. Da Schwefeldioxid Unverträglichkeitsreaktionen auslösen kann, gibt eszudem die Verpflichtung zur Kenntlichmachung bei Gehalten von mehr als 10 mg/lSchwefeldioxid (Allergenkennzeichnung).

Page 31: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

31

Nitrat und Nitrit in ökologischen und konventionellen Rohschinken

Rohschinken werden durch Salzen mit oder ohne Nitrit-pökelsalz und/oder Salpeter haltbar gemacht. Diese Halt-barmachung wird als „Pökeln“ bezeichnet.Nitritpökelsalz ist eine Mischung aus Kochsalz und 0,1 bis0,5 % Natriumnitrit oder Kaliumnitrit. Wird zum PökelnNatrium- oder Kaliumnitrat (Salpeter) verwendet, so müs-sen Mikroorganismen, welche Nitrat zu Nitrit reduzieren,anwesend sein.

Für die Verwendung der Konservierungsstoffe Natrium-und Kaliumnitrat (E251, E252) und Natrium- und Kalium-nitrit (E249, E250) gibt es eine EU-weite Höchstmengen-regelung.

Bei der Herstellung von Rohschinken dürfen Nitrate alsNatrium- und/oder Kaliumnitrat und Nitrite als Natrium-und/oder Kaliumnitrit (E249, E250) als Konservierungs-stoffe verwendet werden. Hierbei gilt bei Rohschinken dieHöchstrestmenge (Restmenge am Ende des Produkti-onsvorgangs) von 250 mg Natriumnitrat/kg und 50 mgNatriumnitrit/kg.

Für Öko-Rohschinken gelten für Nitrat andere Höchst-mengen als für konventionelle Rohschinken. Kaliumnitratdarf bei Öko-Rohschinken nur bis zu 50 mg/kg enthaltensein, Natriumnitrat ist nicht zugelassen. Für Natriumnitritgilt, wie bei konventionellen Rohschinken eine Höchst-menge von 50 mg/kg, während Kaliumnitrit nicht zuge-lassen ist.

Zusätzlich zur Höchstmengenregelung muss der Einsatzvon Nitrat und Nitrit, auch bei offener Abgabe, gekenn-zeichnet werden.

2018 wurden insgesamt 30 Rohschinken untersucht.

Von 23 untersuchten konventionellen Rohschinken lagenalle unterhalb der Höchstmengen an Natriumnitrat undNatriumnitrit. In allen 7 untersuchten Öko-Rohschinkenwurden die Höchstmengen für Kaliumnitrat und Natrium-nitrit ebenfalls eingehalten. Somit ist sowohl bei den Öko-Rohschinken als auch bei den konventionellenRohschinken von sehr erfreulichen Ergebnissen zu spre-chen.

Luisa Stanojlovic

��

��

��

��� �������

��

� �

Probenzahl

������������ ����������

Untersuchungsergebnisse

Das Pökeln ist neben dem Salzen und dem Räuchern eines der ältesten Konservie-rungsverfahren. Durch die Behandlung mit Kochsalz, Nitritpökelsalz, Zucker, Ge-würzen und Pökelhilfsstoffen wird das Fleisch haltbar gemacht. Pökelhilfsstoffe sindSalze von Genusssäuren sowie Glucono-δ-Lacton, Ascorbinsäure, Isoascorbinsäuresowie deren Salze, aber auch verschiedene Zucker, die mikrobiologisch zu Milch-säure abgebaut werden. Die Pökelung bewirkt neben der Haltbartbarmachung aucheine Farbstabilisierung und die Ausbildung eines charakteristischen Pökelaromas.

Page 32: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

32

Bakterien der Gattung Campylobacter sind gramnegativeStäbchen mit spiral- oder S-förmiger Gestalt. Sie kom-men weltweit in Nutz- und Haustierbeständen sowie inder Umwelt vor. Das Hauptreservoir für Campylobacterstellen Vögel dar, da ihre (im Vergleich zu Säugetieren) hö-here Körpertemperatur dem Bakterium optimale Lebens-bedingungen bietet. Die infizierten Tiere selbst zeigenkeine Krankheitssymptome, scheiden aber die Bakterien,zum Teil in sehr hohen Konzentrationen, mit dem Kot aus.Deshalb können sie bei der Lebensmittelgewinnung, zumBeispiel beim Schlachten oder beim Melken, auf und indie Lebensmittel gelangen.Campylobacter-Erreger werden daher vor allem in rohenbzw. unzureichend erhitzten, vom Tier stammenden Le-bensmitteln nachgewiesen. Insbesondere in Geflügel-fleisch, bei Hühnereiern, in Rohmilch und in Roh-fleischerzeugnissen wie z. B. Hackepeter oder Zwiebel-mettwurst. Aber auch auf Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs kön-nen die Erreger gefunden werden. Hier findet eine Konta-mination zum Beispiel über Düngung oder verunreinigtesWasser statt. Die Bakterien können, vor allem bei niedrigen Umge-bungstemperaturen, einige Zeit in der Umwelt oder in Le-bensmitteln überleben, sich aber nicht außerhalb desWirtsorganismus (Vogel oder Säugetier) vermehren. Darinunterscheiden sie sich z.B. von Salmonellen und darm-

pathogenen Escherichia (E.) coli. Allerdings reicht bereitseine geringe Keimmenge, um eine Erkrankung auszulö-sen, so dass auch ohne vorangegangene Vermehrungeine Infektion möglich ist.Die Inkubationszeit beträgt bei einer humanen Campylo-bacteriose in der Regel zwei bis fünf Tage, in Einzelfällenauch ein bis zehn Tage. Die Krankheit zeigt sich durchakuten Durchfall mit Bauchschmerzen und –krämpfen,Fieber und Müdigkeit. Die Erkrankung hält zumeist etwaeine Woche an.In Deutschland und in anderen europäischen Ländern tre-ten die Erkrankungen vermehrt in der warmen Jahreszeitauf. Kinder unter 5 Jahren und junge Erwachsene zwi-schen 20 und 29 Jahren sind in Deutschland besondershäufig von einer Erkrankung betroffen.Die Campylobacter-Enteritis ist mit 60.000 - 70.000 über-mittelten Fällen pro Jahr (80 - 90 Erkrankungen pro100.000 Einwohner) die häufigste bakterielle meldepflich-tige Krankheit in Deutschland.Im Berichtsjahr 2018 wurden insgesamt 258 Proben rohesFleisch (Geflügel, Schwein und Wild), Geflügelwürste undRohmilch untersucht. Hierbei konnten in 39 Proben(15,1%) Campylobacter-Erreger nachgewiesen werden.Bei allen 22 untersuchten Rohwürsten konnte Campylo-bacter nicht nachgewiesen werden.

Dr. Simone Mellert

Campylobacter auf einem spezifischen Nährmedium

Campylobacter – ein Darmkeim auf dem Vormarsch

Page 33: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

33

Tipps für den Verbraucher

Erhitzungsverfahren wie Kochen, Braten und Pasteurisieren sind besonders geeignet,um Campylobacter abzutöten. Voraussetzung ist, dass für mindestens zwei Minuteneine Temperatur von 70 °C im Kern des Lebensmittels erreicht wurde. Durch das Tief-gefrieren von Lebensmitteln werden Campylobacter zwar in der Anzahl reduziert,aber nicht ausreichend abgetötet.Für ein sicheres Abtöten von Campylobacter und anderen Krankheitserregern in Le-bensmitteln ist in privaten Haushalten deshalb besonders wichtig:

• Geflügel- und Fleischgerichte ausreichend erhitzen, bis der austretende Fleischsaft klar ist und das Fleisch eine weißliche (Geflügel), grau-rosafarbene (Schwein) oder grau-braune Farbe (Rind) angenommen hat (mindestens 70 °C für zwei Minuten im Inneren des Lebensmittels).

• Rohmilch vor dem Verzehr abkochen.• Bei der Zubereitung in der Mikrowelle auf gleichmäßiges Erwärmen achten, Speisen zwischendurch umrühren.

Eine weitere wichtige Vorsichtsmaßnahme ist die Vermeidung von einer Kreuzkon-tamination. D.h. die Keimverschleppung von einem kontaminierten Lebensmittel aufein anderes. Campylobacter – Erreger können aber auch indirekt durch Hände, Mes-ser, Schneidebretter, Grillgabeln etc. übertragen werden.Alle mit dem rohen Lebensmittel oder der Umverpackung in Kontakt gekommenenFlächen und Besteckteile sollten anschließend gründlich mit heißem Wasser undSpülmittel gereinigt werden.

��

��

��

��

��

��

��

��

����

��

��

� � �

� �����������

���������� ����

���������� ����

Probenzahl

Ergebnisübersicht

1 1 0 0 1

Page 34: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

Glyphosat hat sich nach der Einführung vor mehr als 30Jahren (1974, „Roundup“) in der Landwirtschaft zu einemder wichtigsten Pflanzenschutzmittel auf der gesamtenWelt entwickelt. Die weite Verbreitung dieses Herbizidsliegt in der breiten Anwendung (Breitbandherbizid) undder effektiven Wirkung gegen fast alle Unkrautarten, auchdie hartnäckigen. In Europa werden derzeit mehr als 300verschiedene Glyphosathaltige Herbizide von über 40Herstellern vertrieben.

Glyphosathaltige Herbizide kommen in der Landwirt-schaft hauptsächlich zur Bekämpfung von Unkräutern beifast allen Kulturpflanzen in Europa zum Einsatz: im Anbauvon Feldfrüchten (z.B. Wintergetreide, Raps, Sonnenblu-men, Mais und Zuckerrüben) und in Obst- oder Weinan-lagen sowie auf Wiesen, Weiden und im Forst.

Auch kurz vor der Ernte können Glyphosathaltige Herbi-zide eingesetzt werden. Anwendungen mit Glyphosat wir-ken sich positiv auf den Reifeprozess aus, so dass dieFeldfrüchte kontrolliert und gleichmäßiger abreifen. Außer-dem lassen sich durch diese Methode Trocknungskostenfür das Erntegut verringern, wenn es nasse Sommer gibt.

Glyphosathaltige Herbizide werden oft nicht nur in derLandwirtschaft, sondern auch für die Unkrautbekämpfungin Gärten, auf unkultivierten Industrieflächen und zur Ver-kehrssicherung von Bahnstrecken eingesetzt.

Glufosinat ist ein zu Glyphosat ähnlicher Wirkstoff, derebenfalls in der Landwirtschaft als Herbizid und als Pflan-zenschutzmittel eingesetzt wurde.

Wie wirkt Glyphosat?

Der Wirkmechanismus von Glyphosat in der Pflanzenzelleberuht auf der Blockade eines zentralen Stoffwechselwe-ges, der essentiell für das Wachstum von Pflanzen ist.Daher ist Glyphosat gegen viele unterschiedliche Unkrautarten wirksam. Derzeit gibt es kaum andere Her-bizidwirkstoffe mit vergleichbarer Wirksamkeit und Um-weltverträglichkeit.

Gewöhnlich werden Glyphosat-Herbizide in verdünnterForm direkt auf die Unkräuter gesprüht, wo es schnell vonden Pflanzen aufgenommen wird und innerhalb kurzerZeit zu deren Absterben führt. Die Wirkung umfasst dieEntfernung der behandelten Pflanze von der Wurzel biszum Blattwerk.

Warum steht Glyphosat in der Diskussion?

Die Diskussion in den Medien um die Wiederzulassungvon Glyphosat als Pflanzenschutzmittelwirkstoff hat die-sen Stoff in ganz Europa bekannt gemacht.

Der von Glyphosat blockierte Stoffwechselweg ist in allenPflanzen zu finden, jedoch nicht bei Tier oder Mensch.Aus diesem Grund sollte dieser Wirkstoff grundsätzlichnur eine geringe Toxizität gegenüber Tieren und demMenschen zeigen.

Es tauchten Studien zur Kanzerogenität und Fruchtschä-digung von Glyphosat oder dessen Formulierungen alsPflanzenschutzmittel (Nebenprodukte) auf, über derenGüte, Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit gestrittenwurde.

Eine andere Eigenschaft der Substanz, die Fähigkeit zurKomplexbildung, gibt für manche Forscher Anlass zur Be-sorgnis. Diese Eigenschaft kann zur Bindung von Makro-und Mikronährstoffen dienen, was Auswirkungen aufderen Aufnahme und deren Bioverfügbarkeit in Pflanzenund gegebenenfalls auch bei anderen Lebewesen habenkann. Die Auswirkungen dieser Eigenschaft von Glyphosatmüssen in weiteren Forschungsprojekten geklärt werden.

Außerdem wurden in einer öffentlich nicht zugänglichenStudie im Blut von beruflich nicht exponierten MenschenGlyphosat-Rückstände nachgewiesen, deren Erkennt-nisse aber angezweifelt werden.

Aufgrund des großflächigen Einsatzes von Glyphosat istmit dem Auftreten von Rückständen in Lebensmitteln zurechnen, die auch in vielen Grundnahrungsmitteln wie Ge-treide, Brot und anderen medienwirksamen Lebensmit-

34

Trinkwasser

Was ist Glyphosat?

Glyphosat – auch im Trinkwasser?

Page 35: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

35

teln, wie Bier nachgewiesen wurden. Für Rückstände inLebensmitteln wurden mit der Verordnung (EU) Nr.396/2005 in der gültigen Fassung auch Rückstands-höchstgehalte festgelegt.

Kann Glyphosat ins Trinkwasser gelangen?

Trinkwasser wird in Baden-Württemberg in großem Um-fang aus Grundwasser gewonnen. Glyphosat sollte in derRegel nicht ins Grundwasser gelangen. Der Wirkstoff wirdvon den in der Landwirtschaft üblicherweise genutztenBodentypen fest gebunden und kann dadurch nicht in tie-fere Erdschichten bzw. ins Grundwasser sickern. Das-selbe gilt auch für AMPA, das Hauptabbauprodukt vonGlyphosat. Lediglich in wenigen Ausnahmefällen wurdeGlyphosat auch im Grundwasser gefunden. Hier lagen au-ßergewöhnliche Umstände vor, z.B. sehr poröse Böden, indenen Wasser ungleichmäßige, hohe Fließgeschwindig-keiten erreicht hatte oder aber wenn Grundwasser einendirekten Kontakt zum Oberflächenwasser hatte.

In Oberflächenwasser können Glyphosat, AMPA und Glu-fosinat durch vom Feld abfließendes Regenwasser, überAbflussgräben am Rand landwirtschaftlicher Flächen unddurch Windabdrift des Herbizidsprays gelangen. Dies istauch gelegentlich der Fall, wenn die Landwirte die Herbi-zide nicht gemäß der Regeln der guten landwirtschaftli-chen Praxis anwenden.

Trinkwasser wird teilweise auch aus Oberflächenwassergewonnen, jedoch sind AMPA- und Glyphosatrückständein Oberflächenwasser unbedenklich für die Trinkwasser-qualität. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Glypho-sat und AMPA vollständig bei der routinemäßigenAufbereitung von Oberflächenwasser zu Trinkwasser (z.B.chemische oder oxidative Desinfektionsverfahren (Chlo-rierung/Ozonung) aus dem Wasser entfernt werden. Weitere Wasseraufbereitungsmethoden (Ufer- und Dü-nenfiltration, Ausfällung, Klärung, Filtration und langsameSandfiltration) tragen ebenfalls zur Beseitigung bei, sindaber weniger effektiv als die Desinfektion.

Analytik von Glyphosat, AMPA und Glufosinat

Die Analysen erfolgten nach DIN ISO 16308:2017-09 beieiner Bestimmungsgrenze von jeweils 0,03 µg/L durch Di-rektmessung (ohne Anreicherung). Nach Derivatisierungder Probe mit FMOC wurden die Derivate mittels HPLC-MS/MS bestimmt.

Untersuchungsprogramm

Nachdem das Thema Glyphosat in Verbindung mit derWasserversorgung auch in Baden-Württemberg immerwieder von den Medien aufgegriffen wurde, wurden ineinem Sonderprogramm Roh- und Trinkwasser auf dieHerbizide Glyphosat und Glufosinat sowie das Abbau-produkt AMPA untersucht, um der Berichterstattung derMedien Ergebnisse aus amtlichen Untersuchungen ge-genüber stellen zu können.

Im Fokus stand Trinkwasser, das - falls Belastungen überhaupt auftreten sollten - aus Wasserversorgungenstammt, deren Trinkwasser aus Uferfiltrat gewonnen wird.Beprobt wurde neben dem Trinkwasser teilweise auchdas Rohwasser, um eine denkbare Kontamination frühest

möglich zu erkennen. Die 30 untersuchten Probenstammten aus folgenden Regionen: 21 Proben aus demRhein-Neckar-Kreis, 8 Proben aus dem Alb-Donau-Kreis,1 Probe aus dem Bodenseekreis. Einbezogen waren Pro-ben der großen Wasserversorger Baden-Württembergs,der Bodenseewasserversorgung und der Landeswasser-versorgung, die bekanntermaßen Oberflächenwasser zurTrinkwassergewinnung heranziehen.

Daneben wurden 14 Proben aus Wasserversorgungenaus unterschiedlichen Landkreisen des Regierungsbe-zirks Tübingen zur Untersuchung ausgewählt, die sehrländlich geprägt sind und eine hohe Dichte von landwirt-schaftlicher Nutzung aufweisen (siehe Abbildung). DieProben verteilten sich relativ großflächig über den Regie-rungsbezirk Tübingen: 2 Proben aus dem Zollernalbkreis,5 Proben aus dem Landkreis Biberach, 2 Proben aus demLandkreis Reutlingen, 1 Probe aus dem Landkreis Sig-maringen, 4 Proben aus dem Landkreis Alb-Donau-Kreis.

Ergebnis/Fazit

Alle untersuchten Trinkwässer und die Rohwässer desSonderprogramms zur Trinkwassergewinnung waren freivon Rückständen der drei Substanzen Glyphosat, dessenAbbauprodukt AMPA und Glufosinat.

Lediglich in einer Probe Donauwasser, die bei Ulm direktaus der Donau entnommen worden war, konnte - wie er-wartet - neben Spuren an Glyphosat und Glufosinat (Ge-halte jeweils kleiner als Bestimmungsgrenze) Rückständedes Abbauproduktes AMPA in Höhe von ca. 0,2 µg/L festgestellt werden. Diese Konzentration liegt in der Grö-ßenordnung auch anderer Abbauprodukte von Pflanzen-schutzmitteln, den sogenannten Metaboliten.

Eine Kontamination des Trinkwassers in Baden Württem-berg mit Glyphosat ist damit nicht zu erwarten.

Dr. Gerhard Thielert

Untersuchte Proben aus dem Regierungsbezirk Tübingen.(nicht dargestellt: Proben aus dem Rhein-Neckar-Kreis)

(Datenquelle: © LGL, www.lgl-bw.de, Ausschnitt: Kreiskarte 1:1 200 000(dl-de/by-2-0); Karte wurde vom Verfasser des Artikels abgeändert)

Page 36: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

36

Tabakwaren

Seit Jahren ist der Anteil der Raucher in Deutschlandrückläufig. Laut dem Drogen- und Suchtbericht der Dro-genbeauftragten der Bundesregierung vom Oktober 2018hat sich die Raucherquote bei Erwachsenen seit 2003 umetwa 30 % reduziert. Der Anteil rauchender Jugendlicherhat sich in den letzten 10 bis 15 Jahren sogar um zweiDrittel verringert. Das spiegelt sich auch in den Absatz-zahlen für konventionelle Zigaretten wider. Von 2003 bis2018 ist der Absatz versteuerter Zigaretten von 133 Mrd.auf 74 Mrd. Stück gesunken [2]. Höchste Zeit also für dieTabakindustrie, neue Märkte zu erschließen. Philip Morrisals Marktführer der Tabakindustrie spricht auf seiner Web-seite von seiner Vision, Zigaretten eines Tages ganz mitrauchlosen Produkten ersetzen zu wollen [3].

Dafür setzt die Tabakindustrie sowohl auf tabaklose alsauch tabakhaltige Produkte. E-Zigaretten enthalten kei-nen Tabak. Stattdessen simulieren sie das Rauchen,indem eine meist nikotinhaltige Flüssigkeit verdampftwird. Der entstehende Dampf kann inhaliert werden. DieE-Zigarette hat sich nur zögerlich durchgesetzt. E-Ziga-retten der ersten Generation sollten das Aussehen vonkonventionellen Tabakzigaretten imitieren. Aufgrund derniedrigen Akkuleistung reichte die Aerosolmenge unddamit die Menge an verfügbarem Nikotin nicht aus, umdie für Raucher von herkömmlichen Zigaretten gewohnteNikotinaufnahme zu erreichen. Aktuelle Modelle habensich weit vom schlanken Design der ersten Generationentfernt. Der Trend geht zu großen, tankähnlichen Gerä-ten, um leistungsstarke Akkus verbauen zu können. Mitsogenannten „Mods“ kann der Verbraucher Bauteile wieAkkuträger und damit die Spannung und die Leistung sovariieren, dass die Dampfmenge erhöht wird. Dadurch hatsich auch das Dampfverhalten der Konsumenten geän-dert. Bei Modellen der ersten Generation handelt es sichum „Lippe-Mund-Lunge“ - Züge, die ein Volumen von ca.60 ml haben. Bei Geräten der vierten Generation hingegenziehen die Verbraucher von „Lippe zu Lunge“ mit einemZugvolumen von über 500 ml. Diese technische Entwick-lung ermöglicht eine vergleichbar hohe Nikotinaufnahmewie bei der konventionellen Zigarette über eine längereDampfzeit, was entscheidend zum Erfolg der E-Zigarettebeigetragen hat. Erst technische Weiterentwicklungen wieleistungsstärkere Akkus und Heizwendeln unter 1 Ohmermöglichten eine höhere Nikotinaufnahme und trugenzum starken Wachstum des E-Zigaretten-Marktes bei.

Juulen statt Rauchen?

Sie sieht aus wie ein langezogener USB-Stick, hat ca. 70 % Marktanteil in den USA und die Ausbreitung anSchulen habe „Ausmaße einer Epidemie“ (US-Arzneimit-telbehörde FDA) erreicht. Im Dezember 2018 wurde dieneue E-Zigarette „JUUL“ auf dem deutschen Markt ein-geführt.

Beliebt ist sie besonders bei Jugendlichen. Im Gegensatzzu anderen E-Zigaretten wird nicht auf technisch lei-stungsstarke Bauteile gesetzt, um eine große Dampf-menge zu erzeugen, wodurch sie sehr handlich ist.Stattdessen werden Nikotinsalze im Liquid verwendet.Die Nikotinkonzentration der "JUUL" in den USA beträgtbis zu 59 mg/ml und ist selbst für Raucher extrem hoch.In der EU dürfen Liquids jedoch maximal 20 mg/ml Niko-tin enthalten. Mit "JUUL" ist es gelungen, das Nikotin soschnell in die Blutbahn zu bekommen wie bei herkömm-lichen Zigaretten. In Deutschland wird "JUUL" bisher ein-heitlich mit einem Nikotingehalt von 20 mg/ml angeboten.Es ist daher fraglich, ob Produkte wie "JUUL" mit diesemNikotingehalt zur Rauchentwöhnung geeignet sind, daeine allmähliche Senkung des Nikotingehaltes nicht mög-lich ist. Das Suchtpotenzial ist aufgrund des hohen Niko-tingehalts und der Verwendung von Nikotinsalzen jedocherheblich. Weiterhin werden fruchtig, süße Aromen ein-gesetzt, die für Jugendliche besonders interessant sind.Die Verwendung von Aromen - kombiniert mit einemhohen Nikotingehalt - führt Jugendliche sehr schnell in dieAbhängigkeit.

Flamme aus? – das Rauchen der Zukunft

E-Zigarette JUUL

Page 37: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

37

Tabakerhitzer

Andere Produkte, die die Zigarette ersetzen sollen, sinddie sogenannten Tabakerhitzer.

Philip Morris International (PMI) hat in Deutschland mitIQOS den ersten Tabakerhitzer auf den Markt gebracht. Inder Schweiz ist auch British American Tobacco (BAT) mitGlo vertreten. Prinzipiell werden bei den TabakerhitzernSticks, die Tabak und viel Feuchthaltemittel enthalten, miteinem batteriebetriebenen System erhitzt. Technisch un-terscheiden sich die Systeme von IQOS und Glo in derErhitzungsart und der Maximaltemperatur. In IQOS wirdein Heizblatt, das auf 350 °C erhitzt wird, in den Tabak-stick geschoben. In Glo dagegen stecken die Tabaksticksin einer Heizkammer und werden von außen auf höch-stens 260 °C erwärmt. Das CVUA Sigmaringen hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Risikobe-wertung (BfR) durch Abrauchversuche mit Hilfe einerRauchmaschine verglichen, wie viele toxischen Stoffe

beim Gebrauch eines Tabakerhitzers im Vergleich zu einerherkömmlichen Zigarette entstehen. Dabei stellte sichheraus, dass deutlich weniger Aldehyde (um 80 bis 95Prozent verringert) und flüchtige organische Verbindun-gen (um 97 bis 99 Prozent vermindert) entstehen. Der Ni-kotingehalt lag jedoch im Bereich von einer normalenZigarette. Beim Erhitzen von Tabak entstehen weniger to-xische Stoffe, was jedoch nicht gleichzusetzen ist miteiner Risikominimierung in der gleichen Größenordnung.PMI sieht IQOS als Erfolgsgeschichte. 2018 zählt das Un-ternehmen mehr als 100.000 Nutzer in Deutschland [4].Demgegenüber stehen bei einer Raucherquote von 23,8 % [1] der über 18-Jährigen rund 16 Mio. Raucher.Ob Tabakerhitzer geeignet sind, Zigaretten zu ersetzen,bleibt also fraglich.

Hai Linh Trieu

1 https://www.drogenbeauftragte.de/fileadmin/dateiendba/Drogenbeauftragte/Drogen_und_Suchtbericht/flipbook/DuS_2018/index.html, Stand 22.03.19

2 https://www.zigarettenverband.de/de/17/Themen_neu/Zahlen_&_Fakten/Versteuerter_Zigarettenabsatz, Stand 25.03.19

3 https://www.pmi.com/markets/germany/de/about-us/our-vision, Stand 25.03.19

4 https://www.presseportal.de/pm/37922/4115223, Stand 29.03.19

Tabakheizsystem „IQOS“ Tabakheizsystem „i-glo“

Dampfende Köpfe an der Bushaltestelle, E-Zigaretten-Läden, die wie Pilze aus dem Boden sprießen und auchder aktuelle Drogenbericht der Bundesregierung be-stätigen: Die E-Zigarette ist in unserer Gesellschaftangekommen. Anlass genug, den Nikotingehalt der zuverdampfenden Liquids und ihre Kennzeichnung im Laboreinmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

In einer gemeinsamen Schwerpunktaktion der Tabak- undMarktüberwachung wurden nikotinhaltige Flüssigkeitenfür E-Zigaretten (sogenannte „Liquids“) überprüft. Insge-samt 51 Liquids wurden im Einzelhandel durch die unte-

ren Lebensmittelüberwachungsbehörden, die auch für Ta-bakerzeugnisse zuständig sind, entnommen. In zehn Fäl-len erfolgte die Probenbeschaffung aus dem Inter-nethandel durch die Stabstelle Ernährungssicherheitdes Regierungspräsidiums Tübingen. Allein in Baden-Württemberg wurden sieben Hersteller von nikotinhalti-gen Liquids überprüft.

Im Anschluss an die Probenahme bestimmte das Tabak-labor des CVUA Sigmaringen den Nikotingehalt der Liquids mittels Gaschromatographie mit Flammen-ionisationsdetektion (GC-FID).

Gemeinsam erfolgreich im Kampf mit dem Dampf

Page 38: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

38

Die Untersuchung der Proben auf Einhaltung der tabak-rechtlichen Vorgaben wurde im CVUA Sigmaringen durch-geführt. Das Tabakrecht schreibt für Liquids unteranderem einen Grenzwert von maximal 20 mg Nikotin proMilliliter vor. Außerdem dürfen Liquids nur mit einem Bei-packzettel in den Verkehr gebracht werden, der u.a. Ge-brauchsanleitungen und Warnhinweise für bestimmteVerbrauchergruppen enthalten soll. Des Weiteren müssenAußenverpackungen und Packungen von Liquids den ge-sundheitsbezogenen Warnhinweis „Dieses Produkt ent-hält Nikotin: einen Stoff, der sehr stark abhängig macht.“tragen. Der Warnhinweis muss auf den zwei größten Flä-chen der Außenverpackung bzw. Packung angebrachtwerden. Von diesen Flächen muss er 30 % einnehmen.Bei 29 von 51 Proben wurden Verstöße gegen das Ta-bakrecht festgestellt, was einer Beanstandungsquote vonrund 57 % entspricht. Proben aus dem Internethandelhatten mit 70 % eine etwas höhere Beanstandungsquoteals Einzelhandelsproben mit 54 %. Erfreulicherweisewurde in keiner der Proben der gesetzlich vorgeschrie-bene Nikotinhöchstgehalt überschritten. Die Beanstan-dungen betrafen lediglich die Kennzeichnung.

Fazit

Die Kennzeichnung von Liquids lässt sowohl in chemika-lien- als auch in tabakrechtlicher Hinsicht stark zu wün-schen übrig. Positiv ist anzumerken, dass derNikotinhöchstgehalt von 20 mg/ml in den untersuchtenProben nicht überschritten wurde. Trotzdem gibt es fürdie Hersteller noch Handlungsbedarf. Aufgrund dessenund der steigenden Beliebtheit der E-Zigarette wird dieSchwerpunktaktion auch in 2019 fortgesetzt.

Hai Linh Trieu, Jürgen Hahn, Christine Pfäffle (RP Tübingen)Verschiedene Liquids

Ergebnisübersicht

Gesamt Internethandel Einzelhandel

beanstandete Proben nicht beanstandete Proben

30

25

20

15

10

5

0

Page 39: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

39

Öffentlichkeitsarbeit

Nadja Mallock*, Lisa Böss*, Robert Burk, Martin Danziger, Tanja Welsch, Dr. Harald Hahn, Hai�Linh Trieu,Jürgen Hahn, Elke Pieper*, Frank Henkler�Stephani*, Christoph Hutzler*, Andreas Luch*Levels of selected analytes in the emissions of “heat not burn” tobacco products that are relevant to assess humanhealth risks (veröffentlicht in: Archives of Toxicology, https://doi.org/10.1007/s00204-018-2215-y, 2018, Volume 92,Issue 6, pp 2145–214) *Mitarbeiter des BfR, Berlin

Jürgen Hahn• Tabak aus Sicht der Lebensmittelüberwachung (Vortrag beim 17. Lebensmittelrechtlichen Seminar von BLC

und BLL, Königswinter)• E-cigarettes: testing of emissions (Workshop on the chemical analysis of traditional and novel tobacco pro-

ducts, Belgien)• Germany‘s Work/Data on Heated Tobacco Products (HTPs) (WHO Workshop, Schweiz)• Neues aus der Welt des Tabaks (Vortrag bei der Verabschiedung der Absolventen der Lebensmittelkontrolleur-

Ausbildung Lehrgang 2017/2018, Stuttgart)• Wissenschaftliche und produktfachliche Mitarbeit (Publikation bei Zipfel/Rathke Lebensmittelrecht und Tabak-

erzeugnisgesetz, Kommentierung Tabakerzeugnisgesetz)• Interview und Videobeitrag zum Thema E-Zigaretten (ARTE, Wissenschaftsmagazin Xenius)

Ulrike Kocher, Tanja Welsch, Dr. Gregor Vollmer • Präsentation des Themas „Schimmelpilzgifte in Getreide“ (Landwirtschaftliches Hauptfest, Stuttgart)

Dr. Thorben Nietner• Authentizität von Blutorangensaft: Nachweis des Zusatzes von Orangensaft über multivariate Analyse des Ami-

nosäureprofiles (Vortrag beim 47. Deutschen Lebensmittelchemikertag in Berlin)• Blutorangensaft: 100 Prozent unverfälschter Genuss? (Vortrag bei der Ämterübergreifenden Fortbildung inStuttgart)

Dr. Thorben Nietner, Paul-Hermann Reiser • Präsentation des Themas „Vitamin C in Fruchtsäften“ (Landwirtschaftliches Hauptfest, Stuttgart)

Lea Reger, Julia Moß, Dr. Harald Hahn, Jürgen Hahn• Analysis of Menthol, Menthol-Like, and Other Tobacco Flavoring Compounds in Cigarettes (Publikation: Beiträge

zur Tabakforschung International)

Hai Linh Trieu• Innovative Produkte – Wie rauchen wir morgen? (Vortrag bei der Ämterübergreifenden Fortbildung in Stuttgart)• E-cigarettes: testing of emissions (Vortrag beim Workshop on the chemical analysis of traditional and novel to-bacco products in Geel, Belgien)

Dr. Gregor Vollmer, Elisabeth Burgmaier-Thielert • Ochratoxin A in Ölsaaten (Vortrag beim Workshop des Nationalen Referenzlabors für Mykotoxine in Lebens-

mitteln und Futtermitteln, Berlin)

Emma Wistaff, Silvia Beller, Anton Schmid, Dr. Thorben Nietner• Authentication of Fruit Juice using Amino Acid Profiles – Application in a Food Control Lab (Poster auf derGDCh-Regionalverbandstagung Südwest)

Mirjam Zeiher• „Das etwas andere Labor“ - Tabaküberwachung in Baden-Württemberg (Vortrag bei den Marienfelder Gesprä-chen BfR, Berlin)

• Lebensmittel-Verbraucherschutz – Was kann ich tun? Was kann ich entscheiden? (Vortrag beim Rotary Club Sig-maringen)

• Opiate in Mohnsaat (Vortrag bei der Dreiländerkonferenz, Bad Krozingen)

Veröffentlichungen, Vorträge und Posterbeiträge

Page 40: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

Mitarbeit in Kommissionen und Arbeitsgruppen

international

CORESTA Cooperation Centre for Scientific Research Relative to Tobacco Jürgen Hahn

ISO „Intense Smoking Regime”, WG 10 Jürgen Hahn

ISO Technical Committee 126 Jürgen Hahn

ISO Vorsitzender “Water Pipe Smoking” WG 19 Jürgen Hahn

ISO Tabacco heating Systems TC 126 SC 3 Jürgen Hahn

WHO Tobacco Laboratory Network Jürgen Hahn

auf EU-Ebene

CEN CEN/TC 437 Electronic cigarettes and e-liquids Jürgen Hahn

CEN Vorsitzender des Technical Committee 401 Jürgen Hahn

“Reduced Ignition Propensity of Cigarettes”

EU Vorsitzender des Network of European Government Jürgen Hahn

Laboratories for Tobacco and Tobacco Products

auf Bundesebene

AK QMB Arbeitskreis der Qualitätsmanagement-Beauftragten Erich Klein

der amtlichen Untersuchungseinrichtungen

ALB Vorsitzender der AG der Tabaksachverständigen Jürgen Hahn

ALB AG der Tabaksachverständigen Hai Linh Trieu

ALB Projektgruppe „Überwachungskonzept für Tabakerzeugnisse“ Jürgen Hahn

ALB Projektgruppe „Überwachungskonzept für Tabakerzeugnisse“ Hai Linh Trieu

ALTS Arbeitsgruppe „Milch und Milcherzeugnisse“ Luisa Stanojlovic

BfR Komitee „Lebensmittelzusatzstoffe, Aromastoffe und Verarbeitungshilfsstoffe“ Dr. Harald Hahn

BfR Wissenschaftlicher Beirat der MEAL Studie (1. deutsche Total Diet Study (TDS)) Dr. Harald Hahn

BLAG Bund-Länder-Arbeitsgruppe "Analytik von Chrom VI in Trinkwasser“ Hermann Brezger

BVL „Kriterien für die Sicherheit von E-Zigaretten“ Jürgen Hahn

BVL Ausschuss Monitoring Paul-Hermann Reiser

BVL Kommission zur Durchführung des § 64 LFGB, Dr. Harald Hahn

Arbeitsgruppe „Aromastoffanalytik“

BVL Kommission zur Durchführung des § 64 LFGB, Ulrike Kocher

Arbeitsgruppe „Mykotoxine“

BVL Monitoring-Expertengruppe „Natürliche Toxine“ Elisabeth

Burgmaier-Thielert

DAkkS QM-Fachbegutachter der Deutschen Akkreditierungsstelle Erich Klein

DIN Obmann des Arbeitskreises „E-Zigarette“ Jürgen Hahn

DIN Obmann des Arbeitsausschusses „Tabak und Tabakerzeugnisse“ Jürgen Hahn

DIN Arbeitsausschuss „Biotoxine“ Ulrike Kocher

(Normenausschuss Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte)

DIN Arbeitsausschuss „Fruchtsaft“ Paul-Hermann Reiser

DIN Arbeitsausschuss „Prozesskontaminanten“ Dr. Harald Hahn

DIN Arbeitskreis „Tabakerhitzer“ Jürgen Hahn

GDCh/LChG Arbeitsgruppe „Fleischwaren“ der Lebensmittelchemischen Gesellschaft Luisa Stanojlovic

GDCh/LChG Arbeitsgruppe „Fruchtsaft und fruchtsafthaltige Getränke“ Dr. Thorben Nietner

der Lebensmittelchemischen Gesellschaft

GDCh/LChG Arbeitsgruppe „Fruchtsaft und fruchtsafthaltige Getränke“ Birgitt Salzmann

der Lebensmittelchemischen Gesellschaft

40

Page 41: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

41

GDCh/LChG Arbeitsgruppe „Milch und Milcherzeugnisse“ Mirjam Zeiher

der Lebensmittelchemischen Gesellschaft

GDCh/LChG Obmann der Arbeitsgruppe „Aromastoffe“ Dr. Harald Hahn

der Lebensmittelchemischen Gesellschaft

GDCh/LChG Obmann der Unterarbeitsgruppe „Sensorische Beurteilung von Aromen“ Dr. Harald Hahn

der Arbeitsgruppe „Aromastoffe“ der Lebensmittelchemischen Gesellschaft

GDCh/LChG Unterarbeitsgruppe „Sensorische Beurteilung von Aromen“ Antje Schön

der Arbeitsgruppe „Aromastoffe“ der Lebensmittelchemischen Gesellschaft

NEXT-NMR Non-Profit Expert Team NMR-Arbeitsgruppe Dr. Thorben Nietner

Obmann des bundesweiten Arbeitskreises der amtlichen Sachverständigen Dr. Harald Hahn

für Aromen und Aromastoffanalytik

Bundesweite Arbeitsgruppe „Fruchtsaft-Erfrischungsgetränke-Konfitüren“ Paul-Hermann Reiser

Länderübergreifende Arbeitsgruppe „Rückstände und Kontaminanten in Wasser“ Dr. Gerhard Thielert

auf Landesebene (Baden-Württemberg)

ALUA Obfrau der Arbeitsgruppe „Ausbildung Lebensmittelkontrolleure“ Barbara Ruf

ALUA Obfrau der Arbeitsgruppe „Außendienst“ Barbara Ruf

ALUA Obmann der Arbeitsgruppe „Qualitätsmanagement“ Erich Klein

ALUA Obmann der Arbeitsgruppe „Wasser“ Dr. Gerhard Thielert

ALUA Arbeitsgruppe „Ausbildungs- und Prüfungsordnung Dr. Gerhard Thielert

für Lebensmittelchemiker/-innen (APrO)“

ALUA Arbeitsgruppe „Ausbildungs- und Prüfungsordnung Dr. Gregor Vollmer

für Lebensmittelchemiker/-innen (APrO)“

ALUA Arbeitsgruppe „Backwaren, Teigwaren, Speiseeis“ Barbara Ruf

ALUA Arbeitsgruppe „Backwaren, Teigwaren, Speiseeis“ Luisa Stanojlovic

ALUA Arbeitsgruppe „Herkunft und Echtheit“ Dr. Thorben Nietner

ALUA Arbeitsgruppe „Lebensmittelmikrobiologie“ Nina Fritz

ALUA Arbeitsgruppe „Lebensmittelmikrobiologie“ Dr. Hans Layer

ALUA Arbeitsgruppe „Lebensmittelmikrobiologie“ Dr. Simone Mellert

ALUA Arbeitsgruppe „Lebensmittelmikrobiologie“ Dr. Petra Reinhold

ALUA Arbeitsgruppe „Qualitätsmanagement“ Marion Hahn

ALUA Arbeitsgruppe „Tierische Lebensmittel“ Marion Hahn

ALUA Arbeitsgruppe „Tierische Lebensmittel“ Dr. Simone Mellert

ALUA Arbeitsgruppe „Tierische Lebensmittel“ Dr. Hans Layer

ALUA Arbeitsgruppe „Tierische Lebensmittel“ Luisa Stanojlovic

ALUA Arbeitsgruppe „Vegane und vegetarische Lebensmittel“ Luisa Stanojlovic

ALUA Arbeitsgruppe „Wasser“ Hermann Brezger

ALUA Arbeitsgruppe „Wasser“ Dr. Petra Reinhold

ALUA Arbeitsgruppe „Wasser“ Dr. Gerhard Thielert

ALUA Projektgruppe „TrIS“ (Entwicklung und Pflege der Trinkwasserdatenbank) Hermann Brezger

ALUA Projektgruppe „TrIS“ (Entwicklung und Pflege der Trinkwasserdatenbank) Dr. Gerhard Thielert

ALUA Projektgruppe „RIOPP“ (Risikoorientierte Probenplanung) Paul-Hermann Reiser

MLR Arbeitsgruppe zur Erarbeitung einer Handreichung Dr. Gerhard Thielert

„Risikobewertungsbasierte Probenahmeplanung“ (AG RAP)

PSG Projektsteuergruppe „LIMS-BW“ Dr. Harald Hahn

PSG Projektsteuergruppe „LIMS-BW“ Paul-Hermann Reiser

RP Stuttgart Prüfungsausschuss zur Prüfung künftiger Lebensmittelkontrolleure Barbara Ruf

Tierärzte- Prüfungskommission zur Erlangung des Dr. Hans Layer

kammer BW Fachtierarztes für Lebensmittelhygiene

Page 42: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

42

Unterricht, Ausbildung

Hermann Brezger:Vortrag „Mineral- und Tafelwasserverordnung“ für die Sozial- und Arbeitsmedizinische Akademie Baden-Württemberg e.V. (SAMA) im Rahmen des Kurses für Öffentliches Gesundheitswesen in Baden-Württemberg(Landesgesundheitsamt, Stuttgart)

Fortbildungsveranstaltung für die Trinkwasserprobe -nehmer der Gesundheitsämter im Regierungsbezirk Tübingen; Themen u. a.: Elektronischer Datenaustausch,Untersuchungsergebnisse zu Chrom-VI, Trinkwasser-probenahme, Pflichten eines Inhabers einer Wasser-versorgungsanlage (CVUA Sigmaringen)

Planung, Organisation und Mitwirkung am Praktikum imRahmen der Ausbildung und Prüfung von Hygiene- kontrolleurinnen und -kontrolleuren (APrOHygKon)

(CVUA Sigmaringen)

Jürgen Hahn:Einblicke in die Welt des Tabaks Fortbildungsveranstal-tung für Lebensmittelchemiker/-innen im Praktikum, Dres-den

Dr. Petra Reinhold:Planung und Organisation des Praktikums für Teilnehmerdes Vorbereitungslehrganges für den tierärztlichen Staats-dienst am CVUA Sigmaringen

Barbara Ruf:Planung und Organisation des Praktikums und Betreuungder Lebensmittelkontrolleure am CVUA Sigmaringen

Birgitt Salzmann:Lehrbeauftragte an der Hochschule Albstadt-Sigmaringenfür Lebensmittelrecht

Dr. Gerhard Thielert:Planung und Organisation der Ausbildung für Lebens-mittelchemiker im praktischen Jahr

Dr. Gregor Vollmer:Planung und Organisation der Ausbildung für Lebens-mittelchemiker im praktischen Jahr

Lehrtätigkeit an der Landesakademie Baden-Württemberg für Veterinär- und Lebensmittelwesen (AkadVet)

Jürgen HahnDas neue Tabakrecht, die nationale Umsetzung und Fragen aus der Praxis, Aktuelle Fragen zur LMIV

(Fortbildungsveranstaltung der AkadVet, Stuttgart)

Vorbereitungslehrgang für den tierärztlichen StaatsdienstElisabeth Burgmaier-Thielert:Seminar „Mykotoxine“

Lehrgang zur Ausbildung der Lebensmittelkontrolleure

Teilnahme an Qualitätsprüfungen

Dr. Hans Layer:DLG Prüfungskommission „Fleischprodukte“

LAZBW Wangen Sachverständigenkommission zurDurchführung der Käseprüfung

Birgitt Salzmann:QZBW-Prüfung für Fruchtsaft, Obstwein und Obstessig(Weinsberg)

Antje Schön:QZBW-Prüfung für Fruchtsaft, Obstwein und Obstessig(Weinsberg)

Luisa Stanojlovic:Gastprüferin bei DLG-Qualitätsprüfung für Fleisch -erzeugnisse (Brühwurst) (Bad Salzuflen)

Dr. Harald Hahn:Seminar „Aromen / Aromastoffe“

Jürgen Hahn:Seminar „Tabak“

Erich Klein:Seminar „Polyzyklische aromatische

Kohlenwasserstoffe (PAK)“

Barbara Ruf:Seminar „Theorie Getreide, Getreideprodukte,

Backwaren“

Antje Schön:Seminar „Konfitüren“, Seminar „Fruchtsaft“

Dr. Gregor Vollmer:Seminar „Mykotoxine“

Page 43: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

43

Impressum

Herausgeber

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt SigmaringenFidelis-Graf-Str. 172488 SigmaringenTelefon: 07571 / 7434-0Telefax: 07571 / 7434-202E-Mail: [email protected]: www.cvua-sigmaringen.de

Redaktion

Melissa Schätz

Gestaltung und Druck

Schirmer DruckJosef-Christian-Straße 3388499 RiedlingenTelefon: 07371 / 7548Telefax: 07371 / 13207E-mail: [email protected]: www.sd-schirmerdruck.com

Fotos

Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Chemischenund Veterinäruntersuchungsamtes Sigmaringen für das zur Verfügunggestellte Bildmaterial. Mit ▲ markiertes Bildmaterial ist von Pixabay.

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Sigmaringen herausgegeben. Sie ist nicht zum ge-werblichen Vertrieb bestimmt. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbernoder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung ver-wendet werden.

© Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen

Page 44: Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Sigmaringen