cl ft 2012 motivierende gesprächsführung
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Workshop
Motivierende Gesprächsführung
Input
Renate Zingerle
Clearing / Jugendcoaching Fachtage 2012
29. - 30. Mai 2012
Themen
• Einbettung und Definition
• The spirit: Menschenbild und Grundhaltungen
• Kontext - Auftragsklärung
• Prinzipien der praktischen Anwendung
• Methoden
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Motivational Interviewing ist eine…
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
.. klientInnenzentrierte,
(= Sichtweise und Erleben der KlientInnen sind entscheidend)
direktive Form
(= zielgerichtetes Vorgehen, Erkundung positiver und negativer Aspekte eines Verhaltens / Situation)
der Gesprächsführung zur Förderung der intrinsischen Motivation (= die in KlientInnen vorhandenen Veränderungsimpulse)
für eine Veränderung mittels Erforschung und Auflösung von Ambivalenzen (= „die innere Zwiespältigkeit“)
(Körkel, 2009)
Dynamik im Motivational Interviewing
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
vorher
pro Veränderung
kontra Veränderung
im Verlauf
pro Veränderung
kontra Veränderung
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Menschenbild / Grundhaltungen
Unbedingte Wertschätzung
Partnerschaftlichkeit
Evokation
Autonomie
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
Kontext- und Auftragsklärung
Abklärung der diversen Aufträge
Eigene Klarheit über den Auftrag
Eigene Auftrag sollte KlientInnen gegenüber klargelegt werden
Renate Zingerle Case Management auf Fallebene
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Komponenten der Motivation
• Wahrgenommene Wichtigkeit einer Veränderung
Absicht
• Zuversicht für eine Veränderung
Fähigkeit
• Bin ich bereit für eine Veränderung? Bereitschaft
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
Ambivalenz – Dilemma der Veränderung
„Sie wollen eine Veränderung und gleichzeitig wollen Sie nicht“
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
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Phasen
Phase 1: Intrinsische Motivation zur Veränderung aufbauen
Phase 2: Die Selbstverpflichtung für Veränderungen verstärken
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
Allgemeine Prinzipien der praktischen Anwendung
Prinzip 1: Empathie ausdrücken
• Akzeptanz fördert Veränderung
• Ambivalenz ist normal
Prinzip 2: Diskrepanzen entwickeln
• Eine wahrgenommene Diskrepanz zwischen gegenwärtigem Verhalten und persönlich wichtigen Werten und Zielen motiviert zur Veränderung
• KlientIn soll die Argumente für eine Veränderung selbst liefern, nicht die/der TherapeutIn
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
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Allgemeine Prinzipien der praktischen Anwendung
Prinzip 3: Widerstand umlenken
• Nicht für die Veränderung argumentieren
• Widerstand nicht direkt begegnen
• Neue Perspektiven einladen, nicht vorschreiben
• Widerstand ist ein Signal, die Vorgehensweise zu ändern
• KlientIn ist die beste Quelle für Antworten und Lösungen
Prinzip 4: Selbstwirksamkeit fördern
• Der Glaube, sich verändern zu können, ist ein wichtiger Motivator.
• KlientIn, nicht BeraterIn, ist für die Entscheidung zur Veränderung und deren Umsetzung verantwortlich
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
Veränderung und Widerstand
Konsonanz Dissonanz
therapeutische Beziehung
KlientInnenverhalten
Widerstand Change-talk
Äußerungen, mit denen KlientInnen ihre Fähigkeit,
ihre Bereitschaft, ihre Gründe, ihre Wünsche und
ihre Selbstverpflichtung für eine Veränderung zum
Ausdruck bringen (Veränderungssprache,
selbstmotivierende Aussagen).
Widerstand wird als
Sprache definiert, die eine
Bewegung weg von einer
bestimmten Art der
Veränderung signalisiert.
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Change-Talk und Widerstand
Change-Talk Widerstand
Nachteile des Status Quo Vorteile des Status Quo
Vorteile der Veränderung Nachteile der Veränderung
Intention sich zu verändern Intention sich nicht zu verändern
Optimismus bzgl. Veränderung Pessimismus bzgl. der Veränderung
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
Fallen des Interviewens
Für eine Veränderung argumentieren
Frage-Antwort-Falle
ExpertInnen-Falle
Schuld-Falle
In Eile sein-Falle Etikettierungsfalle
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
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Phase 1:
Motivation zur Veränderung aufbauen
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Wie dringend ist es für Sie,….?“ Auf einer Skala von 0 bis
10, wobei 0 „gar nicht wichtig“ und 10 „extrem wichtig“
ist, wo würden Sie sich einordnen?
gar nicht
wichtig
extrem
wichtig
Wahrnehmung der Person bezüglich Dringlichkeit
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
Phase 1:
Motivation zur Veränderung aufbauen
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Wie zuversichtlich sind Sie, falls Sie sich schon
entschieden hätten,…. umzusetzen?“ Auf einer Skala von
0 bis 10, wobei 0 „gar nicht zuversichtlich“ und 10
„extrem zuversichtlich“ ist, wo würden Sie sich
einordnen?
gar nicht
zuversichtlich
extrem
zuversichtlich
Wahrnehmung der Person bezüglich Zuversicht
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
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Phase 1:
Motivation zur Veränderung aufbauen
Profile
Gruppe A:
Geringe Dringlichkeit
Geringe Zuversicht
Gruppe B:
Geringe Dringlichkeit
Hohe Zuversicht
Gruppe C:
Hohe Dringlichkeit
Geringe Zuversicht
Gruppe D:
Hohe Dringlichkeit
hohe Zuversicht
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
Methoden
Renate Zingerle Case Management auf Fallebene
1. Offene Fragen stellen
2. Aktives Zuhören
3. Bestätigen: wertschätzen und würdigen
4. Zusammenfassen
5. Change talk stärken
6. Confidence talk stärken
7. „Mit dem Widerstand gehen“
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Methoden
• Offene Fragen ermutigen KlientInnen zum Reden
• Offene Fragen ermöglichen, Erfahrungen offen zu erforschen, auch die Ambivalenz
Offene Fragen stellen
Faustregel: keine 3 (offenen) Fragen nacheinander
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Methoden
• Aktiv Zuhörende formulieren das, was sie als Bedeutung des Gesagten verstanden haben und spiegeln es der Person in Form einer Aussage zurück.
• Das Verständnis der Mitteilung wird überprüft, anstatt es von vornherein für das einzig Richtige zuhalten
Aktives Zuhören
Etappen der Kommunikation:
verschlüsseln hören entschlüsseln
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Methoden
• Echtes Interesse am Gesprächspartner
• Aktuelle Bereitschaft und Möglichkeit zum Zuhören
• 1. Stufe (Beziehungsebene): signalisieren „ich bin jetzt ganz Ohr“
• 2. Stufe (inhaltliches Verständnis): Kernaussagen werden zurückgemeldet
• 3. Stufe (Gefühle verbalisieren): Beteiligte Gefühle werden als „Gefühlsvermutungen“ zurückgemeldet
Aktives Zuhören
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
• Die Stärken und Bemühungen der KlientInnen werden wahrgenommen und in einer angemessenen Weise bestätigt.
Bestätigen
• Zusammenfassungen verstärken, was gesagt wurde, zeigen aufmerksames zuhören und ermutigen fortzufahren
Zusammenfassen
Methoden
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
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Methoden
Change talk hervorrufen
Sich selbst zuzuhören, wenn man Gründe für
eine Veränderung angibt, erhöht das Bewusstsein der
Diskrepanz.
Je größer diese Diskrepanz ist,
umso größer ist die wahrgenommene Dringlichkeit einer
Veränderung.
Die bisher genannten
Strategien können in das Hervorrufen
von change-talk integriert werden
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
Methoden
1. Nachteile des Status Quo
Was beunruhigt Sie an der gegenwärtigen Situation?
Was führt Sie dazu, zu glauben, dass Sie etwas für Ihre Gesundheit tun
müssen?
2. Vorteile einer Veränderung
Wie hätten Sie den gerne, dass die Dinge anders wären?
Wie möchten Sie denn, dass ihr Leben in fünf Jahren aussieht?
3. Optimismus bezüglich Veränderung
Was gibt Ihnen die Zuversicht, eine solche Veränderung erfolgreich
umsetzen zu können?
Wer könnte Sie in diesem Prozess unterstützen und Ihnen Mut machen?
4. Veränderungsabsicht
Was glauben Sie, sollten Sie tun?
Was wären sie bereit, zu versuchen?
Change talk hervorrufen durch offene Fragen
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• Gebrauch der Dringlichkeitsskala
Change talk hervorrufen
„Warum sind Sie bei…und nicht bei Null?
„Was wäre notwendig, um Sie von …auf..zu bringen?“
Wie dringend ist es für Sie,….?“ Auf einer Skala von 0 bis 10, wobei 0 „gar
nicht wichtig“ und 10 „extrem wichtig“ ist, wo würden Sie sich einordnen?
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
gar nicht
wichtig
extrem
wichtig
Methoden
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
• Explorieren der Entscheidungswaage
• Themen entwickeln, wenn ein Grund zur Veränderung genannt wird (Klarstellungen, Beispiele fragen)
• Extreme erwägen
• Zurückblicken, in eine Zeit, bevor das Problem auftrat
• In die Zukunft blicken
• „Wie hätten Sie gerne, dass ihr Leben in 10 Jahren aussieht?“
• Ziele und Werte ergründen und Dissonanzen zum Status Quo erkunden
Change talk hervorrufen
Methoden
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Methoden
Auf Change talk antworten
Selektives Entwickeln
Selektives Reflektieren
Selektives Zusammen-
fassen
Selektives Bestätigen
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
• Offene Fragen formulieren: Was stimmt Sie optimistisch, dies schaffen zu können?“
• Arbeiten mit der Zuversichtsskala
• Frühere Erfolge besprechen
• Persönliche Stärken explorieren
• Brainstorming: „Was würde Ihnen eine Veränderung erleichtern?“
• Informationen und Empfehlungen
• Angenommen, dass ….
Zuversicht aufbauen
Confidence-Talk fördern
Methoden
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• Einfaches Widerspiegeln
• Überzogenes Widerspiegeln
• Widerspiegeln der Ambivalenz
• Verschiebung des Fokus
• Umdeuten
• Zustimmung mit einer Wendung
• Herausstreichen der persönlichen Wahlfreiheit
• Mit der Position konform gehen
Mit dem Widerstand
gehen
Methoden
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
Nachlassender Widerstand
Change-talk
Weniger Fragen zur Problematik
Entschluss
Häufige Fragen zur Veränderung
Zukunftsphantasien
Phase 2:
Die Selbstverpflichtung für Veränderungen stärken
Experimente
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Phase 2:
Die Selbstverpflichtung für Veränderungen stärken
Einleitung der Phase
durch Zusammen-
fassen
Schlüssel-fragen stellen “Was glauben Sie, werden
Sie nun tun?“
Einen Veränderungs-plan mit Zielen
aushandeln
Hervor-rufen von Selbstver-pflichtung
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
„It´s inter-view, a looking together at something“
Miller & Rollnick, 2004
Renate Zingerle Motivierende Gesprächsführung
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Literatur
• William R. Miller, Stephen Rollnick; 2002. Motivational
Interviewing, Second Edition: Preparing People for Change,
Guilford Press. ISBN-13: 978-1572305632
• William R. Miller, Stephen Rollnick; 2009. Motivierende
Gesprächsführung. Lambertus-Verlag. ISBN-13: 978-
3784119007
• Körkel; 2009. Einladung zur Veränderung - Motivierende
Gesprächsführung. GK Quest Akademie GMbH, Heidelberg.
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