cmm 2/12
DESCRIPTION
Das CONTACT MANAGEMENT MAGAZINE zeigt auf, wie Unternehmungen die Vielfalt der strategischen und technischen Optionen zur Gestaltung eines erfolgreichen und profitablen Kundenkontaktes nutzen können. Dabei werden alle Komponenten eines förderlichen und gewinnbringenden Managements von Kundenbeziehungen berücksichtigt. Die Printausgabe erscheint viermal jährlich und dient 8.500 deutschsprachigen Entscheidungsträgern aller Branchen als Orientierungshilfe für die Praxis.TRANSCRIPT
MagazineHeft 2 April / Mai / Juni 2012 CHF 15.–
SwiSS MAgAzine For ContACt Center, interACtion And teleCo MMuniCAtion
CRMKundendaten: wie kommen unternehmen an Kundendaten, und was geben sie dafür?
ExklusivCAt Award 2012: Christina ghitti (weltbild Verlag) ist Callcenter-Managerin des Jahres
www.cmm-magazine.ch
Das EnDE DER anonyMEn HotlinEs
Customer service erfährt wieder eine persönliche note: Unternehmen setzen auf persönliche Betreuung im Callcenter.
Die neuen ombudsleute – exklusiv im CMM-Gespräch.
Info-
Even
t zu d
en ne
ueste
n Tec
hnolo
gien a
uf de
m
Callce
nter M
arkt
am 24
. Apri
l 201
2 im Stad
e de S
uisse
, Bern
Jetzt
anmeld
en!
Details
ab Seit
e 30
DEUTSCHLANDFRANKREICHÖSTERREICHRUMÄNIEN
SCHWEIZSLOWAKEITÜRKEI
WWW.YOURCCC.COM I [email protected]
© COMPETENCE CALL CENTER 2012
IHR INTERNATIONAL AUSGEZEICHNETER, ZERTIFIZIERTER SCHWEIZER ANBIETER
COMPETENCE CALL CENTER
IHR KONTAKT
CHRISTIANE ÖLZCUSTOMER RELATIONS
T: +41 44 553-7733F: +41 44 553-7355E: [email protected]
35 INTERNATIONALE AWARDS BESTÄTIGEN UNSERE COMPETENCE
COMPETENCE CALL CENTER GMBHHARDTURMSTRASSE 1238005 ZÜRICH
EN 15838, ISO 9001 & ISO 10002EN 15838
302 /12 CMM
Ausgabe 02/12_Editorial
Was Kunden wollen
Unsere Kunden haben keine sonderlich ausgefallenen
Wünsche. Weder wollen sie ständig be-WOWt, noch un-
unterbrochen bespasst werden. Sie wollen ganz einfa-
che Dinge. Sie wollen, dass jemand zuhört. Dass sie je-
mand ernst nimmt. Dass dieser jemand eine schnelle
und unbürokratische Lösung findet. Sich ehrlich bemüht.
Interesse zeigt. Ich denke, da ticken wir alle relativ ähn-
lich. Dafür brauchen wir keine gross angelegten Studi-
en, die diese zutiefst menschlichen Grundbedürfnisse
untermauern. Dennoch scheint es so zu sein, dass viele
Contactcenter in der Vergangenheit diesen Grundbedürf-
nissen zu wenig Bedeutung beigemessen haben. Die
Folge: eine Verschriftung der Branche. Die schriftliche
Kommunikation steigt, vor allem um gegebenenfalls Be-
weis führen zu können (Kolumne Seite 22). Eine weitere
Folge: Die Renaissance der Ombudsmänner und -frau-
en. Längst war dieser altmodische Begriff aus unserem
digitalen Wortschatz verschwunden. Doch mit neuen
Namen und mehr Öffentlichkeit kommen sie wieder in
Mode. Als Leiter Kundenzufriedenheit, Kundenanwalt
oder Customer Care Testimonial treten sie höchstper-
sönlich für die Anliegen der Kunden ein. Wie das topak-
tuelle Thema Ombudsmann 2.0 im Business- und im
Consumerbereich läuft, erfahren Sie ab Seite 8.
Den analogen Kundenbedürfnissen in einer digitalen
Welt widmet sich auch der diesjährige swiss contact
day: Am 13. September geht der jährliche Schweizer
Branchenevent unter dem Motto «Kundenservice zwi-
schen Digital Touch und Tante Emma Laden» in die sie-
bente Runde. Hier haben Sie die Gelegenheit, einige der
Customer Care Testimonials persönlich kennenzuler-
nen. Infos zum Programm: www.swisscontactday.ch.
Apropos swiss contact day: Sie haben in diesem Jahr
wieder die Chance, einen Golden Headset Award zu ge-
winnen. Ausgezeichnet werden Schweizer Contactcen-
ter-Projekte in den Kategorien Innovation, Customer
Focus und Corporate Social Responsibility (CSR). Sie
haben ein Projekt oder ein Team, das hart gearbeitet
und längst einen Award verdient hat? Dann seien Sie da-
bei und geben SIE dem Thema Qualität im Contactcenter
einen Namen und ein Gesicht. Wir freuen uns auf Ihre
Bewerbung bis 15. Mai unter www.cmm-magazine.ch.
Einen schönen, erfolgreichen und freudvollen Frühling
wünscht Ihnen Ihre Claudia Gabler
Claudia Gabler
Chefredaktorin
Contact Management Magazine
DEUTSCHLANDFRANKREICHÖSTERREICHRUMÄNIEN
SCHWEIZSLOWAKEITÜRKEI
WWW.YOURCCC.COM I [email protected]
© COMPETENCE CALL CENTER 2012
IHR INTERNATIONAL AUSGEZEICHNETER, ZERTIFIZIERTER SCHWEIZER ANBIETER
COMPETENCE CALL CENTER
IHR KONTAKT
CHRISTIANE ÖLZCUSTOMER RELATIONS
T: +41 44 553-7733F: +41 44 553-7355E: [email protected]
35 INTERNATIONALE AWARDS BESTÄTIGEN UNSERE COMPETENCE
COMPETENCE CALL CENTER GMBHHARDTURMSTRASSE 1238005 ZÜRICH
EN 15838, ISO 9001 & ISO 10002EN 15838
4 CMM 02 /12
CustomerInteraction Solutions
Voxtron GmbH | [email protected] | www.voxtron.com/ch-de
„Anbaggern, angraben, sich heranmachen.“(Umgangssprachlich)
Veraltete Anwendungen sind wie schlechte Sprüche. Baggern Sie nicht mit den Metho-den von gestern bei Kunden von morgen. Das Voxtron Communication Center bietet die Lösung für Ihr Contact Center.
MULTICHANNEL CONTACT CENTER PRESENCE INTEGRATIONEN
MANDANTENFÄHIG WEBBASIERTSPRACHPORTAL MITSCHNITT
REPORTING DASHBOARD
502 /12 CMM
Ausgabe 02/12_Inhalt_Impressum
RubrikenEditorial 3
Impressum 5
Szene News 6
Kolumne 24
Die besten Spartipps 37
Lehrlingstagebuch 44
Events 54
Titelstory Kundenanwälte 8
Kundenservice mit Namen und Gesicht
Exklusiv Cat-award 2012 12
Callcenter-Managerin des Jahres Christina Ghitti
(Weltbild Verlag) im Interview
Fokus Hotline-test: airlines 15
«Gut ist nicht gut genug» 16
Interview mit SkyWork CEO Tomislav Lang
CRM Kudendaten Ein Geben und Nehmen 18
CEM Messinstrumente 20
Customer Experience messen
touchpoint Management 22
Auf Tuchfühlung mit dem Kunden
Quality Management
Partsourcing Der dritte Weg 26
Kennzahlen 28
Exklusiv: Studie Performance Management
Gastspiel in Bern 30
Call Center Innovations Tour
service Monitor 35
Neue Wege der Wertschöpfung
TECHNOLOGY Cloud Computing Mehr Spielraum für Contactcenter 38
Recht Das Kreuz mit dem stern Outbound nach der UWG Novelle 45
HUMAN RESOURCE Mitarbeiter-Motivation Incentives – Ja oder Nein? 48
Gesundheitsorientierte Führung 50
Gesundheitsmanagement im Contactcenter
spurwechsel Mut und los! 53
iMpreSSuMContact Management Magazine Swiss Magazine for Contact Center,Inter action and Telecommunication
Redaktion und Verlag:ProfilePublishing GmbHPfadacher 5, CH-8623 Wetzikon ZHTelefon 043 488 18 44Fax 043 488 18 [email protected]
Verlags- und anzeigenleitung:Karin Stich [email protected]
Chefredaktorin: Claudia Gabler (cg) [email protected]
Redaktoren:Kilian Borter, Steffanie Gohr, Prof. Dr. Nils Hafner, Roswitha Hechler, Katrin Henkel, Beat Hochuli, Chasper Kamer, Helmut Kazmaier, Andreas Klug, Peter Kugler, Sabina Mustica, Marley Marte, Ernst Schmid, Anne M. Schüller, Erleta Shala, Rebecca Unterluggauer, Tobie Witzig
Fachbeirat: Dieter Fischer (CallNet.ch), Karsten Fuhrmann (AXA Winterthur), Prof. Dr. Nils Hafner (Hochschule Luzern), Urs Joss (Credit Suisse), René Meier (Microsoft), Tonio Meier (Orange), Roger Meili (Profile Consulting), Joe Müller (Swisscom), Ruedi Müller (Matracon), Barbara Schär (cosma dialog), Nicole Strausak (CallNet.ch), Peter Weigelt (avocis), Matthias Wind (Pegasystems)
lektorat:Nadya Dalla Valle
Gestaltung/Produktion:ProfilePublishing GmbHKüenzi & Partner Langnau/Zürich
Druck:Bechtle Verlag&DruckZeppelinstrasse 116, 73730 Esslingen
Verkaufspreis:Fr. 15.– pro ExemplarIm Abonnement Fr. 45.–
Erscheinung:4 x jährlich
isBn-nr.:978-3905989-19-9
Copyright:ProfilePublishing GmbHWetzikon ZH
Kooperationen:CallNet.chSwiss CRM Forum
Weitere Magazine vom gleichen Verlag:Business Intelligence Magazine, BIM ecoLife – bewusst schön leben
Alle Rechte vorbehalten.
Der Nachdruck von Artikeln ist nur mit Zu-stimmung der Redaktion und genauer Quellenangabe gestattet. Die mit Verfas-sernamen bzw. Initialen gezeichneten Ver-öffentlichungen geben die Auffassung der Autoren und nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unaufgefordert eingereichte Manuskripte und Bilder kann keine Haftung übernommen werden.
6 CMM 02 /12
Szene_News
Szene_News
Matthias Wind wechselt zu Pega
Matthias Wind wechselte von Gartner zu
Pega. Als Account Executive unterstützt
Wind das Unternehmen im Bereich Fi-
nancial Services in den Themen Prozess-
optimierung, Automatisierung und Kun-
denservice im Finanzumfeld. Pegasys-
tems ist Anbieter von Business-Process-Manage ment und
CRM-Lösungen und vergrössert in der Schweiz aktuell das
Vertriebsteam. Vor seinem Einstieg bei Pegasystems, war
Wind seit 2008 als Account Executive bei Gartner Schweiz
tätig.
spitzenservice in spitzenmanufaktur
Seit Anfang März sind 200 CCC-Mitar-
beiter am neuen Standort in Dresden
tätig. Zu den Kunden der 10. CCC-Nie-
derlassung zählt u. a. der Elektronik-
hersteller Samsung. «In unmittelbarer
Nähe des Stadtzentrums gelegen ha-
ben wir mit der Dresdner Spitzenmanufaktur nun unse-
ren Wunschstandort bezogen. In den kommenden Mona-
ten planen wir hier bereits die Erweiterung auf 400 Mitar-
beiter», so Call Center Manager Robert Willenberg gegen-
über CMM.
neue Genesys unter neuer Führung
Genesys Telecommunications Labora-
tories, ein weltweit führender Software-
anbieter für Kundenservice- und Con-
tact-Center-Lösungen und -Services,
hat Andreas Lendner (48) zum neuen
Vice President für die Region Deutsch-
land, Österreich und die Schweiz (DACH) ernannt. Seit
dem 1. Januar 2012 verantwortet der erfahrene Sales- und
Management-Experte Vertrieb, Marketing sowie Channel
und Support des neuen eigenständigen Unternehmens in
DACH. Vor seiner Ernennung war Lendner als General Ma-
nager Enterprise Germany bei Alcatel-Lucent in Stuttgart
tätig.
Berufsbegleitend zum
lehrabschluss Fachleute
Kundendialog EFZ
Qualifizierte Mitarbeiten-
de sind in Callcentern zu-
nehmend Mangelware. Be-
rufserfahrene Erwachsene
können die neue Grundbildung jetzt auch ohne Lehrvertrag
abschliessen. Voraussetzung sind fünf Jahre Berufserfah-
rung, davon mindestens drei Jahre in Callcentern. AKAD
Profession plant einen berufsbegleitenden Lehrgang. Ge-
lernt wird in einer Kombination von Selbststudium und Prä-
senzunterricht. Diese Methode ermöglicht eine hohe zeitli-
che und örtliche Flexibilität. www.akad.ch
t&n: neue niederlassung in Basel
T&N, der schweizweite Anbieter für Te-
lekommunikations- und Informatiklö-
sungen, verstärkt seine Präsenz in der
Nordwestschweiz mit dem neu eröffne-
ten Büro in Basel. Für die Standortlei-
tung ist der im Telekommunikations-
und Informatikumfeld bekannte Roger Held verantwort-
lich. Roger Held bringt für diese Funktion langjährige Er-
fahrung mit und betreut am neuen Standort namhafte
Kunden wie die Nationale Suisse, das Erziehungsdepar-
tement des Kantons Basel-Stadt, die Arpe Kanaltechnik
AG, die CTW-Stras senbaustoffe AG u.a.
12. sWiss CRM FoRUM
Unter dem Motto »Vorsprung durch
Mensch. Wir machen Technologien«
ist die Community-Veranstaltung
am 28. Juni in Zürich der branchenübergreifende Treff
für CRM-Experten, Marketeers und Verkäufer. Die Kon-
ferenztracks Marketing, Services und Verkauf/Vertrieb
sowie die Verleihung des 2. CRM Innovation Awards
setzen den thematischen Rahmen für Besucher, Aus-
steller und Partner. Erstmals integriert: das Leadma-
nagement-Symposium. www.swisscrmforum.com
Css besteht Qualitätstest
Als eines der ersten Unternehmen der
Schweiz hat die CSS Gruppe das Qua-
litätslabel EN15838 für ihr Kunden
Service Center erhalten. Dabei handelt
es sich um ein Subzertifikat von ISO
9001, das die hohe Qualität dieser
Dienstleistung bescheinigt. Für das Zertifikat wurden
bei der CSS die Prozesse, die Organisation, das Ma-
nagement System, der Zusammenhang zwischen Unter-
nehmensstrategie und Zielen des Kunden Service Cen-
ters sowie der kontinuierliche Verbesserungsprozess
getestet. «Der permanente Verbesserungsprozess ist
ein wesentlicher Bestandteil des Labels», sagt Jean-Pi-
erre Zala, Leiter des CSS Kunden Service Centers. Des-
halb arbeite das Team ständig an weiteren Optimie-
702 /12 CMM
rungsmöglichkeiten. Nach der Zertifizierung folgen
jährliche Aufrechterhaltungs-Audits. Nach drei Jahren
ist eine Rezertifizierung fällig.
Golden Headset awards 2012
Call for Entry! Der Branchenver-
band CallNet.ch und das Contact
Management Magazine machen
wieder die Bühne frei für die
besten Contactcenter-Projekte
der Schweiz. Ausgezeichnet wer-
den Projekte und Teams in den Kategorien Innovation,
Customer Focus und Corporate Social Responsibility.
Die Award Verleihung findet als abschliessendes High-
light des swiss contact day am 13. September 2012 im
Kursaal Bern statt. Seien Sie dabei, wenn zum vierten
Mal die besten Projekte der Contactcenter-Branche in
der Schweiz ausgezeichnet werden. Geben Sie dem
Thema Qualität im Contactcenter einen Namen und ein
Gesicht. Die Einreichfrist läuft bis 15.5.2012. Jetzt ein-
reichen und gewinnen: www.cmm-magazine.ch
Erweiterung der Callpoint-Geschäftsleitung
Aufgrund des stetigen Wachstums der Callpoint und der
überdurchschnittlichen Leistungen der Callcenter Mana-
ger Nicole Steimle und Alessandro Belperio sowie des
Service Managers Konrad Hueber wurde die Callpoint-
Geschäftsleitung um genau diese Führungspersonen er-
weitert. Von den drei neuen Geschäftsleitungsmitglieder
verfügt jeder über 15 Jahre Callcenter Erfahrung. Die Ge-
schäftsleitung der Callpoint plant den Weiterausbau der
Callpoint sowohl qualitativ als auch quantitativ voranzu-
treiben.
News_Szene
v.l.n.r. Othmar Egloff (CFO), Alessandro Belperio (CCM
Baden), Nicole Steimle (CCM Basel), Derek Bollag
(Inhaber), André Blaser (Inhaber), Konrad Hueber (Ser-
vice Manager).
www.bleuel.ch
«Seit 30 Jahren lädt JU-AIR mit der legendären Ju-52 Gäste aus aller Welt zu unseren spektakulären Rundflügen. Dabei stehen Sicherheit und Service für uns an erster Stelle. Sennheiser ist neben Aviatik-Headsets im Flugverkehr auch unser Partner für Headsets im Service Center. Damit wir unseren Kunden nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden bei optimaler Klang-qualität Service auf höchstem Niveau bieten können.» Kurt Waldmeier, Geschäftsführer JU-AIR
Erfolgreich Abheben mit Headsets von
Das Beste in der LuftFür Profis am Boden
8 CMM 02 /12
zahnung der Aktivitä-
ten führte zur nachhal-
tigen Steigerung der
Kundenzufriedenheit»,
so Marcell D’Avis.
«Der Unterschied zu
herkömmlichem Cus-
tomer Care liegt haupt-
sächlich in dem guten
Gefühl, das dem Kun-
den durch Personifi-
zierung des anonymen
Unternehmens vermit-
telt wird. Ob der Ser-
vice tatsächlich besser
ist, hängt an anderen
Faktoren», so D’Avis.
Zu den Hauptaufgaben
des Leiters Kundenzu-
friedenheit zählen
Customer-Care- und
Callcenter-Themen, aber auch Prozessverbesserungen
oder Produktinnovationen, die andere Bereiche des Un-
ternehmens betreffen. «Man könnte auch sagen: Ich in-
teressiere mich einfach für alles, was sich unsere Kun-
den wünschen und woran sie sich stören», so D’Avis.
Der ERGo-Kundenanwalt: in dubio pro clientem
Klartext statt Kleingedrucktes, Menschen statt Zahlen,
Lebensverläufe statt Geschäftsvorgänge, Vertrauen
statt Verträge, offene Worte statt offener Fragen: Unter
dem Motto «Versichern heisst verstehen» begibt sich
ERGO auf den Weg zu Deutschlands bester Versiche-
rung. Dafür sollen auch der Kundenanwalt Ralf Königs
und sein Team sorgen. «Die ERGO-Versicherungsgruppe
möchte das Interesse der Kunden stärker berücksichti-
gen. Der Vertreter der Kundeninteressen im Unterneh-
men ist der ERGO-Kundenanwalt. Er ist die Stimme der
Kunden im Unternehmen, gibt Denkanstösse aus Kun-
densicht und zeigt Verbesserungspotenzial auf», so Kö-
KUnDEnsERViCE Mit naMEn UnD GEsiCHtClaudia Gabler
perSönliCHe note_ob orange, 1&1 internet, weStbahn oder ergo Versicherungen: immer mehr unternehmen setzen auf Service-persönlichkeiten, die mit ihrem namen, ihrem gesicht und ihrem image für gute Betreuung und schnelle problemlösung bürgen. wir sind diesem trend nachgegangen und haben uns bei den neuen Kundenzufriedenheits-testimonials umgehört.
Er ist weder Schauspieler noch Alibi. Vielmehr ist Mar-
cell D’Avis als Leiter Kundenzufriedenheit bei der 1&1
Internet AG in Deutschland die personifizierte Version
von Customer Care. Er bürgt persönlich in Internet und
TV für schnelle und persönliche Kundenbetreuung.
«Ausgangspunkt war für uns das Thema Kundenzufrie-
denheit. Wir waren mit unserem Status nicht zufrieden
und wollten uns verbessern. Das Gefühl des Kunden,
unpersönlichen Service zu erhalten, stellte sich bei un-
seren Analysen schnell als einer der Unzufriedenheits-
treiber heraus. Die Idee, dem Unternehmen und damit
auch dem Service ein Gesicht zu geben, lag nahe», be-
richtet D’Avis. Das sei allerdings nur ein Schritt in einer
ganzen Reihe wichtiger Schritte gewesen, denn Personi-
fizierung allein mache noch keine glücklichen Kunden.
Unpersönlicher service als Unzufriedenheitstreiber
D’Avis startete das Projekt mit einer internen Qualitäts-
Offensive mit Fokus auf die Mitarbeiter. Er führte Kun-
denstimmungstests, Quality Feedbacks, Beschwerde-
management- und Social-Media-Analysen ein. Die Ana-
lysen flossen in die 1&1-Qualitäts-Garantien ein. Erst
dann erfolgte die Kommunikation nach aussen. Der ers-
te TV-Spot, in dem Marcell D’Avis seine Visitenkarte in
die Kamera hält und die Kunden ermutigt, Kontakt mit
ihm aufzunehmen, zeigte Wirkung: Bisher wurden
845 000 E-Mails an [email protected] verschickt. Anfäng-
lich kontaktierten mehrere tausend Kunden pro Tag den
Leiter Kundenzufriedenheit, heute sind es nur noch we-
nige hundert.
niedriger Effort, hohe loyalität
«Customer Effort wirkt sich direkt auf die Kundenloyali-
tät aus: Je einfacher und bequemer es ist, bei 1&1 Kunde
zu werden, Probleme gelöst zu bekommen und Produkte
zu bestellen, desto höher die Loyalität», berichtet D’Avis.
Darüber hinaus ermittelte das Team systematisch Mobil-
funk- und DSL-Begeisterungs-Themen, mit dem Ziel, seine
Kunden zu verblüffen und proaktiv über die gesamte
Customer Journey zu betreuen. Das Ergebnis? «Die Ver-
Titelstory_Kundenanwälte
Marcell D'Avis ist Leiter Kunden-
zufriedenheit bei 1&1 und bürgt
höchstpersönlich für schnellen
und persönlichen Service.
902 /12 CMM
nigs. Fühlt sich ein Kunde ungerecht behandelt, setzt
sich der ERGO-Kundenanwalt für ihn ein und vermittelt
zwischen Unternehmen und Kunde. Ausserdem begleitet
er die Umsetzung der Massnahmen, die ERGO für und mit
Kunden ins Leben gerufen hat: den ERGO-Kundenbeirat,
die ERGO Kundenwerkstatt sowie die Verstehensgaran-
tie. Bekannt gemacht wurde das Engagement in TV-
Spots, wie im Fall von 1&1. Warum so viel Aufwand? «Die
persönliche Ansprechperson und die Schlichtungskom-
petenz sind ein wichtiger Mehrwert zum herkömmlichen
Kundenservice», so Königs. Die Kontaktmöglichkeiten
reichen von Brief, Fax, E-Mail, Web bis Telefon. «Mit der
Wahl des Kontaktweges äussern Kunden eine Präferenz
für einen Kontaktkanal. Bei Kontaktaufnahme durch
den ERGO-Kundenanwalt wird dies nach Möglichkeit
berücksichtigt», berichtet Königs.
High touch ist Chefsache
«Damit das High-Touch-Thema funktionieren kann,
muss das Setup stimmen. Die hohe Priorität des The-
mas wird durch die Ansiedlung der Abteilung «ERGO-
Kundenanwalt» am Vorstandsvorsitz der ERGO-Versi-
cherungsgruppe ab ge-
bildet», erklärt Königs.
Das Leuchtturm-Projekt
diene der Vertrauens-
bildung und solle positi-
ve Emo tionen bei den
Kunden wecken. «Zufrie-
dene Kunden fühlen
sich bei der Versiche-
rung ihres Vertrauens
gut aufgehoben und
bleiben ihr treu. Im
Idealfall führt die Kun-
denzufriedenheit auch
zu einer höheren Weiter-
empfehlung sbereit-
schaft. Unterm Strich
profitieren beide Seiten
– die Kunden von einem
sich ständig weiterent-
wickelnden Unternehmen und das Unternehmen von zufrie-
denen Kunden», schliesst der ERGO-Kundenanwalt Königs.
Customer Care testimonial für die WEstbahn
Im benachbarten Österreich haben wir eine aus dem Ra-
dio und den Medien bekannte Kundenanwältin aufge-
spürt: Daniela Zeller, Moderatorin, Autorin und Traine-
rin für Stimme, Sprechen und Präsentation wirkt seit
2011 als Customer Care Testimonial für die WESTbahn,
Mit der WESTbahn stieg 2011 erstmals ein Herausforde-
rer gegen den bisherigen Monopolisten ÖBB in den Ring
im Kampf um Kunden.
Pain- und Pleasure-
points der Bahn fahrer
wurden analysiert.
Darauf auf-
bauend entstand ein
höchst innovatives und
bahnbrechendes Cus-
tomer-Care-Konzept.
So gibt es beispiels-
weise in jedem Wagen
einen eigenen WEST-
steward, der nicht nur
die Tickets kontrol-
liert, sondern diese
auch verkauft – ohne
Aufpreis! – und dafür
sorgt, dass sich die
Kunden auf «seinem»
Wagen rundherum
wohl fühlen. Er rei-
nigt, serviert Snacks und steht den Gästen für jegliche
Fragen zur Verfügung. 1.-Klasse-Feeling gibts für alle
Kunden: WLAN, bequeme Ledersitze mit extra Beinfrei-
heit und eine Steckdose an jedem Sitz begeistern die
Kunden. «Bei der WESTbahn steht Kundenzufriedenheit
an oberster Stelle. Als Customer Care Testimonial bin
ich das Bindeglied zwischen den WESTbahn-KundInnen
und der WESTbahn. Die KundInnen der WESTbahn kön-
nen direkt ihre Anregungen und Beschwerden an mich
richten», so Zeller. Unter [email protected]
beantwortet sie die Mails der Kunden persönlich. Ein-
mal pro Woche macht sie Contactcenter-Dienst und in-
formiert in ihrem WESTblog über das WESTlife. «Ich bin
auch regelmässig im Zug anzutreffen, schliesslich bin
ich begeisterte Zugfahrerin!», so Zeller. Hier und im
Contactcenter sammelt sie Kundenfeedback und kanali-
siert dieses zu den jeweiligen Teams, welche die Ser-
vice-Optimierungen vornehmen. Was schätzen die Kun-
den an Daniela Zeller als WESTbahn Testimonial am
meisten? «Die Kunden landen nicht in einem anonymen
Callcenter, sondern haben eine direkte Ansprechpartne-
rin. Die WESTbahn verkörpert damit
glaubwürdig, dass ihr das Wohl
der KundInnen am Herzen liegt»,
schliesst Zeller.
Kundenanwälte_Titelstory
ERGO Kundenanwalt Ralf Königs
trägt die Stimme der Kunden in
das Unternehmen.
WESTbahn Customer Care Testi-
monial Daniela Zeller: «WEST-
bahn-Kunden landen nicht im
anonymen Callcenter.»
13.9.12 swiss contact day «Kundenservice zwischen Digital Touch und Tante Emma Laden» www.swisscontactday.ch
10 CMM 02 /12
Titelstory_Interview
Ganzen ist, dass unsere Kunden merklich zufriedener
sind und wir die persönlichen Gespräche auch fürs
Cross- und Upselling nutzen können. Wir haben uns weg
vom reaktiven Kundenmanagement hin zur aktiven Kun-
denpflege entwickelt.
CMM: Können Sie die höhere Kundenzufriedenheit auch
in Zahlen ausdrücken?
Meier: In regelmässigen Umfragen erheben wir die ge-
nerelle Zufriedenheit unserer Kunden. Der wichtigste In-
dikator dabei ist der Anteil derjenigen Kunden, die Oran-
ge weiterempfehlen. Seit der Einführung des persönli-
chen Kundendienstes hat sich diese Kennzahl deutlich
erhöht. Heute empfehlen doppelt so viele Kunden Oran-
ge. Zudem nutzen wir direkte Feedbacks, um das Modell
des persönlichen Kundendienstes weiterzuentwickeln.
CMM: Hat sich die Rolle der Kundendienstmitarbeiten-
den gegenüber früher verändert?
Meier: Sehr sogar. Unsere Mitarbeitenden im B2B-Kun-
dendienst übernehmen heute eine Rundum-Betreuung
«VoM REaKtiVEn KUnDEn-ManaGEMEnt Hin ZUR aKtiVEn BEZiEHUnGsPFlEGE»Kilian Borter
SerViCe-CHAMpionSHip_orange hat die Hotline für unternehmenskunden abgeschafft. neu profitieren alle geschäftskunden von einem persönlichen Ansprechpartner. warum orange den direkten Kontakt zwischen Kunden und Berater wieder in den Vordergrund stellt und wie die Kunden auf den neuen Business-Service reagieren, haben wir tonio Meier, director Cus-tomer Care bei orange, gefragt.
CMM: Warum hat sich Orange für persönliche Ansprech-
partner im B2B Customer Care entschieden?
Meier: Orange hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2015 zum
Service Champion der Schweizer Telekombranche zu
werden. Dazu wurde neben zahlreichen anderen Mass-
nahmen die Stellung des Kundendienstes innerhalb der
Organisation gestärkt. Gleichzeitig hat sich im Ge-
spräch mit unseren Kunden klar herausgestellt, dass
viele KMU- und Einzelfirmen-Kunden das Bedürfnis
nach einem persönlichen Ansprechpartner haben. Wir
haben diesen Wunsch aufgenommen, Umsetzungsmög-
lichkeiten evaluiert und letztes Jahr diese neue Art des
Kundendienstes für Unternehmenskunden eingeführt.
Orange ist damit das einzige grosse Telekommunikati-
onsunternehmen in der Schweiz, das auch kleinen Un-
ternehmenskunden einen persönlichen Ansprechpart-
ner bietet.
CMM: Was hat sich denn für die Kunden konkret verbessert?
Meier: Die Kunden schätzen es sehr, dass sie Orange nicht
mehr über eine anonyme Hotline kontaktieren müssen,
sondern einen persönlichen Kontakt mit Namen und di-
rekter Durchwahl haben. Man kennt sich so mit der Zeit
immer besser, was die Betreuungsqualität verbessert.
Anfragen können meist beim ersten Anlauf richtig be-
antwortet werden, die Problemlösung für den Kunden
funktioniert insgesamt besser und schneller. Wenn es
doch einmal komplizierter wird, weiss der Kunde, dass
sich sein Ansprechpartner um eine Lösung bemüht und
sich so schnell wie möglich wieder meldet. Die Kunden
haben also auch die Sicherheit, dass wirklich jemand
für sie zuständig ist.
CMM: Für Orange bedeutet dies doch auch zusätzliche
Kosten.
Meier: Zu Beginn war die Einführung dieses persönli-
chen Kundendienstes eine Investition für Orange. Mitt-
lerweile sparen wir damit sogar Geld, da wir deutlich
schlankere Prozesse haben. Und das Wichtigste am
«Business-Kunden haben Bedüfnis
nach persönlichem Ansprechpartner.»
Tonio Meier, Director Customer Care,
Orange
1102 /12 CMM
Bei uns erhalten Sie schon mit einem einzigen Abo Ihren persönlichen Ansprechpartner, der sich um alle Telekommuni-kationsanliegen Ihrer Firma kümmert. Mit Direktwahlnummer, damit Sie sich nie mehr durch ein Menü wählen müssen. Und weil dieser Service kostenlos ist, ist er für Selbstständige und KMU besonders viel wert. Werden Sie jetzt Geschäftskunde. Rufen Sie unseren Herrn Specht und das Service-Team an unter der Nummer 044 276 34 36.
Weitere Infos auf orange.ch/kmu oder im Orange Center
Ihr neuer Mitarbeiter für alle Kommunikationsanliegen
Das ist Herr Specht, einer Ihrer persönlichen Ansprechpartner
Interview _Titelstory
ihrer Kunden. Egal, über welchen Kanal sich die Kunden
melden, sie erhalten immer von der gleichen Person
eine Antwort. Das erfordert ein umfassenderes Know-
how, mehr Flexibilität und natürlich auch das Flair, ge-
nau herauszuhören, was der Kunde braucht. Die einzel-
nen Mitarbeitenden werden dabei innerhalb ihres regi-
onal organisierten Teams unterstützt und können intern
auf weitere Spezialisten zugreifen.
CMM: Die Anforderungen an die Mitarbeitenden sind
also gestiegen?
Meier: Ja. Die Zufriedenheit mit der Arbeit hat gleichzei-
tig jedoch auch zugenommen und im Kundendienst ha-
ben sich neue Karrierechancen ergeben, da zwei neue
Jobprofile entstanden sind. Den Hauptgrund für die hö-
here Zufriedenheit sehe ich in der Entstehung einer viel
persönlicheren Beziehung zum Kunden. Der gleiche Mit-
arbeitende begleitet den Kunden von seiner Anfrage bis
hin zur Lösung des Problems. Er kann den Kunden aktiv
beraten, wann immer er ein Bedürfnis des Kunden er-
kennt. Das ist ein grosser Unterschied zu herkömmlichen
Callcentern, wo die Mitarbeitenden nicht den ganzen Pro-
zess begleiten, sondern meist nur einen Ausschnitt erle-
ben und dann zum nächsten Kunden wechseln.
CMM: Ihre Mitarbeitenden müssen sich bei diesem Be-
treuungsmodell auch stärker exponieren?
Meier: Das ist richtig. Denn sie stehen mit ihrem Namen
für die Betreuungsqualität. Das beginnt schon bei unse-
ren Briefen an potenzielle Kunden, wo sich die Person
sozusagen als persönlicher Telekom-Spezialist bewirbt,
inklusive Lebenslauf und persönlichem Erfahrungshin-
tergrund.
CMM: Seit rund neun Monaten haben KMU-Kunden ihren
persönlichen Ansprechpartner bei Orange. Wann weiten
Sie diesen Dienst auf die Privatkunden aus?
Meier: Die Ausgangslage im Privatkundenbereich ist
schon rein aufgrund der riesigen Kundenzahl völlig an-
ders. Wir evaluieren Konzepte, welche es uns erlauben,
auch für Privatkunden eine individuellere Betreuung
bieten zu können. Gleichzeitig haben wir durch organi-
satorische Massnahmen und durch weitere Investitio-
nen in die Aus- und Weiterbildung unserer Kunden-
dienst-Mitarbeitenden die Kundenerfahrung deutlich
verbessern können. Wir liegen weiterhin klar vor Sunri-
se und konnten den Abstand zu Swisscom weiter verrin-
gern. Das wir uns verbessert haben, freut uns, jedoch
werden wir in diesem Thema nicht ruhen und streben
mit vollem Elan weitere Fortschritte an. Zum Beispiel
werden wir in diesen Wochen unsere Onlinepräsenz neu
gestalten und ausbauen.
Das ist Frau Kienreich, eine Ihrer persönlichen Ansprechpartnerinnen
Bei uns erhalten Sie schon mit einem einzigen Abo Ihre persönliche Ansprechpartnerin, die sich um alle Telekommuni-kationsanliegen Ihrer Firma kümmert. Mit Direktwahlnummer, damit Sie sich nie mehr durch ein Menü wählen müssen. Und weil dieser Service kostenlos ist, ist er für Selbstständige und KMU besonders viel wert.Werden Sie jetzt Geschäftskunde. Rufen Sie unsere Frau Kienreich und das Service-Team an unter der Nummer 044 276 34 36.
Weitere Infos auf orange.ch/kmu oder im Orange Center
Ihre neue Mitarbeiterin für alle Kommunikationsanliegen
12 CMM 02 /12
mit einem Projektteam legte sie eine Roadmap über drei
Jahre fest, welche die gesamten Verbesserungemass-
nahmen in einzelne Teilinitiativen gliederte. «Wichtig
war mir, sicherzustellen, dass unsere Kunden unsere
Massnahmen vom ersten Tag an spüren konnten», so
Christina Ghitti.
Freudvolles arbeitsklima, freudvolle Kundenerlebnisse
Parallel zur Reorganisation des Kunden-Contactcenters
fand auch die Planung der neuen Räumlichkeiten für das
Team statt. Die Einführung der neuen Massnahmen und
Strukturen fand gleichzeitig mit dem Umzug statt. «Das
half, einen klaren Schnitt zwischen vorher und nachher
zu schaffen», so Christina Ghitti. Die definierten Mass-
nahmen – vom Servicekatalog über das Business-Modell
der Service-Organisation bis hin zu Profilen, Rollen,
Prozessen, Technik und Infrastruktur – wurden in den
neuen Räumlichkeiten zum Leben erweckt. Im Zusammen-
spiel mit dem wunderbaren, frischen und sehr ordentli-
chen Raumkonzept nach den Gesetzen des Feng Shui,
gelang dem Team von Christina Ghitti der grossen Schritt
vom «Abarbeiter» zum Top-Serviceteam mit hoher Kunden-
bindung.
CallCEntER-ManaGERin DEs JaHREsText: Claudia Gabler, Fotos: Peter Leuenberger
CAt-AwArd_Am 28. Februar 2012 wurden im rahmen der CallCenterworld in Berlin die begehr-ten CAt-Awards an die Callcenter-Manager des Jahres verliehen. die würdige preisträgerin für die Schweiz heisst Christina ghitti. der Kunden-Contactcenter-leiterin des weltbild Verlags ist es gelungen, die Service-organisation vom Abwickler zum angesehenen wertschöpfer zu entwickeln.
«Damit habe ich nicht gerechnet!» Die Freude und Über-
raschung war Christina Ghitti ins Gesicht geschrieben,
als im Rahmen der CAt-Award Feier ihr Name den Raum
erfüllte. Christina Ghitti – ein Name, der seinen Platz in
der Hall of Fame der Callcenter-Manager des Jahres aus
der Schweiz mehr als verdient hat.
Seit 20 Jahren ist die CAt-Award-Preisträgerin in der Bran-
che aktiv, zuerst als Agent, Ausbildnerin und Teamleite-
rin für Ringier. Seit 1999 engagiert sie sich für die Ent-
wicklung des Weltbild-Kunden-Contactcenters. Seither
hat sich bei Weltbild vieles verändert – zum Guten.
Das Weltbild-Contactcenter war zu Beginn sehr abwick-
lungsbezogen tätig. Effizienz, nicht der Mensch, standen
im Fokus. In Zusammenarbeit mit dem Beratungsunter-
nehmen PIDAS ist es dann gelungen, auf Basis des Cus-
tomer Care Concept ein zukunftsweisendes und ganz-
heitliches Servicemodell mit dem entsprechenden Um-
Exklusiv_CAt-Award
setzungsplan zu entwickeln. Ziel war es, vom reinen
Callcenter-Image wegzukommen und den Kunden einen
nachhaltigen Service mit Mehrwert zu bieten. Hierfür
braucht es motivierte und kompetente Mitarbeiter. Nur
diese sind in der Lage, positive Kundenerlebnisse zu
schaffen. Und natürlich Technik und eine geeignete Inf-
rastruktur, welche das Team auf dem Weg zum Wert-
schöpfer für das Unternehmen unterstützt. Gemeinsam
Die Preisträgerin im Schulungs-Shop
Ladies Power: Christina Ghitti und Ihr begeistertes
Team
1302 /12 CMM
Anzeige
Wir gratulieren Christina Ghitti und Weltbild herzlich zum Gewinn des CAt-Award 2012! Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.
Mit der Beratungskompetenz von PIDAS optimieren Sie Ihre Service-Organisation, verbessern Kunden- und Service-prozesse, steigern Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit und reduzieren Ihre Kosten genauso deutlich wie rasch. Wir begleiten Sie auf dem Weg zur erfolgreichen Service-Organisation, die Kunden und Mitarbeiter gleichermassen glücklich macht. Exzellenter Service zahlt sich aus! Sprechen Sie mit uns! PIDAS, gegründet 1987 und 280 Mitarbeiter stark, hat Niederlassungen in Zürich, Basel, Wien, Graz und Stuttgart.
www.pidas.com | www.kundenserviceblog.com | +41 61 278 00 00 | [email protected]
«Finden Sie Ihre
Customer Care Strategie!»
Anzeige CCM März 2012 CAt Award Weltbild_PIDAS.indd 1 20.03.2012 14:10:34
Eine Erfolgsstory
«Das Kunden-Contactcenter ist heute ein sehr geachte-
tes Team innerhalb des Unternehmens. Seit dem Umzug ist
es gut sichtbar gleich neben dem Eingang positioniert,
um zu demonstrieren, wie wichtig uns unsere Kunden
sind. Längst wird das Kunden-Contactcenter nicht mehr
als Kostenfaktor und notwendiges Übel gesehen. Wir
konnten beweisen, dass es durch Zusatzverkäufe und
Generierung von Leads für Partnerfirmen direkten finan-
ziellen Mehrwert bringen kann.» Ein weiterer Erfolgs-
faktor ist für Christina Ghitti die enge Zusammenarbeit
mit Marketing und Geschäftsleitung. «Wir entwickeln
und implementieren neue Projekte von Beginn weg ge-
meinsam», so die Callcenter-Managerin des Jahres.
Zufriedene und motivierte Mitarbeiter
«So einen Preis gewinnt man nicht alleine. Ich bin mei-
nem Team sehr dankbar. Sie haben den grossen Verän-
derungsprozess mitgetragen, mitgestaltet und umge-
setzt», bedankt sich Christina Ghitti bei ihrem Team. Am
meisten gefreut hat sich die frischgebackene Preisträ-
gerin über die spontane Reaktion der Mitarbeiter. «Ge-
meinsam mit der Geschäftsleitung haben sie mich nach
meiner Rückkehr mit einem Apéro überrascht», so Chris-
tina Ghitti. Auch die Laudatio von Juror Raphael Raetzo,
COO der Billag AG, ging ihr sehr nahe. «Neben dem tol-
len Projekt überzeugte die herausragende Persönlich-
keit von Frau Ghitti», sagte er in seiner Laudatio. Sie
habe mit Expertise und Intuition alles richtig gemacht,
die wichtigen und richtigen Themen identifiziert und
umgesetzt. Und am wichtigsten von allem: Sie hat das
Herz am richtigen Fleck. Damit konnte er es nicht besser
auf den Punkt bringen. Herzlichen Glückwunsch, liebe
Christina Ghitti!
CAt-Award_Exklusiv
Hall of Fame – die Callcenter-Manager des Jahres aus der schweiz seit 20002012: Christina Ghitti, Leiterin Kunden-Contactcenter
Weltbild Verlag
2011: Francesco Canzano, Leiter Kundendienst EKZ
2010: kein Award für die Schweiz
2009: Alfons Livers, Leiter Customer Service Center
UBS
2008: Dinis Mendes, Callcenter-Manager Schindler
2007: Balz Kundert, vormals Liberty Call, heute Lei-
ter 24h-Kundendienst bei der AXA Winterthur
Versicherung AG
2006: Nicole Strausak, vormals Swisscom Fixnet,
heute Fachbeirat CallNet.ch
2005: Daniel Hügli, Callcenter Manager Luzerner
Kantonalbank
2004: Roger Schmid, vormals Leiter des Kunden-
service-Centers der BKW FMB Energie AG, heute
Mitglied der Geschäftsleitung Axpo
2003: Marina Guarriello (Grun), vormals Callcenter-
Leiterin bei Swiss Post International, heute
Führungsunterstützung und Stv. Leitung,
PostFinance
2002: Gert Guhl, Leiter Direktvertrieb Firmenkunden,
Zürcher Kantonalbank
2001: Beat Stettler, vormals Mobility CarSharing,
heute CEO der F.I.C.C.-Services AG
2000: Madelaine Leuenberger, vormals Callcenter
Managerin diAx/Sunrise, heute Leiterin
Contactcenter, Thurgauer Kantonalbank.
14 CMM 02 /12
airlines im test
CMM nahm im Februar die Schweizer Fluggesellschaften
unter die Lupe. Getestet wurde wie gewohnt anhand drei-
er Standardanfragen. Die Testsieger wurden mittels un-
serer qualitativen Beurteilungsmatrix (Freundlichkeit,
Empathie und Kompetenz der Mitarbeiter sowie Ge-
sprächsführung und Beratungskompetenz bzw. Problem-
lösung durch die Agenten) eruiert.
Die Ergebnisse unseres Hotline-snapshots
Obwohl das Callcenter zentrales Service-Element für Air-
line-Kunden sein sollte, war das Ergebnis mit einem
Durchschnittswert von 2,1 enttäuschend mittelmä-
ssig. (4,0 = sehr gut, 1,0 = ungenügend). Marktfüh-
rerin Swiss auf Platz 1 und Edelweiss Air auf Platz 2
zeigten allerdings, wie toller Service in der Airline-
Branche funktioniert. Freundlichkeit, Kompetenz, Mo-
tivation der Mitarbeiter und Kundenorientierung wa-
ren hier deutlich zu spüren. Mit etwas Abstand
folgt auf Platz 3 EasyJet. Das Team punkte-
te besonders mit kundengerechter und
aktiver Gesprächsführung.
Die testsieger
Platz 1: Swiss «Das positive
Testresultat freut uns sehr und
ist sowohl Lob als auch Motivation für alle Mitarbeiten-
den in unseren Service-Centern», sagt Harald Rix, Leiter
SWISS Service Centers, gegenüber CMM. «Wir werden un-
sere Bemühungen weiter stärken, um den SWISS Kunden
einen hochstehenden, individuellen Kundendienst am Te-
lefon zu bieten.»
platz 2: Edelweiss Air «Wir freuen uns sehr über diese
Auszeichnung. Für jede Airline ist die Kommunikation eine
gros se Herausforderung, weil ihre Kunden auf der ganzen
Welt verstreut sind. Umso wichtiger ist eine gut funktio-
nierende Hotline. Als Besonderheit verfügt Edelweiss Air
über ein SMS-Tool, welches die Kunden proaktiv über all-
fällige Unregelmässigkeiten oder Verspätungen infor-
miert», kommen tiert Peter Spring, Chief Commercial Of-
ficer, Edelweiss Air AG, das ausgezeichnete Testergebnis
gegenüber CMM.
HotlinE-tEst – tEil 8Claudia Gabler
SerViCeQuAlitÄt_was für die Autoindustrie der werkstatt-test, ist für die Contactcenter- industrie der Hotline-test. CMM testet die Schweizer Hotlines auf Herz und nieren bzw. auf Servicelevel und Kompetenz. teil 8 der Serie: die Servicelines der Schweizer Fluggesell-schaften.
Hotlinetest_Airlines
We record & analyze communications www.asctelecom.com
Dieses mal nicht auf Platz Eins?Unsere Trainingseinheit für Sieger: INSPIRATIONpro!Die Quality Management Software von ASC.
Anzeige
Angela ist gelernte Versicherungsfachfrau. Sie unterstützt das Service Center einer Versicherung von zu Hause aus.
Robin studiert Informatik an der ETH Zürich. Er ist in den Randstunden und am Wochenende von zu Hause aus für den IT Support einer Hotelkette erreichbar.
Martin ist Steuerfachmann in Pension. Einige Stunden pro Tag und in der Hauptsaison unterstützt er von zu Hause
aus das Steueramt für telefonische Anfragen der Bürger.
Tempobrain Work @ Home® – Pünktlichkeit – Herzblut – Vollgas. Die smarte Lösung, zeit- und ortsunabhängig die richtigen Mitarbeitenden mit Ihren Kunden zu verbinden. Nutzen Sie unsere cleveren Köpfe mit der modernsten Technologie!
Sichern Sie sich Ihren Vorsprung und verlangen Sie jetzt ein unverbindliches Beratungsgespräch, Telefon 044 389 29 29 oder www.tempobrain.ch
Angela Robin Martin
Kluge Köpfe für fleXIBle joBs
16 CMM 02 /12
Wer bereits mit SkyWork Airlines an eine der 25 ange-
botenen Destinationen, darunter Amsterdam, Berlin,
Rom, Wien, London City u.v.m., ab Bern gereist ist, be-
merkt sofort den Unterschied: kein Warten am kleinen,
sehr persönlichen Belper Flughafen, kein Stress beim
Check-in, keine kilometerlangen Wege zum Terminal. Im
Flugzeug gibt es iPads für die Passagiere und Catering
nach Destination. Auf dem Weg nach Wien geniessen die
Fluggäste beispielsweise ein Wiener Schnitzel mit Kar-
toffelsalat, auf dem Weg zurück ein Berner Plättli mit Bünd-
nerfleisch und Schweizer Käse – was für eine Einstim-
mung auf das jeweilige Reiseziel! Piloten und Stewards
informieren ihre Passagiere, welchen Berg, welchen
«GUt ist niCHt GUt GEnUG»Text: Claudia Gabler Fotos: Peter Leuenberger
interView_Vor 12 Jahren war er der jüngste ramp Agent am Stuttgarter Flughafen, heute ist er der jüngste Airline Ceo der Schweiz: tomislav lang bringt seit 2010 die Berner Flug-gesellschaft Skywork Airlines zum Abheben. warum er im Customer Care ganz neue wege geht, und weshalb zuhören die höchste Kunst im Kundenservice ist, verrät der leidenschaft-liche Vollblut-Airliner im CMM-interview.
«Ich bin am Flughafen aufgewachsen», erzählt Tomislav
Lang, gefragt nach seiner jungen und steilen Karriere.
Als Sohn eines Reiseunternehmers tauchte er in das
Thema ein, als Fliegen noch romantisch war: keine On-
line-Buchungen, Barzahlung, Kunde im Fokus. Es folgte
die Zeit der Low-Cost-Anbieter, in welcher die Effizienz
in den Vordergrund rückte. Aus beiden Epochen pickte
er sich die Rosinen heraus und begründete darauf seine
Customer-Care-Philosophie, welche gleichzeitig auch
Unternehmensphilosophie ist: «Your Personal Way to
Fly», lautet die Devise von Tomislav Lang und seinem
150-köpfigen SkyWork-Team.
Fokus_Airlines
Spannend: Wir durften sogar einen Blick in die neuen
Beechcrafts für Privatflüge werfen.
Nahm sich Zeit für einen Blick hinter die Kulissen:
SkyWork-Chef Tomislav Lang.
See oder welche Stadt sie gerade überfliegen – und das
ganze sehr sympathisch auf Berndeutsch. Und wer
Glück hat, wird vom CEO persönlich bedient. «Wenn ich
selbst reise, haben unsere Stewardessen Pause. Dann
mache ich den Service und lade unsere Passagiere ein –
aus eigener Kasse versteht sich!» so Tomislav Lang.
«Der persönliche Service macht den Unterschied. Hier
haben wir die Möglichkeit, uns von der Konkurrenz ab-
zuheben», ergänzt der SkyWork-Chef.
1702 /12 CMM
Airlines_Fokus
skyWork airlines ist die einzige rein schweizerische Fluggesellschaft
des Landes mit Sitz in Bern-Belp. Im Jahr 2010 über-
nahm der Berner Daniel Borer die Airline. Der aus der
Rolex-Gründerfamilie stammende Unternehmer greift
als Verwaltungsratspräsident und Investor der jungen
Airline unter die Arme. 2011 war die Airline erfolgreich
auf Kurs: über 87 000 Passagiere flogen mit SkyWork
Airlines, die Flugzeugflotte wurde von zwei auf sechs
Flugzeuge erweitert, die Mitarbeiterzahl hat sich ver-
doppelt, und das Streckennetz weist ab März 25 attrak-
tive Destinationen auf. www.flyskywork.com
«Wir hören hin!»
«Am liebsten fliege ich natürlich mit SkyWork», verrät
uns Tomislav Lang. Wenn er gelegentlich mit einer ande-
ren Fluggesellschaft fliegen muss, nutzt er die Gelegen-
heit, sicht zu informieren, was sich bei der Konkurrenz
tut. «Fliegen hat viel mit Vertrauen zu tun. Wie können
wir Vertrauen schaffen? Indem wir Sicherheit als obers-
tes Ziel definieren, die Feedbacks unserer Kunden ernst
nehmen und im Zweifelsfall für den Kunden entscheiden.
Genau diese Themen haben wir in unserer Philosophie
verankert», so Lang. Reklamationen sieht er als Vorstands-
Sache. Diese will er persönlich auf den Tisch bekommen.
Vierteljährliche Onboard-Kundenbefragungen sowie münd-
liche und schriftliche Kundenfeedbacks werden gesam-
melt, geclustert und mit viel Ernst bearbeitet. «Ein Plus
von 40 Prozent bei den Buchungszahlen und eine sehr
hohe Quote zufriedener Kunden zeigen uns, dass wir auf
dem richtigen Weg sind. Diesen dürfen wir nicht verlas-
sen und wir müssen unsere Philosophie konsequent
durchziehen. Wir haben Spass bei der Sache, das ist
wichtig und lässt viel Positives entstehen», so der CEO.
service und selfservice
Das Buchungsportal wurde soeben neu gelauncht, dar-
über hinaus ist das Customer-Care-Team der SkyWork
Airline telefonisch, per Mail, via Twitter und Facebook
erreichbar. Professionelles CRM und ein Frequent-Tra-
veller-Programm sind gerade im Aufbau. Das Callcenter
hat der SkyWork-Chef aktuell zu einem professionellen
Airline-Outsourcing-Spezialisten nach Köln ausgela-
gert, um optimale Erreichbarkeit zu gewährleisten. Des
Weiteren plant Tomislav Lang, den YouTube Channel
weiter auszubauen. «Gut ist nicht gut genug», so lautet
seine Devise. «Wir müssen wirklich top sein im Service,
um unsere potenziellen Kunden zu überzeugen. Bern
hat schon viele Airlines kommen und gehen sehen. Wir
wollen nicht irgendeine Airline sein. Wir wollen die Air-
line sein, die auf ihre Kunden hört und Fliegen wieder zu
einem freudvollen Erlebnis macht», schliesst Lang.
BSI Business Systems Integration AGwww.bsiag.com
«Eine CRM-Softwarefür 1500 Anwendereinzuführen, ist nicht einfach. BSI hat es gemeistert.» Peter Goller, ERGO Direkt Versicherungen
Anzeige
18 CMM 02 /12
Dabei hat ein Unternehmen gesamthaft sieben Möglich-
keiten, von denen hier vier beschrieben werden sollen:
1. Bekommen: Im einfachsten Fall muss der Kunde eine
Information nicht aktiv mitteilen, um an einen (mitunter
unerwarteten) Vorteil zu gelangen. Die britische Super-
marktkette Sainbury’s ist ein Meister im Verteilen perso-
nalisierter Rabatt-Coupons. Die Daten, die Sainsbury’s
aus ihrem NECTAR-Bonuspunkt-Programm herausliest,
erlauben Rückschlüsse auf Bedürfnisse und Einkaufsge-
wohnheiten der Kunden. Bis dahin ist es noch ein tradi-
tioneller Customer-Intelligence-Prozess. Sainsbury’s aber
hat diesen noch weiter perfektioniert. Basierend auf
dem Vergleich mit ähnlichen Warenkörben von NECTAR-
Kunden BEKOMMT man im Augenblick des Bezahlens an
der Kasse namhafte Rabatte oder auf die eigenen Be-
dürfnisse zugeschnittene Sonderangebote, selbst wenn
man nicht Teilnehmer ist.
Dieses BEKOMMEN ist nicht das Gleiche wie bei Promoti-
on-Aktionen für den Massenmarkt, wenn etwa Coca-Cola
die neueste Limonade an jeden verteilt, der am Bahnhof
zur richtigen Zeit am richtigen Platz steht. Beim BEKOM-
MEN-Prinzip nutzt ein Unternehmen Informationen, die
es im Laufe der Kundenerlebniskette gesammelt hat (der
Warenkorb, die Klicks im Internet), um einem spezifi-
schen (wenn auch nicht namentlich bekannten) Individu-
um im Austausch einen Vorteil zu verschaffen.
2. auswählen: Manchmal reicht es schon, die einfachs-
ten Vorlieben abzufragen, um dem Kunden das Gefühl zu
geben, AUSWÄHLEN zu können. Dafür muss man das In-
dividuum nicht eindeutig identifizieren. Das unabhängi-
ge deutsche Webportal Verivox, das die Preise von Ener-
gie und Telekommunikation vergleicht, hat ebenfalls dieses
Level der «Geben-und-Nehmen-Prinzipien» gemeistert.
Nachdem die User sich als Privatperson oder als Ge-
schäftskunde geoutet haben, werden sie automatisch
zum richtigen Startpunkt für ihre Recherche weitergelei-
tet. Gibt eine Privatperson dann noch zusätzliche Fakten
an, ihre Postleitzahl und die ungefähre Menge an benö-
tigtem Strom, bekommt sie eine Liste mit den Top-Ange-
boten für diese Spezifikation. Sie kann noch mehr
AUSWÄHLEN, wenn sie kaufentscheidende Vorlieben an-
gibt, etwa den Wunsch nach erneuerbarer Energien oder
Ein GEBEn UnD nEHMEnProf. Dr. Nils Hafner und Phil Winters
KundendAten_wie kommen unternehmen an Kundendaten, und was geben sie dafür? die neuen sozialen Medien haben den Kommunikationsprozess zwischen Kunden und unter-nehmen verändert. Kunden sind nicht länger passive rezipienten der werbebotschaften, die das unternehmen aussendet, sondern kommunizieren auch via internet mit dem unter-nehmen. dabei sind sie sich des wertes ihrer daten mehr und mehr bewusst.
Kunden sind vorsichtiger, wenn es darum geht, private An-
gaben mitzuteilen. Dennoch können wir systematisch Da-
ten von der offenkundigen bis zur persönlichsten Ebene
sammeln, wenn wir akzeptieren, dass der Kunde für seine
wertvollen Angaben eine Gegenleistung braucht. Führende
Unternehmen stellen derzeit faktenbasierte Datensätze
zusammen, die sie an den von den Kunden präferierten Touch-
points gesammelt haben. So können sie mit dem Einzelnen
eine individuelle Kommunikation führen. Das Marke ting ver-
sucht seit langem, soviel Informationen wie möglich über
jeden einzelnen Kunden zu sammeln. Oft allerdings gab es
nur enttäuschende Resultate. Das überrascht. Wenn die Kun-
den so daran interessiert sind, einen individuellen Dialog
mit ihren potenziellen Verkäufern zu füh ren, warum geizen
sie dann mit Informationen? Und selbst wenn man Infor-
mationen bekommt, warum ist es trotzdem so schwer,
Individuen aufgrund ihrer Bedürfnisse zu identifizieren?
Der Grundsatz der Gegenseitigkeit
Eine Ursache liegt wahrscheinlich in der menschlichen
Natur und der Notwendigkeit des Tauschhandels, die wir
in allen Kulturen beobachten können. Anthropologen
sprechen vom Grundsatz der Gegenseitigkeit. Die Basis der
meisten Wirtschaftsformen ist der informelle und faire
Austausch von Waren oder Dienstleistungen. Dieses Kon-
zept ist nicht neu, sondern extrem gut erforscht und doku-
mentiert. Marshall Sahlins, ein bekannter amerikanischer
Anthropologe, hat in seinem Buch «Stone Age Economics»
als erster drei Typen von Gegenseitigkeit definiert. «Aus-
gewogene Gegenseitigkeit» bedeutet demnach, jemand
gibt einem anderen etwas von Wert und erwartet dafür
eine angemessene Gegenleistung.
Das Neue an unserem heutigen Verständnis von Gegen-
seitigkeit ist der Wert, den wir unseren persönlichen Da-
ten beimessen. Sie gehören zu unserem wertvollsten
Besitz. Wenn wir sie teilen, müssen wir etwas mindes-
tens Gleichwertiges dafür bekommen. Und wir müssen
sicher sein, dass der Empfänger wertschätzend mit ih-
nen umgeht und sie nicht missbraucht. Das Einhalten
von Datenschutzrichtlinien ist also eine Frage der Not-
wendigkeit. Zwischen Kunde und Unternehmen muss
also ein Geben und Nehmen etabliert werden.
CRM_Kundendaten
1902 /12 CMM
nach einer kurzen Vertragslaufzeit. Verivox nutzt diese
Vorgaben, um eine passende AUSWAHL von Angeboten
zu präsentieren.
3. austauschen: Das Austausch-Prinzip kommt zur Gel-
tung, sobald ein Kunde oder User beginnt, Auskunft über
sich selbst zu geben, und er davon ausgeht, dass diese
Informationen aufgenommen und benutzt werden. Nor-
malerweise beginnt der AUSTAUSCH damit, sich zu iden-
tifizieren, sei es mit einer E-Mail-Adresse, einem (ggf. fal-
schen) Namen oder einer Adresse. Wichtig ist nur, dass
das Unternehmen damit den Kunden eindeutig zuordnen
und als bekanntes Individuum ansprechen kann.
Panasonic nutzt Verlosungsaktionen, die über Online-
Touchpoints und den Einzelhandel laufen, um auf seine
Produkte und Services hinzuweisen. Im AUSTAUSCH für
die Gewinnchance müssen Teilnehmer Panasonic mit
Kontaktdaten versorgen – wie sollten sie auch sonst die
Gewinnbenachrichtigung bekommen? Es kann eine E-
Mail oder postalische Adresse sein. Man darf ein Kreuz-
chen machen, wenn man zusätzliche Produktinformatio-
nen haben möchte, obligatorisch ist das nicht. Das Unter-
nehmen hat gut verstanden, worum es bei Touchpoints
und dem fairem Umgang mit Kundendaten geht.
Ganz selbstverständlich läuft dieser AUSTAUSCH von
persönlichen Daten und einer Dienstleistung ab, wenn
ein Kunde ein Produkt bestellt und der Verkäufer es lie-
fern soll.
Gleiches gilt bei Interaktionen in sozialen Medien. Noch
mehr Angaben als auf Facebook werden bspw. bei der
Partnersuche gemacht. Im AUSTAUSCH für die Chance, ei-
nen passenden Partner zu treffen, geben Nutzer sehr viele
persönliche Fakten und Vorlieben an. Offensichtlich er-
warten sie einen hohen Gegenwert.
4. Konvertieren: Diese Grundregel wird für Kunden-
bindungs- oder Bonuspunkt-Programme genutzt.
Im Tausch für alle Arten persönlicher Daten und
für Informationen zu Vorlieben bekommt der Kun-
de Punkte. Sie haben einen Wert, weil sie später
in Güter oder Dienstleistungen KONVERTIERT
werden können.
Dieser zukünftige Wert gilt als angemessene
Gegenleistung dafür, an unzähligen Touch-
points Informationen sammeln zu dürfen.
Sobald ein Kunde seine Kundenkarte
nutzt – sei es um seinen Punkte-
Kontostand online zu checken, um
im Internet nach Rabatt-Coupons zu suchen oder beim
Einkaufen bei Partner-Organisation des Kartenheraus-
gebers – hinterlässt er seine Daten. Diese tauscht er wis-
sentlich und freiwillig ein gegen einen wahrgenomme-
nen zukünftigen Wert.
Das KONVERTIEREN-Prinzip muss nicht immer mit Ein-
käufen zu tun haben. «Kunden-helfen-Kunden»-Websites
von Unternehmen wie Dell oder Swisscom ermöglichen
Mitgliedern der Community, jenen Ratgebern, die ihnen
am besten geholfen haben, Punkte zu geben. Diese Punkte
sind nicht eintauschbar, sie sorgen aber für ein gewisses
Renommee, zeigen also Anerkennung. Die Dienstleistung
«Helfen» wird über die Punkte KONVERTIERT in «Respekt».
Diese Prinzipien der Gegenseitigkeit können frei kombi-
niert werden. In Foren oder Communities im Internet
bieten führende Unternehmen unterschiedliche Ebenen
der ausgewogenen Gegenseitigkeit an. Ein User kann
die Beiträge in einem Forum lesen, ohne sich selbst
identifizieren zu müssen (AUSWÄHLEN), aber um auf
dem neuesten Stand gehalten zu werden oder Zusam-
menfassungen zu bekommen, muss er seine Interessen
nennen und eine E-Mail-Adresse hinterlegen. Um selbst
einen Beitrag zu verfassen (AUSTAUSCH), werden zu-
sätzliche persönliche Angaben gefordert, der volle
Name etwa und Infos zu Vorlieben, z. B. die Genehmi-
gung zur Kontaktaufnahme. Will man in einem Kunden-
Forum als glaubwürdiger Experte vorgestellt werden,
muss man schon sehr vieles angegeben und geleistet
haben (KONVERTIEREN).
Wenn man die unterschiedlichen Prinzipien der Gegen-
seitigkeit kennt, fällt es erheblich leichter, systematisch
Daten von Kunden und potenziellen Käufern zu sammeln.
Denn: Während der Privatheitsgrad von unterschiedlichen
Informationen in den jeweiligen Kundensegmenten diffe-
renziert betrachtet wird, sind die Grundregeln für Gegen-
seitigkeit und damit für die Gewinnung von Informationen
immer gleich.
Auf internationalem Parkett gilt Phil Winters als der «Father of Customer Intelligence», weil er leidenschaft lich für die Bedürfnisse der Kunden kämpft. Dabei findet er immer neue Wege, die es Unternehmen ermög-lichen, das Kundenerlebnis zu verbessern und die Loyalität der Kunden zu stärken. Heute gibt er seine Erfahrungen aus über 30 Jahren Praxis als unabhängiger Berater, als Redner oder in Workshops weiter.Prof. Dr. Nils Hafner ist internationaler Experte für den systematischen Aufbau profitabler Kundenbeziehungen. Er leitet den «CAS Customer Focus» an der Hochschule Luzern und arbeitet als Speaker, Dozent, Autor und Berater. In seinem Blog «Hafner on CRM» versucht er, dem Thema sei-ne informativen, schönen, schlimmen und lustigen Seiten abzugewinnen.
Kundendaten_CRM
Tauschgeschäft:
Kunden erwarten Gegen-
leistung für ihre Daten.
20 CMM 02 /12
bedeutsamen Ereignisse im Langzeitgedächtnis der
Kunden – beeinflusst wiederum deren zukünftiges Ver-
halten. In CX-Projekten sollte man diesen Dreisatz vom
Ziel ausgehend betrachten und sich fragen: Welches
Verhalten möchte ich beim Kunden fördern? Welches
Kundenerlebnis unterstützt dieses Verhalten? Und
schliesslich: Welche Treiber begünstigen jenes Kunden-
erlebnis? Die letzte Frage kann man für jede Interaktion
an jedem Touchpoint stellen.
Ein konkretes Hilfsmittel ist zum Beispiel die Kundener-
lebniskette oder Customer Journey. Man illustriert all
die Ereignisse, die ein Kunde im Rahmen eines bestimm-
ten Zeitabschnittes hat, beispielsweise beim Kauf eines
Produktes. Wie entscheidet er sich für den Kauf? Was
erlebt er in der Filiale? Was ist davor passiert? Mit wel-
chen Teilen des Unternehmens hat der Kunde überhaupt
Kontakt? Durch Befragung der Kunden zu ihren Erlebnis-
sen in emotionszentrierten Interviews kann man Zu-
sammenhänge zwischen den einzelnen Ereignissen, de-
ren Bewertung durch die Kunden und schliesslich den
Einfluss auf das Gesamterlebnis erheben. Auch lassen
sich Emotionen mittels Selbsteinschätzung, z.B. auf
dem Gefühlsstern von Stavemann, quantifizieren. Un-
mittelbare Wirkungszusammenhänge lassen sich somit
zeigen. So kann man auch schon mal experimentieren:
Verändern wir doch mal A und schauen wir, ob sich B
auch ändert! Allerdings hat dies seine Grenzen: Die Hy-
ExPERiEnCE MEssEnHelmut Kazmaier
optiMierungSCHAnCen_das thema Messen wird in der Customer experience Community viel diskutiert. einige entscheidungsträger brauchen noch belastbare zahlen, bevor sie in ein Customer-experience-projekt (CX-projekt) investieren. in anderen unternehmen ist bereits eine CX-Strategie entwickelt, sind prozesse designt und die Mitarbeiter ausgebildet. nun muss belegt werden, dass es einen return on investment gibt. Angenehmerweise dient das den Kunden wie auch den unternehmen. die einen haben bessere erlebnisse und die anderen profitieren von mehr geschäft.
Was bedeutet eigentlich «messen»?
«Messen» heisst nichts anders als einen definierten
Sachverhalt zu erheben und jeder Erhebung einen Zahlen-
wert zuzuweisen. Eine solche Messung muss drei Kriterien
genügen. Sie muss objektiv sein, also unabhängig vom
Beobachter. Sie mussverlässlich sein, also bei Wieder-
holung unter gleichen Bedingungen das gleiche Ergeb-
nis liefern. Und sie muss valide sein, d. h. tatsächlich
den zu untersuchenden Sachverhalt abbilden. Will ich
das Kundenerlebnis eines Restaurantbesuchs messen,
messe ich nicht, wie sehr die Leute eine bestimmte Re-
staurantkette mögen, wie sehr ihnen eine bestimmte In-
teraktion gefallen oder wie sehr ihnen das Essen ge-
schmeckt hat – obwohl das natürlich alles Dinge sind,
die die CX beim Dinner von gestern Abend beeinflusst
haben. Ich muss sicher sein, dass meine CX-Messung
mehr repräsentiert als die einfache Zufriedenheit.
Die Validität ist besonders kritisch im Zusammenhang
mit Customer Experience. Man muss sich im Klaren sein,
welchen Sachverhalt man messen möchte, welche Daten
diesen Sachverhalten repräsentieren (Validität) und
schliesslich, wie diese Daten erhoben werden können.
Wie messen wir Cx?
Grundsätzlich gilt folgender Dreisatz: Es gibt Treiber
(Einflussfaktoren), die das Kundenerlebnis beeinflus-
sen. Das Kundenerlebnis – die Summe aller bewerteten,
CEM_Messinstrumente
Messen heisst, die Chance zum Besserwerden bekommen!
2102 /12 CMM
die Wirkungszusammenhänge einsteigen. Und das ist
gar nicht so schlimm: Schon am Anfang eines CX-Pro-
jekts sollte man sehr genau definieren, was man errei-
chen möchte, also welche Verhaltensänderung bei den
Kunden erzielt werden soll. Danach muss festgestellt
werden, welches Kundenerlebnis dieses Verhalten be-
günstigt. Dies bietet schon eine Gelegenheit zur Über-
prüfung: Tritt mit dem entsprechenden Erlebnis auch
die gesuchte Verhaltensänderung häufiger auf? Gleich-
zeitig hat man ein Kriterium zur Bewertung der Mass-
nahmen geschaffen. Haben diese tatsächlich den ge-
wünschten Einfluss auf das Kundenerlebnis? Und auch
dieser Zusammenhang kann und muss wieder überprüft
werden. Was man also durch die frühe Berücksichti-
gung der späteren Überprüfung und Messung erreicht,
sind klare Ziele und eine Fokussierung auf Wirksamkeit
von Beginn an. Messen heisst, die Chance zum Besserwer-
den bekommen!
Helmut Kazmaier ist als Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik mit exak-ten Messungen vertraut. Gleichzeitig schafft er als Berater bei der Stimmt AG für Unternehmen die Rahmenbedingungen für angenehme Kundenerlebnisse. www.stimmt.ch
Messinstrumente_CEM
Customer Experience hilft Unternehmen, Kundenverhalten zu beeinflussen
treiber
Faktoren, die das Kunden-
erlebnis beeinflussen, z.B.
Produkte, Dienstleistungen
oder Interaktionen.
Kundenerlebnis
Ein Erlebnis ist eine bewertende
Erinnerung an persönlich er-
lebte Ereignisse. Bedeutsame
Ereignisse werden im Langzeit-
gedächtnis von Personen ab-
gespeichert.
Kundenverhalten
Z. B. Besuche, Verweildauer,
Kaufentscheide, Weiterempfeh-
lung, Beschwerden
pothese «Wenn wir die Kunden mit einem Lächeln be-
grüssen, steigt der Umsatz um 0,05 Prozent» wird nur
schwer zu belegen sein. Aber wir können abfragen, ob
sich nach Einführung der «Lächelpflicht» etwas an dem
Kundenerlebnis beim Filialbesuch verändert hat.
An dieser Stelle sei ein wichtiger Hinweis gegeben: Wir
befinden uns selten in einer Laborumgebung. Das heisst,
wir können nicht alle Parameter kontrollieren. Messen
im Labor bedeutet: Halte alle Parameter konstant aus ser
einem. Wenn dann eine Veränderung festgestellt wird, ist
der Zusammenhang bewiesen. In der betrieblichen Reali-
tät können wir nicht jeden Einfluss berücksichtigen, ge-
schweige denn messen. Aber je stärker der direkte Zu-
sammenhang, desto eher lässt sich dieser nachweisen.
Fundiertes Messen lohnt sich
Jetzt kann man sich fragen: Warum so aufwendig, es
gibt doch auch einfache, standardisierte Messinstru-
mente wie den Net Promoter Score (NPS). Dieser dient
aber allenfalls als Pulsmesser für die Wahrnehmung der
Kunden. Er gibt weder Aufschluss über Ursachen, noch
über mögliche Massnahmen. Dafür muss man tiefer in
Anzeige
22 CMM 02 /12
Ursprünglich stammt der Begriff «Customer Journey» aus
dem E-Commerce. Er beschreibt den Weg des Users beim
Surfen im Web über Views und Clicks bis zum schliessli-
chen Ja. Was bei dieser Betrachtung gerne vergessen
wird: Ein potenzieller Kunde springt nicht nur online – und
natürlich auch nicht nur offline – hin und her, vielmehr
verquickt er die reale mit der virtuellen Welt. So kann al-
les, was man uns Face-to-Face erzählt, nun auf Knopf-
druck digital verifiziert werden. Und das in Echtzeit, sogar
direkt vor den Augen eines erstaunten Verkäufers.
touchpoints sind «Momente der Wahrheit»
Touchpoints entstehen überall da, wo ein (potenzieller)
Kunde mit einem Unternehmen, seinen Mitarbeitenden,
Produkten, Services und Marken in Berührung kommt.
CUstoMER toUCHPointsAnne M. Schüller
touCHpoint-MAnAgeMent_die Hochzeit zwischen dem Social web und dem mobilen internet hat die Art und weise, wie wir kaufen und miteinander geschäfte machen, für immer verändert. die Auswirkungen auf die geschäftswelt kommen einem paradigmenwechsel gleich. unternehmen können nur noch dann überleben, wenn die sozial vernetzten Kunden sie lieben. um das zu erreichen, müssen sie die reise des Kunden entlang ihrer touchpoints beherrschen.
Die touchpoint Journey in der Mixed Reality
Wir alle leben in einer komplexen Symbiose mit dem Web.
Die Mixed Reality, also eine durchgängige Verschmel-
zung von Online und Offline steht an. «Für die Menschen
da draussen sind beide Welten längst zusammengewach-
sen. Die grösste Herausforderung für die Unternehmen
ist es nun, hier Ideen und Kommunikationsstrategien zu
entwickeln, die so selbstverständlich mit beiden Medi-
enwelten spielen, wie die Menschen, die sie nutzen»,
sagt Wayne Arnold, Global CEO der Kommunikations-
agentur Profero.
Deshalb muss die «Offline Online Customer Journey»,
oder besser gesagt die «Touchpoint Journey» der Kun-
den zukünftig Dreh- und Angelpunkt aller unternehme-
rischen Aktivitäten sein.
CEM_Touchpoint Management
Online oder offline? Es muss egal sein, an welchem Touchpoint Kunden schliesslich kaufen,
Hauptsache, sie tun es bei uns und nicht bei der Konkurrenz.
2302 /12 CMM
An jedem Touchpoint kann es zu positiven wie auch ne-
gativen Erlebnisse kommen, die eine Kundenbeziehung
stärken oder zermürben beziehungsweise eine Marke
kräftigen oder bröckeln lassen. Manche Berührungs-
punkte sind dabei kritischer als andere. Und oft sind es
Kleinigkeiten, die grosse Katastrophen bewirken. Jedes
Detail kann dabei Zünglein an der Waage sein.
Deshalb kommt es auf die Top Performance aller im Un-
ternehmen an. Nicht nur die direkten Kundenkontakt-
personen, sondern auch die, die «nur» indirekt mit den
Kunden zu tun haben, wie etwa die Mitarbeitenden im
Einkauf oder der Buchhaltung, müssen kundenorientiert
denken und handeln. Wenn es auch nur an einer Stelle
klemmt oder ein einziger Mitarbeiter patzt, dann ist für den
Kunden Schluss. Er macht sich schleunigst von dannen –
und im Web erzählt er der ganzen Welt, warum das so ist.
Kunden betrachten Unternehmen immer als Ganzheit. Und
das heisst dann auch: Einen Bruch zwischen Offline und
Online darf es nicht geben. Beide Touchpoint-Welten müs-
sen reibungslos zu einem kundenfreundlichen Gesamter-
lebnis verbunden werden. Es muss egal sein, an welchem
Touchpoint die Kunden schliesslich kaufen, Hauptsache,
sie tun es bei uns und nicht bei der Konkurrenz.
Das Customer touchpoint Management
Das Customer Touchpoint Management (Kundenkontakt-
punkt-Management) ist das derzeit wohl am besten ge-
eignete Instrument, um die Herausforderungen unserer
neuen Businesswelt zu meistern. In vier Schritten koor-
diniert es alle unternehmerischen Massnahmen derge-
stalt, dass dem Kunden an jedem Interaktionspunkt eine
herausragende wie auch verlässliche und vertrauens-
würdige Erfahrung geboten wird, ohne dabei die Pro-
zesseffizienz aus den Augen zu verlieren.
Ein wesentliches Ziel ist das stete Optimieren der Kunden-
erlebnisse an den einzelnen Kontaktpunkten, um beste-
hende Kundenbeziehungen zu festigen und via Weiter-
empfehlung hochwertiges Neu geschäft zu erhalten. Dazu
heisst es, dem Kunden Enttäuschungen zu ersparen und
über die Nulllinie des Zufriedenheitsstatus hinaus Mo-
mente der Begeisterung zu verschaffen.
Dabei folgt das Customer Touchpoint Management nicht
länger dem selbstzentrierten alten Marketing, das fragt:
Was bieten wir dem Kunden? Vielmehr wird mithilfe der
Mitarbeitenden untersucht, was die Kunden erwarten,
welche Leistungen sie auf welche Weise erhalten und
wie ihre Reaktion darauf ist. Dabei können neue Touch-
points gefunden, bestehende angepasst und veraltete
über Bord geworfen werden. Insgesamt gelangt man
schliesslich zu einer Priorisierung der aus Kundensicht
einflussreichsten Berührungspunkte, zu ihrem verbes-
serten Zusammenspiel und zu einer Optimierung ihrer
Wirkungsweise.
Das Collaborator touchpoint Management
Damit all das auch klappen kann, braucht es eine kom-
promisslos kundenfokussierte Einstellung des Manage-
ments, mitarbeiterfreundliche Rahmenbedingungen und
eine passende Führungskultur. So ist das Collaborator
Touchpoint Management die unerlässliche Vorstufe für
ein wirkungsvolles Customer Touchpoint Management.
Es berücksichtigt unter anderem, dass Unternehmen zu-
nehmend mit Kollaborateuren, also Externen jenseits
klassischer Arbeitsverträge zusammenarbeiten.
Unter Collaborator Touchpoint Management (Mitarbei-
terkontaktpunkt-Management) verstehe ich die Koordi-
nation aller Berührungspunkte zwischen Führungskraft
und Mitarbeiter mit dem Ziel, die Kontaktqualität zu ver-
bessern sowie inspirierende Arbeitsplatzbedingungen
und ansprechende Leistungsmöglichkeiten zu schaffen.
Dabei wird auch das unterschiedliche männliche und
weibliche Mitarbeiterverhalten beleuchtet, um so die
jeweils individuellen Arbeitsmotive ermitteln und die
spezifischen Talente besser fördern zu können.
Jede Interaktion wird auf die Kriterien «enttäuschend»,
«okay» und «begeisternd» hin analysiert, um die Exzel-
lenz der Mitarbeiter zu erhöhen, ihre emotionale Ver-
bundenheit zum Unternehmen zu stärken, ihr Bleibepo-
tenzial zu heben und positive Mundpropaganda nach
innen und aussen auszulösen. Das Buch «Touchpoints»
zeigt Unternehmen Schritt für Schritt, wie das alles im
Einzelnen funktioniert. Anne M. Schüller ist Keynote Speaker, Business-Trainerin und Manage-ment Consultant. Sie gilt als Europas führende Expertin für Loyalitäts-marketing. Über zwanzig Jahre hat sie in leitenden Vertriebs- und Marke-tingpositionen verschiedener Dienstleistungsbranchen gearbeitet. Die Diplom-Betriebswirtin und zehnfache Buch- und Bestsellerautorin lehrt an mehreren Hochschulen. Sie gehört zum Kreis der Excellent Speakers. Zu ihrem Kundenstamm zählt die Elite der Wirtschaft. Kon-takt: www.anneschueller.com
Touchpoint Management_CEM
Das Buch zum thema touchpoints – Auf Tuchfühlung mit dem Kunden von heute. Managementstrategien
für unsere neue Businesswelt
Anne M. Schüller, Gabal, Offenbach, März 2012, 350 S., 29,90 Euro, 47.90 CHF
ISBN: 978-3-86936-330-1
24 CMM 02 /12
sierten Reaktion auf digitale Kundenanliegen ist längst
ausgereift, wird aber immer noch zu wenig nachgefragt.
Die Callcenter konzentrieren sich zu sehr auf das Ma-
nagement der Kontakte (Routing) und übersehen dabei
das Management der Inhalte (Response). Denn nur wer
Inhalte versteht, kann Serviceprozesse automatisieren.
Wenn neben den Kunden auch die Callcenter die Vorteile
der «unsichtbaren Servicekommunikation» erkannt ha-
ben, werden die Anrufvolumen zwangsläufig sinken.
Neue Potenziale für positive Service-Erlebnisse werden
freigesetzt. Bedarfsgerechter Kundenservice auf den
Internetseiten per per Chat & Co, Browsing, um Service-
versprechen in die Virtualität der eigenen Internetsei-
ten zu transportieren. Intelligente Internet Self-Service-
Applikationen, die rund um die Uhr vernünftige Antwor-
ten auf Kundenanfragen geben können. Response auf
Kundenanfragen über die sozialen Netzwerke in «nahe
Echtzeit».
Die Callcenter-Branche wird sich auf diese Veränderun-
gen einstellen müssen und neue Konzepte für die «Tech-
nisierung» von alltäglichen Kundendialogen entwickeln.
Der Schlüssel: lernfähige Software für die Mensch-
Maschine-Kommunikation. Andreas Klug ist Vorstand der ITyX Solutions AG. [email protected], www.ityx.de
DiE «UnsiCHtBaRE» sERViCEKoMMUniKationAndreas Klug
prozeSSoptiMierung_Haben Sie bereits angefangen, ihr Callcenter in ein Contactcenter umzubauen? Spätestens jetzt drängt eine veränderte Service-ökonomie zum Handeln.
Die Zeit rast davon und beschert uns täglich mehr oder
weniger wichtige Innovationen. Haben wir ein defektes
Auto, meldet es sich automatisch bei Hersteller und
Werkstatt. Viele Dinge des Alltags erledigen wir mal
eben über das Web. Mit unserer Bank haben wir eh aus-
schliesslich online zu tun. Die ständige Verfügbarkeit von
Smartphones, Apps & Co. vereinfacht und beschleunigt
unsere Kommunikation. Sie wird in vielen Bereichen und
Branchen «unsichtbar» und erledigt sich ganz selbst-
verständlich von selbst. Warum? Sie läuft nicht syn-
chron über ein Telefonat und muss prompt durch Mitar-
beiter im Callcenter aufgenommen und in Aktionen oder
Prozesse übertragen werden. Sie verläuft asynchron
über verschriftete Inhalte, E-Mails, Web-Formulare und
Apps. Sie verschafft Zeitsouveränität – im Gegensatz
zum «Unterbrechermedium» Telefon.
Wege aus der Warteschleife
Die asynchrone Kommunikation beherrscht die Service-
Ökonomie. «Sie sorgt für eine Entlastung der Contact-
center», sagt Genesys Manager Heinrich Welter. Die Ur-
sachen liegen auf der Hand: Anfragen via E-Mail, Web
und Social Media müssen nicht im Moment des Ein-
gangs erledigt werden, sondern können durchaus in
Überlastphasen 30 Minuten liegen bleiben. Und längst
gibt es lernfähige Systeme, die Textnachrichten sicher
interpretieren und validieren können. Die Mitarbeiter
werden lediglich zur abschliessenden Qualitätssiche-
rung hinzu gezogen. Sie erhalten aufbereitete Inhalte,
hervorgehobene Kundendaten und vorformulierte Ant-
worten. Klick. Fertig. «Services und Servicekräfte müs-
sen dort hinkommen, wo der Kunde sich bewegt», sagt
Welter. «Ins Internet, in soziale Netzwerke, Web-Chats
und Foren».
Pflicht geht vor Kür
Leider bleibt in der Realität aber keine Zeit für die Kür,
weil bereits die Pflichtthemen wie Erreichbarkeit, War-
tezeit, durchschnittliche Gesprächsdauer und Service
Level das Management über Gebühr strapazieren. So
werden die Vorzüge der asynchronen Kanäle selten ge-
nutzt. Lernfähige Software zur schnellen und automati-
Kolumne_Serviceprozesse
Viele Dinge des Alltags erledigen wir mal eben
über das Web.
2502 /12 CMM
avocis interactive aG
Hardturmstrasse 101, CH-8005 Zürich
Telefon +41 71 666 9000
[email protected], www.avocis-interactive.com
geführt. Dazu gehören Strategiefindung, die Konzeption
von Massnahmen und die konkrete Umsetzung von Face-
book-Sites, eigenen Foren oder Videos. Auch die Gestal-
tung von Kampagnen, Wettbewerben oder Aktionen ge-
hört zur Aufbauleistung. Ausserdem können bestehen-
de Kanäle weiterentwickelt werden.
Im «Online-Marketing» dreht sich alles um die Bekannt-
machung der Kanäle mittels Online-Werbemassnahmen
wie Display-, Suchmaschinen- oder Mobile-Kampagnen.
Leads oder Likers werden gezielt mittels Performance
und Social Media Advertising generiert. Denn auch die
spannendste Seite, das kompetenteste Support-Forum
oder die beste App brauchen Werbung.
Mit der Zeit entstehen lebendige und arbeitsintensive
Kundendialoge, die langfristig geführt werden müssen.
Unter dem Begriff «Community Management» stehen
dafür bei avocis Teams zur Verfügung, die entweder im
Multi-Channel-Einsatz den Dialog im Internet bedienen
oder ausschliesslich für einzelne Plattformen arbeiten –
je nach Thema und Kundenbedürfnis. So wird zum Beispiel
ein flexibler Online-Kundendienst realisiert, auf Wunsch
rund um die Uhr. Auch für erfolgreiche Marketingkampag-
nen stehen so immer genug Ressourcen bereit.
Dieser umfassende und flexible Ansatz bietet einen einzig-
artigen sowie durchdachten Weg zum professionellen
Online-Kundendialog.
DiE HoHE KUnst DEs PRoFEssionEllEn onlinE-KUnDEnDialoGsLeonardo Kopp
SoCiAl MediA_egal, ob Marketingkampagne oder Support: ein beträchtlicher teil des Kunden-dialogs findet heute über online-Kanäle statt. dazu gehören Social-Media-plattformen, Blogs, Foren oder auch live-Chats auf Firmen- oder Shop-websites. «avocis interactive», ein Joint Venture zwischen dem Kommunikationsdienstleister avocis und dem online-werbever-mittler admazing, unterstützt unternehmen bei Aufbau und Betreuung solcher Kanäle.
Aktuell schiessen Facebook-Firmenseiten und YouTube-
Channels wie Pilze aus dem Boden. Eine Strategie oder ge-
naue Ziele bestehen jedoch nur selten. So sind die Mitar-
beiter oft mit dem wachsenden Aufwand überfordert: Bei-
träge bleiben unbeantwortet und Live-Chats sind häufig
offline. Darüber hinaus gibt es nicht nur eigene Kanäle – in
themen spezifischen Foren, Fachblogs oder Frageplatt-
formen wird über Marken und Produkte diskutiert. Nur
wenige Firmen nehmen aktiv an diesen Dialogen teil,
und verpassen damit die Chance sich in einer interes-
sierten Gemeinschaft zu profilieren.
avocis interactive AG_Publireportage
Aus diesen Gründen verfügt «avocis interactive» über
ein modulares Angebot in den Bereichen Social Media
Monitoring, Community Building, Online-Marketing und
Community Management. Beim «Social Media Monito-
ring» geht es um die Beobachtung einzelner Kanäle oder
Plattformen sowie um die Erfassung von Beiträgen im
gesamten Web. Die Suche erfolgt automatisiert und ba-
siert auf vordefinierten Begriffen zu Produkten, Themen
oder zur Konkurrenz. Alarmsysteme melden kritische Be-
griffskombinationen. Die genaue Auswertung erfolgt
von Hand. Somit wird Daten müll verhindert.
Das «Community Building» wird gemeinsam mit Kreativ-
agenturen oder internen Spezialisten des Kunden durch-
26 CMM 02 /12
Die alternative: sowohl als auch
Die Entscheidung «Outsourcing oder Inhouse-Lösung»
ist also nicht einfach. Es lohnt sich deshalb, über einen
dritten Weg nachzudenken, der nicht nur die Vorteile des
Outsourcings und des Insourcings miteinander verbindet,
sondern auch eine bessere Performance des Callcenters
bewirkt. Es gibt sie tatsächlich, diese Mischform des
Sourcings. Sie heisst Partsourcing und basiert auf dem
Ansatz, die einzelnen Elemente, Funktionen und Verant-
wortlichkeiten einer Callcenter-Lösung sinnvoll zwischen
dem Unternehmen und einem externen Spezialisten
aufzuteilen. Bemerkenswert an diesem Modell sind vor
allem zwei Aspekte: Zum einen besteht die Möglichkeit,
dass die Mitarbeitenden des Customer-Interaction-Cen-
DER DRittE WEGTobie Witzig
CuStoMer interACtion Center_outsourcing oder inhouse-lösung? eine strategisch bedeutsame Frage. Bis vor Kurzem boten sich primär zwei optionen an: entweder oder. es gibt jetzt auch einen dritten weg: er heisst partsourcing auf der Basis von Application Service providing (ASp).
Für ein Outsourcing des Callcenters sprechen viele gute
Gründe. Und einige dagegen. Dasselbe gilt für eine In-
house-Lösung. So führt der Vergleich der beiden Optionen
je nach Ausgangslage und Zielsetzung zu unterschiedli-
chen Ergebnissen. Die Inhouse-Lösung bietet zum Bei-
spiel die Vorteile einer höheren persönlichen Identifika-
tion der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen, geringe-
rer Personalfluktuationen und kurzer Informationswe-
ge. Demgegenüber stehen ein hoher Investitionsbedarf
für technische Ressourcen und fixe Personalkosten. Eine
externe Lösung hebt diese Nachteile auf und bietet mehr
Flexibilität bei variabilisierten Kosten. Dafür schafft sie
eine gewisse Distanz zwischen dem Unternehmen und
dem Callcenter.
Exklusiv_Partsourcing
Der 3. Weg: Partsourcing verbindet die Vorteile des Outsourcings und des Insourcings miteinander
und bewirkt zudem eine bessere Performance des Callcenters.
2702 /12 CMM
ters beim externen Sourcing-Partner angestellt sind, je-
doch am Standort des Unternehmens arbeiten. Zum an-
deren beruht die technische Infrastruktur auf der Idee
des Application Service Providing, kurz ASP. Ähnlich
wie bei einer klassischen Outsourcing-Lösung nutzt das
Unternehmen die technische Infrastruktur und das Wis-
sen des Dienstleisters. Der Unterschied zum Outsour-
cing liegt darin, dass beim Partsourcing-Modell das
Customer Interaction Center personell, organisatorisch
und technisch enger an das Unternehmen angebunden
ist. Die Grenze zwischen «intern» und «extern» löst sich
beim Partsourcing auf.
im Fokus: Mensch, organisation und technologie
Die Implementierung einer Partsourcing-Lösung erfolgt
auf den Ebenen Mensch, Organisation und Technologie.
• Zum Faktor Mensch: Die Mitarbeitenden haben in
diesem Modell einen anderen Status. Mit ihrer for-
mellen Festanstellung beim externen Partner auf der
einen und ihrer kulturellen Zugehörigkeit zum Unter-
nehmen auf der anderen Seite sind sie in eine duale
Konstellation eingebunden. Mit dem Herzen gehören
sie zum Unternehmen. Das Konzept entlastet das Un-
ternehmen von Rekrutierungsaufgaben, der Perso-
naladministration und von direkten Lohnkosten. Vo-
raussetzung ist, dass der externe Partner über eine
Lizenz für die Personalausleihung verfügt. Zudem
kümmert er sich um Schulungs- und Coaching-Aufga-
ben in den Bereichen Dialogführung und CRM.
• Zum Faktor Organisation: Wie bei jeder Sourcing-
Lösung gilt es auch beim Partsourcing, die Dialog-
prozesse sauber in die bestehenden Geschäftspro-
zesse einzubetten. In enger Zusammenarbeit entwi-
ckeln das Unternehmen und der externe Partner die
Raum- und Aufbauorganisation. Sie gestalten die
Prozesse und Schnittstellen in Abstimmung mit den
am Customer Interaction Center angebundenen Stel-
len wie Innen- und Aussendienst, Product Manage-
ment, Support, Qualitätsmanagement etc.
• Zum Faktor Technologie: Die vom Unternehmen nach
dem ASP-Prinzip genutzte IT-Infrastruktur umfasst
im Wesentlichen die Telefonie- und CRM-Plattform
(Software as a Service / SaaS). Bei der Telefonie-
Software handelt es sich um ein intelligentes System
mit hinterlegten Dialog-Scripts und Kontrollmöglich-
keiten für die Teamleader. Die CRM-Plattform sorgt
u. a. für einen automatischen Abgleich der neu gewon-
nenen Daten und Informationen mit allfällig bereits
vorhandenen Einträgen, ermöglicht analytische Aus-
wertungen und bildet die einzelnen Client Histories
stets auf dem aktuellen Stand ab. Ein strukturiertes,
alle relevanten Kriterien umfassendes Reporting
macht die Arbeit transparent, liefert die nötigen Kenn-
daten für die Erfolgskontrolle und bildet die Grundlage
für eine permanente Optimierung der Inbound- und
Outbound-Aktivitäten. Das ASP-Prinzip entlastet das
Unternehmen von Investitionen in eine eigene IT-
Infra struktur. Es nutzt eine Lösung auf dem neuesten
Stand der Technik und muss sich nicht um Betrieb,
Wartung, Engineering, Upgrades oder Ausbauten bei
der Hardware kümmern.
Der nutzen: mehr Effizienz, höhere Performance
Das Partsourcing-Modell unter Einbezug von ASP erlaubt
es, die Kosten des Customer-Interaction-Centers zu mi-
nimieren, die Prozesse der Inbound- und Outbound-Te-
lefonie effizienter zu gestalten und die Performance zu
steigern. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich
für diesen Weg und sind damit noch erfolgreicher unter-
wegs. Zum Beispiel hat der führende PC-, Drucker- und
Server-Hersteller Hewlett Packard den Direktvertrieb
für KMU und Privatkunden in der Schweiz mit einem
Partsourcing-Modell auf eine solide Grundlage gestellt.
Damit steigerte HP die Verkäufe wie auch den Wert pro
Verkauf über den Tele-Sales-Kanal markant. Gute Erfah-
rungen macht auch die Krankenversicherung ÖKK, die
das Partsourcing-Modell mit ASP nutzt, um im gesättig-
ten Versicherungsmarkt neue Leads zu generieren. Sa-
verio Cerra, Leiter Privatkunden: «Für uns bedeutet das
Partsourcing eine teilweise Auslagerung des Risikos,
Flexibilisierung von Personal- und Infrastrukturkosten
und gleichzeitig eine deutliche Qualitätsverbesserung.»
Tobie Witzig ist CEO der rbc Solutions AG in Meilen (ZH). Das Unterneh-men ist schweizweit führend im Contact Management und im Dialog-marketing. www.rbc.chrbc stellt die Partsourcing/ASP-Fallstudien von Hewlett Packard und ÖKK kostenlos zur Verfügung. Sie können über [email protected] be-stellt werden.
Partsourcing_Exklusiv
«der unterschied zum outsourcing liegt darin, dass beim partsourcing das Customer interaction Center personell, organisatorisch und technisch enger an das unternehmen angebunden ist.» tobie witzig, Ceo rbc Solutions Ag
28 CMM 02 /12
auf einzelne Branchen ergibt sich ein einheitliches Bild,
das nur durch den Telekommunikationssektor durch-
brochen wird: Hier sind es nur rund 60 Prozent der Cen-
ter, die systematisch Zahlen erfassen.
interessante Hinterbänkler
Zurück zu den Kennzahlen selbst: Dort sind vor allem
die Hinterbänkler interessant, also die, die bis dato keine
überragende oder gar eine untergeordnete Rolle spielen.
Zunächst fällt auf, dass Kennzahlen, die sich mehr oder
weniger direkt in Geld umrechnen lassen, zwar als über-
aus wichtig eingestuft werden, die eigentliche Erfas-
sung aber weit hinter der beigemessenen Bedeutung
liegt. So erfassen nur rund 67 Prozent der Center, die
GEMEssEn WiRD ViEl ...Sabina Mustica
KennzAHlen_rund 81 prozent der Contactcenter im deutschsprachigen raum erfassen systematisch Kennzahlen – so das ergebnis einer aktuellen Studie des Softwareherstellers niCe Systems unter 126 unternehmen aus deutschland, der Schweiz und österreich. die Studie bestätigt damit ein gängiges Vorurteil: gemessen wird in Contactcentern viel. Aber was eigentlich genau und wie steht es um interpretation und reaktion auf die erhobenen werte? Auch darauf gibt die Studie interessante Antworten.
Die erste Zahl verblüfft nicht: Dass über 80 Prozent der
Contactcenter im deutschsprachigen Raum systematisch
Key Performance Indicators, also Leistungskennzahlen,
erfassen, ist ein erwartet hoher Wert. Auch die Frage
danach, was konkret gemessen wird, bringt zutage, was
der gefühlten Realität entspricht: Die gängigsten Kenn-
zahlen sind Klassiker wie Average Handling Time, Lost
Calls, durchschnittliche Sprechzeit und Servicelevel.
Was ist mit Multichannel?
Spannender wird es schon, wenn man es auf die Kanäle
herunterbricht und fragt: Ist das heisse Thema Multi-
channel-Kommunikation auch schon in der Steuerung
angekommen? Also: Erfassen Sie wichtige Kennzahlen
Exklusiv_Studie Performance Management
ja nein
80%70%60%50%40%30%20%10%0%
Erfassen Sie Leistungskennzahlen (KPI)?
TelefonE-MailSchriftgutSocialMediaChat
100%90%80%70%60%50%40%30%20%10%0%
WennSiegetrennterfassen:WaserfassenSie?
Grafiken: NICE Systems, www.nice-deutschland.de
ja nein
80%70%60%50%40%30%20%10%0%
Erfassen Sie Leistungskennzahlen (KPI)?
TelefonE-MailSchriftgutSocialMediaChat
100%90%80%70%60%50%40%30%20%10%0%
WennSiegetrennterfassen:WaserfassenSie?
Grafiken: NICE Systems, www.nice-deutschland.denach Kanälen getrennt? Jein. Denn immerhin noch rund
ein Drittel der Contactcenter, die Kennzahlen erfassen,
trennt nicht oder überwacht lediglich den Telefonkanal.
Wird getrennt erfasst, sind Telefon (93 Prozent) und E-
Mail (85 Prozent) fast immer dabei. Über die Hälfte
überwachen die Schriftgutbearbeitung (56 Prozent),
knapp ein Drittel die Arbeit mit und in den Social Media
(29 Prozent). Der Chat erfährt immerhin noch bei 20 Pro-
zent gesonderte Aufmerksamkeit, Fax (5) und SMS (2)
spielen keine Rolle.
Die Grösse der Organisation ist, was das Erheben von
Kennzahlen angeht, im Übrigen unerheblich. In allen
drei Gruppen (1–100 Seats, 101–500 und über 500) be-
wegt sich der Wert um die 80 Prozent. Auch beim Blick
«Kosten pro Anruf/Kontakt» als wichtig eingestuft haben,
diese Kennzahl tatsächlich. Beim «Kundenverlust» sind
es rund 60, bei den «durchschnittlichen Bearbeitungs-
kosten» gar nur rund 50 Prozent. Auch die Kennzahl
«Anrufqualität» wird als immens wichtig eingestuft,
aber nur von rund der Hälfte dieser Center erfasst. Im
Bereich Personaleinsatzplanung wird vor allem die
Forecast-Präzision für wichtig befunden, aber ebenfalls
nur von rund der Hälfte dieser Unternehmen dann auch
gemessen. Erstaunlich ist zudem, dass die viel disku-
tierte First Call Resolution zunächst einmal deutlich un-
bekannter ist als etwa die Average Handling Time und
zudem auch nicht besonders häufig gemessen wird:
nämlich nur von 43 Prozent der befragten Unternehmen.
2902 /12 CMM
neue technische Möglichkeiten noch in weiten teilen
ungenutzt
Woran liegt das? Hier hilft ein Blick auf die Technik wei-
ter, die die Unternehmen zur Kennzahlenerfassung nut-
zen. Dort kommt hinter der ACD, die seit jeher die Stan-
dard-Kennzahlen liefert, erst einmal lange nichts. Spe-
zielle Workforce Management Software (27 Prozent)
oder Quality Monitoring Software (26 Prozent) nutzen
nur rund ein Viertel, eine wie auch immer geartete Ana-
lyse-Lösung nur 15 Prozent, von Echtzeit-Agentenunter-
stützung (niemand) ganz zu schweigen. Das lässt den
Schluss zu: Bei dieser Gemengelage ist es schlichtweg
unmöglich, komplexere Kennzahlen zu erheben, ge-
schweige denn, gezielt darauf zu reagieren.
Apropos reagieren: Die Antworten auf die Frage, was
Contactcenter eigentlich tun, wenn die Werte nicht so
sind wie gewünscht, offenbaren ebenfalls Steigerungs-
potenzial, was vielerorts eben nicht zuletzt auch auf die
technische Limitierung zurückzuführen ist. Nehmen wir
zum Beispiel die oben schon erwähnte Forecast-Präzisi-
on. Zu der kommt dann etwa der Kommentar, eine ge-
zielte Reaktion sei mit «Excel sehr schwer» – das ist
nachvollziehbar und trägt die Lösung des Problems
schon in sich. Oder die First Call Resolution: Zur Steige-
rung der Erstlösungsquote setzt die überwiegende
Mehrheit der Befragten ausschliesslich auf Training und
Schulung (73 Prozent) – so weit, so unzureichend. Nur 7
Prozent setzen auf Prozessanalyse und -optimierung,
was beim Blick auf die eingesetzte Technik nicht ver-
wundert. Das Potenzial etwa von Sprachanalyse oder
von Lösungen, die Agents während des Gesprächs so
führen, dass der erste Kontakt gleich zur Problemlösung
führt, ist noch weitgehend unbekannt. Und darin liegt
eine grosse Chance.
Studie Performance Management_Exklusiv
«das potenzial von Sprachanalyse odervon lösungen, die Agents während des gesprächs zur problemlösung führen, wird noch nicht ausgeschöpft.» Sabine Mustica, niCe Systems
Download der Studie: http://bit.ly/nice-kpi-studie Download KPI-Pocket-Guide: http://bit.ly/nice-handbuch-kpis
Sabina Mustica ist Sales Director für Deutschland, Schweiz und Öster-reich bei NICE Systems.
«Was sind für sie gute Werte?»Ein Contactcenter Benchmark für dendeutschsprachigen Raum• angestrebte durchschnittliche Sprechzeit:
210 Sekunden
• angestrebte Nachbearbeitungszeit: 90 Sekunden
• angestrebte Average Handling Time: 400 Sekunden
• angestrebte First Call Resolution: 89,5 Prozent
• angestrebte Kosten pro Anruf/Kontakt: 2,93 Euro
• angestrebte maximale Personalabwanderung:
14 Prozent
• 53 Prozent der Contactcenter streben einen
Servicelevel von 80/20 an
Anzeige
Telecommunication • Audioconferencing • Voice-RecordingSuprag AG • Friedackerstrasse 14 • CH-8050 Zürich
Tel. +41 (0) 58 317 20 60 • Fax +41 (0) 58 317 20 99 • www.suprag.ch
Kommunikation auf Fingertip» DECT-Headset mit Noice-Cancelling-Mikrofon» Farbdisplay mit Touchscreen» Multiuse: Festnetztelefon und PC
PRO 9460 Duo
30 CMM 02 /12
Publireportage_TSS AG: Fallstudie Accarda
Durch die neutralen und unparteiischen Quality Scouts
von TSS ist die Ak zeptanz der Gesprächsbewertungen
bei den Agents gegeben. Nach dem Prinzip «You get
what we hear» werden die genau definierten Gesprächs-
be wertungsbogen von den TSS Quality Scouts ausge-
füllt. Performance-Berichte geben Auskunft über den
Erreichungsgrad sowie Stärken und Schwä chen der ein-
zelnen Agents.
Der Bewertungsbogen besteht aus den folgenden Sekti-
onen welche wie derum in einzelne Fragen aufgeteilt sind:
1. Kundenbegrüssung
2. Kundenidentifikation
3. Kundenanliegen
4. Reklamationsbehandlung
5. Verkaufsangebot / Nutzen
6. Einwandsbehandlung
7. Customer Goodbye
8. Call Feedback (soft skills)
9. Statistik
KnoCHEnaRBEit UnD DURCH- HaltE WillE sinD GEFRaGtMatthias Wolfensberger
QuAlitÄtSMAnAgeMent_Accarda ist in der Schweiz die führende unternehmung für Kundenge winnungs- und Kundenbindungsprogramme. der Kundendienst von Accarda setzt seit mehr als zwei Jahren auf das diskrete «third party Qua lity Monitoring» von tSS. Mit erfolg: die Qualität im Kundendienst wurde kontinuierlich gesteigert.
Die Spezialisten im Kundendienst von Accarda betreuen
die Kundenkarten von vielen namhaften Unternehmen in
der Schweiz. Dabei ist es wichtig, dass sie immer zuvor-
kommend und freundlich auf die individuellen Kunden-
anliegen eingehen. Saisonale Spitzen wie auch Flauten
bei den telefoni schen Kontakten müssen in immer gleich
bleibender Qualität verarbeitet werden können.
Um dies zu erreichen, arbeitet Accarda seit November
2009 mit TSS AG zu sammen. Dabei geht es vor allem da-
rum, die Teamleader von Accarda von repetitiven Arbei-
ten zu entlasten und ihnen damit Freiräume für das Coa-
ching und die Mitarbeiterbetreuung sowie das Bearbei-
ten von spezifischen Kundenanliegen zu schaffen.
Die Basis für die effiziente Unterstützung bildet dabei
eine professionelle Qualitätsmanagement-Applikation
in Verbindung mit einem Callrecorder. Die rechtliche Grund-
lage dazu wurde vom Parlament mit der Anpassung des
Artikels 179quinquies des Schweizerischen Strafgesetz-
buches am 3. Oktober 2003 gelegt. Die Kunden und die
Mitarbeiter werden durch eine automati sche Bandansage
informiert, dass die Gespräche zur Qualitätskontrolle
auf gezeichnet werden können.
«Mit TSS steht uns ein Spezialist
zur Seite, der uns bei der konti-
nuierlichen Verbesserung unserer
bereits hohen Si cherheits- und
Qualitätsanforderungen gut be-
rät.» Gianni Cam misa, Contact-
center-Leitung Accarda
Fakten zum Contactcenter von accarda Contactcenter: ca. 30 Mitarbeiter
sprachen, geografische Region
Ganze Schweiz
Deutsch, Französisch, Italienisch
anzahl Messungen pro Messperiode
Ca. 20 / Mitarbeiter
Ziel der Zusammenarbeit
Entlastung der Teamleader
Identifikation Optimierungspotenzial
Qualitätsmonitoring
Wirkungen tPQM*:
Gesteigerte Performance der Agents
Höhere Kundenzufriedenheit
Positive Rückmeldungen der Kunden
Positive Reaktionen der Mitarbeiter
*TPQM = Third Party Quality Monitoring
3102 /12 CMM
tss – telecommunication support services aG
Zehntentrotte 12
CH-8712 Stäfa - Schweiz
Telefon: +41 44 926 74 33
Fax: +41 44 926 74 35
E-Mail: [email protected]
TSS AG: Fallstudie Accarda_Publireportage
Veränderungen in Verhaltensmustern
Wie die Überschrift besagt, sind beim konsequenten
Qualitätsmanagement vor allem Durchhaltewille und
harte Knochenarbeit gefragt. Veränderungen in gewach-
senen Verhaltensmustern herbeizuführen, braucht Ge-
duld. Wer den schnellen Erfolg sucht, der soll besser die
Hände davon lassen, die ge wünschte Qualität zu er-
zwingen. Die Geschäftsleitung von Accarda war be reit,
diesen Weg einzuschlagen und hat deshalb die notwen-
digen Ressour cen in Form von Personal, Werkzeugen
und Kapital zur Verfügung gestellt. Nur wenn diese drei
Komponenten im Einklang sind, darf mit nachhaltigen
Er gebnissen gerechnet werden. Die nun nach zwei Jah-
ren vorliegenden Zahlen belohnen das Engagement aller
Beteiligten.
Von einem bereits sehr hohen Qualitätsniveau konnte
das Gesamtergebnis um weitere zehn Prozent verbes-
sert werden. Dies wurde mit konsequenten Messungen,
Kontrollen und den daraus abgeleiteten Ausbildungs-
modulen sowie Ein zel-Coaching erreicht. Dabei haben die
Teamleader direkt auf die Ergeb nisse aus den Modulen
«Kundenbegrüssung», «Identifikation» etc. zugegriffen
und die zu trainierenden Punkte verzugslos umgesetzt.
Wertsteigerung aus Kontakten
Das Contactcenter-Führungsteam, unter der Leitung
von Herrn Gianni Cam misa, hat dabei quartalsweise
Schwerpunkte definiert, welche es mit den Mitarbeitern
zu entwickeln galt. Wertsteigerung aus Kontakten in ei-
nem Call center ist der Dauerbrenner in allen Branchen.
Mit dem Aufbau von gezielten Mess- und Ausbildungs-
kriterien liess sich dies in der Praxis optimal umset zen.
So konnten in diesem Bereich Steigerungen von bis zu
50 Prozent realisiert werden. Das Erkennen von Kun-
denbedürfnissen und eine darauf aufbau ende Lösungs-
sowie Nutzenargumentation führen unweigerlich zu zufrie-
denen Kunden und zur Generierung von Mehrwert aus
diesem Kontakt.
Herr Cammisa sagt dazu: «Mit TSS stand uns ein Spezi-
alist zur Seite, der uns bei der kontinuierlichen Verbes-
serung unserer bereits hohen Si cherheits- und Quali-
tätsanforderungen gut beraten hat. Qualitätsmanage-
ment ist Knochenarbeit und nebst den Tools auch eine
Frage der Philo sophie, welche den Mitarbeitern bereits
beim Stellenantritt vermittelt und vorgelebt wird. Durch
die Zusammenarbeit mit TSS fällt für uns der manuelle
Aufwand für die Gesprächsbewertung weg. Die Teamleiter
sind in der Lage, per Knopfdruck Performance-Berichte
sowie Gespräche und Grafiken abzu rufen. Dies verschafft
ihnen einen raschen Überblick über das Geschehen und
sorgt für Freiraum, andere wichtige Führungsaufgaben
zu bewältigen.»
Das Third-Party-Quality-Monitoring-Konzept hat sich in
den vergangenen zwei Jahren in der Praxis bewährt. In
Zukunft werden die Instrumente weiter verfeinert und
auf die Bedürfnisse der strategischen Geschäftsfelder
von Ac carda noch spezifischer angepasst, um perma-
nent die gewonnenen Er kenntnisse in die Entscheidungs-
findung der Geschäftsleitung einfliessen zu lassen.
Beat Bouquet, COO, meint dazu: «Mit diesem Verfahren
haben wir eine solide, reproduzierbare und repräsenta-
tive Grundlage für die Ge sprächsführung geschaffen.
Dies hat die Mitarbeitenden motiviert und ge mäss Kun-
denumfrage auch unsere Kunden gefreut. Es gilt nun,
diese Philo sophie auch auf die Herausforderungen der
neuen Medien zu übertragen.»
«Mit dem Third Party Quality
Monitoring Konzept von TSS haben
wir eine solide, reproduzierbare und
repräsentative Grundlage für die
Ge sprächsführung geschaffen.»
Beat Bouquet, COO Accarda
32 CMM 02 /12
Centers der Kantonalbank in Bellinzona unter dem Titel
«Quality-Monitoring-Systeme – lieber ein kleines als
keines!» über seine Erfahrungen mit dem Einsatz von
ASC-Quality-Monitoring-Systemen beim Aufbau eines
Callcenters.
Roger Meili, Ehrenpräsident des Call.Net.ch-Verbands,
wird den Tag mit einem Impulsvortrag eröffnen.
Erfahrungsaustausch steht im Mittelpunkt
Bei der CCIT handelt es sich nicht um eine der typischen
Vertriebsveranstaltungen mit Firmenvorträgen. Hier kom-
men die Customer-Service-Verantwortlichen aus namhaf-
ten Firmen zu Wort: In einer Reihe von Präsentationen
berichten die Kunden der Gastgeber ASC, CreaLog, In-
Vision und deren Roadshow-Partner über ihre konkreten
Erfahrungen mit aktuellen Anwenderlösungen auf dem
CallCEntER-innoVationEnKatrin Henkel
eVent-VorSCHAu_ganz im zeichen der Fussball-eM laden die teams von ASC, Crealog und inVision zur Call Center innovations tour (CCit) am 24. April 2012 in das Stade de Suisse nach Bern ein.
Die CCIT ist eine internationale Roadshow und findet be-
reits zum sechsten Mal in Folge statt. Sie ist eine Ganz-
tagesveranstaltung mit kurzen, interessanten Vorträ-
gen von Kunden, die aus der Praxis von ihren eingesetz-
ten Lösungen berichten. Die Veranstaltungen bieten viel
Zeit und Raum für Networking und einen Blick hinter die
Stadionkulissen.
«Die CCIT kommt als Roadshow vor Ort zu den Contactcen-
ter-Betreibern und zeigt, wie durch innovative Contactcen-
ter-Technik und -Ausstattung der Kundenservice verbes-
sert wird. Und zwar nicht nur theoretisch, sondern aus der
Praxis für die Praxis: Durch Vorträge von Callcenter-Ver-
antwortlichen aus namhaften Unternehmen, die über ihre
Erfahrungen berichten und offen diskutieren», erläutert
Jürgen Walther, Director Marketing, CreaLog. Zum Beispiel
spricht Herr Schandroch, Verantwortlicher des Service-
Technology_Qualitätsmanagement
Am 24. April 2012 findet im Stade de Suisse in Bern das Match der praxiserprobten
Callcenter-Innovationen statt.
3302 /12 CMM
Callcenter-Markt. Sie geben ihre Erkenntnisse aus der
Praxis an die CCIT-Teilnehmer für deren praktische Um-
setzung weiter. Und natürlich bleibt zwischen den Vor-
trägen genügend Zeit, um sich im Ausstellungsbereich
der CCIT detailliert über die vorgestellten Lösungen und
Produkte zu informieren und Networking zu betreiben.
Über asC telecom aG
Die ASC telecom AG ist ein weltweit führender Anbieter
innovativer Lösungen zur Aufzeichnung, Analyse und
Auswertung multimedialer Kommunikation. Contact-
center optimieren so die Qualität der Kundenbetreuung,
setzen Personal effizienter ein und steigern ihre Pro-
duktivität.Die ASC-Niederlassung in der Schweiz hat ih-
ren Sitz in Cham. www.asctelecom.com
Über Crealog
CreaLog ist Spezialist für Voice Self-Service, Multichan-
nel-Contactcenter-Lösungen und Unified Communica-
tions. Über 400 Kunden in 30 Ländern Europas, Afrikas
und Asiens setzen diese Lösungen ein. CreaLog erhielt
drei Mal den «Best of CeBIT»-Award und gewann den
VoiceAward und VoiceContest auf den Voice Days.
www.crealog.com
Über inVision software
InVision Software ist einer der international führenden
Anbieter von cloud-basiertem Workforce Management,
welches Unternehmen zum effektiven Einsatz des Per-
sonals verhilft. InVision ermöglicht seinen Kunden, die
Personalkosten deutlich zu senken, die Produktivität zu
erhöhen, die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern und
durch besseren Service mehr Umsatz zu erreichen.
www.invision.de
Über legodo
legodo macht Software für Kundenkommunikation. Die
legodo Suite ermöglicht Unternehmen die schnelle und
einfache Erzeugung schriftlicher Korrespondenz, die
aus Sicht ihrer Kunden und Geschäftspartner relevant
ist. www.legodo.com
Über sabio
Komplexes einfach machen. Langwieriges Suchen in
Mails, Laufwerken und vielen anderen Informations-
quellen war gestern. Mit SABIO finden Mitarbeiter
schnell und einfach die richtige Antwort. Als Marktfüh-
rer bietet SABIO professionelle Software-Lösungen für
Ihren Kundenservice (SABIO Knowledge), Ihren techni-
schen Service (SABIO Guide) und eine Suche für Ihr ge-
samtes Unternehmen (SABIO Search). www.sabio.de
Qualitätsmanagement_Technology
Erfahrungsaustausch: Kunden teilen bei der CCIT ihre
konkreten Erfahrungen mit aktuellen Anwenderlösungen.
Bereits im sechsten Jahr: innovative lösungen –
attraktive locations
Jahr für Jahr wird die Veranstaltung der Bezeichnung
«Innovations Tour» aufs Neue gerecht. Zum einen, weil
innovative Technologien für Contactcenter im Fokus der
Vorträge stehen. Zum anderen, weil sich die Teilnehmer
auch 2012 auf ebenso attraktive wie innovative Locations
freuen können. Passend zur Fussball-Europameisterschaft
sind es in diesem Jahr die hochmodernen Profi-Arenen
in Bern, München, Hamburg und Leverkusen. Die Teilneh-
mer sind hier herzlich eingeladen, mal einen Blick hinter
die imposanten Stadionkulissen zu werfen.
alle termine und Veranstaltungsorte der CCit 2012 in
D-a-CH sind:
24. April 2012 – Stade de Suisse, Bern
03. Mai 2012 – Allianz Arena, München (Deutschland)
08. Mai 2012 – Imtech Arena, Hamburg (Deutschland)
23. Mai 2012 – BayArena, Leverkusen (Deutschland)
30. Mai 2012 – Lindner Hotel, Wien (Österreich)
Die Teilnahme ist kostenlos. Aktuelle Informationen
zum Programm und zur Online-Anmeldung stehen unter
folgendem Link zur Verfügung: www.ccit-online.de
Die organisatoren und Partner der Call Center innova-
tions tour 2012 in der schweiz
Die Spezialisten für Service-Center-Technologien, ASC,
CreaLog und InVision sind die Organisatoren und Veran-
stalter der Tour. Die Partner legodo und Sabio begleiten
die drei Organisatoren auf der diesjährigen Tour.
34 CMM 02 /12
Bucher + suter aG
Arastrasse 6, CH-3048 Worblaufen/BE
Telefon 031 917 52 00
[email protected], www.bucher-suter.com
Publireportage_Bucher + Suter AG
arbeitenden aus anderen Abteilungen ausgeglichen
wird. Diese zusätzlichen Ressourcen sinnvoll einzupla-
nen, verlangt nach einem Tool, das solch komplexen An-
forderungen gerecht wird.
CMM: Wo sehen Sie die Trends im WFM-Bereich?
Wengi: Alle sprechen von Multichannel – we-
nige setzen das Thema heute aber tatsäch-
lich um. Mit einem intelligenten Contactcen-
ter und einem optimalen WFM-Tool kann man
die Multichannel-Strategie eines Unterneh-
mens bestens un terstützen. Um eine möglichst
hohe Effizienz zu erreichen, ist es notwendig,
sowohl die Telefonie als auch den Schriftverkehr über
eine intelligente Contactcenter-Lösung zu routen und den
Einsatz aller Mitarbeitenden entsprechend zu planen.
CMM: Bucher + Suter ist bekannt für intelligente Contact-
center-Lösungen, speziell für technologische Schnitt-
stellen in Cisco-Umgebungen. Wie passt das Thema WFM
in das Portfolio von b+s?
Wengi: Eine sinnvolle Personaleinsatzplanung ist ent-
scheidend für die Effizienz in einem Contactcenter-Be-
trieb – der Einsatz modernster Contactcenter-Technologie
allein garantiert noch keinen effizienten Service-Center-
Betrieb. Als Integrationspartner haben wir täglich mit
Contactcenter-Betrieben zu tun und bekommen deren
Herausforderungen stark mit. Aufgrund unserer langjäh-
rigen Erfahrung wissen wir, wie man in einem Betrieb Ef-
fizienz gewinnen kann. So gesehen ergänzt diese Bera-
tungsdienstleistung unser Kerngeschäft optimal. Tele-
opti-Lösungen gibt es nicht nur für Cisco-Plattformen!
ExCEln siE noCH oDER WFM-En siE sCHon?Mirjam Uhde
worKForCe MAnAgeMent_wFM-lösungen und ihre implementationen werden als komplexe projekte gewertet. Seit mehr als sieben Jahren arbeiten Bucher + Suter und die schwedische teleopti in diesem Bereich äusserst erfolgreich zusammen. die strategische partnerschaft erlaubt damit schlüsselfertige wFM-projekte. CMM hat mit dem Contactcenter-experten philipp wengi, Senior Consultant bei Bucher + Suter, gesprochen.
CMM: Wo sehen Sie die Vorteile eines Workforce-Mana-
gement-Tools?
Wengi: Heute geht die Personaleinsatzplanung weit
über die Verwendung eines Excel-Sheets hinaus! Es gilt,
die Anzahl Agents mit ihren Skills, ihren oftmals Teilzeit-
Arbeitsschichten, Ferien, Einsatzwünschen, Schulungen,
Feiertagen etc. sinnvoll mit den Busy-Hours (erhöhtes
Anrufvolumen) eines Betriebs zu planen.
Der Einsatz eines WFM-Tools kann den Service-Level
deutlich erhöhen. So werden Anrufe (oder E-Mails, Chats,
usw.) innert nützlicher Frist zu dem am besten geeigne-
tenAgent geleitet. Das wirkt sich nicht zuletzt positiv
auf die Kundenzufriedenheit aus.
Oftmals haben Betriebe einen stark schwankenden Be-
darf an Personal, der in Lastspitzen mit temporären Mit-
Word RapHerr Wengi, was bedeuten für Sie:
Effizienz im CC…
… Kundenanfragen werden schnellstmöglich und
kompetent beantwortet. Dabei steht dem Anrufvolu-
men eine adäquate Anzahl Personal gegenüber; und
die Agenten können flaue Anrufzeiten mit der Bearbei-
tung von Kundenanfragen aus anderen Channels (z.B.
E-Mail oder Chat) ausgleichen.
Multichannelling...
… ein moderner Agentenarbeitsplatz bietet dem Agen-
ten heute die Möglichkeit, Kundenanfragen in einer
einzigen Oberfläche (also im CRM) zu beantworten,
ohne dass er zwischen verschiedenen Applikationen
(für Telefon, E-Mail, Chat, etc.) switchen muss.
Kundenzufriedenheit…
… Kundenzufriedenheit soll sich nicht nur in einem
erfolgreichen Projekt ergeben, sondern während der
gesamten Laufzeit der Systeme. Über 95 Prozent
unserer Installationen sind bis heute bei uns unter
Wartung, die ältesten seit gut 12 Jahren, als wir im
Contactcenter-Business eingestiegen sind.
3502 /12 CMM
auswertungen
Das aus der Praxis entwickelte Call Monitoring System
(CMS) zeigt neben Standardrapporten zahlreiche indivi-
duelle Filterfunktionen. Die Führungsverantwortlichen
sehen rasch und präzis, wo Handlungsbedarf besteht.
learning
Die Mitarbeitenden können ihre eigenen Gespräche an-
hören, sehen die Bewertungen und den Link zur Wissens-
datenbank. Auch Best-Practice-Lösungen stützen die
Wissensvermittlung. Somit können sie zahlreiche Grund-
lagen selber lernen, was die Coaches zeitlich massiv
entlastet. Die Teamleiter konzentrieren sich im Coaching
auf anspruchsvolle Themen. Die Praxis zeigt auch, dass
die Mitarbeitenden selber Qualitätsstandards definie-
ren – und diese liegen jeweils sehr hoch – welche dann
auch gelebt werden.
Fazit
Mit der einzigartigen Kombination von Controlling und
Learning kann die Hipercom-CMS die Führung im Call-
center massiv entlasten. Je nach Situation kann die Zeit-
einsparung 20 bis 40 Prozent betragen. Auch wenn alle
Prozesse definiert sind, am Telefon wird die Fähigkeit
der Mitarbeitenden massgebend entscheiden, wie viele
Kunden zu Fans des Unternehmens werden. Grund genug,
dafür jetzt die optimalen Voraussetzungen zu schaffen.
Ernst Schmid ist Geschäftsführer der Hipercom Customer Communication GmbH und Spezialist für die Steuerung des Kundendialogs am Telefon.
nEUE WEGE DER WERtsCHöPFUnG iM CUstoMER CEntER Ernst Schmid
SerViCe Monitor_ Kosten sparen, prozesse optimieren. Kosten sparen, prozesse optimieren. Sie kennen das. die ziele und Vorgaben sind bekannt. Für das Controlling sind zahlreiche Kpis vorhanden. Jetzt gilt es nur noch, alles umzusetzen.
Service Monitor_Serie
Damit ist die Führung gefordert, speziell die Customer
Center Manager und die Teamleiter. Doch neben diesen
Aufgaben warten an der Front noch andere Herausfor-
derungen: Aufträge instruieren, Besprechungen führen,
Projektaufgaben erledigen, Spezialfälle abklären, Kon-
trollaufgaben wahrnehmen, Gespräche analysieren, Mit-
arbeiter mit Coachings und Weiterbildungen fördern
usw. Und was passiert gerne in diesen Situationen?
Wir kennen alle die Grundsätze des Zeitmanagements.
Die Zeit für den Arbeitseinsatz ist begrenzt. Der zeitliche
Druck steuert die Prioritäten. Oft werden diejenigen Auf-
gaben ausgeführt, die am dringendsten sind, andere
werden nicht oder zu wenig ausgeführt. Gerade die Förde-
rung der Mitarbeitenden mit Coachings leidet gerne bei
diesem Engpass. Wichtig ist nun, dass sich die Führung
auf die Arbeiten mit grosser Wertschöpfung konzentrie-
ren kann. Und hier startet die Unterstützung von Hipercom.
Gespräche bewerten
Hier werden die kommunikativen und die fachlichen
Inhalte beurteilt. Dabei erfolgen Verknüpfungen zu Wis-
sensdatenbanken
aufzeichnen
bewerten
Veränderung feststellenempfehlen
umsetzen
Ihr Unternehmen
Hipercom-Regelkreis
36 CMM 02 /12
Publireportage_Competence Call Center AG
DER WEG ZUR ZERtiFiZiERUnGGünter Marchel
QuAlitÄtSMAnAgeMent_Mit den externen zertifizierungen en 15838, iSo 9001, iSo 10002 positionieren sich erfolgreiche Callcenter-dienstleister am Markt als Qualitätsanbieter und motivieren die Mitarbeiter, den eigenen Qualitätsgrundsatz jeden tag neu zu leben.
Belegbare Qualität zeigt sich in der hohen Kundenzu-
friedenheit und der signifikanten Unternehmenstreue
Ihrer Bestandskunden.
«Qualität» im Callcenter wird jedoch erst durch ein effek-
tives und kontinuierlich evaluiertes Prozessmanagement
mess-, erleb- und nachvollziehbar gemacht.
Dem grundlegenden Aufbau des Prozessmanagement-
systems folgen laufend interne Audits, um eine kontinu-
ierliche Optimierung der existierenden Prozesslandschaft
sicherzustellen.
Best Case Practice: der aufbau ihres erfolgreichen
Prozessmanagementsystems
Eine mögliche Grundstruktur in der Prozessbetrachtung
bildet der Six Sigma Prozess SIPOC. Diese Struktur eignet
sich besonders, da über SIPOC von einzelnen Prozessen,
Projektguidelines bis hin zu Wertströmen eine optimale
Ausrichtung auf die Erfüllung der Kundenerwartungen
sichergestellt wird.
Insgesamt geht es bei einem umfassenden Qualitäts- und
Prozessmanagement um mehr als die Qualitätssicherung,
deren Management und laufende Überprüfung der defi-
nierten Standards. Qualitätsmanagement geht weit über
den Teammanager hinaus, der die Länge von Calls oder
den Einsatz des richtigen Wordings überprüft.
In einer komplexen Landschaft aus «primären» und «se-
kundären» Callcenter-Prozessen stellt der Prozess des
«Internen Audits» einen der wichtigsten Abläufe des
Prozessmanagements dar. Durch ihn wird mittels regel-
mässiger Auditierung aller Prozesse eine stetige Ver-
besserung sichergestellt.
Um die Anforderungen einer Callcenter-Dienstleistung am
Kunden in optimaler Art zu erfüllen, eignet sich vor allem
das Total Quality Management (TQM) System, während
die permanent durchgeführte Prozessoptimierung zur
Steigerung der Kundenzufriedenheit und zur Erreichung
von effektiven und effizienten Callcenter-Prozessen weit-
gehend an der Six Sigma Toolbox ausgerichtet ist.
Das Qualitätsmanagementsystem
im Competence Call Center
Competence Call Center war 2010 eines der ersten Call-
center in Europa, das mit der europäischen Callcenter-
Norm EN 15838 zertifiziert wurde. Da der Qualitätsan-
spruch von CCC über die Vision, «das
Callcenter mit der besten Qualität zu
sein» konkret definiert ist, übertrifft
die eigene Ausrichtung die Anforde-
rungen der Norm deutlich.
Das intern entwickelte Qualitätsma-
nagementsystem im Competence
Call Center ist vollständig auf die An-
forderungen des Callcenter-Business
ausgerichtet und wird über ein eben-
falls intern entwickeltes innovatives
elektronisches Prozessmanagement-
handbuch, die Prozessplattform, ad-
ministriert.
CCC Zürich: zertifiziert nach EN 15838,
ISO 9001 und ISO 10002
Competence Call Center Zürich
Saskia Stalder, Call Center Management
Telefon +41 (0)44 553 75 56
www.yourccc.com
Günter Marchel
ist Prozessmanager
der Competence
Call Center AG
3702 /12 CMM
stellen und Protokolle. Die
Spannbreite der Dienstleis-
tungen umfasst das kom-
plette Spektrum der IKT und
beinhaltet unter anderem In-
frastruktur, Plattformen und
Software. Für Contactcenter
bedeutet das: CRM-Systeme
und selbst Telefonanalagen
müssen nicht mehr im Eigen-
betrieb vorgehalten werden,
sondern können über Netze
von Dienstleistern bezogen
werden.
Neben den so vermeidbaren
Investitionen in eigene Sys-
teme überzeugt Cloud Com-
puting auch durch attraktive
Abrechnungsmodelle und
mittlerweile hohe Betriebs- und Datensicherheit. So
können nun auch IP-basierte Kommunikationsplattfor-
men wir SAP Business Communications Management
über das Netz genutzt werden und ersetzen kostspielige
stationäre Telefonanlagen im Contactcenter.
Peter Kugler ist Geschäftsführer der YouCon GmbH
DiE 99 BEstEn sPaRtiPPsPeter Kugler
SpArtipp nr. 4: ContACtCenter in der Cloud_Kaum ein thema hat die diesjährige CeBit so sehr bestimmt wie Cloud Computing. Hierbei werden dienste dynamisch an den Bedarf der nutzer angepasst und über ein netzwerk zur Verfügung gestellt. Bisher ging es dabei meist um die Sicherung von daten und e-Mail-Services. nun entdecken Contactcenter das Betriebs-modell für sich, das grosse Chancen bietet.
Die besten Spartipps_Serie
Selten wurde die Verbreitung einer Technologie von so
vielen Kontroversen begleitet wie das immer beliebter
werdende Cloud Computing. Da viele Anwendungen aus
diesem Bereich zunächst als kostenlose Angebote für
Privatnutzer in den Markt eingeführt wurden, gab es an-
fänglich häufig Vorbehalte bezüglich der Leistungsfähig-
keit und der Datensicherheit. Da dennoch zunehmend
auch Contactcenter die Vorteile von Cloud Computing er-
kannten, wurden Business-taugliche Modelle entwickelt.
Kinderkrankheiten abgestellt, Reifephase erreicht
Zwei Aufgaben sind seit jeher zentral für die Informations-
und Kommunikationssysteme (IKT) im Contactcenter: die
zuverlässige und leistungsfähige Kommunikation mit
Kunden sowie der Zugriff auf deren Daten. Folglich wur-
den in der Vergangenheit immer ausgefeiltere TK-Syste-
me und CRM-Lösungen entwickelt. Je komplexer diese je-
doch wurden, desto grösser – und kostspieliger – wurde
der Aufwand für Betrieb, Aktualisierung und Wartung.
Hier setzt nun das Cloud Computing an, das auf diese
zentralen Herausforderungen eine Antwort gibt. Aus
Sicht der Nutzer werden hier IKT-Dienstleistungen wie
aus einer Wolke – also fern und verborgen – zur Verfü-
gung gestellt. Angebot und Nutzung dieser Dienstleis-
tungen erfolgen ausschliess lich über definierte Schnitt-
Contactcenter in der Cloud:
CRM-Systeme und selbst
Telefonanalagen können
über Netze von Dienstleis-
tern bezogen werden.
Anzeige
Für echte Sparmeister: Jetzt Member werden!Als Contact Management Community Member profitieren Sie gleich mehrfach.Zusätzlich zum Jahresabonnement und vier Ausgaben des Contact Management Magazine, haben wir exklusive Prämien für Sie bereit.
Lösen Sie jetzt für nur CHF 85.– (inkl. MwSt) die Contact Management Membership für 2012.Abonnieren unter www.cmm-magazine.ch
Magazine
38 CMM 02 /12
selber. Wenn es ausfällt, versagt Cloud Computing. Ent-
scheidend ist deshalb, dass Cloud-Anbieter und Ent-
wickler von privaten Clouds die Netzwerk-Topologie ge-
nau unter die Lupe nehmen und sicherstellen, dass das
gesamte Netz redundant angelegt ist.
Die Wolke als totale Virtualisierung
Die Geschmeidigkeit von Cloud Computing hat eine Ska-
lierbarkeit, Flexibilität und Effizienz zur Folge, die zuvor
undenkbar waren. Virtualisierung hat den Unternehmen
zwar erlaubt, die Leistung und die Auslastung der Ser-
ver-Umgebung zu verbessern. Cloud Computing geht
aber einen Schritt weiter, indem es die Verwaltung der
Server-Auslastung übernimmt und somit die «Ver-
schwendung» von Computing-Leistung weiter reduziert.
MEHR sPiElRaUMBeat Hochuli
Cloud_der einstieg ins Cloud Computing will gut überlegt und sorgfältig geplant sein. Allerdings überwiegen die Vorteile die risiken bei weitem – gerade auch im CrM-umfeld.
Nach wie vor herrscht eine gewisse Verwirrung, wenn es
darum geht, Cloud Computing zu definieren. Selbst ICT-
Profis haben da manchmal ihre liebe Mühe. Generell
lässt sich sagen, dass es sich dabei um ein Netzwerk
handelt, das Virtualisierungs-Technologien nutzt, um
Anwendungen und Daten flexibel mit Hilfe eines Pools
von Hardware-Ressourcen anzubieten. Daraus resul-
tiert der Hauptvorteil, den Cloud Computing Unterneh-
men jeder Grösse zu bieten hat: Geschmeidigkeit und
Widerstandsfähigkeit. Denn Cloud Computing verun-
möglicht per definitionem sogenannte Single Points of
Failure. Das Versagen einer Komponente oder eines
Knotens im System hat keine Auswirkungen auf die Ver-
fügbarkeit von Informationen. Der einzige – und natür-
lich entscheidende – Schwachpunkt ist das Netzwerk
Technology_Cloud Computing
Cloud Computing bietet einen äusserst effektiven Last-Ausgleich, was speziell für Contactcenter attraktiv ist.
3902 /12 CMM
Es bietet zudem einen äusserst effektiven Last-Aus-
gleich, was speziell für Contactcenter äusserst attraktiv
ist. Diese Flexibilität stellt sicher, dass Ressourcen-in-
tensive Prozesse andere Geschäftsprozesse nicht ver-
langsamen – und dass die Services jederzeit so kosten-
effizient wie möglich genutzt werden können. Ausser-
dem bietet Cloud Computing die Möglichkeit, Aktivitä-
ten, die nicht das Kerngeschäft selber betreffen, relativ
einfach und kontrollierbar auszulagern. Outsourcing
wird somit für viele Geschäftsanwendungen zu einem
unkomplizierten Vorgang. Bezahlt wird dabei nur für die
in Anspruch genommene Rechenleistung und/oder den
genutzten Datenspeicher – ohne versteckte Extras und
Management-Gebühren. Während die Virtualisierungs-
Technologie als solche viele Jahre benötigte, bis sie von
den Unternehmen akzeptiert wurde, dauert dies beim
Cloud Computing deutlich weniger lange. Virtualisie-
rung wurde allgemein als eine «disruptive» Technologie
betrachtet. Sie lief damals konträr zu der eingefleisch-
ten Art und Weise, Computer-Systeme einzusetzen und
zu verwalten, weshalb die Visionäre, die die Vorteile der
Virtualisierung erkannt hatten, jahrelang gegen diese
konservativen Tendenzen anzukämpfen hatten. Mit Cloud
Computing ist dieser Kampf nun praktisch gewonnen,
weil die Cloud fest in der Virtualisierungs-Technologie
verankert ist. Die Business-Vorteile von Cloud Compu-
ting sind zudem viel klarer ersichtlich als dies anfäng-
lich bei der Virtualisierung der Fall war. Denn mit Cloud
Computing können Unternehmen im täglichen Betrieb
Kosten sparen, weshalb es kaum einen Grund gibt, davon
keinen Gebrauch zu machen.
sicherheit, Zugang, Compliance
Wie bei jeder neuen Technologie gilt es auch beim Cloud
Computing, neben den Vorteilen die möglichen zusätz-
lichen Risiken abzuwägen. Die Sicherheitsbedenken
stehen hier allenthalben an erster Stelle. Eines ist aber
klar: Ob sich die Unternehmensdaten in der Cloud befin-
den oder auf einem traditionellen System – sie sind im-
mer anfällig auf mögliche Hacker-Attacken oder andere
Angriffe. Mittels Verschlüsselung kann viel getan wer-
den, um das Risiko zu vermindern. Aber die Sicherheit
der Informationen ist immer nur so gut, wie es die Secu-
rity-Regeln sind, die von einem Unternehmen und/oder
Contactcenter festgelegt werden. Mit anderen Worten:
Es ist unerlässlich, dass diese Regeln in Übereinstim-
mung mit den Unternehmens-Anforderungen auch in
Cloud Computing_Technology
der Cloud umgesetzt werden – genau so wie in einer tra-
ditionellen Umgebung.
Das zweite Risiko betrifft die Internet-basierten Public
Clouds. Das Internet ist zwar grosso modo geschmeidig
und widerstandsfähig – wie es für die Realisierung von
Cloud Computing unabdingbar ist. Allerdings kommt es
immer wieder zu lokalen oder regionalen Zugangsschwie-
rigkeiten, sei es, dass ein Unterwasserkabel physisch
beschädigt ist, sei es, dass Regierungen Restriktionen
auferlegen – oder dass ein lokaler Provider aus welchen
Gründen auch immer einen Ausfall erleidet. Ausserdem
ist immer noch nicht abzusehen, welche Folgen ein voll
akzeptiertes und umgesetztes Cloud Computing gene-
rell auf die Latenz-Zeiten des Internets haben könnte.
Bandbreiten sind nicht unbegrenzt und die Nutzer von
Public Cloud Computing könnten gewisse Schwierigkei-
ten mit der Verarbeitungsgeschwindigkeit in «Stoss-
zeiten» bekommen. Ebenfalls mit der Nutzung von Pub-
lic Clouds hat das dritte Zusatzrisiko zu tun – die Com-
pliance. Die Datenschutz-Richtlinien zahlreicher Länder
sind restriktiv in Bezug auf Datenspeicherung im Aus-
land. Cloud Computing, speziell Angebote im Internet,
birgt das Risiko, dass ein Unternehmen mit solchen
Richtlinien kollidieren kann. Es ist deshalb entschei-
dend, vor, während und auch immer wieder nach der Im-
plementierung von Cloud Computing entsprechende
Abklärungen durchzuführen.
Von Early adopters profitieren
Trotz der erwähnten Risiken ist der Siegeszug des Cloud
Computing nicht mehr aufzuhalten. Das heisst, dass Un-
ternehmen, die jetzt darauf aufspringen, auch den Vor-
teil haben, von den Erfahrungen der frühen Nutzer pro-
fitieren zu können. Die teilweise schmerzhaften Lektio-
nen, die diese «Early Adopters» lernen mussten, sind
mittlerweile von diversen Branchenvereinigungen und
Analysten dokumentiert. Sie sind es wert, studiert zu
werden, bevor ein Unternehmen den Entschluss fasst,
Cloud Computing in der einen oder anderen Form zu im-
plementieren. Ausserdem arbeiten mehrere Standardi-
sierungsOrganisationen an Vorschlägen zu Cloud Com-
puting. Es empfiehlt sich, die Arbeit dieser Organisatio-
nen zu verfolgen, um sich über die jüngsten Resultate
und Ideen à jour zu halten.
Beat Hochuli ist freischaffender ICT-Journalist und lebt in Kota Kinabalu, Malaysia.
die geschmeidigkeit von Cloud Computing hat eine Skalierbarkeit, Flexibilität und effizienz zur Folge, die zuvor undenkbar waren.
40 CMM 02 /12
Publireportage_Aastra Telecom Schweiz AG
ViRtUEllE ContaCtCEntER aUs DER WolKEBeat Hochuli
innoVAtiV_die in Solothurn domizilierte Aastra telecom Schweiz Ag (AtS) ist auf die ent-wicklung von telekommunikations-lösungen spezialisiert. das helvetische tochterunterneh-men von Aastra technologies limited mit Sitz im kanadischen toronto betreibt in Solothurn eine eigene Forschungs- und entwicklungsabteilung. das Contact Management Magazine hat Managing director ulrich Blatter gefragt, welche Strategie AtS bezüglich Cloud Computing verfolgt, und wo er das grösste potenzial und die heikelsten punkte ortet.
CMM: Welche Initiativen bezüglich Cloud Computing
verfolgt Aastra – einerseits in der eigenen Forschung,
andererseits zusammen mit Partnern und Kunden?
Blatter: Was Innovationen betrifft, können wir bereits
einige Lösungen anbieten: Dank der Virtualisierung un-
serer Applikationen haben Kunden die Möglichkeit, un-
sere Call Manager und Unified-Communication-Applika-
tionen über ein oder mehrere Data Centers zu betreiben
und so die Endkunden mit UC-Leistungen zu versorgen.
Auf der kommerziellen Ebene suchen wir derzeit nach
Lösungen, wie wir diese Dienstleistung über die Cloud
anbieten können. Dabei steht ein Modell auf der Basis
von «pay-as-you-use» im Vordergrund. Der Benützer be-
zahlt dabei nur gerade jene Dienstleistungen, die er auch
konkret nutzt.
CMM: Wo sehen Sie das grösste Potenzial von Cloud
Die Kundenreferenz – Editions atlas, Cheseaux-sur-lausanne9000 Anrufe aus 13 europäischen Ländern in ebenso vielen Sprachen täglich – eine Herausforderung für Mensch
und Technik. Das Kommunikationssystem MX-ONE von Aastra meistert dies und unterstützt so nachhaltig den
Kundendienst von Editions Atlas.
Editions Atlas beliefert mehrere Millionen Kunden in 20 europäischen Ländern – ohne Zwischenhandel – direkt
über den Postweg nach Hause. Editions Atlas gehört zur italienischen DeAgostini-Gruppe, die weltweit in
mehr als 30 Ländern vertreten ist. Der DeAgostini-Verlagsbereich ist auf fünf verschiedenen Geschäftsfeldern erfolg-
reich tätig: Direkt-Marketing, Partworks (Kiosk), Bücher und Landkarten, Nachschlagewerke und Handelspublika-
tionen. Atlas Editions arbeitet seit Jahren erfolgreich und zufrieden mit einer Solidus eCare-Lösung von Aastra.
Aastra Solidus eCare ist ein modernes Multimedia-Contactenter, das Agent-, Management- und Self-Service-
Anwendungen mitbringt. Es wird unter dem Aastra MX-ONE Kommunikationssystem betrieben und bietet komplette
IP-fähige Contactcenter-Funktionalität.
Der Hauptnutzen für den Kunden:
• SIP-Anbindung
• IVR
• Weiterleitung der Anrufe
• Zuständigkeit
• Reporting (Statistiken)
• Ausfallsicherheit
Computing im Bereich Contact Management und Custo-
mer Relationship Management?
Blatter: Die meisten CRM- und Contact-Management-
Applikationen sind bereits über die Cloud verfügbar. Die
Herausforderung wird sein, daraus virtuelle Contact center
an verschiedenen Standorten zu bauen, um Flexibilität
und hohe Verfügbarkeit gewährleisten zu können. Wirt-
schaftliches Potenzial haben diese virtualisierten Appli-
kationen zudem, da sie durch Dritte gepflegt und à jour
gehalten werden.
CMM: Welche spezifischen Anwendungen eignen sich
Ihrer Ansicht nach besonders für die Public Cloud – und
welche in erster Linie für die Private Cloud?
Blatter: Systemkritische und sicherheitsrelevante Infor-
mationen gehören auf alle Fälle nicht in die Public Cloud.
CTI-Lösungen gehören auch zu denjenigen Applikatio-
4102 /12 CMM
aastra telecom schweiz aG
Ziegelmattstrasse 1
CH-4503 Solothurn
Tel: +41 (32) 655 33 33
www.aastra.ch
Aastra Telecom Schweiz AG_Publireportage
nen, bei denen der Sicherheitsfaktor eine Rolle spielt.
Computer Telephony Integration – oder kurz CTI – kön-
nen entweder in der Public Cloud oder in einer Citrix-
Umgebung angeboten werden. Ganz in die Private Cloud
gehören demgegenüber Kundendienst-Anwendungen wie
Solidus eCare oder Verkaufsapplikationen wie CRM
oder ERP. Unified-Communications-Applikationen und
generell Applikationen mit Echtzeitverarbeitung sollten
vorzugsweise ebenfalls in der Private Cloud betrieben
werden.
CMM: Punkto Cloud-Sicherheit haben viele potenzielle
Anwenderfirmen immer noch Bedenken. Inwiefern sind
diese berechtigt – beziehungsweise übertrieben?
Blatter: Sicherheit ist eines der Hauptthemen, das auch
kundenseitig immer wieder angesprochen wird. Unser
Ansatz ist es, Cloud-Lösungen zu bauen, die individuell
auf den jeweiligen Anwendungsfall des Kunden zuge-
schnitten sind. Der Vorteil besteht dann in der Umle-
gung der Kosten für CPU-Verarbeitung, Strom und Be-
trieb sowie der gemeinsamen Nutzung grosser Rechen-
zentren und der Gewährleistung der Vertraulichkeit der
Informationen unter allen beteiligten Anwendern.
CMM: Vor allem für UCC eignet sich die Cloud bestens.
Wie ist diesbezüglich der Stand der Dinge in der Schweiz
– und bei Aastra?
Blatter: Wie bereits erwähnt, ist es sehr gut möglich,
Unified-Communications- und Collaboration-Anwendun-
gen wie Telefonie, Unified Messaging, Videokommunika-
tion, Contactcenter, den Vermittlerarbeitsplatz oder Fixe-
Mobile Convergence (FMC) über die Cloud zu beziehen.
Wir sind derzeit daran, diese Dienstleistungen zusam-
men mit unseren Partnern im Markt zu positionieren.
Ulrich Blatter, Managing Director
Aastra Telecom Schweiz AG
Unified Communications von aastraUnified Communications hilft Ihren Mitarbeitenden,
Geschäftspartnern und Kunden, in Echtzeit miteinander
in Kontakt zu treten, zu kommunizieren und Geschäfte
zu machen. Ob sich Ihr Gegenüber im selben Raum
oder am anderen Ende der Welt befindet – Sie kommu-
nizieren in Echtzeit und mit der Methode, die für alle
Beteiligten die günstigste ist.
Nehmen Sie einen Anruf, der auf Ihrem Anschluss auf
dem Schreibtisch eingeht, im Zug entgegen. Führen
Sie ein Gespräch aus dem Hotelzimmer so, als seien Sie
im Büro. Übernehmen Sie ein Telefonat vom Mobilte-
lefon auf Ihr Tischtelefon, ohne dass es der Gesprächs-
partner merkt. Die Unified-Communications-Lösungen
von Aastra helfen mobilen Mitarbeitenden, effizient
und kostengünstig mit Kunden und Kollegen zu kom-
munizieren und so den ganzen Komfort eines virtuel-
len Büros zu geniessen.
Höhere Produktivität
Mehrere Voicemails und E-Mails zu hinterlassen,
kostet Zeit. Mitarbeitende sind produktiver, wenn sie
wählen können, wie sie am effizientesten kommuni-
zieren. Durch die Integration führender Collaboration
Anwendungen wie Microsoft Lync und IBM Lotus
Sametime kombinieren die Unified Communications
Lösungen von Aastra Präsenzinformationen mit verschie-
denen Kommunikationsmethoden und sorgen so für
eine höhere Mitarbeitereffizienz.
Schnellere Reaktion auf Kundenanfragen
Die Unified-Communications-Lösungen von Aastra
vereinheitlichen und vereinfachen die verschiedenen
verfügbaren Kommunikationsmethoden und helfen
Ihren Mitarbeitenden so, so effizient wie möglich mit-
einander zu kommunizieren. Das zahlt sich in schnel-
leren Antworten und in einem besseren Dienst am
Kunden aus.
Produktenews
42 CMM 02 /12
• DECT-Headset mit Farbdisplay, Touchscreen
• Multiuse-Technologie: Telefon und PC
• Narrow- und Wideband (150 – 6800 Hz)
• Noise-Cancelling-Mikrofon (längerer Mikrofoanarm)
• Gehörschutztechnologie mit Jabra-SafeTone
• Bis zu 10 Stunden Gesprächszeit
• DECT-Reichweite bis zu 120 m
DECT_Headset PRO9460 DUO – mehr Klang, weniger Lärm
suprag aG
Friedackerstrasse 14, 8050 Zürich
Telefon +41 (0)44 317 20 60
[email protected], www.suprag.ch
Die Kombination des etwas längeren Mikrofonarms mit
Noise-Cancelling-Technologie stellt sicher, dass das
Mikro fon optimal am Mund positioniert ist, die Sprache
klar übertragen wird und Hintergrundgeräusche heraus-
gefiltert werden. Digitale Signalprozessoren regulieren
eingehende Tonsignale und halten den Klang auf gleich-
bleibendem Niveau. SafeTone-Technologie schützt vor
plötzlichen Geräuschspitzen. Die zwei Hörmuscheln
helfen Mitarbeitern mit geringerer Lautstärke im Ohr zu
tele fonieren, wodurch sie leiser sprechen und dazu bei-
tragen, den Gesamtlärmpegel im Raum zu senken.
Und der
in der Kategorie innovation,
Customer Focus, Corporate social
Responsibility, lebenswerk
geht an...sie!
Bewerben sie sich jetzt für die schweizer Contactcenter-awards!
Seien Sie dabei, wenn am 13. September 2012 im Rahmen des swiss
contact days die besten Lösungen und Ideen der Contactcenter-Branche
in der Schweiz national ausgezeichnet werden. Geben Sie dem Thema
Qualität im Contactcenter-Business einen Namen und ein Gesicht.
Wir freuen uns auf ihre Bewerbung bis 15. Mai 2012 www.cmm-magazine.ch
4302 /12 CMM
Nuance_Publireportage
WiE Man WEB UnD CallCEntER anFRaGEn intElliGEnt VERBinDEtAnja Freiheit
neue wege iM KundenSerViC_Fast jeder besitzt heute ein mobiles endgerät und erledigt immer mehr von unterwegs. dies hat auch Auswirkungen auf die nutzung von Service-Angeboten: nutzer wollen einfach und so schnell wie möglich Antworten von unternehmen zu erhalten. daher sind Firmen gut beraten, ihren Kunden mit zielgerichteten, intelligenten lösungen schnellen und einfachen zugang zum Kundenservice zu ermöglichen.
Mit Nuance Mobile Advantage können Unternehmen be-
stehende oder auch neue Apps ganz nach ihren indivi-
duellen Anforderungen mit Sprachtechnologie ausstat-
ten. Wenn Anfragen direkt über das Web erledigt wer-
den, sinken für den Kunden Telefonkosten und An-
rufzeit, während der Anbieter solcher Lösungen von
einer höheren Kundenzufriedenheit profitiert und seine
Call-Agenten entlastet.
Das Portfolio besteht dabei aus mehreren Bereichen,
die ineinander greifen. Nuance Call Intercept löst Kunden-
anfragen bereits auf dem Gerät selbst anstatt sofort an
einen Call-Center-Agenten zu verweisen. Wählt der Kunde
also den Kundenservice, erscheint eine Self-Service-App,
mit deren Hilfe sich Standardanfragen wie die nach dem
aktuellen Kontostand schnell beantworten lassen. Der
Kunde spart sich Zeit, Telefonie und die Warteschleife;
das Unternehmen entlastet seine Call-Center-Agenten und
bedient den Kunden umgehend. Untersuchungen zei-
gen, dass sich 60 Prozent aller Anfragen auf dem Gerät
selbst beantworten lassen. Wenn sich eine Antwort auf
diese Weise nicht generieren lässt, leitet die App den
Kunden umgehend weiter. Allerdings muss er sein Anlie-
gen hierbei nicht erneut schildern, denn der Ansprech-
partner kann auf die bereits auf dem Gerät getätigten
Auskünfte und Eingaben zurückgreifen und nahtlos an-
setzen. Auf diese Weise gelangt der Kunde auch zum
richtigen Kundenbetreuer.
Um die Eingabeseite zu vereinfachen, können Unterneh-
men mithilfe von Voice Control die Dragon-Sprachtech-
nUanCE CoMMUniCations
Germany GmbH
Willy-Brandt-Platz 3
D-81829 München
Telefon +49 (0) 89 458 735 0
www.nuance.com
nologie von Nuance in ihre Apps integrieren und diese
nach Bedarf mit Such-, Diktier- oder Text-To-Speech-
Funktionen ausstatten. Die Natural-Language-Under-
standing-Fähigkeiten von NaturallyMobile ermöglichen
es Kunden zudem, ihre Anfragen in normalem Wortlaut
ins Mobilgerät zu sprechen, genau wie bei einem Call-
Center-Agenten. NaturallyMobile ist dabei in der Lage,
den Kontext zwischen aufeinander folgenden Fragen
herzustellen. Zugleich sind die anderen Eingabemög-
lichkeiten (wie Tippen) weiterhin nutzbar.
Dabei trägt die Lösung auch den durch die steigende
Nutzung mobiler Inhalte entstandenen Sicherheitsher-
ausforderungen Rechnung. Die Stimme wird zum Au-
thentifizierungsmerkmal, um zum Beispiel Banktrans-
aktionen zu autorisieren oder persönliche Daten freizu-
geben. Der Kunde kann damit seine Daten weiterhin si-
cher verwalten – und zwar auch mobil.
Verfügt eine App über diese Funktionen, passt sie sich
genau den Anforderungen der Nutzer an. Ausserdem
werden die weiter wachsenden Anforderungen an die
Mobilität adressiert. Endlose Warteschleifen gehören
ebenso der Vergangenheit an wie Sicherheitsbedenken.
Mithilfe der Kontext-basierten Erkennung können An-
fragen auch spontan und ohne bestimmtes Eingabe-
muster gestellt werden. Der Nutzer ist freier und unge-
bundener, was letztlich seinem Selbstverständnis in der
heutigen Zeit entspricht.
44 CMM 02 /12
Exklusiv_Tagebuch der Lernenden «Fachfrau/-mann Kundendialog»
Call on MERebecca Unterluggauer, Marley Marte, Erleta Shala
August 2011, wir beginnen die Grundbildung als Fachfrau/mann Kundendialog.Beim überbetrieblichen Kurs – genannt ÜK-Tag - sahen wir alle Lernenden zum ersten Mal. An diesem speziellen Tag ging es mehrheitlich um das Kennenlernen. Wir stellten uns vor, arbeiteten in kleineren Gruppen und besprachen den Ablauf der Grundbildung und Details der nächsten drei Jahre.
Auch am ersten Tag im Betrieb ging es um das Kennenlernen und das Angewöh-
nen in der neuen Umgebung.
Es ist ein grosser Schritt von der Schule in das Berufs leben, aber wir alle haben es gut gemeistert. Man ist sich im Klaren, dass es um viel geht: um die eigene Zukunft.
Eine grosse Umstellung ist sicher, dass wir nur noch 1 Tag Schule ha-ben und nicht mehr 5 Tage in der Woche..
Wir alle sind sehr gespannt, was auf uns zukommen wird in den nächsten drei Jahren.
Da wir die erste Klasse dieser neuen Grundbildung sind, ist es nicht nur für uns, sondern
auch für die Lehrbetriebe etwas Neues und Spannendes.
In unserer Branche ist die Kommunikation sehr wichtig. Das widerspiegel t sich in unserer Klasse, wir sind gesprächig und voller Energie.
Unsere Stimme gehört zu unserem täglichen Werkzeug, daher hatten wir auch ein Stimmtraining im ÜK-Unterricht. Noch nie zu-vor machten wir uns so viele Gedanken über die Stimme. Doch nun wissen wir, wie wichtig sie für uns ist und wie wir sie einsetzen können.
Der letzte ÜK war sehr interessant. Zum Beispiel das Thema «Stress».
Wie verhält man sich in einer Stress-Situation? Wie geht man damit um? Wie
wirkt der Stress körperlich auf uns? Etc.
Wir gehen in die Berufsschule WKS KV Bildung in Bern.
In unserer Klasse sind Lernende von den Firmen Sunrise, Callpoint, Swisscom, Weltbild und des TCS zu finden. Auch der Schulunterricht orientiert sich an Telefongesprächen, Kunden etc. Jedes Thema wird mi t einem Test geprüf t. Wir haben ein gu tes Tempo, was den Schulstoff angeht.
Im Fach ’’Gesellschaft’’ kommen Themen wie Versicherungen, Organigramme, Recht
etc. vor. Wir haben mehrere Sporttage an denen wir uns aktiv bewegen, wie zum Beispiel Selbstverteidigungskurs oder Kletterpark.
In diesen 6 Monaten haben wir viel gelern t und uns an das Berufsleben gewöhn t.
4502 /12 CMM
lifizierter Identifikationsprozess durchlaufen werden
muss. Es ist deshalb sehr fraglich, ob das Telefonver-
zeichnis überhaupt geeignet ist, den Willen des zu schüt-
zenden Konsumenten korrekt wiederzugeben.
Unterschied zwischen Privaten und Unternehmen?
Vergleichbare Regelungen im Ausland unterscheiden
zwischen der Bewerbung von Privatpersonen und der
Bewerbung von Unternehmen. In zahlreichen europäi-
schen Ländern dürfen Unternehmen direkt beworben wer-
den, solang diese nicht Widerspruch dagegen erhoben
haben. Auch in der Schweiz ist ein Unternehmen weni-
ger schutzbedürftig als eine Privatperson. Der Wortlaut
der neuen Bestimmung unterscheidet jedoch nicht klarer-
weise zwischen Konsument und Unternehmen. Oder be-
zeichnet das Wort «Kunde» im Gesetzestext eben doch
nur eine Privatperson? Sicher ist nur, dass den Gesetzge-
bungsmaterialien keine Absicht des Parlaments zu ent-
nehmen ist, in der Schweiz eine strengere Regelung als
im Ausland zu schaffen.
strafbarkeit
Werbende könnten über diese Abgrenzungsproblemati-
ken hinwegschauen, hätte der Gesetzgeber die Telefon-
werbung und die Weitergabe von Telefonnummern trotz
Sternvermerk nur für unlauter und nicht auch für strafbar
erklärt. Da nun aber der Gesetzgeber eine Norm erlas-
sen hat, deren genauer Inhalt auch unter Rechtsverständi-
gen noch Anlass zu Diskussionen geben wird, ist es für
den werbenden Unternehmer seit dem 1. April 2012 gera-
dezu un möglich abzuschätzen, wann sein Handeln straf-
bar ist. Gesetze sind jedoch so abzufassen, dass der dem
Gesetz Unterworfene mit ausreichender Verlässlichkeit
beurteilen kann, wann sein Verhalten widerrechtlich
wird. Genau diese Klarheit fehlt jedoch in dieser neuen
Bestimmung. Die Norm sollte daher umgehend revidiert
und in eine für Marktteilnehmer verständliche und ver-
lässliche Form überführt werden. Bis zum Erlass einer
neu redigierten Norm sind die Behörden gehalten, bei
der Anwendung der unklaren Norm äusserst zurückhal-
tend zu sein.
Rechtsanwalt Chasper Kamer, LL.M., ist Partner bei der Wirtschaftsan-waltskanzlei Ruoss Vögele Partner in Zürich. Er berät Unternehmer schwergewichtig in den Bereichen Lauterkeitsrecht, Werberecht und Immaterialgüterrecht. [email protected] // www.rvpartner.ch
Das KREUZ Mit DEM stERnChasper Kamer
uwg-noVelle_dem Sternvermerk soll nachachtung verschafft werden. ob die am 1. April 2012 in Kraft getretene gesetzesbestimmung dieses ziel erreicht, ist fraglich. denn der gesetzeswortlaut lässt viele Fragen offen.
Was beim erstmaligen Lesen als einfach und verständlich
erscheint, erweist sich bei genauerer Betrachtung als
auslegungsbedürftig und unklar: Unlauter handelt wer
den Vermerk im Telefonbuch nicht beachtet, dass ein
Kunde keine Werbemitteilungen von Dritten erhalten
möchte und, dass seine Daten zum Zweck der Direkt-
werbung nicht weitergegeben werden dürfen.
Keine umfassende Konsultationspflicht?
Soll Direktwerbung nicht ganz verboten sein, muss auch
hier gelten: Wer eine vorbestehende Beziehung zu einem
Kunden hat oder wer über eine Zustimmungserklärung des
Kunden verfügt, darf seinen Kunden auch in Zukunft direkt
bewerben trotz Sternvermerk. Unbeachtlich muss der Stern-
eintrag auch dann sein, wenn die verwendeten Daten nicht
aus dem Telefonbuch entnommen worden sind.
telefonbuch – gedruckt oder online?
Mehr oder weniger umfassende Adress- und Telefonnum-
mern ver zeich nisse werden umgangssprachlich als Tele-
fonbuch bezeichnet. Es gibt zahlreiche Anbieter von Te-
lefonbüchern. Twixtel beispielweise veröffentlicht sein
Telefonbuch auf einer CD-ROM. Die aktuelle Version gibt
den Stand vom 24. Oktober 2011 wieder. Das gedruckte
Telefonbuch von Swisscom Directories («SD») erscheint
einmal jährlich und ist bereits am Erscheinungstag nicht
mehr aktuell. Welches Telefonbuch soll massgebend sein?
Wer hat den stern angemeldet?
Auffällig ist, dass verschiedentlich Unternehmen bei ihren
Telefon- und Faxnummern und Private bei ihren Mobil-
telefonnummern über einen Stern verfügen, diesen je-
doch nicht selber von ihrer Telekommunikationsfirma
verlangt haben. Mutationen von Sterneinträgen können
ausserdem online verlangt werden, ohne dass ein qua-
Outbound_Recht
46 CMM 02 /12
Publireportage_tricall ag
ziehung qualifiziert werden kann. Besteht zwischen An-
bieter und Empfänger eine Geschäfts- oder Kundenbe-
ziehung, darf der Anbieter bis auf ausdrücklichen Wi-
derruf das Einverständnis des Abnehmers annehmen.
tricall arbeitet grundsätzlich mit Daten, die von den Auf-
traggebern stammen. Diese Daten, die wir tagtäglich er-
halten, obliegen bereits einer Kontrolle durch den Ster-
neintrag und müssen bei uns zudem einer weiteren inter-
nen Kontrolle standhalten. Damit versuchen wir sicherzu-
stellen, dass die gelieferten Daten auch den gesetzlichen
Vorgaben entsprechen.
Wir sind zudem dabei, einen automatisierten Prozess in
Betracht zu ziehen, der den Agent vor dem nächsten Call
zwingt zu überprüfen, ob die entsprechende Telefon-
nummer wirklich «frei» ist.
Wie Sie sehen, haben sich Aufwand und Genauigkeit
bei der Kontrolle der Daten erhöht, wir geben hier zu-
sammen mit unseren Auftraggebern unser Bestes um
Fehler zu minimieren und zu korrigieren.
«UWG-noVEllE ist KEinE ÜBERRasCHUnG!»Claudia Gabler
SternStunde_Seit 1. April 2012 gilt das revidierte lauterkeitsrecht. Ab sofort ist die Miss-achtung des robinson-Sterns im directory unlauter. was bedeutet die novelle für die out-bound-Aktivitäten in der Schweiz? CMM im gespräch mit patrick donauer, geschäfts führer der tricall Ag in Cham, zu der uwg-novelle, die entwicklung von outbound und Qualitäts-massstäbe der zukunft.
CMM: Herr Donauer, Ihr Unternehmen
hat sich seit vielen Jahren auf die
Themen Kunden gewinnen, begrüssen,
betreuen und halten spezialisiert.
Die UWG-Novelle betrifft also «nur»
den ersten Teil des Kunden-Lebens-
zyklus. Welche Auswirkungen hat
dies auf Ihr Business?
Donauer: Seit 2005 bieten wir in der
Schweiz verschiedene Dienstleistun-
gen sowohl in den Bereichen Inbound
als auch Outbound für renommierte
Kunden unterschiedlicher Branchen an.
Wir erleben die Marke unserer Kunden,
als sei sie unsere eigene. Dementspre-
chend verhalten wir uns: problemlö-
send und stark Endkunden-orientiert.
Unsere Branche, wie Sie sie gut ken-
nen, benötigt mehr als andere sehr
klare Richtlinien und einen von der
Mehrheit respektierten Ehrenkodex. Beide Punkte haben
sich über die Jahre bei der tricall durchaus bewährt. Die
UWG-Novelle ist in diesem Sinne keine überraschende
Neuigkeit in unserer Branche. tricall hat sich schon im
Versicherungswesen mit ähnlichen Themen befassen
müssen und wir können beweisen, dass unsere Aufträ-
ge auch nach den gesetzlichen Änderungen sehr erfolg-
reich sind.
CMM: Als aktives Whitelist-Mitglied im Verband Call-
Net.ch und in diversen Arbeitsgruppen rund um Ehren-
kodex und Lauterkeitsrecht haben Sie sich bereits vor
vielen Jahren zum erweiterten Ehrenkodex sowie zur
Sperrliste verpflichtet. Was genau ändert sich durch die
Novelle für Ihr Unternehmen?
Donauer: Die Novelle ist natürlich ein grosses Thema in-
nerhalb der Contactcenter-Branche. Sie betrifft aber nur
den Teil der «kalten» Endkundenakquisition: Noch offen
lässt das neue UWG die Frage, wie lange nach Aufkündi-
gung des Vertrags das Verhältnis noch als Kundenbe-
Qualitätsdienstleister wie die tricall ag legen besonderen Wert auf
Image und Qualitätsausrichtung. Schulung und Datenselektion spielen
hierbei eine bedeutende Rolle.
4702 /12 CMM
tricall ag
Hinterbergstrasse 20
CH-6330 Cham
Telefon: 041 763 45 00
[email protected] www.tricall.ch
tricall ag_Publireportage
tricall ist es definitiv ein grosses Anliegen, das neue Ge-
setz so als verbindlich anzusehen. Wir haben dazu auch
die internen Kontrollen in Bezug auf Sterneintrag erheb-
lich verbessert und verstärkt. Auch unsere Auftragge-
ber prüfen diese Einträge.
CMM: Warum haben aus Ihrer Sicht Whitelist und Ehren-
kodex nicht ausgereicht? Gab es einen konkreten An-
lassfall?
Donauer: Wir verfolgen seit Jahren sehr interessiert die
europäischen und internationalen Entwicklungen im
Bereich Privacy und sind deswegen nicht überrascht
über die neuesten Bundesgesetze auch hier bei uns in
der Schweiz. Die Bestimmung wird nicht zur Folge ha-
ben, dass Dienstleister oder Produzenten ihre Kunden
nicht mehr anrufen dürfen, sondern bieten dem Konsu-
menten mehr Schutz, denn mit dem Sterneintrag bringt
ein Konsument lediglich klar zum Ausdruck, dass er
nicht ohne die von ihm gesetzte Veranlassung angeru-
fen werden möchte.
CMM: Welche Themen müssen Ihrer Meinung nach im
Gesetzestext noch konkretisiert werden?
Donauer: Meiner Meinung nach sollte etwas klarer un-
terschieden werden zwischen bestehenden Kunden und
Neukundenakquisitionen. Auch im Bereich B2B gibt es
dazu noch offene Fragen.
CMM: Sie haben gemeinsam mit CallNet.ch und Bran-
chen-Experten ein Whitepaper mit Handlungsempfeh-
lungen entworfen. Wie sieht Neukundenakquise B2B
und B2C im Contactcenter künftig aus? Welche Änderun-
gen gibt es bei der Bestandskundenpflege? Welche Be-
reiche bleiben von der Novelle unbeeindruckt?
Donauer: Ja das stimmt. Mit CallNet.ch haben wir uns
stark mit den neuen Themen auseinander gesetzt. Aus
dem internationalen Vergleich mit Beispielen aus
Deutschland, Kanada, Grossbritannien und den USA
wissen wir, dass B2B Anrufe sowie Calls bei bestehen-
den Kunden sehr wohl erlaubt und erwünscht sind. Die
Norm möchte lediglich einen verstärkten Konsumenten-
schutz bieten und dient nicht dem allgemeinen Verbot
der telefonischen Kundeansprache.
CMM: Als Qualitätsdienstleister legen Sie besonderen
Wert auf Image und Qualitätsausrichtung – das beginnt
bei der Auswahl und der Ausbildung Ihrer Mitarbeiter
und beinhaltet auch alle kundenrelevanten Prozesse
und Services innerhalb der CRM-Aktionsfelder. Welche
Bereiche werden aus Ih-
rer Sicht im Outbound-
Thema künftig an Be-
deutung gewinnen?
Donauer: Nebst der
Schulung unserer Mit-
arbeiter in Bezug auf
das Verhalten wird in
Zukunft das Thema Se-
lektion der Daten eine
zentrale Rolle spielen.
Innerhalb der CRM-Ak-
tionsfelder, so glaube
ich, werden in Zukunft
mehr Kundenbindungs-
und Entwicklungsmass-
nahmen an Gewicht ge-
winnen.
tricall: services im gesamten Customer lifecycleDie tricall ag in Cham bietet sämtliche Dienste eines
Callcenters. Zudem erbringt das Team von CEO Patrick
Donauer die Leistungen eines Contactcenters und
unterstützt seine Auftraggeber im Lead Management.
Die Arbeitsweise von tricall basiert auf einem hohen
Mass an Know-how, topaktueller Technik, starker Füh-
rung und motivierten Agenten. tricall hat sich von
Beginn weg dazu verpflichtet, die jeweils geltenden
gesetzlichen Vorschriften – insbesondere die Wettbe-
werbsregeln (UWG und die Grundsätze der Stiftung
für die Lauterkeit in der Werbung) und den Daten-
schutz – zu achten. Das Unternehmen hat in seinen
Prozessen den Ehrenkodex des Schweizerischen Direkt-
marketingverbandes übernommen, welcher weiter
geht als die im März 2007 publizierte Empfehlung der
Eidgenössischen Kommission für Konsumentenfragen
(EKK) an den Bundesrat. Nebst Wahrheits- und Klar-
heitsgrundsätzen, Bestätigung eines Vertragsab-
schlusses, Datenschutzfragen, dem Schutz der Privat-
sphäre oder das Verhalten am Telefon werden weitere
Themen wie Personalauswahl und -schulung sowie
Entlöhnung geregelt. tricall ist Mitglied des Verban-
des CallNet. www.tricall.ch
«Kundenbindungs- und
Kundenentwicklungsmass-
nahmen werden künftig
an Bedeutung gewinnen.»
Patrick Donauer, CEO tricall ag
48 CMM 02 /12
puffen, wenn sie nicht von gutem Arbeitsklima, Wert-
schätzung und Mitarbeiterentwicklung in einer kon-
struktiven Führungskultur flankiert werden. Ein
Dankeschön an der richtigen Stelle ist manchmal
viel wertvoller als ein paar Euro mehr auf dem Kon-
to!» Motivation sei eine klassische Führungsaufgabe,
bei der es herauszufindengelte, was den jeweiligen
Mitarbeiter antreibt und wie man Leistungen sinn-
voll belohnt: «Was für den einen ein nettes Abend-
essen, ist für die andere eine Fortbildung.»
Erkenne die Motive!
Die wahre Motivation ist eben individuell, meint Profes-
sor Dr. Werner Correll, Wirtschaftspsychologe an der
Justus-Liebig-Universität im deutschen Giessen. In sei-
nem Buch «Menschen durchschauen und richtig behan-
deln» (FinanzBuch Verlag GmbH, München) listet er fünf
Grundmotivationstypen auf. Ist einem Menschen etwa
soziale Anerkennung wichtig, strebt er nach Prestige und
wird durch öffentliches Lob oder Karrieresprünge moti-
viert. Zieht er Sicherheit und Geborgenheit vor, agiert er
lieber im Stillen und schätzt Veränderungen nicht. Men-
schen, die Vertrauen als Motivator haben, sind altruis-
tisch und wollen Gutes bewirken. Menschen mit dem
Hauptmotivator Selbstachtung sind oft perfektionis-
tisch und unflexibel und mögen klare Regeln. Nach Un-
abhängigkeit und Verantwortung strebende Menschen
inCEntiVEs – Ja oDER nEin?Steffanie Gohr
MotiVAtion_Viele Contactcenter verfolgen Strategien, um ihre Mitarbeiter zu motivieren. Üblich zur incentivierung sind events oder gutscheine. doch der erfolg ist oft bescheiden – denn derartige Anreize greifen meist viel zu kurz!
Motivierte und leistungsbereite Mitarbeiter wünscht
sich jede Führungskraft. Incentives (Lateinisch «incen-
dere»: anzünden, steigern) wie Kinogutscheine, Son-
derurlaub oder Kegel-Events sollen für Spass sorgen und
die Leistung pushen. Doch wie wirksam sind diese Mass-
nahmen für eine dauerhafte Arbeitsmotivation? Kaum,
meint André Blaser, Geschäftsführer des Callcenter-
Dienstleisters Callpoint AG in Baden. «Materielle Incen-
tives wirken in der Regel nur kurzfristig. Sie können sich
sogar negativ auf die Qualität der Arbeit auswirken!»
Denn, so Blaser, die Agents gewöhnen sich rasch an
diese Anreize, immer neue Attraktionen müssen gefun-
den werden. Bleibe das Incentive einmal aus, seien die
Agents gleich frustriert. Und: «Wenn nur die Highflyers
von Incentives profitieren, fühlen sich andere Agents,
die das ganze Jahr über eine solide Leistung bringen,
leicht ungerecht behandelt. Dabei lebt ein Callcenter
auch stark, und vor allem nachhaltig, von der guten Mit-
telmasse.»
Wenn anreize demotivieren
Bei Callpoint sind banale, kurzfristig wirkende monetäre
Anreize deshalb die Ausnahme: Konzerttickets oder Go-
Cart-Events werden zwar zur Teambildung eingesetzt
oder um weniger potenzialreiche Mitarbeiter zu motivie-
ren, überwiegen aber nicht. «Richtig nachhaltig wirken
nur Ausbildung und Jobperspektiven im Unternehmen»,
so Blaser. Eine gute Grundausbildung, Weiterbildungs-
kurse, Job Enrichment, Mehrverantwortung, etwa bei der
Übernahme von Senior-Agent-Aufgaben, und Anerken-
nung seien der wahre Schlüssel zur Motivation. «Fähige
Teamcoaches werden in externe Weiterbildungskurse wie
den Contactcenter Supervisor FA des CallNet-Verbandes
geschickt, geeignete Top-Agents dürfen im Coaching
von neuen Agents mithelfen, und exakt arbeitende
Agents werden ins Quality Control Team integriert. Das
steigert die Eigenmotivation nachhaltig und bringt
Agents und Unternehmen weiter!» Laut Studien sind ba-
nale Belohnungen für eine Aktivität, die Mitarbeiter ur-
sprünglich freiwillig erledigt haben, sogar kontrapro-
duktiv – sie unterminieren die Selbstbestimmung. Das
weiss auch Harry Wassermann, CEO bei der SNT
Deutschland AG in Frankfurt am Main: «Incentives ver-
Human Resource_Motivation
Motivieren durch mehr VerantwortungJob-Rotation: Die Mitarbeiter wechseln ihre Arbeits-
plätze und erhöhen ihre Aufgabenvielfalt.
Job-Enlargement: Strukturell zersplitterte Tätigkei-
ten werden wieder an einem Arbeitsplatz
zusammengefasst für mehr Ganzheitlichkeit.
Job-Enrichment: Die Mitarbeitenden erhalten mehr
Verantwortung und verrichten ihre Tätigkeiten eigen-
verantwortlicher.
teilautonome arbeitsgruppen: Kleingruppen erfüllen
zusammenhängende Aufgaben gemeinsam eigen-
verantwortlich. In der Gruppe werden alle Fähigkeiten
und Kompetenzen für die Erfüllung der Aufgabe
zusammengefasst.
Erfolgs-
erlebnisse
sind der
beste
Motivator.
4902 /12 CMM
ergreifen hingegen gern selbst die Initiative – sie
brauchen wichtige Aufgaben und viel Spielraum.
«Diese Gruppe ist in der Regel stark primär oder in-
trinsisch motiviert und strebt ein Ziel um seiner selbst
willen an», so Professor Correll. «Sekundär oder extrin-
sisch motivierte Menschen sehen die Arbeit hingegen
als Mittel zu einem anderen Zweck, etwa Machtzu-
wachs.» Der Wirtschaftspsychologe betont: «Ziel ist es,
einen Mitarbeiter primär zu motivieren! Dazu sollte die
Führungskraft dessen Grundmotivation erkennen.» Un-
sinnig sei es hingegen, alle zum gleichen Ziel bringen zu
wollen – «Mitarbeiter sollten entsprechend ihrer
Leistung und Neigung eingesetzt und individuell
motiviert werden.» Lob und Anerkennung sowie
eine positive Grundhaltung den Mitarbeitenden
gegenüber seien dabei die Basis.
«lob ist ein hervorragender Motivator»
Motivations-Highlights sind laut Werner Corell Er-
folgserlebnisse. «Je erfolgreicher jemand ist oder
sich empfindet, desto grösser wird seine Motivation
sein, sich zu engagieren. Mit steigender Erfolgserfah-
rung steigen Erfolgserwartung und Motivation. Daraus
folgt umgekehrt, dass Misserfolge Erfolgserwartung
verringern und die Motivation drücken.» Kritik? Besser
sparsam und unter vier Augen. Lob und Anerkennung in
jeder Form seien hingegen «hervorragende Führungs-
und Motivierungsinstrumente». Erfolgserlebnisse
könnten verbal oder materiell bestätigt werden, das Ziel
sei aber, den Menschen «zur Selbsterfahrung seiner Er-
folge» zu bringen», damit er «unabhängig von äusseren
Bestätigungen» werde und «sich dem Status der primä-
ren Motiviertheit» annähere. Dazu passt die Führungs-
kraft die Aufgaben idealerweise stetig so an die Kapazi-
tät des Mitarbeiters an, dass dieser sie gerade noch zu
erfüllen vermag und das Erreichte als echten Erfolg wer-
tet. Professor Werner Correll rät: «Der Sinn der Aufgabe
sollte zunächst im Ganzen erklärt werden. Das Ziel er-
reicht man dann am besten in kleinen Lernschritten un-
ter aktiver Einbeziehung des Mitarbeiters!»
Fazit: Incentives, die sich nicht am einzelnen Mitarbeiter
orientieren, bewirken selten eine primäre Arbeitsmoti-
vation. Diese Auffassung vertritt schon Frederick Herz-
berg (1923 bis 2000), ein angesehener US-amerikani-
scher Professor für Arbeitswissenschaft und klinische
Psychologie. Sein Credo lautet: Motivieren kann nur die
Arbeit selbst! Führungskräfte sollten den Mitarbeitern
deshalb ganzheitliche Aufgaben und eigene Entschei-
dungen zutrauen. Eine radikale Absage an allzu einfach
konzipierte Motivationsprogramme wie Incentive-Reisen,
Prämien und Aktionspläne, die das Motivieren als mecha-
nische Anreiztechnik missverstehen.
Motivation_Human Resource
Anzeige
SCHAFFEN SIE DEN HIGHSCORE IM CALL-SIMULATOR? Contactcenter-experten und Trainer sind begeistert vom erlebnis- und praxisorientierten Training mit dem intueri Call-simulator.
und sie?
Jetzt Call-Simulator anrufen und gewinnen! Infos unter: www.intueri.ch/beta.html
SIMULATOR X
EXPERIENCE BASED TRAININGSIm Hölderli 26 . CH-8405 WinterthurT +41 (0)52 235 21 25 . F +41 (0)86 079 309 00 21 · [email protected] . www.intueri.ch
SPRACHBASIERTE TRAININGSLÖSUNGEN FÜR CALL CENTER.
SIMULATOR X
EXPERIENCE BASED TRAININGSIm Hölderli 26 . CH-8405 WinterthurT +41 (0)52 235 21 25 . F +41 (0)86 079 309 00 21 · [email protected] . www.intueri.ch
SPRACHBASIERTE TRAININGSLÖSUNGEN FÜR CALL CENTER.
50 CMM 02 /12
Vor allem die Schlagworte Burnout und Stress sorgen
bei den Verantwortlichen für Besorgnis. Dazu Prof. Rie-
der: «Geht es um monotone Arbeit, dann empfehlen wir
Mischarbeitsplätze einzuführen. Das heisst, der Agent
verbringt nicht mehr als 60 Prozent der Zeit mit der ei-
gentlichen Telefonie, die übrige Zeit gehört der Vor- und
Nachbearbeitung oder Sachbearbeiter-Tätigkeiten. Wenn
einseitige Arbeitsbelastung vermieden wird, ergeben
sich weitere Spielräume.»
Die Beine hochlegen oder Ping-Pong spielen
Für die Gestaltung der Pausen gibt es viele Empfehlun-
gen. Prof. Rieder rät hier: «Grundsätzlich bringt es mehr,
viele Kurzpausen einzuschalten, anstatt wenig lange
Pausen. Vor allem wenn der Agent es gerade mit einem
schwierigen Kunden zu tun hatte, ist es sinnvoll, ihm
hier Raum zu geben, um sich mit den Kollegen über das
Gespräch auszutauschen, Luft raus zu lassen und nicht
nur genau festgelegte Pausen zu gestatten.»
GEsUnDHEitsoRiEntiERtE FÜHRUnGRoswitha Hechler
geSundHeitS-MAnAgeMent_Moderne Arbeitswelten werden komplexer, die Anforderungen steigen. Stress, depressionen und Burnout sind die Folge – auch im Callcenter. Mit einem durchgreifenden gesundheits-Management lassen sich viele probleme lösen und die Folgen werden gar nicht erst auftreten. das ganze muss jedoch von der Führungsebene ausgehen.
Sprach man vor Jahren von Gesundheits-Management,
dann dachte man noch an Äpfel und Saft. Heute sieht
man es anders: Unendlich viele Aspekte spielen beim
Gesundheits-Management eine Rolle: die Ergonomie,
Raumakustik, Lärm, Luftfeuchtigkeit, Monotonie, Stress,
Arbeitsbelastung, Emotionen, körperliche Belastung ,
Ernährung bis hin zur Kommunikation. Soll beim Gesund-
heits-Management jedoch etwas geschehen, muss die
Initiative von oben kommen, wie Susanne Buri, Verant-
wortliche für das Gesundheits-Management bei der
Swisscom, beteuert: «Die Führungskraft ist der Schlüs-
sel, der Vorgesetzte muss gesundheitsorientiert füh-
ren, nur so kann der Krankenstand zurückgehen. Die
Swisscom hat schon immer viel für ihre Mitarbeiter ge-
tan, doch jetzt geht es darum, die entsprechenden Pro-
jekte strategisch zu implementieren.»
Professor Kerstin Rieder von der Hochschule Aalen, Stu-
diendekanin Gesundheitsmanagement, hat zu diesem
Thema verschiedene Studien auch in Callcentern durch-
geführt und ist mit deren Situation sehr gut vertraut.
Dabei spricht sie gleich einen markanten Punkt an: «Ein
wichtiges Merkmal für die Mitarbeiter im Callcenter ist
die interaktive Tätigkeit. Es geht hier nicht nur um die
Konstellation Arbeitgeber / Arbeitnehmer, sondern mit
dem Kunden kommt eine dritte Partei ins Spiel. Und da-
raus ergibt sich eine weitere Komponente: die Emotions-
Arbeit. Im Umgang mit den Kunden müssen die Agents
fähig sein, mit ihren eigenen Emotionen umzugehen und
auch die Emotionen der Kunden quasi zu bearbeiten.»
Hierzu empfiehlt Prof. Rieder ein Training zur Gestal-
tung von Kommunikation und Konfliktmanagement.
spielräume einräumen
Und sie fährt weiter: «Ein ganz entscheidender Punkt ist
es, Spielräume für die Mitarbeiter einzuräumen. Die Mit-
arbeiter müssen eigene Entscheidungen treffen können.
«Ein gutes Beispiel dafür bietet wiederum die Swisscom.
Deren Agents dürfen bei Reklamationen bis zu einem ge-
wissen Betrag selbst entscheiden, auch wird ihnen für ein
Beratungsgespräch keine zeitliche Limite vorgegeben.
Human Resource_Gesundheits-Management
Das kurze nickerchenPowernapping, was den Autofahrern derzeit empfohlen
wird, gilt auch für die Büromenschen. Es ist erwie sen,
dass ein kurzes Nickerchen von 10 bis 30 Minuten
die Leistungsfähigkeit steigert und dabei den belasten-
den Überdruck des Arbeitsstresses im Nervensystem
neutralisiert. Ulla Binder, Coach für betriebliches
Gesundheitswesen, dazu: «Es gibt verschiedene Me-
thoden, um in kürzester Zeit in eine mentale und
körperliche Tiefenentspannung zu gelangen. Doch es
reicht schon, eine entspannte Körperhaltung einzu-
nehmen, kurz abzuschalten, die Augen zu schliessen
und schon verspürt man die belebende Wirkung.
Immer mehr Unternehmen, vor allem in den USA, sind
sich der positiven Auswirkungen eines Powernap-
pings bewusst und richten spezielle Räume dafür ein.»
www.bgm-forum-schweiz.ch
www.alphabeta-nap.info
5102 /12 CMM
Hier hat auch die Swisscom mit einem neuen Testpro-
jekt angesetzt. Buri: «Präventiv haben wir das Projekt
«Balance Time» eingeführt, das heisst aktive Pausen-
gestaltung im Callcenter. Damit möchten wir den zwei
grossen Belastungen begegnen: der mentalen und der
körperlichen. Mentale Belastungen das sind die hohen
Anruffrequenzen, Leistungsvorgaben im Team, hohe Kon-
zentrationsanforderungen sowie die emotionale Belas-
tung. Körperlich betrifft das vor allem die Augen vor den
Bildschirmen, heute hat ein Agent drei bis vier Bildschir-
me vor sich. Um hier bessere Bedingungen zu schaffen,
haben wir eine zusätzliche Pause von etwa 10 Minuten
«verordnet«. Wie diese gestaltet werden soll und kann,
dazu erhalten die Agents eine Schulung.»
Es geht nicht immer darum, auch in der Pause in Aktio-
nismus zu verfallen. Wer ständig unter Stress steht, für
den ist es wirksamer, sich ein Nickerchen zu genehmi-
gen oder in Ruhe Musik zu hören.
selbst die stimme gehört zur Gesundheit
Auch die Stimme ist für das Gesundheits-Management
ein wichtiger Ansatzpunkt. Eine Befragung der Hoch-
schule Luzern hat ermittelt, dass mehr als ein Drittel der
Mitarbeiter unter zu trockener Luft klagen. Darunter lei-
det vor allem auch die Stimme und im Callcenter kommt
noch stundenlanges Reden hinzu. Einerseits lässt sich
hier mit Pflanzen eine bessere Luftfeuchtigkeit errei-
chen. Andererseits kann eine gut geschulte Stimme eine
unbewusste positive Macht ausüben.
Dazu Arno Fischbacher, Stimmcoach aus Salzburg: «Hat
der Agent während zwei Stunden nur Misserfolge, dann
wird dadurch seine Stimme beeinflusst, ausser er hat
gelernt, mit diesen Gefühlen gut umzugehen.» Deshalb
kann ein Stimm-Training für den Agent wie das Unter-
nehmen mehr Erfolg bringen.
Gesundheits-Experten beiziehen
Nicht jedes Callcenter hat die Grösse, um sich eine eige-
ne Gesundheits-Verantwortliche leisten zu können. In
solchen Fällen kann für das Gesundheits-Coaching auch
ein externes Unternehmen, wie das BGM-Forum, ein Zu-
sammenschluss von Fachexperten, beigezogen werden.
Deren Ansatzpunkt gilt vor allem den betriebswirtschaft-
lichen Aspekten. Marie-Theres Hofmann, Geschäftsfüh-
rerin: «Unsere Arbeit bewirkt, dass weniger Krankheits-
tage anfallen. Wenn die richtigen Gesundheitsförderungs-
massnahmen eingeführt werden, wird nach unserer Er-
fahrung ein dreifacher Output erreicht. Dort wo solche
Projekte eingeführt werden, steigt die Sensibilität und
die Mitarbeiter sind motivierter. Da wir das Ganze auch
von der betriebswirtschaftlichen Seite betrachten, sind
unsere Dienste immer mehr gefragt. Gesundheits-Ma-
nagement ist ein Führungsthema und bedeutet, dass
sich das Unternehmen bewusst ist, dass der Erfolg der
Firma auch von der Gesundheit ihrer Mitarbeiter abhän-
gig ist.«Dies bestätigt auch Buri von ihrer Seite aus:
«Wir haben jetzt schon im Vergleich zum Vorjahr 12 000
Produktivtage mehr. Das sind Millionen-Beträge. Dies
wirkt sich natürlich auch auf die Volkswirtschaft und die
Rentenentwicklung positiv aus.»
Gesundheits-Management_Human Resource
Ein Kurzschlaf führt zur erheblichen Verbesserung der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit.
52 CMM 02 /12
in dem man über integrierte Lautsprecher Musik hören
kann. So lässt es sich während fünf Minuten total entspan-
nen. Rindlisbacher weiter: «Die Caféteria kann die Keimzel-
le der Unternehmenskultur sein, hier werden soziale Kon-
takte geknüpft.»
Noch etwas anderes liegt Rindlisbacher am Herzen:
«Pausen sollten nicht so penibel festgelegt sein, der
Agent sollte für sich entscheiden kön nen, wann er eine
Pause braucht. Auch die Vorgesetzten sollten ein gewis-
ses Pausenverständnis aufbringen, damit der Mitarbei-
ter kein schlechtes Gewissen dabei haben muss. Die
Pause ist so wichtig, dabei kann er mal Luft ablassen
oder sich einfach mal hängen lassen.»
Die Digital Natives und die «älteren» Semester unter ei-
nen Hut zu bringen, ist für die Arbeit von Rindlisbacher
die besondere Herausforderung. «Unser Ansatz ist in
etwa der, auf der einen Seite nachhaltige, wertige Lösun-
gen für die Highprofessional Workstations mit guter Er-
gonomie einzurichten, die gut zehn Jahre überleben. Auf
der anderen Seite Zonen zu installieren, die mehr für
den Augenblick gedacht sind und nach ein, zwei Jahren
wieder ersetzt werden können.»
Um beim berühmten War for Talents vorne dabei zu sein,
kann ein solch alternatives Arbeitsplatz-Konzept hel-
fen, der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. Goog-
le macht das mit seiner Philosophie der anderen Art ein-
drücklich vor.
Von KaFFEE UnD KontaKtEnRoswitha Hechler
ArBeitSwelten_innenarchitektur bedeutet nicht nur raumkonzepte zu entwerfen, für die Breitblick Ag heisst das, lebenskonzepte mit einzubeziehen. daniel rindlisbacher, partner, legt hier seine Sichtweise eines «gesunden» Büros dar.
«Ein Callcenter sieht heute immer öfter wie eine Patch-
work-Family aus», so springt Daniel Rindlisbacher gleich
in das Thema des Gesundheits-Managements im Callcen-
ter ein. «Neben den ‹normalen› Mitarbeitern, gibt es die
Teilzeit-Mütter und -Väter, Best-Ager die als Business-
Angels eingesetzt werden können, sowie die Homewor-
ker.» Für alle diese verschiedenen Arbeitsmodelle
braucht es den passenden Arbeitsplatz sowie spezielle
Zonen, die Unterstützungsleistungen bieten. Dabei ma-
chen wir die Erfahrung, dass sich die Personalabteilung
vermehrt um diese Arbeitsplatzkonzepte kümmert. Das
heisst, dass sich Unternehmen der Bedeutung der Ge-
sundheit ihrer Mitarbeiter immer bewusster werden.»
Bei den virtuellen Tätigkeiten eines Callcenters ist es für
Rindlisbacher von besonderer Bedeutung, zum standardi-
sierten Arbeitsplatz ein Gegenkonzept einzubringen. Bei-
spielsweise begrünte Wände, welche sowohl für das Auge
Abwechslung bieten als auch für die richtige Luftfeuchtig-
keit sorgen. Oder ein Billardtisch, ein Rückenmassagege-
rät usw. Solche Dinge galten vor drei Jahren noch als ori-
ginelle Ideen, werden heute aber mehr und mehr auch re-
alisiert, falls es nicht an den Kosten scheitert.
Eine grosse Veränderung hat sich für Rindlisbacher in
den vergangenen Jahren beim Verständnis dazu gezeigt:
«Was sich wirklich verändert hat, ist der Zugang zum
Thema der Gesundheit und des Wohlfühlens der Mitar-
beitenden. Auch die Belegschaft wird zunehmend in die
Diskussion mit einbezogen. Man organisiert Work shops,
um Veränderungen anzuschieben. Dabei wird darüber
diskutiert, was unsere Kernwerte sind, und wie sich un-
sere Unternehmenskultur darstellen lässt.
Caféteria: Keimzelle der Unternehmenskultur
Der Pausengestaltung kommt bei diesem Thema eine
wichtige Bedeutung zu. Dabei empfiehlt Rindlisbacher,
den Ort des Kaffeetrinkens nicht einfach als Bistro-
Betrieb einzurichten, sondern diesen durchlässiger zu
gestalten, um hier z. B. spontane Team-Meetings durch-
führen zu können. Oder die Gestaltung eines Zug-Abteils
mit hochgezogenen Rückenlehnen, schall- und sichtge-
schützt, für kleine Gruppen, die hier ungestört eine Be-
sprechung abhalten können. Eine Idee wäre auch, einen
geschützten Sessel aufzustellen, der rund wie ein Ei ist,
Human Resource_Gesundheits-Management
Das Contactcenter der Zukunft: Mastermind
Daniel Rindlisbacher entwirft Gegenkonzepte zum
standardisierten Arbeitsplatz.
5302 /12 CMM
du endlich oben angekommen und stellst fest: Hier will
ich gar nicht hin. Aus gesellschaftlicher Sicht hatte ich
alles richtig gemacht, nur mein Inneres sagte mir: Du
fühlst dich hier nicht wohl», resümiert sie. Von Natur
aus ein fröhlicher Mensch, zog sie sich in sich selbst zu-
rück. Das Schlimmste daran: Das Umfeld merkte augen-
scheinlich nichts. Sie selbst hatte das Gefühl, im Beruf
nur ein Drittel dessen zu leisten, was ihr eigentlich mög-
lich gewesen wäre. «Die Frage, die ich mir damals immer
wieder stellte, war: Wo soll ich denn hin? Ich bin keine
zwanzig mehr, was soll ich tun?»
Sie kündigte und verschwand für ein halbes Jahr von der
beruflichen Bildfläche. «Ich hatte das Gefühl, das The-
ma Karriere läge hinter mir.» Ohne Job fehlte das Ein-
kommen, das Geld wurde knapp. Zugleich kam die
«alte» Iris langsam wieder zum Vorschein. Ihr Ziel: eine
nachhaltige und eigenverantwortliche Arbeit. Keine Po-
litik, keine Distanz zu den Menschen. «Ich wollte ein-
fach etwas anderes tun, ohne zu wissen, was.»
Den Mutigen gehört die Welt, für Iris Gordelik kam Glück
dazu und über ein paar Beratungsmandate und ein kur-
zes Intermezzo in einer Personalberatung gründete sie
am 1. April 2004 die Personalberatung Gordelik AG. Seit
ihrer Kündigung bei der Telekom waren nur eineinhalb
Jahre vergangen. Das sei eine sehr intensive Zeit gewe-
sen, sagt sie heute. «Ich habe viel gelernt. Auch für mei-
nen Beruf. Ich wäre als Personalberaterin nicht so, wie
ich heute bin. Mir ist bewusst, dass Berufliches, Priva-
tes und persönliche Werte zusammen betrachtet wer-
den müssen. Wenn mir jemand sagt, dass ihn seine Ar-
beit nicht mehr glücklich macht, höre ich ganz anders
zu. Und ich glaube, dass ich deshalb für unsere Kandi-
daten ein guter Gesprächspartner bin und den Unter-
nehmen Kandidaten vorstelle, die zu ihnen passen.»
MUt UnD los!Claudia Gabler
SpurweCHSel_zur Callcenter world in Berlin erschien die neue Ausgabe des gordeliK- Magazins «vernetzt! die besten Seiten für Customer Management entscheider». das Magazin unter dem Monothema «Spurwechsel» sorgte mächtig für gesprächsstoff. denn iris gordelik, grande dame des Contactcenter-Headhuntings in der dACH-region, offenbarte im interview mit der Journalistin Vera Hermes sehr persönliches zu ihrem beruflichen werdegang, der alles andere als geradlinig verlaufen ist. ihr offenherziges plädoyer für Mut zum eigenen weg dürfen wir hier in Auszügen veröffentlichen.
Es war eine steile Karriere von der Telefonistin bis zur
Top-300-Managerin bei der Telekom. Auf dem vermeint-
lichen Gipfel ihres Erfolges stellte Iris Gordelik fest,
dass die Traumposition ein Albtraum ist. Es folgte ein
Burnout, aus dem sie gestärkt, selbstbestimmt und mit
glasklaren Werten hervorgegangen ist.
Stetig war es bergauf gegangen: Nach Stationen im Ra-
tinger Fachverlag Argetra und bei TAS warb ein Head-
hunter Iris Gordelik zur Telekom ab, wo sie es binnen
kurzer Zeit mit 38 Jahren zur Topverdienerin schaffte.
Jedoch: «Es ist, als würdest du unter Schmerzen und
Mühen den Mount Everest besteigen. Irgendwann bist
Iris Gordelik, Grande Dame des Contactcenter-
Headhuntings: «Es braucht Mut, seinen eigenen Weg
zu finden!»
Spurwechsel_Human Resource
54 CMM 02 /12
Mobatime vertritt die Produkte der Firma Nice Systems Ltd, dem weltweiten Marktleader für Qualitätsmanagement in Con tact Centern, Sprachaufzeichnung für Finanzdienstleister sowie Ereignis-informationsmanagement für Notruf-zentralen. Mobatime bietet von der Projektierung über die Installation bis hin zum Unter-halt und Service alles aus einer Hand.
Mobatime aG/sa8600 Dübendorf – 1052 Le Mont-sur-L.Tel. 044 802 75 75 – Tél. 021 654 33 50 [email protected]
Kontakte_Business Cards
Die ASC telecom AG ist ein weltweit füh-render Anbieter innovativer Lösungen zur Aufzeichnung, Analyse und Auswertung der gesamten Kommunikation. Mit ASC-Software kann der Kundenkontakt in Contactcentern dokumentiert und durch Einsatz intelligenter Sprach- und Textana-lyse-Methoden ausgewertet werden.
asC telecom aGGewerbestrasse 6, 6330 ChamTel. 041 798 0040, Fax 041 798 [email protected]
Bucher + Suter (b+s) ist weltweite Anbie-terin von Contactcenter-Lösungen. Kernkom- petenz liegt in der Integration von Cisco Contactcenter-Suite und in Eigenentwick-lungen von Add-on Produkten wie Multi-channel Agent Desktop, Social Media Inte-gration, CRM-Adapter. Kurz: b+s realisiert intelligente Contactcenter.
Bucher + suter aGArastrasse 6, CH-3048 Worblaufen/BETel. 031 917 52 [email protected]
CCC ist eines der führenden Callcenter Eu-ropas und bietet seit 14 Jahren internatio-nale Callcenter-Services auf höchstem Ni-veau. Mehr als 3000 Service Professionals an 10 Standorten in 7 Ländern haben in mehreren 100 Mio. Kundenkontakten «Com-petence» bewiesen. 35 internationale Aus-zeichnungen sowie Zertifizierungen nach EN 15838, ISO 9001 und ISO 10002 bestä-tigen die Qualitätsstandards bei Incoming Hotlines, Outgoing-Kampagnen sowie in der schriftlichen Kundenkommunikation.
Competence Call Center GmbHHardturmstrasse 123, CH-8005 ZürichTel. +41-44/[email protected]
customer connection ist der Spezialist zur wirksamen Umsetzung Ihrer Service-strategie. Peter Peterlechner und sein Experten-Team begleiten Sie zielstrebig und umsichtig von der Konzeption bis hin zur erfolgreichen Umsetzung. Profitieren Sie von der jahrelangen Bera-tungs- und Trainingserfahrung im Um-feld von Kundenservice-Centern in unter-schied lichen Branchen.
customer connection gmbhBrunnenstrasse 1, 8620 UsterTel. +41 (0)44 940 68 [email protected]
Tempobrain entwickelt und realisiert seit 1998 innovative Outsourcingmodelle. Wir rekrutieren, schulen, planen, führen und administrieren Projektteams in den Be-reichen Callcenter und Verkauf.inhouse outsourcing: Unsere Teams sind flexibel in Ihrem Callcenter im Einsatz, Inbound und Outbound.Work@Home: flexibel einsetzbare Agentes sind von zuhause aus für Sie im Einsatz, effizient und kompetent, von Tempobrain rekrutiert, geschult und gemanaged.
tempobrain aGBinzstrasse 7, CH-8045 ZürichTel. 044 389 29 29, Fax 044 389 29 [email protected]
Vorschau_VeranstaltungenCall Center innovations tour24. April 2012Stade de Suisse Bern
Die Spezialisten für Servicecenter-Technologien ASC, InVision Software und CreaLog laden zur CCIT. Kunden der Unternehmen schildern ihre Erfahrungen zu Themen der ganzheitlichen Prozessoptimierung im Contact-center wie Quality Management, Personaleinsatzplanung oder Sprachdialog-Lösungen. www.ccit-online.de
solution Circle24. Mai 2012 Zürich
Die User Group Technology Management lädt zum Solution Circle. Thema: «Kundendialog zwischen Digital Touch und Tante Emma Laden – Analoge Kundenbedürfnisse in einer digitalen Welt». Hier können sich Hersteller (Supplier) in einer Kurzpräsentation (Flash) über ein akuelles Branchen-Thema positionieren. www.callnet.ch
UsU World24. bis 25. Mai 2012Esslingen/Neckar
Das Themenspektrum umfasst Key-Note- und Praxisvorträge sowie Workshops zu aktuellen Trends, Strategien und erfolgreichen Lösungen im Bereich IT & Service Lifecycle Management (inkl. Lizenzmanagement & Service-Monitoring), Service-Portale und Wissensdatenbanken im Call- & Service-Center. www.usuworld.com
12. sWiss CRM FoRUM28. Juni 2012Hallenstadion Zürich
Unter dem Motto «Vorsprung durch Mensch. Wir machen Technologien» ist die Community-Veranstaltung der branchenübergreifende Treff für CRM-Experten, Marketeers und Verkäufer. Die Konferenztracks Marketing, Services und Verkauf/Vertrieb sowie die Verleihung des 2. CRM Innovation Award setzen den thematischen Rahmen für Besucher, Aussteller und Partner. www.swisscrmforum.com
lead-Management-symposium im Rahmen des swiss CRM Forum 28. Juni 2012
Das Lead-Management-Symposium findet heuer erstmals im Rahmen des Swiss CRM Forums im Hallen-stadion Zürich statt. Auch im neuen Rahmen erwarten die Gäste nutzbringende Best Practice Cases sowie Impulsreferate rund um das Generieren und Managen von Leads. www.lead-management.ch
7. swiss contact day13. September 2012Kursaal Bern
Kundendialog zwischen Digital Touch und Tante Emma Laden – Analoge Kundenbedürfnisse in einer digitalen Welt. Das Customer Care Highlight der Schweiz wartet im verflixten 7. Jahr mit internationalen Top-Keynotes, Customer Experience Sessions, Praxis Tracks und der Verleihung der Golden Headset Awards auf. Jetzt vom Frühbucherbonus profitieren! www.swisscontactday.ch
5502 /12 CMM
Business Cards_Kontakte
Axavis AG bietet ein umfassendes Sorti-ment von Plantronics- und Polycom-Pro-dukten in den verschiedensten Bereichen an. Headsets für Office und Callcenter, Mobil und Computer sowie Unified Com-munications. Plantronics ist weltweit füh-rend im Design, in der Herstellung und in der Vermarktung von superleichten Kom-munikations-Lösungen. Plantronics, Poly-com und Axavis AG stehen für hohe Quali-tätsstandards und exzellenten Service.
axavis aGSchanzstrasse 28, CH-4437 WaldenburgTel. 061 965 95 95, Fax 061 965 95 [email protected] www.axavis.com
Cordless-Sprechgarnituren und Callcen-ter-Headsets bilden seit 20 Jahren das Core Business der Suprag AG. Die Marken GN-Netcom und Jabra garantieren für Er-folg. Digitale Telefonkonferenz- und Sprachaufzeichnungsanlagen sind ein weiterer wichtiger Anteil der Geschäfts-tätigkeit. Service, Support und kunden-spezifische Anwendungen werden von den Kunden der Suprag AG besonders geschätzt und honoriert.
suprag aGFriedackerstrasse 14, 8050 ZürichTel. 044 317 20 60, Fax 044 310 20 [email protected], www.suprag.ch
BSI Business Systems Integration AG ist Schwei-zer Hersteller für Unternehmenssoftware. Aus sieben Büros in der Schweiz und in Deutschland bedienen wir internationale Kunden. BSI Contact ist die bewährte Lösung für prozessgesteuerte Multichannel-Contactcenter. Die Einfachheit und Vielseitigkeit der Software überzeugt Markt-führer: ERGO Direkt Versicherungen, Hermes Logistik, Lidl, M-net, PostFinance und Viseca erledigen ihre Kundenanliegen mit BSI Con-tact. Basierend auf Java/Eclipse lässt sich BSI Contact einfach in jedem IT-Umfeld integrieren.
Bsi Business systems integration aGTäfernstrasse 16a, CH-5405 BadenTel. +41 56 484 19 20, Fax +41 56 484 19 [email protected]
Orange zählt in der Schweiz über 1,6 Mil-lionen Kundinnen und Kunden. Ihr Mobil-funknetz erreicht über 99 Prozent der Schweizer Bevölkerung und ermöglicht den Kundinnen und Kunden Zugang zum zweitgrössten mobilen Breitbandnetz des Landes. Rund 1100 Mitarbeitende sind in der ganzen Schweiz jeden Tag für die Pri-vat-und Geschäftskunden da.
orange Communications sawww.orange.ch
PIDAS entwickelt zukunftsweisende, auf die Kunden ausgerichtete Customer-Ca-re-strategien und erhöht mit deren Um-setzung sowohl Kundenloyalität als auch service-Effizienz. Ihre CCC-technologie-Plattform «trueact», ermöglicht es, jede Kundeninteraktion optimal zu nutzen.PIDAS, 1987 gegründet und 280 Mitar-beiter stark, hat Niederlassungen in der Schweiz, Österreich und Deutschland.
PiDas aktiengesellschaftFrédéric MonardSt. Jakob-Turm, Birsstrasse 320, 4052 BaselTel. +41 61 278 00 00, Mob +41 78 706 46 [email protected], www.pidas.com
Alcatel-Lucent Enterprise wird mit seinen Lösungen für Sprach-, Daten- und Video-Kommunikationsdiensten weltweit sehr geschätzt. Die führende Genesys Soft-ware Suite verbindet Kunden über sämt-liche Kanäle von Anfang an mit der best-möglichen Ressource – ob Self- oder per-sonalisierter Service. Genesys löst wichti-ge Aufgabenstellungen im Kundenservice und in anderen Bereichen des Unterneh-mens.
alcatel-lucent schweiz aGFriesenbergstr. 75, CH-8055 ZürichTel. +4144 465 21 11, Fax +41 44 465 24 [email protected]://enterprise.alcatel-lucent.com/
Die Voxtron-Gruppe stellt seit Beginn der 90er-Jahre Software für Callcenter und Sprachportale her. Die Einsatzgebiete der verschiedenen Produkte sind z.B. Contact-Center, Messaging, CTI, Presence, Voice-Portale (z.B. IVR, Telefon-Banking) sowie Sonderapplikationen. Zu Voxtrons Kunden zählen Callcenter-Service-Provider, mittel-ständische/grosse Unternehmen, Städte, Banken, Versicherungen, der Gross- und Einzelhandel und die Industrie.
Voxtron GmbHPeter LinnemannZeche Westfalen 1, D-59229 AhlenTel. +49 (2382) [email protected] ; www.voxtron.ch
ecolifeProfilePublishing GmbHPfadacher 5, 8623 WetzikonTel. +41 (0)43 488 18 [email protected]
lesen sie ecolife, das Schweizer Maga-zin für Nachhaltigkeit und lassen Sie sichdurch spannende und genussvolle Arti-kel aus den Bereichen Umwelt, Leben und Wirtschaft inspirieren. Alle zwei Mo-nate aufs Neue.ecolife ist abwechslungsreich, informa-tiv, nachhaltig und nicht ganz alltäglich.Jetzt abonnieren auf www.eco-life.info
AnzeigekontaktTelefon 043 488 18 44Fax 043 488 18 [email protected]
BUCHEn siE JEtZt iHREn PlatZfür die nächste ausgabe!
2-Felder-eintrag mit logo und Kurzbe-schrieb unternehmensprofilFormat: 50 mm x 86 mm (B x H)Preis: 1 Jahresschaltung = CHF 1 800.–*
1-Feld-eintrag mit logo und AnschriftFormat: 50 mm x 41 mm (B x H)Preis: 1 Jahresschaltung = CHF 980.–** exkl. 7.6% MwSt.
Hier könnte ihre Firma
stehen!
Wir halten, was Sie versprechen.
Bewährtes ist unsere Basis – Weiterentwicklung unser Anspruch. Über 50 Jahre Erfahrung und eine einzigartige Kompetenz befähigen uns, individuelle Lösungen für Ihre Anforderungen zu realisieren.
Wir schaffen Kundenkommunikation auf hohem Niveau, sei es bei Einzelprojekten, für KMU-Dienstleistungen oder im strategischen Outsourcing.
Das tun wir mit Begeisterung und Leidenschaft; für Sie und Ihre Kunden.
TELAG AG . Hardturmstrasse 101 . CH-8005 Zürich Telefon +41 44 276 44 44 . [email protected] . www.avocis-telag.ch