cochlear implant professional (supplement to bmt-m.sc ... · pathophysiologie des gehörs...
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Dr. med Harald Seidler
mediClin Rehaklinik St. Wendel /Saar
Cochlear Implant Professional
(Supplement to BMT-M.Sc./
Neural Engineering)
HTW / Bosenbergklinik
2016
Zahlen 2014 Über 1,3 Mrd € Hörgeräteumsatz ( +34 %)
GFK Zahlen
1.2 Mill Hörgeräte ( 836 000 2013)
-Erlös HGA 991 Mio €.
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 4
Lernziele CI specialist 2016 Lernziele/Kompetenzen:
Die Studierenden können bei Cochleaimplantat (CI) Patienten eine patientenbezogene Audiometrie und ein grundlegendes CI Fitting selbstständig durchführen.
Die Studierenden können individuelle Sprachverarbeitungsstrategien auswählen und anwenden.
Sie sind der Lage audiologische Beratungen und Schulungen durchzuführen.
Die Studierenden können die Grundlagen medizinischer Psychologie und Soziologie der Hörstörung analysieren und bewerten.
Sie werden weiterhin in die Lage versetzt, Kommunikationsstrategien mit Hörgeschädigten klinisch anzuwenden und lernen Versorgungsstrategien kennen
. Die Studierenden lernen weiterhin den Ablauf einer CI Operation kennen
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 5
Inhalte
. Pathophysiologie des Gehörs (klinische Aspekte)
1.1 Formen der Schwerhörigkeit
1.2 Komorbiditäten und Krankheitsbilder (Verspannung, Tinnitus Meningitis, Akustikus
Neurinom, AVWS, Hyperakusis, Phonophobie)
1.3 Klinische Diagnostik
2. Psychologie der Schwerhörigkeit/ Ertaubung
2.1 Funktionen des Gehörs
2.2 typische Verhaltensweisen Hörgeschädigter
2.3. Psychopathologie der Schwerhörigkeit
3. Soziologie der Hörschädigung
3.1 berufliche Auswirkungen der Hörschädigung
3.2 soziale Folgen der Hörschädigung
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 6
Inhalte . 4. Kommunikationsformen
4.1 Kommunikationstaktiken ( Absehen, Kombination, Gebärden)
4.2 Copingstrategien. Hörtaktik und Outing
4.3 technische Hilfen ( kom anlage, Telefon)
4.4 rechtliche Grundlagen der Hörversorgung
5. Versorgungsmöglichkeiten bei Hörgeschädigten
5.1 Noiser
5.2 Hörgerät und Kombigerät ( Hörgerät und Noiser)
5.3 Powerhörgerät
5.4 Cros-Versorung und Bi-Cros-Versorgung
5.5 Cochlea Implantat ( normal, Hybridsystem)
5.6 Vibrant Soundbridge
5.7 Bone Bridge
5.8 BAHA
5.9 Hirnstammimplantat (ABI) und Mittelhirnimplantat (AMI)
6. operative Therapie der Ertaubung
6.1 Phasenmodell der CI Versorgung
6.2 Grundlagen der CI Rehabilitation 6.3 Reha Ziele Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 7
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 8
Die CI-Anpassung
7.1 Grundlagen ( Anpassstrategien,
Impedanzmessung etc)
7.2 Integrierte Anpassungstechnik
7.3 Praktische Übungen
8. Sonderformen der CI Anpassung und Versorgung
8.1 Kinderversorgung
8.2 SSD Single side deafness
8.3 Tinnitus und CI
8.4 CI und Schwindel ( Mb Meniere)
8.5 Facialisirritation, Cephalgie
9. berufliche Anforderungen an das CI
9.1 Eingliederungsmodelle
9.2 Nachsorge
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 9
10. Umgang mit Hörgeschädigten
10.1 Audiotherapie
10.2 Sicherung der Kommunikation
11. CI-Professional im Therapeutenteam
11.1 Logopäden, Audiotherapeuten, Psychologen
11.2 HNO Ärzten
11.3 Sozialarbeitern
12. Nachsorgesysteme
12.1 Remote fitting system
12.2 ambulante Nachsorge
12.3 Trackingintervalle
12.4 Selbsthilfeverbände
13. Besuch einer CI Operation an HNO Klinik des UKS
Dr.Seidler Mannheim 2001
Ursachen der Schwerhörigkeit Altersschwerhörigkeit ( Soziakusis)
Lärmschwerhörigkeit
Hörsturz
angeborene Schwerhörigkeit
Erworbene Schwerhörigkeit
Mumps, Masern, Meningitis, Medikamente
Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
a = 81 ,3%
c= 3 ,8%b = 14 ,9%
Anteil der gering-Anteil der gering-
mittelgradigenmittelgradigen
SchwerhörigkeitenSchwerhörigkeiten
Hochgradige
Schwerhörigkeit
Taubheit und an Taubheit
grenzende Schwerhörigkeit
Geringe und mittelgradigeSchwerhörigkeit
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Ursachen der Schwerhörigkeit Altersschwerhörigkeit ( Soziakusis)
Lärmschwerhörigkeit
Hörsturz
angeborene Schwerhörigkeit
Erworbene Schwerhörigkeit
Mumps, Masern, Meningitis, Medikamente
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
3. Akustik Schallgeschwindigkeit
Luft 344 m/s
Reflexion: Welle wird zurückgeworfen (Echo)
Resonanz: Einfallende Welle und Reflektierte Welle schaukeln sich hoch. (Rückkopplung)
Lautstärke: Einheit dB bezeichnet ein Verhältnis zwischen zwei Lautstärken.
dB = logarhythmisch!
1 dB kleinster hörbarer Pegelunterschied.
2*10-5 N/m² Hörschwelle 10²
Unbehaglichkeitsschwelle
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Akustik II Schalldruck p =an einem
Ort meßbarer Wechseldruck
Wellenwiderstand (Kennimpedanz ) eines Mediums .Luft/Wasser Faktor 3000 = 30 dB Signalabschwächung schallharter Übergang
Resonanzfrequenz:
Gehörgang 4 kHz
Cavum conchae 3 kHz
Veränderung durch Otoplastik
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specialist 2016
Grundbegriffe Akustik 3 dB = Verdopplung der
Schalleistung
10 dB = Verdopplung der subjektiven Lautstärke.
Phon = objektiv gemessene Lautstärke ( z.B. mit Lärmmesser)
Frequenz = Höhe eines Tones
Lautheitssummation: breitbandiges Signal wird lauter empfunden als schmalbandiges.
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specialist 2016
Grundbegriffe Akustik II dB HL Hearing level
Ruhehörschwelle eines Normalhörenden bezogen
dB SL sensation level auf die individuelle Ruhehörschwelle bezogen.
dB(A) tiefe und hohe Frequenzen abgeschwächt. menschliches Gehör nachgebildet.
dB (B) Frequenzgewichtung in mittleren Frequenzen
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Dr.Seidler HTW CI specialist 2016
Beurteilung eines Schalles
Pegelgehör Frequenzgehör Zeitgehör
Laut Hoch Schnell
Angenehm Mittel Normal
Leise tief langsam
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specialist 2016
Psychoakustik I Isophone = Kurven gleicher Lautheit
Lautheit (sone) Intensität eines Testones bezogen auf Intensität eines Referenztones bei 1 kHz mit 40 dB SPL = 1 sone
Lautstärke (Phon)
Beziehung zwischen subjektiver Tonhöhe u.objektiver Frequenz =Bark
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Psychoakustik II Binaurale Interaktion - Hallunterdrückung
Unterdrückung von Störgeräuschen
Lokalisation 1° - 5 ° Ortung Normalhörender
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specialist 2016
Das äußere Ohr Ohrmuschel
dient zur Ortung einer Schallquelle räumliches Hören,
vor allem Veränderung der hohen Frequenzen
Kopfschatten, Körperschatten
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Mittelohr Hammer, Amboß, Steigbügel
Anpassung des Widerstandes vom luftgefüllten Raum zum flüssigkeitsgefüllten Raum
Hebelwirkung der Gehörknöchelchenkette ca 50 fache Verstärkung
sonst Reflexion der Schallwellen
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Die äußeren Haarzellen wirken als
Innenohr-Vorverstärker für
Frequenzschärfe und Kontrast
Die Funktion des Innenohres
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Der Weg des Schalls bis zum Gehirn
Schallquelle
äußeres
Ohr
Mittelohr Innenohr
Hörbahn
Gehirn
bewusste
Wahr-
nehmung
Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Das Corti Organ
Schematische Zeichnung des auf der Basilarmembran BM ruhenden Corti Organs. Die inneren (ICH) und äusseren (OHC) Haarzellen sind von Stützzellen, wie den inneren (IP) und äusseren Pfeilerzellen (OP), Deiters Zellen (DZ) und den Hensen Zellen umgeben.
Die Sinneszellen werden von afferenten (AFF und gelb) und efferenten (EFF und rot) Nerven- fasern versorgt. In dieser Abbildung sind die äusseren Spiralbündel (OSB) mit wesentlich mehr Nervenfasern dargestellt als bei herkömmlichen Tierversuchen vorgefunden wurden. Diese hohe Anzahl von Fasern ist sehr bezeichnend für menschliche Ohren, die zahlreiche Nervenfasern auch mit Spiralbündel innerhalb des Corti- Tunnels (STB) aufweisen. Die Sinneshärchen auf den äusseren Haarzellen streben nach oben und stellen mit der Deckmembran (TM, blau) die Verbindung her.
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specialist 2016
Haarzellen Physiologie I Zusammenhalt durch Tip-links(Filamente)
Bei Bewegung Öffnung des Kationenstroms
mit Schallwellen assoziierte Depolarisation
Bei massiver Schallbelastung Schädigung der Tip-links
Bei weiterer Schallschädigung Membranschäden im Bereich der Stereozilien, die zu massiven depolarisierenden Entladungen führt.
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specialist 2016
Haarzellen Äußere Haarzellen , verstärken aktiv die angeregten
Frequenzen(cochleärer Verstärker) zuständig für Diskrimination (Unterscheidungsvermögen )
innere Haarzellen, eigentliche Empfangszellen für Schwingungen durch Schallwellen.
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specialist 2016
Haarzellen Basilarmembran vertikale Auslenkung
Tektorialmembran : horizontale Auslenkung Sie liegt direkt auf den äußeren Haarzellen.
Dadurch seitliche Auslenkung der Haarzellen.
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specialist 2016
Haarzellen
Raster- elektronische Darstellung des menschlichen Corti Organs.
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specialist 2016
Haarzellen Physiologie II Innervation Äußere Haarzelle efferent( keine Weiterleitung an
Hörzentrum) Motorprotein bewirkt Verkürzung der äHZ, dadurch Basilarmembran nach oben bewegt Kopplung mit iHZ
innere HZ: afferent,aber keine Kopplung mit der Tektorialmembran. In der Regel keine Lärmschädigung. Eigentliche Rezeptorzellen mit Glutamattransmittern.
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Ausfall der Haarzellen I Äußere HZ: Verlust an Diskrimination
(Sprachverständlichkeit) und Recruitment (Lautheitsausgleich).
Bei Verlust : ca. 40 dB Lautheitsverlust wegen Verlust des cochleären Verstärkers
innere HZ: Gehörverschlechterung(SES).
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Haarzellen Physiologie II Innervation Äußere Haarzelle efferent( keine Weiterleitung an
Hörzentrum) Motorprotein bewirkt Verkürzung der äHZ, dadurch Basilarmembran nach oben bewegt Kopplung mit iHZ
innere HZ: afferent,aber keine Kopplung mit der Tektorialmembran. In der Regel keine Lärmschädigung. Eigentliche Rezeptorzellen mit Glutamattransmittern.
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Ausfall der Haarzellen I Äußere HZ: Verlust an Diskrimination
(Sprachverständlichkeit) und Recruitment (Lautheitsausgleich).
Bei Verlust : ca. 40 dB Lautheitsverlust wegen Verlust des cochleären Verstärkers
innere HZ: Gehörverschlechterung(SES).
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
cochleärer Verstärker I äHZ wirken überall auf der Cochlea als aktive Bremse
der Wanderwelle
Ausnahme: im Bereich desWellenmaximum wird Energie in die Wanderwelle gepumpt.
Aber: Verstärkung nur bis Schallpegel von 80 dB SPL (natürliche Kompression)
Zerstörung cV: positives Recruitment Ausfall OAE
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
cochleärer Verstärker II Intensitätsauflösung (JND) just noteable Difference -
SISI verändert. 20 dB über Hörschwelle erreichen IOSH niedrigere Diskriminationsschwelle, da dort größere Lautheit
Abnahme der Frequenzauflösung Verbreiterung der Frequenzgruppen.= größerer spektraler Bereich zusammengfaßt
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Die äußeren Haarzellen wirken
als
Innenohr-Vorverstärker für
Frequenzschärfe und Kontrast
Die Funktion des Innenohres
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
cochleärer Verstärker III Mithörschwelle im Rauschen steigt an (größerer SNR)
Zeitauflösungsvermögen ebenfalls verringert. Verlängerung der kleinsten erkennbaren Pausen.
Binaurale Ortung von Schallquellen deutlich reduziert.
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Ausfall der Haarzellen II innere HZ: Gehörverschlechterung(SES).
Verringerung der Sensitivität = einkommender Schall muß verstärkt werden,um gleichen neuronalen Erregungszustand zu bewirken.
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Phasen der Lärmschädigung
In D kippen die veränderten schlaffen Haare um oder es kommt zu einer Verschmelzung einiger weniger oder vieler Haare (E). In F sind veränderte verschmolzene Haare und ein Riesenhaar zu sehen.
Ausgehend von einer normalen Phase A kann sich der zentrale Kern verkürzen (siehe B) (Liberman), die Aktinfilamente können sich verformen wie in C gezeigt wird, wobei der Kern kürzer wird und eine Verlagerung der Wurzel einsetzt.
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Riesenhaar
Rasterelektronen- mikroskopische Aufnahme zum Riesenhaar verschmolzener Zilien.
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Zentrale Hörbahn Hörnerv : akustische Information codiert
Hirnstamm: erste Auswertung ( BERA)
obere Olive : Vergleich beider Ohren
Colliculum inferior: zeitliche Schwankungen akustischer Energie ausgewertet ( Modulation)
Colliculus superior: Kopplung mit optischen Informationen.
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Zentrale Hörbahn
Erste Station der Hörbahn
Äußeres Ohr
Gehörgang
Mittelohr
Zweite Station der Hörbahn
Innenohr
(Schnecke)
Dritte Station der Hörbahn
Hörnerv und
Zentrale Hörbahn
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Arten der Schwerhörigkeit Schalleitungsschwerhörigkeit
Schallempfindungsschwerhörigkeit
Kombinierte Schwerhörigkeit
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Hörfeldskalierung II indirekte Skalierung: Standardreiz wird immer im
Vergleich mit Meßreiz angeboten
direkte Skalierung: Schallpegel mit deutlich unterschiedlicher Intensität sollen in ihrer Lautheit beurteilt ( skaliert) werden.(Hörfeldskalierung)
5 Kategorien: sehr laut , Laut, mittellaut, leise , sehr leise.
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 59
Vermittlung der Grundlagen der Kommunikation
Bedingungen zum Gelingen einer Kommunikation
Kommunikationsverhalten von Hörenden
Kommunikation von Hörgeschädigten ,Umgang mit Kommunikationsbrüchen,
Abhängigkeit von Hören und Verstehen.
Zusammenhang zwischen Kommunikation , Leistungsfähigkeit, Emotionen, Belastbarkeit.
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 66
Resthörvermögen
Implantation des besser oder schlechter hörenden Ohres?
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 67
Friedland et al., 2003
Resthörvermögen
vergleichbares Sprachverstehen postoperativ
bei Implantation des besser / schlechter hörenden Ohres
Bimodale Versorgung:
schlechter hörendes Ohr: CI
besser hörendes Ohr: Hörgerät
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 68
Patientenbeispiel: zu gut für ein CI?
Hochtontaubheit („partial deafness“)
nicht ausreichend mit Hörgeräten zu versorgen!
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 69
Lösung: elektroakustische Stimulation (EAS)
tiefe Frequenzen:
akustische Stimulation
hohe Frequenzen:
elektrische Stimulation
Hybridsysteme:
Hörgerät und CI in einem
CochlearTM Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 70
Das Beste aus beiden Welten
Akustische Stimulation
räumliche Orientierung
Musikhören
Elektrische Stimulation
Sprachverstehen
Telefonieren
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 72
28.10.2011
18.01.2012
Hr. K., 56 Menière bds.
Beispiel: präoperative Befunde
Surditas rechts
seit 1984
Fluktuierendes Hören links
• Keine stabile Hörgeräteeinstellung links • Kein ausreichendes Sprachverstehen
große Ängste/Sorgen: werde ich taub? Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 73
28.10.2011
18.01.2012
Hr. K., 58 J., M. Menière bds.
Beispiel: präoperative Befunde
Surditas rechts seit 1984
Objektiver Promontorialtest
gemittelte Ableitungen
der einzelnen Kanäle Single-sweep-Analyse
höchste
Signalstabilität eABR-Signal =
elektrisch stimulierbarer rechter Hörnerv
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 74
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016
4.Was ist Schwerhörigkeit ?4.Was ist Schwerhörigkeit ?
Funktionen des Ohres
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Informationsfunktion des Ohres Verbale Information ( mit Hilfe von Sprache)
Nonverbale Information
a) Begleitgeräusche ( Türknarren, Schrittgeräusche, Klingel)
Unterton in der Stimme (emotionale Informationen) = zwischen den Zeilen hören.
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Informationsverlust durch Hörverlust I Fehlende akustische Vorbereitung von neu
eintretenden Ereignissen.
a) Verlust des roten Fadens durch Zeitverlust beim Zusammenpuzzleln der Informationsbruchstücke.
b)eintretende Person wird nicht gehört, sondern u.U. erst viel später gesehen, Schreckreaktion.
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Soziale Funktion des Ohres Folgen bei Hörverlust Einschränkung der Selbstbestimmung ( der
Betroffene verliert zunehmend die Fähigkeit sein Leben selbst gestaltend in die Hand zu nehmen
Rollenverlust: gewohnte Kontakte werden reduziert, Ohnmacht
Verlust an Selbstvertrauen. Unsicherheit wird zum begleitenden Lebensgefühl
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Informationsverlust durch Hörverlust II Lautsprecheransagen auf Bahnhöfen nicht gehört
(Gefahr den Zug zu verpassen)
Aufrufe beim Arzt oder bei Behörden (längere Wartezeiten)
fehlende Information über Intention des Gesprächspartners ( zwischen den Zeilen hören).
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Warn- und Alarmfunktion des Ohres Gehör arbeitet ohne Unterbrechung ( auch im Schlaf)
Ungewohnte Geräusche erhöhen Aufmerksamkeit.Vorbereitung auf Gefahren
herannahendes Auto wird nicht gehört, längere Reaktionszeiten. Gefährdung von HG im Straßenverkehr.
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Warn- und Alarmfunktion des Ohres II Gefährdung in einigen Berufen, wenn Warnungen
durch Zurufe nicht gehört werden ( Baugewerbe, Stahlindustrie usw.)
Kriterien der Berufsauswahl
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Aktivierfunktion des Ohres Permanente Fluß akustischer Informationen ist
Stimulus für unsere Gehirnaktivität.
Steigerung der Denkfunktion
Steigerung Konzentrationsfähigkeit
Steigerung des Gedächtnis, Vitalität, Wachheit, Kreativität
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Soziale Funktion des Ohres Folgen bei Hörverlust II Emotionale Kontrolle
spontane Gefühlsäußerungen selten, aus Angst negativ aufzufallen.
Anspannung führt zum Verlust normaler Gelassenheit.
Wachsende Nervosität bis Erschöpfung
112
Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Folgen bei Hörschädigung durch fehlender Aktivierung Leichtere Ermüdbarkeit, da immer höchste
Konzentration bei Kommunikation erforderlich.
„lange Leitung“ beim Verstehensprozeß, da Informationen entschlüsselt werden müssen.
113
Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Orientierungsfunktion des Ohres Orientierung meist fälschlicherweise nur als
wesentliche Leistung des Sehsinnes angesehen.
Richtungshören und Entfernungshören ermöglichen Kontroll- und Anpassungleistungen.
Vertraute Geräusche steigern Wohlfühlen und Sicherheitsempfinden ohne ständige optische Kontrolle.
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Kommunikationsfunktion des Ohres Probleme bei Nichtverstehen, schlimmer bei
Falschverstehen. = falsche Antworten
fehlende akustische Kontrolle der eigenen Stimme.
Folge: Verfall der Artikulation und Monotonie der Sprachmelodie.
Dadurch werden HG durch schlechte Aussprache nicht verstanden
115
Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Soziale Funktion des Ohres Hören =„Tor zu Welt“
soziale Kontakte in erster Linie über das Gehör geknüpft.
Beruflicher Erfolg geht zurück.
Persönliche Kontakte werden reduziert.
Rückzug - Resignation - Isolation
116
Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Folgen der Hörschädigung Berufliche Probleme wegen Hörfehler
Gesellschaftliches Leben wird unattraktiver
Interpretation als Intelligenzdefizite
zunehmender Rückzug
zunehmende Isolation
Verlust von Vertrauen, ( man kann seinen Ohren nicht mehr trauen, dadurch sinkendes Selbstvertrauen)
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Seidler ÖSB 7.05.2010
Soziale Funktion des Ohres Folgen bei Hörverlust
Einschränkung der Selbstbestimmung
(Betroffene verlieren zunehmend die Fähigkeit ihr
Leben selbst gestaltend in die Hand zu nehmen)
Rollenverlust: gewohnte Kontakte werden
reduziert, Ohnmacht
Verlust an Selbstvertrauen: Unsicherheit wird
zum begleitenden Lebensgefühl
Seidler ÖSB 7.05.2010
Soziale Funktion des Ohres Folgen bei Hörverlust
Emotionale Kontrolle
Spontane Gefühlsäußerungen selten, aus Angst negativ aufzufallen
Anspannung führt zum Verlust normaler Gelassenheit
Wachsende Nervosität bis zur Erschöpfung
Seidler ÖSB 7.05.2010
Probleme bei Hörschädigung Durchschnittliche Dauer der Hörentwöhnung
bis zur Entscheidung zum Hörgerät 5 - 7 Jahre
Dadurch Veränderung der Kommunikationsgewohnheiten
Veränderungen im sozialen Gefüge
Hörschädigung betrifft nicht nur den Betroffenen, sondern immer auch sein Umfeld
Seidler ÖSB 7.05.2010
Hörgeräteversorgung SGB V ( D)
Indikationsstellung durch HNO-Arzt mit
Verordnung nach Muster 15
Anpassung durch Hörgeräteakustiker
Vergleichende Anpassung (3 Geräte, davon 1
Festbetragsgerät). Kostenvoranschlag/
Anpassbericht des Hörakustikers
Gleitende Anpassung (Hörgewöhnung)
Überprüfung der Zweckmäßigkeit und
Notwendigkeit des HG durch HNO-Arzt
Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Erste Hörgeräte Hand hinter dem Ohr
Ohrtrichter ( 10 - 15 dB ) Beethoven
1900 Graham Bell Telefonprinzip Kohlemikrophon.
1930 Radioröhrentechnik hohe Betriebskosten.
1950 Transistorentechnik
1996 digitale Hörgeräte
125
Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Hörgeräteversorgung II Indikationsstellung durch HNO-Arzt mit Verordnung
nach Muster 15
Anpassung durch Hörgeräteakustiker
vergleichende und gleitende Anpassung
Überprüfung der Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit des HG. Durch HNO-Arzt
129
Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Hörgeräteversorgung I Heil- und Hilfemittelrichtlinien. Bundesauschuss.
Produktgruppe 13 Hilfsmittelkatalog .
3 Gruppen
Festbeträge. Festgesetzt durch Landesverbände.
Reparaturkostenpauschale
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Hörgeräteindikation I Strukturierte Anamnese
HNO-Untersuchung
Ton- und Sprachaudiogramm
30 dB auf besseren Ohr
bei 65 dB Sprachaudio nicht mehr als 80 %Verstehensquote im Freiburger
Hörfeldskalierung
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Hörgeräteindikation II Patient muß in der Lage sein, das HG zu tragen.
Er muß den Entschluß gefaßt haben. Aufklärungspflicht über Deprivation.
Tragedauer
beidohrig
Pat muß seine Hörschädigung bewältigen
132
Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Binaurale Versorgung I Zwei Ohren - ein Gehör
Kopfschatteneffekt.
Gehörverschlechterung 1,5 dB bis Verbesserung bis 13 dB
normale Hörschwelle verbessert sich binaural um 3 dB, dadurch geringerer Ausgangsschalldruck notwendig - Rückkopplung.
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Dr.Seidler HTW CI
specialist 2016
Binaurale Versorgung II Deprivation
räumliche Orientierung
frühzeitige HG - Versorgung
Hörenlernen - Verlernen des Hörens
Sprachliche Deprivation
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Seidler ÖSB 7.05.2010
Cochlear Implant Indikation
Eine Indikation für eine Cochlea-Implantation ist bei einer hochgradigen, an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit beidseits gegeben
Bei Kindern und Erwachsenen
Kein freies Sprachverstehen mit optimaler Hörgeräteversorgung
Der Schwerhörige kann nicht telefonieren
Seidler ÖSB 7.05.2010
Neuere Indikationen des Cochlea-Implantat
• Beiderseitige CI Implantation
• Einseitige Taubheit ( mit / ohne
Tinnitus)
• EAS bei Hochtonertaubung
• Bimodale Versorgung
Seidler ÖSB 7.05.2010
Reha-Ziele bei CI
Verbesserung der auditiven Kommunikationsfähigkeit, Kommunikationsstrategien
Hörtraining: Das CI erzeugt neue, bisher nicht gekannte Höreindrücke, die erkannt und erlernt werden müssen (kognitive Neuorientierung analog Fremdsprache)
Ressourcenentwicklung mit CI, Steigerung des Wohlbefindens und der körperlichen und kognitiven Leistungsfähigkeit. Ganzheitlicher Ansatz
Akzeptanztraining der Hörschädigung
Erhalt und Verbesserung der beruflichen Leistungsfähigkeit
Seidler ÖSB 7.05.2010
3 Säulen-Reha-Modell Bosenberg Klinik St. Wendel für CI-Träger
Kommunikations- und Hörtraining (Logopädie, Audiotherapie)
Synchrone Programmierung und Optimierung des Sprachprozessors durch CI-Techniker ( 4.-5 mal /Woche)
Psychovegetative Stabilisierung (Psychologie, KG, Sporttherapie …)
Seidler ÖSB 7.05.2010
Rehabilitation von schwerhörigen Patienten
Zuhören ist anstrengend = Hörstress
Erforderliche technische Hörhilfen werden
jedoch oft nicht benutzt
Missverständnisse und das Gefühl des Nicht-
Dazugehörens führen zum sozialen Rückzug
Durch Kommunikationsprobleme kommt es oft
zu Schwierigkeiten am Arbeitsplatz
3 Säulen der Behandlung:
Verbesserung der Kommunikation
Akzeptanz der eigenen Schwerhörigkeit
Psychovegetative Stabilisierung
Seidler ÖSB 7.05.2010
Reha Ziele bei Hörschädigung Schließen von diagnostischen Lücken
Abbau von Informationsdefiziten
Aufzeigen und Einüben von Copingstrategien
Ressourcen aufspüren und entwickeln
Hilfsmittelversorgung
Stressmanagement
Verhaltensänderung
Wiedereingliederung in den beruflichen
Prozess
Seidler ÖSB 7.05.2010
Audiotherapie (Einzel- und Gruppentherapie)
Copingstrategien = „to cope with“ – fertig werden mit = Bewältigung / Akzeptanz der Hörschädigung
Steigerung des Selbstbewusstseins („outing“)
Verhaltentraining (NLP – Neuro linguistisches Programmieren)
Ressourcenarbeit: Fähigkeiten erkennen und einsetzen, Motivation
Gruppenarbeit: Selbstbild / Fremdbild, Erfahrungsaustausch
Seidler ÖSB 7.05.2010
Hör- und Kommunikationtraining
Kommunikationstaktik, Hörtaktik
Arbeitsplatzanalyse und -simulation, Kommunikation am Arbeitsplatz (Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben), MBOR berufliche Arbeitserprobung, berufliche Veränderungen, Umschulungen, barrierefreier Arbeitplatz
Kommunikationsgruppe
Kommunikations-Café (Real-Situation)
Zusätzliche Trainingsmaßnahmen (Hörbücher, TV, Musik)
Logopädie (Sprach- und Sprechtherapie)
Hörtraining Ermöglicht die mittels Hörgeräte wieder gehörten
Schallereignisse durch Übungen zu identifizieren und die Sprachverständlichkeit zu verbessern
baut auf den Sprachbesitz auf
Ziel akustische Erinnerungen sollen wieder aufgefrischt werden.
Diskrimination durch Training vermindert
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 165
Hörtraining II Hören muß vom Kleinkind gelernt werden und kann
auch wieder verlernt werden !
Das zweite Gehör ist ein Lernprozeß
Wer viele Jahre nicht die Vögel hat zwitschern hören, empfindet dieses Geräusch zunächst als „Krach“.
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 166
Hörtraining III 1.Geräusche erkennen und unterscheiden
2.Kopplung von akustischen und optischen Eindrücken( DIA und Ton)
Lautunterscheidungsübungen z.B. minimalpaarte
Kuß - Guß
Daumen - Gaumen
Brei - Drei
taufen - kaufen
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 167
Seidler ÖSB 7.05.2010
Hörtraining Einzel Stufenprogramm
Töne und Geräusche wahrnehmen und
erkennen
Wahrnehmung und Einschätzung der
Lautstärke von akustischen Signalen
Wortverstehen / Satzverstehen
mit / ohne Vorlage
Verstehen und Ergänzen von Lückensätzen
Bekanntes / unbekanntes Thema
Minimalpaare
Mit / ohne Störgeräusche
Seidler ÖSB 7.05.2010
Hörtraining Gruppe Differenzierung nach Hörstatus (A. B. C)
sich gegenseitig verstehen (Kommunikationsbasis schaffen)
verschiedene Sprechweisen und Dialekte kennen lernen
sich auf wechselnde Gesprächspartner einstellen
Verbesserung der eigenen Artikulation im Spiegel der
Gruppe. Wie werde ich verstanden?
Kommunikative Bedürfnisse anderer erkennen und
respektieren
Hören mit und ohne technisches Zubehör (FM-Anlage)
Ganzheitliche Kommunikation. Absehen, Hörtaktik,
Gesprächsstruktur. Feedbackverfahren.
Seidler ÖSB 7.05.2010
CI und Tinnitus bei Ertaubung
Die meisten Ertaubten haben bereits präoperativ
dekompensierten Tinnitus, da ohne CI keine akustischen
Reize aufgenommen werden können ( Zentrale
Wahrnehmungsstörung!)
Mit einem CI wird der Tinnitus in den meisten Fällen deutlich
besser, da wieder eine akustische Überdeckung möglich wird
(Noisereffekt)
Durch die bessere Kommunikation mit dem CI wird der
Hörstress vermindert und dadurch auch der
Tinnituswahrnehmung reduziert
Selten Tinnitusinduktion durch CI-OP. Allerdings mit
Copingstrategien und CI-Vertäubung meist gut kompensierbar
Probleme Viele kommen klar insbesondere mit digitaler
Technik.
Aber: viele sind ent - täuscht Erwartungen durch Werbung und Leistungsanbieter werden nicht erfüllt.
Kein 2. Normalgehör .Probleme bei akustisch schwierigen Situationen
Probleme werden nicht offenbart, sondern versteckt)
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 173
Probleme II CI löst nicht alle Kommunikationsprobleme
CIist kein Problemlöser für psychosoziale Probleme
CI bedeutet für viele ohne Anleitung eine akustische Überforderung
Hören kann verlernt werden und muss wieder schrittweise gelernt werden.
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 174
Probleme III Durchschnittliche Dauer der Hörentwöhnung bis
zur Entscheidung zum CI 5 - 7 Jahre
dadurch Veränderung der Kommunikationsgewohnheiten in Beruf, Familie und Freizeit.
Veränderungen im sozialen Gefüge.
Hörschädigung betrifft nicht nur den Betroffenen , sondern immer auch sein Umfeld
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 175
Hörtraining IV 3. Darstellen der Wortpaare mit und anschließend
ohne Mundbild.
Übungen in der Gruppe
Ziel : größtmöglichstes freies Sprachverstehen ohne Mundbild.
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 176
Hörtaktik I Rahmenbedingungen verbessern
Analyse der akustischen Situation Raumgröße , Schallqualität , Hall, Beleuchtung, Hintergrundgeräusche, Anzahl der sprechenden Personen, Gesprächskultur ( Diskussion, Rede, Partyeffekt)
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 177
Hörtaktik II Verbesserung der kommunikativen Ausgangsbasis (
Sitzposition, Beleuchtung,
aktive Veränderung der Kommunikationsbedingungen durch den HG( z.B. Bekanntgeben der Hörschädigung bei Gesprächsbeginn)
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 178
Hörtaktik III Konzentration auf mögliche Kommunikation nicht
unmögliche Kommunikation anstreben mit Gefahr der Überlastung der Konzentrationsfähigkeit des HG.
Konzentration auf den Gesprächsfaden
Rückfragen nach dem Generalthema!
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 179
Hörtaktik IV Verwenden der notwendigen technischen Hilfsmittel
Ringleitung vorhanden?
Kommunikationsanlage vorhanden ?
Liegt eine schriftliche Version des Textes vor ?
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 180
Hörtaktik V Selbstbewußter Umgang des Betroffenen mit seiner
Hörschädigung
Hörgeschädigte sind Menschen wie Du und ich , sie haben nur etwas mit den Ohren.
aktive Verantwortung für das Gelingen der Kommunikation übernehmen
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 181
Absehtraining I Schult als zusätzliche Kommunikationshilfe neben
dem akustischen Kanal den optischen Kanal.
Informationsgewinn durch Absehen bestimmter Sprachbestandteile ( Phoneme)
nicht gehörte Konsonanten werden speziell geschult
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 182
Phoneme Frikative : f,s,c,x,sch,v,z,j
Affrikativa : pf,ts,ks
Plosive : p,t,k,b,d,g,
Hauchlaute : h
Laterale : l
Tremulanten: r
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 184
Absehtraining II Interpretation der Gestik und Mimik
Kombinationstraining ( akustisches Puzzle)
Vereinheitlichung der Ausbildung geplant
Ausbildungskurse durch den DSB
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 185
Sprachpflege II Dadurch verschlechterte
Kommunikationsbedingungen
nicht nur der HG versteht schlecht, sondern er wird von dem Gesprächspartner auch schlecht verstanden.
Abhilfe : Sprachpflegekurse .
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 186
visuell unterstützte Sprachsysteme LBG Laursprachbegleitende Gebärden
DGS Deutsche Gebärdensprache (Gehörlose)
Fingeralphabet
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 187
Audiotherapie psychosoziale Bewältigung der Hörschädigung
nicht der Träger ist zu dumm, sondern das CI /Hörgerät
Hörtraining
Hörtaktik
Absehtraining
Lautsprachbegleitende Gebärden
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 189
Selbsthilfegruppen (DSB) Erfahrungsaustausch unter Gleichbetroffenen
Offenheit möglich. Lernen die Hörschädigung anzunehmen
Kommunikationshilfen in der Gruppe
Gemeinschaftsgefühl durch Vereinsveranstaltungen ( Wir-Gefühl)
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 191
Selbsthilfegruppen (DSB) II Informationen über Hörgeräte, Zusatzgeräte
Angebote von Kommunikationskursen, Rehabilitationsmöglichkeiten(Absehkurse, LBG,Hörtaktik, Hörtraining).
politische Interessenvertretung der Hörgeschädigten. ( Nur gemeinsam werden wir gehört). Information zu Veränderungen im Gesundheitswesen.
Dr.Seidler HTW CI specialist 2016 192