constructor auf dvd techno - presseundbuch.de
TRANSCRIPT
TECHNO
BEAT.D E SKILLS FÜR MACHER M USIK PRODUKTION DJ-ING
#158
/02-
2019
AUF DVD
WAVERAZOR II LE* SPEZIALIST FÜR SLICING-SYNTHESE
* Onli
ne-R
egist
rieru
ng er
ford
erlic
h
8,5 GB
FACEBOOK-FANS IRREN NICHT 3 3 1 8 1
TECHNO BAUSTEINE FÜR DEN CLUB-SOUND TESTS DARK ENERGY III ERICA PICO II ACL-SYSTEM-1 AKAI FIRE CYPHER 2 UVM
.02-2019
TESTS NI KONTAKT 6 | CYPHER 2 | NI TRAKTOR 3 | PRESONUS ATOM | ERICA PICO II
1,4 GB SYNTH-BATTLE* NI MASSIVE VERSUS SERUM
Vollgas:
Dubstep, Ambient, Trap
2,2 GB Samples & Sounds für
CONSTRUCTOR
DARK ENERGY IIIBESTER KOMPAKTER ALLER ZEITEN?
AKAI FIREALLROUND-CONTROLLER
FÜR FL STUDIO
MUSIKVERTRIEBSO GEHT DER ONLINE-VERKAUF
BAUSTEINE FÜR DEN CLUB-SOUNDGROOVE, HOOK, ARRANGEMENT, MIX:
INTERVIEWIM STUDIO MITBUTTRICH
RISER-EFFEKT
REASONPRODUCER
MIT VOCALS
VOLLVERSION PRIMER*ALLESKÖNNER FÜR ELECTRO
D 6,
99 €
AT
7,90 €
CH
12,9
0 CHF
LUX
8,2
0 € I
T 8,70
€
4 196779 606997
02
Drei Top-DVD-Vollversionen!JETZT STARTEN
Beat 02 | 2019 • 3
Exklusive Vollversion
Syntorial PrimerDer Primer entpuppt sich bereits auf den ersten Blick als wahrer Klang-
künstler: Mit drei Oszillatoren, Sub-Oszillator, analogem Filter mit Reso-
nanz, zahlreichen Hüllkurven und anderen Modulatoren sowie seinen
FM-Fähigkeiten empiehlt sich der VA-Synthesizer als erste Wahl für moder-
ne elektronische Stile wie Techno, Dance, Trance oder Dubstep. Dank klarer
Struktur und aufgeräumter Oberläche rückt er das Klangschrauben in den
Mittelpunkt ohne vom Wesentlichen – Ihrer Musik – abzulenken.
www.syntorial.com | Update unter: bit.ly/BeatPrimerUpdate win | mac
Alle Seriennummern sicher im Zugriff:
Das Beat Serial-CenterDamit künftig keine Ihrer Seriennummern (z.B. bei einer Neuinstallation,
Outlook-Absturz oder Platten-Crash) verloren geht, können Sie diese
nun bequem online verwalten.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Redaktion kann Ihnen gezielt
Software-Updates zusenden, Sie haben alle Serials jederzeit und von
überall im Zugrif und alles wird an zentraler Stelle verwaltet und ge-
speichert. Das Serial-Center wird so zu Ihrem persönlichen Passwort-
Archiv im Web.
www.serialcenter.de
NEU: Slicing-Synthese
Waverazor II LEDer Waverazor II LE ist ein Synthesizer, der mit seiner speziellen Klangäs-
thetik polarisiert. Gerade experimentierfreudige Musiker auf der Suche
nach drastischen Klängen dürften ihn mögen. Mit seinem Oszillator-Kon-
zept und der neuen Slicing-Synthese ragt er aus der Masse an Synthesizern
positiv heraus. Klangliche Ähnlichkeiten inden sich bei Tonerzeugern mit
Waveshaping- oder Phase-Distortion-Synthese.
www.tracktion.com | Seriennummer unter: www.tracktion.com win | mac
1,4 GB Premium-Pack
Synth-Battle: NI Massive vs. SerumEs gibt Synths, die will man haben und welche, die einfach in jedes Studio
gehören. In unserer neuen SynthBattle-Serie liefern wir Ihnen die zweite
Kategorie als Soundbank für unseren Zampler frei Haus. Im Pilot-Pack mit
Serum und Massive, die beide schon den Status von Legenden erreicht ha-
ben. Und das zurecht, denn in Sachen Klangqualität spielen sie in der ersten
Liga und sind würdige Opponenten. Freuen Sie sich auf 60 knackig-kräftige
Bässe, Leads und Pads, die bei jedem Sound mitmischen können.
zampler.de | zamplersounds.com | Passwort unter: www.serialcenter.de win | mac
BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!
Alle Software-Aktionen dieser DVD enden am 05.02.19
4 • Beat 02 | 2019
Tone2 FireBird 2+VA-Bolide mit Harmonic
Content Morphing
Oresus SEAllrounder mit Complex
Oscillators & 12 Filtertypen
Little One BEDer vermutlich beste
Moog-Klon der Welt
Zampler//RXREX- und SFZ-Player mit Mod-
Matrix & Parameter-Sequenzer
FXpansion Geist LiteBeat-Baukasten für rainierte
Grooves und Sequenzen
Exklusiv auf DVD: Das Beat-Studio
AAS Strum SessionMit Strum Session legt AAS einen wahren Allrounder vor, der nicht nur
authentische akustische und E-Gitarren-Sounds liefert, sondern vor allem
durch eine Vielzahl an Spielweisen, Rif-Library und FX beeindruckt.
www.applied-acoustics.com | Seriennummer: www.serialcenter.de win | mac
Engine Artist LibraryBest Service stellt Beat-Lesern eine 2 GB großen Klang-Kosmos zur Verfü-
gung. Ausgewählte Klänge aus 16 Sound-Packs, spielfertig aufbereitet für
den Engine 2-Player warten auf ihren Einsatz.
www.bestservice.de | Seriennummer: www.serialcenter.de win | mac
GUITAR HERO FÜR ALLE 2 GB SOUND-PERLEN
Beat-Heft-DVD #158Ideen für das Studio: 8,5 GB Plugs & Samples auf DVD.
Diese DVD steht ganz im Zeichen exquisiter Klan-
gerzeuger: Mit dem Primer spendiert der Ent-
wickler Syntorial Beat-Lesern einen klar struktu-
rierten und leistungsfähigen VA-Synthesizer für viele
moderne elektronische Musikstile. Dazu gesellt sich
mit dem Waverazor II LE ein Sound-Exot, der ganz
in der Tradition der Waveshaping- und PD-Synthese
steht, mit seinem Slicing-Ansatz aber klanglich weit
darüber hinaus reicht. Mit an Bord ist auch die groß-
artige Akustik- und E-Gitarren-Emulation AAS Strum
Session, Best Service’ 2 GB große Artist Library sowie
zahlreiche weitere nützliche Studio-Tools.
Alle Sounds liegen in verschiedenen Formaten
vor und sind lizenzfrei und zur freien Verwendung in
eigenen Produktionen freigegeben. Bitte beachten Sie
die den Paketen beiliegenden Lizenzbestimmungen.
DVD zusammengestellt von der Beat-Redaktion
1,4 GB:ZamplerSynthBattle
2,2 GB:Samples & Sounds
für Dubstep, Ambient, Trap
BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!
Beat 02 | 2019 • 5
Presonus Fat Channel Bundle*Vier Plug-ins aus der legendären Fat-Channel-Serie, konkret den VT1- &
RC-500-Equalizer sowie den VT1- & RC-500-Kompressor packt Presonus in
sein Bundle, das sich auch in die freie Artist-DAW laden lässt.
*Download-Version | www.presonus.com win | mac
TX16Wx V3 SamplerMit dem TX16Wx geht die dritte Generation eines VSTi-Samplers an den
Start, er nicht nur durch Formatvielfalt, sondern vor allem durch technische
Rainesse, LFOs, Multi-Ausgänge und tolle Filter begeistert.
www.tx16wx.com win | mac
Puremagnetic Snare DesignerNicht weniger als 576 erlesene Snare-Samples hat die Crew von Puremag-
netig in ihr Kontakt-Instrument gepackt. Das Konzept geht weit über eine
Sample-Schleuder hinaus und bietet zahlreiche Klangregelungen.
www.puremagnetik.com win | mac
Transition 1.02Kadenzen galore verspricht Transition, ein generativer MIDI-Sequenzer aus
dem Hause CodeFN42, mit dem sich MIDI-Noten auf Basis einfacher Regeln
mehr oder weiger zufällig erzeugen lassen. Inspiration pur!
www.codefn42.com win
Disco PoloInfected Polo bringt mit Disco Polo einen echten Allrounder an den Start,
der sicherlich klanglich in vielen Genres sein Zuhause inden wird. Zwei
morphbare Oszillatoren und 96 Presets machen den Synth zum Must-have.
bryntebengal.wixsite.com/infected-sounds win
iZotope NeutrinoNeutrino ist der kleine Bruder von Neutron, einem Spectral-Shaping-Tool,
mit dem sich der Klang von Vocals, Bass, Instrumenten und Drums signii-
kant mit einem Dreh verbessern lässt. Yes, it’s magic!
www.izotope.com win | mac
TSCHK, TSCHK, TSCHK
GRATIS-SAMPLER
CHANNEL STRIP
SPECTRAL-SHAPING
ALLROUNDER
MIDI TOTAL
BEATDVDÜber 8 GB Daten für Musiker!
6 • Beat 02 | 2019
Standards003 Beat-DVD #158
Vollgas: Syntorial Primer, Waverazor II LE, 2 GB Artis Library, 1,4 GB Zampler-Pack „Syn-th-Battle“ und 2,2 GB Samples & Sounds für Dubstep, Ambient, Trap.
006 Inhalt
008 Navigator: Best of Beat #158
096 Filesharing – Label, Artist, Rezis
097 ExtraBeat – HändlerverzeichnisKompetenz vor Ort
098 ImpressumBeat 03|2019 erscheint am 06.02.2019
Musik & Technik
010 Magazin – Fakten, Interviews, Produkte
036 Digitale Kultur: RobotikRoboter träumen nicht nur von elektri-schen Schafen, sie machen auch gerne Musik. Zumindest bei Moritz Simon Geist. Der Robotik-Spezialist und Produzent legt mit „Robotic Electronic Music“ das erste Album vor, auf dem ausschließ-lich Maschinen Hand anlegen. Das ist kein Novelty-Gag. Geist hat jahrelange Erfahrung mit Robotern – und mit ihnen Großes vor.
045 Studio Insights: Martin ButtrichMartin Buttrich hat sich zu einem der angesehensten Techno-DJs und Produ-zenten entwickelt, der für sein techni-sches Können bekannt ist. Danny Turner spricht mit ihm über die Produktionsfer-tigkeiten, die sich hinter seinem einzigar-tigen Sound verbergen.
086 DJ-Interview: Matthew DekayMatthew Dekay‘s Produktionen verschmel-zen Einlüsse von Vangelis und Bob Marley bis hin zu Eric Satie und rumänischer Fol-klore. So kann es kaum verwundern, dass sich auch seine DJ-Sets nicht mit dem Her-unterspulen von Routinen zufriedengeben. Tobias Fischer sprach mit Matthew über die magische Vielseitigkeit der CDJs, den zweiten Wind und darüber, die Tänzer dem eigenen Willen zu unterwerfen.
Inhaltsverzeichnis
Top-Mitmach-WorkshopsAuf DVD: PrimerKompaktes VA-KraftpaketSeite 38
Studio One 4 Experts:Ideen aus der CommunitySeite 44
Goove Agent 5:Slicing mit DecomposeSeite 51
TECHNOTotgesagte leben länger: Auch nach über 30 Jahren ist Techno nach wie vor ein Dauerbrenner im Club
und in den Dance-Charts. Beat liefert im großen Techno-Baukasten die Schritt-für-Schritt-Anleitung zu
den angesagtesten Subgenres des Stils und gibt essenzielle Tipps für packende Club-Tracks. Des Weite-
ren verraten in diesem Spezial Top-Produzenten des Genres ihre Sound-Tricks Seite 18
Porträt: Jan BlomqvistMit „Disconnected“ veröfentlichte
der Berliner Jan Blomqvist jüngst
ein spannendes Electro-Pop-Al-
bum, das auch produktionstech-
nisch viele interessante Details er-
ahnen lässt. Wir bitten ihn für die
nächste Ausgabe zum Gespräch,
um mehr über seine Arbeitsweise
zu erfahren. Seite 32
INBEATInhaltsverzeichnis
Beat 02 | 2019 • 7
WorkBeat038 Auf DVD: Primer
Kompaktes VA-Kraftpaket
040 Track-SpotlightTop-Ten-Sounds aus Beatport & Co. dekonstruiert
042 Power Producer: FL StudioMultiband-Efekte im Eigenbau
043 Power Producer: ReasonRiser-Efekt mit Vocals
044 Power Producer: Studio OneSounds aus der Community
050 Power Producer: LiveAtmosphärische Texturen
051 Power Producer: Groove AgentTransienten veredeln mit Decompose
052 Power Producer: Komplete 12Brachiale Industrial-Sounds erstellen
Beat-DVD 158Gleich zwei exzellente Klangerzeuger in-
den sich in diesem Monat auf unserer DVD:
Der Syntorial Primer ist ein erstklassiger
VA-Alleskönner mit bewährter subtraktiver
Struktur. Der Waverazor II LE hingegen
begeistert durch die neue Slicing-Synthese
und empiehlt sich damit als Spezialist für
futuristische Klänge. Dazu gibt es erstmalig
unser Synth-Battle, in dem mit 1,4 GB Samp-
les der NI Massive gegen den Serum antritt,
2 GB Samples vom Feinsten in Bestservice’
Engine Artist Library sowie 2,2 GB Samples
& Sounds für Dubstep, Ambient, Trap plus
Free- und Shareware, viele Klangbeispiele
und Presets plus das Begleitmaterial zu den
Workshops. Seite 3
SoftBeat054 Test: NI Kontakt 6
Was leistet der Über-Sampler?
055 Test: Metric ABKein gewöhnlicher Analyzer …
056 Neue Synth-Plug-insAktuelles aus der Welt der VSTs & AUs
060 Test: Nano Studio 2 AppKreativ-DAW für das iPad?
061 Test: FXpansion Cypher IIExperten-Synth fürs Sounddesign
062 Neue Efekt-Plug-insEfektöses für die VST- & AU-Schnittstelle
064 Test: Groove Agent 5Virtueller Drummer mit neuen Ideen
065 Test: MI Clouds & BraidsMutable Instruments goes soft-modular
066 Aktuelle Free- und SharewareFreie VSTs und AUs für das virtuelle Studio
070 Marktcheck: Web-DistributionSo verkauft man heute digital!
HardBeat074 Desktop-Audio
Alles, was auf dem Desktop nützlich ist
076 Test: Doepfer Dark Energy IIIAnalog-Knirps – ganz groß
078 Test: Akai FireDer erste FL Studio- Controller
079 Test: Nektar T4/T6Neue Keyboard-Controller
080 Test: Erica Pico System IIModularsystem auf kleinstem Raum
082 Test: Presonus ATOMPad-Controller für Studio One
084 Test: ACL System-1Voll modular – und stereo!
On Stage090 Test: NI Traktor 3
DJ-Standard – weitergedacht
091 Test: Denon SC5000MMediaplayer für die Prime-Serie
092 EDM BuilderEl Profesor – Ce Soir
093 Power Producer: NI Traktor Pro 3DJing feat. Modularsystem
094 Power Producer: Serato DJHits im Schnellzugrif
095 Power Producer: Push-DJingKreativer Gate-Einsatz
Test: Doepfer Dark Energy III„Auch wenn Dark Energy auf den ersten
Blick komplex und technisch wirken mag,
beweist er sich schon nach wenigen Minu-
ten als vielseitiges und Klang-gewaltiges
Synthese-Kraftwerk für viele elektronische
Stile“, urteilten wir über die Version 2.
Kann die dritte Generation das noch über-
trefen? Seite 76
Freunde werden?www.facebook.de/beat.magazin
Top Workshop-Videoswww.youtube.com/BeatMagazin
Die neusten News aufwww.beat.de
Beat Workzone 01/19 – Synth Kit Ab sofort für 9,99 Euro
am Kiosk oder im
www.falkemedia-shop.de
790 Euro geschenkt
INBEATInhaltsverzeichnis
TECHNO
BEAT.D E SKILLS FÜR MACHER M USIK PRODUKTION DJ-ING
#158
/02-
2019
AUF DVD
WAVERAZOR II LE* SPEZIALIST FÜR SLICING-SYNTHESE
* Onli
ne-R
egist
rieru
ng er
ford
erlic
h
8,5 GB
FACEBOOK-FANS IRREN NICHT 3 3 1 8 1
TECHNO BAUSTEINE FÜR DEN CLUB-SOUND TESTS DARK ENERGY III ERICA PICO II ACL-SYSTEM-1 AKAI FIRE CYPHER 2 UVM
.02-2019
TESTS NI KONTAKT 6 | CYPHER 2 | NI TRAKTOR 3 | PRESONUS ATOM | ERICA PICO II
1,4 GB SYNTH-BATTLE* NI MASSIVE VERSUS SERUM
Vollgas:
Dubstep, Ambient, Trap
2,2 GB Samples & Sounds für
CONSTRUCTOR
DARK ENERGY IIIBESTER KOMPAKTER ALLER ZEITEN?
AKAI FIREALLROUND-CONTROLLER
FÜR FL STUDIO
MUSIKVERTRIEBSO GEHT DER ONLINE-VERKAUF
BAUSTEINE FÜR DEN CLUB-SOUNDGROOVE, HOOK, ARRANGEMENT, MIX:
INTERVIEWIM STUDIO MITBUTTRICH
RISER-EFFEKT
REASONPRODUCER
MIT VOCALS
VOLLVERSION PRIMER*ALLESKÖNNER FÜR ELECTRO
D 6,
99 €
AT
7,90 €
CH
12,9
0 CHF
LUX
8,2
0 € I
T 8,70
€
4 196779 606997
02
Studio Insights: Martin Buttrich
Never change a running systemMartin Buttrich hat sich zu einen der angesehensten Techno-DJs und Produzenten entwickelt, der für sein technisches Können bekannt ist. Danny Turner spricht mit ihm über die Produktionsfertigkeiten, die sich hinter seinem einzigartigen Sound verbergen. Übersetzung: Sascha Blach
46 • Beat 02 | 2019
Martin Buttrich begann seine Karriere in den
90er-Jahren in der deutschen Clublandschaft,
als er mit seinem ehemaligen Partner, dem
DJ und Produzenten Timo Maas, zusammenarbei-
tete. In diese Zeit fallen mehr als 100 Co-Produkti-
onen, darunter Remixe für Depeche Mode, Fatboy
Slim und Green Velvet. Im Jahr 2003 erhielt das Duo
sogar eine Grammy-Nominierung für ihren Remix
von Tori Amos’ „Don’t Make Me Come To Vegas“.
Diese Erfahrung half Buttrich, sein Handwerk zu er-
lernen und seine eigene Diskographie aufzubauen.
In den letzten 15 Jahren hat sich der deutsche
Musiker zu einem bedeutenden Produzenten ent-
wickelt. Im Bereich der Dance Music hat er eine
beeindruckende Diskograie auf zahlreichen iko-
nischen Labels vorgelegt, darunter Desolat, jenes
Düsseldorfer Label, das Buttrich mit dem tunesi-
schen DJ-Produzenten Loco Dice gegründet hat.
Was ihn auszeichnet, ist seine beeindruckende Fä-
higkeit, Beats zu manipulieren. Außerdem hat er
eine leidenschaftliche Vorliebe für Hardware. So ist
Buttrichs kerniger Sound, der eine ganze Ära dei-
niert hat, zum Teil auch auf sein hochmodernes Stu-
dio und eine über 20 Jahre angewachsene Sample-
sammlung zurückzuführen.
Best / Hast du durch Remixe viel über Produkti-
on gelernt?
Martin / Ich hatte schon drei oder vier Jahre lang
Musik gemacht, bevor ich zum Remixing kam. Ich
war zunächst nur ein einfacher House/Techno-Pro-
duzent, der kaum Ahnung von Songstrukturen hatte
oder wie man mit Gesang umgeht. Das Remixen ei-
nes Pop-Songs oder von Stücken mit einer solchen
Struktur war deinitiv eine fantastische Art etwas
zu lernen. Durch die Analyse der Stems konnte ich
meine Fähigkeiten verbessern, was die Grundlagen
von Song-Arrangements sowie das Layering und
das Aufnehmen von mehrstimmigen Vocals angeht.
Beat / Welche Remixe sind deine wichtigsten? Zum
Beispiel weil sie groß herausgekommen sind oder
weil diese Künstler dich sehr inspiriert haben ...
Martin / Diejenigen, die sich als die besten erwie-
sen haben, waren die schmerzhaftesten (lacht). Der
Remix von „Enjoy he Silence“ von Depeche Mode
hat ungefähr sechs Wochen gedauert, weil man un-
ter großem Druck steht, um einen berühmten oder
erfolgreichen Song nicht zu ruinieren. Das bereitete
mir große Bauchschmerzen. Ich denke, der Remix
von Tori Amos’ „Don‘t Make Me Come To Vegas“
war ziemlich gut. Es gibt Remixe, auf die ich wirklich
stolz bin, aber glaub mir, es gibt auch einen Haufen,
wo ich wünschte, ich hätte das nicht getan.
Beat / Wie viele Produzenten aus deiner Zeit hast
auch du mit einem Atari ST-Computer und Cuba-
se angefangen, oder?
Martin / Genau, mit dem Atari-Computer, einem
Akai MPC1000-Sequenzer und dazu kam ein altes
Yamaha SY85, das mein Freund hatte. Es verfügte
über einen Multimodus, sodass man acht oder 16
verschiedene Sounds zusammen verwenden konn-
te. Der Atari wurde mit Cubase 1.0 geliefert. Wenn
ich mich nicht irre, hatte ich zwar 16 MIDI-Kanäle,
um externe Synthesizer auszusteuern, aber es gab
kein Audio.
Beat / Angesichts der Einschränkungen durch den
Atari ist es schwer zu glauben, dass die Leute da-
mals solche Musik gemacht haben ...
Martin / Nach dem Atari gab es ein Gerät namens
Falcon Pro MIDI, das alles verändert hat, weil ich
zum ersten Mal sechs Mono- oder Stereospuren im-
portieren und aufnehmen und einen Vocal-Track
auch verschieben konnte. Das war ziemlich revolu-
tionär für mich. Ohne das Gerät wären wir nicht in
der Lage gewesen, diese Remixe zu machen, da wir
zuvor nur einen E-mu e6400-Sampler verwendet
hatten. Versuch dir vorzustellen, einen Vocal-Re-
mix zu machen, wenn du nur einen Sampler hast.
Man muss den Gesang in kleine Samples schnei-
den und alles mit MIDI wieder zusammenfügen.
Damals war Pro Tools die einzige richtige DAW, die
aber viel zu teuer war.
Beat / Konntest du dir damals Hardware über-
haupt leisten?
Martin / Am Anfang war Hardware außerhalb mei-
ner Reichweite, aber ich zog mit Andy Bolleshon in
78 • Beat 02 | 2019
Test: Akai FireEndlich gibt es einen dedizierten Hardware-Controller für die beliebte DAW FL Studio. Wird die Bedienung damit noch einfacher? von Kai Chonishvili
Features
4x16 anschlagdynamische
RGB-Pads
4 Bänke mit zuweisbaren
berührungsempindlichen
Reglern
ein kleines OLED-Display
ein Push-Encoder
Transport-Funktion
inkl. FL Studio Fruity Fire
Edition
Stromversorgung über
USB
für Mac/PC
Schon seit einigen Jahren kommen
vermehrt MIDI-Controller auf den
Markt, die auf Software zugeschnit-
ten sind und die Bedienung erleichtern
möchten. Ganz vorne mit dabei ist die
DAW Ableton Live, für die es etliche Con-
troller gibt, wie beispielsweise Novati-
on Launchpad, Akai APC40 oder Able-
ton Push 2. Doch auch Presonus Studio
One und Steinberg Cubase haben spezi-
elle Controller am Start. Und FL Studio?
Bislang blieb diese populäre DAW hin-
sichtlich der Controller-Entwicklung völ-
lig außen vor. Bis jetzt! Akai Fire ist die
erste haptische Fernsteuerung exklusiv
für FL Studio.
ÄußeresAuf den ersten Blick wirkt der Control-
ler vertraut, denn das typische Akai De-
sign kennt man bereits von der etablier-
ten APC-Reihe und auch die Pad-Matrix
weckt sofort Erinnerung an den Patterne-
ditor bei FL Studio. Zunächst einmal
handelt es sich beim Akai Fire um ei-
nen USB-Controller, der keinen Trei-
ber benötigt: anstöpseln, FL Studio star-
ten und loslegen. Im Zentrum indet man
die 4x16-Pad-Matrix mit anschlagdyna-
mischen RGB-Pads, um Pattern zu pro-
grammieren oder Fingerdrumming zu
ermöglichen. Das kleine OLED-Display
dient der Abnahme von essentiellen In-
fos. Zahlreiche Taster sowie vier berüh-
rungsempindliche Endlosregler mit vier
Bänken und ein zentraler Push Encoder
unterstützen die Bedienung.
Beat-ProgrammierungDie unübersehbare Pad-Matrix ist prädesti-
niert für die Beat-Programmierung, da man
immer vier Spuren auf einen Blick hat. So
kann man einen Beat, bestehend aus bei-
spielsweise Kick, Snare, Closed und Open
Hi-Hat, gleichzeitig programmieren. Bei
gedrückten Pads lassen sich zudem ein
oder mehrere Events im Microtiming ver-
schieben und tonal versetzen. Grooven-
de Hi-Hat-Muster und Trap-style Sna-
re Rolls mit Tonhöhenfahrten sind damit
also schnell gemacht. Nach dem gleichen
Prinzip kann man auch die Lautstärke für
jedes Event bestimmen, um beispielsweise
Ghost Notes einzufügen. Möchte man Ak-
zente setzen, gibt’s hierfür einen Eingabe-
modus, wie man es von klassischen Drum-
computern kennt. Für das Austauschen der
Instrumente bietet sich die Browse-Funk-
tion mit dem Push-Encoder an, da man
während des Durchforstens der Samp-
le-Bibliothek auch diese vorhören kann.
Generell gelingt die Beat-Programmierung
mit dem Controller ziemlich lott. Wün-
schenswert ist jedoch die Möglichkeit, den
Swing-Parameter von der Hardware steu-
ern zu können. Dies muss man leider wei-
terhin mit der Maus erledigen.
Klaviatur an BordWenn man den Beat fertig programmiert
hat, kann man zum Note-Modus wechseln
und das Pad-Layout ändert sich in eine Kla-
viatur mit vier Oktaven. Ein Grif zum Push
Encoder ermöglicht anschließend das Ein-
grenzen auf eine gängige Skale, wie bei-
spielsweise Dur, harmonisch Moll und so
weiter. Anfängern wird dadurch das Kom-
ponieren von Melodien stark erleichtert,
denn der Controller zeigt an, welche Noten
„die richtigen“ sind. Aber man muss wis-
sen, dass der Ausdruck von einer spannen-
den Melodie oder einer mitreißenden Ak-
kordfolge auch von der Dynamik abhängt
– und diese lässt sich leider nicht live ein-
spielen. Der Akai Fire hat zwar anschlag-
dynamische Pads, doch interpretiert FL
Studio die angeschlagenen Pads stets mit
einem konstanten Wert, das gilt auch für
den Drum-Modus. Schade, denn so wird
Potential verschenkt.
Schrauben erlaubtNach dem die Ideen eingespielt oder auch
programmiert sind, ermöglichen die vier
berührungsempfindlichen Endlos-En-
coder weitere Bearbeitungsschritte. Im
Mixer-Modus können Anwender mit den
Reglern pro Kanal die Lautstärke, Panora-
ma-Position sowie die hohen und tiefen
Frequenzen justieren – für einen lotten
Rohmix ist das ausreichend. Resonante
Filterfahrten für z.B. schmatzende Bass-
lines gelingen im Channel-Modus. Und
ja, Parameteränderungen können im Re-
cord-Modus direkt als Automation aufge-
zeichnet werden. Wer seine eigenen Pa-
rameter mit den vier Reglern steuern will,
kann diese in den beiden User-Modi frei
belegen (via MIDI-Learn).
FazitDer Akai Fire ist ein guter Einstiegs-Con-
troller für FL Studio, da man essenziel-
le Dinge von der Hardware aus steuern
kann. Allerdings schreit dieser Neuling
gerade zu nach einer ausgewachsenen
Pro-Version mit funktionierender An-
schlagdynamik, weiteren Einspieltools
(Arpeggiator, Akkordgenerator, Note
Repeat), einem großen Display für mehr
Infos, innovative Finessen à la NI Ma-
schine (Lock Feature, Strumming) und so
weiter. Aber wenn man noch keinen MI-
DI-Controller am Start hat und sich eine
kompakte Steuer- und Einspielzentra-
le für FL Studio wünscht, sollte man Akai
Fire aber in jedem Fall antesten. r
Kompakt, schlicht und aufs
Wesentliche reduziert: der
Akai Fire.
Fakten
Hersteller: Akai
Professional
Web: www.akaipro.com
Vertrieb: Fachhandel
Preis: 239 Euro
J Plug and Play
J mehrere Einspielmög-lichkeiten
J intuitive Bedienung
J robuste, aber leichte Konstruktion
n keine Anschlagdynamik
n OLED-Display könnte größer sein
n ausschließlich auf FL Studio zugeschnitten
Verarbeitung: Technik: Preisleistung:
Gesamt:
Alternativen
keine
HARDBEATTest: Akai Fire
38 • Beat 11 | 2018
DVD-VOLLVERSION IM FOKUS
38 • Beat 02 | 2019
Gratis auf DVD: Syntorial Primer
Kraftpaket auf engstem RaumEs gibt sie tatsächlich noch: Die kleinen, praktischen, unkomplizierten Synthesizer, die nicht mit schierer Feature-Gewalt, sondern schlichtweg gutem Sound auftrumpfen. So wie unsere aktuelle Vollversion „Pri-mer“. Lassen Sie sich von seinem unscheinbaren Äußeren nicht täuschen, denn der Synth kann mehr, als seine schlichte Optik preisgeben mag. Zum Beispiel superfette Bässe … von Alex Bota-Weber, Marco Scherer
Oszillatoren
Herzstück des Primer sind die
drei Oszillatoren mit ihren zahl-
reichen Wellenformen. Der
Clou: der Sub-Oszillator, Rau-
schen sowie die FM-Funktion.
Filter
Das Multimode-Filter stellt
Tief-, Band- und Hoch-
pass zur Verfügung, besitzt
Keytracking und ist an
zahlreiche Modulations-
quellen angeschlossen.
Modulatoren
Der Primer bietet die klassi-
schen Modulatoren, im Detail
feste und freie Hüllkurven
sowie einen lexiblen LFO.
Efekte
Sehen lassen kann sich
auch die Efekt-Sektion
des Primer: Distortion,
Phaser, Chorus, Delay und
Reverb warten nur darauf,
Ihre Sounds zu veredeln.
Weitere Infos:
Weitere Infos: www.syntorial.com
22 Gratis-Lektionen auf DVD
Beat 11 | 2018 • 39
WORKBEATWorkshop: Syntorial Primer
Beat 02 | 2019 • 39
1 GrundlageLaden Sie den Primer auf eine neue Spur
und klicken den Reset-Button links unten,
um das Init-Preset zu erzeugen. Bei den
Oszillatoren wählen wir für OSC 1 die Säge-
zahn-Wellenform als Basis für unseren Bass,
drehen SUB voll auf und NOISE zur Hälfte.
Damit haben wir schonmal einen reichhalti-
gen Grundsound. Die VOICES stellen wir auf
LEGATO und PORTA auf etwa 2 Uhr für einen
Glide-Efekt. 1
4 PunchAMOUNT stellen wir auf etwa 12 Uhr
und bei D(ecay) genügt ein Wert von
50-60 ms, sonst wird‘s zu bullig. Je nach
Einsatzzweck des Basses sollten Sie den end-
gültigen Wert variieren. Bei schnellen Stacca-
to-Bässen wie beispielsweise bei Psytrance
sollte D(ecay) noch kürzer ausfallen, dafür
AMOUNT höher. Mehr D(ecay) und AOMUNT
empfehlen sich wiederum bei Trap, damit der
Bass herzhaft „booomt“. 1
2 WuchtBeim Sub Oszillator wählen wir das
Rechteck als Wellenform, bei OSC 2
den Sinus. Letzteren transponieren wir per
SEMI um 19 Halbtöne hoch und drehen MIX
auf etwa 9 Uhr. Somit spielt Oszillator 1 die
Hauptrolle, OSC 2 reichert ihn mit seinen ho-
hen Frequenzen an. Damit der Sound etwas
rauer wird, drehen wir FM auf 2 Uhr hoch.
Auch FINE(tune) von OSC 2 drehen wir ganz
leicht auf. 1
5 DynamikAuch den LFO nehmen wir mit an Bord.
Die RATE stellen wir auf schnelle 16th,
AMOUNT auf 10 Uhr und wählen PITCH als
DEST(ination). Bei länger gespielten Noten
sollten Sie die RATE automatisieren, um mehr
Dynamik in den Sound zu kriegen. Und wenn
wir schon bei der Dynamik sind: Wählen Sie
im PERFORMANCE-Abschnitt VOLUME als
VEL DEST (Velocity Destination), um Sequen-
zen weniger starr klingen zu lassen. 1
3 FilterDurch die Abweichung klingt der Bass
nochmals reichhaltiger. Doch damit
der Sound auch wirklich wie ein Bass tönt,
stellen wir CUTOFF auf 10 Uhr, ENV auf 2
Uhr und alle Regler der Hüllkurve auf null.
Nur D(ecay) bleibt in etwa mittig stehen.
Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Ein
wenig Punch wäre aber noch praktisch: Also
wählen wir PITCH bei DEST(ination) des MOD
ENVELOPE. 1
6 EfekteBei der abschließenden Auswahl der
Efekte kommt es einmal mehr auf den
gewünschten Stil an. UNISON mit 4 VOICES
kann den Bass „Reese“-like aufpumpen und
in die Breite ziehen, doch macht dies nicht
für jeden Stil Sinn. Selbiges gilt für DIST(or-
tion). Auf jeden Fall geben wir für satteren
Klang aber minimale Dosen um die 6 - 10%
an DELAY mit TIME 1/32 und REVERB mit
minimaler SIZE hinzu. r
86 • Beat 02 | 2019
DJ-Interview:
Matthew DekayMatthew Dekay‘s Produktionen verschmelzen Einlüsse von Vangelis und Bob Marley bis hin zu Eric Satie und rumäni-scher Folklore. So kann es kaum verwundern, dass sich auch seine DJ-Sets nicht mit dem Herunterspulen von Routinen zufriedengeben. Tobias Fischer sprach mit Matthew über die magische Vielseitigkeit der CDJs, den zweiten Wind und darüber, die Tänzer dem eigenen Willen zu unterwerfen.
Beat 02 | 2019 • 87
Beat / War dir schon immer klar, dass du ein DJ
werden wolltest?
Matthew Dekay / Ganz im Gegenteil! Ich war als
Jugendlicher sehr schüchtern und habe mich des-
halb zunächst aufs Produzieren verlegt. 2002 fragte
mich mein Manager, ob ich nicht beim Dance-Val-
ley-Festival am Eingang ein paar Platten aulegen
wolle. Das hörte sich nach einer kleinen Sache
an und ich konnte mir nicht vorstellen, dass mir
dort überhaupt jemand zuhören würde. Das war
mir auch recht, denn ich konnte kaum zwei Plat-
ten zusammenmischen! Irgendwann wurde mein
Gig dann auf die Mainstage verlegt. Zu guter Letzt
musste ich spontan für die Chicago-House-Legen-
de „Bad Boy Bill“ einspringen, weil der seinen Flug
verpasst hatte. So hatte ich meinen ersten Auftritt
als DJ vor 50.000 Leuten.
Beat / Wie hast du damals aufgelegt?
Matthew Dekay / Als ich angefangen habe, gab es
noch keine CDJs. Also habe ich mit zwei Technics
Turntables angefangen. Als sich die CDJs dann
durchgesetzt haben, ist mit ihnen eine neue Ge-
neration entstanden: Die Produzenten-DJs. Plötz-
lich konntest du selbst als Erster deine eigene Mu-
sik in den Clubs spielen. Das erscheint uns heute
als banal. Damals aber war das nur möglich, wenn
du reich genug warst, dir deine eigenen Vinyl-LPs
zu pressen.
Beat / Hast du dich eigentlich nie für Traktor oder
Serato interessiert?
Matthew Dekay / Doch, kurzzeitig. Aber die CDJs
sind so vielseitig, dass ich keinen Sinn darin sehe,
einen Laptop mit auf die Bühne zu nehmen. Ich ver-
wende stattdessen lieber 4 CDJs und kombiniere sie
mit ein paar Pedalen.
Beat / Benutzt du die 4 CDJs auch tatsächlich bei
jedem Gig?
Matthew Dekay / Ja, und das praktisch ununterbro-
chen. Es kommt ganz selten vor, dass du bei mir we-
niger als drei aktive Fader im Mixer siehst. Ach, und
seit kurzem nutze ich auch noch ein Reverb von
OTO namens „Bam“. Damit lassen sich atmosphä-
rische Drones erzeugen. Ein tolles Teil!
» Ein DJ-Gig wird erst durch seine Gipfel und Täler gut. «
Beat / Wie bereitest du
dich auf einen Gig vor?
Matthew Dekay / Im
Augenblick sammle ich
Musik in Wochen-Ord-
nern. Im Laufe der Wo-
che sammle ich alle Mu-
sik, die ich gerne höre
und spielen würde, ganz
egal ob digital oder Vi-
nyl. Wenn ich fertig bin,
mache ich mir oft meine
eigenen Edits. Und dann
bereite ich mich auch
noch einige Stunden vor
dem Set auf den Auftritt
vor. Aber ich übertreibe
es auch nicht, weil ich es
mag, wenn meine Ent-
scheidungen spontan
sind. Ich vertraue mei-
nem Unterbewusstsein.
Beat / Spontaneität lässt
sich gar nicht vermei-
den, oder? Man weiß ja
eher selten vorher, wie
die Leute im Club reagie-
ren werden.
Matthew Dekay /
Stimmt, aber das ist mir
auch gar nicht so wich-
tig. Mein Ziel als DJ ist
es, die Unterschiede zwi-
schen den Leuten auf-
zulösen und sie meiner
musikalischen Vision
zu unterwerfen. Andere DJs mögen das anders se-
hen und es funktioniert auch nicht immer. Aber
das ist es, was ich liebe und was mich immer wie-
der herausfordert.
Beat / Du setzt dich also in gewisser Weise über die
Erwartungen der Gäste hinweg?
Matthew Dekay / Es wäre für mich ideal, wenn sie
gar keine Erwartungen hätten! Das ist aber natürlich
gar nicht möglich. Du wirst als DJ zu einer Marke
und damit sind augenblicklich bestimmte Vorstel-
lungen verbunden. Ich möchte beispielsweise am
liebsten als ein Künstler bekannt sein, der sich stän-
dig neu erindet. Manche verstehen das nicht, ande-
re kommen genau deswegen zu meinen Gigs. Es ist
mir nicht egal, was die Tänzer denken, aber gleich-
zeitig beachte ich ihr Feedback nicht all zu sehr. Es
geht beim Aulegen um Geschmack und ich blei-
be mir persönlich gerne treu und halte an dem fest,
woran ich glaube – komme, was wolle. Vielleicht
verläuft ja genau da die Grenze zwischen Kommerz
und Kunst.
Beat / Wie weiß man, dass ein guter Moment ge-
kommen ist, um ein Set zu beenden?
Matthew Dekay / Wenn du keine Energie mehr
hast! Wenn du als DJ keine neuen Momente mehr
erzeugen kannst, ist dein Set an einem Endpunkt
angekommen. Es gibt aber ein faszinierendes Phä-
nomen. Manchmal legst du zu lange auf und ge-
nau, wenn du meinst, es gäbe wirklich nichts mehr
zu sagen, wirst du von der Musik mitgerissen und
bekommst einen zweiten Wind. Das ist mir schon
mehrfach passiert und ich denke, jeder, der schon
mal mehr als acht Stunden am Stück aufgelegt hat,
wird das nachvollziehen können.
Beat / Kann man solche Erlebnisse auch gezielt
erzeugen?
Matthew Dekay / Ich denke schon. Ein DJ-Gig wird
erst durch seine Gipfel und Täler gut. Es zeichnet
einen großartigen DJ aus, dass er bewusst mitten
in seinem Set ganz tiefe Täler durchschreiten kann
und dann, wie ein wahrer Champion, wieder den
Weg aus ihnen heraus indet. Spannung und Ent-
spannung – um nicht anderes geht es.
Matthew Dekays aktuelle Veröfentlichung „Spell-
bound“ ist auf dem Oscillat-Label erschienen. r
www.facebook.com/matthewdekay
ONSTAGETest: Matthew Dekay
36 • Beat 02 | 2019
Digitale Kultur: Robotik
Bewegende WesenRoboter träumen nicht nur von elektrischen Schafen, sie machen auch gerne Musik. Zumindest bei Moritz Simon Geist. Der Robotik-Spe-zialist und Produzent legt mit „Robotic Electronic Music“ das erste Album vor, auf dem ausschließlich Maschinen Hand anlegen. Das ist kein Novelty-Gag. Geist hat jahrelange Erfahrung mit Robotern – und mit ihnen Großes vor. von Tobias Fischer
Beat / Eines deiner ersten Projekte war die MR-808,
eine Installation, in der jeder 808-Sound von Robo-
terhand auf einem echten Schlagzeug gespielt wird.
Was für Gedanken gingen dir dabei im Kopf herum?
Moritz Simon Geist / Seit ich mit 12 angefangen ha-
ben, Musik zu machen, hat mich immer das “Da-
zwischen” interessiert: Das Brummen beim Ste-
cker-Reinstecken, das Skippen von kaputten CDs
oder der falsche Grif auf der Gitarre. Ich hatte ir-
gendwann eine lose Anzahl von Experimenten
herumliegen: Modifizierte Schallplattenspieler,
kaputte, aber gut klingende Efektgeräte, kleine Mi-
ni-Robots, Tape Loops. Deswegen suchte ich etwas,
das all meine “Experimente” umklammert – und
kam auf die 808 als ikonisches Musikinstrument.
Ich wollte aus meinen Experimenten etwas Funk-
tionierendes machen und kam so auf die Idee mit
der robotischen 808. Während der drei Jahre Bau
kamen dann noch viele Layer hinzu: Dass es cool
ist, Robotern beim Spielen zu zusehen und hören.
Wie mechanische Musik immer etwas neben der
Spur klingt, aber dadurch extra funky ist.
Beat / Pat Metheny hatte ein Projekt namens „Or-
chestrion“, das auf den ersten Blick der MR-808
sehr ähnlich sieht, und das auf selbstspielenden In-
strumenten basiert. Worin besteht aus deiner Sicht
der Unterschied?
Moritz Simon Geist / Die MR-808 spielt mit der
Ikonograie und ist eine Verbeugung vor dem be-
rühmtesten Drum Computer aller Zeiten. Eric Sin-
ger, der mit seiner Gruppe LEMUR die Instrumente
für Metheny baute, hat in einem Aspekt einen ähn-
lichen Ansatz wie meine MR-808, nämlich die Ro-
boterisierung von bestehenden Instrumenten. Sin-
ger ist der Pate der neuzeitlichen Robotermusik
und hat viele Techniken und Instrumente erfun-
den. Metheny / Singer haben viele klassische Inst-
rumente wie Glockenspiele, Marimbas, Klaviere als
Roboter nachgebaut. Da gibt es also schon eine Ge-
meinsamkeit. Irgendwann war mir dieses Referen-
zielle bei der MR-808 aber auch zu viel, und meine
neueren Instrumente sind futuristischer und loten
eher aus, wie man mechanische Musik mit unbe-
kannten Methoden in der Zukunft spielen könnte.
Beat / Das Interessante ist, dass zur Zeit ja gera-
de das umgekehrte Konzept Konjunktur hat: Tech-
no und House von Orchestern und akustischen En-
sembles spielenzulassen.
Moritz Simon Geist / Für mich ist das dieselbe Ent-
wicklung: raus aus dem Computer. Die meisten
elektronischen Musiker*innen haben leider noch
keine Roboter an der Hand um damit Musik zu ma-
chen, also müssen sie auf andere Klangquellen in
der realen Welt zurückgreifen: Sampling oder ech-
te Instrumente. Durch Software ist in den letzten
Jahrzehnten im Bereich 10 Hz bis 22 kHz einfach
alles schon getestet worden. Das interessante pas-
siert wieder außerhalb vom Rechner, die Ungenau-
igkeit, das Organische.
Ich möchte noch auf einen anderen wichtigen
Punkt hinweisen. Als Ende der 90er alle angefangen
haben mit Laptops Musik zu machen, fehlte plötz-
lich in Performances ein wichtiges Element: das Vi-
suelle, was bei akustischen Instrumenten schon da
ist – nämlich: Es passiert etwas auf der Bühne, was
den Fokus des Publikums auf sich lenkt und die vi-
suellen mit den akustischen Eindrücken verbindet.
Viele Laptop-Künstler*innen setzen deswegen Vi-
suals ein. Ohne ein visuelles Element auf der Büh-
ne fehlt einfach etwas. Das klappt meist auch ganz
gut. Aber was auch gut klappt, sind wiederum mehr
Menschen, Orchester oder: Roboter!
Beat / Deine Roboter haben sehr genau deinier-
te Spielerpersönlichkeiten und Bewegungsabläu-
fe. Warum interessiert dich nicht so sehr die Schie-
ne, bei der Roboter kreativen Freiraum haben oder
das Komponieren eigener Werke durch eine künst-
liche Intelligenz?
Moritz Simon Geist / Das interessiert mich total,
ist bloß nicht so einfach umzusetzen. Ich bin Mu-
siker und spiele viele Konzerte. Genauso wie bei
Bands gibt es einen Kompositions- und Live-Pro-
zess, und hier setze ich aus eher praktischen
Gründen eher darauf, alles vorherbestimmt und
„geplant“ zu spielen. Eine Band würde zum Bei-
spiel auch eher nicht die ganze Zeit nur improvi-
sieren – beziehungsweise das ist schwierig und
eine eigene Gattung für sich. Ein weiterer Aspekt
ist, dass meine DIY-Roboter trotz Tausender Kilo-
metern auf Tour und langer Erfahrung oft kaputt
gehen, auch auf der Bühne. Wenn ich dann noch
zusätzlich anfange, mehr zu improvisieren ist das
für mich einfach zu stressig.
BEATKULTURDigitale Kultur: Robotik
Beat 02 | 2019 • 37
Hacker-Spirit
Beat / Was waren konkrete Herausforderungen bei
der Umsetzung der Roboter?
Moritz Simon Geist / Als ich mit der MR-808-In-
stallation aning, hatte ich weder Geld, Konzerte,
Werkstatt noch anderweitige strukturelle Hilfe und
wusste auch nicht, wo das alles endet. Deswegen
hab ich nach gutem Hacker-Spirit alles genutzt, was
mir Leute geschenkt oder was ich gefunden oder bei
ebay gekauft habe. Es ging mir auch viel um Recy-
cling. Ich habe in der 808 ein halbes Klavier – aus-
einandergenommen – verbaut. Die Materialkos-
ten der Original-808 waren nur wenige 1000 Euro,
Werkzeug inklusive, dafür dre i Jahre Bauzeit.
Dann ing ich an, Konzerte zu spielen und auf
Tour zu gehen, und ich hatte weniger Zeit. Ich habe
mehrere 3D-Drucker gekauft und mit der Zeit sind
meine Roboter immer besser geworden. Inzwi-
schen arbeiten 3-6 Leute in Teilzeit bei mir, wir ma-
chen Aufträge für andere Künstler*innen und ich
lasse auch viel fertigen, Schweißarbeiten, Lackie-
ren, große CNC Holzarbeiten oder Elektronik Plati-
nen. So habe ich mehr Zeit mich auf Musikmachen
und crazy Ideen umzusetzen.
Beat / Was würdest du sagen, wo die Ideen für die
einzelnen Roboter herkommen?
Moritz Simon Geist / Viel aus dem Klangbereich.
Ich denke oft “ich hätte gerne einen Track mit dem
und dem Klang”, und versuch dann, den mit Robo-
tern umzusetzen. Ich habe neulich zum Beispiel
eine Muschel geschenkt bekommen, die beim Dre-
hen so ein cooles Techno-Glucksen von sich gibt.
Das wird ein tolles neues Instrument! Wie beim
Field-Recording oder Sampling versuche ich, mit
ofenen Ohren durch die Welt zu gehen und Geräu-
sche zu inden, die ich dann mit Robotern automa-
tisiere. Wie meine automatische Techno-Muschel!
Beat / Die Roboter spielen letzten Endes deine Mu-
sik. Was ist an diesem Prozess für dich persönlich
spannend und befriedigend? Fühlt es sich immer
noch an wie deine eigene Musik?
Moritz Simon Geist / Obwohl meine Roboter für
mich spielen, ist meine Performance stark mit mir
verbunden, mit all den ästhetischen und komposi-
torischen Problemen die es da gibt. Ich manipulie-
re die Instrumente ja auch live auf der Bühne. Mei-
ne Instrumente sind auch nicht autonom, sondern
werden wie ein Drumcomputer oder Syntheziser
über MIDI gesteuert. Für mich ist das alles schon
zu so einer Alltäglichkeit geworden, dass ich das
nicht mehr als besonders sehe. Klar: Techno mit
Robotern – warum nicht? Erst wenn ich dann auf
Leute trefe, die das noch nie gesehen haben, wird
mir manchmal bewusst, wie ungewöhnlich das viel-
leicht auch ist.
Techno verstanden
Beat / Du hast gesagt, dass einer der Gründe für
deine Arbeit mit Robotern darin besteht, dem Hö-
rer eine andere Art anzubieten, mit der Musik zu
interagieren. Was genau meinst du damit?
Moritz Simon Geist / Das hat erst mal bei mir selbst
angefangen. Ich mag dieses Gefühl, ein sich bewe-
gendes Wesen zu haben, mit dem ich zusammen
Musik mache. Ich sehe die Bewegungen und höre,
wie gleichzeitig etwas passiert. Eigentlich sind mei-
ne Robots noch viel zu klein, übersichtlich und ver-
ständlich. Mir schwebt da ein richtiger großer ro-
botischer Organismus vor. Aber, was ich jetzt schon
sehe, ist, dass die Verbindung von Bewegung und
Sound sehr stark ist. Ich begreife Klang dadurch an-
ders, wie beim Klavierspielen. Und durch Gesprä-
che mit Menschen aus dem Publikum weiß ich, dass
das anderen auch so geht. Neulich kam eine Frau
auf mich zu und sagt, dass sie das erste mal Techno
richtig verstanden hätte. Das ist doch toll!
Beat / Das Visuelle ist ein ganz wichtiger Teil des
Ganzen. Was bleibt von dem Projekt auf dem Al-
bum „Robotic Electronic Music“?
Moritz Simon Geist / Eigentlich alles in der Medi-
enkunst und auch einige Musikrichtungen (zum
Beispiel Improvisation, Noise, und einige Jazz Rich-
tungen) sind in Verbindung von Klang und Bild
also live oder Video besser zu begreifen. Bei Ro-
boter-Musik gilt das auf jeden Fall auch. Deswe-
gen habe ich zu dem Album auch mehrerer Videos
veröfentlicht. Und ein Album ist trotz sterbender
Musikindustrie immer noch ein anerkanntes Werk,
ohne das mir persönlich ein wichtiges Ziel fehlen
würde. Für mich ist Technik letztendlich nur Werk-
zeug und sollte in einer künstlerischen Arbeit nie
Selbstzweck sein. Es geht mir nicht darum zu zei-
gen: „Schaut her, was ich für crazy Technik bauen
kann. Ach ja … und Musik mach damit ich auch.“
Das wäre ein sehr kurzfristiges Konzept und wür-
de die lange Arbeit überhaupt nicht rechtfertigen.
Meine Robots stellen zwar etwas Besonderes dar.
Am Ende geht es aber darum, überzeugende Musik
zu spielen. Wenn das Publikum nicht abgeht, habe
ich etwas falsch gemacht.
Beat / Du hast zurecht gesagt, dass Roboter oft-
mals mit unserer Idee der Zukunft verbunden sind.
Wohin könnte die Reise deiner Meinung nach in
den nächsten paar Jahren gehen?
Moritz Simon Geist / Ich hab mich lange mit dem
Bereich des „Speculative Design“ beschäftigt, ei-
ner Richtung im Design, wo man Zukunft entwirft.
Manchmal als Konzept, manchmal konkret. Da
steckt sehr viel Science-Fiction drin, aber vor allem
wird die Zukunft als Feld von möglichen Szenarien
gemalt. Der Warp-Drive? Eventuell! Proteinreiches
Essen aus Insekten? Wahrscheinlich! Kleine porta-
ble Nuklearreaktoren im Handyformat? Vermutlich
eher nicht.
Ich sehe meine Arbeit in diesem Bereich so: Ich
glaube nicht, dass in 20 Jahren alle mit Robotern
Musik machen. Aber es ist doch eine mögliche Art
dies zu tun und wird hofentlich andere hemenge-
biete beeinlussen. Science-Fiction ist ja auch des-
wegen so schön, weil es einen anderen Blick auf
heutige Entwicklungen malt, und zwar aus der Zu-
kunft. Einer Zukunft, die hofentlich doch schöner
wird, als wir sie uns gerade ausmalen. r
sonicrobots.com
kompakt.fm/releases/robotic_electronic_music_cd
» Eigentlich sind meine Robots noch viel zu klein, übersichtlich und verständlich. Mir schwebt ein richtiger großer robotischer Organismus vor. «
BEATKULTURDigitale Kultur: Robotik
8 • Beat 02 | 2019
Navigator: Best of Beat # 158Der rote Faden: Vollgas!Seit vielen Jahren begeistert Beat seine Leser nicht nur durch praxisnahe, musikalische Themen, sondern vor allem durch die
enge Verzahnung redaktioneller Inhalte. Von Beginn an geht es bei Beat um das Machen, um das strukturierte Aufbauen von
Ideen und den roten Faden – im Heft wie in den Tracks. Dieser Navigator zeigt ihnen die Highlights dieser Ausgabe und erlaubt
den Blick aufs große Ganze.
Test: Akai FireSeit einigen Jahren kommen vermehrt MIDI-Controller auf den Markt, die auf
Software zugeschnitten sind. Ganz vorne mit dabei sind die DAWs Cubase, Ableton
Live oder Presonus Studio One. Und FL Studio? Bislang blieb diese populäre DAW
hinsichtlich der Controller-Entwicklung völlig außen vor. Bis jetzt! Akai Fire ist die
erste haptische Fernsteuerung exklusiv für FL Studio. Seite 78
Studio Insights: Martin ButtrichMartin Buttrich hat sich zu einem der angesehensten Techno-DJs und Produzenten entwickelt,
der für sein technisches Können bekannt ist. Danny Turner spricht mit ihm über die Produkti-
onsfertigkeiten, die sich hinter seinem einzigartigen Sound verbergen. Seite 45
Gratis: Syntorial PrimerDer Primer entpuppt sich bereits auf den ersten Blick als wahrer Klankünstler: Mit drei Oszillato-
ren, Sub-Oszillator, analogem Filter mit Resonanz, zahlreichen Hüllkurven und anderen Modula-
toren sowie seinen FM-Fähigkeiten empiehlt sich der VA-Synthesizer als erste Wahl für moderne
elektronische Stile wie Techno, Dance, Trance oder Dubstep. Dank klarer Struktur und aufgeräum-
ter Oberläche rückt er das Klangschrauben in den Mittelpunkt ohne vom Wesentlichen – Ihrer
Musik – abzulenken. Seite 38
Interview: Matthew DekayMatthew Dekay‘s Produktionen verschmelzen Einlüsse von Vangelis und Bob Marley bis hin zu Eric
Satie und rumänischer Folklore. So kann es kaum verwundern, dass sich auch seine DJ-Sets nicht
mit dem Herunterspulen von Routinen zufriedengeben. Tobias Fischer sprach mit Matthew über die
magische Vielseitigkeit der CDJs, den zweiten Wind und darüber, die Tänzer dem eigenen Willen zu
unterwerfen. Seite 86
Digitale Kultur: RobotikRoboter träumen nicht nur von elektrischen Schafen, sie machen auch gerne
Musik. Zumindest bei Moritz Simon Geist. Der Robotik-Spezialist und Produzent
legt mit „Robotic Electronic Music“ das erste Album vor, auf dem ausschließlich
Maschinen Hand anlegen. Das ist kein Novelty-Gag. Geist hat jahrelange Erfah-
rung mit Robotern – und mit ihnen Großes vor. Seite 36
INBEATNavigator
10 • Beat 02 | 2019
Endlich stehen einerseits Heft-Abon-
nenten alle Inhalte als Download zur
Verfügung und andererseits können sich
englischsprachige Musiker voll und ganz
auf die Plug-in konzentrieren.
Check: plugs-samples.com
Synths im Abo ohne AblaufdatumTag für Tag setzen sich die Beat Redakteure dafür ein, neue Highlights auf der DVD zu präsentieren. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Bis auf eine Sache: Auf Plugs-Samples.com stehen die Inhalte auch als Downloads zur Verfügung, also „DVD-Lauf-werk adé“. Für Heft-Abonnenten übrigens gratis. Und es funktioniert so einfach...
Die Auswahl an Plug-in Highlights wächst jeden Monat an, ebenso die Samples, Efekte und Soundbanken für unseren Zampler//RX.
So fern ist diese Zukunft gar nicht. Genauer ge-
sagt, sie ist schon da! Mit unserem Online-Ser-
vice plugs-samples.com haben wir ein Abopor-
tal auf die Beine gestellt, das die monatlichen DVD
Inhalte der Beat zum Download anbietet. Diese
umfassen 8,5 Gigabyte an VST/AU Plug-ins, Inst-
rumenten, Efekten, Audio Software, Samples, Lo-
ops, Soundbänken usw. Eben „alles, was ein Pro-
duzent benötigt“.
Die monatlichen Ausgaben kommen üblicher-
weise mit zwei Plug-in Highlights, bei denen es sich
entweder um Beat-Versionen mit leicht abgespeck-
ten Features handelt, aber auch Vollversionen kom-
merzieller Software sind dabei. Die aktuellsten High-
lights beinhalten Plug-ins wie beispielsweise iZotope
Ozone Elements, u-he BeatZille, horn Solo, eine mo-
nophone Version von Dmitry Sches' Flaggschif Syn-
th, Xils StiX LE, Hybrid 3 und Vacuum Pro von AIR
Music Tech, aber auch DAWs wie Acid Music Studio,
Sonar Home Studio sind von Zeit zu Zeit enthalten.
„Der Wunsch nach einem digitalen Aboportal
wurde von unseren Lesern immer wieder ausgespro-
chen. Vor allem Kunden aus dem nicht-deutschspra-
chigen Ausland, die das Magazin nur der DVD we-
gen kaufen, proitieren davon. Denn anstatt das Heft
zu kaufen und auf dessen Auslieferung per Post zu
warten, können sie jetzt bequem ein Abo abschlie-
ßen und die Plug-ins, Instrumente und Samples di-
rekt runterladen. Abonnenten des Hefts haben üb-
rigens automatisch vollen Zugrif auf das komplette
Archiv. Das ist besonders praktisch für alle, die kein
DVD-Laufwerk mehr am Rechner haben“ sagt Mar-
co Scherer, Entwickler des Portals.
Die drei verfügbaren Abo Modelle unterschei-
den sich in Dauer und Preis, los geht's ab 4,99 Euro
monatlich. Die Modelle gewähren Zugrif auf drei
bis zwölf Ausgaben, wobei das große Modell - Plati-
num Plus genannt - auch einen Zugang zum Archiv
beinhaltet, bis zurück zu Ausgabe #87. An dieser
Stelle sei erwähnt, dass das Kontingent an Lizen-
zen der Highlights teilweise begrenzt ist. Anderer-
seits verfallen bereits erhaltene Lizenzen nie, sodass
sie auch nach Ende des Abos gültig bleiben.
Wie auch beim Magazin kommen monatlich
neue Inhalte hinzu. Einmal mit gültigem Abo einge-
loggt, stehen die DVD Inhalte im Browser zur Verfü-
gung und können individuell herunter geladen wer-
den. Der Download einer kompletten DVD ist also
nicht nötig. r
www.plugs-samples.com
BEATCHECKCheck: plugs-samples.com