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musikvermittlung.wdr.de Dackl trifft Beethoven aus der Reihe »WDR macht Schule« Unterrichtsmaterialien für die Klassen 1 bis 4 zu Ludwig van Beethoven und seiner Musik

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musikvermittlung.wdr.de

Dackl trifft Beethoven

aus der Reihe »WDR macht Schule«

Unterrichtsmaterialien für die Klassen 1 bis 4 zu Ludwig van Beethoven und seiner Musik

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Inhaltsverzeichnis

Seite 1-3

10

11-14

17-24

25-37

38-40

41

42

44-47

62-66

69-70

Einleitung

Ludwig van Beethoven – Eine Biografie für Kinder

in zwölf Kapiteln Anmerkungen für Lehrkräfte

Arbeitsblätter zur Biografie

Beethoven-Emojis – Bastelmaterial

Nur Mut! – Ein Spiel rund um Gefühle für zwei bis sechs mutige Kinder Anmerkungen für Lehrkräfte

Spielplan

Nur Mut! – Bastelanleitung zum Spiel

Aktionskarten für Klasse 1/2

Aktionskarten für Klasse 3/4

Geheimnisvoll – Schreibwerkstatt zur 5. Sinfonie op. 67 Anmerkungen für Lehrkräfte

Arbeitsblatt „Türe“

Arbeitsblatt „Wer klopft an die Tür?“ – Bastelanleitung

Naturgewaltig – Künstlerwerkstatt zur 6. Sinfonie op. 68 „Pastorale“

Anmerkungen für Lehrkräfte

Farbiges Landschaftsbild, groß

Farbige Einzelszenen des Bildes

Umrisszeichnung des Landschaftsbildes, groß

Umrisszeichnungen der Einzelszenen

Sternenflug – Choreografie und Gesang zur 9. Sinfonie op. 125

Anmerkungen für Lehrkräfte

Arbeitsblatt Sterne

Liedblatt „Ode an die Freude“

Arbeitsblatt „Ode an die Freude“

Impressum

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Liebe Lehrkräfte,

Singt mit uns!

Im Konzert wollen wir mit

allen Kindern gemeinsam

singen. Bereiten Sie dafür bitte das Lied „Ode an die

Freude“ sowie die

Sternenstäbe mit den Kin-dern vor.

Im Dackl-Konzert werden

die Kinder viele weitere

Werke Beethovens kennen-

lernen. Freuen Sie sich auf

eine abwechslungsreiche

und spannende Musikaus-

wahl Ihres Ensembles.

Zu den vorliegenden

Materialen haben wir Ihnen

Musikbeispiele zusammen-

gestellt. Unter dem folgen-

den Download-Link finden

Sie die für das Unterrichts-

material ausgewählten

Sinfonien:

https://bit.ly/2LQh1LN

Unser Ziel ist es, mit Hilfe

der vorliegenden Unter-

richtsmaterialien sowohl auf

den Komponisten Ludwig

van Beethoven als auch auf

seine Musik neugierig zu

machen und durch kreative

Vermittlungsansätze einen

wichtigen Beitrag zur indivi-

duellen Entwicklung der

Kinder zu leisten.

im März 2020 reist ein Ensemble des WDR Sinfonie-

orchesters zusammen mit unserem frechen Dackl an Ihre

Schule. Im Gepäck haben sie Musik von Ludwig van

Beethoven, dessen 250. Geburtstag wir in diesem Jahr

feiern. Um sich gemeinsam mit Ihren Schüler*innen einzu-

stimmen, haben wir Materialien für Sie erarbeitet, die Sie

zur Vorbereitung auf das Konzert im Musikunterricht

einsetzen können. Ein vollständiges Durcharbeiten der

nachfolgenden Lehr- und Lernblätter ist nicht erforderlich!

Im ersten Teil beschäftigen sich die Kinder mit Beethoven

selbst. Neben kindgerechten Texten zu seiner Biografie

kann eine Beethoven Schatzkiste gestaltet werden. Dazu

gibt es ein aktionsreiches Würfelspiel, das Beethovens

Gefühlswelt aufgreift. Das Spiel gibt es auch in einer

Fassung für Leseanfänger.

Der zweite Teil des Materials ist ausgewählten Sinfonien

gewidmet. Uns war es ein sehr großes Anliegen, zu

jeder Sinfonie einen anderen künstlerischen Zugang zu wählen: eine Schreibwerkstatt zur 5. Sinfonie, eine Künstlerwerkstatt zur 6. Sinfonie sowie Gesang und Bewe-

gung zur 9. Sinfonie.

Die vorliegenden Materialien wurden von uns alters- und

interessengerecht gestaltet. Sie knüpfen an die Gedanken-

und Gefühlswelt Ihrer Schüler*innen an und berücksichti-

gen die im Lehrplan des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen definierten Kompetenzbereiche „Musik ma-

chen“, „Musik hören“ und „Musik umsetzen“.

Um die nachfolgenden Texte und Aufgaben gut in den

Unterricht einbauen zu können, haben wir sie unabhängig

voneinander konzipiert. Bestimmen Sie selbst, welche Bau-

steine sich am besten für Ihre Schüler*innen eignen und in

Ihre persönliche Planung einbinden lassen.

Wir wünschen Ihnen mit den vorliegenden Materialien viel

Freude und stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

Ihr Team der WDR-Musikvermittlung

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Ludwig van Beethoven Eine Biografie für Kinder in zwölf Kapiteln

Ludwig van Beethoven war eine der spannendsten Per-

sönlichkeiten seiner Zeit. Um seine Musik in ihrem gan-

zen Wesen zu verstehen, ist es wichtig, ihn als Menschen

kennenzulernen: seine Wesenszüge, seinen Charakter,

seine Art mit sich, anderen und der Welt umzugehen.

Entdecken Sie mit Ihren Schüler*innen den Komponisten.

Auf zwölf kleinen Karten befinden sich spannende und

wissenswerte Informationen zu seiner Biografie. Setzen

Sie die Karten nach dem Können und den Fertigkeiten der

Kinder beispielsweise so ein:

• Lesen Sie den Kindern die einzelnen Biogra-

fiekarten vor und kommen Sie zu den Inhal-

ten gemeinsam ins Gespräch.

• Immer zwei Kinder lesen eine Karte gemein-

sam und stellen den Inhalt der Klasse vor.

• Geben Sie die Karten als Hausaufgabe auf.

• Die Kinder kleben die Karten auf Tonpa-

pier oder Pappe auf und schneiden sie an-

schließend aus.

• Die Karten können in einer Beethoven-

Schatzkiste aufbewahrt werden.

Material Idee Beethoven-Schatzkiste

Arbeitsblätter

»Beethoven-Emojis«

pro Kind ein kleiner

Die Kinder basteln aus einem kleinen Schuhkarton oder

einer kleinen Kiste ihre persönliche Beethoven-Schatzkiste.

Darin können sie Informationen und kleine Schätze rund

um den Komponisten aufbewahren.

Schuhkarton oder

eine kleine Kiste Umsetzung

ggf. Buntpapier

ggf. Deckfarben

bunte Stifte

Schere

Kleber

Zunächst gestalten die Kinder ihre Schatzkiste von außen.

Stellen Sie ihnen dazu das nachfolgende Arbeitsblatt

Beethoven-Emojis zur Verfügung. Die Emojis werden ganz

nach eigenem Geschmack ausgemalt. Sie können auch fä-

cherübergreifend arbeiten und die Emojis im Pop-Art-Stil

in leuchtend bunten Farben gestalten. Mit den ausgemal-

ten Emojis werden die Kisten nun rundum beklebt.

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Alternativ können die Kisten natürlich auch mit farbigem

Papier beklebt oder mit Farben angemalt werden. Zum

Schluss wird die Kiste mit den Emojis verziert.

Material Ich packe meine Schatzkiste…

Arbeitsblätter

»Biografiekarten«

bunte Stifte

Tonpapier

Schere

Kleber

Erstellen Sie stabile Biografiekarten, indem Sie die zwölf

kleinen Karten auf Tonpapier kleben und ausschneiden.

Die Schatzkiste wird nun mit den Karten und pro Karte

mit einem passenden Gegenstand gefüllt. Ermutigen Sie

die Kinder, mit viel Kreativität an diese Aufgabe heran zu

gehen. Sollten Ihre Schüler*innen zu einzelnen Karten

keine Idee haben, hier ein paar Vorschläge:

Selbstverständlich können

die Schatzkisten mit allem

gefüllt werden, was den

Kindern im Zusammenhang

mit Beethoven einfällt.

Dem Ideenreichtum Ihrer

Lerngruppe sind

keine Grenzen gesetzt.

Beethovens Kindheit:

eine Plusaufgabe auf Kästchenpapier

Beethovens Jugend:

eine kleine Pferdefigur

Beethoven und Wien:

Spielgeld

Beethovens Konzerte:

eine Eintrittskarte

Beethoven und die Natur: ein Blatt, Zweig, eine getrocknete Blume o. ä.

Beethoven, der Virtuose:

eine Melodie/ein Lied auf Notenpapier

Beethoven und sein Gehör:

ein kleines Konversationsheftchen

Beethovens Aussehen:

eine kleine Polizeifigur

Beethovens Temperament:

eine ungare Nudel

Beethovens neun Sinfonien:

ein Orchesterbild

Beethovens Musik:

die Zahl 722 auf einem Zettel

Beethovens Tod:

eine Musik-CD

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Material Schatzkistenspiel

Beethoven-Schatzkiste

mit Biografiekarten

und Gegenständen

Wenn die Schatzkiste mit den Biografiekarten und den

Gegenständen zu den Karten gefüllt ist, können die Schü-

ler*innen spielerisch ihr Wissen über Beethoven festigen.

Umsetzung

Das Schatzkistenspiel kann sowohl zu zweit als auch in

der Gruppe gespielt werden. Bevor es losgeht, werden

alle Karten aus den Schatzkisten herausgenommen.

Jetzt geht’s los: Mit geschlossenen Augen nehmen die

Kinder jeweils einen Gegenstand aus der Schatzkiste des

jeweils anderen. Der Gegenstand kann ertastet oder mit

geöffneten Augen betrachtet werden. Die Aufgabe des

Kindes, das den Gegenstand gegriffen hat, ist es, die pas-

sende Begebenheit aus Beethovens Biografie zu nennen.

Schafft es das, bekommt es die entsprechende Karte.

Schafft es das nicht, kommt der Gegenstand zurück in die

Kiste und die oder der nächste ist dran. Das Kind, das zu-

erst alle zwölf Karten gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

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Ludwig spielte so gut Orgel, dass er bereits mit elf Jahren seinen Lehrer als Organisten vertrat. Zwei Jahre später erhielt er seine erste Anstel-lung – als zweiter Organist am Hof. Besonders gut konnte Ludwig auf der Orgel und auf dem Klavier improvisieren. Das heißt, dass er sich spontan Melodien ausdachte. Sein Vater mochte dieses »Klimpern« gar nicht. Mit 17 Jahren ging für Ludwig ein Traum in Erfül-lung. Er durfte zum ersten Mal nach Wien rei-sen, die Hauptstadt von Österreich. Wien war damals das musikalische Zentrum Europas.

Ludwig van Beethoven kam im Dezember 1770 in Bonn zur Welt. Das ist eine Stadt am Rhein. An welchem Tag er ganz genau geboren wurde, weiß heute niemand mehr. Nur sein Tauftag ist bekannt: der 17. Dezember 1770.

Zur Schule ging Ludwig selten. Sein Leben lang konnte er deshalb nur ganz leichte Matheaufga-ben rechnen. Die meiste Zeit machte Ludwig Musik. Er lernte Klavier, Geige und Orgel spie-len. Mit sieben Jahren gab er sein erstes Konzert. Sein Vater tat jedoch so, als sei Ludwig erst sechs Jahre alt. Wahrscheinlich wollte er, dass sein Sohn wie Wolfgang Amadeus Mozart ein Wunderkind wird. Denn Mozart gab sein erstes Konzert tatsächlich mit sechs Jahren.

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Konzerte fanden zu Beethovens Lebzeiten oft

in privaten Salons statt, also in sehr, sehr großen

Wohnzimmern. Beethoven gab aber auch soge-

nannte »Akademien«. Das waren Konzerte, die

Beethoven oft selbst veranstaltete. Dafür

musste er sich um alles selbst kümmern, also ei-

nen großen Saal mieten, die Musiker zusam-

mensuchen und bezahlen, das Programm zu-

sammenstellen, Werbeplakate und Eintrittskar-

ten drucken und sie verkaufen.

Eine Akademie dauerte oft viele Stunden. Das

Publikum ging während der Musik umher. Es

wurde gegessen und getrunken und sicherlich

auch viel geredet. Das kann man sich heute

kaum noch vorstellen.

Beethoven zog mit 22 Jahren nach Wien.

Und weil er die Stadt so mochte, blieb er dort

bis zum Ende seines Lebens.

In Wien nahm Beethoven Unterricht bei

berühmten Komponisten wie Joseph Haydn.

Er wollte nämlich genauso gut werden wie sie.

Außerdem lernte er viele Künstler, Musikverle-

ger und Adelige kennen.

Einige Adelige verehrten Beethoven so sehr,

dass sie ihm ein festes Jahresgehalt zahlten.

Er brauchte für sie keinerlei besondere Aufga-

ben erfüllen. Seine Musik war Grund genug.

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Wenn es Beethoven zwischen den Menschen in der Stadt zu viel wurde, zog er sich am liebs-ten in die Natur zurück. Rund um Wien gibt es herrliche Wälder und Wiesen, kleine Bäche und den mächtigen Fluss Donau. Wenn der Wind durch die Gräser und Blätter strich, konnte Beethoven alles um sich herum vergessen, auch Sorgen, Ängste und Ärger.

Eine Virtuosin oder ein Virtuose ist jemand, der mit größtem Können und überragender Finger-fertigkeit sein Instrument beherrscht. Beethoven war auch ein Virtuose. Wenn er Kla-vier spielte, rasten seine Finger nur so über die Tasten – vor allem beim Improvisieren. Alles, was er dazu brauchte, war eine kleine musikali-sche Idee. Manchmal war es auch die Melodie eines anderen Komponisten aus der er sagen-hafte neue Werke entstehen ließ.

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Beethoven hatte eine gebräunte Hautfarbe.

Seine schwarzen Haare trug er meist wild und

zottelig. Als Kind wurde er deshalb oft »Spag-

nol« gerufen, das bedeutet »Spanier«.

Als Erwachsener kümmerte sich Beethoven we-

nig um seine Kleidung und ließ sich auch

manchmal einen ungepflegten Dreitage-Bart

wachsen. Da er so wild und nachlässig gekleidet

herumlief, hielten ihn sogar einmal Polizisten für einen Landstreicher und nahmen ihn kurz fest.

Mit fast 30 Jahren wurde Beethovens Gehör im-

mer schlechter. Was für eine Katastrophe für ei-

nen Musiker! Kein Arzt konnte ihm helfen.

Eine Zeit lang benutzte Beethoven extra für ihn

angefertigte Hörrohre, um Stimmen und Musik

besser verstehen zu können. Mit Mitte 40

nutzte auch das nichts mehr. Beethoven war

vollends gehörlos. Nun konnte er sich nur noch

schriftlich mit seinen Mitmenschen unterhalten.

Dazu benutzte er sogenannte Konversations-

hefte, die er stets bei sich trug. Beethoven soll

an die 400 Hefte mit Gesprächen gefüllt haben.

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Beethoven war oft reizbar, launisch und dazu

noch sehr empfindlich. Er konnte von jetzt auf

gleich aufbrausen. Einmal soll er sogar einen

Kellner mit Suppe überschüttet haben, weil die-

ser ihm das falsche Essen gebracht hatte.

Beethoven kannte aber auch andere Gefühle.

Manchmal war er sehr traurig, zum Beispiel we-

gen seiner immer schlimmer werdenden Gehör-

losigkeit. Er hatte aber auch Angst davor, von

anderen belogen und betrogen zu werden.

Wenn Beethoven sich mit seinen Freundinnen

und Freunden heftig gestritten hatte, vertrug er

sich kurz darauf umso herzlicher mit ihnen.

Eine Sinfonie ist ein Musikwerk für großes Or-

chester. Sinfonien bestehen immer aus vier Sät-

zen, also aus vier einzelnen Musikstücken, die

eng zusammengehören. Für diese vier Stücke

gelten besondere Regeln. Der 1. Satz, also das

erste Stück, ist eher schnell und stellt zwei Me-

lodien vor. Diese sind sehr gegensätzlich. Der 2.

Satz ist ruhig und langsam. Im 3. Satz geht es oft

heiter und tänzerisch zu. Der 4. Satz ist als gro-

ßes Finale der Sinfonie besonders schnell und

energiegeladen. Auch Beethoven folgte diesen

Regeln. In zwei Sinfonien machte er allerdings

eine Ausnahme: Seine 6. Sinfonie besteht aus

fünf Sätzen. Und in seiner 9. Sinfonie holt er ne-

ben dem Orchester noch die menschliche

Stimme auf die Bühne: Es singen zwei Frauen, zwei Männer und am Ende ein großer Chor.

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Beethoven hat viel Musik geschrieben. Am be-

rühmtesten sind wohl seine neun Sinfonien.

Aber auch das Klavierstück »Für Elise« ist sehr

bekannt. Beethovens Klaviersonaten werden bis

heute weltweit von berühmten Pianistinnen und

Pianisten gespielt. Außerdem komponierte

Beethoven Musik für kleine Gruppen, zum Bei-

spiel für Streichensembles, Blasinstrumente

oder für Gesang mit Klavierbegleitung. Solche

Musik wird Kammermusik genannt.

Seine Oper »Fidelio« – ein Musiktheaterstück –

darf auch nicht fehlen. Wirklich alle Werke auf-

zuzählen würde allerdings viel zu lange dauern.

Beethoven komponierte insgesamt 722 Stücke.

Ludwig van Beethoven starb am 26. März 1827

im Alter von 56 Jahren in Wien. Zu seiner Beerdi-

gung kamen 10.000 Menschen. Das sind so

viele, wie alle Kinder von ungefähr 30 Grund-

schulen zusammen. Die Menschen bildeten ei-

nen riesigen Trauerzug. Sie zeigten damit, wie

sehr sie Beethoven und seine Musik verehrten.

Beethovens Musik wird unsterblich bleiben.

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Beethoven-Emojis Bastelmaterial

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Nur Mut! Ein Emotionsspiel für zwei bis sechs Kinder

Ludwig van Beethoven war ein äußerst emotionaler Mensch. Seine Stimmung konnte sehr schnell von einem Extrem ins andere wechseln. Von seinen Mitmenschen wurde er als leicht reizbar, aufbrausend und empfindlich beschrieben.

Idee

Im hier vorgestellten Spiel stehen die Gefühle Wut, Angst, Trauer und Freude im Mittelpunkt. Zu jeder Emotion gibt es Aufgabenkarten, welche die Kinder zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und de-nen ihrer Mitspieler*innen anregen sollen. Um sich aber den Aufga-ben stellen zu können, brauchen alle noch eine ganz an-dere Fähigkeit: Mut. Zusätzlich beinhaltet das Spiel Wissenskarten, in denen es sowohl um Eckdaten aus Beethovens Leben geht als auch um allgemeines Wissen zu den Instrumenten und einem Sinfonieorchester.

Differenzierung Für Erstleser gibt es in Menge und Inhalt reduzierte Auf-gabenkarten.

Material Spielvorbereitung

Spielplan (2 Seiten) Aktionskarten

Schere Kleber

Buntstifte

Würfel Spielfiguren

Fotoapparat

Handykamera

Der Spielplan wird an der Klebemarkierung zusammenge-klebt und darf natürlich farbig gestaltet werden. Zur Vorbereitung der Aufgabenkarten werden alle Karten ausgeschnitten, gefaltet und ebenfalls zusammengeklebt. So entstehen Karten, die auf der Vorderseite einen „Beethoven-Emoji“ und auf der Rückseite eine Aufgabe bzw. Frage haben. Auch die Beethoven-Emojis dürfen ausgemalt werden.

Nun müssen die Karten nur noch entsprechend der abge-bildeten Gefühle sortiert, jeder Stapel einzeln gemischt und schließlich auf das passende Kästchen des Spielplans gelegt werden.

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Spielziel In diesem Spiel haben Kinder die Chance, ihren Mut zu

beweisen. Nur gemeinsam können sie die verschiedenen Aufgaben rund um die Gefühle Wut, Angst, Trauer und Freude lösen. Dabei kommt es vor allem darauf an, einander zu helfen. Denn sobald das erste Kind das Ziel erreicht hat, hat die ganze Gruppe gewonnen.

Spielvariante Die Kinder bilden mehrere kleine Gruppen (maximal sechs Kinder pro Gruppe). Jede Gruppe hat ihr eigenes „Nur Mut!“-Spiel vorbereitet. Auf ein Startsignal hin be-ginnen alle Gruppen gleichzeitig zu spielen. Gewonnen hat die Gruppe, die zuerst das Ziel erreicht hat. Oder: Verlängern Sie das Spiel! Welches Team schafft es als erstes, alle Spielenden ins Ziel zu bringen? Je länger die Spielzeit, umso größer die Spannung.

Spielverlauf

Alle Spielfiguren stehen auf dem Startfeld. Das größte Kind beginnt zu würfeln. Im Uhrzeigersinn geht es reihum. Gemäß der gewürfelten Augenzahl ziehen die Spielenden auf dem Feld vor, ziehen die oberste, ent- sprechende Emoji-Karte, lesen diese laut vor und führen die entsprechende Aktion durch.

Für Klasse 1/2 gilt: Jeder Beethoven-Wissens-Emoji wird laut vorgelesen. Für Klasse 3/4 gilt: Die Frage des Beethoven- Wissens-Emoji wird von allen Mitspielern beant-wortet. Ein Blick in die Karten zu Beethovens Leben kann helfen.

Bei einem Beethoven-Joker-Emoji wird noch einmal gewürfelt. Bei einem Pausenzeichen findet keine Aktion statt.

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Jede bearbeitete Karte geht zurück ins Spiel und wird un-ter den entsprechenden Stapel gelegt. Zu den einzelnen Aufgaben Sie kennen Ihre Lerngruppe am besten. Sortieren Sie ggf. einzelne Aufgabenkarten aus, wenn Sie der Meinung sind, dass die Kinder mit dieser Aufgabe überfordert wären.

Klasse 1/2 Die jeweilige Aktion wird nur von dem Spieler durchge-führt, der die Karte gezogen hat. Alle Kinder dürfen aber beim Lesen helfen!

Klasse 3/4 Die einzelnen Aufgaben sind deutlich anspruchsvoller. Im Folgenden finden Sie Tipps, wie einzelne Aktionen vorab mit der ganzen Klasse geübt/eingeführt werden können.

Standbild Beethoven setzt seine Musik aus vielen verschiedenen

Tönen zusammen und löst damit in uns vielfältige Gefühle aus. Für die Aufgabe „Standbild“ wird ein Kind zur bzw. zum Künstler*in. Mit Hilfe seiner Mitspieler* innen bildet es ein Standbild und stellt so ein konkretes Gefühl dar. Das Künstlerkind bestimmt Mimik und Körperhaltung – frei nach seinen Vorstellungen. Lassen Sie beispielhaft ein Gefühl darstellen. Dazu können Sie die Klasse in Kleingruppen aufteilen, die Aufgabe durchführen und die Ergebnisse betrachten. Alternativ dazu lassen sich vier Kinder von einem Künst-lerkind zu einem Gefühl stellen, während die anderen Kinder den Prozess von außen beobachten. Halten Sie die Standbilder fotografisch fest und stellen sie nach und nach eine Fotogalerie verschiedener Gefühle zusammen. Reflektieren Sie mit den Kindern, welche Standbilder welche Gefühle ausdrücken und woran das zu erkennen ist.

Rhythmus Führen Sie beispielhaft im Kreis mehrere Rhythmusrun-

den durch. Dazu gibt ein Kind einen Rhythmus vor (z. B. lang – kurz kurz – lang). Alle anderen Kinder versuchen den Rhythmus genauso nachzuspielen. Überlegen Sie mit den Kindern, welche Rhythmen gut wiederholbar sind und

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warum das so ist. Halten Sie die Ergebnisse ggf. als Tipps in der Klasse fest.

Zählen und Brüllen Lassen Sie beispielhaft zwei Kinder die Aufgabe vorfüh-

ren. Ein Kind zählt zwei Sekunden (langsames Sprechen: „einundzwanzig, zweiundzwanzig“). Nach zwei Sekunden hebt das „Zählkind“ sofort die Hand. Solange gezählt wird, darf das andere Kind so laut und wütend brüllen wie es kann. Sobald die Hand gehoben wird, muss das „Brüllkind“ verstummen. Alle anderen Kinder halten sich vorsichts-halber die Ohren zu.

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Nur Mut! Bastelmaterial zum Spiel für Klasse 1 und 2

Wenn du Lust hast,

kannst du sowohl

den Spielplan als auch

die Aktionskarten

nach und nach

bunt ausmalen.

Zu dem Spiel »Nur Mut!« gehören 30 Aktionskarten. Ins-

gesamt gibt es fünf verschiedene Kategorien: Angst,

Trauer, Wut, Freude und Wissen. Zu jeder Kategorie gehö-

ren sechs Aktionskarten. Am besten zählst du nach dem

Basteln einmal durch, ob du alle Karten zusammen hast.

Außerdem gehört ein großer Spielplan zu »Nur Mut!«.

Material Bastelanleitung

2 Bastelbögen

für den Spielplan

8 Bastelbögen

für die Aktionskarten

Schere

Kleber

1. Schneide mit der Schere die einzelnen Aktionskar-

ten an der durchgezogenen Linie sorgfältig aus.

2. Falte sie danach an der gestrichelten Linie.

3. Zum Schluss klebst du die beiden unbedruckten

Flächen (auf der Rückseite) zusammen.

4. Den Spielplan findest du auf zwei A4-Seiten. Klebe

sie an der angedeuteten Klebekante zusammen.

.

Setze dich unter den Tisch!

Gucke ängstlich!

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2 mal tippen!

4 mal tippen!

Klappere mit den Zähnen!

Habe Mut! Mache dich ganz groß!

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19 19

3 mal springen!

4 mal klatschen!

Hopse einen großen Kreis!

5 mal springen!

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20 20

Erzähle einen Witz!

Mache ein lustiges Gesicht!

3 mal Hände reiben!

1 mal Hände reiben!

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21 21

.

5 mal Hände reiben!

Gucke traurig!

Schleiche einen großen Kreis!

Singe traurig!

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Beethoven spielte Geige.

Beethoven spielte Klavier.

Beethoven kam in Bonn zur Welt.

Beethoven lebte in Wien.

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23 23

Beethoven wurde taub.

Beethoven komponierte tolle Musik.

5 mal stampfen!

Guck sehr wütend!

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3 mal stampfen!

Singe wütend!

4 mal stampfen!

Stampfe einen großen Kreis!.

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Nur Mut! Bastelmaterial zum Spiel für Klasse 3 und 4

Wenn du Lust hast,

kannst du sowohl

den Spielplan als auch

die Aktionskarten

nach und nach

bunt ausmalen.

Zu dem Spiel »Nur Mut!« gehören 50 Aktionskarten. Ins-

gesamt gibt es fünf verschiedene Kategorien: Angst,

Trauer, Wut, Freude und Wissen. Zu jeder Kategorie gehö-

ren zehn Aktionskarten. Am besten zählst du nach dem

Basteln einmal durch, ob du alle Karten zusammen hast.

Außerdem gehört ein großer Spielplan zu »Nur Mut!«.

Material Bastelanleitung

2 Bastelbögen

für den Spielplan

13 Bastelbögen

für die Aktionskarten

Schere

Kleber

1. Schneide mit der Schere die einzelnen Aktionskar-

ten an der durchgezogenen Linie sorgfältig aus.

2. Falte sie danach an der gestrichelten Linie.

3. Zum Schluss klebst du die beiden unbedruckten

Flächen (auf der Rückseite) zusammen.

4. Den Spielplan findest du auf zwei A4-Seiten. Klebe

sie an der angedeuteten Klebekante zusammen.

Umrunde dein Team so leise,

dass du nicht zu hören bist!

Baue aus deinem Team ein Standbild!

Dein Thema lautet: Angst.

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Mache ein ängstliches Gesicht!

Alle anderen Kinder machen es nach.

Erzähle!

»Ich bekomme Angst, wenn... «

Erzähle!

»Wenn ich Angst habe,

hilft mir am besten… «

Stelle dich hin und

lasse ängstlich die Knie schlottern!

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Alle machen mit beim Mut-Tanken!

Macht euch auf dem Boden ganz klein.

Richtet euch langsam auf und

steht mit beiden Füßen fest auf dem Boden.

Zieht die Schultern nach hinten,

hebt den Kopf und sagt gemeinsam:

»Wir haben Mut!«

Stell dir vor, du hast vor etwas Angst.

Gehe nun so laut um dein Team herum,

dass niemand deine Angst bemerkt.

Kann ein Rhythmus ängstlich klingen?

Alle Kinder probieren es gemeinsam aus.

Baue aus deinem Team ein Standbild!

Dein Thema lautet: Mut.

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Springe dreimal freudig in die Luft!

Mache einem mitspielenden Kind

ein Kompliment!

Singe ein fröhliches Lied!

Vielleicht machen die anderen mit?

Klatsche einen fröhlichen Rhythmus!

Alle anderen Kinder wiederholen

deinen Rhythmus dreimal.

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Erzähle!

»Ich freue mich immer total, wenn... «

Hopse einmal

um deine Spielgruppe herum!

Erzähle einen Witz!

Klatsche einen fröhlichen Rhythmus!

Alle anderen Kinder wiederholen

deinen Rhythmus fünfmal.

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Schneide so lustige Grimassen,

dass alle anderen lachen müssen!

Baue aus deinem Team ein Standbild!

Dein Thema lautet: Freude.

Seufze dreimal laut!

Der dritte Seufzer ist der lauteste.

Seufze fünfmal sehr traurig!

Der dritte Seufzer ist der lauteste

und der fünfte der leiseste.

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Mache ein sehr trauriges Gesicht!

Alle anderen machen

dein trauriges Gesicht nach.

Baue aus deinem Team ein Standbild!

Dein Thema lautet: Trauer.

Erzähle!

»Ich werde immer traurig, wenn... «

Erzähle!

»Wenn ich richtig traurig bin,

hilft mir am besten... «

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Umrunde einmal dein Team mit langsamen,

schlurfenden und traurigen Schritten!

Summe eine traurige Melodie!

Nimm eine traurige,

zusammengesunkene Körperhaltung ein.

Alle anderen Kinder sagen dir etwas,

das dich tröstet. Bei jedem Trost

richtest du dich etwas auf,

bis du wieder gerade sitzt.

Seufze einmal ganz leise!

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An welcher unheilbaren Erkrankung

litt Ludwig van Beethoven?

Wie viele Sinfonien

schrieb Ludwig van Beethoven?

Wie heißt das große Buch,

in dem alle Töne für alle Instrumente

einer Sinfonie geschrieben stehen?

Wie heißt die große Gruppe

von Musikerinnen und Musikern,

die eine Sinfonie spielt?

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In welcher Stadt

kam Ludwig van Beethoven zur Welt?

Welches Instrument beherrschte

Ludwig van Beethoven wie ein Virtuose?

Wer steht vor einem Orchester,

um es zu leiten?

In welcher Stadt

lebte Ludwig van Beethoven

als Erwachsener?

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Nenne drei Streichinstrumente!

Nenne drei Blasinstrumente!

Stampfe dreimal wütend mit dem Fuß auf!

Erzähle!

»Ich werde richtig wütend,

wenn... «

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Mache ein schrecklich wütendes Gesicht!

Ein Kind zählt »21, 22«

und hebt dann die Hand.

Brülle laut und wütend

bis die Hand gehoben wird!

Alle anderen Kinder

halten sich besser die Ohren zu!

Stampfe einen wütenden Rhythmus!

Alle anderen Kinder

wiederholen deinen Rhythmus dreimal.

Umrunde einmal mit wütenden

Stampfschritten dein Team!

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Mache ein schrecklich wütendes Gesicht!

Alle anderen Kinder

machen dein wütendes Gesicht nach.

Baue aus deinem Team ein Standbild!

Dein Thema lautet: Wut.

Ein Kind zählt »21, 22, 23«

und hebt dann die Hand.

Brülle laut und wütend,

bis die Hand gehoben wird!

Alle anderen Kinder

halten sich besser die Ohren zu!

Stampfe einen wütenden Rhythmus!

Alle anderen Kinder

wiederholen deinen Rhythmus einmal.

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Geheimnisvoll! Schreibwerkstatt zur 5. Sinfonie op. 67

Hintergrund

Ludwig von Beethovens 5. Sinfonie wurde am 22. Dezember 1808

in Wien uraufgeführt. Im gleichen Konzert wurde

übrigens auch die „Pastorale“ uraufgeführt.

„Tatata taaaaaa“ – so beginnt die 5. Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Idee

Das sogenannte „Klopfmotiv“ wird in diesem Unterrichts-vorschlag zum Schreibanlass für vielfältige und persön- liche Texte Ihrer Schüler*innen: Geschichten, Briefe, Krimis, Märchen, Comics, ... Der Kreativität der Kinder sind bei dieser Aufgabe keine Grenzen gesetzt. Unterstützt wird der Impuls durch das Bild einer geschlossenen Tür. Diese dient später als Präsentations-form der fertig überarbeiteten Texte.

Material

Umsetzung

Sinfonie Nr. 5, 1. Satz

ein Arbeitsblatt „Tür“ in Größe Din A3

Papier in Din A4 für ein Brainstorming in EA

Papier in Din A3 für ein Brainstorming in GA

Stifte

Arbeitsblatt „Tür“ in Klassenstärke

Bastelkarton zum Aufkleben der Tür

Schere, Kleber

Bildanleitung zum Ausschneiden und Auf-

kleben der Tür

Bunt- oder Wachsmalstifte

Bleistift oder Füller für die Texte

Versammeln Sie die Kinder im Kinokreis. Vergrößern Sie das Arbeitsblatt „Tür“ auf Din A3 und hängen Sie es gut sichtbar in der Klasse auf. Lassen Sie unkommentiert zweimal hintereinander die ersten Sekunden des ersten Satzes erklingen.

In einem Klassengespräch tauschen sich die Kinder über ihre ersten, spontanen Gedanken und Ideen zur gehörten Musik in Zusammenhang mit dem Bildimpuls aus.

Erklären Sie nun, dass die Kinder gerade den Beginn der 5. Sinfonie von Beethoven gehört haben. Wie die Schüle*rinnen wahrscheinlich soeben selbst herausgefunden haben, klingt die Musik so, als würde jemand an eine Tür anklopfen. Deshalb wird das Motiv auch „Klopfmotiv“ genannt. Seit seiner Uraufführung vor 211 Jahren fragen sich die Zuhörer*innen, wer hier wohl um Einlass bittet? Beethoven selbst gab dazu nie eine Auskunft. Umso spannender ist es, der Fantasie freien Lauf zu lassen und eigene Ideen zu entwickeln. Betonen Sie, dass es weder richtig noch falsch gibt – alle Ideen sind erlaubt.

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Hören

Findet der Austausch im Klassenverband statt,

könnten Sie reihum jedes Kind eine Idee nennen

lassen. Nach jedem vierten Kind spielen Sie noch einmal

das „Klopfmotiv“.

Die Kinder sollen anschließend zum Hören des 1. Satzes der 5. Sinfonie (Dauer ca. 6’30 Min.) alles notieren, was ihnen zu der Musik einfällt. Zur Unterstützung Ihrer Schü-ler*innen können Sie vor Beginn des Hörens Fragen sam-meln und diese an der Tafel festhalten, zum Beispiel:

• Wer klopft an? • Warum klopft dieser jemand an? • Öffnet jemand die Tür? • Oder bleibt die Tür geschlossen?

• Wird nur an eine Tür geklopft? • Oder gibt es verschiedene Türen?

Die Schüler*innen arbeiten entweder in

• Einzelarbeit (je ein leeres Din A4 Blatt) oder • Partnerarbeit (je Paar ein leeres Din A3 Blatt).

Für die Partnerarbeit sollten Sie unbedingt vor Beginn der Arbeitsphase darauf hinweisen, dass es sich um ein stum-mes Schreibgespräch handeln soll. Die Kinder dürfen nur schriftlich die Ideen ihres Gegenübers kommentieren o-der darauf Bezug nehmen. Die Ohren sollen sich ganz auf die Musik konzentrieren können.

Anschließend stellen sich die Kinder gegenseitig ihre Ideen vor. Das kann beispielsweise im Klassengespräch, in Kleingruppen oder im Kugellager geschehen.

Schreiben

In Klasse 1/2 können die Kinder ihre Ideen auch in

Bildern festhalten und ggf. durch einzelne Worte

ergänzen. Die gemalten Bilder werden später in die geöffnete Tür (s.u.) geklebt.

Durch den Austausch erhält jedes Kind eine Fülle an Ideen für den weiteren Arbeitsauftrag: „Wer klopft an die Tür? Schreibe zu deiner Idee einen kleinen Text.“ Erinnern Sie an bekannte Textarten oder nutzen Sie die Gelegenheit, eine neue Textart einzuführen. Hören Sie ggf. erneut den ersten Satz und geben Sie den Kindern Zeit, ihre Textideen zu sortieren und zu konkreti-sieren. Das Schreiben und Überarbeiten der Texte sollte ohne weiteres Musikhören erfolgen.

Präsentation

Die fertig überarbeiteten Texte sollen nun in besonderer Form präsentiert werden. Dazu benötigen Ihre Schüler*innen das Arbeitsblatt „Tür“.

Die Kinder schneiden die Türen des Arbeitsblattes

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entlang der durchgezogenen Linien so auf, dass die Tür geöffnet werden kann. Der übrige, nicht bewegliche Teil des Arbeitsblattes wird sorgfältig Kante auf Kante auf Bastelkarton geklebt.

In die geöffnete Tür schreiben die Kinder nun ihren Text ab. Zum Schluss werden die Türen wieder geschlossen und nach Belieben gestaltet.

In einer Ausstellung, einer Autorenrunde oder an einem Vorlesenachmittag können die Türen geöffnet und die Texte (vor-)gelesen werden. Wer sich für das Vorlesen entscheidet, kann vor jedem neuen Text, das „Klopfmotiv“ erklingen lassen.

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Wer klopft an die Tür? Bastelanteilung

Material

Bastelkarton

Schere

Kleber

bunte Stifte

Wenn du fertig bist,

schreibe deinen Text

hinter die Türen.

Außerdem kannst du sie

bunt ausmalen.

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Naturgewaltig! Kunstwerkstatt zur 6. Sinfonie op. 68

Hintergrund

Die 6. Sinfonie wurde am 22. Dezember 1808 in Wien uraufgeführt. Auf dem damaligen

Programmzettel war ver-merkt: »Mehr Ausdruck der Empfindung als Mahlerey«.

Beethoven wollte ursprünglich keine „bildgebenden“ Satz-überschriften in seiner 6. Sinfonie vermerken. Er war davon überzeugt, dass die Musik allein genügend Ausdrucksstärke besitze und keiner programmatischen Überschriften bedürfe. Warum er seine Meinung dann doch geändert hat und die Satzbezeichnungen detailliert in die Partitur übernahm, ist unbekannt.

Musikbezeichnungen

1. Satz: Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande –

Allegro ma non troppo

2. Satz:

Szene am Bach – Andante molto mosso

3. Satz:

Lustiges Zusammensein der Landleute – Allegro

4. Satz:

Gewitter, Sturm – Allegro

5. Satz:

Hirtengesang. Frohe und dank-bare Gefühle nach dem Sturm –

Allegretto

Für die Auseinandersetzung mit Ludwig van Beethovens „Pastorale“ stellen wir Ihnen zwei Unterrichtsimpulse vor:

• Parakompositionen (eigene Kompositionen zu den Szenen der Sinfonie vor dem ersten Hören der Musik)

• Malen zur Musik

Sie können die beiden Impulse miteinander kombinieren oder nur einen der Vorschläge herausgreifen. Wählen Sie aus den Vorschlägen entsprechend Ihrer Lerngruppe und Ihres persönlichen Unterrichtsstils aus.

Idee Parakomposition

Parakomposition bedeutet hier: Die Schüler*innen kom-ponieren in Kleingruppen zu einzelnen Szenen des farbi-gen Landschaftsbildes. Anschließend präsentieren sie ihre Kompositionen als musikalische Rätsel: Nur die Musik verrät, zu welcher Szene komponiert wurde.

Die Kinder erleben durch das eigene, aktive Experimentie-ren und Musizieren, wie aussagekräftig und bildgewaltig

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Musik sein kann. Sie setzen sich so schon vor dem ersten Musikhören intensiv mit den außermusikalischen Inhalten der Pastorale auseinander.

Material Umsetzung

farbiges Landschaftsbild, groß

die farbigen Einzelszenen

Orff’sches Instrumentarium

ggf. Din A3 Papier und Stifte

Möchten Sie zu jeder der Szenen eine Komposition

erhalten, können Sie die ein-zelnen Bildausschnitte in

Umschlägen „blind“ ziehen lassen.

Projizieren Sie das Landschaftsbild für alle Kinder gut sichtbar an eine geeignete Fläche im Klassenzimmer oder drucken Sie es als Ansichtsbild farbig aus (mind. Din A3). Fordern Sie die Kinder auf, sich zunächst ausschließlich deskriptiv zum Bild zu äußern. Wichtig ist, das Bild sehr genau unter die Lupe zu nehmen und viele Details zu entdecken. „Beschreibe ganz genau, was du auf dem Bild siehst.“

Notieren Sie Stichworte der Bildbeschreibung auf kleine Zettel.

In einem zweiten Schritt ermutigen Sie die Schüler*innen, Stimmungen und Gefühle zu benennen. „Was empfindest du beim Betrachten des Bildes? Welche Stimmungen ent-deckst du auf dem Bild?“

Notieren Sie Stichworte der Stimmungen auf kleine Zettel.

Lassen Sie die Kinder zu allen fünf Szenen des Bildes Überschriften finden.

Die Entdeckungen zum Bild werden entsprechend der Überschriften sortiert und festgehalten, beispielsweise auf Plakaten oder an der Tafel. Während der Kompositi-onsphase bilden sie eine wichtige Arbeitsgrundlage und Gedächtnisstütze.

Für die nächste Arbeitsphase teilen Sie die Klasse in Gruppen à drei bis sechs Kinder ein. Jede Kleingruppe wählt eine im Bild dargestellte Szene für ihre eigene Kom-position aus. Unterstützend sollten Sie den Kindern die Wortsammlungen aus der Bildbetrachtung zur Verfügung stellen.

Der Arbeitsauftrag kann lauten:

„Setzt eure Szene musikalisch um! Versucht dabei sehr genau zu sein, damit die anderen Kinder später erkennen können, welche Szene ihr vertont habt. “

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Tipp A Mit diesen Tipps können Sie

Ihre Schüler*innen unter-stützen.

Für Lerngruppen, die wenig

Erfahrung im eigenen Experimentieren mit Instrumenten und im

Erfinden von Musik haben

Die Kinder denken sich zu ihrer jeweiligen Szene eine kleine Geschichte aus und setzen diese in Klänge um. Vie-len Kindern fällt es leichter, einen konkreten Ablauf bzw. eine chronologische Abfolge musikalisch dazustellen.

Tipp B Die Kinder stellen einzelne Naturelemente musikalisch dar, ohne eine konkrete Geschichte zu erzählen. Die Ele-mente können einzeln vorgestellt werden und/oder ge-meinsam erklingen. Besonders anspruchsvoll wäre es, die selbst wahrgenommen Empfindungen beim Anblick der Natur ebenfalls musikalisch zum Ausdruck zu bringen, z. B. durch das gewählte Tempo oder die Klangfarben.

Differenzierung Um die Gruppenarbeit vorzubereiten, können Sie wie folgt vorgehen. Greifen Sie exemplarisch aus jeder Szene eine Besonderheit heraus (s. Beispiele). Sammeln Sie dazu mit der ganzen Lerngruppe Ideen, wie diese Besonderheit musikalisch dargestellt werden kann und lassen Sie die Kinder jede Idee mit Instrumenten ausprobieren. Über-prüfen Sie gemeinsam die musikalische Wirkung und Aussagekraft.

Nun kann jede Gruppe für sich entscheiden, ob sie das gemeinsam gefundene Beispiel in die Komposition ein-baut und dadurch einen eindeutigen Hinweis auf seine Szenenwahl gibt oder sich eine ganz andere Musik ausdenkt.

Beispiele 1. Satz: Ankommen

Wie klingt es, wenn Menschen aufs Land reisen? Kommen Sie mit Pferden, in einer Kutsche, zu Fuß oder mit ande-ren Verkehrsmitteln? Pferdetraben oder Schritte lassen sich besonders gut mit Klanghölzern, Holzblocktrommeln oder Trommeln darstellen.

2. Satz: Bach

Wie klingt Wasser in einem Bach? Fließt es ruhig oder spritzen hin und wieder Wassertropfen hoch? Das ruhig fließende Wasser lässt sich sehr gut auf Glockenspielen und/oder Metallophonen durch gleichmäßiges Auf- und

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Die typische Tonart für musikalische Naturdar-

stellungen ist F-Dur. Beethoven folgt dieser

Tradition in der „Pastorale“ - genau wie Joseph Haydn in

der „Schöpfung“ oder Johann Sebastian Bach in

einzelnen Sätzen des Weihnachtsoratoriums

Abstreichen mit einem oder zwei Schlägeln spielen. Für einzelne Wassertropfen eignet sich dagegen der Triangel.

3. Satz: Lustige Landleute

Wie klingen lustige Landleute? Vielleicht tanzen sie? Ei-nen tänzerischen Rhythmus kann man leicht und be-schwingt mit Tamburin, Trommeln und Schellenkränzen spielen – 1, 2, 3, 1, 2, 3,

4. Satz: Sturm

Wie klingt ein Sturm? Steigert er sich vielleicht allmählich von einem zarten Wind zu einem lauten Tosen? Wind und Sturm lassen sich besonders gut durch langsames bis hin zu schnellem Reiben auf Trommeln darstellen. Lauter wird es, wenn Holzschlägel dazu genutzt werden.

5. Satz: Besonderheit – Hirtengesang

Wie könnte ein Hirtenlied klingen, das einfach vor sich hin gesummt wird? Das gelingt sehr klangvoll auf dem Xylofon. Dafür lassen Sie nur die Töne f, g, a, c, d auf dem Instrument, alle anderen Töne werden hinausgenommen. So entsteht eine pentatonische Tonleiter, in der alle Töne zueinander passen.

Material

Umrisszeichnung des Landschaftsbildes, groß

Kleber Buntstifte

oder Zeichenpapier

wahlweise Wasserfarben, Ölkreiden, Wachsmalstifte

Idee Malen zur Musik

Die Kinder malen zum Musikhören. Stellen Sie dazu den Schüler*innen die Umrisszeichnung des Landschaftsbil-des zum Ausmalen zur Verfügung. Wer mag, gestaltet sein eigenes Landschaftsbild zur Musik. Umsetzung

Die Kinder kleben das große Landschaftsbild an der Kle-befläche zu einem großen Bild zusammen. Betrachten Sie gemeinsam das Bild und sammeln Sie Entdeckungen und Eindrücke.

Erzählen Sie, dass Beethoven den einzelnen Sätzen (Szenen) seiner 6. Sinfonie sehr bildliche Überschriften gegeben hat und lesen Sie die einzelnen Überschriften vor. Die Kinder zeigen dazu auf die entsprechende Stelle im Bild. Kündigen Sie an, dass die Schüler*innen nach und

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Material

Umrisszeichnung der ausgewählten Szene

nach die Musik Beethovens kennenlernen und dazu das Bild farbig gestalten werden.

Nennen Sie vor jedem Hören die Überschrift der Szene. Achten Sie darauf, dass während des Malens nur die Musik zu hören ist. Geben Sie den Kindern so viel Zeit, wie sie zur Gestaltung der Bilder brauchen. Lassen Sie dazu die Musik mehrmals erklingen oder präsentieren Sie nur Ausschnitte der einzelnen Sätze.

In einem Museumsgang zur Musik betrachten die Kinder die entstandenen Werke. Kommen Sie danach ins Ge-spräch. Reflektieren Sie gemeinsam die Wirkung der Mu-sik.

Alternative

Wählen Sie eine einzelne Szene aus der „Pastorale“ aus. Kopieren Sie Ihren Schüler*innen lediglich das, das zu dieser Szene passende Bild.

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Sternenflug! Choreographie und Gesang zur 9. Sinfonie

op. 125

Seit 1985 ist eine Instrumen-talfassung von Beethovens

„Ode an die Freude“ die offizielle Hymne Europas.

Sie ist sowohl Ausdruck der Einheit Europas als auch der

gemeinsamen Werte: Frieden, Freiheit, Solidarität.

Herbert von Karajan arrangierte dazu bereits 1972

drei verschiedene Instru-mentalfassungen im

Auftrag der EU.

In diesem Unterrichtsimpuls lernen die Kinder den be-kanntesten Teil der 9. Sinfonie kennen: Die „Ode an die Freude“ aus dem 4. Satz. Bitte bereiten Sie mit Ihrer Lern-gruppe sowohl die Sternenstäbe als auch das Lied vor. Denn in allen Dackl-Konzerten wird die Europahymne gemeinsam gesungen.

Material

KV Sterne

Tonpapier – einfarbig oder bunt

Schere Kleber

Schaschlikspieße aus Holz

ggf. Bunt- oder Wachsmalstifte

Idee Sternenstäbe

Mithilfe der selbstgebastelten Sternenstäbe wird die „Ode an die Freude“ in Bewegung umgesetzt. Durch die inten-sive Beschäftigung mit dem Ausschnitt des 4. Satzes der 9. Sinfonie verinnerlichen die Schüler*innen seine Melodie intuitiv. So sind sie bestens vorbereitet, das Lied selbst zu erlernen. Im Schulkonzert werden die Sternenchoreografie, der Gesang und die Musik, gespielt von den Musiker*innen des WDR, zusammengeführt.

Umsetzung

Kopieren Sie die das Sterne-Arbeitsblatt auf Tonpapier. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrer Lerngruppe, ob die Sterne einfarbig oder bunt und vielfältig aussehen sollen. Vielleicht sind in Ihrer Klasse Kinder verschiedener euro-päischer Nationen? Lassen Sie die Kinder forschen und überlegen, wie die Vielfältigkeit Europas auf den Sternen dargestellt werden kann. Entsprechend der entwickelten Ideen gestalten die Schüler*innen jeweils zwei Sterne, schneiden sie aus und

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kleben sie beidseitig an einen Schaschlikspieß. Achtung – die Spitze des Schaschlikspießes sollte zwischen den Sternen verschwinden!

Material Liedblatt

und/oder AB mit Erklärungen

„Ode an die Freude“ aus Beethovens 9. Sinfonie,

4. Satz Instrumental 2’29 – 4’59 Gesang Solo 6’38 – 7’14

Chor 11’50 – 12’32

Umsetzung Sternenchoreographie Bitten Sie die Kinder, sich in Kleingruppen eine Sternen-choreografie zur „Ode an die Freude“ auszudenken. Teilen Sie dazu das Liedblatt aus. Lassen Sie die Kinder einzelne wichtige Worte markieren, die dann mit den Sternenstäben dargestellt werden sollen. Spielen Sie während der Gruppenarbeitsphase immer wieder die „Ode an die Freude“ vor. Schließlich brauchen die Kinder für ihre Bewegungen nicht nur den Text, son-dern vor allem auch die Musik.

Da die Sternenstäbe im Konzert eingesetzt werden sollen, bieten sich vor allem Bewegungen an, die vor und über dem Körper ausgeführt werden.

Schließlich werden alle Choreografien dem Plenum vorge-stellt und gewürdigt. Schließlich sollen sich die Kinder auf eine Choreografie für das Konzert einigen und diese gemeinsam üben.

Beispiel einer Choreografie

Freude, schöner Götterfunken,

Tochter aus Elisium

Funkeln: Sternenstäbe langsam immer höher noch oben strecken und dabei leicht drehen.

Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein

Heiligthum.

Deine Zauber binden wieder, Was die Mode

streng getheilt

Alle Menschen werden Brüder,

Wo dein sanfter Flügel weilt.

Winken: Sternenstäbe hoch über dem Kopf hin und her bewegen.

Zaubern: Sternenstäbe beschreiben eine liegende Acht vor dem Körper.

Wiegen: Sternenstäbe nach oben strecken, Oberkörper sanft nach links und rechts bewegen.

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Idee Aufwärmübungen für die Stimme Um die Stimme gut für den Gesang aufzuwärmen,

.

Für eine aufrechte Körperhaltung

Material

ggf. Entspannungsmusik

.

Wichtig ist, dass die Bewegungen sehr ruhig und bewusst ausgeführt werden.

Sie können die ruhige Atmosphäre durch

Entspannungsmusik unterstützen.

bieten wir Ihnen drei verschiedene Übungen an. Diese sind in den Kontext „Sterne“ eingebunden.

Sternenstaub sammeln

Umsetzung Die Kinder stehen verteilt im Raum, ohne einander zu be-rühren. Alle stehen aufrecht und mit beiden Füßen fest auf dem Boden. Die Arme hängen entspannt nach unten. Bitten Sie die Kinder, sich über ihnen einen strahlenden Sternenhimmel vorzustellen. Beschreiben Sie die Sterne und regen Sie damit die Fantasie der Kinder an. Es gibt beispielsweise ...

• große und kleine Sterne, • weiß leuchtende und/oder goldgelbe, • Sterne mit unterschiedlich vielen Zacken, • Sterne, die so dicht beieinander sind, als würden

sie einander die „Hände“ reichen, • Sterne, die miteinander zu tanzen scheinen.

Fordern Sie die Kinder nun auf, sich nach den Sternen zu strecken und ganz behutsam, Sternenstaub zu sammeln. Dazu wird zunächst die rechte Hand ganz hoch zur Decke gestreckt. Die Füße heben sich auf die Zehenspitzen. Der ganze Körper wird gestreckt und gedehnt. Mit einer sanf-ten Wischbewegung wird etwas Sternenstaub gesammelt und in die Hosentasche oder ein imaginäres Säckchen ge-steckt. Nun holt auf gleiche Weise die linke Hand etwas Sternenstaub. Wiederholen Sie die Übung mehrmals. Zum Schluss werden Arme und Beine gut ausgeschüttelt.

Für die Atmung

Achten Sie darauf, dass stets nur einmal kurz und kräftig gepustet wird. Der

Sternenstaub pusten

Umsetzung Erzählen Sie den Kindern, dass der gesammelte Sternen-staub erst dann Glück und Freude verbreitet, wenn er mit anderen Menschen geteilt wird. Stellen Sie sich dazu mit Ihrer Klasse in einem großen Kreis auf. Nehmen Sie etwas imaginären Sternenstaub aus Ihrer Hosentasche und streuen sich diesen auf die nach oben geöffnete, linke Handfläche. Halten Sie nun Ihre Hand recht nahe an Ihr Gesicht und pusten Sie kurz und kräftig den Sternenstaub Ihrem Nachbarn zur Linken entgegen. Dieser fängt den

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Impuls dazu soll aus dem Bauch kommen und die

Zwerchfellatmung aktivie-ren.

Für die Stimme

Material

Akustisches Signal, z. B. Triangel

Achten Sie darauf, dass die Stimme leise und anstren-gungsfrei ist. Die Lippen

sind dazu locker geschlos-sen. Der Unterkiefer ist ent-

spannt, die Zähne liegen nicht aufeinander. Es soll

sich im Mund so „anfühlen“, als ob man gähnen würde.

Material

Liedblatt AB „Ode an die Freude“

Erläuterungen zu Schillers Text „Ode an die Freude“

finden Sie auf dem Arbeits-blatt. Schüler*innen der höheren Klassen können

sich den Inhalt damit selbst

Sternenstaub mit einer Hand, streut ihn sich nun selbst auf die geöffnete Handfläche und pustet ihn seinem lin-ken Nachbarn zu. Die Runde endet, wenn der Sternen-staub wieder bei Ihnen angekommen ist. Wenn den Kindern die Übung vertraut ist, können Sie mehrere Kinder im Kreis bitten, gleichzeitig mit dem Ster-nenstaub pusten zu beginnen. Stimmaufzug zu den Sternen

Umsetzung Um sich bei den Sternen für den Sternenstaub zu bedan-ken, werden die Kinder mit dem Stimmaufzug zu den Sternen reisen. Für diese Übung hocken sich alle ganz klein auf den Boden. Die Fußsohlen sollten dabei den Bo-den ganz berühren. Stimme und Körper werden nun zum Stimmaufzug:

• Summen Sie einen tiefen Ton. • Alle strecken sich langsam immer weiter nach

oben. • Gleichzeitig wird der gesummte Ton immer heller.

• Angekommen sind Sie, wenn alle aufrecht stehen. Der Blick geht locker zu den Sternen, ohne den Hals zu überstrecken, der Ton verstummt.

• Atmen Sie ruhig ein und aus. Lassen Sie den Kin-dern Zeit, sich leise bei den Sternen zu bedanken.

• Beenden Sie durch ein vorher vereinbartes Signal diese Phase, z. B. durch einen Triangelschlag.

Für die Rückreise im Stimmaufzug beginnen alle mit ei-nem möglichst hellen Ton. Während der gesummte Ton immer dunkler wird, machen sich alle immer kleiner, bis

sie in ihrer Ausgangsposition angekommen sind.

Umsetzung Singen Teilen Sie das Liedblatt aus. Lesen Sie zunächst einige Male laut den Text – lassen Sie einzelne Kinder vorlesen oder kleine Kindergruppen. Die Kinder sollten durch das mehrfache Lesen eine gute Ori-entierung auf dem Liedblatt erhalten und sich den Text nach und nach einprägen. Hören Sie nun gemeinsam den gesungenen Ausschnitt aus dem 4. Satz der 9. Sinfonie. Die Kinder singen noch nicht mit, sondern folgen dem Text nur mit dem Finger.

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erschließen und gestalte-risch umsetzen.

Natürlich können Sie auch selbst die Melodie mitspie-

len oder von einem Kind spielen lassen.

Hören Sie den Ausschnitt ein weiteres Mal und lassen Sie die Kinder mit einem hellen Buntstift den Notenverlauf nachzeichnen. Machen Sie die Kinder auf die besondere Stelle von der vierten zur fünften Notenzeile aufmerksam: Das Wort „Alle“ wird eher gesungen als vermutet, nämlich unmittel-bar und ohne Pause nach dem Wort „geteilt“. Fordern Sie die Kinder beim dritten Hören auf, mit zu summen. Schließlich singen alle zusammen das Lied.

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Arbeitsblatt: „Ode an die

Freude“

Das Gedicht „Ode an die Freude“ hat Friedrich

Schiller vor 235 Jahren geschrieben. Seitdem haben

sich die Sprache und die Art sich auszudrücken

immer wieder geändert. Manche Wörter und Sätze

von damals verstehen wir heute nicht mehr so

leicht.

Lest zu zweit im Wechsel – immer zuerst eine Zeile

von Schiller und danach die passende Erklärung.

Tauscht die Rollen und lest noch einmal.

Malt ein Bild zum Gedicht!

Friedrich Schiller: Ode an die Freude

Freude, schöner Götter-

funken,

Tochter aus Elisium,

Himmlische, dein Heiligthum.

Deine Zauber binden

wieder,

Erklärung:

Ein sehr feierliches Gedicht, das für die „Freude“

geschrieben wurde.

Ein Götterfunken muss etwas sehr Helles, Warmes,

Leuchtendes und Wunderschönes sein. Genauso ist

auch die Freude.

Elisium nannten die Griechen eine Insel, auf der die

Bewohner immer glücklich sind. Die Freude stammt

von dort.

Wenn etwas himmlisch ist, dann fühlt es sich richtig

gut an. Ein Heiligtum (heute schreiben wir es so) ist

ein ganz besonderer Ort, der seine Besucher mit

großem Glück erfüllt.

Freude hat Zauberkraft. Sie kann z.B. Traurigkeit und

Einsamkeit wegzaubern. Sie kann aber auch Men-

schen zusammenbringen, die einander zuvor fremd

waren.

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Was die Mode streng

getheilt,

Alle Menschen werden

Brüder,

Wo dein sanfter Flügel weilt.

Mit Mode ist keine Kleidung und kein Style gemeint.

Mode bedeutet hier, wenn Menschen sich in Grup-

pen unterteilen und zwischen sich Grenzen ziehen:

zwischen arm und reich, jung und alt, heller und

dunkler Hautfarbe, ... Alle Menschen auf der ganzen Welt werden zu einer

großen Familie: zu Brüdern und Schwestern.

Die Freude ist nicht nur ansteckendes Feuer,

sondern gleichzeitig sehr sanft. Dadurch kann sie

Menschen zusammenführen, zwischen denen

vorher Grenzen bestanden haben.

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IMPRESSUM

Herausgeber

Westdeutscher

Rundfunk Köln

Redaktion

Katharina Höhne

Mirjam von Jarzebowski

Konzept und Text

Annette Willuweit

Illustrationen

Constanze Conradt

Stand

Dezember 2019