das buch zur jobsuche im social web

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Das Social Web hat nicht nur viele neue Berufe hervorgebracht, sondern auch die Bewerbungskultur stark verändert: Immer wieder liest man von unkonventionellen Bewerbungskampagnen im Social Web, die das Interesse von Personalern geweckt und einem experimentierfreudigen Bewerber zu seinem Traumjob verholfen haben. Doch auch wer es bodenständiger mag, findet eine Fülle an Möglichkeiten, die sozialen Netze in die Jobsuche einzubinden. Das Buch zur Jobsuche im Social Web zeigt, wie Sie Ihre Social-Media-Kanäle (auch) für die Jobsuche nutzen. Es beschreibt, wie Sie Ihr Auftreten auf allen von Ihnen genutzten Plattformen in Einklang bringen, eine persönliche Marke ausbilden und sich auch inhaltlich mithilfe von Twitter, Pinterest & Co. als kompetente/r Gesprächspartner/in präsentieren - nicht nur, aber auch für Personaler. http://www.oreilly.de/catalog/buchjobwebsocmedger/index.html

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Ihr was? Ihr Klout-Score! 45Interview mit Klaus Eck 46

4. Die eigene Visitenkarte im Netz 49Was kann und will ich zeigen? 51Die eigene Microsite 53Flickr – die Plattform für Fotografen 55Der eigene Videokanal auf YouTube –

für Journalisten 57Radio aus dem Wohnzimmer –

Podcasting 59Kuratieren Sie! Storify und Flipboard 61Betreiben Sie Suchmaschinenoptimierung 63Interview mit Jan Kirchner 64

5. Der Auftritt bei Facebook (und Google+) 67Überarbeiten Sie Ihre Einstellungen 69Säubern Sie Ihr bestehendes Profil 71Privatprofil oder doch lieber

Bewerberseite? 73Ordnen Sie Ihre Kontakte in Listen ein 75Ihre Bewerbung bei Facebook 77Richten Sie Ihre Timeline ein 79Schärfen Sie Ihr Profil und zeigen Sie

Kompetenz 81Nutzen Sie den Gefällt mir-Button sinnvoll 83

Inhaltsverzeichnis1. Frischer Wind für die Jobsuche 9

Neue Jobs, neue Anforderungen 11Innovative Strategien für die Jobsuche 13Pizza bringt Job! – Guerilla-Recruiting 15Eine Schnitzeljagd verbindet analog

und digital 17Es geht auch dreist: der Bewerber

als Amazon-Seite 19Interview mit Lutz Leichsenring 20

2. Personal Branding – die Ich-Marke 23Markencheck 1: Seriöse Mailadresse,

gutes Foto 25Markencheck 2: Ihr Claim und Ihre

Mini-Biografie 27Seien Sie erreichbar – auf vielen Kanälen 29Vernetzen Sie Ihre verschiedenen Auftritte 31Interview mit Svenja Hofert 32

3. Reputation Management 35Was weiß das Netz über Sie? 37Verbessern Sie Ihre Treffer 39Räumen Sie Ihre Profile auf 41Keine Chance für Rechtschreibfehler 43

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Nutzen Sie Retweets und Favoriten 123Automatisieren Sie Ihre Suchen 125Besuchen Sie Twitter-Veranstaltungen 127Interview mit Eva Zils 128

7. Jobsuche über die Pinnwand – Pinterest 131Wie bewerben sich andere bei

Pinterest? 133Die perfekte Pinterest-Bewerbung 135Der grafische Lebenslauf 137Sammeln und präsentieren Sie

Fachwissen 139Pinnen Sie eigene Inhalte auf Pinterest 141Interview mit Justyna Grund 142

8. Das eigene Blog 145Richten Sie ein Tumblr ein 147Überlegen Sie sich die Zielsetzung

des Blogs 149Aktive oder passive Jobsuche? 151Für Profis: Versuchen Sie mal WordPress 153Interview mit Björn Braune 154

9. Die Jobmaschine XING 157Das A und O: Ihr XING-Profil 159Wagen Sie Kreativität im Profil 161Bauen Sie Ihr Netzwerk aus 163Nutzen Sie die XING-Gruppen 165

Kommentieren Sie, liken Sie, teilen Sie! 85Treten Sie passenden Gruppen bei 87Facebook-Anzeigen und die Graph

Search 89Nutzen Sie spezielle Karriereseiten 91Warum auch noch Google+? 93Warum nicht mal ein Hangout mit

Experten? 95Interview mit Nicole Simon 96

6. Der eigene Twitter-Kanal 99Ein eigenes Twitter-Profil einrichten 101Twitter als Ticker für die Jobsuche 103Auf Jobsuche spezialisierte Tweets

abonnieren 105Durchsuchen Sie Twitter nach

Karriereseiten 107Einführung in die Twitter-Sprache 109Ordnung schaffen: Legen Sie Listen an 111Bieten Sie Mehrwert durch eigene

Tweets 113Sind Sie erfolgreich auf Twitter? –

Das Monitoring 115Bewerben Sie sich über Twitter 117Eine Bewerbung in 6 Sekunden? –

Kein Problem mit Vine! 119Verlinken Sie Interessantes zu

Ihrer Kernkompetenz 121

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Ihr Netzwerk ist der Motor Ihrer Jobsuche – pflegen Sie es! 201

Die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Bewerbung 203

12. Wie finde ich Stellenangebote? 205Melden Sie sich bei Jobportalen an 207Sie sind noch angestellt? Es geht auch

anonym! 209Richten Sie sich Newsletter und Alerts

ein 211Machen Sie Eselsohren in Karriereseiten 213Finden Sie passende Arbeitgeber 215Interview mit Nina Kalmeyer 216

13. Projektakquise für Freelancer 219Netzwerken – online und offline 221Pflegen und halten Sie Kontakte 223Registrieren Sie sich in

Freelancer-Börsen 225Eigene Ideen und die eigene Nische 227Das mögen die Auftraggeber 229Die Mischkalkulation macht‘s 231Interview mit Danny Woot 232

14. Machen Sie Ihr eigenes Ding! 235Bin ich der Typ Freelancer? 237Coaching und Selbstorganisation 239

Die Jobsuche auf XING 167Interview mit Joachim Rumohr 168

10. Das amerikanische XING: LinkedIn 171Richten Sie Ihr Konto ein und füllen

Sie das Profil aus 173Interagieren Sie bei LinkedIn

wie bei Facebook 175Nutzen Sie die »bestätigten Kenntnisse« 177Wagen Sie eine Empfehlung 179Interview mit Michael Rajiv Shah 180

11. Liebe Community, ich bin auf Jobsuche 183von Christine DinglerWen möchten Sie mit Ihrer Bewerbung

erreichen? 185Das Kampagnenkonzept entwickeln 187Der Blogbeitrag für die persönliche

Note 189Ein Foto sorgt für den Wieder-

erkennungswert 191Die Steigerung von Text und Foto lautet

Webvideo 193ResumUP: Ein Lebenslauf als Infografik 195Veröffentlichen ja, aber wann? 197Planen Sie Zeit für die Beantwortung

der Anfragen ein 199

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Eigene Talente präsentieren 241Verkaufen Sie Ihre Ideen im Internet 243Flattr, Linkverkäufe, Affiliate-Links 245Workshops und Präsentationen 247Interview mit Holger Klein 248

15. Jobsuche per Smartphone 251Sind die Unternehmen schon mobil? 253Es gibt noch mehr Apps – die von

Jobbörsen 255QR-Codes und Ihre mobile Bewerbung 257Interview mit Henner Knabenreich 258

16. Die klassische E-Mail- Bewerbung 261Was gehört in die Bewerbung per

Mail? 263Gestalten Sie Ihren Lebenslauf

ansprechend 265Tipps für Ihre Bewerbungsmail 267Die zehn Dos and Don‘ts der

Mailbewerbung 269Interview mit Christian Müller 270

Index 273

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Kapitel 4 | Die eigene Visitenkarte im NetzWie, Sie haben keine Internetseite? Weil das zu viel Aufwand ist und Sie nicht wissen, wie das geht? Das ist seit einiger Zeit schon eine Ausrede, die niemand mehr gelten lässt. Denn mit wenigen Klicks (und völlig ohne Programmierkenntnisse) können Sie sich in einigen Minuten eine optisch ansprechen-de kleine Internetseite gestalten, eine sogenannte Microsite. Aber es gibt noch viele andere Möglich-keiten, sich im Internet zu präsentieren. Für einen Fotografen kann das ein Auftritt bei Flickr sein – er kann dort sein Portfolio hochladen und auf sich aufmerksam machen. Für Journalisten kann es sich anbieten, einen eigenen Audio- oder Videopodcast zu starten oder eigene Magazine zu kuratieren. Und natürlich lockt auch der Videokanal YouTube viele Neugierige an – wenn Sie es also verstehen, unterhaltsame kleine Filme zu drehen, scheuen Sie nicht davor zurück, diese hier hochzuladen. Mehr zu den einzelnen Plattformen finden Sie auf den folgenden Seiten.

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Was kann und will ich zeigen?Wie so oft sollten Sie sich zuerst überlegen, was Sie von sich preisgeben möchten. Am sinnvollsten ist es, sich die Texte, mit denen Sie sich profilieren möchten, in einem Dokument zu notieren und sie dann per Copy-and-paste in die verschiedensten Social Media-Dienste einzufügen. So haben Sie überall die gleichen Informationen und erzeugen nach außen ein einheitliches Bild.

Wichtigster Richtwert ist: Qualität vor Quantität. Führen Sie nicht jede Position auf, die Sie jemals innegehabt haben. Im Internet ist die Aufmerksamkeitsspanne extrem niedrig. Die Besucher Ihrer Seite oder Ihres Profils möchten die Informationen querlesen und sich daraufhin ein Bild von Ihnen machen. Zeigen Sie also in Ihrer Präsenz im Internet durchaus Vielfalt, beschränken Sie sich aber auf das Wesentliche.

Auch bei der Auswahl Ihrer Grafiken und Fotos ist die Frage: Wie möchten Sie wirken? Bei einem Profil wie about.me ist das Bild, das Sie groß beim Bungee-Jumping zeigt, genau richtig, wenn Sie sich als Eventmanager bewerben möchten. Wenn es Sie eher in eine konservative Branche zieht, ist vielleicht ein gelungenes Porträtbild besser geeignet. Oder Sie wählen einen neutralen Hintergrund und bleiben bei Ihrem in anderen Netzwerken ebenfalls verwendeten kleinen Profilbild.

Überlegen Sie sich, wo Sie auftauchen möchten – und wie Sie sich und Ihre Fähigkeiten am besten präsentieren können.

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Die eigene MicrositeEs gibt Dienste, die sich extra darauf spezialisiert haben, Ihnen mit möglichst wenig Aufwand eine eigene Internetpräsenz zu schaffen. Zu den bekanntesten gehört die Seite www.about.me. Hier füllen Sie ein kleines Formular aus, wählen einen passenden Hintergrund für Ihre Seite, verknüpfen Ihre verschiedenen Social Media-Profile – und fertig ist die eigene Internetseite. Es ist in der Tat nur eine einzige Seite – sie kann die Anlaufstelle für all Ihre Aktivitäten sein. Wenn Sie ein gutes Profilbild von sich haben, können Sie dieses hier als Hintergrundbild einbauen – so sind Sie kaum zu übersehen!

Ein ähnlicher Dienst ist www.re.vu – hier können Sie auch den eigenen Lebenslauf hochladen, die Seite ist generell mehr auf die Jobsuche ausgelegt und daher nicht ganz so flexibel wie about.me.

Während die reinen Webvisitenkarten kostenlos sind, sollten Sie besser Ihre eigene Domain sichern, indem Sie sie kaufen. Schauen Sie nach, ob www.ihrname.de noch frei ist – und kaufen Sie die Domain. Eine Weiterleitung zu Ihrem about.me-Profil ist schnell eingerichtet, und schon haben Sie einen kleinen, aber professionellen Internetauftritt.

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Flickr – die Plattform für FotografenFlickr gehört mittlerweile zu Yahoo! und hat von sich reden gemacht, weil jedem User seit Mai 2013 ein Terabyte an kostenlosem Speicherplatz zur Verfügung steht. Während es durchaus Spartendienste gibt, die sich auf Fotografie spezialisiert haben, ist der große Vorteil von Flickr, dass hier viele Laien unterwegs sind. Und unter diesen Laien können sich durchaus potenzielle Kunden verbergen – entwe-der weil sie Fotoaufträge zu vergeben haben oder weil sie eventuell Fotos für ihr Blog brauchen.

Bei Flickr können Fotografen ihre Fotos in verschiedene Sets untergliedern, so wie in diesem Fall in Mode- und Hochzeitsfotografie. Jedes Bild sollte zudem gut getaggt sein, damit auch Suchende es durch Zufall finden können. Überlegen Sie sich also gut, nach welchen Stichwörtern Ihre Kunden suchen könnten.

Wenn Sie Angst vor Fotoklau haben, vermerken Sie auf jeden Fall Ihre Rechte an den Bildern. Den-ken Sie auch daran, keine Menschen abzubilden, die dem nicht zugestimmt haben.

TippLaden Sie auch Ihre älteren Fotos auf die Plattform hoch – und schaffen Sie sich somit ein aussagekräftiges Portfolio.

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Der eigene Videokanal auf YouTube – für JournalistenMittlerweile muss man fast schon sagen: Für jedes Pläsierchen gibt es eine Social Media-Ecke. Eine der größeren Ecken ist natürlich YouTube, zugehörig zu Google und damit ein wahrer Videoriese. Hier unterzugehen, ist eine Gefahr – aber keine, der Sie aus dem Weg gehen sollten. Probieren Sie es trotzdem! Sofern Sie mit bewegten Bildern zu tun haben, ist YouTube genau der richtige Ort für Ihre Arbeiten.

Laden Sie Ihre kurzen (und mittlerweile auch längeren) Filme bei YouTube hoch, versehen Sie alles mit guten Stichwörtern, legen Sie verschiedene Playlists an und denken Sie sich eine ansprechende Anordnung für die Startseite aus – was sollen Nichtabonnenten als Erstes sehen, wenn sie auf Ihren Kanal stoßen?

Möchten Sie sich richtig Mühe geben, dann drehen Sie ein witziges, kurzes Begrüßungsvideo extra für diesen Zweck. Bitte kein statisches Bild, bei dem Sie verängstigt vor der Kamera sitzen und in dumpfem Ton kaum verständliches Zeug sprechen. Überlegen Sie sich etwas Besseres! Stellen Sie sich draußen vor grell bunte Graffiti, moderieren Sie im Handstand – der Fantasie sind keine Gren-zen gesetzt. Machen Sie auf sich aufmerksam – denn nur eines hat auf YouTube keine Chance: Langeweile.

TippBesonders gut laufen auf YouTube natürlich die ganz kurzen Filmchen. Überlegen Sie sich doch eine Reihe, in der Sie in Einminutenfilmen über bestimmte Aspekte Ihrer Arbeit berich-ten – informativ und unterhaltsam.

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Radio aus dem Wohnzimmer – PodcastingEine Visitenkarte im Netz zu haben, bedeutet auch, zu zeigen, was Sie können. Und falls Sie zum Beispiel gern am Mikrofon sitzen und moderieren, bislang aber noch kein Radiosender auf Sie auf-merksam wurde, könnte Podcasting genau das richtige Medium für Sie sein. Neben Videopodcasts (auch Videocast oder Vodcast genannt) gibt es eine Menge Audiopodcasts. Das Equipment ist nicht sonderlich teuer, und mit dem Spaß an diesem neuen Hobby kommt auch immer mehr an Professio-nalität hinzu.

Wieso Sie Ihre kostbare Zeit für ein unbezahltes Hobby verschwenden sollen? Ganz einfach. Stel-len Sie sich vor, dass Sie sich bei einem Radiosender vorstellen. Ein weiterer Bewerber hat genau die gleichen Qualifikationen wie Sie – in Sachen Ausbildung können Sie also nicht punkten. Aber vielleicht überzeugt den neuen Auftraggeber ja, dass Sie bereits mehrere Dutzend Episoden Ihres eigenen Podcasts präsentieren? Das sagt ihm, dass Sie Zeit und Energie für etwas investieren, das Ih-nen am Herzen liegt. Es zeigt Durchhaltevermögen, Kreativität und technisches Know-how. Vielleicht ist genau das das kleine Tüpfelchen auf dem i in Ihrer Karriere.

In einem Podcast können Sie sich ausprobieren, Sie können Interviews führen oder gar kleine Hör-spiele aufnehmen – sehen Sie es als Ihre Spielwiese an. Übrigens muss das Hobby kein Hobby bleiben – mehr dazu im Interview mit Holger Klein auf Seite 248.

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Kuratieren Sie! Storify und FlipboardSie können weder fotografieren noch moderieren noch texten? Gut, das ist jetzt provokant formuliert. Aber selbst in solch einem Fall gäbe es eine Möglichkeit, sich im Internet durchaus ansprechend zu präsentieren. Das Zauberwort heißt hier »Kuratieren«. Es bedeutet, dass Sie Inhalte anderer Nutzer zusammentragen, auswerten und bündeln.

Als Social Media-Berater könnten Sie beispielsweise Storify nutzen. Storify ist ein Werkzeug, mit dem Sie verschiedene Postings aus Social Media-Kanälen wie Twitter und Facebook herausgreifen und untereinander so anordnen können, wie Sie es möchten. Sie können diese Postings kommentie-ren. So entsteht eine durchgehende Geschichte.

Storify eignet sich für Reisereportagen genauso wie für das Zusammentragen und Dokumentieren großer Internetereignisse wie der #aufschrei-Aktion. Als Berater könnten Sie aber auch einen Fall herausgreifen, in dem ein großer Konzern besonders gut oder besonders schlecht auf User-Feedback reagiert hat – oder sogar einem Shitstorm im Internet standgehalten hat. Zeigen Sie chronologisch, wie all das passierte – das kann interessierte Nutzer durchaus neugierig auf Sie machen. So zeigen Sie Kompetenz in Ihrem Fachgebiet, machen Dinge greifbar, die ohne Storify längst vergangen und in alle Social Media-Winde verstreut wären. Das Schöne an Storify: In Deutschland wird der Dienst noch wenig genutzt, die Konkurrenz ist also gering. Eine einfache Storify-Geschichte kann leicht um die 10.000 Views bekommen.

Bei Flipboard, einem Dienst, der zunächst als magazinähnliche App für Tweets bekannt wurde und mittlerweile viel mehr als das ist, können Sie zu verschiedenen Themenbereichen Ihre eigenen Magazine zusammenstellen – andere können diese dann abonnieren und lesen. Auch so können Sie sich einen Namen machen.

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Betreiben Sie SuchmaschinenoptimierungDenken Sie daran zurück, was Sie in Kapitel 3 über Reputation Management erfahren haben. Wer sich selbst googelt und in Social Media-Kanälen aktiv ist, der wird unter den ersten zehn Suchtreffern sicherlich Dienste wie Facebook, Twitter oder LinkedIn finden. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass diese Dienste durch ihre schiere Größe und die Masse an Verlinkungen von Suchmaschinen als wichtig gewertet werden. Diese Tatsache sollten Sie nutzen. Verlinken Sie Ihre Profile untereinander, was das Zeug hält!

Das bedeutet: Loggen Sie sich bei Facebook ein und verlinken Sie im Infotext auf Ihre Twitter-Seite und auf Ihr XING-Profil. Machen Sie das Gleiche bei XING und bei LinkedIn. Schreiben Sie Ihr Face-book-Profil auf die Infotafel in Twitter. Und so weiter und so fort. Zeigen Sie auf jeder dieser Plattfor-men, wo Sie noch vorhanden sind. Wer Sie entdeckt, soll auch wissen, dass er Ihnen auf Pinterest genauso folgen kann wie auf Twitter. Zeigen Sie Vielfalt und Erreichbarkeit – und zeigen Sie gleich-zeitig, dass Sie mitspielen. Sichern Sie sich somit gute Plätze in den Suchmaschinen, wenn jemand Ihren Namen eingibt.

Denken Sie nicht nur an Social Media-Profile, sondern auch an die manchmal schon altmodisch er-scheinende E-Mail. In der Signatur sollten Sie ebenfalls darauf hinweisen, wo Sie im Web zu finden sind. Hier ist es allerdings nicht ratsam, alle Profile aufzuführen – beschränken Sie sich auf XING oder about.me.

TippBauen Sie sich nicht erst eine Community auf, wenn Sie auf Jobsuche gehen. Das muss schon viel früher passieren, damit Sie dann im Fall eines Falles darauf zurückgreifen können!

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Interview mit Jan KirchnerJan Kirchner ist Social Recruiting-Enthusiast und Gründer der Hamburger Social Recruiting-Agentur Wollmilchsau GmbH. Deren Sprachrohr ist das gleichnamige Eier legende Blog.

Muss ich wirklich eine eigene Internetseite haben?

Sie müssen nicht, aber ich persönlich halte es für empfehlenswert. Es ist eine gute Möglichkeit für Kreative, ihr Portfolio zu zeigen. Ob das jetzt Texter sind oder Designer, ist egal – hier können sie sich präsentieren. Ich selbst würde keinen Designer mehr anstellen, der keine eigene Webprä-senz hat, auf der ich mich durch seine Arbeiten klicken kann. Denn nur so sehe ich, welchen Stil er hat und ob er zu uns passt.

Aber so ein Blog ist ganz schön aufwendig. Nicht jeder Jobsuchende nimmt sich dazu die Zeit.

Es muss ja kein Blog sein. Ein Blog würde ich mir als Freelancer auch nicht ans Bein binden wollen, wenn ich nicht selbst ein Faible fürs Schreiben hätte und mir das Spaß machen würde. Denn so ein Blog erzeugt Druck und Stress, weil man es ja aufrechterhalten möchte und immer neue Inhalte bieten muss, das merke ich auch bei unserer »Wollmilchsau«. Aber es muss ja wie gesagt auch kein Blog sein, es reicht schon eine Microsite, eine kleine Visitenkarte im Netz. Ein paar Punkte zum eigenen Lebenslauf und zur Person, dazu ein schön gestaltetes Portfolio mit aussagekräftigen Arbeitsproben und natürlich ganz wichtig eine Möglichkeit, in Kontakt zu treten. Das reicht. Eine ganz minimalisti-sche Seite zum Durchklicken ist doch schnell gemacht.

Worauf sollte man dabei achten?

So ein Auftritt muss unter dem eigenen Namen stattfinden oder unter einem prägnanten Firmenna-men, den man sich ausdenkt und dann überall verwendet. Dann finde ich wichtig, dass man sich eine eigene Domain registriert und unter dieser Domain seine Visitenkarte einrichtet. Dazu gehört

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auch die passende Mailadresse von dieser Domain aus. Das vermittelt einfach einen Eindruck von Professionalität. Wichtig ist vor allem: Sie müssen gefunden werden können! Und das geht eben nur durch ein professionelles Auftreten im Netz und durch gute Verbindungen Ihrer Profile in den ver-schiedenen Netzwerken.

Was ist denn den Personalern wichtig?

Also zum einen muss ich hier mal eines festhalten: Personaler wollen Leute einstellen! Es wird oft ver-mittelt, Personaler würden eher nach Gründen suchen, jemanden nicht einzustellen. Sie wollen aber vor allem eines: sich ein vollständigeres Bild des Bewerbers machen. Und noch etwas: Personaler wollen schnell finden, was sie suchen. Eine verschwurbelte Bleiwüste wird er gleich wieder wegkli-cken. Lieber kurz, knapp und prägnant formulieren und in wenigen Sätzen sagen, was Sie können und was Sie ausmacht. Ich würde bei der Suche nach einem Auftragnehmer auch danach schauen, ob er in einschlägigen Plattformen auftaucht, sich also in Fachforen einbringt und sich engagiert. Ich will mir als Personaler ein Bild machen können von dem Menschen, der mir sonst sehr abstrakt erscheint anhand einer Bewerbungsmappe oder einer Onlinebewerbung.

Gibt es noch einen Tipp in Sachen Social Recruiting?

Ich würde nicht nur auf die bekannten, großen Jobbörsen setzen. Es gibt im deutschsprachigen Raum 2.000 Jobbörsen. Zudem gibt es auch Foren zu bestimmten Themen, bei denen ich mein Profil einstellen würde. Bewerber sollten sich aber nicht nur dort tummeln, wo andere Bewerber sind – son-dern am besten dort, wo auch mal ein Auftraggeber vorbeischaut, zum Beispiel bei jovoto.com.