das eu-projekt „pan european public procurement online“ … · 2008-12-31 · mr josef makolm,...
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MR Josef Makolm, Dr. Peter Sonntagbauer, MMag. Claudia Bachkönig
Das EU-Projekt „Pan European Public Procurement OnLine“
(PEPPOL) und der österreichische Beitrag PEPPOL.AT
Vorinformation zur IRIS2008 – 2008 02 23 – Salzburg
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Ausgangslage
• Die Einkäufe öffentlicher Stellen in der EU werden auf rund16 % des Bruttonationalproduktes geschätzt, das sind 1.500 Milliarden Euro.
• Die Fähigkeit Schlüsselprozesse, wie Ausschreibungen, Bestellungen, Rechnungen oder Kataloge mit den Lieferantenvollelektronisch und integriert abzuwickeln ist im Vergleichmit anderen Branchen wenig entwickelt.
• Das Fehlen von einheitliche Formaten, Prozessen und Rechtsvorschriften ist eines der Hindernisse für den freien Warenund - Dienstleistungsverkehr in der EU.
Öffentliche Stellen sind in Summe der größte Auftraggeber in der EU. Die Fähigkeiten zur elektronischen Abwicklung mit Lieferanten sindzu wenig entwickelt.
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EU initiiert Änderungen
• Ziel ist es, den gemeinsamen Markt im Bereich der Abwicklung von öffentlichen Aufträgen zu stärken, zu vereinheitlichen und die Prozesse für Unternehmen und Verwaltung durch den Einsatz von elektronischen Verfahren effizienter zu gestalten.
• Dies wurde in einer Reihe von Deklarationen (i2010, Lissabon Agenda, Manchester Ziele) festgeschrieben:
„Bis zum Jahre 2010 sollen alle technischen Vorraussetzungen geschaffen sein, damit 100 % der Beschaffung elektronisch abgewickelt werden kann und 50 % der Beschaffung tatsächlich darüber abgewickelt wird. (Manchester Deklaration)“
Ein strategisches Ziel der Europäischen Union ist daher, einheitliche elektronische Verfahren für die öffentliche Beschaffung in den Mitgliedsländern einzuführen.
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Initiativen
Die verschiedenen Initiativen haben eine kritische Masse erreicht. Grosse Änderungen sind 2008-2011 zu erwarten.
E-Pro
cure
ment
• CIP large scale pilot (Start 2Q/2008)
• Elektronische Rechnungslegungfür die EU Kommission (Start 2008)
• CEN BII workshop (lfd. seit 2007)
• PROCURE Projekt (seit 2007)
• ......
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Handlungsbedarf !
• Öffentliche Stellen und deren Lieferanten müssen ihre Prozesseumstellen
• Softwarelieferanten müssen ihre Standardsoftware an die kommenden Standards – und Verfahren anpassen.
• Gesetzesänderungen sind vorhersehbar
- Gesetzliche Barrieren für die elektronische Beschaffung müssenbeseitigt werden
- Einige Ländern überlegen, die elektronischen Verfahren verpflichtend für alle Lieferanten der öffentlichen Hand einzuführen.
Öffentliche Stellen, Lieferanten und Softwarefirmen haben Handlungsbedarf.
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Vision
Jedes Unternehmen in einem EU-Land kann mit jeder Verwaltung in einem anderen EU-Land sämtliche Beschaffungsverfahren elektronisch abwickeln.
Unternehmen
Verwaltung
Verwaltung
Verwaltung
Unternehmen
Unternehmen
Verwaltung
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Fokus: nur G2B
• Das Projekt der Mitgliedsländer als auch das Projekt der EU- Kommission selbst fokussiert ausschließlich auf die elektronischen Beschaffungsprozesse zwischen den Verwaltungen und den Unternehmen. (G2B)
• Die elektronische Abwicklung der Prozesse zwischen den Unternehmen und den Verwaltungen bzw. der Kommission soll EU-weit vereinheitlicht und somit für die Unternehmen vereinfacht werden.
• Die elektronische Abwicklung von Beschaffungs – und Rechnungslegungsprozessen zwischen Unternehmen (B2B) sind nicht Gegenstand der Projekte.
Es werden ausschließlich die Beschaffungsprozesse der öffentlichen Verwaltung betrachtet
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Zugang für alle
Unternehmen kommunizieren über ein Webinterface oder über eine direkte ERP – Koppelung über ein nationales Portal. Dadurch ist die Benutzung für alle, kleine und große Unternehmen möglich.
ERP-System
Webinterface z.BUnternehmerportal von Finanzonline
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Gesamtprozess
Eine einheitliche, durchgängige und elektronische Unterstützung für alle Komponenten der öffentlichen Beschaffung soll implementiert werden.
Bedarfs-ermittlung
Aus-schreibung Bestellung Lieferung Rechnung Zahlung
Durchgängig elektronisch unterstützter Prozess
“Pre Awarding “ “Post Awarding “
Archivierung
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Strategie
Bestehende nationale Lösungen werden nicht ersetzt, sondern an gemeinsamen EU Standards ausgerichtet.
Gemeinsamer EU Standard
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Standards
• Vorsitz der Arbeitsgruppe Peter Borressen (Dänemark)
• Stellvertretender Vorsitz Peter Sonntagbauer (Österreich)
• Unterstützende Länder Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Island, Italien, Luxemburg, Norwegen, Österreich, Rumänien, Schweden, Spanien
• Ziel Überarbeitung des NES / UBL 2.0und CODICE Standards, Erarbeiten von neuen Standards für den CIP Piloten, Publikation der überarbeiteten
Standards ab dem 3. Quartal 2008
UBL=Universal Business Language, NES=Northern European Subset
Im Rahmen der CEN (Europäisches Komitee für Standardisierung) wird in der Arbeitsgruppe BII der bestehende NES/UBL Standard für die öffentlichen Beschaffungsprozesse überarbeitet.
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Projekt PEPPOL
Im Rahmen eines EU weiten Piloten werden nun einheitliche interoperable Verfahren in der Praxis implementiert.
Mitgliedsländer im KonsortiumReferenzgruppe (Teilnahme am Projekt 2009, 2010)Regionale Knoten (Kontaktstellen für Verbreitungsaktivitäten)
Konsortium: Deutschland, Dänemark, Finnland, FrankreichItalien, Island, Norwegen, Österreich, Schottland (UK), Ungarn
ReferenzgruppeBelgien, Kroatien, Slowenien, Rumänien, Schweden
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Eckdaten
• Konsortialmanagement Norwegen • Laufzeit des Gesamtprojektes Q2/2008 – Q2/2011• Gesamtbudget 20 Mio Euro
Die wesentlichen Eckdaten des Vorhabens sind wie folgt:
ProgrammierungInstallation
Pilot imEchtbetrieb
Analyse und Design
EU weite Informations-kampagne I (Erstinfo)
EU weite Informations-kampagne II
2008 2009 2010
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Budgetverteilung
0
500.000
1.000.000
1.500.000
2.000.000
2.500.000
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Der für Österreich beantragte EU Zuschuss beträgt rund 1,6 Mio Euro.
NO AT DK GER IT FI UK RE*) HU ICE
*) RE = 5,7 % des Budget sind reserviert für die spätere Beteiligungen von Staaten aus der Referenzgruppe (RE)
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Beteiligung Österreichs
Arbeitspaket Österreichische Beteiligung
Workpackage Leader
E-Signature Deutschland
VCD Deutschland
E-Catalog Italien
E-Ordering Schottland (UK)
E-Invoicing Dänemark
Consortium Management Norwegen
Awareness, dissemination and consensus building
Österreich
Architecture (infrastructure) Dänemark
Die österreichische Beteiligung konzentriert sich auf einen Teil des Gesamtumfanges des Projekts.
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• ZieleDie Nachweise für die Präqualifikation von Bietern sollen aus bestehenden Registern in einer konsolidierten von anderen EU- Ländern anerkannten Form elektronisch bereitgestellt werden.Basis sind die EU-Direktiven 2004/17 und 2004/18.
• Basis für die Überlegungen sind die Ergebnisse des BRITE Projektes (Business Register Interoperability Throughout Europe), welches vom European Business Register (EBR) initiiert wurde.
• Bestehende nationale Lösungen, die technischen und rechtlichen Vorraussetzungen sind in die Konzeption einzubeziehen.
VCD Virtual Company Database
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• ZieleElektronische Bestellungen und dazugehörige Dokumente (Bestellbestätigungen, Versandnachricht etc.) sollen zwischen Regierungsstellen und Lieferanten national und EU-weit ausgetauscht werden
• Basis ist der NES/UBL Standard und darin spezifizierte Profile- basic order - basic procurement- advanced procurement
E-Ordering (Bestellung)
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• ZieleElektronische Rechnungen und andere Transaktionen (z.B. Annahme und Ablehnung von Rechnungen ) sollen zwischen Regierungsstellen und Lieferanten national und EU-weit auf Basis NES/UBL Standard ausgetauscht werden.
• Basis sind die NES/UBL Profile: - basic billing- basic billing with dispute- basic invoice- customs invoice
E-Invoicing (Rechnung)
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• ZieleAnbindung der nationalen Infrastruktur an die anderen Länder
- Finanzonline als Gateway, physikalische Anbindung - Basisdienste zur Datenübermittlung (DataBox)- Sicherheit, Authentifizierung und Autorisierung- Webinterface für Kleinbetriebe
Infrastruktur
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• ZieleAdministration und nationale Kontaktstelle zum EU- Projektmanagement
• Aufgaben - Teilnahme an EU Konsortialmeetings- Berichterstellung für die EU-Kommission- Budgetadministration
Projektadministration
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• ZieleÖffentlichkeitsarbeit und Verbreitung aller Informationen zum PEPPOL Projekt, sowohl national als auch international im Zuge der Koordination des internationalen Arbeitspaktes
• Aufgaben - Gesamtkoordination und Projektmanagement des EU Arbeitspakets
„Dissemination, awareness and consensus building“ - Erstellen und Wartung Kommunikationsplan- Ausarbeiten von Präsentationsmaterialien und Projektwebsite - Vorträge an nationalen und internationalen Veranstaltungen
im Zuge von Informationskampagnen zum Projekt - Betreuung der EU-Staaten, die nicht Konsortiumsmitglieder
sind mit Schwerpunkt der Nachbarländer Österreichs - Pressebetreuung, Vertretung des Konsortiums bei
Pressegesprächen
Öffentlichkeitsarbeit
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Vorteile für Österreich
• Modernisierungsschub für Verwaltung und Unternehmen. • Die österreichische Bundesverwaltung wird durch die effizienten,
durchgängigen und elektronischen Prozesse in der Beschaffung wesentliche Einsparungseffekte erzielen.
• Österreichischen Unternehmen - insbesondere KMUs - eröffnen sich neue internationale Märkte im öffentlichen Sektor. Die öffentliche Beschaffung hat hier eine Katalysatorfunktion, damit sich Unternehmen stärker mit E-Business befassen.
• E-Procurement ist eines der EU Prioritäten und somit ein wesentlicher Faktor, damit Österreich auch in Zukunft eine Vorreiterrolle beim E-Government spielen wird. Das ausgezeichnete Image Österreichs wird weiter gestärkt.
• Das Projekt dient auch dazu, die EU Vorgaben und Verpflichtungen zu erfüllen.
Die österreichische Teilnahme hat Vorteile für Politik, Wirtschaft und Verwaltung
MR Josef Makolm, Dr. Peter Sonntagbauer, MMag. Claudia Bachkönig
Das EU-Projekt „Pan European Public Procurement OnLine“
(PEPPOL) und der österreichische Beitrag PEPPOL.AT
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit