das land südtirol

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DAS LAND SüDTIROL Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung 3/2013 Sucht bekämpfen Pakt für Arbeit Wasser erleben AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL FALLS NICHT ZUSTELLBAR, BITTE ZURÜCK AN ÖZP BZ. DER ABSENDER VERPFLICHTET SICH, DIE PORTOSPESEN FÜR DIE RÜCKSENDUNG ZU TRAGEN

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Monatszeitschrift der Südtiroler Landesregierung (3/2013)

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Page 1: DAS Land Südtirol

Das LanDSüdtirol

Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung3/2013

suchtbekämpfen

Paktfür arbeit

Wassererleben

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL

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Das Land Südtirol | März 2013

2 neuer suchtplan Der Fachplan Suchterkrankungen gibt Impulse für bessere Arbeit gegen Suchterkrankungen

5 neuer LandesratSeit Februar ist Elmar Pichler Rolle Mitglied der Landesregierung

6 arbeitspaktDie Landesregierung hat nun einen Beschäftigungsplan vorgelegt

8 EinsparungenDurch Photovoltaikanlagen hat das Land 150.000 Euro und 210 Tonnen Heizöl gespart

10 Die Beschlüsse der Landesregierung

11 Weniger zahlenFahrzeugbesitzer zahlen in Südtirol weniger als anderswo

13 sanierungenFür die Beitragsvergabe für Wohnungss anierungen gibt es neue Regeln

15 sicherer Flug!Ein Newsletter und digitale Karten informieren über Luftfahrthindernisse

22 Lebensraum WasserDie Naturparks bieten heuer ein Eintauchen in Wasserlebensräume

24 TattoosDie Gefahr liegt in der Farbe

27 Pollen unter KontrolleNützliche Infos über die lästigen Plagegeister

28 Mehr MedienverkehrDer Austausch zwischen den Bibliotheken nimmt zu

32 neu in den Museen

34 spass mit spracheFür Animateure gibt es eine neue Ausbildung

16 EuropaSeit 2013 gelten neue EU-Steuervorschriften

18 EuregioKulturnetzwerk, Jugendfestival und Zusammenarbeit im Thermalwesen

31 Ladinia - Istituzions LadinesAncunteda de Durnwalder y Mussner tl Istitut Culturel Micurà de Rü

32 Zuschlag mit abzugLandtag diskutiert weitere Steuerermäßigungen

33 Ordnung der skigebieteNeues Gesetz sieht Ausweisung von Skizonen und einfachere Verfahren vor

35 Bauern und steuernDie Meinungen der Abgeordneten zu einem kontroversen Thema

Impressum

Herausgeber: Südtiroler Landesregierung

Verantwortliche schriftleiterin:Monika Pichler (mpi)

Koordination dieser ausgabe:Angelika Schrott (san)

Redaktion: Silvana Amistadi (sa) Michele Bolognini (mb) Maja Clara (mac) Paolo Ferrari (pf) Franco Grigoletto (fg) Thomas Ohnewein (ohn) J. Christian Rainer (chr) Angelika Schrott (san) Alexander Stuffer (as) Johanna Christine Wörndle (jw)

Landtagsteil: Alex Maier, Martina Chiarani

Redaktionssekretariat: Margit Adami, Claudia Ladurner, Renata Lana, Karin Putzer

Kostenloses abo: Landespressestelle [email protected] Tel. 0471 412213

Redaktionsschluss dieser ausgabe: 21. Februar 2013 © Die Verwendung von Texten und Bildern aus „Das Land Südtirol“ für nicht auf Gewinn ausgerichtete Zwecke ist nach Rücksprache mit der Redaktion möglich.

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Inhaltsverzeichnis

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Zum Titelbild: Glücksspiele können süchtig machen. Besonders Jugendliche sind in Südtirol von dieser Sucht betroffen. Die Behandlung dieser Sucht ist Thema im Suchtplan 2013-2018, den die Landesregierung nun genehmigt hat.Foto: Ravanelli

Das LanDSüdtirol

Monatszeitschrift der Südtiroler Landesverwaltung3/2013

suchtbekämpfen

Paktfür arbeit

Wassererleben

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL

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Das Land Südtirol | März 2013 1

Der Landeshauptmann

Liebe Leserinnen und Leser!

Es liegt im Wesen einer Staaten-gemeinschaft wie der EU, dass

grundlegenden Entscheidungen langwierige, oft zähe Verhandlun-gen vorausgehen. Wen wundert’s also, dass die Landwirtschaftspo-litik als eine der ganz großen, his-torischen Säulen der EU praktisch ständig in Diskussion ist. Nun steht allerdings wieder einmal eine Re-form der Gemeinsamen Agrarpo-litik (GAP) an, die Verhandlungen werden demnach härter und konkre-ter geführt.Zwar sind wir ein kleines Land, trotz-dem aber mischen wir uns wo immer möglich in diese Verhandlungen ein, nicht zuletzt, um die Anliegen der Berglandwirt-schaft voranzubringen. Wer um die Stärke der Agrarlobby oder besser: der Lobby der Agrarindustrie weiß, weiß auch, wie wichtig dieser Ein-satz unsererseits ist. Erst kürzlich war ich deshalb wieder in Brüssel, um unsere Anliegen dort zu depo-nieren, wo sie gehört und von wo sie in den Diskussionsprozess ein-gebracht werden. Anliegen, wie etwa jene der Definiti-on des „aktiven Landwirts“, die De-finition dessen also, was für Brüssel Bauern sind und was nicht. Da liegt der Vorschlag auf dem Tisch, als aktive Landwirte nur jene anzuer-kennen, die aus der Landwirtschaft ihr Haupteinkommen beziehen: für

uns völlig unannehmbar, sind doch rund 60 Prozent unserer Bauern auf einen Nebenerwerb angewie-sen – und wir auf diese Bauern, sol-len auch die benachteiligten Lagen weiter bewirtschaftet werden. Wir pochen zudem darauf, die Direkt-zahlungen aneinander anzupassen und so Unterschiede auch inner-halb der Staaten auszugleichen. So kann es nicht sein, dass ein großer Landwirtschaftsbetrieb in einer

Gunstlage auch ver-hältnismäßig höhe-re Beiträge bezieht wie ein kleiner im Berggebiet. Grundsätzlich geht es uns darum, der Berglandwirtschaft

den gebührenden Platz im Rahmen der GAP-Reform einzuräumen, den Besonderheiten der Bergland-wirtschaft also Rechnung zu tra-gen. Und da tut sich vielleicht eine neue Möglichkeit auf, steht doch eine eventuelle Verlängerung des eigentlich heuer auslaufenden Pro-gramms um ein Jahr im Raum. Das gäbe uns ein Jahr mehr Zeit, die richtigen Klinken in Brüssel zu put-zen. Denn dafür dürfen wir uns im Interesse unserer Landwirtschaft nicht zu schade sein.

Landeshauptmann Luis Durnwalder

Die richtigen Klinken putzen: Dafür dürfen wir uns im Interesse unserer Landwirtschaft nicht zu schade sein.

Termine

12. März„prima la musica“ - Wettbewerbsabschluss in Hall s. 29

14. MärzCultura Socialis s. 7

20.-23. MärzEuregio-Jugendfestival „Europaregione = Arbeitchance für junge Menschen“ s. 19

ab 24. MärzNeue Ausstellungen in den Landesmuseen s. 33

bis 25. MärzAnmeldung zu „Sapientia Ludens“ s. 25

März-AprilFestival der Widerstände s. 26

bis 5. MaiEinschreibungen für Uploadsounds s. 20

bis 12. MaiKunstaktion „Museumsobjekte gehen fremd“ s. 32

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Das Land Südtirol | März 20132

Titel

Fit fürs Lebeninternationalen Suchtarbeit ein-geflossen“, verweist Landesrat Theiner auf die intensive Zusam-menarbeit bei der Ausarbeitung des Fachplans durch das Landes-amt für Menschen mit Behinde-rungen und das Landesamt für Gesundheitssprengel gemeinsam mit drei Arbeitsgruppen, bestehend aus Experten von öffentlichen und

privaten Einrichtungen im Sucht-bereich (siehe eigenen Kasten).

Gesundheitsförderndes Verhalten aufbauenIm Bereich der Prävention wird auf langfristige Maßnahmen gesetzt, die direkt und indirekt auf ein gesund-heitsförderndes Verhalten abzielen:

Der Fachplan Suchterkrankun-gen für die Jahre 2013 bis 2018

stützt sich auf drei Handlungsfel-der, die ineinander greifen: Präven-tion, Therapie und Rehabilitation sowie soziale Maßnahmen. „In den Fachplan für Suchterkrankungen sind die Erfahrungen der gesam-ten Suchtarbeit in Südtirol sowie Erkenntnisse der staatlichen und

Foto

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Patienten und nutzer im Jahr 2011 - art der Patienten nach Diensten und Geschlecht

Bozen alcologia BZ Hands Bereich BZ Meran Caritas/schlanders Bereich Meran Brixen Bruneck südtirol insgesamt

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Rauschgift 164 753 917 4 7 11 0 0 0 168 760 928 37 284 321 Rauschgift 0 2 2 37 286 323 14 98 112 18 99 117 237 1243 1480Alkohol 0 2 2 63 154 217 272 938 1210 335 1094 1429 98 523 621 Alkohol 46 153 199 144 676 820 85 405 490 90 463 553 654 2638 3292Glücksspiel 13 53 66 2 1 3 1 4 5 16 58 74 6 38 44 Glücksspiel 1 6 7 7 44 51 4 23 27 1 28 29 28 153 181Benzodiazepine 2 1 3 8 1 9 19 13 32 29 15 44 6 3 9 Benzodiazepine 35 7 42 41 10 51 6 5 11 5 4 9 81 34 115Nikotin 0 1 1 0 0 0 0 0 0 0 1 1 16 14 30 Nikotin 1 0 1 17 14 31 3 1 4 27 17 44 47 33 80andere 11 7 18 0 0 0 0 0 0 11 7 18 2 21 23 andere 2 0 2 4 21 25 1 5 6 24 17 41 40 50 90Insgesamt 222 823 1045 78 163 241 358 971 1329 658 1957 2615 219 893 1112 Insgesamt 158 176 334 377 1069 1446 137 539 676 233 638 871 1405 4203 5608Jahr 2010 203 806 1009 59 164 223 279 988 1267 541 1958 2499 152 887 1039 Jahr 2010 253 192 445 405 1079 1484 126 516 642 201 587 788 1273 4140 5413

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Titel

Bewusstseinsbildungsmaßnahmen zum Alkohol- und Tabakkonsum, aber auch Initiativen, die nicht un-mittelbar mit Suchterkrankungen zu tun haben, aber das Risiko erhöhen, wie etwa ein vorzeitiger Schulab-bruch. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Sicherheit im Straßen-verkehr und auf den Skipisten.Auch das Glückspiel wird im Fach-plan ausführlich behandelt: Durch eine Querfinanzierung über die Einnahmen aus dem Glückspiel soll die Vorbeugung in diesem Bereich ausgebaut werden, unter anderem durch Förderung von Selbsthilfe-

gruppen und mit einer landeswei-ten Kampagne.Der zweite Schwerpunkt im Kampf gegen Suchterkrankungen liegt auf der Therapie und Rehabilitation. Das vorhandene Netz an Rehabi-litationsmöglichkeiten soll weiter gestärkt, neue Maßnahmen sollen gesetzt werden, wie zum Beispiel ein angemessener stationärer Entzug für Medikamentenabhängige oder die Behandlung von Spielsüchtigen.

Wiedereinstieg erleichtern

Flankiert werden diese Schwer-punkte von sozialen Maßnahmen, um den Betroffenen eine berufli-che und gesellschaftliche Wieder-eingliederung zu erleichtern. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Sozialgenossenschaften, die Men-schen mit Abhängigkeitserkran-kungen beschäftigen. Der Plan enthält auch ein flächendeckendes Streetwork-Angebot, mehr Not-schlafstellen und betreute Wohnfor-men sowie Projekte zur sinnvollen Freizeitgestaltung und die Förde-rung des Ehrenamtes. mac

altersgruppen treffen. Der Fachplan gibt wichtige Impulse, um die bereits bestehende und gut funktionierende arbeit gegen suchterkrankungen zu verbessern und zu erweitern und

Menschen in verschiedensten Lebens- und Problemsituationen verstärkt zu erreichen.Der Fachplan ist ganzheitlich ausgerichtet: Er setzt bei der Prävention an und berücksichtigt, dass suchtkranke Menschen – je nach stadium der Erkrankung - angemessen behandelt werden. Die sozialen Maßnahmen hingegen sollen den Menschen berufliche und gesellschaftliche Perspektiven während bzw. nach Überwindung ihrer suchterkrankung geben.

soziallandesrat Richard Theiner

niemand ist gefeit davor, suchtkrank zu werden, und es kann alle Ge sell schafts-schichten und

Patienten und nutzer im Jahr 2011 - art der Patienten nach Diensten und Geschlecht

Bozen alcologia BZ Hands Bereich BZ Meran Caritas/schlanders Bereich Meran Brixen Bruneck südtirol insgesamt

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Rauschgift 164 753 917 4 7 11 0 0 0 168 760 928 37 284 321 Rauschgift 0 2 2 37 286 323 14 98 112 18 99 117 237 1243 1480Alkohol 0 2 2 63 154 217 272 938 1210 335 1094 1429 98 523 621 Alkohol 46 153 199 144 676 820 85 405 490 90 463 553 654 2638 3292Glücksspiel 13 53 66 2 1 3 1 4 5 16 58 74 6 38 44 Glücksspiel 1 6 7 7 44 51 4 23 27 1 28 29 28 153 181Benzodiazepine 2 1 3 8 1 9 19 13 32 29 15 44 6 3 9 Benzodiazepine 35 7 42 41 10 51 6 5 11 5 4 9 81 34 115Nikotin 0 1 1 0 0 0 0 0 0 0 1 1 16 14 30 Nikotin 1 0 1 17 14 31 3 1 4 27 17 44 47 33 80andere 11 7 18 0 0 0 0 0 0 11 7 18 2 21 23 andere 2 0 2 4 21 25 1 5 6 24 17 41 40 50 90Insgesamt 222 823 1045 78 163 241 358 971 1329 658 1957 2615 219 893 1112 Insgesamt 158 176 334 377 1069 1446 137 539 676 233 638 871 1405 4203 5608Jahr 2010 203 806 1009 59 164 223 279 988 1267 541 1958 2499 152 887 1039 Jahr 2010 253 192 445 405 1079 1484 126 516 642 201 587 788 1273 4140 5413

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Titel

Landesamt für Menschen mit Behinderungen und Landesamt für Gesundheitssprengel:Sylvia Rainer, Loris De Benedetti, Peter Santa, Nadia GirelliKoordinierungseinheit im Be-reich der Abhängigkeitserkran-kungen:Loris De Benedetti, Sylvia Rainer, Nadia Girelli, Elio Dellantonio, Bruno Marcato, Peter KolerArbeitsgruppe Prävention:Peter Koler, Christa Ladurner, Klaus Nothdurfter, Elio Dellan-tonio, Sara Oberhofer, Annalisa

Gallegati, Chiara Lombardo, Agostino Vecchio, Luis WieserArbeitsgruppe Therapie und Rehabilitation:Helmuth Zingerle, Bettina Me-raner, Cristina Mitta, Gabriele Ghirardello, Alberto Degiorgis, Walther Tomsu, Christina Tink-hauser, Christian FolieArbeitsgruppe soziale Maßnah-men:Maria Cristina Davare, Robert Vor-hauser, Gaetana Ricci, Ernst Erla-cher, Giampiero Firinù, Patrizia Federer, Eliana Ferri, Andrea Fellin

Wer den Fachplan erarbeitet hat

Welche Prinzipien dem Fachplan zugrunde liegenaus: Fachplan Suchterkrankungen 2013 - 2018

Die Person im Mittelpunkt. In erster Linie ist der Plan ein Do-

kument, das die Lebensumstände, Bedürfnisse und Ressourcen von Menschen mit Suchterkrankungen und ihrer Familienangehörigen in den Mittelpunkt stellt. Demzufolge bedeutet Suchttherapie auch Bezie-hungs- und Sozialarbeit. Die Arbeit im Suchtbereich wendet sich auch gegen Stigmatisierung, Vorurteile,

Ausgrenzung, Kriminalisierung. Daher zielen die erarbeiteten Maß-nahmen auf eine Erhebung des Be-darfs an personellen und zeitlichen Ressourcen, eine Verbesserung der Qualität der Dienste und auf deren verstärkte Vernetzung ab, um das Angebot bestmöglich auf die Be-dürfnisse der betreffenden Perso-nen abstimmen zu können.Partizipation und Vernetzung. Der Fachplan wurde unter Mitwir-kung und Zusammenarbeit eines breiten Netzes an öffentlichen und privaten Diensten, Institutionen und Einrichtungen erstellt, die di-rekt im Suchtbereich tätig sind oder mit diesem in Berührung stehen und zusammenarbeiten.Aufwertung und Qualifizierung der Mitarbeiter und Mitarbeite-rinnen im System der Dienste. Den Fachkräften und ihren wechsel-seitigen Beziehungen in der Umset-zung der Maßnahmen wird zentrale Bedeutung beigemessen. Dies be-ruht auf der Überzeugung, dass die Qualität der Dienstleistungen stark

davon abhängt, wie sehr die Motiva-tion und Kompetenz der Fachkräfte gefördert werden kann. Die rasch voranschreitende gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklung bringt gerade im Suchtbereich lau-fend Veränderungen mit sich und erfordert die systematische Qualifi-zierung und Weiterbildung der Mit-arbeiter und Mitarbeiterinnen sowie regelmäßige Supervision. Spezialisierung und fachliche Autonomie der Dienste im Sucht-bereich.Die sozialen Dienste fördern suchtspezifische Spezialisierung und einen dienstübergreifenden in-tegrierten Ansatz in der Erhebung, Beurteilung, Definition und Planung von sozialpädagogischen und sozial-fürsorgerischen Interventionspro-jekten, die auf Menschen mit Sucht-problemen, deren Familien und das soziale Umfeld ausgerichtet sind. Die fachspezifische Sozialarbeit in den Sozialdiensten soll sich auf funkti-oneller Ebene mit der Ausarbeitung von individuellen, integrierten Sozi-alprojekten konkretisieren. Landes-weit bedarf es einer übergeordneten Planung und Koordinierung.Im Gesundheitswesen bilden die Dienste für Abhängigkeitserkran-kungen und die mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb vertragsgebundenen privaten Dienste der Caritas, der Ver-einigungen „Hands“ und „La Strada

- Der Weg“, zusammen mit der thera-peutischen Rehabilitations-Einrich-tung Bad Bachgart in Rodeneck, das Landessuchthilfesystem, welches bezirksübergreifend eine fachspezi-fisch hohe Qualifikation garantiert und organisatorische Autonomie hat.Im Bereich der Suchtprävention sind eine ganze Reihe von Einrich-tungen aus den Bereichen Gesund-heit, Soziales, Bildung, Jugendar-beit und Kultur aktiv. Der mit der Landesverwaltung vertragsgebun-dene Verein „Forum Prävention“ bietet Dienstleistungen für jene, die Maßnahmen in den Bereichen Prä-vention und Gesundheitsförderung umsetzen möchten, und bietet die Möglichkeit, gemeinsame Anliegen auf konzeptioneller und projektbe-zogenen Ebene weiterzubringen.Neben der landesweiten Koordi-nierung bedarf es im Suchtbe-reich auch einer Integrierung und Koordinierung auf lokaler Ebene zwischen Sozial- und Gesundheits-diensten und der Prävention.Nachhaltiger Einsatz der Res-sourcen. Das Auftreten neuer Suchtphänomene, die zunehmende Komplexität der Störungsbilder, das hohe Rückfallrisiko sowie die Notwendigkeit langfristiger Betreu-ungsmaßnahmen erfordern eine Erweiterung finanzieller und perso-neller Ressourcen und deren nach-haltigen und bewussten Einsatz.

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Das Land Südtirol | März 2013 5

Politik

neues Teammitglied

Bereits im Jänner war Berger als erster Landeshauptmann-Stell-

vertreter und Landesrat zurückge-treten. Er beendete damit eine fast genau 14-jährige Karriere in der Südtiroler Landesregierung, die im Februar 1999 mit dem Wechsel aus der Regionalregierung begon-nen hatte. Der Reiner hatte damals die Bereiche Landwirtschaft, land-wirtschaftliche Berufsbildung und Vermögen übernommen, erstere beide Bereiche fielen bis zu sei-nem Rücktritt in seinen Verant-wortungsbereich. Von Anfang an hatte er sich dem Schutz und der Förderung der Berglandwirtschaft verschrieben, der Steigerung der Effizienz in der Organisation der Landwirtschaft Priorität zuge-messen und nicht zuletzt die För-

derung der kleinen Kreisläufe im Blick.In seiner zweiten Amtszeit als Lan-desrat (2003 bis 2008) gab Berger zwar die Verantwortung über das Landesvermögen ab, übernahm stattdessen aber die Zuständigkeit für die Informationstechnik sowie die Bereiche Grundbuch und Katas-ter. Letztere blieben ihm auch in sei-ner letzten Amtszeit erhalten, dazu kam – neben der Funktion des ersten Landeshauptmann-Stellvertreters – auch der Bereich Tourismus, in dem Berger vor allem auf ein neues Finanzierungssystem und eine Pro-fessionalisierung des Marketings gesetzt hat. Zudem nutzte Berger die Synergien aus der gemeinsamen Verwaltung von Tourismus und Landwirtschaft, um die Zusammen-arbeit dieser beiden Schlüsselbe-reiche der Südtiroler Wirtschaft zu fördern. Nach dem Rücktritt Michl Laimers hatte Berger zudem dessen Bereiche Raumentwicklung, Natur und Landschaft übernommen.Wegen seines geplanten Wechsels nach Rom hat Berger im Jänner dieses Jahres seine Ämter als Lan-deshauptmann-Stellvertreter und Landesrat zurückgelegt, der Land-tag hat daraufhin – genauer: am 5. Februar – Elmar Pichler Rolle in die Landesregierung gewählt, die

damit wieder vollzählig ist. Der 53-jährige Bozner bringt viel Ver-waltungs-Erfahrung mit, die er in seiner 13-jährigen Amtszeit als Vi-zebürgermeister der Landeshaupt-stadt sammeln konnte. Nach die-sem Amt war Pichler Rolle 2008 in den Südtiroler Landtag gewechselt. Nach dem Rücktritt Bergers und der Wahl Pichler Rolles musste Landeshauptmann Luis Durnwal-der auch die Kompetenzbereiche in der Landesregierung neu ordnen. Neo-Landesrat Pichler Rolle hat demnach die politische Verantwor-tung für die Raumentwicklung, für Natur und Landschaft sowie für Grundbuch und Kataster übernom-men. Den bisher von Berger verwal-teten Bereich Tourismus hat der Landeshauptmann dagegen Lan-desrat Thomas Widmann übertra-gen, während Richard Theiner zum ersten Landeshauptmann-Stellver-treter gewählt worden ist. chr

Seit Anfang Februar hat die Landesregierung ein neues Gesicht: Nach dem Rücktritt von Landeshauptmann-Stellvertreter Hans Berger ist Elmar Pichler Rolle als Landesrat in die Landesregierung gewählt worden.

abgang nach 14 Jahren: LH Durnwalder verabschiedet seinen stellvertreter Hans Berger

Das neue Gesicht in der Landesregierung: neo-Landesrat Elmar Pichler Rolle (2. v.l. stehend)

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Arbeit

Ein Jahr früher als ursprünglich geplant hat die Landesregierung den Beschäftigungsplan auf den Weg gebracht. Grund dafür ist die Krise, die sich mittlerweile auch auf den Arbeitsmarkt in Südtirol auswirkt. Bei der Ausarbeitung des neuen Arbeitspaktes können alle mitarbeiten, und zwar über den Blog auf www.arbeitsmarkt.it.

Nach wie vor steht Südtirol in Sachen Arbeitslosigkeit besser

da als die allermeisten Regionen in Europa, erstmals nach Jahrzehn-ten ist die Arbeitslosenquote aber wieder über vier Prozent gestiegen: „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist eine Folge der Krise und für uns der Grund, die Arbeitsmarktpolitik ver-stärkt ins Zentrum der Aufmerksam-

keit zu rücken", erklärt der zuständi-ge Landesrat Roberto Bizzo. Konkret bedeutet dies, dass die Landesregie-rung das Auslaufen des jeweils auf sieben Jahre angelegten Beschäf-tigungsplans im kommenden Jahr nicht abwarten will, sondern bereits jetzt den Startschuss zur Ausarbei-tung eines neuen Plans gegeben hat.„Ziel ist, so viele Menschen wie möglich in die Ausarbeitung einzu-beziehen, auch weil die demogra-phische Struktur unserer Gesell-schaft sich ändert und wir deshalb nicht nur eine Sozialpartnerschaft brauchen, sondern auch einen neu-en Generationenvertrag", so Biz-zo. Bis Juni wird daher eine ganze Reihe an Initiativen gesetzt, dank derer der Beschäftigungsplan auf eine breitestmögliche Basis gestellt werden kann. Bei der Ausarbeitung des neuen Arbeitspaktes geht die Landesabtei-lung Arbeit innovative Wege und lädt möglichst viele Menschen dazu ein, mitzuarbeiten. Über einen interak-tiven Blogs auf www.arbeitspakt.it kann jeder Anregungen, Ideen und Kritiken einbringen, betont Arbeits-landesrat Bizzo. Schule und Jugend,

Frauen, ältere sowie benachteiligte Arbeitnehmer, seien die zentrale Inhalte des Blogs. „Der Blog ist für uns ein Experiment, wir verstehen ihn aber auch als wichtigen Schritt für eine Verwaltung, die sich immer mehr öffnet und immer transparen-ter wird", erklärt Ressortdirektor Andrea Zeppa.„Über den Blog sammeln wir bis 22. März alle Inputs, die danach in einen Workshop mit verschiede-nen Arbeitsgruppen einfließen, der am 19. April auf dem Programm steht", so Helmuth Sinn, Direktor der Landesabteilung Arbeit. Beim Workshop würden die wichtigsten Anregungen und Tätigkeitsfelder zusammengefasst, auf deren Basis die zuständige Kommission bis Mit-te Mai einen Entwurf des Beschäf-tigungsplans ausarbeite. Der Lan-desregierung soll der Plan-Entwurf Mitte Juni vorgelegt werden. ohn

Pakt für die arbeit

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Landesrat Roberto Bizzo (rechts) stellt den Weg zum arbeitspakt vor. neben ihm sind abteilungsdirektor Helmuth sinn und Ressortdirektor andrea Zeppa (links).

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Das Land Südtirol | März 2013 7

Soziales

Cultur Socialis“ zeichnet beispiel-hafte Projekte und Initiativen

im Sozialwesen aus. Dabei finden verschiedenst Bereiche Berücksich-tigung: Freiwillige im Netz, Profis, Unternehmen, Gemeindepolitik und Medien. Die diesjährigen Siegerpro-jekte wurden von einer Fachjury aus

nicht weniger als 230 Vorschlägen ausgewählt, welche die Bevölkerung über die Website www.cultura-socia-lis.it einreichen konnte.Vorgestellt und ausgezeichnet werden die Projekte am Donners-tag, 14. März, in der Produktions-halle Prinoth in der Industriezone Unterackern in Sterzing durch Landesrat Richard Theiner. Die frei zugängliche Veranstaltung beginnt um 17 Uhr. Die Abschluss-feier von „Cultura Socialis“ bietet die Möglichkeit, nicht nur die Sie-gerprojekte sondern viele weitere soziale Initiativen und die Men-schen, die dahinter stehen, kennen zu lernen.

Cultura socialis werkt im netz Vorbildliche Sozialprojekte werden am 14. März in Sterzing vorgestellt. Anlass ist die von der Landesabteilung Familie und Sozialwesen ins Leben gerufene Initiative „Cultura Socialis“, die in diesem Jahr bereits zum siebten Mal stattfindet, und zwar unter dem Motto „Werken im Netz“.

Tel. 348 3441662

(von Montag bis Freitag 9-13 Uhr)

E-Mail: [email protected].

anmeldung und Infos:

Beispiel geben – Zeichen setzen

Ester de ejempl – dé n segn

Dare esempio – dare risalto

E I N L A D U N G - I N V I T O

Die Kunstpreise werden von der Stiftung Südtiroler Sparkasse gestiftet

I premi artistici sono offerti dalla Fondazione Cassa di Risparmio di Bolzano

www.cultura-socialis.it

Donnerstag 14. MärzGiovedì 14 marzo

2 0 1 317.00 – 19.00 hSterzing / VipitenoProduktionshalle Prinoth, Gabriel Leitner Str.

Stabilimento di produzione Prinoth, via Gabriel Leitner

Anmeldung:

Montag – Freitag, 9.00 – 13.00 UhrTel. 348 3441662 - [email protected] Bahnhof Sterzing – Prinoth-Produktionshalle: bitte benachrichtigen Sie uns, wenn Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, damit wir den Shuttledienst organisieren können!

Prenotazioni:

lunedì – venerdì, ore 9.00 – 13.00tel. 348 3441662 - [email protected] shuttle dalla stazione di Vipiteno allo stabilimen-to di produzione Prinoth: chi dovesse utilizzare i trasporti pubblici è pregato di avvisarci per poter organizzare il trasporto shuttle!

gra

phic

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side

coop

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FAMILIE FAMIGLIA GESUNDHEIT SANITà SozIALES SocIALE

Chancengleichheit: Preise

Mit der Namensführung des Kin-des in Italien und einem Ver-

gleich des Kindesnamensrechts hat sich Ulrike Vent in ihrer Dissertation befasst und dafür den ersten Preis be-kommen. Vent zeigt auf, dass die im Kindesnamensrecht von den meisten kontinentaleuropäischen Staaten verfolgten Ziele der Gleichberechti-gung zwischen Mann und Frau so-wie der Gleichheit aller Kinder, von Italien (noch) nicht erreicht wurden. „In ihrer wissenschaftlichen Analyse hat sie die Wichtigkeit der bewuss-ten Auseinandersetzung mit der Na-

mensgebung und der Entscheidung über den Nachnamen der Kinder he-rausgearbeitet", sagte die Präsiden-tin des Landesbeirats für Chancen-gleichheit Ulrike Oberhammer. Drei - bis sechsjährige Mädchen und Bu-ben im Kindergarten in Schenna hat Monika Schwienbacher für ihre Lau-reatsarbeit genauer beobachtet. Sie zeigt auf, dass geschlechtergetrennte Bewegungsbaustellen im Kinder-garten ein Gewinn für Mädchen und Jungen sind und hat für ihre Arbeit den zweiten Preis erhalten.Frauenförderung in der Gemeinden-politik war das zentrale Thema der Diplomarbeit von Jutta Obertegger. Für ihre Arbeit hat sie den dritten

Preis erhalten. Obertegger zeichnet nach, welche Nüsse auf gemeinde-politischer Ebene zu knacken sind, wenn langfristig eine erfolgreiche Frauenpolitik gemacht werden soll und auch die wirtschaftliche Stand-ortentwicklung des ländlichen Raums verbessert werden soll.Die aus den Arbeiten gewonnenen Anregungen sollen zur Verbesse-rung der Situation in Sachen Chan-cengleichheit beitragen, so Ober-hammer. Auch der Direktor der Landesabteilung Arbeit Helmuth Sinn verweist auf die Wichtigkeit, Themen im Bereich Chancengleich-heit aufzugreifen und zu veröffentli-chen. san

Ulrike Vent, Monika Schwienbacher und Jutta Obertegger wurden heuer für ihre Diplomarbeiten mit einem Förderpreis vom Landesbeirat für Chancengleichheit und dem Landesfrauenbüro ausgezeichnet.

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Energie

Angelika Schrott

Die ersten 15 landeseigenen Pho-tovoltaik-Anlagen sind auf den

Dächern von Landhäusern und Schulen in Bozen und Schlanders installiert, nun sollen zwei weitere folgen. „Pro Jahr erzeugen die bestehenden Anlagen rund 700.000 Kilowattstun-den Strom; zugleich werden rund 460 Tonnen weniger Treibhausgase aus-gestoßen“, freut sich Energielandes-rat Florian Mussner. 1,9 Millionen

Euro wurden in die Photovoltaik-An-lagen investiert. „Die Gelder stam-men zu 100 Prozent aus dem Topf für das EFRE-Programm der EU von 2007 bis 2013“, erklärt der Landesrat.

Erste Anlagen installiert

Die ersten 15 Anlagen wurden auf den Landhäusern am Silvius Ma-gnagoplatz, der Raiffeisenstraße, der Brennerstraße, Amba Alagi Straße, den Feuerwehrkasernen in der Drususallee und am Flugplatz, dem Tierseuchenbekämpfungsins-titut in der Kaiserau sowie auf den Gebäuden der Gewerbeoberschule „Max Valier“, der Handesoberschu-le „Heinrich Kunter“, der Lewit „Ro-bert Gasteiner“, der italienischen Handelsoberschule „Cesare Bat-tisti“ und der italienischen Gewer-beoberschule „Galileo Galilei“ in Bozen errichtet. In Schlanders wur-den zwei Gebäude mit Photovoltaik bestückt, und zwar die Mehrzweck-turnhalle und das Realgymnasium, während in Kortsch die Hauswirt-schaftsschule jetzt über eine Photo-voltaikanlage auf dem Dach verfügt. Für die Installation dieser ersten

15 Photovoltaikanlagen wurde eine Fläche von rund 4500 Quadratmeter verbaut, wobei auch auf eine gute architektonische und landschaftsin-tegrierte Bauweise Wert gelegt wur-de. Der erzeugte Strom deckt rund 20 Prozent des Bedarfs dieser 15 Gebäu-de. Sämtliche Sicherheitsstandards, sei es in Sachen Brandschutz, sei es in Sachen elektromagnetische Fel-der, wurden eingehalten.

Noch mehr Anlagen geplant

In Kürze wird ein zweiter Wettbe-werb ausgeschrieben, um zwei wei-tere öffentliche Gebäude in Meran mit Photovoltaikanlagen zu bestü-cken. Diese werden eine Leistung von 220 Kilowattstunden haben und sollen im Herbst 2013 fertig gestellt werden. Wie Mussner ankündigt, sollen auch diese Anlagen über das EFRE-Programm der EU 2007-2013 finanziert werden. „Nach Abschluss des zweiten Wettbewerbs werden insgesamt 17 landeseigene Gebäude in Bozen, Meran und Schlanders mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sein“, so Mussner. Damit steigt die Leistung der Photovoltaik-Anlagen

150.000 Euro an Stromkosten und 210 Tonnen Heizöl spart das Land nun durch Photo-voltaik-Anlagen auf den Dächern von insgesamt 15 Landhäusern und Schulen in Bozen und Schlanders. Auch Unternehmen können auf Dächern von Landesgebäuden ihre Photovoltaikanlagen errichten.

210 Tonnen Heizöl gespart

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Energie

auf den Dächern der Landesgebäude und Schulen auf rund 890 Kilowatt. Die jährlich erzeugte Strommenge dürfte sich auf rund 1,2 Millionen Kilowattstunden belaufen.

Landesdächer nutzen

Auch private Unternehmen haben die Möglichkeit bekommen, auf

Dächern von Landesgebäuden ihre Photovoltaikanlagen zu errichten und so in den Genuss der staat-lichen Fördermittel zu kommen. Solche Anlagen gibt es inzwischen in Sterzing am deutsche Ober-schulzentrum, in Brixen auf den Dächern der Berufsschule „Ch. J. Tschuggmall“, des Landesbauho-fes und auf dem Pädagogischen Gymnasium „J. Gasser“, in Auer auf dem Dach der Zweigstelle der „R. Gasteiner“-Schule, in der Boz-ner Industriezone auf dem Lan-desbauhof „Salten-Schlern“, in Lana auf dem Landesbauhof in der Industriezone, in Meran auf

dem Dach des deutschen und itali-enischen Oberschulzentrums, dem Pädagogischen Gymnasium „Josef Ferrari“, der deutschen Gewerbe-oberschule und der Berufsschule „Luis Zuegg“. In Bozen wurde das deutsche wis-senschaftliche Lyzeum, in Laas die Steinmetzschule „Johannes Steinhäuser“, in Naturns der Straßenstützpunkt, in Vetzan der Sammelpunkt des Straßendiens-tes, in Schlanders die Berufsschu-le und deren Außenstelle, in Mals das Oberschulzentrum und in To-blach der Straßenstützpunkt mit einer Photovoltaikanlage verse-hen. „Wir setzen nicht nur auf erneuer-bare Energie, sondern wollen auch gleichzeitig die Privatwirtschaft förden“, unterstreicht Mussner.Zugleich würden Maßnahmen ge-setzt, um den Photovoltaik-Markt in Südtirol anzukurbeln und wis-senschaftliche Forschungen auf diesem Sektor zu ermöglichen, so der Landesrat.

Pallas (Sciurus carolinensis), Grau- (Callosciurus erythra-

eus) und Fuchshörnchen (Sciurus niger) sind vor kurzem über eine EU-Verordnung in das Verzeich-nis B der CITES (das Washingto-ner Artenschutzübereinkommen) aufgenommen worden. „Grund dafür war, dass diese allochtho-nen Hörnchenarten eine Gefahr

für die einheimische europäische Hörnchenpopulation darstellen", erklärt Hauptforstinspektor und CITES-Beauftragter, Andrea Ra-gazzoni, vom Landesamt für Jagd und Fischerei. Er verweist auch darauf, dass diese drei Hörnchen-arten außerhalb Europas keinen Schutz genießen. Nun hat das Umweltministerium diese europäischen Vorgaben für Italien übernommen. Das diesbe-zügliche Ministerialdekret wurde am 2. Februar 2013 im Gesetzesan-zeiger veröffentlicht. Es verbietet Handel, Aufzucht und Haltung allochthoner (fremder) Hörnchenarten. Es führt zudem eine Meldepflicht ein: Demnach sind Halter der drei Hörnchen-arten verpflichtet, innerhalb von 90 Tagen - also bis spätestens 3. Mai - im Landesamt für Jagd und Fischerei in der Bozner Bren-nerstraße 6 davon Meldung zu machen. Vordrucke finden sich auf den In-

ternet-Seiten des Landesamtes für Jagd und Fischerei unter www.pro-vinz.bz.it/forst/genehmigungen/cites.asp oder www.provincia.bz.it/foreste/autorizzazioni/cites.asp.Wer der Meldepflicht nicht nach-kommt, muss mit Strafen bis zu 3098 Euro rechnen. Die widerrecht-liche Einfuhr der Hörnchen nach Italien wird strafrechtlich geahn-det.

Meldepflicht für HörnchenWer fremde Hörnchenarten hält, wie etwa Pallas Hörnchen, Grauhörnchen oder Fuchshörnchen, muss dies dem Landesamt für Jagd und Fischerei melden. Die Meldepflicht wurde europaweit zum Schutz der einheimischen Eichhörnchenarten eingeführt.

Pro Jahr erzeugen die bestehenden Photovoltaikanlagen rund 700.000 Kilowattstunden strom

Ein nordamerikanisches Grauhörnchen

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Pro Jahr werden 460 Tonnen Treib-hausgas weniger ausgestoßen und dafür werden 700.000 Kilowatt-stunden mehr Energie erzeugt."

Landesrat Florian Mussner

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Aus der Landesregierung

Bau

2013 investiert das Land 47,8 Millionen Euro in den

Hochbau, 83,6 Millionen in den Tief-bau und 24 Millionen in die Kran-kenhäuser: Das sind die finanziellen Eckpfeiler des Programms, das die Landesregierung auf Vorschlag von Landesrat Florian Mussner Mit-te Februar genehmigt hat. Was den Straßenbau betrifft, so fließen 68 Millionen Euro in die Fortführung bereits begonnener Bauvorhaben. So werden die Umfahrungen von Auer, Meran, Leifers (insgesamt 42 Millionen Euro) weitergebaut, der Ausbau der Sarntaler Straße (10 Mil-lionen Euro) und der Völser Straße (5 Millionen Euro) vorangetrieben.

Im Hochbau stehen 47,8 Millionen Euro zur Verfügung, davon sind 8,7 Millionen für noch fertig zu stel-lenden Bauvorhaben vorgesehen. Das Gros der übrigen Gelder fließt in die energetische Sanierung der Landhäuser (14 Millionen Euro) so-wie in Schulbauten (Handelsober-schule Bozen, Fachoberschule für Bauwesen Bozen, Turnhalle des neusprachlichen Lyzeums Bozen) und in den Sitz des Weißen und Roten Kreuzes in Meran. Für Bau-vorhaben in den Krankenhäusern Sterzing, Schlanders und Meran werden zudem 24 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

150 Millionen für Infrastruktur

Minderheitenpreis

ausgezeichneter Dalai Lama

Zum dritten Mal verleiht die Landesregierung 2013

den mit 20.000 Euro dotierten

Südtiroler Minderheitenpreis. In diesem Jahr geht der Preis an den Dalai Lama, das geistliche und weltliche Oberhaupt der Ti-beter. „Der Dalai Lama ist ein würdiger Vertreter für Minderheitenan-liegen“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Der Minderheitenpreis war 2009 zum ersten Mal verliehen wor-den, und zwar an August Gril, Initiator und Obmann des „Gott-scheer Altsiedler Vereins“, 2011 war dagegen die Föderalistische Union Europäischer Volksgrup-pen (FUEV) mit dem Preis ausge-zeichnet worden. Der dritte Preisträger, der Dalai Lama, wird den Preis anlässlich seines Südtirol-Besuchs am 10. April überreicht bekommen.

Gesundheit

Onkologische Zertifizierung

Um die Behandlung von Krebspatienten weiter zu

verbessern, hat die Landesregie-rung Ende Jänner auf Antrag von Landesrat Richard Theiner

beschlossen, ein Zertifizierungs-system für die onkologische Chirurgie einzuführen, die chi-rurgische Behandlung also auf spezialisierte Abteilungen zu konzentrieren. Krebsoperationen werden des-halb künftig an den Krankenhäu-sern Bozen, Brixen, Meran und Bruneck durchgeführt.Die bestmögliche chirurgische Behandlung soll über Qualitäts-merkmale gewährleistet werden, zu denen unter anderem die ge-samte Anzahl der Eingriffe, das Umfeld an der Abteilung sowie die Anzahl der Eingriffe pro Chi-rurg gehören. Die onkologische Zertifizierung bedeutet indes nicht, dass die gesamte Behandlung auf die genannten Krankenhäuser be-schränkt bleibt: Die Krebspatien-ten werden auch weiterhin in al-len Krankenhäusern des Landes von der Diagnostik, der postope-rativen Nachbetreuung mit Che-motherapie, der onkologischen Reha bis hin zu den Nachkontrol-len betreut.

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Mobilität

Kfz-Steuer, Umschreibungssteu-er, Steuer auf die Autoversiche-

rung: Wer ein Motorrad oder Auto sein Eigen nennt, hat eine ganze Reihe an Spesen zu decken. Al-lerdings sind diese nicht überall gleich hoch, sondern variieren von Region zu Region. In Südtirol sind sie – das sei vorweg genommen – staatsweit am niedrigsten, obwohl das Land nicht über die Steuerho-heit verfügt: „Wir nutzen stattdes-sen Spielräume, die wir dem Mai-länder Abkommen verdanken, um den Steuerdruck auf Bürger und

Unternehmen zu vermindern“, so Finanzlandesrat Roberto Bizzo. Ein Beispiel dafür ist die Kfz-Steu-er, die die Landesregierung schon 2009 um zehn Prozent für alle Fahrzeuge gesenkt hatte. „Dazu kommt in diesem Jahr erstmals ein weiterer Zehn-Prozent-Bonus für alle Fahrzeuge mit einem umwelt-freundlichen Antrieb, also mit ei-nem Flüssiggas-, Methan-, Elektro-, Wasserstoff- oder Hybridmotor“, so Bizzo. Dieser Bonus gilt ab dem vierten Jahr, hat die Landesregie-rung doch dafür gesorgt, dass diese Fahrzeuge drei Jahre Kfz-Steuer-befreit sind. Im Vorjahr eingeführt hat das Land zudem die Rückerstat-tung von Steuerguthaben, die ent-stehen, wenn ein Auto im Laufe des Jahres verschrottet, exportiert oder gestohlen wird. „Allein 2012 haben wir Steuern in 450 Fällen und in einer Gesamthöhe von rund 47.000 Euro rückerstattet“, so der Finanz-landesrat.

Sparen und erleichtern

Weniger um Einsparungen, als viel mehr um Erleichterung geht es zudem bei der Einführung neuer Zahlungsmöglichkeiten für die Kfz-Steuer, etwa über die eigens einge-führte Website, über Tabaktrafiken oder Banken. „Wir versuchen, die Bürger dazu zu bewegen, ihre Kfz-Steuer elektronisch zu bezahlen, weil es für sie der einfachste Weg ist und uns die Sicherheit bietet, dass die Steuern korrekt gezahlt wer-den“, so Bizzo. Aus diesem Grunde

werde ab 2014 das Verschicken vor-ausgefüllter Posterlagscheine ein-gestellt. „Es kommt leider sehr oft vor, dass die Bürger ihre Steuern zu spät begleichen, was mit diesen Er-lagscheinen das Problem mit sich bringt, dass die dann fälligen Straf-zahlungen nicht bezahlt werden“, so der Landesrat. Die daraus fol-genden Steuerstreitverfahren kön-ne man sich sparen, wenn elektro-nisch gezahlt werde, nachdem sich die Steuerschuld dann automatisch anpasse.Neben der Kfz-Steuer hat die Lan-desregierung noch zwei weitere Abgaben auf Fahrzeuge gesenkt. So wurde der Steuersatz auf Auto-versicherungen von 12,5 Prozent 2011 auf heute neun Prozent her-abgesetzt, während dieser in allen anderen Regionen auf bis zu 16 Pro-zent angehoben worden ist. Allein dies bringt auf eine Versicherungs-prämie von 500 Euro eine Erspar-nis in Höhe von 35 Euro jährlich mit sich. Noch drastischer fällt die Senkung der Umschreibungssteuer aus. Sie beträgt beim Kauf eines neuen Fahrzeugs in Südtirol 151 Euro, während sie im staatsweiten Schnitt 378 Euro ausmacht.Alles in allem kommt eine durch-schnittliche Südtiroler Familie da-mit auf rund 200 Euro an Einspa-rungen bei Steuern und Abgaben rund um ihre Fahrzeuge, und zwar pro Jahr. „Das entspricht“, so Lan-desrat Bizzo, „etwa der Hälfte der Ausgabe, die im Durchschnitt für die berühmt-berüchtigte Immobili-ensteuer IMU anfällt.“ chr

Kaum einer weiß es, aber in Südtirol zahlen Fahrzeugbesitzer weniger Steuern und Abgaben als anderswo. Eine durchschnittliche Familie kommt so auf eine Ersparnis von rund 200 Euro jährlich. Immerhin eine halbe IMU...

steuern sparen

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Personal

Vor einem Jahr ist die digitale Personalakte für das Landes-

personal eingeführt worden, im Fe-bruar ist der Dienst auf die Schul-bediensteten ausgeweitet worden. Im Februar und März wird der Lohnstreifen dem Schulpersonal auch noch per Post zugesandt, ab April ist der Gehaltszettel in sei-ner Papierform Geschichte. Den Bediensteten wird dann per Email oder SMS mitgeteilt, dass der neue Lohnstreifen oder die Einkom-menserklärung CUD in der digita-len Personalakte abgelegt worden sind.Das Personal kann die digitale Per-sonalakte entweder über Internet oder Intranet einsehen. Angestellte, die weder über einen Account noch über ein elektronisches Postfach der

Landesverwaltung verfügen, kön-nen über die Bürgerkarte bzw. den eGov-Account auf die digitale Per-sonalakte zugreifen. Mit der Bür-gerkarte können grundsätzlich alle Mitarbeiter ihre Personalakte einse-hen, egal ob sie über einen Account und ein elektronisches Postfach der

Landesverwaltung verfügen oder nicht. Neben dem Personal ohne Account oder Email-Postfach ist der Zugriff mit der Bürgerkarte auch jenem Personal möglich, das vom Dienst ausgeschieden oder länger-fristig abwesend ist. Detailinforma-tionen für den Zugang zur digitalen Personalakte mit Bürgerkarte bzw. eGov-Account gibt's im Internet auf www.provinz.bz.it/buergerkarte. "Die digitale Personalakte ist ein wichtiger Schritt hin zu einer di-gitalen Verwaltung", kommentiert Landesrat Bizzo. „Der Südtiroler Landesbetrieb will eine moderne Verwaltung sein und den eigenen Bediensteten die Vorteile der mo-dernen Informationstechnologien zugänglich machen. Mit der di-gitalen Personalakte wird nicht nur Bürokratie abgebaut, sondern werden vor allem auch Kosten eingespart. Die Einsparungen, die wir durch den Verzicht auf den Postversand erreichen, betragen immerhin 200.000 Euro pro Jahr", erklärt Bizzo. ohn

Gehaltszettel adeEtwa 9000 Landesangestellte, Lehrer und Schulführungskräfte erhalten ihren Lohnstreifen künftig nicht mehr in Papierform und auf dem Postweg, sondern via Internet.

www.provinz.bz.it/buergerkarte

https://myportal.egov.bz.it

Callcenter 800 816836

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Wohnbau

Besitzer oder Nutzer von Wohnun-gen, die vor mindestens 25 Jahren

gebaut und seitdem noch nie saniert wurden, können für die Sanierung ihrer Immobilie, um einen Beitrag ansuchen. Mit über 68 Millionen Euro hat das Land zwischen 1994 und 2011 den Bürgern bei solchen Sanierungen unter die Arme gegrif-fen. Allein 2011 wurden Beiträge von insgesamt 1,5 Millionen zugewiesen, und zwar bei vorliegenden 187 Bei-tragsgesuchen für die Sanierung von 204 Unterkünften.„Um mehr Transparenz zu schaffen und mögliche Spekulationen auszu-schließen wurde eine neue Richtli-nie erlassen, dass die Gesuchsstel-ler ab 1. Jänner 2013 nun auch eine Rechnung und einen Zahlungsbeleg vorweisen müssen“, sagt Wohnbau-landesrat Christian Tommasini.

Schwindler ausbremsen

Abgegeben werden können die Bei-tragsansuchen direkt bei den Infor-mationsschaltern der Landesabtei-lung Wohnungsbau, Landhaus 12, Kanonikus-Michael-Gamper-Straße

1, in Bozen oder bei den Außenstel-len der Abteilung in Meran, Schlan-ders, Brixen und Bruneck. Auch auf dem Postweg können die Ansu-chen eingereicht werden.„Die Sanierungsarbeiten dürfen erst 30 Tage nach der Abgabe des Beitragsgesuchs beginnen“, sagt der Direktor der Landesabteilung Wohnungsbau Wilhelm Palfrader.Beiträge gibt es für verschiedene Sanierungsarten wie etwa den Ab-bruch und Wideraufbau, die Nut-zungsänderung usw.

Nun auch Belege abgeben

Eine ganze Reihe von Dokumenten sind dem Beitragsansuchen beizu-legen. Aus der Einkommenserklä-rung muss hervorgehen, dass das Einkommen bis zum 30. April 2013 nicht über 52.900 Euro ausmacht

und somit die fünfte Einkommens-stufe nicht überschreitet. Außer-dem müssen dem Gesuch eine Bau-konzession, das von der Gemeinde genehmigte Projekt, die Kubaturbe-rechnung, der Kostenvoranschlag und die Erklärung des Bauleiters über die Fertigstellung der Arbei-ten für die Wiedergewinnung bei-gelegt werden. Hinzu kommen die Rechnungen im Original mit Zah-lungsbestätigung.

Berechnung nach EinkommenDer Beitrag wird aufgrund der Wohnfläche, der Baukosten, des Kostenvoranschlags und des Ein-kommens des Antragsstellers sowie der Zusammensetzung seiner Fami-lie berechnet. Ausgehend vom Ein-kommen der vergangenen beiden Jahre also 2010 und 2011 (bis zum 30. April 2013) wird der Prozentsatz der Förderung berechnet, der zwischen 25 und 50 Prozent der anerkannten Kosten liegt. Derzeit bewegen sich die Beitragshöhen zwischen 32.000 Euro und 74.000 Euro je nach Fa-milienzusammensetzung und Ein-kommen. san

sanieren: neu geregelte BeiträgeWer sein Haus saniert hat, kann beim Land um einen Beitrag ansuchen. Seit 1. Jänner gibt es allerdings nur mehr dann einen Beitrag, wenn der Antragsteller die bereits bezahlten Rechnungen der durchgeführten Arbeiten vorlegen kann.

www.provinz.bz.it/wohnungsbau/

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Kurz notiert

Brigitte Waldner ist nun die neue Direktorin des Landesamtes für Senioren und Sozialsprengel.

neue Direktorin

Happy Birthday Touriseum! Gesamttiroler "Volkskulturen"

Die 45-jährige Malserin stu-dierte Rechtswissenschaft in

Innsbruck und unterrichtete an-schließend für einige Jahre Rechts-kunde und Volkswirtschaft an Han-delsoberschulen und Lehranstalten für Wirtschaft und Tourismus. Nach einem kurzen Abstecher als Mitarbeiterin bei der Gemeinde Bozen wechselte sie im Jahr 2000 in

2013 feiert das Südtiroler Lan-desmuseum für Tourismus auf

Schloss Trauttmansdorff bei Me-ran sein zehnjähriges Bestehen. Ab 29. März ist das Touriseum wieder geöffnet und bietet zwei Sonderaus-stellungen und eine neu gestaltete Dauerausstellung.Die Sonderausstellung URLAUB_VACANZE 2.0 informiert bis 15. No-vember über die tiefgreifenden Ver-änderungen im Tourismus seit der Eröffnung des Touriseum im Jahr 2003: Mit ihrem Smartphone su-chen Reisende heutzutage nach Re-staurants, twittern „Geheimtipps“, zeigen Freunden auf Facebook ihre Urlaubsbilder und bestimmen mit Bewertungen auf On-line-Portalen die Laune der Hoteliers und Gast-ronomen.Im Rahmen des Jahres des Museumsobjektes 2013 lädt das Touriseum zu einem Blick hinter die Kulissen. Die „Peepshow der Objekte“ präsentiert bis 15. Novem-ber Besonderheiten aus der Samm-lung des Touriseum, deren größter Teil den Besucherinnen und Besu-chern gewöhnlich verborgen bleibt, und gibt Auskunft, welche Objekte für ein Tourismusmuseum interes-sant sind und wie das Sammeln und

die Landesverwaltung als Verwal-tungsinspektorin des Landesamtes für Senioren und Sozialsprengel. Zudem unterrichtete sie jahrelang in der Abendschule in Bozen und absolvierte eine dreijährige Coa-chingausbildung. „Wie viele ande-re Bereiche befindet sich auch das Sozialwesen in einer Zeit des Um-bruches", so Waldner. „Die große Herausforderung der nächsten Zeit

wird es sein, gemeinsam mit allen Partnern das gute soziales Angebot zu halten und gleichzeitig mutig neue ergänzende oder alternative Angebote anzudenken und umzu-setzen", sagt Waldner.Soziallandesrat Richard Theiner gratuliert Brigitte Waldner zum Amtsantritt und wünschte ihr viel Erfolg für ihre verantwortungsvol-le Aufgabe. san

Bewahren eigentlich vor sich geht. Wer mehr über die illustren Be-wohner von Schloss Trauttmans-dorff erfahren möchte, sollte die neu gestaltete Dauerausstellung zur Schlossgeschichte besuchen. Die umgebauten Räume im 2. Stock präsentieren spannende Geschich-ten über die Bewohnerinnen und Bewohner des Schlosses, darunter Kaiserin Elisabeth „Sissi“, die Gra-fen von Trauttmansdorff und Ba-ron Deuster.Das Südtiroler Landesmuseum für Touriseum ist das erste Museum im Alpenraum, das sich der Ge-schichte des Tourismus widmet. In lebendig inszenierten Räumen

werden seine Besucher auf eine unterhaltsame Zeitreise eingeladen, die 200 Jahre Tourismusge-schichte aus der Sicht der Reisenden und Be-reisten erzählt. Detail-getreue Modelle, Filme

und Töne erwecken das Museum zum Leben. Die Besichtigung von Schloss Trauttmansdorff mit dem Touriseum ist in der Eintrittskar-te der Gärten von Schloss Trautt-mansdorff inbegriffen.Mehr Infos gibt es unter der Rufnum-mer 0473 270172 und im Web unter www.touriseum.it

Als Wieder- und Wei-

tergabe von Traditionen und gesell-schaftlichen Interaktio -nen definiert die Sozial-wissenschaft den Begriff Volkskultur. Diesem viel-schichtigen Thema ist das jüngste Themenheft der Tiroler Kulturbe-richte gewidmet, das die Landes-kulturabteilungen von Südtirol und Tirol unter der Redaktion von Sylvia Hofer, Barbara Stocker und Petra Streng herausgebracht haben. Volksmusik und Volksthe-ater, Volkstanz und Chronistenwe-sen, Trachtenwesen und Heimat-schutz, Bräuche und Märkte - dies alles sind Inhalte des mehr als 180 Seiten starken Themenheftes mit über 60 Beiträgen. Das Themenheft "Volkskulturen" ist in der Landes-abteilung Deutsche Kultur (E-Mail: [email protected], Tel.: 39-0471-413314) kostenlos erhältlich bezogen werden.

Kulturberichte 2012 aus Tirol und Südtirol

Volkskulturen

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Das Land Südtirol | März 2013 15

Sicherheit

Angelika Schrott

Wenn Piloten durch Südtirol fliegen, sollen sie genau wis-

sen, wo Netze, Drähte, Seilbahnen, Leitungen verlaufen, und wo An-tennen und Umsetzer stehen, da-mit sie diesen Gefahrenpunkten ausweichen können“, betont Lan-deshauptmann Luis Durnwalder, der in der Landesregierung den Bereich Forstwesen verwaltet. „Die täglich ajournierte Karte der Lan-desabteilung Forstwesen wird im Cockpit übertragen und die Piloten können sich dann danach richten, außerdem bekommen sie über ei-nen Newsletter kostenlos ständig aktualisierte Informationen über die Flughindernisse“, sagt Durn-walder. Derzeit sind in Südtirol 2514 linienförmige und 750 vertikale Luftfahrthindernisse erhoben.

Hilfe für Flugrettung

„Hauptnutznießer dieser Dienste ist wohl die Flugrettung, denn unsere Flüge, um Patienten zu helfen, kön-nen nicht im Voraus geplant werden und Hindernisse sind für uns aus der Luft nicht sichtbar“, unterstreicht Manfred Brandstätter, Primar der Abteilung Notfall- und Rettungsme-dizin des Bozner Krankenhauses. Die digitale Karte und der Newslet-ter seien deshalb eine fundamenta-le Hilfe für die Flugrettung und ein großer Schritt in Richtung mehr Si-cherheit, so Brandstätter.Über ein Landesgesetz wurde die Landesabteilung Forstwesen 2006

damit beauftragt, eine digitale Kar-te über die Luftfahrthindernisse in Südtirol zu erstellen. Die Betreiber von Luftfahrthindernissen müssen somit das Bestehen, die Errichtung oder den Abbau von Luftfahrthin-dernissen der Landesabteilung Forstwirtschaft melden. Leider feh-len immer noch die Daten einiger Betreiber. „Diese sollten Verant-wortung zeigen und ihre Anlagen melden, denn der Dienst funktio-niert nur gut, wenn er komplett ist“, betont Durnwalder.

Daten downloaden

Auf der Webseite der Landesabtei-lung Forstwesen können sich Inte-ressierte registrieren und den zwei-sprachigen Newsletter über neue bzw. abgetragene Luftfahrthinder-nisse bekommen, der die wichtigs-ten Daten wie Anlagetyp, maxima-ler Bodenabstand, Kennzeichnung, Koordination usw. der Hindernis-se enthält. Außerdem kann auf der Webseite um den kostenlosen Download der Daten zu den Luft-fahrthindernissen angesucht wer-den. In den Rettungshubschrau-bern der Notrufzentrale werden diese Daten in einem speziell dafür

weiterentwickelten Navigations- und Ortungsgerät eingesetzt.

Meldung vereinfacht

Bei der Erstellung der digitalen Karte wurde mit den zuständigen Militärbehörden C.I.G.A. in Rom, Aeronautica Militare in Mailand, Esercito Trentino Alto Adige in Trient und MARIDIPART in zusammengearbeitet. Dadurch wurde eine große Vereinfachung betreffend der Meldung der Luft-fahrthindernisse erreicht. „Wäh-rend der Betreiber früher sowohl den Bau als auch den Abtrag eines Luftfahrthindernisses an sechs Militärbehörden sowie an die zi-vilen Luftfahrtbehörden ENAC und ENAV über eingeschriebenen Brief melden musste, wird dies seit 2012 vom Landesamt für Forst-planung digital und kostenlos er-ledigt“, sagt Durnwalder. So konn-ten die Betreiber allein 2012 rund 13.000 Euro an Versandkosten spa-ren, so der Landeshauptmann.

sicherer Flug!Elektroleitungen, Seilbahnen, Antennen oder ähnliches sind eine große Gefahr für Flugretter und Piloten. Einen täglich aktualisierten Überblick der Hindernisse in der Luft bietet die Landesabteilung Forstwirtschaft Piloten derzeit über eine digitale Karte und einen Newsletter.

www.provinz.bz.it/forst/studien-projekte/

flughindernissen.asp

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Das Land Südtirol | März 201316

Europa

wird aber oftmals grenzüberschrei-tend organisiert, weshalb ein ge-meinsames Handeln aller EU Län-der erforderlich ist, um den Betrug effektiv zu bekämpfen.

Aktionsplan gegen SteuerbetrugVor diesem Hintergrund hat die Eu-ropäische Kommission einen Akti-onsplan vorgelegt. Dieser enthält einen umfassenden Katalog für so-fortige und künftige Maßnahmen. Diese sollen den Mitgliedstaaten helfen, ihre Steuergrundlagen zu schützen und die Milliarden Euro an Steuern einzuziehen, die ihnen rechtmäßig zustehen. In einer Emp-fehlung, die sich gegen Steueroasen richtet, werden den Mitgliedstaaten einheitliche Kriterien in die Hand gegeben, um Steueroasen zu erken-nen, so dass sie diese auf nationale schwarze Listen setzen können. Au-ßerdem werden spezielle Maßnah-men festgelegt, mit denen Nicht-EU-Mitgliedstaaten dazu gebracht werden sollen, die in der EU gelten-den Steuerstandards anzuwenden.In einer zweiten Empfehlung, die sich auf die aggressive Steuerpla-

nung bezieht, werden Vorschläge gemacht, wie gegen Rechtstricks und Schlupflöcher vorgegangen werden kann, die einige Unterneh-men ausnutzen. Die Mitgliedstaa-ten werden zudem angehalten, ihre Doppelbesteuerungsabkommen zu verbessern, um "doppelte Nichtbe-steuerung" zu verhindern, d.h. zu vermeiden, dass Einkünfte, die im Quellenstaat nicht besteuert wer-den, im Ansässigkeitsstaat steuer-befreit sind.Zudem beinhaltet der Aktionsplan die Einrichtung einer Plattform für verantwortungsvolles Handeln im Steuerwesen, die Schaffung einer EU-weiten Steueridentifikations-nummer, die Überprüfung der Miss-brauchsbekämpfungsvorschriften in wichtigen EU-Richtlinien und gemeinsame Leitlinien zur Rück-verfolgung von Geldströmen.

Richtlinie für InformationsaustauschDa die Steuergesetzgebung in der EU nicht einheitlich ist, kann nur durch eine enge Verwaltungszusam-menarbeit gewährleistet werden, dass Steuern angemessen erhoben

Arno Schuster, Abteilung Europa

Etwa eine Billion Euro gehen in der EU Jahr für Jahr durch Steu-

erhinterziehung und Steuerumge-hung verloren. Es ist zwar Aufga-be der einzelnen Mitgliedstaaten, Steuern einzutreiben und Steuer-betrug zu bekämpfen. Der Betrug

neue EU-steuervorschriftenAb 2013 gelten neue EU-Vorschriften, mit denen Steuerbetrug, Steuerhinterziehung und aggressive Steuerplanung innerhalb der Union besser bekämpft werden sollen. Eine neue Richtlinie bildet die Grundlage für eine engere Zusammenarbeit und einen verbesserten Informationsaustausch zwischen den Steuerbehörden in der EU. Auch für Unternehmen ändern sich die Steuerregeln.

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Europa

und Steuerbetrug und -hinterzie-hung vermieden werden. Mit der neuen EU-Amtshilferichtlinie in Steuerangelegenheiten werden die EU-Standards für Transparenz und Austausch von Informationen an die internationalen Standards angegli-chen. Einer der wichtigsten Aspekte der Richtlinie ist die Aufhebung des Bankgeheimnisses: Ein Mitglied-staat kann es nicht ablehnen, einem anderen Mitgliedstaat Informatio-nen zu übermitteln, nur weil ein Fi-nanzinstitut über diese verfügt.Zudem wird ab dem 1. Januar 2015 ein automatischer Informations-austausch über fünf Kategorien von Einkommen und Kapital auf Grund-lage verfügbarer Informationen zwi-schen den einzelnen EU-Ländern eingeführt: Löhne und Gehälter, Aufsichts- oder Verwaltungsrats-vergütungen, Lebensversicherun-gen, Pensionen, Immobilienbesitz und Einkünfte daraus. Leben also beispielsweise italienische Senio-ren im EU-Ausland, werden deren Rentnerkonten von den Finanzbe-hörden in Italien durchleuchtet. Die EU-Mitgliedsstaaten informieren den italienischen Fiskus aber nicht nur über Ruhegehälter, sondern auch über Zinseinnahmen, welche die italienischen Senioren dort er-zielen, sowie über weitere Einkünf-te etwa aus Lebensversicherungen und Mieteinnahmen. Die Europäi-sche Kommission kann die Liste ab 2017 um drei Kategorien erweitern, nämlich um Dividenden, Kapitaler-träge und Lizenzen.

Mit der Richtlinie werden auch einheitliche Formblätter und Ver-fahren eingeführt, durch die der Austausch von Daten zwischen den nationalen Behörden schneller und effizienter wird. Steuerbeamte kön-nen ermächtigt werden, an behörd-lichen Ermittlungen in einem an-deren Mitgliedstaat teilzunehmen. Ebenso können sie beantragen, dass ihre Steuersachen betreffen-den Unterlagen und Entscheidun-gen andernorts in der EU zugestellt werden. Es werden Fristen einge-führt, um die Verfahren sowohl für den Austausch von Informationen auf Anfrage (Antwort innerhalb von sechs Monaten nach Eingang des Ersuchens) als auch für den spontanen Informationsaustausch (Übermittlung von Informationen spätestens einen Monat, nachdem sie verfügbar geworden sind) zu be-schleunigen.Die Richtlinie gilt für alle Steuern außer der Mehrwertssteuer, den Zollsätzen, direkten Steuern und den Pflichtsozialbeiträgen, für die bereits andere Rechtsvorschriften der Union zur Verwaltungszusam-menarbeit gelten.

Richtlinie zu Steuerregeln für UnternehmenNeue EU-Vorschriften für die Mehr-wertssteuer sehen Erleichterungen für Unternehmen in ganz Europa vor. Elektronische Rechnungen und Papierrechnungen sind ab 2013 nämlich gleichgestellt und ein-heitlichen Vorschriften unterwor-fen. Damit soll die Einführung der elektronischen Rechnungsstellung gefördert werden. Die Unterneh-men können frei wählen, welches Verfahren der Rechnungsstellung für sie am besten geeignet ist. Die EU-Mitgliedstaaten dürfen keine Bedingungen für die elektronische Rechnungsstellung mehr vorschrei-ben, wie z. B. elektronische Signa-turen. Außerdem können Rechnun-gen fortan elektronisch aufbewahrt werden. Die EU-Kommission geht davon aus, dass die Unternehmen aufgrund der geringeren Verwal-tungskosten bis zu 18 Milliarden Euro jährlich einsparen können.Die Mitgliedstaaten können weiters Unternehmen mit einem Umsatz

von weniger als zwei Millionen Euro jährlich die Istversteuerung ermöglichen, d.h. die betreffenden KMU hätten die Mehrwertssteuer erst dann zu entrichten, wenn sie diese vom Kunden erhalten. Da-durch können die Unternehmen Li-quiditätsprobleme vermeiden, weil vor allem bei kleinen Unternehmen der Zeitraum zwischen Rechnungs-stellung und Zahlungseingang lang sein kann.

Europäischer Verhaltenskodex und Sanktionen Um die Einhaltung von Steuervor-schriften zu verbessern, wird die Kommission bewährte Verwal-tungspraktiken der Mitgliedstaa-ten sammeln und einen Kodex für die Steuerpflichtigen entwickeln, in dem sie bewährte Verfahren erläutert, durch die Zusammen-arbeit und Vertrauen zwischen Steuerverwaltungen und Steuer-pflichtigen verbessert werden, die Transparenz bezüglich der Rechte und Pflichten der Steuerpflichtigen erhöht und ein dienstleistungsori-entiertes Konzept gefördert wird. Anfang 2013 wird die Kommission hierzu eine Konsultation der Öf-fentlichkeit in die Wege leiten.Die Kommission wird auch prüfen, ob es möglich und praktikabel ist, die Definition bestimmter Arten von Verstößen gegen Steuervor-schriften einschließlich verwal-tungs- und strafrechtlicher Sankti-onen für alle Steuerarten einander anzugleichen. Sie hat vor Kurzem strafrechtliche Bestimmungen zur Verstärkung der Bekämpfung von Betrug vorgeschlagen, der die fi-nanziellen Interessen der EU beein-trächtigt, und ist der Auffassung, dass diesem Thema im Zusammen-hang mit den umfassenderen Über-legungen zur Einführung einer Strafrechtspolitik auf EU-Ebene weitere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte.Nähere Informationen über den Aktionsplan und über die zitier-ten Richtlinien und Empfehlungen finden sich auf der Homepage der Generaldirektion Steuern und Zoll-union der Europäischen Kommissi-on unter: http://ec.europa.eu/taxa-tion_customs/index_de.htm

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Euregio

Der grenzüberschreitenden Kul-turkooperation kommt bei der

gemeinsamen Bewerbung von Ve-nedig und dem Nordosten Italiens mit Trentino-Südtirol eine beson-dere Rolle zu, so die Generalse-kretärin der Europaregion, Birgit Oberkofler: „Unabhängig vom Aus-gang des Bewerbungsverfahrens glauben wir, dass dieser Prozess den grenzüberschreitenden Kultu-rinitiativen neue, langfristige Im-pulse verleihen kann.“ Dabei solle die Kultur als Entwicklungsmotor

für Wirtschaft und Gesellschaft etabliert werden. Zum ersten Mal setze man auf Kultur, um die Eu-roparegion auch durch die Schaf-fung hochwertiger Arbeitsplätze im Kulturbereich, wirtschaftlichen Wachstum und einen Mehrwert für die Bevölkerung nachhaltig weiter-zuentwickeln, so Oberkofler.Mit 1,7 Millionen Einwohnen hat die Euregio eine Dimension einer großen europäischen Metropole. Mit ihrem vielschichtigen Kultur-angebot erhebe sie eine unverwech-selbare Stimme im europäischen Kulturkonzert, meitn die General-sekretärin. Die Arbeit des Bozner EVTZ (Europäischer Verbund ter-ritorialer Zusammenarbeit)-Büros werde auch darin bestehen, das Bewusstsein für dieses große Netz-werk-Potential zu schärfen. Die Kultur könne dabei eine Vorreiter-rolle einnehmen.In den Euregio-Workshops wurde der Stand der Bewerbung in al-len Kultursektoren von der Musik über die Literatur, von den Museen über das Theater bis hin zu krea-tiven Unternehmen und der frei-en Kunstszene analysiert. Neben der Fokussierung auf die Kultur-hauptstadt-Bewerbung diente der Austausch besonders dem Ausbau der grenzüberschreitenden Zu-

sammenarbeit im Kulturbereich. So wurden die Schaffung einer Koordinierungsstelle im Kulturbe-reich vorgeschlagen, mehr Zusam-menarbeit der Festivals gefordert, größeres Augenmerk auf den Kul-turtourismus und die Erstellung eines gemeinsamen Kultur- und Museumsportals angeregt. Die Kulturexperten könnten sich aber auch die Einrichtung einer Kom-munikationsplattform für Musik-initiativen vorstellen, ebenso wie die Ausweitung der in Südtirol so erfolgreichen Museummobilcard auf die gesamte Europaregion, eine vermehrte Nutzung der Soci-al-Networks, mehrsprachige Ge-meinschaftsprojekte oder als „Kre-ativWirtschaft“ das so genannte Couchsurfing in der Europaregion aufzubauen. Im Bereich der Lite-ratur wurde unter anderem die Umsetzung des Projekts „Writer in residence“ angedacht. In Anleh-nung an das erfolgreiche Vorreiter-projekt „Lange Nacht der Museen“ wurden die Durchführung eines gemeinsamen Museumstages auf Euregio-Ebene sowie die Wieder-belebung des Netzwerkes „Across“ für Zeitgenössische Kunst ins Auge gefasst. Die Erkenntnisse und Er-gebnisse der Arbeiten fließen nun ins Bewerbungsdossier ein.

Euregio als KulturnetzwerkDer von der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino Ende Jänner organisierte Workshop zur Kulturhauptstadtbewerbung 2019 hat Früchte getragen: In einem regen Austausch an insgesamt zehn thematischen Arbeitstischen haben Kulturexperten verschiedenster Kulturorganisationen in der Europaregion zahlreiche Vorschläge erarbeitet.

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Euregio

Zusammenarbeit im Thermalwesen

Jugendfestival 2013

Das Kur- und Bäderwesen hat in den drei Ländern der Euro-

paregion Tirol-Südtirol-Trentino eine lange Tradition. Schon im Mittelalter erholte man sich in einem der vielen "Bauernbäder", das waren einfache Badehütten mit hölzernen Wannen. Im März 2011 beschloss der Dreier-Landtag durch gemeinsame Initiativen die Thermal- und Heilquellen bzw. die Thermalstrukturen in Südtirol, Tirol und dem Trentino zu stär-ken. Die Thermalbäder und deren therapeutische Wirkung sollen so-wohl unter touristischen als auch gesundheitlichen Aspekten ge-meinsam vermarktet und den Bür-

gern grenzüberschreitend bekannt gemacht werden.Nachdem die Landesregierung den Gesundheitslandesrat Richard Theiner Ende Jänner zur Unter-zeichnung eines Einvernehmen-sprotokolls zur verstärkten Zu-sammenarbeit der Euregio-Länder im Bereich des Thermalwesens ermächtigt hatte, wurde dieses nun Ende Februar in Comano Therme unterzeichnet. Es sieht unter an-derem vor, dass die drei Länder ein Gesamtprojekt zur Kommunikati-on ausarbeiten, Informationskam-pagnen für Ärzte organisieren und Aufklärungsarbeit zur therapeu-tischen Wirkung des Wassers der Thermalbetriebe leisten.Parallel zur Vereinbarungsunter-

zeichnung lud die Europaregion am 28. Februar 2013 zur ersten Stu-dientagung zum Thema "Thermal-wesen" in der Europaregion Tirol. Im Rahmen der Tagung stellten die Landesräte Richard Theiner sowie Ugo Rossi und Bernhard Tilg das frisch unterzeichnete Einverneh-mensprotokoll vor. Zudem wurden die rechtlichen Vorgaben im Be-reich des Thermalwesens und der Thermalkuren durchleuchtet und die Regelungen und Gegebenheiten in den drei Ländern vorgestellt. Am Nachmittag gab es einen Überblick über die einzelnen Thermalbetrie-be in den Euregio-Ländern und ein vom Alto-Adige-Direktor Alberto Faustini moderiertes Gespräch am Runden Tisch.

Mit der Zukunft der Arbeit werden sich hundert Schü-

ler und Schülerinnen zwischen 16 und 19 Jahren aus Tirol, Südti-rol und dem Trentino vom 20. bis 23. März 2013 auseinandersetzen. Den Rahmen dazu bildet das Eure-gio-Jugendfestival, das in diesem Jahr zum zweiten Mal von der Europaregion veranstaltet wird. Auf dem Programm stehen Inputs,

die die Jugendlichen von Fach-leuten der drei Länder erhalten, Workshops in Kleingruppen, Dis-kussion mit Experten sowie ein abwechslungsreiches Rahmenpro-gramm in Rovereto, Brixen und Hall in Tirol.

www.europaregion.info

Informationen:

Im Bereich des Thermalwesens wollen die drei Länder der Europaregion stärker zusammenarbeiten. Ein erster wichtiger Schritt dazu wurde am 28. Februar in Comano Therme mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung und einer Studientagung zum Thema "Thermalismus" gesetzt.

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Kultur

Eine Chance für junge Musiker unter 30 Jahren sich auf der Bühne der Europaregion Tirol – Trentino – Südtirol zu präsentieren, bietet der Jugendmusikwettbewerb UPLOADSounds. Musikbegeisterte können sich nun dazu einschreiben.

UPLOADSounds ist ein Wettbe-werb für junge Musikerinnen

und Musiker, der sich aus einem Projekt des italienischen Kultur-ressorts entwickelt hat und an dem nun auch das Land Tirol und

die Provinz Trient teilnehmen.„UPLOADSounds ist deshalb be-sonders wertvoll, weil es Musik in den Mittelpunkt stellt und Jugend-liche dabei sprachliche und geogra-fische Grenzen überwinden“, sagt der italienische Kulturlandesrat Christian Tommasini. Das Projekt soll durch Musik den Austausch zwischen Jugendlichen von ver-schiedenen Sprachgruppen und Musikkulturen aus der Euregio för-dern, so der Landesrat.Bereits in der Anmeldephase, also im März und April, stehen 15 Kon-zerte in angesagten Lokalen und auf bekannten Plätzen in verschie-denen Orten in Südtirol, Tirol und dem Trentino auf dem Progamm.Geplant sind 22 Konzerte und wei-

tere Veranstaltungen, bei denen die junge Musikerinnen und Musiker die Möglichkeit haben aufzutreten und sich hören zu lassen.Mitmachen können alle Musiker unter 30 Jahren, die in der Europa-region Tirol – Trentino - Südtirol beheimatet sind. Jede Musikrich-tung ist willkommen. Die Teilneh-mer müssen ein Original-Musik-stück einreichen, dessen Autoren oder Co-Autoren sie selbst sind. Die Einschreibung erfolgt kosten-los, direkt online auf der Internet-seite www.uploadsounds.eu. Nach der Anmeldung wird eine Jury bestehend aus nationalen und in-ternationalen Experten unter dem Vorsitz von Claudio Astronio alle von den Jugendlichen eingereichten Musikstücke anhören und bewerten, bevor die besten Musiker und Musi-kerinnen dann im Juni auf der Büh-ne stehen. san

www.uploadsounds.eu

info:

UPLOaDsounds: Jetzt einschreiben!

Büchertisch

Maria Niederstät-ter, Evi Romen, Pris-ka Comploi, Daniela Unterholzner,Irene

Girkinger, Letizia Ragaglia, Sonia Leimer, Inga Hosp, Nadja Thoma, Susanne Waiz, Gudrun Sulzenba-cher und Lisa Mazza: das sind die Alpenrosen-Frauen 2013. Pünktlich

ten von Frauen in Kunst und Kul-tur als wesentlichem und lebens-wichtigem Bestandteil unserer Gesellschaft in den Vordergrund zu stellen“. Für die Redaktion der Zeitschrift, die in einer Auflage von 6.000 Stück erschienen ist, zeichnet Susanne Barta verantwortlich. Er-hältlich sind die „Alpenrosen“ in der Landesabteilung Deutsche Kul-tur, Bozen, Andreas-Hofer-Straße 18, [email protected].

zum Tag der Frau ist die Jahreszeit-schrift für Frauenkultur „Alpenro-sen“ zum sechsten Mal erschienen. Ihr Anspruch ist es, unterschiedli-che Lebens- und Arbeitsmodelle von Frauen sichtbar zu machen und da-durch Frauenaktivitäten zu fördern und zu unterstützen. Die Schrift wurde im Jahr 2008 durch Kulturlan-desrätin Sabina Kasslatter Mur ins Leben gerufen, um „das Potential und die Entwicklungsmöglichkei-

Zum sechsten Mal “Alpenrosen”

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Kultur

Kein elitäres Unterfangen soll die Bewerbung Südtirols mit den

Ländern im Nordosten Italiens um den Titel einer Europäischen Kul-turhauptstadt im Jahr 2019 sein, keine Insiderveranstaltung, kein Werkeln hinter verschlossenen Türen. „Vielmehr ist es uns ein Anliegen, die Bewerbung auf möglichst breite Beine zu stellen, also auch die Kulturvereinigun-gen in den Bewerbungsprozess einzubinden und sie anzuregen, sich Ge danken über Projekte zu machen, die im Falle einer erfolg-reichen Kandidatur umgesetzt werden können“, erklären dazu die Kulturlandesräte Sabina

Kasslatter Mur, Christian Tom-masini und Florian Mussner.Der Weg dorthin führt über einen Ideenwettbewerb, den die Kultur-abteilungen des Landes noch im Vorjahr ausgeschrieben hatten. Bis Anfang Dezember konnten Südtiro-ler Kulturvereinigungen ihre Ideen vorlegen, mit denen die gemeinsa-me Kulturhauptstadt-Bewerbung unterstützt werden sollten. Zum Ideenwettbewerb eingereicht wur-den nicht weniger als 38 Projekte, aus denen eine Fachjury um Be-werbungschef Innocenzo Cipolletta und die drei Chefs der Landeskul-turabteilungen die zehn besten aus-gewählt hat.

„Fiat Lux“, Land und GeschichteSie wurden Mitte Februar im itali-enischen Kulturzentrum „Trevi“ in Bozen von den Landesräten Kass-latter Mur und Tommasini ausge-zeichnet. Am besten abgeschnitten hat dabei das Projekt „Lichträume – Fiat lux“ des Südtiroler Künst-lerbundes, gefolgt von den Vereini-gungen „Fabbrica del tempo“, die ihr Projekt auf die historischen In-dustriegebiete ausgelegt hat, sowie „Lungomare“ mit dem Projekt un-ter dem Titel „Territorio e cultura

materiale“. Die Plätze vier bis zehn gingen an (gleich zweimal) „Cris-tallo“ („Da Est a Nord – Incontri e scambi tra Venezia e l'Alto Adige“ sowie „Sconfiniamo in Europa – Theaterreise durch Europa“), das Gustav-Mahler-Komitee (North East Youth Orchestra), die Carambola-ge mit der „Carambolage CoolTour 2019“, „Imago ricerche“ („Il trauma della guerra“), „Fanes“ („Fanes-Po-em musical“) sowie „Donne Nissà“ („Periferie. Segni, forme, scritture dell'abitare“).Der Ideenwettbewerb war zugleich einer der Startschüsse zu einer neuen Phase der Bewerbung. Wäh-rend es in der ersten Phase vor-wiegend um das Organisatorische ging, steht nun die Ausarbeitung des Bewerbungsdokumentes im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. „Was jetzt angedacht wird, wird seinen Niederschlag im Dokument finden, das wir bis Ende des Jahres einreichen müssen“, so Kasslatter Mur. Drehen wird sich die Bewer-bung um das Zusammenspiel von Kultur und Wirtschaft, nachdem – so die Überzeugung, die der Kan-didatur zugrunde liegt – die Kultur nicht nur zum gesellschaftlichen Wohlbefinden, sondern auch zum ökonomischen Wohlstand beitra-gen könne. chr

Licht und GeschichteViele Köpfe für eine erfolgreiche Bewerbung: Um die Bewerbung um den Titel einer Europäischen Kulturhauptstadt 2019 auf möglichst breite Beine zu stellen, hat das Land einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben, die Siegerprojekte wurden nun gekürt.

so sehen sieger aus: Die Ideatoren der zehn besten Projekte mit den Landesräten sabina Kasslatter Mur und Christian Tommasini.

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Umwelt

Libellen, Frösche, Forellen sind nur einige der Tiere, die sich um und in

den Wasserlebensräumen tummeln auch eine ganze Menge Pflanzen gibt es dort zu entdecken. Alles, was an den Bächen, Seen, Feuchtwiesen, Mooren und anderen Gewässern im Lande lebt, rücken die Naturparke dieses Jahr in das Zentrum der Auf-merksamkeit. „Im heurigen interna-tionalen Jahr der Zusammenarbeit im Bereich Wasser wollen wir das Bewusstsein für die Wasserlebens-räume in den Naturparks schärfen“, sagt Artur Kammerer, Direktor des Landesamts für Naturparke.„Wasserlebensräume sind von gro-ßer ökologischer Bedeutung und reagieren sehr sensibel auch auf kleinste Änderungen“, betont Kam-mer. Fische, Amphibien und viele

Arten von Wasservögeln gehören zu den gefährdeten Tierarten, auch vie-le Wasserpflanzen sind gefährdet.

Ressource und Lebensraum

Wasserlebensräume seien zudem Ressourcen für Trinkwasser und Erholungsraum für die Menschen, so Kammerer.Gerade die Schutzgebiete spielen also für den Erhalt dieser sensiblen Gebiete eine wichtige Rolle.

Vom Gletscher bis zum See

30 Bilder von Bergbächen, Wasser-fällen, Bergseen, Quellen, Feucht-wiesen, Mooren und Gletschern zei-gen in einer Fotoausstellung in den kommenden Monaten imposante Naturschauspiele und stimmungs-volle Landschaftsszenarien zu ver-schiedenen Jahres- und Tageszeiten. Die Bilder vermitteln anschaulich die Vielfalt und Schönheit unter-schiedlicher Wasserlebensräume, vom Gletscher bis zum See und un-terstreichen deren besonderen Wert.

Aus der Nähe betrachtet

Vor Ort können die Wasserlebens-räume bei geführten Exkursionen erlebt werden, die von den Natur-parks angeboten werden. Unter dem Motto „Fauna und Flora un-

serer heimischen Feuchtlebensräu-me“ geht es zu Tümpel, Teichen, Seeufern, Feuchtwiesen, Mooren usw. Dort erfahren die Exkursions-teilnehmer, wie sich verschiedene Tiere und Pflanzen an das Leben im und rund ums Wasser angepasst haben. Vögel, Amphibien, Fische

Eintauchen in das Geschehen um und in Wasserfällen, Bergseen, Mooren und anderen Wasserlebensräumen wird in den kommenden Wochen möglich. Die Südtiroler Naturparks machen Südtirols Wasserlebensräume in Bildern und vor Ort bei Exkursionen erlebbar.

Leben am Wasser erleben

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Verschwendung, Knappheit, ungerechte Verteilung oder

Verschmutzung von Trinkwas-ser sind nur einige der globalen Herausforderungen im Bereich „Wasser“, denen sich die Welt-bevölkerung stellen muss. Um auf die Brisanz dieser Thematik aufmerksam zu machen, erklär-te die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Jahr 2013 zum Internationalen Jahr der Zusammenarbeit im Bereich Wasser. Ziel ist es, das Bewusst-sein dafür zu schärfen, dass es eine internationale Zusammen-arbeit für die Wasserversorgung braucht, um die aktuellen Prob-leme der Wasserbewirtschaf-tung zu bewältigen.

Weltjahr der Zusammenarbeitim Bereich Wasser

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Umwelt

und Insekten finden hier geeignete Brut- und Laichplätze sowie ein rei-ches Nahrungsangebot. Libellenforscher vermitteln bei eigens angebotenen Exkursionen Wissenswertes über die Welt der Libellen.

Untersuchungen

Mit Hilfe von Keschern, Becherlu-pen und Mikroskopen können die Naturparkbesucher die im Bach lebenden Kleinstlebewesen entde-cken, betrachten und bestimmen. In Zusammenarbeit mit dem Biolo-gischen Landeslabor wird nämlich in jedem Naturpark an einem Ge-wässer die Welt der Bachlebewesen erforscht. Da die Lebewesen im Ge-wässer unterschiedliche Ansprüche an die Wasserqualität stellen, kann anhand der gefundenen Tiere die Wassergüte eingeschätzt werden.Für Schüler wird in allen sieben Naturparkhäusern ab März der zweistündige Workshop „Wasser-LebensRäume“ angeboten. Bei Experimenten und interaktiven Tätigkeiten lernen die Schüler verschiedene Themen zum Wasser sowie die verschiedenen Lebens-räume in den Naturparks samt den dazugehörigen Tieren und Pflanzen kennen. Schulklassen können sich direkt in den einzelnen Naturpark-häusern anmelden.Das Naturparkhaus Puez-Geisler und die Bibliothek Villnöß organi-sieren einen Fotowettbewerb zum

Thema „Wasser im Naturpark Puez-Geisler“. Ziel dieser Aktion ist es auf die Schönheit der Natur, speziell auf die Bedeutung des Wassers auf-merksam zu machen, Begeisterung zu wecken sowie eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu unterstützen.

Mit Fotos gewinnen

Die Fotos können bis 31. August 2013 im Naturparkhaus Puez-Geisler, St. Magdalena 114/a, 39040 Villnöß ab-gegeben oder eingeschickt werden. Die Wettbewerbsbedingungen gibt es im Naturparkhaus Puez-Geisler, in der Bibliothek Villnöß und im Internet unter www.provinz.bz.it/natur-raum/.

Spiele für Kinder und Tümpel

Wie im Vorjahr werden auch heuer wieder zusammen mit der Landes-abteilung Forstwirtschaft Lebens-raumverbesserungsmaßnahmen in Feuchtgebieten durchgeführt. So werden z.B. an verschiedenen Stand-

orten in den Naturparks kleine Tüm-pel errichtet für Amphibien, Libel-len, das Auerwild und andere Tiere.Alle sieben Naturparkhäusern bie-ten Themennachmittage und Aktio-nen für Kinder zum Thema Wasser an. Kinder können z.B. verschiedene Wasserproben geschmacklich kosten, Wasserproben unter dem Mikroskop untersuchen, Wasserspiele machen, Floße und Wasserräder basteln, Kre-ationen aus Treibgut herstellen und sich an der Errichtung von Frosch-zäunen beteiligen. In jedem Natur-park stehen einige der von den Na-turparkwanderführern angeführten Naturerlebniswanderungen ganz im Zeichen des Themas Wassers.

Erlebnis-Wasser-Weg

Eine Besonderheit verspricht der neue Naturerlebnisweges „Tru dal’Ega“ (Wasserweg) in St. Vigil in Enneberg zu werden, den das Landes-amt für Naturparke im Sommer öff-net. An den verschiedenen Stationen entlang des Weges stehen das Wasser und seine vielfältigen Erscheinungs-formen im Gebiet des Naturparks Fanes-Sennes-Prags im Mittelpunkt. Die auf Wasserlebensräume spezi-alisierten Tiere und Pflanzen mit ihren Überlebensstrategien, die Be-sonderheiten von Fließ- und Stehge-wässern, die Wirkungen der Jahres-zeiten und der Karsterscheinungen auf die Gewässer sind nur einige der behandelten Themen. Unterstützt wird das vom Landesamt für Natur-parke realisierte Projekt durch das Biologische Labor, die Abteilung Wasserschutzbauten, das Amt für Gewässernutzung, das Forstinspek-torat Bruneck sowie durch den Tou-rismusverein St. Vigil. san

www.provinz.bz.it/natur-raum

info

Fotowanderausstellung Wasserlebensräume – naturparks südtirol

Dauer ausstellungsort

22. Februar 2013 – 30. März 2013 Naturparkhaus Sand in Taufers2. April 2013 – 29. April 2013 Altersheim Naturns30. April 2013 – 8. Juni 2013 Naturparkhaus Drei Zinnen18. Juni 2013 – 27. Juli 2013 Naturparkhaus Fanes-Sennes-Prags13. August 2013 – 14. September 2013 Naturparkhaus Puez-Geisler24.September 2013 – 9. November 2013 Naturparkhaus Trudner Horn18. November 2013 – 11. Jänner 2014 Martinsheim Kastelruth (Altersheim)

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Die Klassen 2ER1 und 5C (im Bild) der schule für Tourismus und Biotechnologie „Marie Curie“ von Meran haben sich beim Labor für Lebensmittelanalysen über Tätowierfarben informiert.

Gesellschaft

Egal, ob Tattoos gefallen oder nicht, einen besorgniserregen-

den Aspekt gilt es zu berücksichti-gen, und zwar dass Tätowierfarben kaum kontrolliert werden. In Ita-lien beschäftigen sich nur zwei öf-fentliche Labors mit der Kontrolle solcher Farben.

Kontrollen in Südtirol

Eines dieser beiden ist das Labor für Lebensmittelanalysen der Landes-agentur für Umwelt. Das Labor hat in den vergangenen Jahren eine Rei-he von Analysen auf Proben durch-geführt, die die Dienste für Hygie-ne und öffentliche Gesundheit der Abteilung für Gesundheitsfürsorge

des Südtiroler Sanitätsbetriebes so-wie das Comando Carabinieri per la Tutela della Salute - NAS Trento bei professionellen Tätowierern und Kosmetikstudios entnommen haben.Wie die Analysen zeigen, wurden bei rund 75 Prozent der Farben die Bestimmungen nicht eingehalten, die für diesen besonderen und noch wenig reglementierten Bereich gel-ten. Manche der untersuchten Far-ben weisen eine Zusammensetzung auf, die der eines Autolacks oder Tonern von Tintenstrahldruckern ähnelt. In den analysierten Proben wurden Gehalte von Nickel, Blei und aromatischen Aminen gemes-sen, die die Grenzwerte um ein Viel-faches überschreiten.Die Kontrollen zeigten zudem, dass sich gefälschte Tätowierfarben asi-atischen Ursprungs auf dem Markt befinden, welche von den Origi-nalprodukten durch eine alleinige äußere Prüfung fast nicht unter-scheidbar sind.

Viele Nebenwirkungen

Die in den Tätowierfarben vorhan-denen Substanzen können mit der Zeit Allergien, Vergiftungen und Tumore in der Blase und in anderen Organen auslösen. Außerdem kann ein Tattoo eine wichtige Diagnose-

technik wie die Magnetresonanz erschweren oder sogar verhindern. Die Ursache dafür sind die in den Farben vorhandenen Metalle, die Verbrennungen des tätowierten Be-reichs bewirken können und auch das Signal des Gerätes stören.Einmal als Permanent-Make-up oder Tattoo angebracht, können Far-ben nicht mehr aus dem Körper ent-fernt werden, da sie in tiefe Schich-ten der Haut eingespritzt werden. Eine Laserbehandlung kann das Tattoo unsichtbar machen, aber tat-sächlich wird das Farbmolekül nur in kleinere und daher lösliche Teile umgewandelt, die aber mit dem Blut

Sie sind bunt, auffällig und modisch, deshalb sind Tattoos hoch im Kurs. Bevor man sich dafür unter die Nadel legt, sollte man allerdings beachten, dass Tätowierfarben kaum kontrolliert werden, heißt es von der Landesumweltagentur.

Tattoos: Gefährliche Farben

Botschaften von Jugendlichen:- Denke bevor Du Dich tätowieren

lässt! (Sarah und Anna)- Ein Tattoo bleibt ein Leben lang

und die Farben können giftig sein! (Celine)

- 70 Prozent der in Südtirol unter-suchten Tattoofarben entspre-chen nicht den Grenzwerten! (Alex und Aaron)

- Achtung: Tattoofarben sind giftig! Ihr braucht euer Äußeres nicht zu verändern, die inneren Werte sind wichtiger. (Daniela)

- Tattoo Farben - Schönheit mit Ver-giftung. (Matthias und Dhara)

- Risiken, die unter die Haut ge-hen. (Maurizio)

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Das Land Südtirol | März 2013 25

Gesellschaft

und den Lymphen in den Körper wandern und auf diese Weise die Schäden in den inneren Organen be-schleunigen. Eine Tätowierung ist also eine praktisch irreversible Be-handlung, durch die Fremdstoffe in den Körper eingeführt werden, die kurz-, mittel- und langfristig sehr gefährlich sein können.

Sich bewusst entscheiden

Das Labor für Lebensmittelanalysen bietet Schulklassen und Bürgern die Möglichkeit, sich über die Gefahren zu informieren, die mit nicht konfor-men Tattoofarben zusammenhän-gen. Das Labor wurde kürzlich von den Klassen 2ER1 und 5C der Fach-oberschule für Tourismus und Bio-technologie „Marie Curie“ besucht. Amtsdirektor Luca D’Ambrosio stellte den Schülern die Ergebnis-se der vergangenen Jahre vor. Die Klassen haben über die Daten nach-gedacht und die wichtigsten Aspekte

zusammengefasst. Ausgehend von ihrem Besuch und dem von ihnen erarbeiteten Material wollen sie in Kürze eine Informationskampagne für Gleichaltrige vorbereiten.

Knack die nuss 2013

Auch im Sommer 2013 bietet das Deutsche Schulamt besonders

begabten und motivierten Schü-lerinnen und Schüler anschauli-ches und unterhaltsames Lernen im Rahmen der Sommerakademie "Sapientia Ludens". Grund-, Mit-tel- und Oberschüler können sich bis zum 25. März über die besuchte Schule um die Teilnahme an einem der Workshops bewerben."Knack die Nuss" ist das Motto der Sommerakademie, die in diesem Sommer zwischen dem 1. und 19.

Juli auf Schloss Rechtenthal in Tra-min und an der Fachschule "Salern" ihre Tore öffnet. Angeboten werden heuer 16 einwöchige Workshops zu verschiedenen Themen und Fach-gebieten. Die Inhalte der Workshops reichen von geisteswissenschaftlichen über mathematisch-naturwissenschaft-liche bis hin zu musisch-kreativen Bereichen. Grundschüler befas-sen sich in der Woche vom 1. bis 5. Juli beispielsweise mit der Frage "Freundschaften im Internet - Geht

das?" oder dem Thema "Ein Wald steckt voller Geschichten - das Vi-deomagazin". "Howzit, Sanibonani und Goieiedag - an expedition to South Africa" ist das Thema eines Workshops für Mittelschüler zwi-schen 8. und 12. Juli, während Ober-schüler vom 15. bis zum 19. Juli bei-spielsweise zum zweisprachigen Poetry-slammen eingeladen sind.Gearbeitet wird in kleinen Grup-pen. Vernetztes Denken, eigen-verantwortliches Arbeiten und zielorientierte Teamarbeit stehen im Mittelpunkt. Ergänzt wird die fachliche Arbeit in den Workshops durch kursübergreifende Angebo-te, Exkursionen, Expertenbesuche, Sport und Tanz. Anmeldeschluss ist der 25. März 2013. jw

Die vom Labor für Lebensmittelanalysen in den vergangenen Jahren untersuch-ten Tätowierfarben hatten in einigen Fällen eine Zusammensetzung, die mit der von Lacken vergleichbar ist

Labor für Lebensmittelanalysen

Tel. 0471 417120

E-Mail: [email protected]

info

Schulsekretariate

Homepage des Deutschen Schulamtes:

www.provinz.bz.it/schulamt

Projektverantwortliche:

Siglinde Doblander (Tel. 0471 417666,

[email protected])

Informationen:

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Soziales

Das Land hat 2009 das Verzeich-nis der ehrenamtlichen Sach-

walter eingerichtet. Darin stehen Personen, die sich bereit erklären, eine Sachwalterschaft zu überneh-men. Der Beschluss sieht zudem eine ständige Weiterbildung für die Freiwilligen vor, die schon in das Verzeichnis eingeschrieben sind.Eine der Voraussetzungen, um in

das Verzeichnis der Sachwalter ein-getragen werden zu können, ist der Abschluss einer Basisqualifikation im Ausmaß von mindestens sechs Stunden oder eine entsprechende berufliche Ausbildung oder Tätig-keit. Die Landesabteilung Fami-lie und Sozialwesen sorgt für eine kostenlose regelmäßige Aus- und Weiterbildung. Sie hat deshalb den Verein für Sachwalterschaft für das laufende Jahr 2013 beauftragt, fünf Grundkurse und vier Weiterbil-dungskurse zur Sachwalterschaft zu organisieren. Die Kurse sind kostenlos. Sie richten sich an Per-sonen, die beabsichtigen, sich in das Landesverzeichnis der ehren-amtlichen Sachwalter einzutragen, sowie an Interessierte. Die Weiterbildungskurse sind für bereits tätige Sachwalter gedacht und besonders für diejenigen, die schon im Landesverzeichnis einge-tragen sind.Insgesamt sechs Stunden um-fassende Grundkurse werden in Bruneck (Deutsch) am 19. und 21. März von 16.30 bis 19.30 Uhr und in Brixen (Deutsch) am 14. und 16. Mai von 16.30 bis 19.30 Uhr; in Bozen

(Italienisch) am 4. und 6. Juni von 16.30 bis 19.30 Uhr angeboten. Drei stündige Fortbildungskurse werden in Schlanders (Deutsch) am 5. März von 16.30 bis 19.30 Uhr; in Bruneck (Deutsch) am 28. März von 16.30 bis 19.30 Uhr; in Brixen (Deutsch) am 28. Mai von 16.30 bis 19.30 Uhr und in Bozen (Italienisch) am 11. Juni von 16.30 bis 19.30 Uhr angeboten.Für die Einschreibung ist ein An-meldeformular auszufüllen, das es beim Verein für Sachwalterschaft in der Dr.-Streiter-Gasse 4 in Bozen gibt oder von der Internetseite www.so-stegno.bz.it/ heruntergeladen wer-den kann. Das Formular kann beim Verein für Sachwalterschaft abgege-ben oder mittels Fax an die Nummer 0471 324682 übermittelt werden.Die Kurse werden nur abgehalten, wenn sich mindestens fünf Teilneh-mer anmelden. Einschreiben kann man sich bis zu drei Tage vor Kurs-beginn. san

sachwalter werden

Festival der Widerstände

Fatti e parole. Percorsi creativi di cittadinanza verso Resisten-

ze 2013“ ist der Titel der neuen und dritten Auflage des Jugend-bildungsprojekts „Festival der Widerstände“, das vom italieni-schen Schul- und Kulturressort organisiert wird. Diesmal stehen Worte und Taten im Mittelpunkt einer Reihe von Aktivitäten zur Erinnerung an den Widerstand gegen die Diktaturen und deren Bedeutung für die Gegenwart. Die Initiativen finden in der Zeit um die beiden Staatsfeiertage, den 25. April und den 1. Mai, statt. Ziel des Widerstands-Festivals, sagt der italienische Kulturlandesrat Christian Tommasini, sei es, auf die Verantwortung aller Bürger

hinzuweisen und dabei besonders die Jugendlichen anzusprechen. Widerstand leisten bedeute, sich einzusetzen, gegen den Strom zu schwimmen, frei zu denken sowie Ungerechtigkeiten aus der Welt zu

räumen - aktuelle Werte, die vor allem von der jüngeren Generati-on verinnerlicht werden sollen, so Tommasini. Mehr Informationen zum Festival gibt es im Web unter www.festivalresistenze.it.

Um Menschen, die in ihrer Selbstständigkeit zur Gänze oder in Teilen eingeschränkt sind, zu helfen, gibt es die Sachwalterschaft, eine Form rechtlicher Hilfestellung. Wer sich ins landesweite Verzeichnis der Sachwalter einschreiben lassen will, muss eine Ausbildung und weitere Kurse absolvieren. Beides bietet die Landesabteilung Familie und Sozialwesen kostenlos an.

Tel. 393 8894305

E-Mail: [email protected]

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Das Land Südtirol | März 2013 27

Umwelt

Rund 100.000 Südtirolern machen Pollen das Leben schwer. Pollen

von Birken, Süßgräsern und Glas-kraut bereiten dabei den Allergi-kern die größten Probleme. Jetzt am Übergang vom Winter zum Frühling sind bereits die Pollen der windblütigen Sträucher und Bäu-me (Hasel, Erle, Zypresse, Pappel und Ulme). Mit dem Auftreten der ersten Pollen hat das Biologische Landeslabor in Leifers heuer be-reits im Jänner den ersten Pollen-flugbericht im Bürgernetz veröf-fentlicht.

Neuer Auftritt

Heuer präsentiert sich der Pollen-flugbericht in einem neuen Kleid und kann als pdf-Dokument herun-ter geladen werden. Jede Woche gibt es jeweils einen eigenen Bericht für Bozen, Schlanders und Bruneck.„Die Informationen sind wichtig für die Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Pollenallergien und somit ist dieser Dienst der Landes-umweltagentur für die Bürger be-sonders wichtig“, sagt Umweltlan-desrat Elmar Pichler Rolle.Neben einem Kommentar enthält der wöchentliche Pollenflugbe-richt Informationen über die in der Vorwoche gemessenen Pollen-konzentrationen, die bestehende Pollenflugsituation und deren vo-raussichtliche Entwicklung. Wer möchte, kann sich nach einer Regis-trierung den Bericht in sein E-Mail-

Postfach schicken las-sen.

Informieren und vorbeugen

Auch während der Wintermonate wird im Biologischen Labor am Polleninformati-onsdienst gearbeitet. Sämtliche Daten und die Internetseiten wer-den auf den neuesten Stand gebracht. Zudem laufen die Vorberei-tungen für die „neue“ Pollensaison. Gerade bei Pollenallergien gilt nämlich: „Information ist das wichtigste Mit-tel zur Vorbeugung“. Umso genauer eine Person über den Pol-lenflug Bescheid weiß, desto besser kann sie sich vor Pol-len schützen. Auf der Webseite des Polleninformationsdiensts des Bio-logischen Labors gibt es auch eine Reihe nützlicher Tipps und Verhal-tensregeln für Pollenallergiker.

Aktuelles im Web

Auf der Webseite des Polleninfor-mationsdiensts sind nun unter „Botanische Tafeln“ die in Südtirol vorkommenden Pflanzen zu finden, deren Pollen Allergien auslösen. Neben den Informationen über die jeweilige Pflanze, ihre Verbreitung und ihre Pollensaison gibt es nun auch neue Grafiken zur Konzent-rationen der Pollen in der Luft. Bei diesem Online-Dienst werden die Daten automatisch aktualisiert. Zudem gibt es neue Grafiken zum Vergleich des Pollenflugs.

Vorreiterrolle

In der Pollenflugerhebung nimmt das Biologische Labor der Landes-umweltagentur, das von Alberto Ste-nico geleitetet wird, italienweit eine führende Rolle. Seit 1994 werden dort unter der Leitung von Edith Bucher

Untersuchungen des Pollenfluges in Südtirol durchgeführt. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen hat Bucher nun eine neue ehrenvolle Aufgabe bekommen. Sie soll eine gesamtstaatliche Arbeitsgruppe mit neun Vertretern der Umweltagen-turen aus acht Regionen leiten. Die Gruppe soll bis Ende 2014 einen Leit-faden für die Pollenflugerhebung in Italien ausarbeiten.In Italien betreuen 15 Umweltagen-turen etwa 50 Messstationen und führen wöchentlich Pollenflugun-tersuchungen durch. Ziel des neuen Leitfadens ist es, die Organisation und die Leitung des gesamtstaatli-chen Netzes zu regeln. Außerdem gilt es, die Aspekte der Pollenunter-suchung von der Probeentnahme bis zur Vorbereitung und Auswertung der Proben zu vereinheitlichten. Den Verbrauchern soll ein Pollen-Informationsdienst mit wöchentli-chen Pollenflugberichten geboten werden. Zudem soll die Qualität der erhobenen Daten kontrolliert wer-den. san

Bereits vor einigen Wochen hat die Pollensaison in Südtirol begonnen. Damit Allergiker gut informiert in die Pollensaison starten, gibt das Biologische Labor des Landes in Leifers nun wieder wöchentlich den Pollenflugbericht heraus. Information ist nämlich der erste Schritt, Vorsorge zu treffen.

Pollen unter Kontrolle

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www.provinz.bz.it/pollen

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Für Pollenallergiker gilt: Information schützt

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Das Land Südtirol | März 201328

Kultur

Um Bücher und Medien landes-weit zu vermitteln und dadurch

Forschung und Lehre, Aus- und Weiterbildung sowie die berufliche Tätigkeit zu unterstützen, arbeiten die Bibliotheken in Südtirol schon seit Jahren zusammen. Vor etwa ei-nem Jahr wurde diese Zusammen-arbeit auf eine neue Grundlage gestellt: Ende November 2011 fiel der Startschuss für die Pilotphase

des erweiterten, sprachgruppen-übergreifenden Südtiroler Leih-verkehrs. Daran beteiligt sind die drei zentralen Bibliotheken – die deutsche und ladinische Landesbi-bliothek „Dr. Friedrich Teßmann“, die italienische Landesbibliothek „Claudia Augusta“ und die Stadtbi-bliothek Bozen sowie insgesamt 14 Leihverkehrsbibliotheken im gan-zen Land.

Ein Plus von 16 Prozent

Die Zahlen des Jahres 2012 verweisen auf eine positive Entwicklung: Mehr als 10.000 Bücher und Medien wur-den über den Leihverkehr ausgelie-hen bzw. geliefert. Dies bedeutet eine Steigerung von 16 Prozent im Ver-gleich zum Vorjahr und zeigt, dass dieser Service von den Bürgern gut

angenommen und geschätzt wird. „Auch jene Bürgerinnen und Bürger, die nicht in der Landeshauptstadt wohnen, haben durch den Leihver-kehr die Möglichkeit, einfach und bequem auf Bücher und Medien der drei zentralen Bibliotheken zurück-zugreifen“, unterstreicht Bildungs- und Kulturlandesrätin Sabina Kass-latter Mur. Sie betont besonders den sprachgruppenübergreifenden Aspekt der Initiative, nachdem 2011 auch die italienische Landesbiblio-thek „Claudia Augusta“, die Stadtbi-bliothek Bozen und die italienischen Mittelpunktbibliotheken in Leifers und Neumarkt dem Südtiroler Leih-verkehr beigetreten sind. Zusätzlich wurde der Leihverkehr seit Novem-ber 2011 auch auf die Bibliotheken in Lana, Mals, Sand in Taufers und Toblach erweitert.

Ein Netz von 17 Bibliotheken

Die gewünschten Bücher und Medi-en der zentralen Bibliotheken in Bo-zen können von den Bürgern über eine der Leihverkehrsbibliotheken angefordert werden. Die Lieferung der Medien erfolgt einmal wöchent-lich durch den Zubringerdienst des Amtes für audiovisuelle Medien der Landesabteilung Deutsche Kultur. Betreut und weiterentwickelt wird der Südtiroler Leihverkehr von den Ämtern für Bibliotheken und Lesen

der deutschen und italienischen Landeskulturabteilungen in Zusam-menarbeit mit den Landesbibliothe-ken und der Stadtbibliothek Bozen.Der Leihverkehr ist Teil der „Biblio-thek Südtirol“, einer fachlich, tech-nisch und räumlich vernetzten Bib-liothekslandschaft, deren Herzstück das geplante Bibliothekenzentrum Bozen sein wird, das die Landesbib-liothek „Dr. Fr. Teßmann“, die itali-enische Landesbibliothek „Claudia Augusta“ und die Stadtbibliothek Bozen beherbergen soll.

Mehr als 10.000 Bücher und Medien wurden 2012 über den Leihverkehr an verschiedenen Bibliotheken in Südtirol ausgeliehen. Seit über einem Jahr wird der Service auch sprachgruppenübergreifend angeboten.

Leihverkehr nimmt zu

Beteiligte Bibliotheken• Landesbibliothek „Dr. Friedrich

Teßmann“• Landesbibliothek „Claudia Augusta“• Bozen, Stadtbibliothek• Brixen, Stadtbibliothek • Bruneck, Stadtbibliothek • Eppan, Deutsche

Mittelpunktbibliothek Überetsch • Lana, Öffentliche Bibliothek • Leifers, Mittelpunktbibliothek

„Don Bosco“ • Mals, Gemeindebibliothek • Meran, Stadtbibliothek • Neumarkt, Deutsche Bibliothek

Unterland • Neumarkt, Bibliothek „Endidae“• Sand in Taufers, Öffentliche Bibliothek • St. Ulrich, Talschaftsbibliothek • Schlanders, Mittelpunktbibliothek

Schlandersburg • Sterzing, Stadtbibliothek • Toblach, Öffentliche Bibliothek

amt für Bibliotheken und Lesenwww.provinz.bz.it/bibliotheken („Bibliothek

Südtirol“ - Leihverkehr)

Ufficio educazione permanente, biblioteche ed audiovisiviwww.provincia.bz.it/cultura/biblioteche

(Cataloghi e servizi - Servizio di prestito

interbibliotecario)

Informationen zum Leihverkehr:

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Das Land Südtirol | März 2013 29

Kultur

Im Veranstaltungszentrum Kur-haus Hall in Tirol, Burg Hasegg

(Europataler und Galerie) sowie im Kultur- und Veranstaltungs-zentrum KiWi in Absam zeigen die jungen Künstler getrennt nach Altersgruppen A und B (bis zum Alter von 9 Jahren) sowie 1 bis 5 (von 10 bis 19 Jahren) ein musika-

lisch anspruchsvolles Programm. Die knapp tausend Teilnehmenden kommen von 26 Tiroler Landes-musikschulen, den vier Tiroler Gemeindemusikschulen, den Süd-tiroler Musikschulen, den Südti-roler Mittel- und Oberschulen mit musikalischer Ausrichtung, dem Tiroler Landeskonservatorium, dem Konservatorium „Claudio Monteverdi Bozen“, dem Musik-gymnasium Innsbruck und der Universität Mozarteum Salzburg sowie privaten Einrichtungen. Mit 660 Wertungen ist der Gesamtti-roler Landeswettbewerb einer der größten Landeswettbewerbe in Ös-terreich. Südtirol ist in den verschiedenen Wettbewerbsbereichen unter-schiedlich stark vertreten. Unter den Solisten sind Südtirols Musik-talente im Bereich der Blockflöte mit 16 von 36 Teilnehmenden sowie bei Horn und Trompete mit 19 von

50 beziehungsweise 25 von 89 beson-ders stark vertreten. Im Bereich der Kammermusik ist Südtirol mit dem Klavier besonders präsent, bei dem es 18 von 33 teilnehmenden Ensem-bles stellt. Nach Abschluss des Wettbewerbs steht am 17. März 2013 die tradi-tionelle Schlussveranstaltung im Congress Innsbruck auf dem Pro-gramm. Alle Teilnehmenden, die sich für den Bundeswettbewerb qualifizieren, werden sich schließ-lich Ende Mai in Sterzing ein Stell-dichein geben. Der österreichische Bundeswettbewerb findet in diesem Jahr nämlich nach zehn Jahren wie-der in Südtirol statt. Er geht vom 23. bis zum 30. Mai über die Bühne. Die Abschlussveranstaltung mit dem Preisträgerkonzert und der Preis-verleihung unter dem Ehrenschutz des Landeshauptmanns ist für 2. Juni im Sterzinger Stadttheater an-beraumt.

Fast tausend junge Musiktalente aus Nord-, Süd- und Osttirol treten in diesen Tagen zum Gesamttiroler Landeswettbewerb „prima la musica“ an. Er wird von den Ländern Tirol und Südtirol gemeinsam veranstaltet und am 12. März 2013 in Hall in Tirol abgeschlossen.

Prima la musica

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Das Land Südtirol | März 201330 provincia autonoma | marzo 201326

Cultura y Scola Ladina

Materies de matura 2013

Nutizies te mi rujeneda

Truepa atività culturelati luesc ladins

Per ativiteies tl ciamp dla Cultura Ladina iel chëst ann unì mandà

ite 83 dumandes. La Cunsulta pro-vinziela per la Cultura Ladina à te si senteda ai 21 de fauré bele azetà 69 dumandes. Deberieda cun la du-mandes de vel artist, à la cumiscion de cin persones dat si bënsté a cun-tribuc provinziei per na soma de 300.100 euro.Ntan i ultimi ani ie la cumpëida de dumandes per ativiteies cultureles ladines daniëura cresciuda. “La truepa dumandes ie na demustra-zion de n gran mpëni da pert dla

populazion per la cultura ladina. Te nosc luesc ladins iel truepa per-sones che se da ca per pité atività culturela ala cumenanza” sorissea l assessëur Florian Mussner.

Danter dumandes per ativiteies, artisc, nvestizions y istituzions tl ciamp dla Cultura Ladina nen iel de ndut unì azetà 85 dajan nsci l bënsté a cuntribuc provinziei per na soma de 346.600 euro. Permez al ann passà iel chëst ann 3,5 percënt de manco scioldi a de-sposizion per sustenì la Cultura Ladina. Tla spartizion di cuntri-buc provinziel vëniel dat priorità al’ativiteies. Chël uel di che n cëla de mantenì i cuntribuc unfat granc fajan me de mëndra mudazions. La defrënza de scioldi a desposizion unirà dantaprima curida scurtan i cuntribuc per nvestizions.

“La for majera cumpëida de duman-des ie da una pert demustrazion de mpëni per la Cultura Ladina, ma dal’autra pert ne dëssel nia vester nscila che la lies damanda n sustëni ala Provinzia ajache les giata for de manco dai chemuns” spiega l asses-sëur provinziel ladin.

Tla segonda prova scrita dl’ejam de matura tla scoles ladines

uniral chëst ann damandà la ma-teries economia aziendela, rujene-des fulestieres y proietazion. Ti Istituc per l cumerz a Urtijëi y La Ila, per la sezion per l cumerz IGEA, uniral damandà la materia de economia aziendela. Tla sezion turistica y de rujeneda dla sco-la auta Raetia a Urtijëi messerà i candidac dé ju na prova scrita de rujeneda fulestiera. Tl Lizeum d’ert a Urtijëi vel chëst ann la proietazion per la segonda prova scrita.L ejam de maduranza scumencerà chëst ann ai 19 de juni cun la pri-ma prova scrita.

Sun la plata web www.provinzia.bz.it/usp-ladin possen di per di

liejer do la nutizies atueles dala Provinzia. L Servisc Stampa publi-chea tlo articuli, cun nce vel video y ntervista audio. Tla verscion ladina vëniel pità na selezion dla nuvite-ies che ie de nteres per populazion ladina. La nutizies dala Provinzia possen nce giapé tres e-mail fajan la registrazion tla sezion “Nutizies via e-mail”. Chësc abunamënt ie de-bant.

Te si prima senteda dl ann à la Cunsulta provinziela per la Cultura ladina tratà 111 dumandes de sustëni, dajan l bënsté a cuntribuc provinziei per na soma de 346.600 euro. L assessëur ladin Florian Mussner recunësc te chësta gran cumpëida de dumandes na gran atività culturela da pert dla lies tla valedes ladines.

La Cunsulta culturela ladina cun (d.m.c.) Bruno Senoner, Hilda Sottara, Lois Elleco-sta, Florian Mussner y l scrivan Alexander Piccolruaz (l mancia Hubert Irsara).

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Das Land Südtirol | März 2013 31provincia autonoma | marzo 2013 27

Per l prim iede: Florian Mussner y Luis Durnwalder cunsciderea l’atività dl Istitut Micurà de Rü deberieda cun i respunsabli Albert Videsott (prim d.m.d), Leander Moroder (prim d.m.c) y Bruno Senoner .

L ie stat l prim iede che i espunënc dla Jonta provinziela ie jic tl Isti-

tut ladin a San Martin per n cun-front sun l’atività dl Istitut y si fun-zion per la rujeneda ladina. Per la Jonta provinziela de Bulsan ie l Isti-tut Micurà de Rü l zënter de cum-petënza per la rujeneda ladina, re-spunsabl per normazion y svilup. L presidënt y vizepresidënt de istitut Albert Videsott y Bruno Senoner, deberieda cun l diretëur Leander Moroder à, ai 19 de fauré, prejentà l gran lëur de lauré ora dizionares, gramatiches y cursc de rujeneda. Dantaldut tla produzion de dizione-

L’atività dl Istitut Ladin Micurà de Rü y la problematiches liedes ala rujenda ladina ie states argumënt de n’ancunteda dl presidënt dla Provinzia Luis Durnwalder y dl assessëur ladin Florian Mussner cun i respunsabli dl Istitut culturel.

res se tratel de n barat danter i doi idioms, gherdëina y l badiot cun la rujeneda tudëscia y taliana. La si-tuazion particulera de nosta vale-des porta pro che l Istitut muessa perchël se dé ju cun de ndut cater variantes de rujeneda per fé i dizio-nares. Tl’ancunteda a San Martin de Tor iel nce unì rujenà dla prio-rità che l Istitut ti dà ai idioms de valeda y ala tematica dla spartizion di cin idioms ladins ntëur l Sela. I respunsabli dl Istitut à prejentà la bona sperienza che ie unida fata tla grupa de lëur per svilupé neologi-sms che vede bën per l gherdëina y l badiot. Chësta maniera de lëur per abiné paroles nueves, che ie de bujën per svilupé inant la rujene-da, ulëssen gën slargë ora nce a na culaburazion cun l fascian, fedom y ampezan. Durnwalder y Mussner à tëut su cun plajëi la cunstatazion dl Istitut che la rujeneda ladina vën adurveda te for de plu ciamps dla vita, scebën che la cualità ne à mo nia abù l medemo svilup.

La funzion dl Istitut tl ciamp lin-guistich ne dëssa, aldò dl assessëur

ladin nia se limité a Gherdëina y la Val Badia. Nsci se mbincia Florian Mussner che n posse abiné mo na miëur culaburazion cun i istituc la-dins dl’autra provinzies y cun d’au-tra istituzions, fajan proiec deberie-da. De chësc viers iel da permò unì metù a ji na culaburazion cun la Lia di Chemuns Ladins per lauré ora na plata internet de nfurmazion sun la Ladinia.

L presidënt dla provinzia Dur-nwalder à sorissà la mpurtanza dl’atività che vën fata tl ciamp dla toponomastica. Chëst ann vëniel dat ora la cherta toponomastica de Mareo y nscì iel per uni chemun dla Val Badia n documënt ufiziel per pudëi cialé do nce i inuemes de mëndri luesc, ridli, ruves y mon-tes. N cont dla toponomastica te Gherdëina iel bele unì dat ora na cherta per S.Crestina. Te na cu-laburazion cun la Lia Natura y Usanzes uniral stampà da nuef la cherta toponomastica per Urtijëi, ntan che te Sëlva ie na lia bele tl lëur de anjenië na cherta cun i to-ponims.

Istituzions Ladines

Tratà l’atività dl Istitut Ladin

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Das Land Südtirol | März 201332

Museen

Museumsobjekte gehen fremdSechs Objekte aus verschiedenen Museen in Südtirol werden abwechselnd in zwölf Supermärkten im ganzen Land ausgestellt, um die Museumsobjekte neu und anders erlebbar zu machen. Dies ist die Kunstaktion „Museumsobjekte gehen fremd“.

Josef Sinn

Neugierig machen, verwundern, zum Weiterdenken anregen

und begeistern - das ist das Ziel der Kunstaktion „Museumsobjekte

gehen fremd“ des Südtiroler Künst-lers Hannes Egger im Rahmen des Jahres des Museumsobjektes 2013 mit dem Motto „1000+1 Dinge er-zählen Geschichte“.Insgesamt sechs Museumsobjekte aus verschiedenen Museen Südti-rols werden aus ihrem gewohnten Umfeld herausgenommen und in einem ganz anderen, ungewöhnli-chen und für sie fremden Kontext ausgestellt: in Kuben aus Plexiglas zwischen den Verkaufsregalen und Warenangeboten der Supermärkte - daher der Titel der Aktion „Muse-umsobjekte gehen fremd“.Bis zum 12. Mai wandern die Ob-jekte Woche für Woche durch insge-samt zwölf Supermärkte im ganzen Land. Mit Beginn in Toblach gelan-gen sie über Terenten nach Ster-zing, weiter nach Villanders, Mals, Schlanders, St. Martin in Passeier,

Lana, Eppan, Kaltern, Wolkenstein und Sexten. Ein kurzer Text infor-miert dabei über das jeweilige aus-gestellte Objekt und erzählt einen Teil der Geschichte, die der Gegen-stand in sich verbirgt.Hannes Egger, der sich das Ganze hat einfallen lassen, spielt mit dem Ge-gensatz Museum – Supermarkt. „Ein Paar Frauenschuhe aus den späten 1940iger Jahren bedeuten in einem Kühlregal zwischen Milchprodukten oder im Regal der Teigwaren etwas grundlegend anderes, als in einem Museum zum Thema Frau. Sobald der Präsentationsort verändert wird, transformiert sich nicht nur das Pu-blikum sondern auch die Bedeutung und der Zugang.“, so Egger.Den Einkaufenden wird eine Aus-wahl aus dem reichen Schatz der Sammlungen der Südtiroler Mu-seen präsentiert: Fein gearbeite-te, lederne Frauenschuhe aus den späten 1940er Jahren, die damals aufgrund ihrer Farbe und guten Passform als ausgesprochen mo-dern galten, zur Verfügung gestellt vom Frauenmuseum Meran.Aus dem Museum Gröden - Muse-um Gherdëina stammen ein sehr seltenes Exemplar einer hölzernen Gliederpuppe (ca. 1800) und ein Holzpferd (ca. 1900), die beide zu den beliebtesten Spielzeugartikeln der Grödner Schnitzkunst zählten.Das Museum Rohrerhaus in Sarnthein zeigt eine für Bau-ernhäuser typische Mäusefalle (Maustroppl), das Vintschger-museum in Schluderns einen prunkvollen, römischen Schlüssel (ca. 200 bis 250 n. Chr.), wahrschein-lich zu einem Überwachungs-

Das Objekt des Monat: samowar

Ein Samowar („Selbstkocher“) ist eine ursprünglich russische

tragbare Vorrichtung zum Kochen und Zubereiten von Tee, meist recht groß und kunstvoll verziert. Ein Samowar besteht aus einem metallenen, meist kupfernen Was-serkessel, in dessen Inneren sich eine Röhre befindet, die mit Holz-kohle beheizt wird. Das die Röhre umgebende Wasser wird so zum Kochen gebracht. An der unteren Seite ist ein Ablasshahn für das Wasser angebracht, an den beiden Seiten die Tragegriffe und oben ein Aufsatz für die Teekanne, in der das Teekonzentrat (Sawarka) aufgeweicht wird. Um den Tee zu trinken, muss das Teekonzentrat mit dem kochenden Wasser aus dem Samowar verdünnt werden.Der abgebildete kelchförmige Samowar stammt aus Russland (Ende 19., Anfang 20. Jh.) und wird in der Russisch-orthodoxen Gedenkstätte Nadezda Borodina in Meran aufbewahrt.Samoware waren und sind für die russische Kultur sehr bedeutend,

um sie herum versammelte man sich, um sich zu unterhalten, zu singen und Geschichten zu erzäh-len.Der Samowar ist eines der Objek-te, die in den Südtiroler Museen bewahrt werden und im Jahr des Museumsobjektes 2013 (www.museum2013.it) mit dem Motto „1000+1 Dinge erzählen Geschich-te“ im Vordergrund stehen.

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Das Land Südtirol | März 2013 33

Museen

neu in den Museen

turm an der Via Claudia Augusta.Aus dem Pharmaziemuseum Brixen stammt ein Hirschhorn mit dem dazugehörigen Hirschhornsalz – ein Symbol der Männlichkeit und Heilmittel für verschiedene Krank-heiten - und aus dem Mineralien-museum Teis eine „Teiser Kugel“: eine Geode (runder Stein mit einge-

schlossenen Kristallen) mit lilafar-bene Amethyst- und weißen Quarz-kristallen, die vor 280 Millionen Jahren in der Randzone der Bozner Quarzporphyr-Platte entstand.

Gedenkaltar des Heiligen Ignatius von Loyola vorgestellt, der im Jahre 1899 von der Bildhauerei Werkstätte Stuflesser aus St. Ulrich erbaut und an eine kleine Kirche in Padua ver-kauft wurde. Nach der Auflösung der kirchlichen Infrastruktur der Bild-hauerei verkaufte die Werkstätte den Altar an das Museum Ladin, das ihn gemeinsam mit zehn originalen Zeichnungen ausstellt.

Hauptsache Barock“: Sonder-ausstellung ab 1. April bis 10.

November im Südtiroler Landes-museum für Jagd und Fischerei auf Schloss Wolfsthurn. Im einzigen Barockschloss Tirols dürfen sich die Besucher auf die Jagd nach ei-nem charakteristischen Objekt aus der Barockzeit, das jeweils einen Aspekt der barocken Lebensweise widerspiegelt, begeben. Zusam-mengesetzt ergeben die Objekte ein buntes Mosaik dieser Epoche.„Das Maß aller Dinge“: Riesen-groß, winzig klein, uralt, nagel-

neu, federleicht, tonnenschwer – Eigenschaften kennzeichnen Dinge und verraten viel über de-ren Geschichte(n). Das Südtiroler Weinmuseum in Kaltern lädt ab 24. März zur Suche nach einem Objekt der Superlative. So entsteht eine Sonderausstellung der besonde-ren Art, in deren Mittelpunkt die Eigenschaften der Dinge stehen. Unter den Teilnehmenden wird ein Buch verlost.Im Museum Ladin Ciastel de Tor in St. Martin in Thurn wird am Os-termontag (1. April) um 15 Uhr der

Öffnungszeiten der südtiroler LandesmuseenMuseum Öffnungszeiten

Museum Ladin Ciastel de Tor 26. Dezember – Ostern: Do-Sa 15-19 Uhr; Ostern – Oktober: Di–Sa 10–18 Uhr, So 14–18 Uhr; Juli, August: auch Mo 10-18 Uhr

Museum Ladin Ursus ladinicus 26. Dezember – Ostern: Do-Sa 15-19 Uhr; Ostern – Oktober: Di–Sa 10–18 Uhr, So 14–18 Uhr; Juli, August: auch Mo 10-18 Uhr und Mi 20.30-22.30

schloss Tirol - südtiroler Landesmuse-um für Kultur- und Landesgeschichte

19. März - 8. Dezember: Di - So 10-17 Uhr; Ostermontag (1. April) geöffnet; im August: Di - So 10-18 Uhr

schloss Wolfsthurn - südtiroler Lan-desmuseum für Jagd und Fischerei

1. April - 15. November: Di-Sa 10-17 Uhr (letzter Einlass um 16.30 Uhr); So, Feiertage 13-17 Uhr (letzt. Einl. um 16.30 Uhr); 1. November geschlossen

südtiroler Bergbaumuseum - Bergbau-welt Ridnaun schneeberg

26. März – 4. November: Di–So 9.30–16.30 Uhr; an Feiertagen und im August: auch Mo. Schneeberg Abenteuer Schicht (ab 10. Mai); Exkursion Schneeberg Bergbauwelt (ab 15. Juni)

südtiroler Bergbaumuseum - Erlebnis-bergwerk schneeberg Passeier

15. Juni – 15. Oktober: Führungen: Di-So 13 Uhr (2 Stunden) und Sa 8.30 Uhr (10 Stunden)

südtiroler Bergbaumuseum Kornkas-ten steinhaus

26. Dezember – 31. März: Di, Mi, Do 9–12 Uhr, 14:30–18 Uhr, Fr, Sa, So 14:30-18 Uhr; 1. April – 31. Oktober: Di–So 11–18 Uhr

südtiroler Bergbaumuseum schau-bergwerk Prettau

1. April – 31. Oktober: Di–So 9.30–16.30 Uhr; August: auch Mo

Klimastollen Prettau 26. März bis 31. Oktober: montags geschlossen. Fahrten von 9-11:20 Uhr, 14:40-17 Uhr; Schnuppereinfahrt um 11.40 Uhr. Juli und August: 17:40-20 Uhr

südtiroler Landesmuseum für Volks-kunde

1. April - 31. Oktober: Di-Sa 10-17 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr); Juli und August: Di-Sa 10-18 Uhr (letzt. Einl. um 17 Uhr); August auch montags offen; So + Feiertage 14-18 Uhr (letzt. Einl. um 17 Uhr)

südtiroler Weinmuseum 24. März - 11. November: Di-Sa 10-17 Uhr; So, Feiertage 10-12 Uhr

Touriseum - Landesmuseum für Tou-rismus - schloss Trauttmansdorff

29. März – 31. Oktober: täglich 9–19 Uhr; im Juni, Juli und August freitags bis 23 Uhr; 1.–15. November: täglich 9–17 Uhr

Infos: www.museen-suedtirol.it

www.museum2013.it

info

www.museum2013.it

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Page 36: DAS Land Südtirol

Das Land Südtirol | März 201334

Bildung

spaß mit sprachen

Mindestens eine zweite Sprache gut zu beherrschen, ist heute

in Europa schon fast eine berufli-che und gesellschaftliche Voraus-setzung. Auch Südtiroler Familien sehen die Zwei- und Mehrsprachig-keit zunehmend als notwendige Res-source für das spätere Leben ihrer Kinder. Dies ist einer der Gründe, warum auch die Sprachangebote im Sommer stark genutzt und immer häufiger nachfragt werden.Da das Zweitsprachenlernen ein so-ziokultureller Prozess ist, kann die Schule allein die Aufgabe nicht erfül-len, Kindern die Zweitsprache beizu-bringen. Studien in Südtirol haben ergeben, dass eine höhere Anzahl an Deutsch- bzw. Italienischstunden in der Schule nicht unbedingt zu bes-seren Sprachkenntnissen führt und dass Kinder die Fremdsprachen oft leichter erlernen als die Zweitspra-che, obwohl sie in einem zweispra-chigen Umfeld leben.

Positive Spracherlebnisse gefragtViele Faktoren beeinflussen das Er-lernen der zweiten Sprache, wie bei-spielsweise die Einstellungen und die Gefühle gegenüber der Zweitsprache und deren Kultur. Kinder kennen kaum Vorurteile und Klischees, ihre Einstellung gegenüber dem Anderen ist vielmehr von individuellen Erleb-nissen geprägt. Sind diese Erlebnisse positiv, dann ist es auch die Einstel-lung zur anderen Kultur und zur Zweitsprache, was das Erlernen der Zweitsprache erleichtert.Das außerschulische Umfeld und die Freizeit bergen also wichtige Lernpotentiale für den Zweitspra-

cherwerb. Sie eröffnen Spielräume, um die Einstellungen der Kinder zur anderen Sprache und Kultur in eine positive Richtung zu entwickeln und erleichtern ihnen den Umgang mit der Zweitsprache und den Mutter-sprachlern.

Lernpotential Freizeit

Dies ist der Ausgangspunkt des Lan-desamt für Weiterbildung, das im Sinne einer zukunftsorientierten Sprachen- und Bildungspolitik be-müht ist, Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Kindern die Ent-wicklung sprachlicher Kompetenzen zu erleichtern.

Ohne Druck lernen

Eine neue Initiative in diesem Be-reich ist die Ausbildung von Be-treuenden von Sprachinitiativen in der Freizeit. Über einen einjäh-rigen Lehrgang „Spaß mit Spra-chen – Lingue in gioco“ erwerben derzeit 16 Teilnehmende eine Zu-satzqualifikation, die sie befähigt, Freizeitaktivitäten so zu gestalten, dass sie auf erlebnisreiche und lustvolle Art sowie ohne Noten- und Leistungsdruck und mit möglichst geringem Aufwand Potentiale für das Erlernen der Zweitsprache bes-tens zu nutzen. Sie erfahren, wie sie einen freudigen Umgang mit und eine positive Grundeinstellung zur Zweitsprache und zur anderen Kultur und Volksgruppe fördern können, indem sie beispielsweise unterschiedliche Methoden aus Lernbereichen wie Theater-, Mu-sik- und Spielpädagogik kennen ler-

nen. Vermittelt wird auch das nöti-ge sprach- und freizeitpädagogische sowie erzieherische Werkzeug, um das Freizeitangebot kindgerecht und nachhaltig zu gestalten. Die Kursteilnehmenden erfahren, wie sie die Potentiale aus sprachgrup-penübergreifenden Kindergruppen nützen können. In diesem Sinne wurden auch die Teilnehmenden und Referenten selbst gezielt aus beiden Sprachgruppen (deutsch und italienisch) gewählt.

Umsetzung in Kleinprojekten

Die zehn Seminarblöcke umfassen Themen von Sprachdidaktik und Sprachförderung in Begegnungssi-tuationen bis hin zur pädagogisch-didaktischen Planung und Freizeit-gestaltung (sprich Spiele, Basteln, Musik, Theater) und decken eben-so die Bereiche der Erziehung und Gruppendynamik ab. Die Teilneh-menden werden in den Sommermo-naten das Gelernte in verschiedenen Kleinprojekten mit Kindern umset-zen können. Die Ergebnisse ihrer sprachfördernden Freizeitaktivitä-ten werden dann als Beste-Praxis-Beispiele veröffentlicht und sollen als Ideenpool anderen Animateuren zur Verfügung gestellt werden. Der vom Landesamt für Weiterbil-dung veranstaltete Lehrgang wur-de durch den Europäischen Sozial-fonds unterstützt.

Eine Sprache zu erlernen ist ein soziokultureller Prozess. Sprachfördernde Animateure sollen ihn unterstützen. Einen Ausbildungslehrgang dazu veranstaltet das Landesamt für Weiterbildung.

Landesamt für Weiterbildung

Tel.: 0471 413394

[email protected]

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Das Land Südtirol | März 2013 35

Ergebnis dieses Projekts abwarten, bevor ich unsere Büros der Öffent-lichkeit vorstelle", erklärte Vera-Nicolussi-Leck bei der Einweihung, bei der sie auch ihre Mitarbeiterin-nen Sabine Lanthaler und Patrizia Viale vorstellte.„Es ist schön, dass gerade die Ju-gendlichen jene Räume mit Leben und Farbe erfüllen, in denen für sie gearbeitet wird", erklärte Landes-hauptmann Luis Durnwalder nach der Segnung der Räumlichkeiten durch Familienseelsorger Toni Fi-ung. Durnwalder wünschte Nicolus-si-Leck und ihrem Team, dass sie im-mer die richtigen Worte und Mittel

finden mögen, um den Kindern und Jugendlichen entgegenzukommen.Die Rolle der Jugendanwaltschaft, die ja beim Landtag angesiedelt ist, wurde auch von Landtagspräsident Maurizio Vezzali hervorgehoben. „Gerade in einer Zeit, in der die Probleme der Welt auch an der Tür Südtirols klopfen, ist eine Einrich-tung wichtig, die den Jugendlichen bessere Möglichkeit gibt, sich zu entwickeln."Die Schülerinnen und Schüler der Ursulinen haben Lieder zur Welt der Kinder vorgetragen und an-schließend ihre Bilder erläutert: Sie handeln vom Recht der Kinder auf Leben, Freiheit, Sicherheit, Ge-dankenfreiheit, Frieden, Glauben, Familie und Bildung, alles Rechte, zu deren Schutz auch die Kinder- und Jugendanwaltschaft da ist.

en Landesrat gewählt. Er ersetzt Hans Berger, der im Jänner als Mitglied der Landesregierung zu-rückgetreten ist, und wird seiner-seits von Walter Baumgartner als Fraktionsvorsitzender der SVP ersetzt. Bergers Amt als Landeshaupt-mannstellvertreter hat hingegen Richard Theiner übernommen,

der vom Landtag mit 19 Stimmen gewählt wurde.Pichler Rolle ist durch seine Wahl in die Landesregierung auch aus zwei Gesetzgebungsausschüssen ausgeschieden. An seiner Stelle wurden Otto von Dellemann in den ersten und Julia Unterberger in den dritten Gesetzgebungsaus-schuss gewählt.

Die bunte Welt der Kinder

neue Regierung, neue ausschüsse

Junge Künstler brachten mehr Farbe in den neuen Sitz der Kinder- und Jugendanwaltschaft

Pichler Rolle Landesrat, Theiner Landeshauptmann-stell vertreter

Seit kurzem schmücken acht bun-te Bilder den Sitz der Kinder- und

Jugendanwaltschaft: Geschaffen wurden sie von Schülerinnen und Schülern der Mittelschule der Ur-sulinen in Bruneck, die mit Freude den Auftrag angenommen haben, die Büros, in denen für die Rech-te der Kinder gearbeitet wird, mit Farbe zu erfüllen. „Ich wollte das

Nach der missglückten Wahl von Arnold Schuler hat die Mehr-

heit die Reihen geschlossen und in einem Wahlgang mit 21 Stimmen Elmar Pichler Rolle zum neu-

Die jungen Künstler vor ihren Bildern

nicolussi-Leck, Durnwalder und Vezzali bei der Einweihung

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Das Land Südtirol | März 201336

abschlag vom Zuschlag

Zum Irpef-Zuschlag des Landes lagen dem Landtag zwei Gesetz-

entwürfe vor. Die Freiheitlichen forderten die totale Abschaffung des Zuschlags, die BürgerUnion eine Befreiung niedriger und mitt-lerer Einkommen (bis 35.000 Euro).Im Gegensatz zur BürgerUnion fordere er die gänzliche Abschaf-fung des Zuschlags, denn wer viel erkläre, zahle bereits hohe Steuern, jedenfalls mehr als jene, die ihr Ein-kommen nicht zur Gänze erklärten, erklärte Thomas Egger (Freiheitli-che). Dies würde den Haushalt mit ungefähr 80 Mio. Euro belasten. Über die Einkommenssteuer Irpef nehme das Land bereits 1,8 Mrd. Euro ein. 18 Prozent der Südtiroler Haushalte seien armutsgefährdet, die Verschuldung der Familien neh-me jedes Jahr zu.Die Familien hätten durch die Spar-maßnahmen 2.500 Euro weniger zur Verfügung, erklärte Andreas Pöder (BürgerUnion), mit einer Befreiung der Einkommen bis 35.000 Euro kön-ne man 260.000 Personen konkret hel-fen und den Landeshaushalt würde das nur mit 25 Mio. belasten. Für hö-here Einkommen, über 70.000 Euro,

Freiheitliche und BürgerUnion forderten weitere Steuer-erleichterungen für Familien.

schlage er einen Steuersatz von 1,4 vor, so bringe man die Progressivi-tät auch in den Irpef-Zuschlag. Das würde dem Landeshaushalt 6,5 Mio. Euro einbringen. Indirekt würde die Stärkung der Kaufkraft der Familien rund 35 Mio. Euro Mehreinnahmen für den Haushalt bringen.Pius Leitner (F) erinnerte an die Abmachung unter den Fraktions-sprechern im Rahmen der Haus-haltsdebatte: Eine stärkere Steu-erentlastung für mehr Bürger. Das sei bisher nicht umgesetzt worden, obwohl der Spielraum dafür vor-handen gewesen wäre. Hans Heiss (Grüne) bewertete beide Gesetzes-initiativen positiv, aber jener der BürgerUnion sei sozial ausgewoge-ner, denn die unteren Einkommens-schichten seien vom Schwund der Kaufkraft stärker betroffen.Walter Baumgartner (SVP) wies darauf hin, dass das Land bereits den Zuschlag auf dem Mindestsatz von 0,9 Prozent belassen und Frei-beträge für bestimmte Kategorien eingeräumt habe, mit 250 Euro Ab-zug für jedes Kind. Wie Baumgart-ner bezeichnete auch Landesrat Roberto Bizzo Pöders Entwurf als ausgewogener, denn man wolle mit Steuermaßnahmen bestimmte Ziele fördern, etwa auch die Hebung der Geburtenrate. Beide Vorschläge sei-en derzeit aber nicht finanzierbar.Die beiden Gesetzentwürfe wurden mit knapper Mehrheit abgelehnt.

Die Anhörungen zur Energiepolitik

sEL-ausschuss

Der Untersuchungsausschuss zu den Stromkonzessionen und

zur Energiepolitik – dessen Vor-sitz nunmehr Elena Artioli von Maurizio Vezzali übernommen hat – hat eine Reihe von Anhörun-gen abgehalten um Licht ins Dun-kel der Konzessionsvergaben zu bringen und Vorschläge für eine zukünftige Regelung der Materie zu erhalten.Die Vertreter von Etschwerken, Südtiroler Energieverband und der Stadtwerke von Brixen und Brun-eck haben bei aller Distanz der ver-schiedenen Positionen den Willen zu einer einvernehmlichen Lösung bekundet. Energielandesrat Flori-an Mussner erläuterte Grundzüge einer neuen Konzessionsvergabe: Demnach soll ein neuer Plan fest-legen, welche Gewässer für die Stromproduktion in Frage kom-men. Kraftwerke bis zu 1 Megawatt Leistung sollen nach dem Konkur-renzverfahren vergeben werden, die größeren Kraftwerke nach dem staatlichen Verfahren.Gemeindenpräsident Arno Kompat-scher schlug eine von den Gemein-den gegründete Gesellschaft zur Stromproduktion vor, Georg Wun-derer vom Vinschger Energiekon-sortium sah in Genossenschaften die beste Lösung. Helmuth Frasnel-li von der Eisackwerk Gmbh warf der Landesregierung vor, sie habe die Konkurrenz zur SEL ausschal-ten wollen, und plädierte für mehr Privatinitiative.Verfassungsrechtsexperte Andrea Ambrosi und Hermann Berger, Ge-neraldirektor der Landesverwal-tung, erläuterten dem Ausschuss die schwierige rechtliche Situation im Energiesektor, die von überla-gerten Zuständigkeiten zwischen Land, Staat, EU und Aufsichtsbe-hörden gekennzeichnet sei. Schließ-lich schilderten Cinzia Flaim und Hans Unterholzner, ehemalige Mit-arbeiter des Amtes für Energie, die bisherige Prozedur der Konzessi-onsvergabe und wiesen dabei auch auf Ungereimtheiten hin.

Familien und steuern: Weitere Erleichterungen derzeit nicht finanzierbar

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Das Land Südtirol | März 2013 37

Ordnung mit skizonen

Kern des neuen Gesetzes zur Ord-nung der Skigebiete, das der

Landtag mit 16 Ja, 9 Nein und 1 Enthaltung genehmigt hat, ist die Ausweisung von Skizonen – nur in-nerhalb dieser können Skigebiete entstehen, verbessert oder verbun-den werden.Die sehr technisch formulierten Ar-tikel hätten es in sich, meinte Hans Heiss (Grüne), sie erlaubten erheb-liche Eingriffe in den Skizonen und außerhalb. Unter anderem würden die Pistenergänzungen nicht mehr in den Bauleitplänen eingetragen, wodurch der Einfluss der Gemein-den schwinde. In einer solchen Ski-zone könne dann auch ein Hotel oder ein Museum errichtet werden. Der Entwurf überlasse wesentliche Ent-scheidungen einer Durchführungs-verordnung der Landesregierung.

Bei diesem Entwurf habe auch sie sofort Verdacht geschöpft, erklärte Eva Klotz (Süd-Tiroler Freiheit). Auch Dachverband für Natur- und Umweltschutz und Alpenverein warnten davor, dass damit viele Auf-lagen fallen würden. Dieses Gesetz sei maßgeschneidert für die derzeit umstrittensten Projekte: Helm, Rot-wand, Stiergarten usw. Das Verfahren werde vereinfacht, aber am Ende würden immer Ge-meinden und Land entscheiden, er-

klärte hingegen Walter Baumgart-ner (SVP). Dies unterstrich auch Landesrat Thomas Widmann: Es gehe um eine Rezeption neuer staat-licher Normen. Das Gesetz betreffe viele Bereiche, nicht nur die Urba-nistik. Pistenzusammenschlüsse seien schon längst möglich, darum gehe es hier nicht. Bisher habe es für jede kleine Anpassung eine Än-derung des Fachplans gebraucht, das wollte man vermeiden. Wild-wuchs sei damit nicht möglich.

neue Regeln für Eingriffe in den skigebieten

Die neue Skipistenordnung: einfacheres Verfahren, gleiche Auflagen. Opposition wittert Erleichterung für umstrittene Projekte.

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lichen Körperschaften, Präsident des Verwaltungsgerichts, Staatsrat oder Mitglied der Sechserkommis-sion, erklärte Florian Mussner. Die Ladiner sollten wie die anderen Sprachgruppen Einspruchsrecht beim Haushalt haben, ladinische Beamte sollten bei Versetzung au-ßer Landes den deutschen und ita-lienischen Kollegen gleichgestellt werden. Dieselben Rechte sollten auch den Ladinern im Trentino und im Bellunesischen zuerkannt werden.Elena Artioli (Lega Nord), An-dreas Pöder (BürgerUnion) und Riccardo Dello Sbarba (Grüne) bezeichneten den Antrag als puren Wahlkampf, es sei eine Liste der ei-genen Versäumnisse, während man

ähnliche Vorschläge der Oppositi-on abgelehnt oder abgeschrieben habe – Landesrat Mussner stellte dies in Abrede, er arbeite seit zehn Jahren an diesen Vorschlägen. Sigmar Stocker (Freiheitliche) sprach sich für mehr Schutz für die Ladiner aus, kritisierte aber deren eigene Nachlässigkeiten wie etwa die Verwendung von „Gardena“ in der Tourismuswerbung. Eva Klotz (STF) wies darauf hin, dass viele Forderungen des Antrags nur über eine Änderung des Autonomiesta-tuts umsetzbar seien, und das sei gefährlich. Die Ladiner sollten stattdessen besser auf die Selbst-bestimmung setzen. Der Antrag wurde mit drei Enthaltungen ange-nommen.

Echte Rechte für LadinerSVP-Antrag für bessere Gleichstellung der ladinischen Sprachgruppe angenommen.

Die SVP-Abgeordneten Florian Mussner und Elmar Pichler

Rolle forderten die Unterstützung von Initiativen zur Gleichstellung der Ladiner auf allen Ebenen. Die-se sei von Statut und Verfassung zwar anerkannt, aber eine Vertre-tung sei aufgrund des niedrigen Proporzanteils derzeit nicht in al-len Gremien möglich. So könne ein Ladiner derzeit nicht Landeshaupt-mannstellvertreter werden oder Vi-zepräsident in landesweiten öffent-

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Das Land Südtirol | März 201338

Giftiges FeuerDie Grünen forderten eine Beschränkung von umweltschädlichen Feuerwerken.

Feuerwerke seien nicht nur stö-rend für Mitbürger, Gäste und

Tiere, es werde dabei auch die Luft mit schädlichen Stoffen belastet, er-klärte Hans Heiss. Daher sollte man durch eine Medienkampagne auf die bestehenden Verbote hinweisen und das neue Lärmschutzgesetz dementsprechend ändern. Eva Klotz (Süd-Tiroler Freiheit)

begrüßte die Grundausrichtung des Antrags, Sven Knoll sprach sich gegen neue Verbote aus, aber für die Zusammenlegung ge-nehmigter Feuerwerke. Thomas Egger (Freiheitliche) hingegen pochte auf die Zuständigkeit der Gemeinden. Landesrat Florian Mussner wies auf das neue Lärmschutzgesetz hin, das das Verbot bestätige, ohne Genehmigung ein Feuerwerk zu zünden. Eine Sensibilisierungs-kampagne bezeichnete der Landes-rat als sinnvoll, das sei aber bereits vorgesehen. Der Antrag wurde ab-gelehnt.

Anlage Branzoll geht an den Bezirk

Freiheitliche: Alle Protokolle ratifizieren

Kläranlage

alpenschutz

Der Landtag hat mit Landesge-setz, ohne Debatte und bei fünf

Enthaltungen, das Eigentum der Kläranlage Branzoll der Bezirks-gemeinschaft Überetsch-Unterland übertragen. Da es sich um eine übergemeindliche Anlage handelt, schien es zweckmäßig, das Eigen-tum vom Konsortium Giessen, das keine Funktion mehr hat, der Be-zirksgemeinschaft zu übertragen, wie Landesrat Florian Mussner in seinem Begleitbericht erklärte.

Die Freiheitlichen forderten in ei nem Begehrensantrag, die Al-

penkonvention in all ihren Teilen zu geltendem Recht zu machen. Pius Leitner wies darauf hin, dass zwar das Verkehrsprotokoll, aber immer noch nicht alle Protokolle zur Konven-tion ratifiziert wurden. Landes haupt-mann Luis Durnwalder stimmte dem Antrag zu, der schließlich ein-stimmig genehmigt wurde.

Feuerwerk: schön und schädlich

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Sven Knoll in seinem Antrag auch Verhandlungen mit der EU vor. Pius Leitner (Freiheitliche) stimm-te dem Antrag zu, bezweifelte aber dessen Durchsetzbarkeit, sein Frak-tionskollege Thomas Egger zwei-felte auch am Einsatz der Landes-regierung. Der Antrag wurde auch zum Anlass genommen, um über den Brennerbasistunnel zu spre-chen, den die Opposition als leeres Versprechen bzw. als Fehlinvestition bezeichnete. Walter Baumgartner (SVP) meinte dazu, der Tunnel könn-te längst fertig sein, wenn es nach der SVP gehe, aber dagegen habe es

bekanntlich Widerstand gegeben. Baumgartner überschätze die Oppo-sition, wenn er ihr die Schuld dafür gebe, meinte Hans Heiss (Grüne).2005 hätten die Landtage von Süd-tirol, Trentino und Tirol eine dem-entsprechende Forderung an die EU gerichtet, bemerkte Landesrat Flo-rian Mussner, und 2006 hätten die-se Länder die ersten gemeinsamen Maßnahmen zur Einschränkung des Transits gesetzt. Bestimmte Maßnahmen würden aber von der EU oder vom Staat nicht zugelassen. Der Antrag wurde bei zwei Enthal-tungen genehmigt.

Gemeinsam gegen TransitSüd-Tiroler Freiheit: Gemeinsames Vorgehen mit Nachbarländern gegen die Verkehrsbelastung

Die Süd-Tiroler Freiheit forderte die Aufnahme von Verhandlun-

gen mit den Nachbarländern, um gemeinsame Maßnahmen gegen den Transit im Sinne der Alpenkonventi-on zu treffen, um gegenüber anderen Alpentransitrouten gleiche Bedin-gungen herzustellen. Auf Vorschlag von Walter Baumgartner (SVP) sah

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Das Land Südtirol | März 2013 39

Die steuern der Bauern

Gefährlicher Bär

Unitalia: Privilegien der Talbauern abschaffen

Lega Nord und BürgerUnion forderten eine Beendigung des Bärenprogramms.

Während die Berglandwirt-schaft auch dem Landschafts-

schutz diene, seien die Monokultu-ren im Tal kein schöner Anblick und auf keinen Fall ein Grund für die vielen Privilegien bei Steuern und Sozialabgaben, aber auch bei den Beiträgen, begründete Dona-to Seppi seinen Beschlussantrag und bekam dafür Beifall von Tho-mas Egger (Freiheitliche): Die SVP wehre sich innerhalb der EU dagegen, dass Klein- und Großbe-triebe gleich behandelt würden, innerhalb der Landesgrenzen sei sie aber nicht zur Differenzierung bereit. Auch seine Fraktionskol-legen Pius Leitner und Sigmar Stocker plädierten für eine ge-rechtere Besteuerung, wandten aber ein, dass eine Differenzie-rung schwierig sei: Im Tal gebe es auch schwierige Lagen und es werde dort auch die Landschaft gepflegt. Seppi habe gesagt, solche

Die Bären sollten in geeignete-re Gebiete übersiedelt werden,

erklärte Elena Artioli. Die Bären würden sich vermehren, die Begeg-nungen mit ihnen würden immer häufiger, die Schäden für die Bau-ern auch. Das Bärenprogramm sei eine Bedrohung für die Bergland-wirtschaft und verursache hohe Kosten, fügte Andreas Pöder hin-zu.Sven Knoll (STF) wandte ein, dass mehr Tiere durch Unfälle zu Schä-den kämen, allerdings sei auch die Angst von Bevölkerung und Gäs-ten zu berücksichtigen. Riccardo

Privilegien seien für einen glaub-würdigen Staat nicht tragbar - da-von könne man im Falle Italiens nicht reden, meinte Eva Klotz (Süd-Tiroler Freiheit).Maria Hochgruber Kuenzer (SVP) empfahl Seppi einige Monate Arbeit auf einem Bauernhof, dann würde er die Situation der Bauern besser verstehen. Viele Talbauern hätten zum Überleben eine zweite Arbeit nötig.Dass in Südtirol der ländliche Raum belebt sei, sei das Ergebnis

Dello Sbarba (Grüne) empfahl, die Bevölkerung auf weitere Wild-tiere vorzubereiten, etwa Luchs und Wolf. Donato Seppi (Unita-lia) verwies auf die hohe Entschä-digung für die Bauern, während Pius Leitner (F) kritisierte, dass Südtirol mit einem Ansiedlungs-programm der Trentiner belastet werde.Landeshauptmann Luis Durn-walder zeigte Verständnis für die Ängste der Bevölkerung. Aber eine Ausrottung der Bären im Alpen-raum würde keine Zustimmung fin-den. Nun arbeite man mit Trentino, Nordtirol und Graubünden zusam-men und habe die Bären mit Sen-dern ausgestattet, um sie überwa-chen zu können.Der Antrag wurde abgelehnt.

La Destra: Maßnahmen zur Beschäftigung

Mehr arbeit

Bildungsschecks für arbeitslose Jugendliche, Beiträge für die

Umwandlung in unbefristete Ar-beitsverhältnisse, Wiedereinglie-derungsmaßnahmen für Menschen über 45, Jobsharing und weitere Maßnahmen forderte Mauro Min-niti mit seinem Beschlussantrag und bezeichnete die Beschäfti-gungspolitik der Landesregierung als gescheitert.Gescheitert sei eher die Beschäf-tigungspolitik der Mitte-Rechts-Regierung, konterte Landesrat Ro-berto Bizzo. Was Minniti fordere, werde zum Großteil bereits durch-geführt, der Rest falle in die Zu-ständigkeit des Staates. Der Antrag wurde abgelehnt.

Besteuerung im Obst- und Weinbau: Privileg oder Maßnahme gegen die Entvölkerung?

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einer guten Landwirtschaftspolitik, erklärte Landeshauptmann Luis Durnwalder. Es sei unterm Strich günstiger, die Bergbauern zu för-dern anstatt in der Stadt zusätzli-che Wohnungen und Arbeitsplätze zu schaffen. Das Land unterscheide bei der Förderung sehr wohl zwi-schen Tal- und Berglandwirtschaft, und es werde die Situation jedes einzelnen Hofs berücksichtigt. Eine höhere Besteuerung würde auch die Preise der Lebensmittel erhö-hen.

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Abgeordnete fragen / Landesräte antworten

Benzinsteuer

Elena Artioli fragte nach den Ein-nahmen des Landes aus den Treib-stoffsteuern und auch, ob es eine Schätzung der durch den Tanktou-rismus ins Ausland entgangenen Einnahmen gebe. Eine Ermäßigung sollte es für alle Bürger und Betrie-be geben, nicht nur in Grenznähe.2011 hätten die genannten Einnah-men 157 Mio. Euro betragen, berich-tete Landesrat Roberto Bizzo. Für heuer erwarte man einen Rückgang, weil die Regierung die jüngsten Steu-ererhöhungen für den Staatshaus-halt reserviert habe. Für Betriebe sei eine Ermäßigung nicht möglich, weil es von der EU als staatliche Sub-vention gesehen würde. Zum Tank-tourismus gebe es keine Daten.

Einwanderung

Das Verfassungsgericht hat im Jän-ner eine Reihe von Bestimmungen aus dem Landesgesetz zur Integ-ration gestrichen. Riccardo Dello Sbarba fragte nach den Konsequen-zen für die Einwanderer bei Studi-enförderung, Wohngeld und Fami-lienzusammenführung. Außerdem wollte er wissen, ob die Landesregie-rung die neue Rechtslage akzeptiere oder an eine weitere Gesetzesände-

lobte Pius Leitner und fragte, ob es dafür bereits ein Konzept gebe.In Zukunft würden die Übergänge auch seitlich beleuchtet werden, antwortete Landesrat Florian Mussner mit Bezug auf die jüngs-ten tödlichen Unfälle. Alle Zonendi-rektoren seien beauftragt worden, in ihrem Bereich die prioritären Stellen ausfindig zu machen.

Uni Innsbruck

Sven Knoll bezeichnete die Kritik an der Landesförderung für Grund-lagenforschung in Innsbruck als unverdiente Geringschätzung der Leistung der Uni Innsbruck für Süd-tirol und fragte die Landesregierung nach ihrer Position in dieser Ange-legenheit. Hans Heiss fragte, ob die Uni Innsbruck eine regelmäßige Grundfinanzierung von der Südtiro-ler Landesregierung erhält.Die Uni Innsbruck bilde schon lange Südtiroler Akademiker aus und tue es noch, außerdem biete sie ihnen Arbeitsplätze, die in Bozen nicht zu finden wären antwortete Landes-rätin Sabina Kasslatter Mur. Bei vielen unterstützten Projekten gebe es auch eine Zusammenarbeit mit Bozen. Eine jährliche Grundfinan-zierung gebe es nur für einige süd-tirolspezifische Ausbildungen.

rung denke. Sven Knoll fragte, ob mit dem Urteil auch die Ansässig-keitsklausel in Gefahr sei.Nicht-EU-Bürger mit Wohnsitz in Südtirol hätten nun Anspruch auf Studienförderung für ein Studium im Ausland, erklärte Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Eine An-sässigkeitsklausel sei auch in ande-ren Ländern Praxis, daher überlege man eine Gesetzesänderung. Lan-deshauptmann Luis Durnwalder und Landesrat Richard Theiner erklärten, dass die Bestimmungen zu Wohnbau und Sozialbeihilfen bereits differenzierter seien als die bisherige Ansässigkeitsklausel, die vom Urteil nicht grundsätzlich in Frage gestellt werde. Auf jeden Fall brauche es eine Bestimmung, um Sozialtourismus zu verhindern. Bei der Familienzusammenfüh-rung und bei den Punkten für die Sozialwohnung schafft das Urteil laut Landesrat Roberto Bizzo eine Ungerechtigkeit gegenüber Einhei-mischen, für die weiterhin die stren-geren Landeskriterien für die Ange-messenheit der Wohnung gelten.

Fußgängerübergänge

Die Landesregierung habe ange-kündigt, die Fußgängerübergänge mit Blinklichtern auszustatten,

Föderalismus und Minderheiten

Die 28 ausgewählten Teilneh-mer an der von der Eurac und

der Universität Innsbruck veran-stalteten Winter School on Fede-ralism and Governance, die aus 24 verschiedenen Ländern stammen, hatten im Landtag die Gelegen-heit, mit Präsident Maurizio Vez-zali und den Abgeordneten Wal-ter Baumgartner, Pius Leitner und Riccardo Dello Sbarba über die Besonderheiten Südtirols und

Studenten der Winter School im Gespräch mit den Abgeordneten

den Minderheitenschutz zu reden.Die Fragen der Studenten, die von Prof. Günther Pallaver begleitet wurden, betrafen das Zusammen-leben, die Identität, die Förderung

der Zweisprachigkeit, die günsti-gen und ungünstigen Faktoren in der Entwicklung der Autonomie und die hiesige Medienlandschaft zum Thema.

studierende und abgeordnete im sitzungssaal des Landtags

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Das Land Südtirol | März 2013

info

LandesdiensteSüdtiroler landesverwaltungTel. 0471 411111 (Zentrale)www.provinz.bz.it

landesnotrufzentraleTel. 118 (Rettungsdienste)Tel. 115 (Feuerwehr)

VerkehrsmeldezentraleTel. 0471 200198 Fax 0471 201157 (Fax-Abruf)[email protected]/vmz

touristische AuskünfteSüdtirol Marketing GesellschaftPfarrplatz 11 | 39100 BozenTel. 0471 [email protected] | www.suedtirol.info

info Mobilität840 000471

luftwerteTel. 0471 415800www.provinz.bz.it/umweltagentur/luft.asp

Wetter- und lawinenwarndienstMendelstraße 33 | 39100 BozenTel. 0471 414740 Aktuelle Berichte: Tel. 0471 [email protected]/wetter

PolleninformationsdienstTel. 0471 950431www.provinz.bz.it/pollen

Statistische informationenLandesstatistikinstitut ASTAT Kanonikus-Michael-Gamper-Straße39100 Bozen | Tel. 0471 [email protected]/astat

FrauenbüroDantestraße 11 | 39100 BozenTel. 0471 [email protected]/arbeit/frauenbuero

dienststelle für Zwei- und dreisprachigkeitsprüfun-genPerathonerstraße 10 | 39100 BozenTel. 0471 413900 | [email protected]

landesbeirat für KommunikationswesenCavourstr. 23/c | 39100 BozenTel. 0471 287188info@kommunikationsbeirat-bz.orgwww.kommunikationsbeirat-bz.org

Südtiroler landtagS.-Magnago-Platz 6 | 39100 BozenTel. 0471 946111 | [email protected]

VolksanwaltschaftCavourstraße 23 | 39100 BozenTel. 0471 [email protected]

Außenamt BrüsselRue de Pascale, 45-47B-1040 Bruxelles | Tel. +32 27 [email protected]

Außenamt romVia del Gesù 5700186 RomTel. 06 69791120 [email protected]

Euregio BüroDrususallee 1 | 39100 BozenTel. 0471 402026 [email protected]

e touriseum – landesmuseum für tourismus Schloss trauttmansdorffMeran | St. Valentin Str. 51aTel. +39 0473 270172 | www.touriseum.it

r Südtiroler ArchäologiemuseumBozen | Museumstraße 43Tel +39 0471 320100 | www.iceman.it

t Südtiroler WeinmuseumKaltern | Goldgasse 1 | Tel. +39 0471 963168www.weinmuseum.it

u Schloss Wolfsthurn – Südtiroler landesmuseum für Jagd und FischereiMareit | Kirchdorf 25 | Tel. +39 0472 758121www.wolfsthurn.it

i Schloss tirol - landesmuseum für Kultur- und landesgeschichteDorf Tirol | Schlossweg 24Tel. +39 0473 220221 | www.schlosstirol.it

o Naturmuseum SüdtirolBozen | Bindergasse 1 | Tel. +39 0471 412964www.naturmuseum.it

p Südtiroler landesmuseum für VolkskundeDietenheim/Bruneck Herzog-Diet-Straße 24 | Tel. +39 0474 552087 www.volkskundemuseum.it

Schaubergwerk PrettauPrettau | Hormanngasse 38aTel. +39 0474 654298 www.bergbaumuseum.it

Klimastollen PrettauPrettau | Hormanngasse 38aTel. +39 0474 654523 | www.ich-atme.com

s Museum ladin Ciastel de torSt. Martin in Thurn | Torstraße 65Tel. +39 0474 524020 | www.museumladin.it

d Museum ladin Ursus ladinicusSt. Kassian | Strada Micurà de Rü 26Tel. +39 0474 524020 | www.museumladin.it

a Südtiroler Bergbaumuseumwww.bergbaumuseum.it

BergbauWelt ridnaun-SchneebergRidnaun | Maiern 48 | Tel. +39 0472 656364www.bergbaumuseum.it

ErlebnisBergwerk Schneeberg PasseierMoos in PasseierSchutzhütte Schneeberg, Rabenstein 42/43Tel. +39 0473 647045 | www.schneeberg.org

Bergbaumuseum im KornkastenSteinhaus | Steinhaus 99Tel. +39 0474 651043 www.bergbaumuseum.it

LandesmuseenReschenpass

1507m

Weißkugel3738m

Lana

Meran

Bozen

Bruneck

Graun

Fürstenburg

Etsch

Eisack

Rienza

Prad am Stilfser Joch

Latsch

Kastelbell

Tirol

Neustift

Dietenheim

OlangWelsberg

Toblach

Innichen

Heinfels

Prettau

Sand i.T.

Steinhaus

SillianFeldthurns

St. Martinin Thurn

Schlern

TrostburgFischburg

MalsStiftMarienberg

Stilfser Joch2757m

Ortler3905m

Zufallspitze3757m

Rosengarten3002m

Marmolada3343m

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LeifersKalternan der W.

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Cortinad’Ampezzo

Mt. Cristallo3221m

Hochfeiler3509m

Brenner1374m

Drei Zinnen2998m

Brixen

Sterzing

Etsch

Churburg Schlanders

Ridnaun

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Page 44: DAS Land Südtirol

Herausgeber: Südtiroler Landesregierung Bozen · druck: Tezzele by Esperia - Bozen - Innsbruckerstr. 27 · Verantwortliche Schriftleiterin: Monika Pichler · Bestellungen (kostenlos) sowie Adressenänderungen schriftlich an: redaktion Das Land Südtirol landespressestelle, 39100 Bozen, Silvius-Magnago-Platz 1, tel. 0471 412211, Fax 0471 412220 · E-Mail: [email protected] · Auflage: insgesamt 48.000 (29.000 deutsch, 19.000 italienisch) · Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter Nr. 32 vom 4.11.1991 Versand im Postabon-nement · Poste Italiane s.p.a. - Versand im Postabonnement - 70% - NE Bozen. TAXE PERCUE/TASSA PAGATA. JAHrGANG XXii - Nr. 3/2013 März

www.stiftungvital.it

Haus der Kultur Walther von der Vogelweide, Schlernstraße 1, Bozen

Bürgersaal, Otto-Huber-Straße 8, Meran

Haus der Kultur Walther von der Vogelweide, Schlernstraße 1, Bozen

Studentenheim der Universität Padua, Weißlahnstraße 12, Brixen

Haus der Kultur Walther von der Vogelweide, Schlernstraße 1, Bozen

Montag | 11.03. 2013 Termin 1

Biologische Vielfalt und Mediterrane Diät

Montag | 08.04. 2013 Termin 2

Leben mit Parkinson

Montag | 22.04. 2013 Termin 3

Hauptsache Bewegung!

Montag | 06.05. 2013 Termin 4

Darmkrebs – Vorsorge und Früherkennung

Montag | 13.05. 2013 Termin 5

Nachahmer-Medikamente: Vor- und Nachteile

Prof. Dr. Lucio Lucchin, Primar.Dr.in Heidemarie Tschenett, Ernährungstherapeutin, beide im Dienst für Diätetik und klinische Ernährung im Krankenhaus Bozen.

Prof. Dr. Peter Paul Pramstaller, Leiter des Zentrums für Biomedizin an der EURAC Bozen; Parkinsonambulanz, Abt. Neurologie im Krankenhaus Bozen.Dr.in Claudia Meinecke, Fachärztin für Rehabilitation, Primarin im Dienst für Rehabilitation im Gesundheitsbezirk Meran.

Dr. Peter Storm, Oberarzt im Dienst für Rehabilitation im Krankenhaus Meran.Dr. Michele Cattani, Sportwissenschaftler und Bewegungsexperte der Stiftung Vital.

Dr. Fausto Chilovi, Primar der Abt. Gastroenterologie im Krankenhaus Bozen.Dr. Othmar Bernhart, Leiter der gastroenterologischen Endoskopie im Krankenhaus Brixen.

Dr. Paolo Zanini, Apotheker in Mezzocorona und Unifarm-Vorsitzender.Dr. Stephan Peer, Apotheker in Lana.

Sie finden das Programm zum Herunterladen auf der Webseite der Stiftung Vital www.stiftungvital.it Infos: 0471 409 333

medV O R T R A G S R E I H E F R Ü H J A H R S S E M E S T E R 2 0 1 3

Das detaillierte Programm liegt bei Ihrem Hausarzt, in der Apotheke und in allen Sanitätsbetrieben und öffentlichen Bibliotheken auf.

Beginn : 20 Uhr • Einlass: ab 19 UhrAlle Vorträge werden simultan übersetzt.

EINTRITT FREI!

Top-Medizin für alle!

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