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Vegesack – Langsam kriechenfremd anmutende Wesen ausdem Dunkel auf die Bühne. Nurkleine Lämpchen auf ihren Hel-men dienen als Lichtquelle.
„Das habt ihr total gut ge-macht“, lobt Edda Lorna. DieTanzpädagogin hat gemeinsammit ihrer Kollegin Heike noemeFricke im Rahmen des Ferien-
p r o g r a m m sdes Kultur-büros Bre-men-Nord einTanztheater-stück für Kin-der ent-wickelt.
„The secret– Das Ge-heimnis – Gi-zemli“ ist einStück in sie-ben Szenenmit Musik undphantasievol-len Kostümen,mit pantomi-mischen undruhigen Se-quenzen, aberauch mit
Action, beispielsweise mit Po-wer-Risern. Fünf Tage Training,zwei Gesamtprobedurchläufedes Bühnenstücks plus öffentli-che Aufführung am vergangenenFreitag im großen Saal des Bür-gerhaus Vegesack – viel Arbeitfür die 18 Kinder – 16 Mädchenund zwei Jungen im Alter zwi-schen fünf und 15 Jahren – unddie beiden Tanzpädagoginnen.Der Spaß kommt dennoch nichtzu kurz. Die Kinder sind mit Be-geisterung dabei und folgen auf-merksam den Anweisungen derTrainerinnen.
Im Mittelpunkt des Stückssteht das Thema Geheimnis.„Wir wollten den Kindern zei-gen, daß das Leben lebenswertist, auch wenn voller Geheimnis-se steckt“, sagt Edda Lorna.
Sie hätten zwar feste Vorstel-lungen von der Gestaltung desThemas gehabt, aber letztlichnicht gewusst, was auf sie zukä-me. So wurden die Kinder am
Anfang erst einmal befragt, wasihnen wichtig ist. Die Antwortenseien berührend gewesen, so diebeiden Tanzpädagoginnen. Vorallem die Familie wurde da ge-nannt.
Überrascht hätte sie auch, wieviel Phantasie und Kreativitätdie Kinder in das Stück einge-bracht hätten. Inhalt und Struk-tur des Stücks haben die beiden
Bremerinnen vorgegeben, hierund da bewußt in die Abläufeeingegriffen, begleitet und un-terstützt, aber auch viel Raumfür Improvisation gelassen. Fürdie Möglichkeit, Gefühle auszu-drücken.
Es sei schön zu sehen, wie sichdie Gruppe gefunden habe, er-gänzt Heike noeme Fricke, die inLesum die Bremer Sport- und
Bewegungsschule leitet. Schnellseien Freundschaften unter denTeilnehmern entstanden. „DieZusammenarbeit mit den Kin-dern war auch für uns ein großerGewinn“, sind sich Edda Lornaund Heike noeme Fricke einig.
„Wir wollen mit ihnen weiter-machen.“ Angedacht ist bereitseine Aufführung zu Weihnach-ten. DF
Das Leben steckt voller GeheimnisseKinder zeigten Tanztheaterstück im Bürgerhaus Vegesack
Die beiden Tanzpädagoginnen Edda Lorna (li.) und Heike noeme Fricke haben „The secret – Das Geheim-nis – Gizemli“ gemeinsam mit 18 Kindern entwickelt.
Am Ende wird der „Opal“, ein buntes Phantasiewesen, von den Kindern und der schönen Fee „gezähmt“. FOTOS (2): DF
Marßel – Eine Blitzumfrage in derGrundschule Landskronastraße er-gab vor einigen Wochen, daß von240 Schülern „60 nur manchmalein Frühstück bekommen“. Daraufreagierten jetzt einige engagierteBürger aus Marßel: Sie suchtenMitstreiter und Wege aus der Mise-re und präsentierten nun Lösungs-entwürfe, mit dem der alltäglicheHunger bei möglichst allen Kindernbesiegt werden kann.
Bei vielen Bürgern und Einrich-tungen aus dem Quartier stießensie auf offene Ohren und auch aufeine große Bereitschaft zur Mithil-fe. Richtig Fahrt nahm das Projektdann auf, als Noeme Fricke vomSPD-Ortsverein mit der Elrond-Vor-sitzenden Cathrin Engelhardt-Schmidtke ins Gespräch kam. DerSelbsthilfe-Verein ehemaliger Dro-genabhängiger richtet nämlich gera-de im frisch renovierten Elrond-Haus an der Stader Landstraße 60eine Großküche ein, in der für 35bis 50 Elrond-Mitglieder gekochtwird, für einige Gewerbetreibendeaus der Nachbarschaftund – so der Plan – auchfür rund 60 Schulkinder.
Zu Minipreisen und inHärtefällen auch kosten-frei erhalten die ab dem30. August von Montagsbis Freitags ein richtiggutes Essen, das von ei-nem Koch, vier Gehilfenund weiteren Elrond-Mit-gliedern oder auch vonehrenamtlichen Bürgernzubereitet und serviertwird. Durch kleinePreisaufschläge bei den„normalen“ Elrond-Mitta-gessen, durch Zuwendun-gen von Sponsoren,durch die Unterstützungder Bremer Tafel, derevengelischen und derkatholschen Kirchenge-meinden, eine Sammlung
einiger SPD-Mitglieder und durchdas ehrenamtliche Engagementmöglichst vieler Bürger soll sichdas selbst tragen. Wer überdies miteiner Spende oder tatkräftiger Hilfezum Gelingen beitragen möchte, er-hält nähere Informationen bei el-rond (Tel. 693950) oder NoemeFricke (0162 / 9731058), die am30. August um 15 Uhr in dem El-rond-Gastraum überdies Einzelhei-ten zum Projekt erläutert.
„Das Ziel ist, daß alle Kinder et-was zu essen kriegen“, erklärteWerner Müller (SG Marßel) zu die-ser und weiteren geplanten Maß-nahmen. Am Anfang war nämlichvor allem über ein Frühstücksange-bot nachgedacht worden. Das stehtzusätzlich zum Mittagstisch nochimmer auf der Agenda der MarßelerAktivisten. Auch dafür könnte el-rond eine Art Logistik-Zentrum wer-den, wo Lebensmittel gesammeltund Brote geschmiert werden, da-mit die dann an den Schulen aus-gegeben werden. Details dazu ste-hen noch nicht fest.
Ideal wäre, so Cathrin Engel-hardt-Schmidtke, wenn es von ei-nem Sponsor ein Auto gäbe, mitdem man dann wie der Eiswagenvorfährt. „Wir haben viele Möglich-keiten“, versicherte die Elrond-Vor-sitzende, die bei entsprechenderNachfrage auch Mittagessen zurSchule bringen könnte. Mit Quar-tiermanager Kay Borchers hat siedas Ziel, die Schwelle niedrig zusetzen, damit möglichst 100 Pro-zent aller Kinder regelmäßig etwaszu essen bekommen.
Viele weitere Schritte sind denk-bar, wenn mit der Eröffnung desMittagstisches ein Anfang gemachtist. Auch Projekte, die mit Essengar nichts zu tun haben. VielleichtTreffpunkte zur Freizeitbeschäfti-gung oder auch eine Hausaufga-benhilfe. Für all so etwas werdenständig ehrenamtliche gesucht. In-teressierte können dafür auch zumnächsten Bürgerforum ins Nach-barschaftshaus kommen. Das be-ginnt am 25. August um 18 Uhr.
JG
Täglich leere KindermägenNetzwerk Marßel organisiert Frühstück und Mittagstisch
Der Auftakt des Mittagstisch-Projektes ist zugleich auch der Tag, an dem Elrondsein 25jähriges Bestehen mit einem großen Sommerfest feiert. Es gibt dann einKinderprogramm, Livemusik und Grill-Stationen.
Noch ist der 70 Quadratmeter große Gastraum neben der Küche nicht fertig, doch am 30. August gibt es Spaghetti-Bolognese satt, versichert Cathrin Engelhardt-Schmidtke (Elrond, links) den Mitstreitern, die längerfristig vielen hungrigen Kindern helfen wollen. FOTOS (2): JG