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handeln extra KAMPAGNENMAGAZIN DES HILFSWERKS DER EVANGELISCHEN KIRCHEN SCHWEIZ | Frühling 2012

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Erfahren Sie Geschichten von Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und nun hier in der Schweiz einen Neuanfang machen. Lesen Sie über die vielfältigen Aspekte der sozialen Integration, die zahlreichen Herausforderungen und Probleme, mit denen soziale benachteiligte Menschen konfrontiert sind und erfahren Sie mehr darüber, wie sich HEKS für die Integration von sozial benachteiligten Menschen einsetzt.

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Page 1: Das Magazin zur HEKS-Integrationswoche

handelnextraKAMPAGNENMAGAZIN DES HILFSWERKS DER EVANGELISCHEN KIRCHEN SCHWEIZ | Frühling 2012

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INHALT

3 Motto

4 Schweizer Integrationspolitik im Umbruch

EinblickDie Programme und Projekte von HEKS in der Schweiz leisten einen wichtigen Bei-

trag zur Integration sozial benachteiligter Menschen, indem Letztere mit nieder-

schwelligen Projektangeboten und mit Hilfe von interkulturellen ÜbersetzerInnen

und VermitlerInnen direkt aufgesucht werden. Vier Einblicke in die HEKS-Projekt-

arbeit zeigen, wie das in der Praxis aussehen kann.

8 «Vitalina» – Informierte Eltern erziehen gesunde Kinder

10 HEKS AltuM – Das hält unsere Seele am Leben

12 HEKS Wohnen – Den Alltag meistern

14 HEKS schritt:weise – Spielend lernen

RückblickIm März 2011 veranstaltete HEKS zum zweiten Mal die nationale Integrations-

woche «Blickwechsel». Schweizer Prominente und HEKS-Projektteilnehmende

zeigten sich gegenseitig ihre Lebenswelten. Wir werfen einen Blick zurück.

16 Begegnungen schaffen Verständnis – Integrationswoche 2011

AusblickAuch im Frühling 2012 organisiert HEKS wieder eine nationale Integrationswoche.

Hier erfahren Sie mehr über die Prominenten, die sich an den diesjährigen «Blick-

wechsel»-Aktionen beteiligen, über die öffentlichen Veranstaltungen im Rahmen

der Integrationswoche und über unsere spannenden Mitmachaktionen.

18 «Blickwechsel»-Aktionen 2012: Das sagen die Prominenten

20 HEKS-Integrationswoche 2012: Veranstaltungshinweise

22 Mitmachaktionen 2012

23 Zu guter Letzt: Schenken Sie Hilfe

IMPRESSUMhandeln extra. Kampagnenmagazin des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen Schweiz. Frühling 2012. Inhaltliche Mitarbeit: HanspeterBigler, Corina Bosshard, Nina Gilgen, Antoinette Killias; Fotoredaktion: Ruedi Lüscher; Korrektorat: Erika Reist, Erlenbach; Gestaltung: Herzog Design, Zürich; Druck: Kyburz AG, Dielsdorf; Auflage: 4500 Exemplare Februar 2012

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«Deutsch» – das Wort und die Sprache polarisieren. Nicht nur im Klassenzimmerdes «Deutsch Intensiv» Sprachkurses für anerkannte Flüchtlinge in Bern. Nurud-din* weiss noch nicht genau, was er von dieser Sprache halten soll. Ist es Unsicher-heit, die man in seinem Blick lesen kann? Stolz? Oder eher Neugier? Mit all diesenGefühlen wird er konfrontiert, seit er im Oktober 2008 in die Schweiz kam. Derjunge Mann hatte Somalia aufgrund der Konflikte im Land verlassen und in derSchweiz um Asyl ersucht. Seither ist Nuruddin mit Blicken konfrontiert – auf derStrasse, im Bus, in der Bäckerei. Weil er nicht versteht, was die Leute ihm sagenoder er nicht antworten kann. Es sind Blicke der Unsicherheit, manchmal ärgerli-che Blicke, mal ängstlich, bisweilen neugierig.

Nun sitzt Nuruddin im Klassenzimmer und lernt Deutsch. Denn Integrationin eine fremde Kultur bedeutet, zu verstehen und verstanden zu werden. DieSprache kann eine Barriere zwischen ihm und den Menschen um ihn beseitigenund einen Prozess in Gang setzen, der nicht nur die gegenseitigen Blicke, sondernauch den Zugang zu den Menschen und zur Gesellschaft positiv verändern kann.

«Blickwechsel» ist auch das Motto dieses Kampagnenmagazins. Auf den folgen-den Seiten finden Sie Geschichten von Begegnungen und Blickwechseln mit Men-schen wie Nuruddin sowie weitere Informationen und Angebote zur nationalenIntegrationswoche 2012 von HEKS, welche vom 26. bis 31. März stattfindet.

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* Name von der Redaktion geändert

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4 SOZIALE INTEGRATION

In der politischen Debatte in der Schweiz variierendie Auffassungen darüber, was Integration bedeu-tet und was Integrationspolitik beinhalten soll: In-wie fern wird Integration als Anforderungen anMigrantInnen, inwiefern als Aufgabe des Staatesverstanden? In welchen Bereichen des gesellschaft-li chen Lebens soll Integration erfolgen? Und wannist jemand «gut integriert»? Wenn er fliessendDeutsch spricht? Wenn er abstimmen darf? Odereher, wenn er eine Arbeitsstelle und eine Wohnungvorweisen und selbständig für seinen Lebensunter-halt aufkommen kann?

Die Vielfalt kantonaler IntegrationspolitikenDas Thema Integration fand in der Schweiz relativspät, erst im Verlaufe der Neunzigerjahre, Eingangin die nationale Gesetzgebung. Das 2008 in Kraftgetretene Bundesgesetz über die Ausländerin nenund Ausländer (AuG) legte erstmals die Grundzügeeiner staatli chen Integrationspolitik von Bund, Kan-tonen und Gemeinden fest. Insgesamt enthaltendie Gesetzestexte ein vages, offenes Integrations-verständnis mit sehr allgemein formu lierten Zielvor-

gaben und bieten den umsetzenden Kantonen undStädten – in der Schweiz die zentralen Akteure derIntegrationspolitik – einen grossen Ermessensspiel-raum.

Dies schlägt sich in einer enormen Vielfalt kan-tonaler Integrationspolitiken nieder. Eine im Jahr2011 durchgeführte Analyse zeigte, dass die Un-terschiede vor allem ent lang des «Röstigrabens»verlaufen: Die Romandie setzt tendenziell auf eineliberale, einschliessende Politikgestaltung im Bereichder Integration. Dem Grundsatz «Integration durchPartizipation» folgend, haben mit Ausnahme desWallis beispielsweise alle Westschweizer Kantonedas Ausländerstimmrecht auf Gemeindeebene fürseit zehn Jahren niedergelassene AusländerInneneingeführt. Das Wallis, Zürich und das Tessin bewe-gen sich im Mittelfeld, während die restriktivsten Integrationspolitiken in den ländlichen Deutsch-schweizer Kantonen zu finden sind. Diese stellenhohe Anforderungen an die Einbürgerung, bietennur eingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt,beispielsweise zu Anstellungen in der kantonalenVerwaltung, und stellen hohe Anforderungen an

In der Schweizer Sozialpolitik stehen in den kommenden Jahren wichtige Ent-scheide um die künftige Altersvorsorge, Invalidenversicherung und berufliche Vor-sorge an. Kurz vor Abschluss steht auch das überarbeitete Ausländergesetz, welchesdie Integration von AusländerInnen verbindlicher regeln soll. Dieser Artikel wirfteinen Blick auf den aktuellen Stand der Schweizer Integrationspolitik, andererseitsaber auch auf die praktische Integrationsarbeit, die HEKS täglich leistet – für sozial benachteiligte AusländerInnen wie auch SchweizerInnen.

Schweizer Integrationspolitik im Umbruch

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die kulturelle Integration. Ob diese kanto nale Viel-falt eher nützlich oder schädlich ist, darüber gehendie Meinungen auseinander. Der föderale Gestal-tungsspielraum bietet einerseits die Möglichkeit, ineinem relativ jungen Politikfeld unterschiedliche An-sätze auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. Wenn es aberandererseits nicht gelingt, klare verpflichtende Min-deststandards zu verankern, wird es für die Schweizauch künftig eine Herausforderung bleiben, die viel-fältigen kantonalen Standards mit dem men schen-rechtlichen Grundsatz der Gleichbehandlung inEinklang zu bringen.

Die Schweiz im internationalen VergleichWie steht die Schweizer In tegrationspolitik insge-samt im internationalen Vergleich da? Der «MigrantIntegration Policy Index» (MIPEX) ist ein Länderin-dex, der die rechtlichen Rahmenbe dingungen fürIntegration in allen Ländern der EuropäischenUnion, Kanada, den USA, Norwe gen und derSchweiz analysiert und vergleicht. Dazu muss an-gefügt werden, dass nur die existierenden Geset-zestexte, nicht aber deren tatsächliche Umsetzungbewertet werden. Eine solche ganzheitlichere Un-tersuchung würde die folgenden Resultate wohletwas relativieren: Im internationalen Vergleich lagdie Schweiz für das Jahr 2010 deutlich unter demDurchschnitt auf Rang 23 von 31. Völlig ungenü-gend wird der Schutz vor Diskriminierung bewertet(Rang 30 von 31), aber auch die Bedingungen fürFamilienzusammenführung, dauerhaften Aufent-halt und Einbürge rung wurden als restriktiv undintegrationshemmend beurteilt. Bessere Bewer-tungen gab es für die Bildungspolitik, und beimIndikator «politische Partizipation» lag die Schweizdank der Roman die im Mittelfeld. Allgemein kriti-

siert wurde, dass seit 2007 in allen oben genann-ten Bereichen keine wesentlichen Verbesserungenzu verzeichnen waren.

Schweizer Integrationspolitik im UmbruchDies soll sich nun, wenn es nach dem Willen desBundes geht, ändern. Dieser ist unter anderemdabei, das bestehende Ausländergesetz (AuG) zuüberarbeiten, und hat gemeinsam mit den Kan-tonen und Gemeinden eine breit angelegte Dis-kussion über Inhalt und Ziele der künftigen Inte-grationspolitik angestossen und eine Strategie er-arbeitet, um die Integrationspolitik in der Schweizzu stärken und die Integrationsförderung auszu-bauen.

Dabei herrschte ein breiter Konsens bezüglichder vier Grundprinzipien: Chancengleichheit ver-wirklichen, Potenziale nutzen, Vielfalt berücksichti-gen und Eigenverantwortung einfordern. DieIntegration ist in den bestehenden Strukturen zufördern – in der Schule, der Berufsbildung, am Ar-beits platz, im Gesundheitswesen, im Sportverein.Im Fachjargon nennt man diese Orte Regelstruktu-ren.

Dort, wo die Regelstrukturen Lücken aufwei-sen, kommt ergänzend und unterstützend die spezi fische Integrationsförderung zum Zug. Diesesoll verstärkt werden und neu im Sinne einer «Will-kommenskultur» Begrüssung und Information fürNeuzuziehende umfassen. Auch der Diskrimi nie-rungsschutz soll neu ein verbindlicher Bestandteilder kantonalen Integrationsprogramme sein. HEKSbegrüsst diese Neuerungen und wertet es als posi-tiv, dass die Integrationsförderung flächendeckendund in allen Kantonen nach dem gleichen Prinzipund den gleichen Zielsetzungen erfolgen soll.

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Umstrittene PunkteDie Verlängerung von Aufenthaltsbewilligungenund die Erteilung der Niederlassungsbewilli gungensollen in Zukunft an eine gute Integration geknüpftsein. Durch die Koppelung des Auf enthaltsrechts anden Integrationsgrad wird Integration zunehmendzu einem Instrument der Zulassungspolitik, anhandderen «erwünschte» MigrantInnen ausgewählt wer-den können. Gerade für sozial Benachteiligte wirddurch Androhung der Nichtverlängerung des Auf-enthalts der Integrationsdruck erheblich erhöht. DieWichtigkeit eines sicheren Aufenthalts als Grund-lage für Integration erfährt damit eine fatale Um-kehrlogik. Deshalb wäre ernsthaft darüber nach-zudenken, ob Integrations- und Zulassungspolitiknicht klar getrennt werden müssen.

In der parlamentarischen Debatte zum neuenGesetzesentwurf wird neben inhaltlichen Aspektenauch die Finanzierung der neuen Integrationspolitikzu Kontroversen führen. Inhaltlich spaltet insbe-sondere das Instrument der Integrations vereinba-rung, welches MigrantInnen zu gewissen Integra-tionsleistungen verpflichten will, sowohl Sprachre-gionen wie Parteien. Die Verpflichtung der Kan-tone, Integrati onsförderung zu betreiben, wird inden kantonalen und kommunalen Zuständigkeitenfür Schule, Gesundheit und Sozialhilfe sehr schwerbis gar nicht eingefordert werden können. In die-sen wichtigen Integrationsbereichen werden damitwohl weiterhin grosse Ungleichheiten bestehenbleiben, was zur Folge hat, dass auch die Forderungnach Harmonisierung noch deutlicher gestellt wer-den muss.

Von der Integrationsdebatte zur PraxisWährend die staatliche Seite sich erst seit rund zehn

Jahren mit Integrationspolitik befasst, haben ver-schiedene zivilgesellschaftliche Organisationen undVereine seit Jahrzehnten pragmatisch Integrations-arbeit geleistet. Dort, wo es keine Angebote vonRegelstrukturen gab oder diese die Menschen nichterreichen konnten, haben sich HEKS und die Kir-chen über die Jahre weitreichende Kompetenzenangeeignet und sich mit anderen Organisationengut vernetzt, um die Integration sozial benachtei-ligter Menschen zu fördern. Dabei geht es keines-wegs nur um die Integration von MigrantInnen:HEKS hat die Erfahrung gemacht, dass auch Schwei-zerinnen und Schweizer, etwa aus sozial tiefen oderbildungsfernen Schichten, Integrationsproblemehaben können und Unterstützungsangebote benö-tigen, damit sie im Alltag zurechtkommen.

Bei MigrantInnen kann die soziale Integrationdurch fehlende Sprachkenntnisse und damit ver-bundene Informationslücken zusätzlich erschwertwerden. Damit auch sie den Zugang zu Informationund Beratung erhalten, hat HEKS stark auf inter-kulturelle Projekte gesetzt. Das bedeutet, dass In-formationen zu Fragen der Erziehung, der Schule,der Gesundheitsförderung, des Wohnens oder derAltersvorsorge in der Muttersprache vermittelt oderdurch interkulturelle DolmetscherInnen übersetztwerden.

Aufsuchende Arbeit – nah bei den MenschenNeben dem Ausbau der interkulturellen Arbeit hatHEKS in den letzten Jahren auch vermehrt sehr nie-derschwellige und einfach erreichbare Pro jekte, ins-besondere mit aufsuchender Arbeit, entwickelt.Dies bedeutet, dass MitarbeiterInnen von HEKS ent-weder auf Spielplätzen, in Quartiertreffs, Vereinenoder anderen öffentlichen Orten auf die Menschen

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Die Hausbesucherinnen, Schlüsselpersonen,WohnbegleiterInnen und interkulturellen Vermittle-rInnen, die für HEKS arbeiten, orien tieren sich beiihrer Arbeit am Integrationsverständnis «Anerken-nung der Vielfalt». Integration bedeutet nichtGleichmacherei. Unterschiedliche Lebensformenund Biografien sind Normalität geworden. Damitdas Zusammenleben in Vielfalt gelingt, braucht eseine Anerkennung dieser Vielfalt und einen positi-ven Umgang mit den Unterschieden. In den fol-genden Projektreportagen erfahren Sie, wie dieseraufsuchende Ansatz von den Betroffenen erlebtwird und welche Veränderungen sich durch die Teil-nahme an den unterschiedlichen Angeboten vonHEKS ergeben haben.

zugehen und Kontakt mit ihnen aufnehmen. Da-durch können auch Menschen erreicht werden, dienormalerweise keine Beratungsangebote in An-spruch nehmen, sei es, weil sie diese nicht kennenoder weil die Hemmschwelle zu hoch ist. Eine an-dere Form sind Programme, die auf Hausbesucheausgerichtet sind. Dieser Ansatz ermöglicht einendirekten Zugang zu den sozial benachteiligten Men-schen in ihrer unmittelbaren Lebenswelt. Die Be-suche in den eigenen vier Wänden erfordern Offen-heit, Vertrauen und wichtige Beziehungsarbeit. Zielder aufsuchenden Arbeit ist die Information, Bera-tung und Begleitung der betroffenen Menschensowie ihre soziale Vernetzung und bei Bedarf dieVermittlung an Fachstellen und Behörden.

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Politische Forderungen HEKSGleichbehandlung: HEKS begrüsst die angestrebte Harmonisierung der kantonalen spezifischen Inte-

grationsförderung. Es braucht aber zusätzliche Anstrengungen, verbindliche Mindeststandards zu defi-

nieren oder bereits vorhandene Mindeststandards auch umzusetzen.

Prinzip der Gegenseitigkeit: Integration ist ein umfassender gesamtgesellschaftlicher Prozess. Er setzt

sowohl den entsprechenden Willen der AusländerInnen als auch die Offenheit der schweizerischen Be-

völkerung voraus. Es gilt, die Integrationskapazität der Gesellschaft insgesamt zu verbessern und be-

stehende Vorgaben umzusetzen.

Integrationsvereinbarungen: HEKS befürwortet Integrationsmassnahmen, die auf Freiwilligkeit be-

ruhen, einen beratenden und begleitenden Charakter haben und Anreize schaffen. Integrationsverein-

barungen mit Sanktionen hingegen steht HEKS ablehnend gegenüber. Dies insbesondere, da diese dem

Prinzip der Gleichbehandlung widersprechen. HEKS bezweifelt zudem die Wirksamkeit dieses Instru-

ments zur Integrationsförderung.

HEKS setzt sich generell für eine Entflechtung der Zulassungs- und Integrationspolitik ein.

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EINBLICK

Migrantinnen und Migranten geht es gemäss Bun-desamt für Gesundheit gesundheitlich weniger gutals der einheimischen Bevölkerung. Sie finden we-niger leicht Zugang zum schweizerischen Gesund-heitssystem, treiben weniger Sport und ernährensich ungesünder. Kinder im Vorschulalter sind besonders gefährdet, übergewichtig zu werden.«Eltern mit Migrationshintergrund sind nicht nach-lässiger oder gleichgültiger als einheimische», sagtAndrea Ruder von der HEKS-Regionalstelle beiderBasel und «Vitalina»-Projektleiterin. «Aber siehaben oft kaum Zugang zu wichtigen Informatio-nen, besonders dann, wenn die Kinder noch nichtzur Schule gehen.»

Das Projekt Vitalina ermöglicht fremdsprachi-gen Eltern mit Kindern im Vorschulalter diesen Zu-gang und setzt dabei auf einen niederschwelligen,aufsuchenden Weg: Von HEKS ausgebildete inter-

kulturelle Vermittler innen und Vermittler gehendorthin, wo sich Eltern mit kleinen Kindern aufhal-ten, und sprechen die Mütter und Väter aus ihremKulturkreis direkt an: im Sommer in Parks und aufSpielplätzen, im Winter in Quartiertreffpunktenoder Frauengruppen. Sie diskutieren mit den Elternin ihrer jeweiligen Muttersprache über Essgewohn-heiten, informieren über den Zusammenhang zwi-schen Ernährung, Bewegung und Gesundheit odergeben praktische Tipps für den Familienalltag.

«Diese Angebote sind wichtig», sagt die Tami-lin Judith Silvakumar. Sie kam vor acht Jahren ausSri Lanka in die Schweiz und lebt mit ihrer Familie inLiestal. «Beim ersten Kind hatten wir diese Infor-mationen nicht. Dank ‹Vitalina› versuchen wir jetzt,alles richtig zu machen.» Die zweifache Mutterwurde vor zwei Jahren auf das Projekt aufmerksam,als die interkulturelle Vermittler in Vasanthini Sivag-

Die Gesundheit ihrer Kinder liegt allen Eltern am Herzen. Doch was heisst ausgewogeneErnährung? Wie viel Bewegung braucht ein Kind und wann ist es übergewichtig? Vorallem aus anderen Ländern zugezogene Eltern wissen oft nicht, wo sie Informationen aufsolche Fragen erhalten. Das Projekt Vitalina schliesst diese Lücke.

«Vitalina» – Informierte Eltern erziehen gesunde Kinder

Essen vor dem Fernseherkommt nicht mehr inFrage: Die Tamilin JudithSilvakumar (oben)

schätzt die Informatio-nen, die sie durch «vita-lina» erhalten hat – undsetzt sie in die Tat um.

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nanam ein Familienzentrum in Liestal besuchte.«Klar, ich wusste schon vorher, dass Bewegung gutund zu viel Zucker schlecht ist. Aber wie viel Zuckerin einer Cola steckt oder dass die Kinder das Brun-nenwasser hier trinken dürfen, das war mir nichtbewusst.»

«Das Angebot von ‹Vitalina› entspricht definitiveinem Bedürfnis der Eltern aus meinem Kultur-kreis», meint Vasanthini Sivagnanam. Die ausgebil-dete interkulturelle Vermittler in in Tamilisch ist seit23 Jahren in der Schweiz und gut vernetzt mit ihrentamilischen Landsleuten im Raum Basel. In Sri Lankaarbeitete sie als Hebamme, in der Schweiz als Pflegeassistentin. «In Sri Lanka leben wir in Gross-familien. Oft hüten unsere Eltern oder andere Fa-milienmitglieder unsere Kinder, geben uns Tipps.Hier in der Schweiz sind wir plötzlich auf uns alleingestellt. Ich war in Kontakt mit einer tamilischenFrau, die bekam in der Schweiz ihr zweites Kind,aber sie sagte mir, es fühle sich hier an wie ihr ers-tes. Sie sprach auch noch nicht gut deutsch undwar völlig überfordert.»

Oft kommen die Migranten auch schlecht mitder hiesigen Überflussgesellschaft zurecht. Ausihrem Herkunftsland kennen die Eltern keine sogrosse Vielfalt an vorfabrizierten Nahrungsmitteln.«Hier sehen die Kinder, dass alle ständig Cola trin-ken, und wollen es auch. Und die Eltern kaufen es,ohne sich bewusst zu sein, wie viel Zucker drin ist»,erzählt Sivagnanam. «Ich frage die Eltern immer:Wie haben wir es damals in Sri Lanka gemacht, wiehaben wir gelebt? Zum Beispiel haben wir dortpraktisch keine zuckerhaltigen Getränke. Wir trin-ken Wasser und Tee. Cola und Fruchtsäfte sindetwas Feierliches, das gibt es dort nur an Hochzei-ten und Geburtstagen.»

Da die «Vitalina»-VermittlerInnen selbst Migra-tionserfahrung haben, die kulturellen Finessen desjeweiligen Ursprungslandes kennen und zudemmeist selber Kinder haben, fällt es ihnen leichter,mit den Eltern in ein Gespräch über gesunde Er-nährung und Bewegung einzusteigen – auf Au-genhöhe von Frau zu Frau, von Mutter zu Mutter,von Tamilin zu Tamilin. Ein Vertrauen schaffendesVorgehen, das die angesprochenen Eltern zu schät-zen wissen. «Vasanthini ist für mich wie eine Freun-din und Schwester», sagt Judith Silvakumar. «Weilsie mit mir tamilisch spricht, kann ich alles verste-hen, offen mit ihr reden und Fragen stellen.»

Für Judith Silvakumar hat sich dank «Vitalina»einiges verändert. Da sie abends jeweils als Putzfrauarbeitet, liess sie ihre Kinder früher immer allein vordem Fernseher essen. «Vasanthini erklärte mir, dassdie Kinder dann gar nicht merken, was sie geradeessen und wann sie satt sind. Sie sagte, es sei wich-tig, mit den Kindern am Tisch zu essen. Seit guteiner Woche setze ich das jetzt durch. Wir stellenden Fernseher aus und setzen uns gemeinsam anden Tisch.»

«Vitalina» wirkt. Dafür hat Vasanthini Sivagna-nam viele andere Beispiele. Die angesprochenen El-tern zeigen grosses Interesse an Informationen,Gesprächen und Austausch. «Viele Eltern sagenmir, dass sie den Kindern jetzt mehr Wasser undFrüchte zum Znüni geben, keine Süssgetränke mehrkaufen, bunte Gemüsespiessli zum Abendessenmachen oder die Inhaltsangaben auf den Verpack-ungen lesen. Wir können nur informieren und denEltern sagen ‹Versucht es!›. Es ist schön, zu hören,dass die Eltern das Gehörte zu Hause auch umset-zen.»

«Vitalina» ist eine Initiative des Kantons Basel-Landschaft und von Gesundheitsförderung Schweizund wurde von HEKS beider Basel in Zusammen-arbeit mit der Gesundheitsförderung Baselland ent-wickelt. Seit Mai 2010 sind die «Vitalina»-Vermitt-lerInnen auch im Kanton Basel-Stadt unterwegs. ImJahr 2011 konnten 17 interkulturelle VermittlerIn-nen in insgesamt 11 Sprachen rund 2800 Mütterund Väter mit Migrationshintergrund erreichen undinformieren. Im Januar 2012 startete «Vitalina»auch in 10 Gemeinden in den Kantonen Aargauund Solothurn.

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Rund zehn Mitglieder des Vereins serbischer Pen-sionäre sind heute Abend in den Örliker Schachclub«Svetozar Gligoric» gekommen. Jeden Montag tref-fen sich die SeniorInnen hier zur gemeinsamenTurnstunde mit einer Gymnastiklehrerin mit an-schliessendem geselligem Beisammensein. «Ge-sundheit ist das Allerwichtigste, sage ich meinenserbischen Landsleuten immer», sagt Milomir Illicnach der Gymnastikstunde. «Man muss die Leutehalt manchmal überreden, damit sie kommen. Aberdas ist ja mein Job.»

Milomir Illic arbeitet als freiwillige Schlüsselper-son für das HEKS-Projekt AltuM. Ziel von «AltuM»ist es, MigrantInnen ab 55 Jahren in ihrer jeweiligenMuttersprache auf die Probleme des Älterwerdensaufmerksam zu machen und sie bei altersspezifi-schen Schwierigkeiten zu begleiten. «Das beste-hende Angebot im Bereich der offenen Altersarbeitund des Sozial- und Gesundheitswesens erreicht äl-

tere MigrantInnen häufig nicht», erklärt Projektlei-terin Aida Kalamujic. Aufgrund sprachlicher Barrie-ren, mangelnder Informationen oder Angst vorBehörden nutzen ältere MigrantInnen die angebo-tenen Dienstleistungen selten. Auch mit den hiesi-gen Vorsorgeeinrichtungen sind sie oft nur vagevertraut, was mit zunehmendem Alter zu finanziel-len Problemen führen kann. «Wir möchten einerIsolation der älteren MigrantInnen vorbeugen undsie darüber aufklären, dass es auch im Alter Inte-grationsmöglichkeiten gibt.»

Um diese Menschen besser zu erreichen, neh-men Schlüsselpersonen wie Illic eine Brückenfunk-tion ein. Ihre Aufgabe besteht darin, mit ihrenLandsleuten eine Kulturgruppe aufzubauen und mitdieser verschiedene Aktivitäten wie Informations-veranstaltungen zu alters- oder gesundheitsrele-vanten Themen oder Kurse in Altersgymnastikumzusetzen. «Ich wollte nach meiner Pensionie-

Immer mehr ältere MigrantInnen verbringen ihren Lebensabend in der Schweiz.Das Projekt AltuM hilft ihnen, sich gut darauf vorzubereiten.

HEKS AltuM – Das hält unsere Seele am Leben

Eigentlich wollten sie im Alter ja in die Heimatzurückkehren: MilomirIllic (oben) und seine

serbischen Landsleutebei der wöchentlichenGymnastikstunde in Örlikon. (rechts)

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sen und verstehen, die wir nur vermuten», sagt Illic«Hier in der Gruppe trauen sich die Leute, Fragenzu stellen und auch Vorschläge für Themen zu machen, über die sie mehr wissen möchten.» Ge-meinsam mit «AltuM» organisiert Illic Informa-tionsveranstaltungen zu Themen wie AHV und Pen-sionskasse oder zu Alters- und Pflegeheimen. Einserbischer Treuhänder unterstützt die Leute beimAusfüllen der Steuererklärung. Und im Februar istein Kurs mit einem Arzt geplant, der Fragen zur Ge-sundheit beantwortet. Die Gruppe organisiert auchgemeinsame Ausflüge in der Schweiz, ja sogar Rei-sen ins Heimatland Serbien.

Während die Damen noch «Chlaussäckli» fürbedürftige Kinder in Serbien einpacken, hat Alek-sander bereits seine Handorgel ausgepackt, meint:«So, fertig gschnurret jetzt» und blickt erwar-tungsvoll in die Runde. «Ich empfehle allen älterenMigrantInnen in der Schweiz, an einer Kulturgruppeteilzunehmen oder eine solche zu gründen», sagtIllic noch. «Weil – erst arbeitet man nur und dannist man plötzlich pensioniert, fühlt sich überflüssigund ausgeschlossen. Dank unserer Gruppe treffenwir uns mindestens einmal die Woche, sind unterLandsleuten und Freunden. Das hält unsere Seeleam Leben, während wir älter werden.»

rung aktiv bleiben», so der heute 70-jährige Illic .«Also habe ich mit Freunden im Jahr 2006 den ‹Ver-ein serbischer Pensionäre› gegründet.» Beinahegleich alt wie der Verein ist die Zusammenarbeit mitHEKS: «‹AltuM› hilft uns dabei, die Ideen, die wirhaben, in die Tat umzusetzen.»

Illic migrierte im Jahr 1965 in die Schweiz. «Wirwaren quasi die erste Arbeiterbrigade aus Jugosla-wien», erinnert er sich. Als gelernter Schreiner fandder damals 24-Jährige eine Anstellung in einerSchreinerei in Örlikon. «Zu jenem Zeitpunkt war ichüberzeugt, dass ich nicht lange bleiben würde. Manlebte damals gut in Jugoslawien, nur fehlte dasGeld. In der Schweiz hingegen konnte man sparen.Ich habe gedacht, ich würde bald in mein Heimat-dorf zurückkehren und dort eine Familie gründen.»Doch es sollte anders kommen. An eine Rückkehrdenkt Illic schon lange nicht mehr: «Heute ist dieSchweiz meine Heimat. Hier habe ich geheiratet,zwei Söhne bekommen, zwei Schwiegertöchterdazu und jetzt sogar vier Enkelkinder.» Illic ist keinEinzelfall. Mit zunehmendem Alter bleibt rund jederdritte Migrant hier, und ein weiteres Drittel pendeltzwischen dem Herkunftsland und der Schweiz.Viele der nun pensionierten GastarbeiterInnen blei-ben, weil ihnen die Fremde zur Heimat und die Hei-mat fremd geworden ist.

Nach der Gymnastikstunde erholen sich die ser-bischen Pensionäre bei Glühwein und angeregt inihrer Muttersprache diskutierend. «Viele Leute hiersind wie ich seit vielen Jahren in der Schweiz undsprechen trotzdem kaum Deutsch. Die haben haltauch immer gedacht, sie würden nach einigen Sai-sons, spätestens aber nach der Pensionierung inihre Heimat zurückkehren und müssten daher dieSprache nicht so gut lernen», sagt Illic. Zudem wei-sen viele der heute pensionierten MigrantInnen auf-grund anstrengender körperlicher Arbeit einenschlechteren Gesundheitszustand auf als gleichalt-rige SchweizerInnen und verfügen im Durchschnittüber ein geringeres Einkommen. Viele dieser Pro-bleme kommen im Alter besonders stark zum Tra-gen.

Aleksander beispielsweise berichtet gerade vonseiner Altersvorsorge: Vor zehn Jahren habe er sichseine Pensionskasse auszahlen lassen und seitherdavon gelebt. Es werde langsam knapp. Was erdenn tun solle, wenn ihm das Geld ausgehe? «Esgibt wirklich viele Dinge, die wir nicht so richtig wis-

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«AltuM» (Alter und Migration) ist ein Projekt derHEKS-Regionalstelle Zürich/Schaffhausen in Zusam-menarbeit mit Pro Senectute Zürich. Zurzeit existie-ren 8 Kulturgruppen, die von 29 freiwilligenSchlüsselpersonen aktiv unterstützt werden. Diesebereiten sich in Weiterbildungen von Pro SenectuteZürich und «AltuM» auf ihre Aufgabe vor.

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Die Wohnung in der Aarauer Altstadt ist klein undverwinkelt, aber sie ist liebevoll eingerichtet undstrahlt Gemütlichkeit aus. Er habe extra gelüftet, er-klärt Alex Schenk*, während er Kaffee serviert, errauche halt manchmal hier drinnen. Kaum zu glau-ben, dass sich in dieser Wohnung vor nicht einmaleinem Jahr ganz andere Szenen abgespielt haben.«Ja, ich spritzte die Drogen auch hier zu Hause. AmEnde zwei bis drei Flaschen Ketamin täglich», erin-nert sich Schenk. «Die Drogen nahmen mehr undmehr Besitz von mir, aber ich glaubte es nochimmer nicht. Ich war fest davon überzeugt, dieSache voll im Griff zu haben. Das war ein Irrtum.»

Schenk kam vor dreissig Jahren von Hamburgin die Schweiz. Acht Jahre arbeitete er im aar-gauischen Sozialdienst in der Asylbewerberbetreu-ung, dann als selbständiger Taxiunternehmer undspäter in einer Bootswerft im Tessin. In den tristenWintermonaten zog es ihn dort an den Wochenen-

den oft nach Milano, wo er erstmals mit Drogen inKontakt kam. Als er dann die Diagnose HIV positivbekam, kehrte er für medizinische Abklärungen indie Deutschschweiz zurück. Hier fand er nur schwerwieder einen Job. Der Griff zu den Drogen habe na-hegelegen, der Absturz sei vorprogrammiert gewe-sen. Ein Jahr lang konsumierte Schenk fast täg-lich Drogen, gesundheitlich ging es immer mehrbergab. Am 17. Februar 2011 folgte dann ein Nah-toderlebnis in seiner Wohnung. «Meine eigene Be-erdigung spielte sich wie ein Film vor meinen Augenab. Ich sah meinen Namen und mein Todesdatumauf dem Grabstein eingraviert und meine Freundeweinen. Das meisselte meinen Entschluss in Stein: Ichmuss Hilfe annehmen, ich muss da rauskommen.»

Für einen Monat begab sich Schenk freiwillig ineine Entzugsstation, wo er viel Sport trieb und vonTag zu Tag stärker wurde. Doch aus der Entzugs-station müsse man irgendwann einmal raus, ins

Viele Menschen sind aufgrund eines Suchtproblems oder einer psychischen Erkrankung mitder selbständigen Haushaltsführung überfordert. HEKS Wohnen bietet ihnen die Beglei-tung, die sie brauchen, um ihren Alltag in den eigenen vier Wänden meistern zu können.

HEKS Wohnen – Den Alltag meistern

Sie öffnen verschlosseneTüren: HEKS-Wohnbeglei-ter wie Michael Arnold(rechts) unterstützen ihre

KlientInnen durch regel-mässige Besuche bei der selbständigen Haus-haltsführung.

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richtige Leben zurück, sagt er: «Hier fängt der stei-nige Weg erst an. Hier kommt das, was die Suchtausmacht.» Schenks Sozialarbeiterin schlug vor,nach dem Entzug die HEKS-Wohnbegleitung in An-spruch zu nehmen. «Anfangs war ich gar nicht be-geistert von der Idee. Dachte, jetzt kommt da einerin meine Wohnung und kontrolliert mich, meineWohnung und mein Leben.»

An das erste Treffen mit seinem HEKS-Wohn-begleiter Michael Arnold erinnert Schenk sich gut:«Ich hatte einige Kilo ungeöffneter Briefe rumlie-gen, eine ohnmächtige Menge. Ich hab in den Mo-naten zuvor alles schleifen lassen, hab es nicht mal geschafft, den Briefkasten zu leeren, weil ichwusste, da sind wieder Haftandrohungen, Mah-nungen, Rechnungen.» Er erinnert sich, wie ihm einStein vom Herzen fiel, als Arnold die Briefe in zweiMigros-Tüten packte, sie unter den Tisch stellte undsagte: «So, die sind vom Tisch, die nehm ich mit.»

«Ich wollte erst mal alle Forderungen von aus-sen an ihn abblocken, damit er eine Chance hatte,wieder zu sich selbst zu kommen», erklärt Arnold.Im Rahmen des Projekts HEKS Wohnen besuchteder HEKS-Wohnbegleiter seinen Klienten ab danneinmal die Woche. HEKS Wohnen bietet Menschenmit Suchtproblemen, psychisch Erkrankten, Haft-entlassenen, aber auch von Obdachlosigkeit be-drohten Familien Wohnraum an und unterstützt siemit regelmässigen Besuchen und gezieltem Wohn-training im Alltag. Ziel ist es, dass die Teilnehmen-den wieder ein selbständiges Leben in den eigenenvier Wänden führen können. «Anfänglich hat Mi-chael alles für mich organisiert, und ich brauchtenur zu unterschreiben», erzählt Schenk. «Danachgab er mir immer mehr kleine Hausaufgaben, dieich zu erledigen hatte: den Betreibungsregisteraus-zug holen, die Steuererklärung machen. So fing ichan, wieder selbständig zu laufen.»

Arnold wurde für Schenk zur wichtigen Be-zugsperson: «Der Montag war immer ein Licht-punkt, auf den ich mich konzentrieren konnte, weilich wusste, dann kommt Michael», erzählt er undlächelt: «Auch wenn Michael das nie direkt von mirverlangt hat, so nahm ich seinen Besuch immer alsAnlass, die Wohnung sauber zu machen. Ich habmich nie kontrolliert oder unter Druck gefühlt, son-dern es immer geschätzt, wenn er kam.»

Schenk ist nun seit zehn Monaten drogenfrei.Alle Unterlagen sind wieder à jour, sein Schulden-

berg ist abbezahlt. In der Entzugsstation erlernte erdas Veloflicken und begeisterte sich dafür. Er hateine kleine Velowerkstatt in seinem Keller einge-richtet, wo er alte Velos wieder in Schuss bringt.Zudem ist Schenk bis Ende Jahr in der Velostationam Bahnhof Aarau beschäftigt. Ab Anfang 2012will er wieder in den Arbeitsmarkt einsteigen. «Ichwürde gern in einer Behindertenwerkstätte oder ineinem Altersheim arbeiten. Auch die Arbeit mitAsylbewerbern könnte ich mir wieder vorstellen.»Ab dem neuen Jahr wird Arnold ihn nur noch zwei-mal im Monat besuchen.

Über die Frage, was ohne die Wohnbegleitunggewesen wäre, denkt Schenk eine Weile nach. «Al-lein hätte ich es nicht geschafft. Ich hätte wohl wie-der Rückfälle gehabt. Auch nach dem Entzug ginges ja emotional immer wieder rauf und runter. Nichtganz so steil wie vorher, aber die Gefahr des Ab-gleitens war immer da. Michael hat mich immer un-terstützt und ermuntert, aber er hat mir auchLeitplanken gegeben und Gefahren aufgezeigt, woich abrutschen könnte. Er war mir ein sehr wichti-ger Partner auf einem sehr steinigen Weg.»

HEKS Wohnen Aargau bietet seit 1999 be-gleitetes Wohnen in den eigenen vier Wänden, inHEKS-eigenen Wohnungen und in möblierten Not-wohnungen, darunter auch eine Familienwohnung.Die Nachfrage nach der Kombination von Wohn-raumvermittlung und Wohnbegleitung ist gross,weil viele Gemeinden diese Dienstleistungen nichtselber erbringen können. Zurzeit begleitet HEKSWohnen Aargau rund 85 KlientInnen in 48 Woh-nungen. Das Projekt HEKS Wohnen gibt es auch inden Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft.

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Die ersten Lebensjahre sind für die kindliche Ent-wicklung entscheidend. Kinder aus bildungsfernenoder finanziell schlechtgestellten Familien sind inder Schule oft benachteiligt, was sich auf ihre Zu-kunftschancen auswirkt. Eine früh einsetzende undaltersspezifische Förderung kann die Startchancensozial benachteiligter Kinder jedoch deutlich ver-bessern. Das HEKS-Spiel- und Lern-Programmschritt:weise richtet sich daher gezielt an sozial be-nachteiligte Familien, die Unterstützung in der För-derung und Erziehung ihrer Kleinkinder im Altervon 18 Monaten bis dreieinhalb Jahren benötigen.

Wie Familie Yilmaz* aus St. Gallen: «Meine El-tern, Schwiegereltern und Geschwister sind in derTürkei oder sonst weit weg, ich habe kaum Kontaktzu ihnen», erzählt Meral Yilmaz, während ihre bei-den Töchter, die dreieinhalbjährige Nura und die 13Monate alte Nevin, neben ihr in einem Bilderbuch

blättern. «Ich fühlte mich oft einsam, vor allem seitdann Nura zur Welt kam. Ich wusste nicht, wie manein Kind fördert, wie man es erzieht. Nura hat soviel geweint und geschrien am Anfang. An man-chen Tagen dachte ich, mir falle die Decke auf denKopf.»

Nach einem Bandscheibenvorfall verlor ihrMann seine Festanstellung, und Konflikte mit derFamilie des Ehemannes in der Türkei erschwertendie Situation der jungen Mutter, die nun mehrereAbende in der Woche zu arbeiten begann, zusätz-lich: «Das war alles sehr belastend, für meinenMann, für mich und auch für Nura.» Die Eltern wur-den schliesslich von der Mütter- und Väterberatungauf «schritt:weise» aufmerksam gemacht und mel-deten sich mit Nura für das 18-monatige Programman. «Es ist nicht immer leicht, an die Familien, die Unterstützung benötigen, heranzukommen»,

Fundamente für Schulerfolg und Zukunftschancen werden schon in den ersten Lebens-jahren gelegt. Das HEKS-Projekt schritt:weise setzt sich dafür ein, dass auch Kinder aussozial benachteiligten Familien auf diese Fundamente bauen können.

HEKS schritt:weise – Spielend lernen

Um viele Spielideen und gemeinsame Erfah-rungen reicher: MeralYilmaz nahm mit ihrer

älteren Tochter Nura(oben rechts) am Frühförderprogrammschritt:weise teil.

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sagt Amadea Thoma, Projektleiterin von HEKSschritt:weise in St. Gallen. «Auf Spielplätzen trifftman diese Eltern kaum an, denn viele leben iso-liert.» Dank guter Vernetzung mit anderen Organi-sationen, umfangreichen interkulturellen Kontaktenund aufsuchender Familienarbeit findet HEKS je-doch den Zugang zu den Familien. «Manchmalsprechen wir Mütter direkt in der Migros beim Ein-kaufen an. Oder Eltern, die am Programm teilge-nommen haben, kennen andere Eltern, die ähnlicheSchwierigkeiten haben, und empfehlen ihnen dasProjekt weiter.»

Eine wichtige Komponente des «schritt:weise»-Programms sind die wöchentlichen Hausbesuche.Von geschulten Frauen werden den Eltern in ihrerWohnung gezielte Spiel- und Übungseinheiten ver-mittelt, welche die motorische, kognitive und emo-tionale Entwicklung des Kindes fördern. «Wirbehandelten jede Woche ein anderes Thema undbekamen diesen grossen Werkordner mit all demMaterial: Spielideen, Malvorlagen, Kinderlieder, Gu-tenachtgeschichten», erzählt Meral Yilmaz. Die Fa-milie wurde zuerst von einer türkischsprachigen,später von einer Schweizer Hausbesucherin betreut.«Manchmal gingen wir auch nach draussen, undich lernte, dass Nura auch mal rumtoben oder ir-gendwo hochklettern darf. Früher habe ich ihr dasimmer verboten, weil ich Angst hatte. Einmal durfteNura auch in der Badewanne testen, welche Ge-genstände sinken und welche schwimmen, wassich mit Wasser vollsaugt und was nicht. Wir habenbeide so viel gelernt.»

Alle zwei Wochen finden zudem Gruppentref-fen statt, an denen sich die teilnehmenden Familienaustauschen. Gemeinsam werden auch Gemein-schaftszentren, Ludotheken oder Spielgruppen vor-gestellt und besucht, mit dem Ziel, dass die Elterndiese Angebote später bei Bedarf selbständig nut-zen und aufsuchen. Ziel von «schrittweise» ist esauch, die Eltern zu überzeugen, ihre Kinder in eineSpielgruppe oder Krippe zu schicken. Dort lernensie Deutsch und gewöhnen sich an einen struk-turierten Tagesablauf – beides wichtige Vorausset-zungen für einen erfolgreichen Start im Kindergar-ten. Nura beispielsweise konnte nach Abschluss des«schritt:weise»-Programms an eine Spielgruppevermittelt werden, die sie jetzt an vier Halbtagen inder Woche besucht und wo sie sich gut eingelebthat. «Sie hatte gar keine Angst, allein dort zu sein»,sagt Meral Yilmaz. «Es war gut für sie, durch‹schritt:weise› auch mal eine Fremde im Haus zuhaben, sich an andere Leute zu gewöhnen.»

«Dank ‹schritt:weise› habe ich immer Ideen,Anregungen und Spielsachen bekommen, diegenau auf den Entwicklungsstand meiner Tochterangepasst waren», betont Meral Yilmaz. All dieIdeen und Anregungen, die sie erhalten hat, will sieauch an ihre jüngere Tochter Nevin weitergeben,wenn diese das richtige Alter hat. Von vielem pro-fitiert die Kleine jetzt schon: «Das Wichtigste undSchönste, was ich jetzt mit den Kindern viel öfter mache, ist das Geschichtenerzählen. Von‹schritt:weise› habe ich diese Handpuppe bekom-men ...» Nura hopst schon aufgeregt auf und ab,als ihre Mutter das kleine Häschen aus der Kiste holtund es mit ihrer Hand zum Leben erweckt, und diekleine Nevin quietscht vor Freude, als das Häschenmit den Ohren wackelt. «Mit dem erzähle ich denKindern jetzt immer eine Geschichte, bevor sieschlafen gehen. Sie lieben das.»

«schritt:weise» ist ein Projekt der HEKS-Regio-nalstelle Ostschweiz. Das Programm ist weitgehendidentisch mit dem in den Niederlanden entwickel-ten Lern- und Förderprogramm «Opstapje» undrichtet sich an sozial benachteiligte Familien aus-ländischer und schweizerischer Herkunft. Die Fami-lien nehmen während 18 Monaten am Projekt teilund bezahlen für diese Dauer 270 Franken inklu-sive Materialien und Unterlagen. Per Ende Septem-ber 2011 wurde der zweite Durchgang des im Jahr2008 gestarteten Programms mit 15 Familien be-endet. Die weiterführende Finanzierung des Pro-jekts im Kanton St. Gallen ist noch offen. HEKSschritt:weise wird seit November 2009 auch in derStadt Zürich durchgeführt.

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«Die globalisierte Welt ist ein Dorf geworden», ant-wortete der Dichter und Schriftsteller Pedro Lenzauf die Frage, weshalb er an der HEKS-Integrati-onswoche teilnehme. «Deswegen ist es höchsteZeit, dass wir uns auf dieser Welt auch wie Dorfbe-wohner verhalten, dass wir aufeinander zugehenund uns dafür interessieren, wer mit uns das Dorfbewohnt.»

Integration bedeutet für HEKS genau das: DassMenschen aufeinander zugehen und einen Blickauf die Seite des anderen werfen. Im Rahmen dernationalen Integrationswoche organisierte HEKSdaher unter dem Motto «Blickwechsel» Begegnun-gen zwischen prominenten Persönlichkeiten undVertreterInnen von HEKS-Integrationsprojekten. Zielwar es, dass die Teilnehmenden sich gegenseitigihren Alltag zeigen und die Lebenswelt des ande-ren kennen und verstehen lernen.

6 x 2 LebensweltenBern: Der Schriftsteller Pedro Lenz verbrachte einenTag mit der Eritreerin Tigist Haile. Die junge Asylsu-chende zeigte ihm den Ort, wo sie dank HEKS einPraktikum mit Behinderten machen konnte. Im Ge-genzug nahm Lenz sie mit in sein Büro in einer ehe-maligen Kartonagefabrik, wo sie dann gemeinsamfür den Abend übten: Vor begeistertem Publikumtrugen die beiden in einer Lesung im Berner Korn-haus ihre Texte auf Amharisch und Deutsch vor.

Ostschweiz: Früher erhielt die junge, alleiner-ziehende Mutter Connie Pioda selbst Unterstützung

vom HEKS-Projekt schritt:weise, das sich der Früh-förderung von Kleinkindern widmet. Jetzt arbeitetsie als Haubesucherin in St. Gallen selbst für dasProjekt. Im Rahmen des «Blickwechsels» stellte sieder Radio- und Fernsehmoderatorin Mona Vetschihre Arbeit vor. Vetsch wiederum lud Pioda ins Ra-diostudio in Zürich ein, wo sie ihr bei der Modera-tion der Morgensendung über die Schulter schauendurfte.

Aargau/Solothurn: Ayten Gülkanat-Sarlar ar-beitet als interkulturelle Dolmetscherin für Türkischbei HEKS Linguadukt. Im Rahmen des «Blickwech-sels» besuchte sie eine Vorstellung des AargauerBühnenpoeten Simon Libsig und einen seiner Story-Workshops. Gülkanat-Sarlar wiederum führte Lib-sig durch Olten und zeigte ihm Stationen aus ihremLeben. «Fasziniert hat mich die Arbeit von Ayten»,meint Libsig nach dem «Blickwechsel». «Wie fürmich als Poet ist auch für sie als interkulturelle Über-setzerin jedes einzelne Wort wichtig. Da wird nichtsüberhört oder weggelassen.»

Basel: In Basel traf sich Georges Bourquard,Projektteilnehmer von HEKS-Wohnen, mit der Thea-terdirektorin und Schauspielerin Caroline Rasserund konnte dabei einen Blick hinter die Kulissen derTheaterwelt werfen. Beeindruckt waren am Endebeide: «Die Sicht auf das Leben von Georges Bour-quard hat mich beeindruckt», so Rasser. «Es ist eineWelt, die räumlich so nah und doch so verschiedenist zu meiner eigenen.»

Zürich: In Zürich verbrachte der afghanischeAsylbewerber Mahmud Wahidi einen Tag mit dem

Im März 2011 organisierte HEKS zum zweiten Mal die nationale Integrations-woche «Blickwechsel». Wir werfen einen Blick zurück.

Begegnungen schaffen Verständnis

Connie Pioda mit der Radio- und Fernsehmoderatorin Mona VetschTigist Haile mit dem Berner Schriftsteller Pedro Lenz

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Präsidenten des FC Zürich, Ancillo Canepa. Wäh-rend Wahidi dem Training der 1. Mannschaft bei-wohnen durfte und mit Canepa das FCZ-Museumbesuchte, stellte er ihm danach im Gegenzug dasHEKS-Integrationsprojekt «HEKS rollt» vor und ra-delte gemeinsam mit ihm durch Wädenswil.

Lausanne: In Lausanne begleitete ChimèneMaraviglia, Teilnehmerin im HEKS-Projekt MentoratEmploi Migration, den Radiomoderator Etienne Fer-nagut ins Radiostudio, wo sie bei der Vorbereitungseiner Sendung «La ligne du cœur» mithalf und dasArchiv des Radios besichtigte: «Endlich konnte ichwieder einmal in die Archivwelt tauchen», so die inBenin ausgebildete Archivarin nach dem «Blick-wechsel». «Es war super, Leute kennenzulernen,die dieselbe professionelle Sprache sprechen wieich.»

Einen weiteren Eckpfeiler der Integrationswo-che bildeten die von den HEKS-Regionalstellen organisierten Veranstaltungen in Zürich, Basel, St. Gallen, Bern, Aarau und Lausanne. Diese reich-ten von Tagen der offenen Tür über virtuelle Stadt-rundgänge bis zu Lesungen und Erzählabenden.Die vielfältigen Aspekte und Herausforderungen dersozialen Integration wie auch die zahlreichen HEKS-Integrationsprojekte wurden den Teilnehmenden soauf überraschende und unterhaltsame Weise nä-hergebracht.

Auch während der HEKS-Integrationswoche2012 werden wieder Blickwechsel zwischen HEKS-Projektteilnehmenden und Schweizer Prominentenund regionale Veranstaltungen und Anlässe zumThema soziale Integration stattfinden. Finden Siemehr Informationen dazu auf den folgenden Sei-ten.

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Ayten Gülkanat-Sarlar mit dem Bühnenpoeten Simon Libsig Chimène Maraviglia mit dem Radiomoderator Etienne Fernagut

Mahmud Wahidi mit dem Präsidenten des FC Zürich, Ancillo Canepa

Georges Bourquard mit der Basler Theaterdirektorin Caroline Rasser

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BLICKWECHSEL AARAU/SOLOTHURN

Ivo KummerLeiter der Sektion Film im Bundes-amt für Kultur

«Woher man kommt, wo man steht,wohin man geht – ich freue michauf den Blick- und Wortwechsel mitMenschen, deren Woher, Wo undWohin ich nicht kenne und sie jenesvon mir auch noch nicht.»

Ivo Kummer ist seit Juli 2011 Film-chef im Bundesamt für Kultur undverantwortlich für die Bereiche Film-produktion und Filmkultur derSchweiz. Zuvor war er langjährigerDirektor der Solothurner Filmtage.Nach seiner Tätigkeit als selbständi-ger Journalist wurde Kummer 1986Mediensprecher bei den SolothurnerFilmtagen. Ein Jahr später gründeteer die Mediengesellschaft InsertfilmAG, bei der er als Filmproduzentund Geschäftsführer arbeitete undzahlreiche Kino-, Fernseh- und Off-screen-Produktionen gestaltete, biser im Jahr 1989 zum Direktor derSolothurner Filmtage ernanntwurde.

BLICKWECHSEL BASEL

-minuJournalist und Fernsehkoch

«Blickwechsel? – Wir wechseln täglichHunderte von Blicken. Die einenAugen sind einem sympathisch. Dieandern machen uns Angst. Aber kön-nen wir auf den ersten Blick hin urtei-len? Beurteilen? Oder gar verurteilen?Der Blickwechsel ist stets der Anfang –für mich ist es wichtig, jemandennäher kennenzulernen, um ihn zu ver-stehen. Um zu kapieren, wie er rea-giert. Um zu wissen: was und wer erist. Vor allem aber: w a r u m er soist. Deshalb finde ich die Serie derBlickwechsel von HEKS so wichtig. Sieschenken uns einen Ein-Blick – undhelfen, falsche Blickwinkel abzubauen.So etwas unterstütze ich gerne.»

Der in Basel geborene Journalist,Schriftsteller und TV-Moderator -minu, eigentlich Hans-Peter Hammel,schreibt seit 1967 wöchentlich Kolum-nen für die «Basler Zeitung» sowieGastkolumnen für Schweizer Zeitun-gen. Seine Berichte aus dem BaslerGesellschaftsleben haben ihn berühmtgemacht: Er gehört heute zum Stadt-bild wie das Münster oder der Basilisk.Auf Telebasel hat er seit 2008 die Sen-dung «-minus Monat» und seit demJahr 2000 die Kochsendung «Kuchik-latsch». Er ist Autor von mehrerenKochbüchern und seine Kolumnenund Geschichten sind in über 40 Bän-den erschienen.

Im Rahmen der Integrations-woche 2012 werden sichSchweizer Prominente wie -minu, Ivo Kummer, WalterDäpp, Michael Hüppi undRolf Hiltl mit HEKS-Projektteilnehmenden treffenund austauschen. Das sagen sie über ihre Motivation, aneinem solchen Blickwechselteilzunehmen:

«Blickwechsel»-Aktionen 2012

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BLICKWECHSEL OSTSCHWEIZ

Michael HüppiRechtsanwalt, Politiker und Vizepräsident des FC St. Gallen

«Sich begegnen heisst, Schritte aufeinander zugehen, Neues ken-nenlernen und den Horizont der Erfahrungen und das Verständnis erweitern. Ich freue mich darauf, jemanden kennenzulernen, dem ich in meinem Alltag bisher nicht begeg-net bin und dem ich vielleicht nie begegnet wäre. Begegnungen sinddas Salz in der Suppe des Lebens.»

Michael Hüppi lebt und arbeitet alsRechtsanwalt in St. Gallen, welchesauch seine Geburtsstadt ist. Er istPräsident oder Mitglied von verschie-denen Verwaltungsräten und Stif-tungsräten diverser OstschweizerUnternehmen und Stiftungen, warPräsident des St. Gallischen Anwalts-verbandes und ist derzeit Vorstands-mitglied des SchweizerischenAnwaltsverbandes. Er war Präsidentdes FC St. Gallen und ist seit 2010dessen Vizepräsident.

BLICKWECHSEL ZÜRICH/SCHAFFHAUSEN

Rolf HiltlChef des ältesten vegetarischen Restaurants Europas

«Unser Team im Haus Hiltl umfasstMenschen aus über 50 Nationen.Diese Vielfalt schätze ich enorm,und sie öffnet auch mir immer wie-der neu meinen persönlichen Hori-zont. Deshalb und weil ich weiss,dass vor Gott jeder Mensch ausjeder Nation gleich wertvoll ist,nehme ich mit Motivation undFreude am ‹Blickwechsel› teil.»

Rolf Hiltl ist der Chef des ältestenvegetarischen Restaurants Europas,dem 1898 gegründeten Haus Hiltl.Rolf Hiltl führt es heute zusammenmit seiner Frau Marielle in vierterGeneration. Er absolvierte eineKochlehre im Grand Hotel Dolder inZürich. Darauf folgten die Hotelfach-schule in Lausanne und Aufenthaltein San Francisco, Acapulco undParis. Der Urenkel des Gründers Am-brosius Hiltl übernahm die Leitungdes Hauses Hiltl im Jahre 1998 –exakt 100 Jahre nach der Ersteröff-nung. Im gleichen Jahr erschien daserste Buch von Rolf Hiltl: «Vegeta-risch nach Lust und Laune» mit Re-zepten des Restaurants, das zueinem Klassiker der gehobenen ve-getarischen Küche geworden ist.

BLICKWECHSEL BERN

Walter DäppJournalist und Autor

«Fast ein Viertel aller 7000 Mitarbei-tenden im Berner Inselspital sindAusländerinnen und Ausländer. Siekommen aus über 70 Ländern, undwir sind froh um sie. Allein in Bernleben Menschen aus 160 Ländernund aus den verschiedensten Kultur-kreisen. Das ist für alle, für Auslän-derinnen und Ausländer und fürSchweizerinnen und Schweizer, eineHerausforderung. Aber auch ein Ge-winn. Und eine Chance. Wenn wirbereit sind, einander mit Respekt zubegegnen – offen und neugierigaufeinander zuzugehen.»

Walter Däpp ist Journalist in Bern,vor allem bei der Tageszeitung «DerBund». Von 1973 bis 1983 war erRedaktor von Schweizer Radio DRS.Unter dem Titel «We das jede wett»wurden hundert «Worte zum Tag»von Walter Däpp, die von 2002 bis2006 von Schweizer Radio DRS aus-gestrahlt wurden, als Buch veröf-fentlicht. Neben seinen Radio-Morgengeschichten und Reportagenaus der Schweiz veröffentlichteDäpp im Jahr 2011 zusammen mitdem Fotografen Hansueli Trachselzudem den Porträtband «VomTraum, reich zu sein» über Armuts-betroffene in der reichen Schweiz.

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REGIONALSTELLE AARGAU/SOLOTHURN

«Yeter Sits Blick auf Aarau» Ein Stadtrundgang

Die aus der Türkei stammende Kurdin Yeter Sit kam 2007 als Asylsuchende in die Schweiz und wurde 2009als politische Flüchtlingsfrau anerkannt. Sie wohnt in Aarau und arbeitet heute als interkulturelle Überset-zerin für HEKS. Bei einem Stadtrundgang stellt Yeter Sit «ihr» Aarau vor. Begleitet wird sie dabei von Su-sanne Dul, die seit mehr als zehn Jahren thematische Stadtführungen in Aarau anbietet. Gemeinsamschlagen die beiden Frauen einen Bogen zwischen Kurdischem und Schweizerischem, zwischen Aarau undIstanbul. Mit anschliessendem Apéro in der HEKS-Regionalstelle in Aarau. Anmeldeschluss: 16. März 2012

Datum: Dienstag, 27., Mittwoch, 28., und Freitag, 30. März 2012Zeit: 17 bis ca. 18.15 UhrOrt: Aarau, Besammlung am Holzmarkt

REGIONALSTELLE OSTSCHWEIZ

«Teigresten» – Texte, Geschichten, SzenenSzenische Lesung mit Joachim Rittmeyer

Teigresten – das sind die Gebilde, die beim Guetzlen ausserhalb der Stanzformen entstehen. Bei Autor undKabarettist Joachim Rittmeyer ist es der gesamte Edelausschuss – ausserhalb der Solostücke entstandenund einfach zu gut, um nicht auch vorgesetzt zu werden. Existenzielle Komik im Alltäglichen aus der ent-waffnenden Sicht von AussenseiterInnen, KünstlerInnen und zugewanderten Personen. Eintritt: CHF 25.–,Anmeldeschluss: 15. März 2012

Datum: Donnerstag, 29. März 2012Zeit: 19 – 22 UhrOrt: St. Gallen, Jugendbeiz Talhof, Torstrasse 14

REGIONALSTELLE ZÜRICH/SCHAFFHAUSEN

«Literarische Lesung»Ein kultureller Abend mit Catalin Dorian Florescu

Catalin Dorian Florescu floh im Sommer 1982 als Jugendlicher mit seinen Eltern aus Rumänien in dieSchweiz. Seit dem Jahr 2001 arbeitet er als freier Schriftsteller. 2011 erhielt er für seinen Roman «Jacob be-schliesst zu lieben» den Schweizer Buchpreis. Hören Sie Catalin Dorian Florescu in einer öffentlichen Lesungund erfahren Sie mehr über die HEKS-Programme in Zürich und Schaffhausen beim anschliessenden Apéro.Anmeldeschluss: 29. März 2012.

Datum: Freitag, 30. März 2012Zeit: Türöffnung 18.30 Uhr, Beginn 19 Uhr, Apéro ab 20.30 Uhr Ort: Winterthur, Stadtbibliothek, Obere Kirchgasse 6

HEKS-Integrationswoche 2012: Veranstaltungshinweise

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REGIONALSTELLE BEIDER BASEL

«Blickwechsel durch Sprachwechsel»Interkulturelle Abende mit Sprach-Crashkursen

In vielen Projekten der HEKS-Regionalstelle beider Basel spielen Sprachen eine zentrale Rolle. InterkulturelleÜbersetzerInnen und VermittlerInnen sorgen mit ihrer Arbeit für eine bessere Verständigung zwischen dereinheimischen und der zugezogenen Bevölkerung. An zwei Abenden erhalten Sie Gelegenheit, einen Ein-blick in eine andere Kultur zu bekommen und auf ungezwungene Weise erste Worte einer fremden Spra-che zu erlernen. Mit einem interkulturellen Apéro bei tamilischen respektive arabischen Klängen ist auchfür das leibliche Wohl gesorgt.

Veranstaltung: « – Ich verstehe nur Bahnhof», Tamilisch in drei StundenDatum: Dienstag, 27. März 2012Zeit: 18 – 21 UhrOrt: Basel, HEKS-Regionalstelle beider Basel, Pfeffingerstr.41

Veranstaltung: «Arabisch all inclusive»Datum: Donnerstag, 29. März 2012Zeit: 18 – 21 UhrOrt: Basel, HEKS-Regionalstelle beider Basel, Pfeffingerstr.41

REGIONALSTELLE BERN

«Begegnung in Wort und Klang»Lesung mit Zwischentönen von und mit Walter Däpp

Der «Bund»-Journalist und Autor Walter Däpp liest aus seinem reichen journalistischen Fundus, währender von Tashi Swawatsang auf einem traditionellen tibetischen Saiteninstrument begleitet wird. Der Musi-ker ist Flüchtling und seit neun Jahren in der Schweiz. Das Zusammenspiel zweier verschiedener Kulturenlässt neue, überraschende Perspektiven entstehen. Anmeldeschluss: 25. März 2012

Datum: Donnerstag, 29. März 2012Zeit: ab 18.30 UhrOrt: Bern, Kornhausforum, Kornhausplatz 18

SECRÉTARIAT ROMAND

«Regards croisés»Semaine d’intégration de l‘EPERInformation zur Veranstaltung unter www.heks.ch/blickwechsel

Das definitive Programm mit detaillierten Informationen zu den einzelnen Anlässen finden Sieauf unseren Flyern zur Integrationswoche. Anmelden können Sie sich auch auf unserer Websitewww.heks.ch/blickwechsel

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Für das Jahr 2012 haben die HEKS-Regionalstellen wieder spannende Mitmachaktionen in ver-schiedenen Regionen der Schweiz erarbeitet, bei denen Interessierte auch nach der Integrations-woche mit HEKS-Projekten und -Projektteilnehmenden in Kontakt treten können. Es gibt vieleMöglichkeiten, aufeinander zuzugehen. Machen Sie den ersten Schritt!

Mitmachaktionen in den «Neuen Gärten»Im Rahmen des Projektes «Neue Gärten» pachtet HEKS Gartenparzellen in öffentlichen Schrebergartenarealen in verschiedenen Kan-tonen der Schweiz und bewirtschaftet diese zusammen mit Flüchtlingsfrauen und Flüchtlingsfamilien. Die Mitmachaktionen in denHEKS-Gärten bieten Ihnen die Möglichkeit, mit den an den Gartenprojekten teilnehmenden Frauen und Familien in Kontakt zu treten,aber auch selbst tatkräftig im Garten mitzuhelfen:

Regionalstelle Aargau/Solothurn28. April 2012, 9.00 – 13.00 Uhr

4. Mai 2012, 15.00 bis ca. 17.30 Uhr

Regionalstelle beider Basel12. Mai 201214.30 Uhr

Regionalstelle BernErntedankfest 2012Datum/Ort noch offen

Regionalstelle Zürich/Schaffhausen22. September 2012Zeit noch offen

Weitere MitmachaktionenRegionalstelle beider BaselHerbst 2012 Datum/Ort noch offen

Regionalstelle OstschweizJuni 2012

14. November 2012 14.00 – 17.00 Uhr

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Mitmachaktionen finden Sie auf unserer Website www.heks.ch/blickwechsel. Wenn Sielaufend über unsere Aktionen informiert werden möchten, abonnieren Sie den HEKS-Newsletter unter www.heks.ch/newsletter

Mitmachaktionen 2012

Für alle offene Aktion gemeinsam mit der Regionalgruppe Bioterra Solothurn im HEKS-Garten in Solo-thurn (Familiengartenareal Allmendstrasse, Weststadt).

Im HEKS-Garten in Buchs (Familiengartenareal Buchs Bollimatte) können Interessierte gemeinsam mitProjektteilnehmenden Hand anlegen und einen Kiesplatz erstellen.

Interessierte können gemeinsam mit den HEKS-Projektteilnehmenden und in Zusammenarbeit mit Bioterraauf einem HEKS-Garten im Familiengartenareal Reinach Mischkulturbeete nach biologischen Richtlinienanlegen – eine haut- und erdnahe Erfahrung.

Zum Erntedankfest organisiert die Regionalstelle Bern eine Mitmachaktion für Interessierte in den «NeuenGärten» in Bern.

Mitmachaktion zum Thema «Herbstanfang» in den «Neuen Gärten» Zürich (Familiengartenareal «Im un-teren Erlen», Auzelg Zürich)

Die beiden HEKS-Projekte Vitalina und Edulina in Basel bieten Interessierten einen gemeinsamen Werk-stattnachmittag an, an dem Eltern mit ihren Kindern die Arbeit von HEKS in der frühen Förderung und derinterkulturellen Vermittlung erleben und erfahren können: direkt und konkret, spielerisch und spielend.

Die HEKS-Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende St. Gallen/Appenzell/Thurgau gibt Ihnen einen realisti-schen Einblick in das «wirkliche» Leben von Asylsuchenden in der Region. Sie besuchen eine Asylunterkunft,sprechen über aktuelle Sorgen und Nöte der Flüchtlinge und erhalten Informationen über die rechtlichen Rahmenbedingungen im Asylverfahren.

HEKS TG job öffnet Ihnen die Türen zum Atelier und bietet die Gelegenheit, unter Anleitung gemeinsammit den Projektteilnehmenden Weihnachtskarten herzustellen. Im Anschluss gibt es bei einem Glas Glüh-wein die Möglichkeit zum Austausch mit den Mitarbeitenden.

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Das Bestellformular und viele weitere originelle Geschenke finden Sie unter: www.hilfe-schenken.ch

Möchten Sie die HEKS-Projektarbeit in der Schweiz unterstützen und gleichzeitig einem Verwandten oderBekannten eine Freude bereiten? Die Aktion «Hilfe schenken» von HEKS macht’s möglich: Sie überraschenIhre Liebsten und Freunde mit einem Geschenk, das Freude bereitet und gleichzeitig Hilfe für sozial Be-nachteiligte in der Schweiz leistet. Ihr Geschenk kommt doppelt an: bei Ihren Liebsten als stilvolle Schen-kungsurkunde, bei den HEKS-Projekten als tatsächliche Spende.

Unterstützen Sie HEKS-Projekte inder Schweiz und schenken Sie Hilfe …

… die ein Leben lang nachwirktDie Fundamente für erfolgreiche Bildungs- und Le-bensverläufe werden in der frühen Kindheit gelegt.Kinder, welche zu Hause nicht gefördert werden,tragen oft ein Leben lang an der fehlenden Unter-stützung. Das HEKS-Projekt schritt:weise unterstütztKinder aus sozial benachteiligten Familien mit einem18 Monate dauernden Spiel- und Lernprogramm.Die Kleinkinder werden gefördert und deren Elternfür ihre Bedürfnisse sensibilisiert. Unterstützen Sie«schritt:weise» mit einer Spielzeugkiste!

Spielzeugkiste für nur Fr. 75.–

… damit eine Flüchtlingsfamilie Bodenunter den Füssen bekommtMenschen, die aus ihrem Heimatland fliehen muss-ten, sind weit entfernt von ihrem gewohnten Um-feld und entwurzelt. Deshalb fällt es Flüchtlingen oftschwer, sozialen Anschluss zu finden. Mit gemiete-ten Familiengärten schafft HEKS einen Begegnungs-ort. Dort treffen sich Familien unterschiedlichsterHerkunft, pflegen zusammen den Garten und ihrenWortschatz – denn die gemeinsame Sprache istDeutsch. So entstehen neue, vielfältige Gemüsegär-ten, die Heimat bilden für Gross und Klein.

Gartenzwerge für nur Fr. 50.–

Zu guter Letzt: Schenken Sie Hilfe

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Hilfswerk der Evangelischen Kirchen SchweizIm Kleinen Grosses bewirken.

Hauptsitz Zürich

HEKSSeminarstrasse 28Postfach8042 ZürichTelefon 044 360 88 00Fax 044 360 88 [email protected] 80-1115-1

www.heks.ch

Foto

: HEK

S/A

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Das HEKS-ProgrammAKEP in Basel fördertKinder und Jugendlicheaus der Türkei mit inte-grativem Sprach- und

Kulturunterricht in ihrerErstsprache Türkisch. Die bewusste Auseinander-setzung mit der eigenenHerkunft unterstützt die

persönliche Entwicklung,wirkt identitätsstiftendund hilft den Kindern bei der Integration in derSchweiz.