das nierenzellkarzinom - opus 4 · renal cell carcinoma is one of the ten most common cancers in...
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Das Nierenzellkarzinom
Entwicklung eines Dokumentationssystems zur Etablierung einer zentrumsübergreifenden Datenbank
und eines Zweitmeinungssystems
Der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
zur Erlangung des Doktorgrades Dr. med.
vorgelegt von Florian Distler
aus Neumarkt i.d.OPf.
Als Dissertation genehmigt
von der Medizinischen Fakultät
der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Tag der mündlichen Prüfung: 15. Juli 2014 Vorsitzender des Promotionsorgans: Prof. Dr. med. Dr. h. c. J.
Schüttler
Gutachter: Prof. Dr. med. B. Wullich
Prof. Dr. med. T. Ebert
MEINER FAMILIE
INHALTSVERZEICHNIS
Zusammenfassung 1
Summary 2
1. Einleitung 3
2. Auswahl der zu dokumentierenden Parameter 5
2.1. Diagnostische Parameter 5
2.1.1 Anamnese 5
2.1.2 Bildgebende Verfahren 9
2.1.3 Biopsien 11
2.2. Therapeutische Parameter 12
2.2.1. Chirurgische Therapie 12
2.2.2. Konventionelle chirurgische Verfahren 12
2.2.2.1. Andere instrumentelle Verfahren 14
2.2.2.2. Chirurgische Therapie von Tumorthromben 15
2.2.2.3. Chirurgische Therapie bei metastasiertem Nierenzellkarzinom 15
2.2.3. Medikamentöse Tumortherapie 16
2.2.4. Spezielle Therapie von Knochenmetastasen 20
2.2.5. Schmerz- und Palliativtherapie 20
2.3. Prognostische Parameter 21
2.3.1. Diagnostische Prognosefaktoren 21
2.3.2. Histologische Prognosefaktoren 23
2.3.3. Klinische Prognosefaktoren 29
2.3.4. Molekulare Marker als Prognosefaktoren 30
2.3.5. Nomogramme 30
2.4. Nachsorgeparameter 32
2.5. Zusammenfassung der zur Verfügung stehenden Parameter 33
3. Entwicklung der Datenbankstruktur 41
3.1. Informationstechnologische Grundlagen der Datenbank 41
3.2. Orientierung an bisherigen Dokumentationssystemen 43
3.2.1. ProstaWeb 43
3.2.2. Projekt Zweitmeinung Hodentumor 44
3.3. Strukturierung der Datenerfassung 44
3.4. Überarbeitete Datenerfassung in Anlehnung an den klinischen Alltag 51
4. Implemetierung der Nierentumor-Datenbank in der „UroCloud“ 53
4.1. Die „UroCloud“ 53
4.2. Betaversion der Nierentumor-Datenbank 53
5. Diskussion 56
6. Bibliografie 60
6.1. Literaturverzeichnis 60
6.2. Abbildungsverzeichnis 64
6.3. Tabellenverzeichnis 65
7. Abkürzungsverzeichnis 66
8. Anhang 68
8.1. Endgültige Datenerfassung 68
Danksagung 94 9.
1
Zusammenfassung Hintergrund und Ziele
Das Nierenzellkarzinom zählt zu den zehn häufigsten Krebserkrankungen in
Deutschland und ist nach dem Prostatakarzinom und dem Urothelkarzinom der
häufigste maligne Tumor in der Urologie. Das Nierenzellkarzinom gilt als
resistent gegenüber der herkömmlichen Chemotherapie und auch der
Strahlentherapie. Der Forschungsschwerpunkt liegt heute bei der sogenannten
„Targeted Therapie“, durch die in den letzten Jahren eine Vielzahl neuer
Substanzen zur Zulassung gelangten. Aber auch die operative Therapie hat
durch neue chirurgische Techniken eine umfassende Wandlung erfahren.
Inwieweit diese Veränderungen flächendeckend in der ambulanten und
stationären Versorgung in Deutschland umgesetzt sind, lässt sich nur schwer
beurteilen.
Diese Dissertation hat es sich zum Ziel gesetzt, ein webbasiertes
Dokumentationssystem für das Nierenzellkarzinom zu entwickeln, das als
Instrument für eine zentrumsübergreifende Versorgungsforschung (inkl.
Benchmarking, Zweitmeinungseinholung) eingesetzt werden kann.
Ergebnisse
Unter Berücksichtigung einschlägiger Literatur und der Leitlinien der European
Association of Urology wurde ein Datenerfassungsmodel erstellt, das die
relevanten Parameter zur Diagnose, Therapie und Nachsorge des
Nierenzellkarzinoms abbildet. Abschließend wurde das erarbeitete System in
die sog. „Urocloud“ der Deutschen Gesellschaft für Urologie implementiert.
Schlussfolgerungen
Zusammenfassend lässt sich der Kern der Arbeit in drei Teile aufteilen:
Die Festlegung relevanter Parameter (Diagnose, Therapie, Nachsorge)
Die Entwicklung einer Datenerfassung, die alle Zusammenhänge enthält und
logisch strukturiert.
Die Etablierung und Implementierung eines einfach zu bedienenden Systems
in die „Urocloud“
2
Summary Background and aims
Renal cell carcinoma is one of the ten most common cancers in Germany.
Furthermore it is the third most carcinoma in urology after prostate and bladder
cancer. Renal cell carcinoma is highly resistant to cytotoxic chemotherapy or
radiotherapy. Therefore today's research focus of drug therapy of renal cell
carcinoma is on the "targeted therapy". This effort leaded to a large number of
new drug registrations. Also the operative approach underwent comprehensive
changes due to new surgical techniques. It is difficult to assess to what extent
this medical progress is implemented in outpatient and inpatient medical care in
Germany.
The purpose of this dissertation was to develop a web based documentation
system for the renal cell carcinoma, which can be used to do health services
research (incl. benchmarking and getting second opinion) in a wide network.
Findings
Based on relevant literature and the Guidelines of the European Association of
Urology a model of data acquisition was developed, which collects all relevant
parameters of diagnosis, therapy and follow up. Finally the system was
implemented in German Association of Urology’s “Urocloud”.
Conclusion
In summary, the core of this dissertation can be divided into three parts:
determination of the relevant parameters (diagnosis, therapy, follow-up)
developing a mapping, which contains those correlations and structures in a
logical way
building up an easy tool which is implemented in “Urocloud”
3
Einleitung 1.
Rund 426 800 Krebsneuerkrankungen verzeichnete das Robert-Koch-Institut
(RKI) im Jahre 2006 in Deutschland. Im Vergleich zu den 1980-er Jahren
ermittelte das RKI 2006 eine Gesamtzunahme der 5-Jahres-Überlebensrate
von 50% auf 62% für Frauen und von 38% auf 57% für Männer. [20] Diese
Zahlen belegen die Fortschritte in der Versorgung onkologischer Patienten und
zeigen die Wichtigkeit der weiteren medizinischen Forschung auf. Neue
Erkenntnisse in der Nuklearmedizin, der operativen Therapie, der
Pharmakologie, der Inneren Medizin und der Früherkennung ermöglichen
kontinuierlich neue Therapieansätzen.
Allein die medikamentöse Behandlung von Tumorerkrankungen hat in den
letzten Jahren signifikante Erfolge durch neue Chemotherapeutika, durch
Immunotherapie und nicht zuletzt durch die „Targeted Therapy“ zu verzeichnen.
Rund 31% aller Arzneimittelprojekte und damit der größte Anteil an
Entwicklungskosten entfällt auf die Entwicklung neuer Krebstherapeutika. Pro
neues Arzneimittel sind das über 800 Millionen US Dollar. Diese Summe
schlägt sich auch in den Arzneimittelpreisen nieder. Allein in den letzten 6
Jahren stiegen die Ausgaben für Arzneimittel um über 42% auf 30,18 Milliarden
Euro. [1, 2]
Vor allem in der Krebstherapie steigen durch neue und damit teurere
Medikamente die Behandlungskosten. Der ständige Wandel der
Therapieoptionen, die neuen Onkologika und die steigenden Kosten stellen den
Kliniker und auch den ambulant tätigen Arzt vor die schwierige Aufgabe
Wirtschaftlichkeit, Notwendigkeit, Behandlungserfolg und -benefit erfolgreich zu
vereinen.
Besonders schwer therapierbare und/oder fortgeschrittene Karzinomstadien
stellen in diesem Fall eine Herausforderung dar. Auch das Nierenzellkarzinom
(RCC) gehört zu dieser Gruppe. Auf Grund der geringen Strahlensensiblität und
der hohen Resistenz gegenüber Chemotherapeutika waren die
Therapieoptionen vor Beginn der „Targeted Therapy“ und Immuntherapie sehr
begrenzt. In dieser Arbeit soll das Augenmerk auf diese Karzinomform gelegt
werden. Da zudem beim RCC häufig aktualisierte Therapierichtlinien schnell
den Überblick verlieren lassen, soll ein Weg gefunden werden, es den
4
behandelnden Urologen zu erleichtern, die richtige Therapie für jeden Patienten
zu finden. Dafür ist es nötig, die Erfolge neuer Onkologika in ihrer Gänze zu
erfassen und zu dokumentieren. Da diese Erfolge stark von der Verfassung und
dem konkreten Krankheitsausmaß des behandelten Patienten abhängen,
müssen dessen Daten ebenfalls erfasst und standardisiert dokumentiert
werden.
Ist die Grundlage einer standardisierten Erfassung gegeben, kann über eine
internetbasierte Plattform ein sogenanntes Zweitmeinungssystem etabliert
werden. Dieses soll dem Benutzer ermöglichen, sich mit anderen Kollegen
auszutauschen, um die individuell beste Therapie für seine Patienten zu finden.
Hierdurch wird auch die Vernetzung von Wirtschaftlichkeit und
Behandlungserfolg stark gefördert, da vermieden werden kann, dass unnötige
und teure Medikamente eingesetzt werden, die keinen nennenswerten Benefit
für den Patienten bringen würden.
Auch ist es denkbar, dieses neu entwickelte Datensystem einer
Fachgesellschaft zugänglich zu machen. Dadurch könnten neue Verfahren im
klinischen Alltag beobachtet und der jeweilige Mehrnutzen besser abschätzt
werden.
Diese Arbeit wird sich mit der Entwicklung einer Datenbank beschäftigen, die
RCC-Patienten und deren Versorgung vom Zeitpunkt der Diagnose an
standardisiert dokumentiert.
5
Auswahl der zu dokumentierenden Parameter 2.
Im Folgenden sollen die einzelnen Parameter gefunden werden, die für eine
solche Datenbank benötigt werden. Dafür ist es zunächst nötig, alle möglichen
Parameter zu identifizieren und die tatsächlich relevanten in einem zweiten
Schritt festzulegen. Dies soll bewirken, dass eine Dokumentation sowohl
schnell, aber auch, in Bezug auf die klinische Relevanz, vollständig
durchgeführt werden kann. Gleichzeitig wird dadurch einer Ansammlung von
unnötigen und ungenutzten Daten vorgebeugt.
Es werden Parameter aus den Bereichen Diagnostik, Therapie, Nachsorge und
Prognose erhoben, die ein umfassendes Bild eines RCC-Patienten und dessen
Therapie, Verlauf und Nachsorge erkennen lassen sollen.
2.1. Diagnostische Parameter
An erster Stelle stehen die Parameter, die im Laufe der Diagnostik erhoben
werden. Diese sind wichtig, um den Allgemeinzustand des Patienten und den
adäquaten Diagnoseweg beurteilen zu können.
2.1.1. Anamnese
In der Anamnese sollen Aussagen zum Zustand des Patienten erfolgen. Im
Einzelnen sind das Symptome, die auf ein Nierenzellkarzinom hinweisen
können. Dies sind zum Beispiel Hämaturie, Schmerzen, Anorexie,
Gewichtsverlust, Unwohlsein oder evtl. sogar ein palpabler Abdominaltumor.
Ebenfalls stellen die Ermittlung des Karnofsky-Indexes bzw. des ECOG-
Performance Status (vgl. Tabelle 1) und die Erhebung von Begleiterkrankungen
und Risikofaktoren, wie Nikotinabusus, Dialyse und Diuretika-Einnahme
Eckpfeiler der Anamnese dar. [25]
6
Grad/Wert Beschreibung
ECOG-PS
0 Volle Aktivität; Fähigkeit alle Aufgaben wie vor der Erkrankung
ohne Einschränkungen auszuführen.
1
Eingeschränkt bei physikalisch ermüdender Aktivität, aber ambulant behandelbar und fähig leichte Arbeit oder sitzende
Tätigkeiten, wie leichter Hausarbeit oder Büroarbeit zu verrichten.
2
Ambulanter Patient. Fähig alle Selbstversorgungstätigkeiten zu verrichten. Nicht fähig zu arbeiten. Über 50% der Wachstunden
auf den Beinen.
3 Selbstversorgung nur im eingeschränktem Maße möglich.
Beschränkt auf Bett oder Stuhl länger als 50% der Wachstunden.
4 Vollbehinderung. Unfähig zu irgendeiner Form der
Selbstversorgung. Komplett beschränkt auf Bett oder Stuhl.
Karnofsky-PS
100 Keine Beschwerden, keine Zeichen der Krankheit.
90 Fähig zu normaler Aktivität, aber geringe Anzeichen für
Erkrankung.
80 Normale Aktivität mit Anstrengung möglich. Deutliche Symptome.
70 Selbstversorgung möglich. Normale Aktivität oder Arbeit nicht
möglich.
60 Selbständig in den meisten Bereichen, aber zusätzliche
Hilfestellung nötig.
50 Erhebliche Hilfestellung nötig. Häufige medizinische Versorgung
nötig. Selbstversorgung stark eingeschränkt.
40 Behindert. Qualifizierte Hilfe benötigt.
30 Schwerbehindert. Krankenhausaufenthalt erforderlich. Aber kein
drohender Tod.
20 Schwerkrank. Unterstützende Maßnahmen und/oder
Krankenhausaufenthalt erforderlich.
10 Drohender Tod.
0 Tot.
Tabelle 1: ECOG-PS und Karnofsky-Index [10]
7
Obwohl hereditäre RCCs nur einen Anteil von 3-5% an der Gesamtmasse des
RCC haben, sollte eine Familienanamnese generell erhoben werden. So spielt
das von Hippel Lindau Syndrom, das einen Defekt im VHL-Gen zeigt, die
HLRCC, das HPRCC, der TSC und das Birt-Hoog-Dubé-Syndrom neben
einigen anderen Syndromen bzw. Gendefekten eine entscheidende Rolle,
wenn es um die Entwicklung und die Behandlung von hereditären
Nierenzellkarzinomen geht. [19, 25, 49] So hat zum Beispiel ein Träger eines
Gendefekts im Tumorsuppressorgen VHL, va. beim Phänotyp 1 und 2B, eine
hohe Wahrscheinlichkeit ein klarzelliges Nierenzellkarzinom zu entwickeln. Das
VHL-Protein nimmt Einfluss auf die Angiogenese, unter anderem durch die
Regulation des VEGF und ist auch bei 60-70% der Patienten ohne
nachweisbares VHL-Syndrom in den Tumorzellen gestört. [29] Aus diesen
Erkenntnissen der hereditären RCCs ergeben sich neue Angriffspunkte gegen
das RCC, wie sie in der antiangiogenetischen Therapie verfolgt
werden. (siehe 2.2.3)
Auch laborchemische Veränderungen, wie ein erhöhtes Haptoglobin oder eine
hypochrome, mikrozytäre Anämie, können Hinweise auf ein malignes
Geschehen geben. Zudem ist bei einem positiven Test auf Erythrozyten im Urin
an einen Einbruch des Tumors in das Hohlsystem der Niere zu denken.
Da der altersspezifische Erkrankungsgipfel für RCC zwischen 65 und 75 Jahren
liegt, ist eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Begleiterkrankungen bei
Diagnosestellung gegeben. [20] Begleiterkrankungen können den
Krankheitsverlauf und zudem die Wahl der Therapie entscheidend
beeinflussen. [4] So könnten gewisse operative Verfahren u.U. bei Patienten mit
schweren Begleiterkrankungen nicht durchgeführt werden. Auch kann die Wahl
einer medikamentösen Therapie durch das Vorliegen von Vorerkrankungen
eingeschränkt sein. Zur Erfassung aller relevanten Begleiterkrankungen bietet
sich der von Charlson entwickelte und validierte Komorbiditätsindex an. [8] In
diesen werden bestimmten Erkrankungen bestimmte Punktwerte zugeordnet.
Je höher der Gesamtpunktwert, desto höher ist das jeweilige Risiko für die
negative Beeinflussung von Begleiterkrankungen auf das Outcome des
Patienten. Die genauen Punktewerte und die erfassten Erkrankungen können
aus Tabelle 2 abgelesen werden.
8
Original Charlson-Komorbiditätsindex
Komorbidität Definition Punkte
Herzinfarkt
Patient mit Krankenhausaufenthalt wegen elektrokardiographisch und/oder
enzymatisch nachgewiesenen Herzinfarkt
1
Herzinsuffizienz
Patient mit nächtlicher oder durch Anstrengung induzierter Dyspnoe mit
Besserung der Symptomatik unter Therapie
1
periphere arterielle
Verschlusskrankheit
Patient mit Claudicatio intermittens, nach peripherer Bypass-Versorgung, mit akuten arteriellen Verschluss oder Gangrän sowie nicht versorgten abdominellen oder thorakalen
Aortenaneurysma >6cm
1
Zerebrovaskuläre Erkrankungen
Patient mit TIA oder Apoplex ohne schwerwiegende Residuen
1
Demenz Patient mit chronischen kognitiven Defizit 1
chron. Lungenerkrankung
Patient mit pulmonal bedingter Dyspnoe bei leichter oder mäßig schwerer
Belastung ohne Therapie oder Patient mit anfallsweiser Dyspnoe (Asthma)
1
Kollagenose Polymyalgia rheumatica, Lupus erythe-
matodes, schwere rheumatoide Arthritis, Polymyositis
1
Ulkuskrankheit Patienten die bereits einmal wegen
Ulzera behandelt wurden 1
Leichte Lebererkrankung
Leberzirrhose ohne Portale Hypertension 1
Diabetes mellitus (ohne
Endorganschäden)
Patient mit Diabetes. mellitus und medikamentöser Therapie
1
Hemiplegie 2
Mäßig-schwere Nierenerkrankung
Dialysepflichtigkeit oder Kreatinin >3mg/dl
2
9
Diabetes mellitus mit Endorganschäden
oder zurückliegende Krankenhausaufnahmen wegen
hyperosmolaren Koma oder Ketoazidose 2
Tumorerkrankung Sämtliche solide Tumore ohne Nachweis
von Metastasen innerhalb der letzten fünf Jahre
2
Leukämie Akute oder chronische Leukämie 2
Lymphom Hodgkin und Non-Hodgkin-Lymphome,
Multiples Myelom 2
Mäßig-schwere Lebererkrankung
Leberzirrhose mit portaler Hypertension ohne stattgehabte Blutung und Patienten
mit Varizenblutung in der Anamnese 3
Metastasierter solider Tumor
6
AIDS 6
Tabelle 2: Original Charlson-Komorbiditätsindex [8]
2.1.2. Bildgebende Verfahren
Durch immer weiter verbesserte Bildgebung erweitern sich auch die
Möglichkeiten in der radiologischen Diagnostik des RCC.
Durch die Ultraschalluntersuchung werden heutzutage die meisten RCCs
bereits in frühen Stadien entdeckt, was eine immense Prognoseverbesserung
im Vergleich zu früheren Jahren zur Folge hat. Moderne Ultraschallsysteme
lassen heutzutage eine sehr genaue Aussage zur Malignität einer zystischen
Masse an der Niere zu. Man bedient sich hier der sogenannten Bosniak
Klassifikation (siehe Tabelle 3). Der Ultraschall lässt sich auch zum Staging
verwenden, da er Hinweise auf einen eventuellen Tumorthrombus in der Vena
cava geben kann. [28, 52]
10
Bosniak-Klassifikation
Beurteilung Typ Beschreibung
benigne Zysten
I Echolose, einfache Zyste mit haardünner Wand;
ohne Septen; ohne Kalzifikation; ohne solide Komponenten; keine KM-Aufnahme
II
Zyste mit wenigen haardünnen Septen; feine Kalzifizierung in Wand oder Septen möglich;
homogene, hyperdense, scharf begrenzte Läsionen < 3 cm
Engmaschige Verlaufskontrollen
nötig, nicht eindeutig von
maligner Masse abgrenzbar
IIF
a) Zyste mit mehreren haardünnen Septen; minimale Kontrastverstärkung der Wand
oder eines Septums; minimale Verdickung der Wand oder Septen; knotige und dicke Kalzifikationen ohne KM-Anreicherung;
keine kontrastverstärkenden weichteiligen Elemente.
b) Komplett intrarenale, nicht kontrastverstärkte, hyperdense Läsionen
≥ 3 cm
Wahrscheinlichkeit für Malignität
>50% III
Unklare zystische Masse, verdickte, irreguläre Wand und Septen mit eventuellen
Kontrastverstärkungen
Sehr wahrscheinlich
maligne IV
Klar maligne zystische Masse, die kontrastverstärkendes Weichteilgewebe enthält
Tabelle 3: Bosniak-Klassifikation [28]
Auch CT und MRT haben einen hohen Stellenwert in der Diagnostik und im
Staging des RCC. So wird die bessere Auflösung und die Möglichkeit der
Verwendung von KM dazu verwendet, eine genauere Differenzierung von
auffälligen, jedoch nicht eindeutigen US-Befunden durchzuführen. [35]
Außerdem ist eine Identifizierung von Fett über die Bestimmung der
Houndsfield-Units erleichtert und die phasische KM Aufnahme im Hinblick auf
Malignität aussagekräftiger als der Ultraschall. Zudem kann ein Onkozytom auf
Grund der höheren Kontrastschärfe leichter identifiziert werden. [35]
Heutzutage ist überdies eine dreidimensionale Darstellung des Tumors möglich,
wodurch sich das operative Vorgehen, insbesondere bei schwierigen
anatomischen Verhältnissen, besser planen lässt. [35] Auch zum Staging wird
11
das CT heutzutage verwendet. Ein Thorax-Röntgen ist jedoch vor einem
Thorax-CT vorgeschrieben. Ein Kopf-CT und Knochen-CT ist nicht generell
notwendig, wenn keine klinischen Hinweise für Hirn- oder Knochenmetastasen
vorliegen. [28]
Durch die Entwicklung der CT-Angiographie und MR-Angiographie ist die
invasive Angiographie bis auf wenige Ausnahmen obsolet. [21] Durch diese
Verfahren können auch Tumorthromben in der Vena renalis bzw. der Vena
cava präoperativ festgestellt werden. Zur Ausdehnungsklassifizierung kann die
Mayo-Klassifikation (siehe Tabelle 4) herangezogen werden. [23].
Level 1 im oder am Eingang der Nierenvene bzw. < 2 cm
in IVC
Level 2 in IVC > 2cm, aber inferior der Lebervenen
Level 3 im intrahepatischen Anteil der IVC
Level 4 epiphrenisch bis in das rechte Atrium
Tabelle 4: Mayo-Klassifikation für Tumorthrombus bei RCC [23]
Als Vorteil der MRT im Vergleich zum CT ist eine bessere Abgrenzung einer
Pseudokapsel zu nennen und eine bessere Differenzierung von RCC-Subtypen,
jedoch ist die MRT mit höheren Kosten verbunden. [28, 33, 35]
PET-CTs sind heutzutage noch keine Standarduntersuchung, bieten aber die
Möglichkeit einer besseren Erhebung des LK-Status. [7, 28]
2.1.3. Biopsien
Tumorbiopsien werden beim Verdacht auf ein RCC nur in besonderen Fällen
durchgeführt. So zum Beispiel vor einer systemischen Therapie bei inoperablen
und metastasierten Primärtumor, da ein definitiver histologischer Nachweis
eines RCC obligat ist. Auch zur Gewinnung von histologischem Material vor
ablativen Therapieverfahren wird die Biopsie eingesetzt. Ebenfalls wird zur
Abklärung von nicht klar radiologisch bestimmbaren Läsionen eine Biopsie in
Ausnahmefällen zur Differenzierung herangezogen. [24, 28]
12
2.2. Therapeutische Parameter
Im Folgenden sollen die einzelnen therapeutischen Parameter, die für die
Datenbank erhoben werden, aufgezeigt werden. Diese sind wichtig, um die
genaue Behandlung bzw. Vortherapie, die für die Erstellung einer Zweitmeinung
nötig ist, für den jeweiligen Patienten vollständig darzustellen.
2.2.1. Chirurgische Therapie 2.2.2. Konventionelle chirurgische Verfahren
Bei der operativen Therapie des RCC gibt es mehrere mögliche Optionen, die
je nach Tumorbeschaffenheit, Expertise des Operateurs und
Ressourcenverfügbarkeit angewendet werden können. Im Groben lassen sich
die Verfahren in offene und laparoskopische Zugänge; die radikale bzw.
partielle Nephrektomie einteilen. Die häufigste OP-Methode ist die offene
radikale Nephrektomie. Hier gibt es wiederum die Möglichkeit eines
transperitonealen oder retroperitonealen Zugangs zur Niere. Nach Exploration
der Niere und des Nierenstiels werden zunächst die Arterien und im Anschluss
die Venen inklusive Lumbalvenen, Vena suprarenalis und der linken Gonaden
Vene bei Nephrektomie der linken Niere ligiert. Der Ureter erfährt vor der en
bloc Entnahme der Niere eine Doppelligatur. Bei großen Oberpoltumoren, die in
die Gerota-Faszie einstrahlen bzw. die Nebenniere infiltrieren, ist zusätzlich
nach Nephrektomie eine Adrenalektomie angezeigt, um mögliche
Tumorausläufer zu entfernen. [48]
Lymphknotendissektion (LND) und Spezialfälle, wie Tumorthrombus und nicht
pulmonale Metastasen, werden weiter unten behandelt.
Eine radikale Nephrektomie kann auch laparoskopisch erfolgen. Die
Kontraindikationen richten sich nach der Tumorgröße und -lage und nach dem
Vorhandensein eines Tumorthrombus, der eine eventuelle Kavotomie nötig
machen würde. Der laparoskopische Zugang kann sowohl transperitoneal, als
auch retroperitoneal erfolgen. Das weitere operative Vorgehen nach Platzierung
der Trokare und Exploration des Nierenstiels entspricht dem bei der offenen
radikalen Nephrektomie. [17, 46]
13
Die Indikation zur partiellen Nephrektomie stellt sich bei kleinen Tumoren, bei
bereits vorgeschädigter kontralateraler Niere mit der Tendenz zur
Verschlechterung oder bei Einzelniere. Sie kann sowohl offen als auch
laparoskopisch erfolgen.
Wie breit der Randsaum gewählt werden sollte, wurde von POPPEL UND
REUSEL diskutiert. Sie kamen zum Ergebnis, dass der Resektionsstatus
entscheidend ist. Eine R0 Resektion mit einem Abstand größer 0,5 cm bringt
dem Patienten keinen zusätzlichen Benefit, weswegen sie einen schmalen
Rand als ausreichend erachten. [36]
Nach Entfernung des Tumors, Verschluss des eventuell eröffneten
Hohlsystems und Blutstillung im Resektionsbett wird nach optionaler
Hämostyptikaeinlage der Defekt vernäht. Ebenso kann die Einlage von
umgebendem Fett erwogen werden. Danach werden die Nierengefäße
wiedereröffnet und nach Kontrolle der Hämostase die Gerota-Faszie vernäht.
Als Komplikationen können unter anderem Nierenversagen bei zu langer
Ischämiezeit und Urinfisteln auftreten. [45]
Zur Notwendigkeit einer Lymphknotenresektion haben sich ROOSEN ET AL.
geäußert. [40] Da der Tumor sehr schnell durch gute Neovaskularisation
Anschluss an das Gefäßnetz erhält und dadurch hämatogen metastasieren
kann, ist es nicht nötig standardmäßig eine Lymphknotendissektion
durchzuführen, zumal in Studien kein nennenswerter Benefit für den Patienten
gezeigt werden konnte. Auch die verlängerte OP-Zeit und das höhere
Komplikationsrisiko seien als Gegenargumente zu nennen. Lediglich
Lymphknoten, die makroskopisch, im CT/MRT oder durch Palpation aufgefallen
sind, sollen entfernt werden. Diese Lymphknoten können dann auch für das
vollständige Staging benutzt werden. [40]
Auch die Guidelines on Renal Cell Carcinoma der EAU kommen zum Schluss,
dass nur durch Palpation oder durch CT auffällig gewordene Lymphknoten
entfernt werden sollen, erstens, um ein vollständiges Staging durchführen zu
können und zweitens, weil eine LND den Patienten keinen
Langzeitüberlebensvorteil bringt. Die Verfasser beziehen sich hier auf eine
Phase 3 randomisierte Studie von BLOM ET AL. Hier wurde jedoch keine
signifikant höhere Komplikationsrate in beiden Gruppen, LND und keine LND,
gefunden. [6, 28]
14
Andere instrumentelle Verfahren 2.2.2.1.
Neben der offenen und der laparoskopischen Therapie des RCC gibt es noch
andere chirurgische, instrumentelle Verfahren, die hier kurz beleuchtet werden
sollen.
Bei der Kryoablation wird versucht, die Tumormasse mittels einer Gefriertechnik
zu zerstören. Als Indikation gelten periphere, erhabene, gut umschriebene
Tumore mit einer Größe <4 cm. Der Zugang erfolgt ähnlich dem der
laparoskopischen OP. Nach Einbringung mehrerer Trokare und Darstellung der
Tumormasse erfolgt in der Regel eine Feinnadelbiopsie, um Material für eine
pathologische Untersuchung und Diagnosesicherung zu gewinnen. Im
Anschluss wird die Tumormasse durch eine Kältesonde zerstört. Als
Komplikationen können unter anderem Parästhesien und Verletzung des
Kelchsystems auftreten. Daneben kann auch ein Wechsel auf die offene OP
nötig werden.
Als weiteres Verfahren sei die Radiofrequenz-Ablation genannt. Hier wird
perkutan ein Applikator unter radiologischer Kontrolle wie z.B. CT oder MRT in
den Tumor eingebracht. Nach zuvor erfolgter Biopsie zur Materialgewinnung für
die pathologische Untersuchung wird mittels Hitzeentwicklung durch
hochfrequenten Strom eine Thermonekrose des Gewebes erreicht. Die
Indikation für eine RFA ist mit der der Kryoablation identisch. Als
Kontraindikation gelten intraparenchymale Tumore, da hier die Gefahr der
Schädigung des Hohlsystems besteht. Als Komplikation kann die Zerstörung
von gesundem Gewebe durch falsche Platzierung des Applikators
auftreten. [34]
In der Literatur sind noch weitere minimalinvasive Verfahren zu finden, die
jedoch derzeit noch experimentell sind. Zu nennen sind hier Verfahren, wie der
„High-Intensity-Focused-Ultrasound“, kurz HIFU und die Photodynamische
Therapie. [31, 32]
Auch in den EAU Leitlinien wird eine Aussage zu den minimalinvasiven
Verfahren getroffen. Nur die Kryoablation und Radiofrequenz-Ablation werden
von der EAU als einzige sinnvolle minimalinvasive Alternativverfahren
angesehen, wenn ein herkömmlicher Eingriff nicht möglich sein sollte. [28]
15
Chirurgische Therapie von Tumorthromben 2.2.2.2.
Die Behandlung eines Tumorthrombus, der bei 4-10% aller RCC auftritt,
erfordert je nach dessen Ausdehnung eine besondere Herangehensweise. In
Bezug auf die Ausdehnung des Tumorthrombus wird das geeignetste OP-
Verfahren gewählt. So besteht die Möglichkeit bei Level 1 Tumorthromben
durch Zurückschieben des Thrombus in die Vena renalis oder eine kleine
Umschneidung des Eintritts der Vena renalis in die IVC eine größere Kavotomie
zu verhindern. [23]
Je nach Ausdehnung des Tumorthrombus muss die Abklemmung der IVC,
zunächst infrarenal, dann superior des Tumorthrombus, der Vena renalis und
Arteria renalis der Gegenseite, der Lumbalvenen oder der Lebertrias erwogen
werden. Auch ein veno-venöser Bypass und der Einsatz der Herz-
Lungenmaschine können in ausgeprägten Thrombusfällen nötig werden. Wenn
der Thrombus mit der IVC verwachsen ist, ist die Entfernung der Gefäßwand
nötig, wodurch eine Rekonstruktion dieser erforderlich werden kann. Dies kann
zum Beispiel durch eine PTFE-Prothese oder eine Perikard- bzw. Vena-
saphena-magna-Plastik erfolgen. Je höher das Mayo-Level des
Tumorthrombus, desto höher ist die perioperative Morbidität und Mortalität. [23]
Chirurgische Therapie bei metastasiertem Nierenzellkarzinom 2.2.2.3.
Da die Tumornephrektomie nur bei vollständiger Entfernung der Tumormasse
als kurativer Ansatz anzusehen ist, stellt sich die Frage, ob Patienten mit
metastasierten RCC einen Benefit aus einer Tumornephrektomie ziehen. Die
EAU verweist bei dieser Frage in ihren Leitlinien vom April 2010 auf eine
Metaanalyse zweier randomisierten Studien. Diese zeigten, dass eine
Tumornephrektomie in Kombination mit einer Immunotherapie einen
Überlebensvorteil gegenüber einer reinen Immunotherapie ohne
Tumornephrektomie zeigt. Deshalb empfiehlt die EAU bei Patienten, die
operabel und in guter physischer Verfassung sind, eine Tumornephrektomie
durchzuführen. Studien, die sich auf einen Benefit bei Tumornephrektomie in
Kombination mit einer anderen systemischen Therapie beziehen, fehlen bis
dato. [28]
16
Die EAU sieht eine wichtige Möglichkeit in der Prognoseverbesserung von
Patienten mit mRCC in der Resektion von operablen Metastasen. [28] Die
häufigste Lokalisation für Metastasen beim RCC ist die Lunge, gefolgt von
Weichteile, Knochen, Leber, ZNS und Haut. Auch ist die Überlebensrate von
der Lokalisation der Metastase abhängig. Diese ist in absteigender Reihenfolge
Lunge, Haut, Bauchorgane, Knochen (Extremität), ZNS und Knochen (Rumpf).
Somit ergeben sich verschiedene Empfehlungen und Sachverhalte bei der
Handhabung von Metastasen. So sollte eine ipsilaterale Adrenalektomie bei
Befall der Nebenniere, Tumorgrößen über 4cm, Oberpoltumoren und oder
Tumorthrombus erwogen werden. Zudem resultiert die Exzision von
Knochenmetastasen sowohl in einer höheren Lebensqualität, als auch in einer
Prognoseverbesserung. Dem gegenüber stehen Hirnmetastasen, die meist nur
unter palliativen Gesichtspunkten therapiert werden sollten. Des Weiteren hat
das Vorhandensein von Lebermetastasen wegen der perioperativen Mortalität
eine schlechte Prognose. Jedoch sind Lebermetastasen <5cm prognostisch
günstiger. [50]
2.2.3. Medikamentöse Tumortherapie
Im metastasierten Zustand ist die alleinige Entfernung des Primärtumors nicht
ausreichend. In diesem Stadium finden die medikamentösen Therapieregime
ihre Anwendung. Leider zeigt das RCC bei der Untersuchung eine hohe
Resistenzrate gegenüber zytotoxischen Chemotherapeutika. Diese
ernüchternden Erkenntnisse schlagen sich auch in der Empfehlung der EAU
nieder, die sich gegen eine zytotoxische Monochemotherapie ausspricht.
Lediglich den Einsatz von 5-FU in Kombination mit Immuntherapeutika zieht sie
bei mRCC in Erwägung. Dem Nachteil der hohen Resistenz gegenüber
zytotoxischen Substanzen wird aber durch die Entwicklung neuer Onkologika
mit anderen Angriffspunkten in der Tumorgenese immer erfolgreicher
entgegengewirkt. [28, 44]
In früheren Jahren erforschte man die Wirkung von Zytokine gegen RCC.
Jedoch konnte nur Interferon-alpha und Interleukin 2 eine effektive Wirkung in
Studien zeigen. Dem steht jedoch ein hohes Nebenwirkungsprofil dieser
Substanzen, wie Fieber, Müdigkeit, mitunter lebensbedrohlichen Infektionen
17
und vaskuläre Schäden, die zu Ödemen führen können, gegenüber. Dabei
besitzt IL-2 ein stärkeres UAW-Profil als INF-α.
Die genaue Wirkung der Zytokine ist bis heute noch nicht im Detail geklärt. Sie
führen jedoch über die Aktivierung von T-Zellen und NK-Zellen zum direkten
Abtöten von Tumorzellen. Auch antiangiogenetische Effekte sind beschrieben
worden. [18]
Zu dieser ernüchternden onkologischen Konstellation nimmt die EAU indirekt
Stellung. INF-α ist nicht mehr als first-line-Therapie bei mRCC empfohlen. Nur
in ausgewählten Fällen kann INF-α noch zum Einsatz kommen, nämlich bei
Patienten mit histologisch gesicherten klarzelligen mRCC mit ausschließlichen
Lungenmetastasen, die zudem einen guten Allgemeinzustand aufweisen. Auf
Grund der stärkeren UAWs ist IL-2 als Monotherapie nur noch bei Patienten mit
gutem Prognoseprofil und klarzelligen RCC in Erwägung zu ziehen. [28]
Eine Kombination von zwei Zytokine konnte in Studien keinen Vorteil zeigen
und wird zudem von der EAU nicht empfohlen. [18, 28]
Den bedeutendsten Pfeiler bei der medikamentösen Therapie des mRCC bilden
heutzutage die antiangiogenetischen Medikamente, weshalb es sinnvoll ist, den
groben Pathomechanismus des RCC und damit die Wirkungsweise dieser
Medikamentensparte zu kennen.
Beim RCC ist das Gleichgewicht zwischen angiogenetischen und
antiangiogenetischen Faktoren gestört. Dies ist vor allem auf die Mutation des
VHL-Gens zurückzuführen. Dies hat die Aktivierung von HIF zur Folge, was zur
Induktion von VEGF und damit zur Angiogenese führt. Im Detail betrachtet dient
das VHL-Gen als supprimierender Faktor von HIF. HIF liegt in drei Formen vor,
wovon jedoch für diesen Pathway nur HIF1α und HIF2α von Bedeutung sind.
Das VHL-Gen kodiert ein Protein, das mit Elongin B, Elongin C, Cul2 oder Rbx1
eine Bindung eingeht, sich damit an HIF anlagert und dieses hydroxyliert. Dies
geschieht jedoch nur bei normoxischen Zuständen. Das bedeutet, dass HIF bei
Ausfall des VHL-Gens oder Hypoxie nicht mehr hydroxyliert werden kann und
dadurch akkumuliert. Diese Akkumulation von HIF führt zur Aktivierung von
vielen Genen, wie VEGF, GLUT1 für den Glukose-Transport, IGF, ein
Wachstumsfaktor, CAIX für die pH-Regulation und CXCR4 für die Proliferation
und Metastasierung des Tumors. HIF kann auch durch andere Proteine
beeinflusst werden. So wird es zum Beispiel durch mTOR hochreguliert, was
wiederum zu einer Akkumulation von HIF führt. Hier kann mit Hilfe von mTOR-
18
Inhibitoren entgegengesteuert werden. [37] Ziel der antiangiogenetischen
Medikamente sind diese Pathways, wobei sich die Medikamente in zwei
Gruppen einteilen lassen und zwar in die Signaltransduktionsinhibitoren und die
monoklonalen Antikörper.
Im Folgenden seien kurz die zugelassenen und von der EAU empfohlenen
Medikamente genannt. Die Signaltransduktionsinhibitoren bestehen aus
Sunitinib, Sorafenib, Pazopanib, Axitinib, Tivozanib. Die Gruppe der mTOR-
Inhibitoren bilden Temsirolimus und Everolimus. Auch der Einsatz monoklonaler
Antikörper (mAK) hat in die Therapie des mRCC Einzug gehalten. Monoklonale
Antikörper basieren auf einer Verschmelzung einer B-Zelle mit einer Zelle der
Myelom-Zelllinie, was ermöglicht, dass spezifische Antikörper durch diese
entstandene hybride Zelle, produziert werden. Der einzige, von der EAU
empfohlene mAK ist Bevacizumab, der gegen VEGF gerichtet ist.
Zur besseren Übersichtlichkeit können aus der Tabelle 5 die evidenzbasieren
Empfehlungen der EAU von 2013 zur medikamentösen Tumortherapie
abgelesen werden. [27]
19
2013 EAU evidenzbasierte Empfehlung zur medikamentösen first- und second- und third-line Therapie beim klarzelligen mRCC
Behandlung
Risiko(nach MSKCC, vgl. 2.3.5) oder
vorausgegangene Behandlung
Empfohlenes Medikament
First-line
Geringes Risiko
(0 MSKCC Punkte)
Mittleres Risiko (1-2 Punkte)
Sunitinib
Bevacizumab + INF-alpha
Pazopanib
In ausgewählten Patientengruppen:
IFN-α
Hochdosis IL-2
Hohes Risiko (>2 Punkte) Temsirolimus
Second-line
Vorausgegangene Zytokintherapie
Sorafenib
Axitinib
Pazopanib
Vorausgegangene Tyrosinkinase-Inhibitor-
Therapie
Axitinib
Sorafenib
Everolimus
Third-line Vorausgegangene
Tyrosinkinase-Inhibitor-Therapie
Everolimus
Tabelle 5: 2013 EAU evidenzbasierte Empfehlung zur medikamentösen first-, second- und third-line Therapie beim klarzelligen mRCC [27]
Im Dezember 2011 wurde in „THE LANCET“ das Ergebnis einer randomisierten
Phase 3 Studie veröffentlicht, in der erstmals zwei
Signaltransduktionsinhibitoren miteinander verglichen wurden. Dies waren
Axitinib, ein Inhibitor von VEGFR 1, 2 und 3 der zweiten Generation und
Sorafenib. In dieser Studie zeigte sich bei Axitinib eine signifikant höheres
progressionsfreies Überleben von median 6,7 Monaten versus 4,7 Monaten bei
Sorafenib (p < 0,0001). Zugelassen wurden zur Studie Patienten, die bereits
eine first-line Therapie erhalten hatten. Ein größerer Unterschied zeigte sich in
20
der Gruppe der Patienten mit vorangegangener Zytokintherapie. Hier lag das
mediane Überleben bei 12,1 Monaten versus 6,5 Monaten bei Sorafenib
(p < 0,0001). [39]
Weitere Therapieansätze (z.B. Einsatz dendritischer Zellen, photodynamische
Therapie) sind bisher noch Studien vorbehalten [28, 30, 42]
2.2.4. Spezielle Therapie von Knochenmetastasen
Im Gegensatz zu vielen anderen Tumorarten zeigt das RCC eine
Knochenmetastasierung vom osteolytischen Typ, worin die schwierigere
Handhabbarkeit dieser Metastasen begründet ist. So ist eine Behandlung mit
Radionukliden, wie Strontium-89 und Samarium-153, die bei osteoplastischen
Metastasen Wirkung zeigen, von geringem Erfolg gekennzeichnet. [51]
Die Aggressivität der RCC-Knochenmetastase liegt in der Pathophysiologie
ihres Wachstums. So führt die Adhäsion von Tumormetastase-Zellen am
Knochenmarkstroma zur Sezernierung von TGF-β, PTHrP und IL-6 und damit
zur Aktivierung von Osteoklasten. Dies resultiert in einer Knochenlyse, was zur
weiteren Freisetzung von TGF-β und IL-6, die in der Knochenmatrix eingelagert
sind, führt. Dadurch wird die Lyse weiter vorangetrieben und der Tumor kann
weiter wachsen, der wiederrum TGF-β, PTHrP und IL-6 freisetzt. (Circulus
vitiosus). [41]
Die Symptome einer Knochenmetastase umfassen Knochenschmerzen,
Knochenbrüche, Hyperkalzämie, Myelosuppression und Nervenkompression.
Es bieten sich bei der Behandlung von Knochenmetastasen drei mögliche
Behandlungswege an: die Radiotherapie, die Chirurgie und/oder die
systemische medikamentöse Behandlung (Bisphosphonate, Anti-RANKL-
Antikörper). [51]
2.2.5. Schmerz- und Palliativtherapie
Die Schmerztherapie richtet sich vorrangig nach dem WHO-Stufenschema. In
fortgeschrittenen, inkurablen Krankheitsstadien liegt der Fokus der Therapie im
Erhalt von Lebensqualität. Dabei muss im Besonderen an die Auswirkungen
von paraneoplastischen Syndromen, wie Kachexie, Gewichtsverlust, Anorexie,
Fatigue, Hypalbuminämie, Fieber, Nachtschweiß, Hyperkalzämie,
Erythrozytose, Leberdysfunktion und Hypertension gedacht werden.
21
Ebenso müssen die UAWs der medikamentösen Tumortherapie, wie zum
Beispiel grippeähnliche Symptome bei der Behandlung mit Immuntherapeutika
dokumentierbar sein. [38]
2.3. Prognostische Parameter
Neben anamnestischen und therapeutischen Parametern sind auch solche
Parameter entscheidend, die einen Rückschluss auf die Prognose des
jeweiligen Patienten zulassen. Diese Parameter sind entscheidende
Richtungsgeber für die adäquate medikamentöse Therapie des Patienten
gemäß den gültigen Leitlinien.
2.3.1. Diagnostische Prognosefaktoren
Bei Erfassung der anatomischen Faktoren muss die Tumorgröße, die Invasion
des Tumors, vor allem in die Nierenkapsel, das venöse System, die Nebenniere
und in regionale Lymphknoten berücksichtigt werden. Auch das Vorhandensein
von Fernmetastasen ist entscheidend für die Prognose. Um diese Faktoren im
Kurzen zusammenfassen zu können und in ihrer jeweiligen Schwere zu
objektivieren, bedient man sich der TNM-Klassifikation (siehe Tabelle 6).
T
Primärtumor
TX Primärtumor nicht beurteilbar
T0 kein Primärtumor nachweisbar
T1
T1a Tumor ≤ 4cm im größten Durchmesser; auf Niere
beschränkt
T1b Tumor > 4cm, aber ≤ 7cm im größten Durchmesser; auf
Niere beschränkt
T2
T2a Tumor > 7cm aber ≤ 10cm im größten Durchmesser, auf
Niere beschränkt
T2b Tumor > 10cm; auf Niere beschränkt
22
T3
T3a Tumorausdehnung in die Vena renalis, den renalen Sinus
oder perirenales Gewebe
T3b Tumorausdehnung in die IVC unterhalb des Zwerchfells
T3c Tumorausdehnung in die IVC oberhalb des Zwerchfells oder infiltriert die Wand der IVC, egal in welcher Höhe
T4 Tumor wächst über die Gerota-Faszie hinaus oder direkt in die
Nebenniere
N
Regionale Lymphknoten
NX regionale Lymphknoten nicht beurteilbar
N0 kein Befall regionaler Lymphknoten
N1 Metastase in einem regionalen Lymphknoten
N2 Metastase in mehr als einen Lymphknoten
M
Fernmetastasierung
M0 keine Fernmetastasierung
M1 Fernmetastasierung
Tabelle 6: 7. Edition der TNM-Klassifikation des RCC, 2010 [14]
Debatten zur T-Einteilung in der TNM-Klassifikation über den genauen Cut-off
bei der Tumorgröße haben dazu geführt, dass sich das T1-Stadium in ein T1a
und T1b aufgespaltet hat. Damit wird verdeutlicht, dass ein Tumor, der nicht
größer als 4cm ist, eine bessere Prognose zeigt, als einer, der über 4cm, aber
unter 7cm misst. [3, 26, 28]
Auch die Existenz eines Tumorthrombus hat einen Effekt auf die Prognose des
Patienten. So korreliert die Ausbreitungshöhe des Tumorthrombus mit der
Wahrscheinlichkeit einer Lymphknoten- bzw. Fernmetastasierung, einem
höheren Tumorgrading und einer simultanen perirenalen Fettgewebsinfiltration.
Diese Tatsache findet auch in der TNM-Klassifikation Beachtung, da das T3-
23
Stadium vor allem anhand der Ausbreitung des Tumorthrombus in die drei
Unterstadien T3a, T3b und T3c aufgeteilt wird. [26, 28]
Jedoch findet der von BERTINI ET AL. nachgewiesene Sachverhalt, dass die
Konsistenz des Thrombus einen weiteren negativen Effekt auf die Prognose
des Patienten hat, bisher keine entsprechende Unterteilung in der TNM-
Klassifikation. So geht ein Tumorthrombus mit bröckeliger Konsistenz mit einer
schlechteren Prognose einher als ein solider Tumorthrombus. [5]
Auch, ob ein Cavathrombus, der die IVC-Wand infiltriert, resektabel ist, ist von
Bedeutung. So konnten HATCHER ET AL. nachweisen, dass die 5-
Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit von 26% (im Mittel 1,2 Jahre) bei nicht
resektablen, die IVC-Wand infiltrierenden Cavathrombus auf 57% (im Mittel 5,3
Jahre) steigt, wenn der, die IVC-Wand infiltrierende, Cavathrombus vollständig
reseziert werden kann. [16]
Mit Hilfe der TNM-Klassifikation lässt sich das Einteilen in sogenannte TNM-
Stadien vornehmen. Je höher das Stadium eines Patienten, desto schlechter ist
seine Prognose. Die Einzelheiten dieser Stadien lassen sich aus Tabelle 7
ablesen. [28]
TNM Stadium
Stadium 1 T1 N0 M0
Stadium 2 T2 N0 M0
Stadium 3 T3 N0 M0
T1, T2, T3 N1 M0
Stadium 4
T4 jedes N M0
jedes T N2 M0
jedes T jedes N M1
Tabelle 7: TNM-Stadieneinteilung von 2009 [28]
2.3.2. Histologische Prognosefaktoren
Das RCC weist viele verschiedene histologische Subtypen auf. Dies ist auch in
der Tatsache begründet, dass das Karzinom von den verschiedenen Zellen des
Nierenparenchyms ausgehen kann. Diese Subtypen weisen in Studien auch
24
unterschiedliche Ergebnisse im Hinblick auf die Überlebensrate auf. Im
Folgenden soll auf die häufigsten, klinisch relevantesten und von der EAU als
Nierenzellkarzinom klassifizierten Subtypen eingegangen werden.
Der mit einem Anteil von 70-90% aller RCC häufigste Subtyp ist das klarzellige
Nierenzellkarzinom. Dieses geht von den Zellen des proximalen Tubulus aus.
Es zeigt histologisch ein solides Zellmuster, das jedoch auch tubulär oder
zystisch sein kann. Papilläre Muster zeigen sich nur sehr selten. Vorherrschend
sind Zellen mit klarem Zytoplasma, diese können aber auch bei höherer
Mitochondriendichte eosinophil und granulär erscheinen (vgl. Abbildung 1).
Immunhistochemisch ist das klarzellige Nierenzellkarzinom in 94% der Fälle
CD10 positiv. Vimentin lässt sich in 82,6% der Fälle anfärben, wohingegen c-kit,
RON-Protoonkogene und AMACR in den allermeisten Fällen negativ sind. Bei
diesem Subtyp zeigen sich vor allem genetische Veränderungen in Form einer
3p Deletion und einer Mutation im VHL-Gen. Auch eine Duplikation in 5q22 und
Deletionen in 6q, 8p, 9p und 14q sind möglich. [3, 28]
25
Abbildung 1: Klarzelliges Nierenzellkarzinom [3] (A) Klare Zellen mit leerem Zytoplasma in solidem Wachstums-muster. (B) Variante mit eosinophilen Zellen in einem soliden Wachstumsmuster. (C) Tubuläres Muster. (D) Fokal papilläres Muster. [3]
Mit einem 10-20% Anteil beim RCC ist das papilläre Nierenzellkarzinom der
zweithäufigste Subtyp. Wie das klarzellige Nierenzellkarzinom geht das
papilläre RCC von den proximalen Tubuluszellen aus. Das Karzinom weist
kleine Zellen mit spärlichem Zytoplasma auf. Auch baso- bzw. eosinophile oder
schwach gefärbte Zellen können vorkommen. Typisch sind auch makroskopisch
wie mikroskopisch sichtbare Nekrose- und Hämorrhagie-Areale. Das
Zellwachstum ist der Namensgebung entsprechend papillär. Es lassen sich
beim papillären Nierenzellkarzinom zwei Typen unterscheiden. Ersterer weißt
kleine basophile Zellen, die in einem einreihigen Muster wachsen, auf,
wohingegen letzterer große Zellen mit eosinophilen Zytoplasma aufweist und
eine schlechtere Prognose zeigt (vgl. Abbildung 2). Immunhistochemisch zeigt
sich in 87% aller Typ 1 papillären Nierenzellkarzinome CK7 positiv, hingegen
bei Typ 2 nur in 20% der Fälle. Vimentin ist zu 85% positiv, CD10 zwischen
63% und 93%. AMACR ist positiv wohingegen c-kit, RON-Protoonkogene und
26
Ulex europaeus in der Regel negativ sind. Genetisch zeigen sich vor allem
Trisomien von Chromosom 3q, 7, 8, 12 und ein Verlust des Y-Chromosoms. [3,
28]
Abbildung 2: Papilläres Nierenzellkarzinom[3] (A) Basophile Zellen in einem papillären Wachstumsmuster (Type 1). (B) Eosinophile Zellen in einem papillären Wachstums-muster (Typ 2). (C)Schaumzellen im Stroma. (D) Solide Variante eines papillären Nierenzellkarzinoms [3]
Das vom kortikalen Anteil des Sammelrohrs ausgehende chromophobe
Nierenzellkarzinom ist mit 4-10% der dritthäufigste Subtyp des
Nierenzellkarzinoms. Große blasse, „klarzellige“ bzw. eosinophile Zellen, die
unter Umständen einen perinukleären Halo aufweisen können, entsprechen
dessen histologischen Bild. Eine sarkomatoide Transformation tritt nur in rund
8,7% auf. (vgl. Abbildung 3). Immunhistochemisch lässt sich eine stark positive
Färbung mit Hale-Eisen-Kolloid nachweisen. Genetisch zeigen sich
Kombinationen aus Verlusten in Chromosom 1, 2, 6, 10, 13 und 17. [3, 28]
27
Abbildung 3: Chromophobes Nierenzellkarzinom [3] (A) „Klarzellen“ Variante mit einen granulären zytoplasmatischen Aspekt. (B) „Klare Zellen“ unter eosinophilen Zellen. (C) Eosinophile Zellen, einige davon kleiner und mit perinukleären Halo. (D) Sarkomatoide Komponenten [3]
Neben diesen Typen gibt es noch weitere Typen des Nierenkarzinoms. So ist
das aggressive Bellini-Duct-Karzinom oder auch Sammelrohrkarzinom, das
vom medullären Teil des Sammelrohrs ausgeht, am Scheitelpunkt zum
Urothelsystems gelegen. Mit einer Häufigkeit von 2% zählt es zu den seltenen
Subtypen des RCC. Es zeigt eine irreguläre tubuläre Architektur mit hohen
Zellkerngraden und ein inflammatorisches desmoplastisches Stroma mit
reichlich Granulozyten (vgl. Abbildung 4). Immunhistochemisch ist das Bellini-
Duct-Karzinom CK19 und Ulex europaeus positiv. AMACR ist negativ.
Genetisch zeigt sich ein Monosomie der Chromosomen 1, 6, 8, 14, 15
und 22. [3, 47]
28
Abbildung 4: Bellini-Duct-Karzinom [3] (A) Schlecht differenzierte eosinophile Zellen. (B) Schlecht differen-zierte Zellen mit Vakuolen. (C) Anguliertes tubuläres Muster eines malignen Wachstums. (D) Intratubulär gelegene maligne Zellen im Bellinischen Sammelrohr [3]
Die unterschiedlichen Subtypen des RCC zeigen auch in der Überlebensrate
Unterschiede. So hat das aggressive Bellini-Duct-Karzinom die schlechteste
und das chromophobe RCC die beste Prognose. In der Mitte stehen das
papilläre und das klarzellige Nierenzellkarzinom. [9] Auch eine sarkomatoide
Komponente in der Histologie des Tumors oder eine histologische
Tumornekrose resultieren in einer schlechteren Prognose. Die Infiltration der
Sammelrohre verschlechtert ebenfalls die Prognose. [26]
Neben der Differenzierung nach histologischen Subtypen ist auch eine
Einteilung nach Fuhrman, auch Grading genannt, möglich. Die Einteilung in den
jeweiligen Fuhrman-Grad 1-4 richtet sich nach der Größe und Form der
Zellkerne und dessen Nukleoli. Je mehr diese von der Norm abweichen, desto
höher ist der Fuhrman-Grad (G). Es konnte gezeigt werden, dass mit Zunahme
des Fuhrman-Grades die Metastasierungswahrscheinlichkeit ebenfalls steigt.
So zeigt zum Beispiel ein G1 Tumor innerhalb von 5 Jahren keine
Metastasierung. [3, 9, 15] Auch konnte eine Abhängigkeit der Überlebensrate
29
vom Grading gezeigt werden. Je niedriger der Fuhrman-Grad, umso besser die
Überlebensrate (vgl. Abbildung 5). [14]
Abbildung 5: Kaplan-Meier-Kurve nach Fuhrman-Grad des RCC [12]
2.3.3. Klinische Prognosefaktoren
Auch die Klinik des Patienten lässt Rückschlüsse über dessen jeweilige
Prognose zu. So konnten KIM ET AL. nachweisen, dass ein Symptom für
Kachexie, hier wurden Hypalbuminämie, Gewichtsverlust, Anorexie oder
Unbehagen als Symptome definiert, ausreicht, um die Prognose des Patienten
zu verschlechtern. Auch wenn man das Grading des Patienten mit in die
Beobachtung einbezieht, zeigt sich, dass bei Patienten mit Fuhrman-Grad 1
oder 2 die 5-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit von 91% ohne Kachexie-
Symptom auf 81% mit Kachexie-Symptom sinkt. Bei Patienten mit Fuhrman-
Grad 3 oder 4 sinkt sie um absolute 20% von 75% auf 55% mit Kachexie-
Symptomen. Mehr als ein Kachexie-Symptom bringt hingegen keine signifikante
Prognoseverschlechterung im Vergleich zu Patienten mit nur einem Symptom
mit sich. [22]
Der ECOG-PS kann bei der Prognosestellung ebenfalls zur Hilfe genommen
werden. So wurde nachgewiesen, dass Patienten mit einem ECOG-PS ≥ 1 eine
signifikant niedrigere 5-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit von 51% im
Vergleich zu Patienten mit ECOG-PS = 0, die eine 5-
Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit von 81% zeigen, haben. [26]
Manche Laborwerte können als prognostischer Faktor genutzt werden. So
bedeuten niedrige Hämoglobinwerte, hohe Laktatdehydrogenase-Werte und
30
hohe korrigierte Kalziumwerte eine schlechte Prognose für den jeweiligen
Patienten. [9]
2.3.4. Molekulare Marker als Prognosefaktoren
Laut den Leitlinien der EAU vom April 2010 konnte kein molekularer Marker, der
bis jetzt für das RCC untersucht wurde, die Vorhersagekraft der aktuellen
Prognosesysteme verbessern. Somit gibt es bisher keinen molekularen Marker,
der im klinischen Alltag angewandt werden kann. Es wurden zahlreiche Marker
untersucht, darunter auch Carboanhydrase IX, VEGF, HIF, Ki67, p53, PTEN, E-
Cadherin und CD44. [28]
2.3.5. Nomogramme
Auch Nomogramme finden beim RCC Anwendung. Je nach Nomogramm
werden verschiedene wichtige prognostische Faktoren berücksichtigt. Durch
einen für jedes Nomogramm spezifischen Algorithmus können dann
Lebenserwartungen einzelner Patienten berechnet werden. Aus Tabelle 8 sind
die gängigsten Nomogramme mit ihren jeweilig berücksichtigten
Prognosefaktoren ersichtlich. [28]
31
Prognosemodele
Prognosefaktor
TN
M-S
tad
ium
EC
OG
-PS
Karn
ofs
ky
PS
Mit
RC
C a
ss
oziie
rte S
ym
pto
me
Fu
hrm
an
-Gra
d
Tu
mo
rnek
ros
e
Tu
mo
rgrö
ße
Sp
an
ne z
wis
ch
en
Dia
gn
ose
un
d
Beh
an
dlu
ng
LD
H
Ko
rrig
iert
es
Kalz
ium
Häm
og
lob
in
Neu
tro
ph
ile
n-Z
ah
l
Blu
tplä
ttc
he
n-Z
ah
l
Lo
ka
les
RC
C
UISS X X X
SSIGN X X X X
post-operatives
Kara-kiewicz’s
Nomogramm
X X X X
mR
CC
MSKCC Prognose-
System X X X X X
Heng’s Model
X X X X X X
Tabelle 8: Die gebräuchlichsten Prognosemodelle [28]
Die EAU bedient sich in ihren Empfehlungen für die medikamentöse
Tumortherapie der MSKCC Kriterien nach Motzer. Dadurch können die
Patienten in drei verschiedene Risikogruppen unterteilt werden, in Patienten mit
niedrigen, mittleren oder hohen Risikoprofil. Je höher das Risikoprofil, desto
geringer die Überlebenserwartung. Die genauen Definitionen der Risikofaktoren
können aus Tabelle 9 entnommen werden. In dieser Tabelle werden die
Original-Risikofaktoren genannt. Heute wird jedoch der Risikofaktor „Zeit
zwischen Diagnose und Behandlung mit IFN-α“ im Sinne von „Zeit zwischen
Diagnose und Start einer medikamentösen Tumortherapie“ gehandhabt. [28]
32
Risikofaktor Cut-Point Punktwert
Karnofsky-Index < 80 1
Zeit zwischen Diagnose und Behandlung mit IFN-
α < 12 Monate 1
Hb unterhalb des unteren,
geschlechtsspezifischen Normwertes
1
LDH > 1,5 Faches des oberen
Normwertes 1
Korrigiertes Calcium > 2,5 mmol / l (> 10 mg / dl) 1
Niedriges Risikoprofil bei 0 Punkten; mittleres bei 1-2 Punkten; hohes bei ≥3 Punkten
Tabelle 9: Motzer-Kriterien zur Vorhersagen der Überlebenszeit bei fortgeschrittenem RCC [28]
2.4. Nachsorgeparameter
Um den Krankheitsverlauf des Patienten und den Erfolg der Behandlung zu
überprüfen, bedarf es der Erhebung von definierten Nachsorgedaten. Da in der
Literatur eine Reihe von unterschiedlichen Empfehlungen hinsichtlich der
Zeitintervalle und Untersuchungsmethoden vorherrschen, soll sich hier auf die
Leitlinie der EAU vom März 2013 beschränkt werden.
Neben der klinischen und laborchemischen Untersuchung des Patienten, um
eventuelle Hinweise auf Metastasen oder Zweittumore zu finden, gibt es
hauptsächlich zwei apparative Untersuchungsmethoden, die je nach Risikoprofil
des Patienten abgestimmt werden müssen. Diese sind der Ultraschall der
Nieren und des Nierenbettes und das Thorax- und Abdomen-CT.
Die einzelnen Zeitintervalle und Untersuchungsmethoden sind aus Tabelle 10
ersichtlich.[28]
33
Risiko-profil
Be-handlung
Überwachung
6 M
on
ate
1 J
ah
r
2 J
ah
re
3 J
ah
re
4 J
ah
re
5 J
ah
re
Nac
h
5 J
ah
ren
Niedrig Nur RN/PN US CT US CT US CT Ende
Follow-Up
Mittel RN/PN/
cryo/RFA CT US CT US CT CT
CT alle 2 Jahre
Hoch RN/PN/
cryo/RFA CT CT CT CT CT CT
CT alle 2 Jahre
RN = Radikale Nephrektomie; PN= Partielle Nephrektomie; US= Ultraschall Nieren und Nierenbett; CT= Thorax- und Abdomen-CT; cryo= Kryoablation; RFA=
Radiofrequenzablation
Tabelle 10: Follow-Up Algorithmus für RCC nach EAU [27]
2.5. Zusammenfassung der zur Verfügung stehenden Parameter
Nach ausführlicher Diskussion der Relevanz der einzelnen Parameter und
Abschätzen der Wahrscheinlichkeit für ihre zuverlässige Dokumentation im
klinischen Alltag (Klinikbetrieb, Praxisbetrieb) wurden die in Tabelle 11
aufgeführten Parameter als „dokumentationswürdig und –notwendig“ erachtet.
34
Zusammenfassung der zu dokumentierenden Parameter
Dia
gn
osti
sc
he P
ara
me
ter
An
am
ne
se
Symptome
- Hämaturie
- Palpable Masse
- Schmerzen
- Gewichtsverlust
- Anorexie
- Unwohlsein
Karnofsky-Index
Familienanamnese/Risikofaktoren
- Nierentumore in der Familie
- Nikotinabusus
- Dialyse
- Diuretika
Begleiterkrankungen
- Charlson-Komorbiditätsindex vgl. Tabelle 2
Blutuntersuchungen
- Hb
- LDH
- BSG
- Calcium
- Haptoglobin
- Alkalische Phosphatase
- Neutrophilenzahl
- Thrombozytenzahl
Urinstatus
- Erythrozyturie
Urinzytologie
Schmerzstatus
- Karzinombedingte Schmerzen
35
Dia
gn
osti
sc
he P
ara
me
ter
Bild
ge
be
nd
e V
erf
ah
ren
Sonographie Nieren
- Zyste
Bosniak-Klassifikation
- Solide Raumforderung
- Cavathrombus
i.v. Pyelogramm
- Raumforderung
- Dilatation des Hohlsystems
CT-Abdomen
- Zyste
Bosniak-Klassifikation
- Nierenzellkarzinom
- Angiomyolipom
- Onkozytom
- Cavathrombus
- Metastasen
Nebenniere
Leber
Lunge
Knochen
MRT Abdomen (vgl. CT-Abdomen)
PET-CT-Abdomen (vgl. CT-Abdomen)
Röntgen Thorax
- Metastasen
CT-Thorax
- Metastasen
Knochenszintigraphie
- Metastasenverdächtige Herde
Röntgen Knochensystem
- Metastasen
CT-Knochen
- Metastasen
Angiographie (Niere)
36
Bio
psie
n
Nierenbiopsie
- Lokalisation
- Biopsie-Anzahl
- Histologische Diagnose
Nierenzellkarzinom T
hera
pe
uti
sc
he
Pa
ram
ete
r
Ch
iru
rgis
ch
e T
he
rap
ie
Offene radikale Nephrektomie
- OP-Seite
- OP-Zugang
Transperitoneale Inzision
Mediane Laparotomie
Laparothorakotomie
Flankenschnitt (retroperitoneal)
Laparoskopische radikale Nephrektomie
- OP-Seite
- OP-Zugang
Transperitoneal
Retroperitoneal
Offene partielle Nephrektomie (vgl. offene radikale Nephrektomie)
Laparoskopische partielle Nephrektomie (vgl. laparoskopische radikale Nephrektomie)
37
Th
era
pe
uti
sc
he
Pa
ram
ete
r
Ch
iru
rgis
ch
e T
he
rap
ie
Details zur OP
- OP-Zeit
- Thrombektomie
- Eröffnung des Hohlsystems
- Adrenalektomie
- Nephrostomie-Einlage
- Harnleiterschienen-Einlage
- Komplikationen
Infektion
Transfusionspflichtige Blutung
Urinom
Pneumothorax
- TNM und Histologie (vgl. Prognostische Parameter
- Stationäre Aufenthaltsdauer
- Verabreichte EKs während des Aufenthalts
- Notwendige Zweiteingriffe
Kryotherapie
- OP-Seite
- Tumorlokalisation
- OP-Zugang
Transperitoneal
Retroperitoneal
- OP-Details
OP-Zeit
Größe des Präparats
Komplikationen (vgl. oben)
- Biopsie
Histologie
- Stationäre Aufenthaltsdauer
- Verabreichte EKs während des Aufenthalts
- Notwendige Zweiteingriffe
Radiofrequenzablation (vgl. Kryotherapie)
38
Th
era
pe
uti
sc
he
Pa
ram
ete
r
Me
dik
am
en
töse
Tu
mo
rth
era
pie
Stationäre Aufenthaltsdauer insgesamt
Einmaldosis
Dauer in Wochen
Gesamtdosis
Zytotoxische Chemotherapie
- 5-Fluoruracil
Immuntherapie
- Medikamente
INF-α
IL-2
- Applikationsweg
Subkutan
i.m.
oral
p.i.
Antiangiogenetische Therapie
- Sunitinib
- Axitinib
- Sorafenib
- Pazopanib
- Bevacizumab
- Everolimus
- Temsirolimus
39
Th
era
pe
uti
sc
he
Pa
ram
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An
de
re T
he
rap
ien
Wait-and-see
Metastasentherapie
- Lokalisation
Nebenniere
Leber
Lunge
Knochen
Extremitäten
Wirbelsäule
Becken
Schädel
- Form der Therapie
Strahlentherapie
Anzahl der Sitzungen
Strahlendosis
Chirurgische Therapie
Stationäre Aufenthaltsdauer
Verabreichte EKs während Aufenthalt
Bisphosphonate und ANTI-RANKL-Antikörper
Zoledronat
Medikamentöse Schmerz- und Symptomtherapie
- Form der Therapie
nur peripher wirksame Analgetika
periphere und zentral wirksame Analgetika
Corticosteroide
Nerven Block
- Stationäre Aufnahme notwendig
Vakzine
- Einmaldosis
- Dauer in Wochen
- Gesamtdosis
- Vakzin
40
Th
era
pe
uti
sc
he
Pa
ram
ete
r
An
de
re T
he
rap
ien
hämatopoetische Stammzelltransplantation
- HLA Match
- RIST
- Graft versus Host
- Stationäre Aufenthaltsdauer
Therapie im Rahmen eines Studienprotokolls
Pro
gn
os
tis
ch
e P
ara
me
ter
Dia
gn
osti
sc
he
Tumorthrombuslevel
Karnofsky-Index
LDH
Calcium
Hb
Neutrophilenzahl
Thrombozytenzahl
His
tolo
gis
ch
e
Histologie
- Klarzelliges Karzinom
- Papilläres Karzinom
- Chromophobes Karzinom
- Sammelrohr Karzinom
Grad nach Fuhrman-System
Klin
isc
he
TNM-Klassifikation
Metastasen
- Lokalisation
Nebenniere
Leber
Lunge
Knochen
Spanne zwischen Diagnose und Behandlung
Tabelle 11: Zusammenfassung der zur Verfügung stehenden Parameter
41
Entwicklung der Datenbankstruktur 3.
Nach der Festlegung der einzelnen Parameter war es nun notwendig, eine
Plattform zu entwickeln, in welche diese Parameter in einem geeigneten
Format vom Benutzer hinterlegt werden können, um sie für spätere strukturierte
Abfragen archivieren zu können.
Die Datenbank-Plattform sollte web-basierten sein, um eine möglichst weite
Vernetzung und Zugänglichkeit (Klinik, Praxis) zu garantieren. Die
Programmierung übernahm die Firma „DOCXCELLENCE GmbH“ aus Berlin.
Für die Programmierung benötigte die Firma eine Programmiervorlage, welche
die als relevant bezeichneten Parameter beinhaltet. Diese Programmiervorlage
wird in diesem Kapitel vorgestellt.
3.1. Informationstechnologische Grundlagen der Datenbank
Vor Auswertung und Umsetzung der Datenerfassung ist es nötig, die
geeigneten und notwendigen informationstechnischen Grundlagen
festzusetzen. Um den technischen Voraussetzungen aller Benutzer der
Datenbank ausreichend gerecht zu werden, wurde die Datenbank auf
Grundlage einer webbasierten Client-Server-Lösung aufgebaut. Somit sind auf
Benutzerseite lediglich ein Internetzugang und ein Webbrowser, der bei jedem
Betriebssystem vorhanden ist, erforderlich. Dadurch wird die Rechenkapazität
des Benutzer-PC (Client-PC) und dessen Speicherkapazität nicht übermäßig
belastet, da die Verarbeitung und Speicherung der eingegebenen Daten
serverseitig getätigt werden. Auch die Wartung des Programms wird dadurch
erleichtert, da diese lediglich auf dem Server stattfindet, da keine Installation,
wie es bei Desktop-Applikationen der Fall ist, auf dem Anwender-PC nötig ist.
Um ein beliebiges Hinzufügen von Benutzern zu verhindern, werden zwei
Client-Typen mit unterschiedlichen Rechten verwendet. Der Client, der weitere
Benutzer hinzufügen kann, wird als Administrator bezeichnet, der zweite Client
als Arzt-Client. Der Administrator hat ebenfalls die Möglichkeit Daten, die einem
Arzt-Client zugeordnet sind, zu ändern und zu löschen. Somit wird ermöglicht,
etwaige falsch ausgefüllte und abgeschlossene Bögen zu löschen. Dies ist dem
Arzt-Client nicht erlaubt, um etwaigen Datenmissbrauch und Manipulationen
42
vorzubeugen. Einem Arzt-Client ist es nicht erlaubt, Bögen eines anderen Arzt-
Clients zu bearbeiten, jedoch ist es ihm möglich, abgeschossene Bögen
einzusehen. Damit wird erreicht, dass ein Patient in seiner Gänze und nur
einmalig erfasst wird, sollte er in mehreren Fachbereichen, wie zum Beispiel
Urologie, Onkologie und Strahlentherapie, in Behandlung sein. Somit muss
beispielsweise ein Onkologe, der die medikamentöse Tumortherapie eines
bereits vom Urologen behandelten Patienten übernimmt, keinen neuen Fall im
Programm generieren, sondern kann mit dem den Patienten ausgehändigten
Pseudonym auf dessen Daten zugreifen und neue Bögen gemäß seiner
Behandlung anlegen.
Zur Programmierung der Datenbank wird sich, da die Datenbank auf einer
webbasierten Client-Server-Lösung besteht, der gängigen
Programmiersprachen HTML mit CSS und Java bedient. Zudem wird durch die
Verwendung eines SSL-Protokolls ein sicherer Datenverkehr über das Internet
gewährleistet. Als Datenbankmanagementsystem wurde PostgreSQL
verwendet. Zur Verbindung dieser einzelnen Technologien wurde sich dem
Applikations-Server WebObjects bedient. Da sich diese Arbeit nicht mit der
genauen informationstechnischen Umsetzung der Datenerfassung beschäftigt,
soll auf eine genauere Ausführung und Nennung weiterer Unterprogramme zur
Umsetzung des Projekts hier verzichtet werden.
Um den rechtlichen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden, wird, wie
bereits genannt, eine Pseudonymisierung der Patienten vorgenommen. Im Netz
ist aufgrund der Pseudonymisierung keine Identifikation des Patienten möglich.
Nur in der Klinik oder Praxis der Datenersterhebung ist eine Zuordnung von
Krankheitsparametern und Patient möglich. Wie in ProstaWeb müssen alle
Patienten der pseudonymisierten Erfassung ihrer Daten in einer Web-basierten
Datenbank zustimmen. Dieses Vorgehen wurde mit dem Leiter einer
Datenschutzbehörde eines Landes der Bundesrepublik Deutschland
abgestimmt und als unbedenklich erklärt.
Zudem wird eine eindeutige Benutzer-Authentifizierung mit Passwort, ein SSL-
Netzwerkprotokoll und ein mit einer aktuellen Firewall abgesicherter Server
verwendet. Um die dauerhafte Verfügbarkeit der Datenbank-Daten zu
gewährleisten, wird die Datenbank auf einem RAID-5-System, einem
Festplattenverbund, das bei einem Ausfall einer Festplatte die Daten
43
rekonstruieren kann, ausgeführt. Regelmäßige Backups, die sicher verwahrt
werden, werden ebenfalls vorgenommen.
3.2. Orientierung an bisherigen Dokumentationssystemen 3.2.1. ProstaWeb
Für das Gerüst der Datenbank diente „ProstaWeb“ als Vorlage. Hier wird, wie in
der RCC-Datenbank, der Patient durch eine Nummer pseudonymisiert. Nach
der Diagnosestellung erfolgt dann die Dokumentation der einzelnen Schritte des
Behandlungsprozesses jeweils durch einen sogenannten Bogen. Je nach
Behandlungsschritt werden andere Daten in Form von „Drop Down-Listen“,
„Checkboxen“ und „Radiobuttons“ in diesen Bögen erhoben, was die
Bearbeitungszeit eines Bogens minimieren soll. Nur selten wird der Benutzer zu
einer Texteingabe aufgefordert. [12]
Die einzelnen Bögen sind miteinander verknüpft. Das heißt, dass nur nach
Anwahl eines bestimmten Unterpunktes eines Bogens sich ein entsprechender
folgender Detailbogen bearbeiten lässt bzw. bearbeitet werden muss. Auch
muss ein jeweiliger Hauptbogen erst abgeschlossen werden, bevor ein nächster
Hauptbogen bearbeitet werden kann. Dies hat zum Ziel, dass keine unnötigen
Bögen bearbeitet und zu bearbeitende Bögen komplettiert werden. [12]
Entwickelt wurde das Programm von der Firma „DOCXCELLENCE GmbH“ in
Berlin und dem „Prostatakompetenznetz Nürnberg-Fürth“ im Rahmen eines
Projekts zur Dokumentation des Krankheits- und Behandlungsverlaufs von
Prostatakarzinompatienten im Jahre 2006. ProstaWeb dient zur Sammlung von
Studiendaten. So wurden z.B. diese Daten im November 2011 für die „HAROW-
Studie“ von der Stiftung Männergesundheit und für die „AUO-Studien“ der
Deutschen Krebsgesellschaft verwendet.
Seit November 2011 sind unter anderem folgende Zentren im ProstaWeb
vertreten: „Berlin UKB“, „Prostatazentrum Bocholt“, Prostatazentrum Emsland“,
„EURO Prostatazentrum Aachen“, „Prostatazentrum Fichtelgebirge“,
„Barmherzige Brüder München-Nymphenburg“, „Prostatazentrum Pfalz“ und
das „Prostata Zentrum Metropolregion Nürnberg“. [12]
44
3.2.2. Projekt Zweitmeinung Hodentumor
Als Vorlage diente dem RCC-Projekts ebenfalls das Zweitmeinungsprojekt der
Deutsche Hodentumor Studiengruppe „Zweitmeinung Hodentumor“. [43]
Die Datenerfassung ist ähnlich der bei ProstaWeb. Jedoch ist es zusätzlich
möglich, seine Daten an ein sogenanntes Zweitmeinungszentrum zu schicken,
mit der Bitte um einen Therapievorschlag bzw. der Bewertung der geplanten
Therapie. [11]
Das Zweitmeinungszentrum setzt sich aus renommierten Zentren in der BRD
und Österreich zusammen. Gleichzeitig werden alle Daten, auch die der Ärzte
im Zweitmeinungssystem, an ein Datenzentrum übermittelt, die diese archiviert
und den Verlauf der einzelnen Patienten nach Therapie und Zweitmeinung
kontrolliert. Unterstützt wird dieses Zweitmeinungssystem von der Deutschen
Krebsgesellschaft.
3.3. Strukturierung der Datenerfassung
Da die zu entwickelnde Datenbank auf der Bearbeitung von einzelnen
Datenbögen beruht, muss zunächst der Ablauf für die Erfassung der Parameter
definiert werden.
Zur Verdeutlichung der Verknüpfungen und der einzelnen
Entscheidungspunkte, die ein Bearbeiten neuer Folgebögen erst ermöglichen,
dient das unter Abbildung 8 ersichtliche Flussdiagramm.
Zunächst sollen hier die Ergebnisse der Erstellung der ausführlichen
Erstversion dieser Datenerfassung präsentiert werden. Diese wurde danach im
Hinblick auf Zeit und klinische Handhabbarkeit zu einer endgültigen und
gekürzten Datenerfassung überarbeitet und nach einem Testlauf des
Programms in eine vorläufig endgültige Datenerfassung umgewandelt (siehe
Absatz 4).
Vor dem Bearbeiten eines neuen Bogens muss die jeweilige „Entscheidung“
(siehe Abbildung 8) erfolgen und der zurzeit bearbeitete Bogen abgeschlossen
werden. Nach dem Abschließen eines Bogens kann dieser nicht mehr verändert
werden. Um eine schnelle Eingabe der abgefragten Daten zu erreichen, werden
diese in Form von „Drop-Down-Listen“, „Radiobuttons“ und „Checkboxen“
erfragt. Eine Texteingabe wurde nahezu vollständig vermieden, da deren
45
strukturierte Auswertung nicht möglich ist. Durch die Verwendung von
„Radiobuttons“ soll eine falsche Mehrfachauswahl, wie z.B. bei der
Dokumentation des Karnofsky-Indexes, verhindert werden (vgl.
Abbildung 6). Hingegen ermöglichen „Checkboxen“ eine Mehrfachauswahl, wie
zum Beispiel bei der Dokumentation der einzelnen Untersuchungen
(Abbildung 7) verdeutlicht werden soll.
Abbildung 6: Screenshot aus Programm: Erhebung des Karnofsky-Index
Abbildung 7: Screenshot aus Programm: Erhebung der durchgeführten Untersuchungen
46
Legende
Eingangsdiagnose Nierenzellkarzinom
Aufnahme in das Projekt
Diagnose in Stammdaten
Nierenzellkarzinom
Ersterhebungsbogen Nierenzellkarzinom
Karzinomtherapie
Karzinomtherapie-Bogen
Kontrolle oder Therapie?
Therapie
Karzinomkontroll-untersuchung
Kontrolle
Kontrollbogen Karzinom
Therapie-änderung?
nein
ja
Prozess
Entscheidung
Dokument
Abbildung 8: Flussdiagramm des Programms
47
Nach Erhebung der Stammdaten und der Pseudonymisierung. wird der
sogenannte „Ersterhebungsbogen“ ausgefüllt. Anhand dieses
Ersterhebungsbogens soll die Struktur der Datenerfassung exemplarisch
dargestellt werden.
Im Gegensatz zu einem Studienprotokoll werden in der Datenbank nur
diejenigen Untersuchungen oder Therapien detailliert abgefragt, die tatsächlich
bei dem Patienten durchgeführt wurden. So werden bei dem
„Ersterhebungsbogen“ dem Dokumentierer die Diagnoseparameter angeboten,
die für den Nierentumor als relevant (siehe Abschnitt 2.5) definiert wurden.
Diese „erste“ Ebene des Erhebungsbogens im Programm zeigt Abbildung 9.
Abbildung 10 zeigt den entsprechenden Auszug der Datenerfassung. Der
Dokumentierer wählt dann per Klick diejenigen Untersuchungen aus, die
stattgefunden haben. Es öffnet sich dann für die ausgewählten diagnostischen
Verfahren die „zweite“ Ebene. Dort können dann Ergebnisdetails dieser
stattgefundenen Untersuchungen ebenfalls über „Auswahl-Klicks“ dokumentiert
werden. Zur Verdeutlichung zeigt Abbildung 11 die Dokumentation der Nieren
Sonographie im Programm und Abbildung 12 den dazugehörigen Auszug aus
der Datenerfassung.
48
Abbildung 9: Screenshoot aus Programm: Ersterhebungsbogen
49
Abbildung 10: Auszug aus Datenerfassung: Ersterhebungsbogen
Abbildung 11: Screenshoot aus Programm: Sonographie Nieren
50
Abbildung 12: Auszug aus Datenerfassung: Sonographie Nieren
Diese Struktur der Datenabfrage hat den Vorteil, dass der Dokumentierer nur
dann nach zusätzlichen Informationen „gefragt“ wird, wenn diese vorliegen.
Umgekehrt gilt: wenn z.B. ein MRT nicht durchgeführt wurde, erscheinen
weitere Abfragefelder zu dieser Untersuchung nicht.
Nach diesem Prinzip wurde die gesamte Datenbank aufgebaut. Auch bei der
Abfrage nach den durchgeführten Therapien wird nach einer
Primärdokumentation in den nächsten Ebenen nach Details der Therapie (z.B.
OP-Zugang, welche Medikamente, Zeitpunkt der Therapien, etc.) gefragt. Auf
diese Weise wird der gesamte Krankheitsverlauf des Patienten abgebildet. Da
mit jeder Maßnahme eine Datumseingabe verbunden ist, können bei einer
späteren Analyse des Krankheitsverlauf exakte Angaben zu tumorrelevanten
Daten (z.B. Dauer von Remissionen, Überlebenszeit von Erstdiagnose oder
vom Auftreten der ersten dokumentierten Metastase) gemacht werden.
51
3.4. Überarbeitete Datenerfassung in Anlehnung an den klinischen Alltag
Nach Erstellung dieser ersten Datenerfassung wurde unter Berücksichtigung
der Machbarkeit im klinischen Alltag eine überarbeitete derzeit endgültige
Datenerfassung erstellt. Hauptsächlich wurde sich hier an den Leitlinien der
EAU von 2010 und im späteren Verlauf dieser Arbeit an die Leitlinien der EAU
von 2013 orientiert.
So wurde in den Ersterhebungsbögen eine zusätzliche Untersuchung
hinzugefügt, die Erfassung der Begleiterkrankungen. Die Detailbögen
Genetischer Test und molekulare Tumormarker wurden entfernt. Die
Urinuntersuchung wurde auf den für das Nierenzellkarzinom wesentlichen Teil
reduziert, den Nachweis von Erythrozyten. Gestrichen wurden die
Urethrozystoskopie und die Urinzytologie, sowie die separate Erhebung des
Schmerzstatus von Metastasen: diese Schmerzen werden in dieser Version im
Bereich Symptome mit abgedeckt.
Im Detailbogen Familienanamnese/Risikofaktoren wurden die Punkte
„Genetische Exposition“ und „Schwermetallexposition“ entfernt.
In der Bildgebung wurde die Dokumentation von auffälligen Befunden
vereinfacht. So kann fortan beim Detailbogen Sonographie Nieren zwischen
„beidseits unauffällig“, „Zyste“, „solide Raumforderung“ und „Cavathrombus“
und bei CT-Abdomen, MRT-Abdomen und PET-CT zusätzliche zwischen
„Angiomyolipom“, „Onkozytom“ und „Metastasen“ unterschieden werden. Die
Erhebung der Bosniakklassifikation wurde entfernt, da in die Datenbank nur
Patienten mit nachgewiesenem Nierenkarzinom aufgenommen werden. Hiermit
wird einer Anreicherung von ungenutzten Daten vorgebeugt. Ein zusätzlicher
Bogen für die Lokalisation einer eventuellen Metastase wurde erstellt.
Der Detailbogen Nierenbiopsie wurde auf die Punkte „Lokalisation“ und „Anzahl
der Biopsien“ beschränkt, die genaue Biopsie-Art wird nicht mehr erfasst.
In den Therapiebögen wurden die Therapien „externe Strahlentherapie“,
„Kryochirurgie“ und „Radiofrequenzablation“ entfernt. Die Schmerz- und
Palliativtherapie wird fortan aufgeteilt in die Therapiebögen Strahlentherapie
von Metastasen und Medikamentöse Schmerz-/Palliativtherapie.
52
Bei der Erfassung des OP-Zugangs bei der offenen radikalen Nephrektomie
und der offenen partiellen Nephrektomie wurde sich auf die drei Zugangswege
„transperitoneale Inzision“, „thorakoabdominale Inzision“ und „Flankenschnitt
(retroperitoneal)“ beschränkt. Der Punkt „Tumorlokalisation“ bei partiellen
Nephrektomien wurde gestrichen.
Die OP-Details wurden auf die Punkte „OP-Zeit“, „Thrombektomie“, „Eröffnung
des Hohlsystems“, „Adrenalektomie“, Nephrostomie-Anlage“, Harnleiter-
schienen-Einlage“ und den Punkt „Komplikationen“, der dann separat in die
Punkte „Infektion“, transfusionspflichtige Blutung“, „Urinom“ und
„Pneumothorax“ unterteilt wird, zusammengefasst.
Der neue Detailbogen Strahlentherapie von Metastasen fragt die „Anzahl der
Sitzungen“, die „Strahlendosis“ und die „Lokalisation“ der bestrahlten
Körperregion ab. Der Detailbogen medikamentöse Schmerz-/Palliativtherapie
wurde dahingehend überarbeitet, sodass die Medikamente nun in die Gruppen
„nur peripher wirksame Analgetika“, „Peripher und zentral wirksame
Analgetika“, „Corticosteroide“, „Nerven Block“ und „Bisphosphonate“ unterteilt
werden. Für die Bisphosphonate-Gruppe werden die einzelnen Medikamente
nochmals abgefragt. Zur Auswahl stehen hier „Pamidronat“, „Zoledronat“,
„Clodronat“, „Etidronat“ und „Ibandronat“.
Die Details zur Medikamentösen Tumortherapie wurden ohne inhaltliche
Änderungen belassen, jedoch werden nun alle Medikamente auf einer Seite
angezeigt um ein schnelleres Bearbeiten dieses Bogens zu erreichen.
Die Kontrollbögen haben keine Änderungen erfahren.
53
Implementierung der Nierentumor-Datenbank in der 4.„UroCloud“
4.1. Die „UroCloud“
Wie auch schon das oben genannte „ProstaWeb“ ist das in dieser Arbeit
entwickelte Dokumentationssystem dazu gedacht, eine möglichst große Menge
an urologischen Zentren, aber auch Zentren anderer Fachgebiete, miteinander
hinsichtlich ihrer Patientenbetreuung zu vernetzten. Um eine möglichst große
Schnittmenge an urologischen Erkrankungen übersichtlich auf nur einer
Plattform abzubilden, wurde von der Firma „DOCXCELLENCE GmbH“ die
urologische Dokumentationsplattform „UroCloud“ entwickelt. [13] Auf dieser
Plattform sind Dokumentationsprogramme wie zum Beispiel „ProstaWeb“ für die
Erkrankungen Prostatitis, Prostataadenom, Prostatakarzinom und
Urothelkarzinom der Blase miteinander vernetzt. Ein weiterer großer Schritt für
das in dieser Arbeit entwickelte Dokumentationsprogramm ist die Integration in
die „UroCloud“, um somit einer großen Benutzergruppe einen schnellen und
unkomplizierten Zugang zur Dokumentation des Nierenzellkarzinoms zu
ermöglichen. Allein durch diese Vernetzung wird es möglich werden, die
Therapie des Nierenzellkarzinoms zu erleichtern und transparenter zu
gestalten. Es wird möglich werden, eigene Zentrumsstatistiken zu erstellen,
ortsunabhängige Tumorkonferenzen abzuhalten und ein unkompliziertes
Qualitätsmanagement durchzuführen.
4.2. Betaversion der Nierentumor-Datenbank
Nach der Programmierung und Fertigstellung des Programms durch die Firma
„DOCXCELLENCE GmbH“ wurde dieses einem Testlauf unterzogen, um
etwaige Schwächen und Fehler vor der endgültigen Veröffentlichung des
Programms auszubessern.
Wie in Abbildung 13 und Abbildung 14 ersichtlich, wurde durch die Reduzierung
von Freitexteingaben und die Aufteilung der Dokumentation in einzelne Bögen,
ein übersichtliches Userinterface, das zudem eine flache Lernkurve bei der
Bedienung des Programmes ermöglichen soll, geschaffen. Auch der wie in
Abbildung 15 ersichtliche Homebildschirm mit der Auflistung aller Patienten
54
eines Arzt-Clients mit einer Such- und Filterfunktion lässt einen schnellen
Zugriff auf einen individuellen Patienten zu.
Abbildung 13: Screenshot aus Programm: Userinterface Dokumentation
55
Abbildung 14: Screenshot aus Programm: Bogenübersicht eines Patienten
Abbildung 15: Screenshot aus Programm: Patientenliste eines Arzt-Clients mit Such- und Filterfunktion
Die endgültigen, der Datendokumentation in der UroCloud zu Grunde liegenden Erfassungsbögen sind im Anhang 8.1 zusammengefasst.
56
Diskussion 5.
Bereits heute werden in der modernen Medizin Daten zur Therapie bei
fortgeschrittenen urologischen Tumoren erhoben. Beleuchtet man jedoch
kritisch die hierzu zur Verfügung stehenden Dokumentationsmöglichkeiten in
den momentan vorhandenen Softwarelösungen, wie sie zum Beispiel in den
Krankenhaus- und Arztinformationssystemen zu finden sind, ist festzustellen,
dass die angemessene Abbildung der nötigen Parameter unzureichend möglich
ist. Auch klinikindividuelle klinische Krebsregister vermögen diese Lücke nicht
zu schließen. Zumal diese Systeme durch ihre individuelle Vielfalt die reelle
Gefahr des Informationsverlustes mit sich bringen, wenn sich die einzelnen
Behandlungssektoren unterscheiden und der jeweilige Behandlungsverlauf sich
über einen langen Zeitraum, was bei urologischen Tumoren im allgemeinen
nicht ungewöhnlich ist, erstreckt. Somit mangelt es diesen Systemen meist an
einer kompletten longitudinalen und sektorübergreifenden Dokumentation.
Ziel muss es heutzutage sein, ein verbindlich kooperierendes
Kompetenznetzwerk zu etablieren, das einheitliche und moderne
Kommunikations- und Informationstechnologie nutzt.
Mit dem hier entwickelten Programm sind alle Voraussetzungen für ein
zentrales urologisches Register gegeben. Die webbasierte Ausführung macht
es ortsunabhängig, zentral koordinierbar, stets verfügbar und zeitgleich
aktualisierbar.
Ein Angriffspunkt von Dokumentationssystemen ist der zeitliche Mehraufwand
für eine Dokumentation. Die Leitlinien der EAU beschränken sich auf
evidenzbasierte Daten und fundierte Expertenmeinungen. Auch durch die
Begrenzung auf diese Parameter im hier entwickelten System wird der zeitliche
Aufwand zur Eingabe der zu dokumentierenden Daten auf ein Nötigstes
reduziert. Auch eine bessere Übersichtlichkeit des Programms wird dadurch
erreicht. Sollten sich etwaige Therapieoptionen, die dadurch im
Entwicklungsprozess aus dem Programm genommen wurden, sich in der
Zukunft als erfolgreich und behandlungsrelevant erweisen, wird ein Einfügen
dieser Parameter in das bisherige Programm keine Schwierigkeiten darstellen,
auch neue Therapieoptionen können problemlos eingefügt werden.
57
Durch das in dieser Arbeit entwickelte Dokumentationsprogramm werden all
jene Patienten erfasst, die ein Nierenzellkarzinom als Diagnose vorweisen. Das
bedeutet, dass die Dokumentation ab Zeitpunkt der Erstdiagnose getätigt wird
und nicht wie in anderen Programmen erst ab Zeitpunkt der
Tumormetastasierung. Hier sei besonders das Programm von Herrn Dr. med.
Norbert Marschner zu erwähnen, das sich speziell auf die medikamentös
onkologische Therapie des Nierenzellkarzinoms beschränkt.
Durch die Dokumentation von Patienten und deren genauen individuellen
Krankheitseigenschaften ist es möglich, durch eine Auswertung dieser
Datenbank eine Häufigkeitsverteilung von bestimmten Patientensubgruppen zu
ermitteln. Auch kann durch die Auswertung der Daten eine Überprüfung der
Wirksamkeit neuer Medikamente und Behandlungsmethoden überprüft werden.
Durch dieses Programm ist die ortsunabhängige Akquirierung erleichtert, da
mehrere Zentren ihre Daten in ein und dasselbe System eingeben. Somit
können Patienten, die bestimmten vorher definierten Kriterien entsprechen,
herausgefiltert werden. Durch die großflächige Nutzung eines derartigen
Systems kann leicht die Umsetzung und Beachtung neuer Leitlinien und
Empfehlungen überprüft werden. Auch ist daran zu denken, dass auf Grundlage
eines solchen Programms und dessen Modifizierung in Zukunft es leichter sein
wird, leitliniengetreue Therapievorschläge für viele Patienten anzubieten.
Die großflächige und interdisziplinäre Nutzung eines einheitlichen Systems
macht es ebenfalls möglich, das Programm für die Versorgungsforschung zu
nutzen. So kann geprüft werden, in wieweit sich gewisse Behandlungs- und
Diagnoseschritte vom stationären in den ambulanten Sektor verschieben und
ob damit die ausreichende ambulante Versorgung allerorts gegeben ist. Auch
kann ermittelt werden, ob es lokale Behandlungsunterschiede gibt und was
deren eventuelle Ursachen sind. Aber nicht nur die Vernetzung mehrerer
Zentren bietet Möglichkeiten, sondern auch jedes einzelne Zentrum kann
Vorteile aus der Nutzung dieses Programms ziehen. So können die Daten
durch Benchmarking von definierten Parametern der Qualitätssicherung und
dem anonymen Vergleich zu anderen Zentren dienen, was wiederum der
Förderung der Behandlungsqualität aller erfassten Patienten dient.
Durch neue und gut verträgliche medikamentöse Krebstherapien wird eine
nichtstationäre Patienten-Administration in spezialisierten Zentren, Praxen und
58
Ambulanzen ermöglicht. Durch die Vielfalt der Medikamente kann es in Zukunft
nötig werden, sich eine Zweitmeinung für die individuelle Patiententherapie
einzuholen. Durch die Web-Basis des Programms ist die Möglichkeit der
Etablierung eines Zweitmeinungssystems gegeben. So kann für solche
Patienten auf Wunsch des behandelnden Arztes eine Zweitmeinung eines
anderen Zentrums, das ebenfalls dieses Programm nutzt, erbeten werden.
Durch die Vertrautheit des anderen Zentrums mit dem Programm, dessen
alltäglichen Zugang und der Erhebung aller relevanter Patientendaten kann so
schnell eine Zweitmeinung abgegeben werden. Somit wird die Grundlage für
eine ortsunabhängige Tumorkonferenz geschaffen. Auch wird eine Kosten-
Nutzen-Abwägung besser verifiziert, was eventuelle unnötige Mehrausgaben
verhindern kann.
Neben den Kliniken und niedergelassenen Urologen kann auch die
Fachgesellschaft für Urologie ihren Nutzen aus diesem Dokumentationssystem
ziehen. Deren Ziel ist es, eine effiziente onkologische Behandlung
sicherzustellen. Die flächendenkende einheitliche Dokumentation, die
unabhängige Auswertbarkeit und den dadurch produzierten validen
Erkenntnisgewinn verschafft diesem Tool nicht nur ein enormes
wissenschaftliches sondern auch politisches Potential. Die Fachgesellschaft für
Urologie kann mit diesem Tool schlagkräftige Argumente bei Verhandlungen mit
Krankenkassen und der Politik vorbringen. Dies ist im Zeitalter von DRG, EBM
und immer weiter steigenden Behandlungskosten ein nicht zu unterschätzendes
Potential.
Am 22.08.12 wurde mit der Vorlage eines Gesetzentwurfes des
Gesundheitsministeriums der BRD der Grundstein für eine flächendeckende
Dokumentation von Krebserkrankungen geschaffen. Dieser Entwurf wurde am
31.01.13 vom Bundestag und schließlich am 01.03.13 vom Bundesrat als
sogenanntes Krebsregistergesetz verabschiedet. Somit besteht jetzt das
gesetzlich verpflichtende Bestreben, nicht nur im stationären, sondern fortan
auch im niedergelassenen Bereich jegliche Krebserkrankung und deren
Therapie zu dokumentieren. Diese Verpflichtung stellt vor allem die
niedergelassenen Urologen vor Probleme. Bisher nie mit der lückenlosen und
umfassenden Dokumentation eines Behandlungsverlaufs konfrontiert, stehen
sie jetzt vor der Aufgabe dieser Verpflichtung gerecht zu werden. Durch dieses
59
Programm kann diesen Problemen kostengünstig, mit wenig zeitlichem
Mehraufwand und frei von durch den Niedergelassenen eigens getätigter
Wartung begegnet werden.
Aber auch die Kliniken stehen vor der Aufgabe die uneinheitliche, dezentrale
inkompatible Dokumentationslandschaft auf verschiedenen Systemen zu
ordnen und zentral zu organisieren. Hier arbeitet die Firma DOCXELLENCE
bereits an einem Tool, das die bereits erhobenen Daten aus diesen Systemen
per Knopfdruck auslesen und in das neue Urocloud System einpflegen kann.
60
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Verlag London Limited, London, 2008, 71 - 80
64
6.2. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Klarzelliges Nierenzellkarzinom [3] .............................................. 25
Abbildung 2: Papilläres Nierenzellkarzinom[3] .................................................. 26
Abbildung 3: Chromophobes Nierenzellkarzinom [3] ........................................ 27
Abbildung 4: Bellini-Duct-Karzinom [3] .............................................................. 28
Abbildung 5: Kaplan-Meier-Kurve nach Fuhrman-Grad des RCC [12] .............. 29
Abbildung 6: Screenshot aus Programm: Erhebung des Karnofsky-Index ....... 45
Abbildung 7: Screenshot aus Programm: Erhebung der durchgeführten Unter-
suchungen ................................................................................... 45
Abbildung 8: Flussdiagramm des Programms .................................................. 46
Abbildung 9: Screenshoot aus Programm: Ersterhebungsbogen ..................... 48
Abbildung 10: Auszug aus Datenerfassung: Ersterhebungsbogen ................... 49
Abbildung 11: Screenshoot aus Programm: Sonographie Nieren ..................... 49
Abbildung 12: Auszug aus Datenerfassung: Sonographie Nieren .................... 50
Abbildung 13: Screenshot aus Programm: Userinterface Dokumentation ........ 54
Abbildung 14: Screenshot aus Programm: Bogenübersicht eines Patienten .... 55
Abbildung 15: Screenshot aus Programm: Patientenliste eines Arzt-Clients mit
Such- und Filterfunktion ............................................................. 55
65
6.3. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: ECOG-PS und Karnofsky-Index [10] .................................................. 6
Tabelle 2: Original Charlson-Komorbiditätsindex [8] ........................................... 9
Tabelle 3: Bosniak-Klassifikation [28] ............................................................... 10
Tabelle 4: Mayo-Klassifikation für Tumorthrombus bei RCC [23]...................... 11
Tabelle 5: 2013 EAU evidenzbasierte Empfehlung zur medikamentösen first-,
second- und third-line Therapie beim klarzelligen mRCC [27] ......... 19
Tabelle 6: 7. Edition der TNM-Klassifikation des RCC, 2010 [14] ..................... 22
Tabelle 7: TNM-Stadieneinteilung von 2009 [28] .............................................. 23
Tabelle 8: Die gebräuchlichsten Prognosemodelle [28] .................................... 31
Tabelle 9: Motzer-Kriterien zur Vorhersagen der Überlebenszeit bei
fortgeschrittenem RCC [28] .............................................................. 32
Tabelle 10: Follow-Up Algorithmus für RCC nach EAU [27] ............................. 33
Tabelle 11: Zusammenfassung der zur Verfügung stehenden Parameter ........ 40
66
Abkürzungsverzeichnis 7. 5-FU = 5-Fluoruracil
Abb. = Abbildung
AP = Alkalische Phosphatase
BSG = Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit
CSS = Cascading Style Sheets
DC = dendritische Zellen
DRG = Diagnosis Related Groups
EAU = European Association of Urology
EBM = Einheitlicher Bewertungsmaßstab
ECOG-PS = Eastern Cooperative Oncology Group Performance Status
EKs = Erythrozytenkonzentrate
et al = und andere
FLT-3 = Fms-like tyrosine kinase 3
Hb = Hämoglobin
HIF = Hypoxie-induzierter Faktor
HLRCC = Hereditäre Leiomyomatose mit Nierenzellkarzinom
HPRCC = Hereditäres papilläres Nierenzellkarzinom
HTML = Hypertext Markup Language
HU = Houndsfield Units
INF-α = Interferon-alpha
IL-2 = Interleukin-2
IL-6 = Interleukin-6
IVC = Vena cava inferior
KM = Kontrastmittel
LDH = Lactatdehydrogenase
LND = Lymphknotendissektion
mAK = monoklonale Antikörper
mAK = monoklonaler Antikörper
mRCC = metastasiertes Nierenzellkarzinom
MSKCC = Memorial Sloan-Kettering Cancer Center
NK-Zellen = natürliche Killerzellen
67
OP = Operation
PDGFR = platelet-derives growth factor receptor
PFS = progression-free survival = progressionsfreies Überleben
PTEN = Phosphatase and Tensin homolog
PTHrP = Parathyroid-Hormone-related Protein
RAID = Redundant Array of Independent Disks
RCC = Nierenzellkarzinom
RFA = Radiofrequenz-Ablation
RIST = reduced intensity stem cell transplantation
SSL = Secure Sockets Layer
Tab. = Tabelle
TENS = Transkutane Elektrische Nervenstimulation
TEP = Total-Endo-Prothese
TGF-β = Transforming growth factor beta
TIA = Transitorische ischämische Attacke
TSC = Tuberöse Sklerose Komplex
UAW = unerwünschte Arzneimittelwirkung
UAWs = unerwünschte Arzneimittelwirkungen
UCLA = University of California, Los Angeles
US = Ultraschall
VEGF = vascular endothelial growth factor
VEGFR = vascular endothelial growth factor receptor
VHL = Von Hippel Lindau
WHO = World Health Organization = Weltgesundheitsorganisation
68
Anhang 8. 8.1. Endgültige Datenerfassung
Datenerfassung –
Projekt Nierenzellkarzinom-Datenbank
Stand: Mittwoch, 29.November 2012 Version 3.0
69
A1.Inhaltsverzeichnis
A1.1. Beschreibung der Anforderungen: 71
A1.2. Prozessmodell der Bogenverknüpfung 72
A1.3. Ersterhebungsbögen 73
A1.3.1. Ersterhebungsbogen 73
A1.3.2. Details der Untersuchungen 74
A1.3.2.1. Symptome 74
A1.3.2.2. Karnofsky-Index 74
A1.3.2.3. Familienanamnese/Risikofaktoren 75
A1.3.2.4. Begleiterkrankungen 76
A1.3.2.5. Blutuntersuchung 77
A1.3.2.6. Urinuntersuchung 77
A1.3.2.7. Sonographie Nieren 78
A1.3.2.8. i.v.-Pyelogramm 78
A1.3.2.9. CT-Abdomen 79
A1.3.2.10. MRT Abdomen 79
A1.3.2.11. PET-CT-Abdomen 79
A1.3.2.12. Rö-Thorax 79
A1.3.2.13. CT-(Thorax) 79
A1.3.2.14. Knochenszintigraphie 80
A1.3.2.15. Rö- Knochensystem 80
A1.3.2.16. CT-(Knochen) 80
A1.3.2.17. Schmerzstatus 80
A1.3.2.18. Nierenbiopsie 80
A1.3.2.19. Angiographie (Niere) 81
A1.3.2.20. Andere Untersuchungen 81
A1.3.2.21. Detailbögen 82
A1.3.2.21.1. Details zum Nierenzellkarzinom 82
A1.3.2.21.2. Details zur Metastase 82
A1.4. Therapiebögen 83
A1.4.1. Details zur Operative Therapie des Primärtumors 84
A1.4.2. Details zur Kryochirurgie 86
A1.4.3. Radiofrequenzablation 87
A1.4.4. Details zur Medikamentösen Tumortherapie 87
A1.4.4.1. Zytotoxische Chemotherapie 87
70
A1.4.4.2. Details zur Immuntherapie 88
A1.4.4.3. Details zur Antiangiogenetischen Therapie 88
A1.4.5. Details zur hämatopoetischen Stammzelltransplantation 88
A1.4.6. Details zu Vakzin-Therapie 89
A1.4.7. Metastasentherapie 89
A1.4.7.1. Strahlentherapie 90
A1.4.7.2. Chirurgische Therapie 90
A1.4.7.3. Details zu Bisphosphonate 90
A1.4.8. Details Schmerz- und Symptomtherapie 91
A1.4.9. Details zur Therapie im Rahmen eines Studienprotokolls 91
A1.5. Kontrollbögen 92
A1.5.1. Nach Therapie 92
71
A1.1. Beschreibung der Anforderungen:
Patient wird per Pseudonym erfasst und bearbeitet.
Zur Zuordnung werden die Stammdaten vom anlegenden Arzt ausgedruckt, mit den richtigen Patientendaten ergänzt (Patientenaufkleber) und beim anlegenden Arzt aufbewahrt. Der Patient bekommt seine Pseudonym-Nummer mitgeteilt (Kärtchen) und hat sie zu jedem Arztbesuch mitzubringen.
Bei jedem Patienten wird zunächst einmalig ein Ersterfassungsbogen ausgefüllt, woran sich entsprechende Therapie- und Kontrollbögen anschließen (Logik der Bogenreihenfolge: siehe Prozessmodell)
Die Diagnose wird im Verlauf der Behandlung des Patienten beim Ausfüllen der Verlaufsbögen durch entsprechende Optionen automatisch auf das nächste Stadium umgestellt. Die Eingangsdiagnose wird zu jedem Bogen gespeichert.
Bögen müssen zwischengespeichert (zum weiteren Bearbeiten), abgeschlossen und angesehen werden können.
Ein neuer Bogen kann erst angelegt werden, wenn der vorherige abgeschlossen ist.
Übernehmen eines im System vorhandenen Patienten durch einen anderen Arzt ermöglichen. Der Patient ist dann in der Liste von beiden Ärzten zu finden.
Verhindern das Bögen von anderen Ärzten bearbeitet werden können – nur eingesehen wenn abgeschlossen
Anzeigen, ob der Bogen vom gerade angemeldeten Arzt oder von einem anderen erstellt wurde.
Hat ein Arzt viele Patienten, kann das suchen nach der entsprechenden Pseudonym-Nummer in der Patienten-Übersicht umständlich sein. Deshalb soll der Arzt die Nummer in ein Suchfeld eingeben können, woraufhin der entsprechende Patient direkt geöffnet wird.
72
A1.2. Prozessmodell der Bogenverknüpfung
Legende
Eingangsdiagnose Nierenzellkarzinom
Aufnahme in das Projekt
Diagnose in Stammdaten
Nierenzellkarzinom
Ersterhebungsbogen Nierenzellkarzinom
Karzinomtherapie
Karzinomtherapie-Bogen
Kontrolle oder Therapie?
Therapie
Karzinomkontroll-untersuchung
Kontrolle
Kontrollbogen Karzinom
Therapie-änderung?
nein
ja
Prozess
Entscheidung
Dokument
73
A1.3. Ersterhebungsbögen
A1.3.1. Ersterhebungsbogen
Erhebungsbeginn: aktuelles Datum Erhebender Arzt: Anzeige des Namens (aus Login) Eingangsdiagnose: automatisch Nierentumor einstellen
Durchgeführte Untersuchungen:
❏ Symptome (PFLICHTFELD sowohl bei
Ersterhebung als auch bei Kontrolluntersuchung)
❏ Karnofsky-Index (PFLICHTFELD immer)
❏ Familienanamnese/Risikofaktoren (Pflichtfeld
nur bei Ersterhebung)
❏ Begleiterkrankungen (PFLICHTFELD nur bei
Ersterhebung)
❏ Blutuntersuchung
❏ Urinuntersuchung
❏ Sonographie (Nieren)
❏ i.v. Pyelogramm (Ausscheidungsurogramm)
❏ CT-Abdomen (Nieren)
❏ MRT Abdomen (Nieren)
❏ PET-CT
❏ Rö-Thorax
❏ CT-Thorax
❏ Knochenszintigramm
❏ Rö-Knochen
❏ CT-Knochen
❏ Nierenbiopsie
❏ Angiographie (Niere)
❏ andere Untersuchungen
Je nach Auswahl öffnet sich eine neue Seite mit entsprechenden Detailfragen. Warnen wenn beim Bearbeiten bereits angekreuzte und erhobene Untersuchungen wieder deaktiviert werden!
74
A1.3.2. Details der Untersuchungen
A1.3.2.1. Symptome
Symptome
❏ Hämaturie
❏ palpable Masse
❏ Schmerzen
❏ Gewichtsverlust
❏ Anorexie
❏ Unwohlsein
❏ Andere
❏ Keine
Datum: Eingabefeld
A1.3.2.2. Karnofsky-Index
Allgemeinzustand des Patienten: (Karnofsky-Index)
100% Normalzustand, keine Beschwerden
90% Minimale Krankheitssymptome
80% Normale Leistungsfähigkeit mit Anstrengung
70% Eingeschränkte Leistungsfähigkeit, arbeitsunfähig
60% Benötigt gelegentlich fremde Hilfe
50% Pflegerische und ärztl. Hilfe, nicht dauernd bettlägerig
40% Bettlägerig, spezielle Hilfe erforderlich
30% Schwerkrank, Krankenhauspflege notwendig
20% Krankenhauspflege und supportive Maßnahmen erforderlich.
10% Moribund, Krankheit schreitet schnell fort
Unbekannt
Datum: Eingabefeld
75
A1.3.2.3. Familienanamnese/Risikofaktoren
Familienanamnese/ Risikofaktoren:
❏ Nierentumore in der
Familie
❏ Nikotinabusus Eingabefeld {pack years}
❏ Dialyse
❏ Diuretika
❏ Analgetikaabusus
Datum: Eingabefeld
76
A1.3.2.4. Begleiterkrankungen
Charlson-
Komorbiditäts-Index
Komorbidität Definition
❏ Herzinfarkt
Patient mit Krankenhausaufenthalt wegen elektrokardiographisch und/oder enzymatisch nachgewiesenen Herzinfarkt
❏ Herzinsuffizienz
Patient mit nächtlicher oder durch Anstrengung induzierter Dyspnoe mit Besserung der Symptomatik unter Therapie
❏ periphere arterielle
Verschlusskrankheit
Patient mit Claudicatio intermittens, nach peripherer Bypass-Versorgung, mit akuten arteriellen Verschluss oder Gangrän sowie nicht versorgten abdominellen oder thorakalen Aortenaneurysma >6cm
❏ Zerebrovaskuläre
Erkrankung
Patient mit TIA oder Apoplex ohne schwerwiegenden Residuen
❏ Demenz Patient mit chronischen kognitiven Defizit
❏ chron.
Lungenerkrankung
Patient mit pulmonal bedingter Dyspnoe bei leichter oder mäßig schwerer Belastung ohne Therapie oder Pt. mit anfallsweiser Dyspnoe
❏ Kollagenose Polymyalgie rheumatica, Lupus erythematodes, schwere rheumatoide Arthritis, Polymyositis
❏ Ulkuskrankheit Patienten die bereits einmal wegen Ulzera behandelt wurden
❏ Leichte
Lebererkrankung
Leberzirrhose ohne Portale Hypertension
❏ Diabetes mellitus
(ohne Endorganschäden)
Patient mit Diabetes. mellitus und medikamentöser Therapie
❏ Hemiplegie
❏ Mäßig-schwere
Nierenerkrankung
Dialysepflichtigkeit oder Kreatinin >3mg/dl
❏ Diabetes mellitus
mit Endorganschäden
oder zurückliegende Krankenhausaufnahmen wegen hyperosmolaren Koma oder Ketoazidose
❏ Tumorerkrankung Sämtliche solide Tumore ohne Metastasen-Nachweis innerhalb der letzten fünf Jahre
❏ Leukämie Akute und chronische Leukämie
❏ Lymphom Hodgkin und Non-Hodgkin-Lymphome, multiples Myelom
❏ Mäßig-schwere
Lebererkrankung
Leberzirrhose mit portaler Hypertonie ohne stattgehabte Blutung und Patienten mit Varizenblutung in der Anamnese
❏ Metastasierter
solider Tumor
❏ AIDS
77
Neben der jeweiligen Morbidität die Definition zur Auswahlerleichterung anzeigen A1.3.2.5. Blutuntersuchung
Blutuntersuchung ❏ Hb im Normbereich erhöht erniedrigt
❏ LDH im Normbereich 1,5 Faches
des oberen Normwertes
erniedrigt
❏ BSG im Normbereich erhöht erniedrigt
❏ korrigiertes
Calcium im Normbereich >2,4mmol/l erniedrigt
❏ Haptoglobin im Normbereich erhöht erniedrigt
❏ alkalische
Phosphatase im Normbereich erhöht erniedrigt
❏
Thrombozyten-anzahl
im Normbereich erhöht erniedrigt
❏
Neutrophilenzahl im Normbereich erhöht erniedrigt
Datum: Eingabefeld
Nur bei ❏ angekreuzten Zeilen, Auswahl in der entsprechenden Zeile
verlangen A1.3.2.6. Urinuntersuchung
Urinstatus Erythrozyturie : unbekannt
Positiv
Negativ
Datum: Eingabefeld {Datum}
Urinzytologie unauffällig
auffällig Eingabefeld {Text}
Datum: Eingabefeld
78
A1.3.2.7. Sonographie Nieren
Sonographie Nieren:
❏ Bds. Unauff.
❏ Zyste
Drop down {links; rechts; beidseitig}
❏ Solide
Raumforderung
Drop down {links; rechts; beidseitig}
Größe in cm Eingabefeld
❏ Cavathrombus
❏ Andere
Auffälligkeit Eingabefeld
Datum: Eingabefeld
A1.3.2.8. i.v.-Pyelogramm
i.v.-Pyelogramm: (Ausscheidungsurogramm)
Bds. Unauff.
❏ Raumforderung Drop down {links; rechts; beidseitig}
❏ Dilatation Hohlsystem Drop down {links; rechts; beidseitig}
Andere Auffälligkeit Eingabefeld
Datum: Eingabefeld
79
A1.3.2.9. CT-Abdomen
CT-Abdomen (Niere):
❏ unauffällig
❏ Zyste Drop Down 1
Größe in cm
Eingabe-feld
❏ Nierenkarzinom Drop Down 1
❏ Angiomyolipom Drop Down 1
❏ Onkozytom Drop Down 1
❏ Cavathrombus
❏ Metastasen Bei Anwahl Detailbogen Metastase ausfüllen lassen
❏ andere
Auffälligkeiten Eingabefeld
Datum Eingabefeld
A1.3.2.10. MRT Abdomen
Vgl. A1.3.2.9 CT-Abdomen A1.3.2.11. PET-CT-Abdomen
Vgl. A1.3.2.9 CT-Abdomen
A1.3.2.12. Rö-Thorax
Rö-Thorax: keine Metastasen
Metastasen
Datum: der Untersuchung Eingabefeld
A1.3.2.13. CT-(Thorax)
CT-(Thorax): keine Metastasen
Metastasen
Datum Eingabefeld
80
A1.3.2.14. Knochenszintigraphie
Knochenszintigraphie unauffällig
metastasenverdächtige Herde
Datum: Eingabefeld
A1.3.2.15. Rö- Knochensystem
Rö-Knochensystem: keine Metastasen
Metastasen
Datum Eingabefeld
A1.3.2.16. CT-(Knochen)
CT-(Knochen): keine Metastasen
Metastasen
Datum Eingabefeld
A1.3.2.17. Schmerzstatus
Schmerzstatus: Keine karzinombedingten Schmerzen
karzinombedingte Schmerzen
Datum: Eingabefeld
A1.3.2.18. Nierenbiopsie
Nierenbiopsie-Datum: unbekannt
bekannt Datum Eingabefeld
Lokalisation: Drop down {links; rechts; beidseitig}
81
Anzahl der Biopsien Eingabefeld
Histologische Diagnose kein Nierenzellkarzinom
Nierenzellkarzinom
neue Seite „Details zum Nierenzellkarzinom“, wenn histologische Diagnose Nierenzellkarzinom ergibt A1.3.2.19. Angiographie (Niere)
Angiographie (Niere) unauffällig
auffällig
Datum: Eingabefeld
A1.3.2.20. Andere Untersuchungen
Andere Untersuchungen: Name: Eingabefeld
Kurzbeschreibung: Eingabefeld
Datum: Eingabefeld
82
A1.3.2.21. Detailbögen
A1.3.2.21.1. Details zum Nierenzellkarzinom
Anzahl befallener Zylinder unbekannt
0
1
2
> 2
Histologie der Biopsie Klarzelliges Karzinom
Papilläres Karzinom
Chromophobes Karzinom
Sammelrohr Karzinom
andere Eingabefeld
Grad nach Fuhrman-System::
unbekannt
1
2
3
4
Wird immer gefragt wenn die Histologie Karzinom ergibt! A1.3.2.21.2. Details zur Metastase
Lokalisation ❏ Nebenniere
❏ Leber
❏ Lunge
❏ Knochen
❏ andere Eingabefeld
nächster Bogen nach Abschluss Ersterfassung ist ein „Therapiebogen Karzinom“
83
A1.4. Therapiebögen
Nach erfolgter (abgeschlossener) Ersterfassung werden bei entsprechender Diagnose die Therapieseiten abgefragt.
Erhebungsdatum: Aktuelles Datum Erhebender Arzt: Anzeige des Namens (aus Login) Eingangsdiagnose: [automatisch „Nierenzellkarzinom“ eintragen]
Welche Therapie erhielt der Patient?
❏ Wait-and-See
[Bogen abschließen -> Kontrollbogen]
❏ Operative Therapie des Primärtumors
[neue Seite „Details zur ...“]
❏ Kryotherapie
[neue Seite „Details zur ...“]
❏ Radiofrequenztherapie
[neue Seite „Details zur ...“]
❏ Medikamentöse Tumortherapie
[neue Seite „Details zur ...“]
❏ hämatopoetische Stammzelltherapie
[neue Seite „Details zur ...“]
❏ Vakzin-Therapie
[neue Seite „Details zur ...“]
❏ Metastasentherapie
[neue Seite „Details zur ...“]
❏ Schmerz- und Symptomtherapie
[neue Seite „Details zur ...“]
❏ Therapie im Rahmen eines
Studienprotokolls [neue Seite „Details zur ...“]
❏ Andere
[neue Seite „Details zur ...“]
Neue Seite: Therapiedetails
84
A1.4.1. Details zur Operative Therapie des Primärtumors
OP-Datum: Eingabefeld
OP-Seite: Drop down {rechts; links; beidseits}
OP-Art: Drop down {partiell, radikal}
OP-Zugang: Offen transperitoneale Inzision
Offen thorakoabdominale Inzision
Offen Flankenschnitt (retroperitoneal)
Laparoskopisch transperitoneal
Laparoskopisch retroperitoneal
anderer Eingabefeld
OP-Details: OP-Zeit Eingabe {min}
Thrombektomie Drop down {ja; nein}
Eröffnung des Hohlsystems
Drop down {ja; nein; unbekannt}
Adrenalektomie Drop down {ja; nein }
Nephrostomie-Anlage
Drop down {ja; nein;}
Harnleiterschienen- -Einlage
Drop down {ja; nein}
Komplikationen Drop down {ja; nein}; falls ja „Komplikationen ausfüllen lassen
Wenn Wert des Drop down = {bekannt} neues Eingabefeld bzw. Drop down wie rechts beschrieben
85
Komplikationen ❏ Infektion
❏ Transfusionspfl. Blutung
❏ Urinom
❏ Pneumothorax
❏ Andere: Eingabefeld
Histologie des Tumorpräparats
Klarzelliges Karzinom
Papilläres Karzinom
Chromophobes Karzinom
Sammelrohr Karzinom
andere Eingabefeld
Grad nach Fuhrman-System::
unbekannt
1
2
3
4
Pathologische Tumorklassifikation
pT pN M
1a X X
1b 0 0
2 1 1
3a 2
3b
3c
4
Absetzungsränder: R
0
1
Unbek.
Stationäre Aufenthaltsdauer:
Eingabefeld
86
Verabreichte Erythrozyten-Konzentrate während Aufenthalt:
Eingabefeld
Notwendige Zweiteingriffe: (z.B. Umwandlung in offene OP, Nachblutung, Fistelverschluss, etc.)
Nein
Ja
A1.4.2. Details zur Kryochirurgie
OP-Datum: Eingabefeld
OP-Seite: Drop down {rechts; links; beidseits}
OP-Zugang: transperitoneal
retroperitoneal
OP-Details: OP-Zeit Drop down {unbekannt; bekannt}
Eingabefeld {min}
Komplikationen Drop down {ja; nein; unbekannt}
falls Drop down = {ja}, dann „Komplikationen“ ausfüllen lassen
Wenn Wert des Drop down = {bekannt; ja} neues Eingabefeld bzw. Drop down wie rechts beschrieben
Komplikationen ❏ Infektion
❏ Transfusionspfl. Blutung
❏ Urinom
❏ Pneumothorax
❏ Andere: Eingabefeld
Stationäre Aufenthaltsdauer:
Eingabefeld
87
Verabreichte Erythrozyten-Konzentrate während Aufenthalt:
Eingabefeld
Notwendige Zweiteingriffe: (z.B. Umwandlung in offene OP, Nachblutung, Fistelverschluss, etc.)
Nein
Ja
A1.4.3. Radiofrequenzablation
Vgl. A1.4.2 Details zur Kryochirurgie A1.4.4. Details zur Medikamentösen Tumortherapie
Therapiebeginn Eingabefeld {Datum}
alle Medikamente wie folgend unter A1.4.4.x sortiert nennen
Stationäre Aufenthaltsdauer insgesamt:
Eingabefeld
A1.4.4.1. Zytotoxische Chemotherapie
Medikament Einmaldosis in mg
Zyklusnummer Gesamtdosis in mg
❏ 5-Fluoruracil Eingabe {Zahl} Eingabe {Zahl} Eingabe {Zahl}
❏ andere Eingabe {Text}
Eingabe {Zahl} Eingabe {Zahl} Eingabe {Zahl}
88
A1.4.4.2. Details zur Immuntherapie
Medikament Einmaldosis in mg
Zyklusnummer Applikationsweg
❏ INF-α Eingabe {Zahl} Eingabe {Zahl}
drop down {iv; subkutan, im, oral, p.i., andere}
❏ IL-2 Eingabe {Zahl} Eingabe {Zahl}}
drop down {iv; subkutan, im, oral, p.i., andere}
❏ andere Eingabe {Text} Eingabe {Zahl} Eingabe {Zahl}
drop down {iv; subkutan, im, oral, p.i., andere}
A1.4.4.3. Details zur Antiangiogenetischen Therapie
Medikament Einmaldosis in mg
Zyklusnummer
❏ Sutent (Sunitinib) Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
❏ Inlyta (Axitinib) Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
❏ Nexavar (Sorafenib) Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
❏ Votrient (Pazopanib)
Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
❏ Avastin (Bevacizumab)
Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
❏ Afinitor (Everolimus) Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
❏ Torisel (Temsirolimus) Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
❏ AV951 (Tivozanib)
Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
❏andere Eingabe {Text}
Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
A1.4.5. Details zur hämatopoetischen Stammzelltransplantation
HLA-Match Eingabefeld {0-6} aus 6
Eingabefeld {0-10} aus 10
unbekannt
89
wurde eine RIST (reduced intensity stem cell transplantation) durchgeführt?
ja nein
kam es zu einer Graft versus Host Disease?
ja nein
Stationäre Aufenthaltsdauer insgesamt:
Eingabefeld
A1.4.6. Details zu Vakzin-Therapie
Vakzin basiert auf Einmaldosis in mg
Dauer in Wochen
Gesamtdosis in mg
Eingabe {Text} Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
A1.4.7. Metastasentherapie
Therapiebeginn/-datum: Eingabefeld {Datum}
Lokalisation ❏ Nebenniere
❏ Leber
❏ Lunge
❏ Knochen
❏ andere Eingabefeld
Wenn „Knochen“ angewählt wurde, dann „Lokalisation der Knochenmetastase(n)“ ausfüllen lassen
Lokalisation der Knochenmetastase(n)
❏ Extremitäten
❏ Wirbelsäule
❏ Becken
❏ Schädel
❏ andere Eingabefeld
90
Form der Therapie ❏ Strahlentherapie
[neue Seite „Details zur ...“]
❏ Chirurgische Therapie
[neue Seite „Details zur ...“]
❏ Bisphosphonate
[neue Seite „Details zur ...“]
❏ andere Eingabefeld
A1.4.7.1. Strahlentherapie
Anzahl der Sitzungen Eingabefeld {Ziffer}
Strahlendosis: Drop Down {bekannt; unbekannt}
Eingabefeld
A1.4.7.2. Chirurgische Therapie
Stationäre Aufenthaltsdauer:
Eingabefeld
Verabreichte Erythrozyten-Konzentrate während Aufenthalt:
Eingabefeld
Notwendige Zweiteingriffe: (z.B. Nachblutung, Hämatom-Ausräumung, etc.)
Nein
Ja
A1.4.7.3. Details zu Bisphosphonate
Medikament Einmaldosis in mg
Dauer in Wochen
Gesamtdosis in mg
❏ Zoledronat Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
❏ andere Eingabe {Text} Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
Eingabe {Zahl}
91
A1.4.8. Details Schmerz- und Symptomtherapie
Therapiebeginn Eingabefeld {Datum}
Form der Therapie: ❏ nur peripher wirksame
Analgetika
❏ periphere und zentral wirksame
Analgetika
❏ Corticosteroide
❏ Nerven Block
❏ andere Eingabefeld
Stationäre Aufnahme notwendig:
Drop down {ja; nein; unbekannt}
Eingabefeld {Tage}
Falls „ja“; Eingabefeld Tage verlangen A1.4.9. Details zur Therapie im Rahmen eines Studienprotokolls
Therapie-Beginn: Eingabefeld
Name der Therapie: Eingabefeld
Kurzbeschreibung der Therapie:
Eingabefeld
Neue Seite (Abschlussseite)
92
A1.5. Kontrollbögen
A1.5.1. Nach Therapie
siehe Erstuntersuchung, außer Familienanamnese Neue Seite zu den Kontrolluntersuchungen zum Karzinom
Haben die Ergebnisse der Kontrolluntersuchungen einen Tumorprogress ergeben?
nein
ja
Haben die Ergebnisse der Kontrolluntersuchungen eine Therapieänderung zur Folge?
nein [nächster Bogen ist wieder Kontrollbogen Karzinom]
ja [nächster Bogen ist „weiterführender Therapiebogen Karzinom“]
Weiterführender Therapiebogen Karzinom Erhebungsdatum: Aktuelles Datum Erhebender Arzt: Anzeige des Namens (aus Login) Eingangsdiagnose: [automatisch „Nierenzellkarzinom“ eintragen] jetzt erfolgt eine Auflistung der Therapien, die im letzten Therapiebogen aktiv waren, damit diese gekennzeichnet werden können
93
Therapie Ab-geschlossen
Weiter-führung
abgebrochen Anpassung
„Therapie 1“
• •
drop down { „wegen Komplikationen / UAWs“; „wegen Therapieversagen“}
drop down { „wegen Komplikationen / UAWs“; „wegen Therapieversagen“}
„Therapie 2“
• •
drop down { „wegen Komplikationen / UAWs“; „wegen Therapieversagen“}
drop down { „wegen Komplikationen / UAWs“; „wegen Therapieversagen“}
… • •
drop down { „wegen Komplikationen / UAWs“; „wegen Therapieversagen“}
drop down { „wegen Komplikationen / UAWs“; „wegen Therapieversagen“}
danach folgt „Therapiebogen Karzinom“, wobei die Therapien die eine Auswahl unter „Anpassung“ bekommen haben automatisch gesetzt werden und nicht mehr abwählbar sind, bei Versuch Hinweis auf vorherige Auswahl
94
Danksagung 9.
Ich danke meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. med. Ebert. Durch die
Ermöglichung von Praktika und Famulaturen erweckte er in mir die
Leidenschaft zur Urologie und durch die Überlassung des Dissertationsthemas
das Interesse am Nierenzellkarzinom. Als fachlich kompetenter Berater für
Fragen und Diskussionen stand er mir stets zur Verfügung. Danken möchte ich
ebenfalls Herrn Prof. Dr. med. Wullich für die Ermöglichung meiner Dissertation
an seinem Lehrstuhl.
Besonderer Dank gilt Herrn Daniel Schuster und Herrn Dr. Ilg von der Firma
DOXCELLENCE für die Programmierung der Datenbank und der Unterstützung
bei informationstechnischen Fragen.
Auch danken möchte ich meiner Freundin Dagmar Knüttel und meinem Bruder
Raphael Distler für ihren Lektorendienst.
Zuletzt möchte ich meinen Eltern danken, die mich in jeder Hinsicht
unterstützten und mir die universitäre Ausbildung und so das Erstellen dieser
Arbeit ermöglichten.