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Page 1: dental labor-Fachbuchreihe Frontzahn-
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dental labor-Fachbuchreihe

Frontzahn-Restauration

Page 3: dental labor-Fachbuchreihe Frontzahn-

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Bibliografische Informationen der Deutschen BibliothekDie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

© 2009 Verlag Neuer Merkur GmbHVerlagsort: Postfach 46 08 05, D-80916 München

Alle Urheberrechte vorbehalten. Vervielfältigungen bedürfen der besonderen Genehmigung.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und erarbeitung in elektronischen Systemen.

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dl-Fachbuchreihe – Frontzahn-Restauration1. Auflage 2009 – ISBN 978-3-937346-58-8

Redaktion: Almut Rech, Katrin HeinzeGestaltung: Ute Buchholz-Gall, Martina Stolzmann

Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn

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Vorwort

Frontzähne sind der ästhetische Mittelpunkt unseres Gesichts. Kein Zahn ist soindividuell, so charakteristisch wie unsere oberen Frontzähne. Müssen diese res-tauriert werden, ist das eine besondere Herausforderung für Zahnarzt und Tech-

niker. Möglichst unauffällig müssen Frontzahnkronen sein, hoch ästhetisch und ganznatürlich sollen sie erscheinen. Das fordert den Könner und Künstler im Zahntechni-ker heraus, die Natur perfekt zu imitieren. Wir haben für Sie Beiträge aus das dental labor von 2004 bis 2008 gesammelt, dieschöne Frontzahnrestaurationen dokumentieren. Vollkeramik, CAD/CAM, Veneers,Presstechnik und Verblendkunst sind die Themen dieses Buches. Zahlreiche Abbil-dungen in den Fallbeispielen beschreiben die Vorgehensweisen der Autoren und er-mutigen den Leser, neue Wege zu gehen, andere Techniken auszuprobieren sowie be-währte zu verfeinern.

Frontzahnrestaurationen sind ein wichtiger Bestandteil der täglichen Aufträge imDentallabor. Hier ist der Ästhetiker, der Künstler gefragt, um den Patienten ihr na-türliches Lächeln zurückzugeben.

Der Nutzen dieses Buches:• Präsentationen und Entwicklungen über einen Zeitraum von fünf Jahren• Erfahrungsberichte, detailgetreu und individuell• Schritt-für-Schritt-Anleitungen • Hochwertige, detailgetreue Bilder

Dieses Buch informiert Sie übersichtlich und schnell zu einem stets präsenten The-ma in der dentalen Technik. Frontzahnrestaurationen sind aus keinem Labor weg-zudenken und bieten ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial – für Schönheit sinddie Menschen bereit, zu investieren! Dieses Buch gibt eine Überblick über sämtlicheVersorgungsmöglichkeiten; mit seiner Hilfe können Sie Ihre Techniken verfeinern.

Zt. Katrin HeinzeFachredaktion das dental labor

Dr. Angelika SchallerChefredakteurin das dental labor

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Jan Holger Bellmann

Weniger ist oft mehr ... 35Finoceram – weniger Massen, aber mehr Möglichkeiten

Dr. med. dent. Jan Hajtó, Hubert Schenk

Lichtdurchflutete Frontzahnkronen, Teil 1 49Klinische Erfahrungen mit modifizierten ZrO2-Gerüsten

Dr. med. dent. Jan Hajtó, Hubert Schenk

Lichtdurchflutete Frontzahnkronen, Teil 2 59Klinische Erfahrungen mit modifizierten ZrO2-Gerüsten

Bernhard Egger

Presskeramische Variationen 75Entwicklung keramischer Systeme

Nikolaus Langner

Problemlos gepresst 82Fallbeschreibung einer umfangreichen vollkeramischen Arbeit

Metallkeramik

Barbara Bernhardt

Materialvergleich 91Frontzahnrestauration: Metallkeramik, Zirkonoder Presskeramik?

Marcel Liedtke

Geteilte Brücken mit Cercon link 95Vergleich zweier Verfahren

Dr. Erhard Reichelt

Weichteilakzeptanz und Transluzenz 101Frontzahnrestauration mit Vollkeramik-Abutment und Veneers

Pia Müller

Alles ist möglich 108Unauffällige Frontzahn-Restauration mit IPS e.max CAD

Tobias Rotter

Faszination Ästhetik 114Weitspannige Totalsanierung aus Zirkoniumdioxid

Björn Maier

Von der Skizze zurFrontzahnschichtung, Teil 1 11Keramikschichten für Einsteiger

Björn Maier

Von der Skizze zurFrontzahnschichtung, Teil 2 18Keramikschichten für Einsteiger

Wolfgang Weisser

Wie der Keramik die Luft ausgeht 24

Werner Gotsch

Das Ökonomische Prinzip in der Keramik 25StarLight Ceram

Presstechnik

CAD/CAM

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Inhalt

Rainer Gläser, Tillmann Duffing

Minimalinvasive Therapie 121Ästhetische Rehabilitation mit Veneers aus Cergo

Achim Ludwig, Massimiliano Trombin

Nicht nur Kosmetik 129Die Kunst der Minimalisierung – das geschichtete Frontzahnveneer

Thomas Löhr

Harmonie hat einen Namen 136Veneerrestauration nach minimalinvasiver Präparation

Ludger Schlütter

Restauration einer Oberkieferfront 141Wenn ein Zahnarzt zum Zahnarzt geht

Uwe Hruschka, Weiden, Peter Jeitner

Perfekt imitiert 145Individuell geschichtetes Keramikveneer zur Rehabilitation von Frontzähnen

Andrea Prothmann

Frontzahnrestauration mit Presskeramik 149Cergo Kiss von DeguDent

Francesco Ferretti, Dott. Marco Nicastro

Rehabilitation eines Azidose-Falles 153Veneer-Restauration mit Vollkeramik in Adhäsivtechnik

Bolzani Fabiano

Individuelle Schichttechnik für höchste Ästhetik 171Ein ästhetisch-funktioneller Versuch mit hydroxyler Keramik

Veneers

Karl Christian Adt

Rationelles Schichten einer Frontzahnkrone 183Schichtschema für ein einheitliches Farbsystem

Komposit

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Metallkeramik

Von der Skizze zur Frontzahnschichtung, Teil 1 und Teil 2

Wie der Keramik die Luft ausgeht

Das Ökonomische Prinzip in der Keramik

Weniger ist mehr ...

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Metallkeramik

Auch beim Herstellen vonkeramischen Front -zahnkronen muss wirk-

lich auf alle Details geachtetwerden, um einen harmoni-schen Gesamteindruck zu be-kommen. Deshalb sollte manauch hier, wie ich in meinemersten Beitrag bereits be-schrieben habe, Schritt fürSchritt vorgehen, um sicherzu werden. Dieses schrittwei-se Vorgehen möchte ich anHand einer VMK für denZahn 21 näher erläutern. Die

Abbildung 1 stellt die Aus-gangssituation dar.

Planen

Ganz wichtig ist es, jede Arbeitrichtig zu planen. Als erstesgreife ich wieder zu Papier undBleistift um die zu ersetzendeZahnkrone zu zeichnen.Bei der Analyse der Restbe-zahnung, übertrage ich spe-ziell die Charakteristik desZahnes 11 in meine Zeich-nung (Leistenverlauf, Win-

kelmerkmale, Größenverhält-nis usw.). So kann man sichdas Endresultat besser vor-stellen, was das Gelingen ei-ner zahntechnischen Arbeitvoraussetzt (Abb. 2 und 3).Als nächster Schritt wird dasWax-up hergestellt (Abb. 4),um das Optimum aus einer

In einem früheren Beitrag

hat Björn Maier die unter-

schiedlichen Formen der

Frontzähne untersucht.

Diesmal zeigt er step by step,

wie die Keramikverblendung ei-

ner Frontzahnkrone im

Oberkiefer entsteht.

Indizes:

Frontzahn

Frontzahnkrone

Keramikkrone

Schichtplan

Wax-up

Keramikschichten für Einsteiger, Teil I

Von der Skizze zurFrontzahnschichtungEin Beitrag von Zt. Björn Maier, Lauingen

Zt. Björn MaierJahrgang 1976

1991 – 1995 Ausbildung zum Feinmechaniker

1995 – 1999 Ausbildung zum Zahn-techniker im elterlichenBetrieb

1999 dreimonatiges Praktikumbei Mitch Unrath in Arizona (USA)

1999 – 2001 Zahnmedizinische Uniklinik Ulm

2001 – 2006 tätig in der Schweiz

Abb. 1 Ausganssituation nach der Modellherstellung

Abb. 2 Analyse der Situation Abb. 3 Analyse der Situation

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Restauration herauszuholen.Denn im Wachs kann pro-blemlos aufgetragen bzw. ab-getragen werden. Durch dasSchlüsseln der in Wachs mo-dellierten Krone bekomme ichauch gleich einen Richtschlüs-sel für das Wachskäppchen(Abb. 5). So kann ich ganzleicht das Metallkäppchen ge-stalten, um für die Keramik-verblendung eine gleichmäßi-ge Schichtstärke zu erreichen.

Metallarbeiten

Das gegossene und ausgear-beitete Käppchen wird wieüblich mit 110 µm Aluminium - oxid abgestrahlt und gerei-nigt. Wer die Metallkäppchenmit Wasserdampf reinigt, demempfehle ich, dass er dieKäppchen bei der Reinigungso stark erwärmt, dass beidem Stoppen des Reini-gungsvorganges sofort sämt-liche Wasserpartikel verduns -ten. Dadurch erhöhen sie denReinheitsgrad des Metall-gerüstes und schaffen die

Voraussetzung für eine ein-schlussfreie Keramikverblen-dung!

Keramikarbeiten

Wie gewohnt wird nun derOxidbrand durchgeführt undanschließend mit dem Wash-brand fortgefahren (Abb. 6).Wie im ersten Beitrag schonbeschrieben, bevorzuge ichzum Auftragen des Opakersdas Glasinstrument (Abb. 7).Gerade bei Frontzahnkronen

unbedingt auf einen perfektabgedeckten Kronenrand ach-ten. Dafür ziehe ich das Glas-

Abb. 5 Mithilfe der geschlüs-

selten Wax-up-Situation, kann ich

das Wachs käppchenoptimal gestalten

Abb. 6 Durch den Washbrand erreiche ich den Haftverbundzwischen den Metalloxiden und der Opakerschicht

Abb. 7 Auftragen des Opakers mit Hilfe desGlasinstrumentes

Abb. 8 Zirkuläres Abdecken des Kronenrandes

Abb. 4 Herstellen des Wax-ups

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Metallkeramik

instrument mit einem TropfenOpaker zirkulär um den Kro-nenrand herum (Abb. 8). BeimThema Opakerbrand möchteich noch kurz auf die Intensiv -opakermassen verweisen. Spe-

ziell bei grauen Aufbrennle-gierungen besteht die Gefahr,dass trotz des deckendem Auf-trags der Opakermasse in dendünn verblendeten Bereichen,wie z. B. der Zahnhalsregion,ein grau-brauner Schleier ent-steht. Daher empfiehlt es sich,den zervikalen Bereich mitgelben Intensivmassen ein-zufärben.

Erster BrandWie auch bei der Seitenzahn-verblendung empfehle ichauch bei Frontzähnen, an-fangs erst mal ein paar unter-schiedliche Kronenformenvollständig in Dentin herzu-stellen. Dadurch bekommtman das motorische Feinge-

fühl für Form, Größe, Winkel-merkmale und Schrumpfung.Die Krone sollte so modelliertwerden, dass nach dem Brandkaum mehr etwas geschliffenwerden muss. Wenn man dasbeherrscht, kann man spätergrößere Restaurationen pro-blemlos und rentabel herstel-len.

Abb. 9 Auftragen der Dentinmasse

Abb. 10 Leicht überkonturierte Modellation des Zahnes Abb. 11 Situation nach dem ersten Dentinbrand

Abb. 12 Von inzisal betrachtet

Abb. 14 Vervollständigen der Zahnform

Abb. 13 Kontrolle desLeistenverlaufes und dessen Knickpunkte

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Beim Auftragen der Dentin-massen kann man durch dasAbstützen mit Hilfe eines Pa-piertuches von palatinal denFeuchtigkeitsgrad sehr gutkontrollieren und das Weg-kippen des über das Käpp-chen modellierten Anteilskontrollieren (Abb. 9). Wieschon erwähnt, sollte beimModellieren die endgültige

Zahnform mit den Winkel-merkmalen unter Berück-sichtigung der Schrumpfungangestrebt werden, um un-nötige und zeitintensiveSchleifarbeit zu vermeiden(Abb. 10).

Nach dem ersten Brand wer-den als erstes der Kronenrandüberprüft und evtl. über-schüssige Keramikpartikelentfernt und anschließend dieKontaktpunkte überprüft bzw.eingeschliffen (Abb. 11 und12). Durch das Anzeichnendes Leistenverlaufes sowie

Abb. 15 Vervollständigen der

morphologischen Zahnform

Abb. 16 Überprüfen der Zahnleisten

und deren Knickpunkte

Abb. 17 Überprüfen des

Leistenverlaufes zwischenlabial und palatinal

Abb. 18 bis 20 Unabhängig von der Personist ein konstantes Verhältniszwischen den labialen undpalatinalen Zahnleisten zuerkennen

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Metallkeramik

der Punktmesstechnik (Knick-punkte der Leisten) kann dieÜbereinstimmung mit demZahn 11 überprüft werden(Abb. 13).

Zweiter Dentinbrand Mit einem zweiten Dentin-brand können nun noch dieDisharmonien ausgeglichenwerden (Abb. 14 und 15). DasErgebnis nach dem zweitenBrand können Sie in der Ab-bildung 16 sehen. Jetzt wirdwieder nach dem gleichenSchema vorgegangen wienach dem ersten Dentin-brand. Es werden also wiederdie Leisten, Winkelmerkma-le, Knickpunkte und Größen-verhältnisse überprüft.

Morphologie

Was ein weiterer entschei-dender Punkt zum Gelingeneiner natürlich wirkenden Ke-ramikrestauration ist das Ver-hältnis der labialen bzw. pala-tinalen Randleisten (Abb. 17).Wie auch die Beispiele in denAbbildungen 18 bis 20 zeigen,ist die palatinale Fläche desZahnes immer breiter als dielabiale.Ein weiterer wichtiger Punktist die Torsion der labialenZahnfläche (Abb. 21).Zusammengefasst müssen al-so folgende Punkte zum Ge-lingen einer natürlichen Mor-phologie in Betracht gezogenwerden:n definitive Breite des Zahnes n Leistenverlauf mit seinen

Knickpunktenn Schneidekantenverlaufn Leistenverhältnis labial zu

palatinaln Torsion der labialen Kro-

nenfläche.

Da diese Punkte gleichzeitigberücksichtigt werden müs-sen, empfehle ich, dies ersteinmal mit einer reinen Den-tinschichtung zu üben. ImNachhinein werden Sie dannbeim Herstellen der Kronen-und Brücken schneller voran-

kommen als wenn Sie gleichbeim ersten Mal auch noch aufdie richte Farbschichtung ach-ten müssen. Andernfalls wür-den auch wichtige Details derMorphologie verloren gehen,und spätestens bei größerenArbeiten würde dies zumScheitern führen.Wenn man die oben aufge-zählten Punkte nochmalsüberprüft hat, kann man dieKrone samt den Nachbarzäh-nen mit Silber- bzw. Goldpu-der einpinseln (Abb. 22 und23). Dadurch kommen dieOberflächenstruktur und diemorphologische Form der Kro-ne im Verhältnis zu den Nach-

barzähnen sehr schön zur Gel-tung und können nochmalsauf Unstimmigkeiten über-prüft werden.

Formen üben

Eine weitere Anregung zumErreichen von Formsicherheitist das Schnitzen von Zähnenaus einem Gipsblock. DiesesVorgehen möchte ich mit denAbbildungen 24 bis 31 etwasgenauer darstellen. Für dieseÜbung müssen der labiale so-wie palatinale Leistenverlaufsmit seinen einzelnen Knick-punkten genau betrachtetwerden.

Abb. 21 Auch die Torsion der labialen Fläche ist ein kons -tanter Anhaltspunkt

Abb. 22 und 23 Die letzte Kontrolle der Charakteristik wirdmit Silberpuder durchgeführt

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Abb. 24 bis 31 Zum Gelingen dieser Übung ist das Beob -achten der Randleisten und der Knick punkteder ausschlaggebende Faktor. Zudem emp -fehle ich, den Zahn zu erst etwas überkontu-riert zu schnitzen, um eventuelle Fehler amSchluss noch ausgleichen zu können.

Abb. 32 und 33 Eine sehr gute Übung istauch das Herausarbeiten eines Zahnes auseinem Keramikblock

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Metallkeramik

Die richtige Farbe

Nachdem ich nun zum The-ma Formsicherheit einige hilf-reiche Beispiele genannt ha-be, möchte ich nun zu demnächsten Schritt übergehen:das Verblenden in einer be-stimmten Zahnfarbe. Je nachKeramikmasse reichen ge-wöhnlich schon drei Grund-massen aus, um eine Verblen-dung nach Farbschlüssel her-stellen zu können. Darum gehtes jetzt auch bei der folgendenVerblendung. Zu Beginn empfehle ich, einenSchichtplan zu erstellen, indem genau festgelegt ist, inwelchem Bereich welcheMasse aufgetragen wird(Abb. 34). Anschließend soll-te alles so vorbereitet werden,dass ohne Pausen und zügiggeschichtet werden kann, umden Feuchtigkeitsgehalt inder Krone möglichst konstantzu halten (Abb. 35).OpakdentinUm das Käppchen besser ab-zudecken und eine intensivereFarbwirkung zu bekommen,wird es als erstes mit einerdünnen, deckenden Opak-dentinschicht überzogen (Abb.36).Inzisal darauf achten, dass dieopake Dentinschicht über dasKäppchen hinausragt und un-regelmäßig ausläuft. Beigleichmäßigem Ende würdeein dunkler, unnatürlich wir-

Abb. 34 Der erstellteSchichtplan

Abb. 37 Auftragen des Dentins

Abb. 38 Auftragen der Schneide

Abb. 35 Richtig vorbereiten, um dann zügig schichten zukönnen

Abb. 36 Auftragen der opaken Dentinmasse

kender Balken entstehen. Al-so die Dentinschicht entspre-chend dem Mamelonverlaufauslaufen lassen.

Dentin Als nächstes folgt die Dentin-masse. Diese Masse gibt derKrone die Farbe. Auch diesefarbgebende Masse wird zir-kulär aufgetragen und solltenach inzisal – genau wie dieOpakdentinschicht – dem Ma-melonverlauf entsprechendauslaufen (Abb. 37).Natürlich kann man auch denZahn erst komplett mit Den-tinmasse schichten, um an -schließend den Schneidean-teil durch ein gezieltes Cut-Back zurückzunehmen.

SchneideAls dritte Masse wird nun derSchneideanteil mit der Schnei-demasse ergänzt. Auch dies ge-schieht wieder in der zirkulärenVorgehensweise (Abb. 38). n

Im zweiten Teil dieses Bei-trags wird die Krone ausgear-beitet und charakterisiert.Den Abschluss bildet dieSchichtung einer Krone nachindividueller Farbnahme.

Korrespondenzadresse:

Björn Maier

Kardinal-Frühwirth-Str. 7b

89415 Lauingen

www.bjoern-maier.com

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Schrumpfung

Nachdem man inzwischenmit dem Umgang der Kera-mikmasse vertraut ist sollteman das Schrumpfungsver-hältnis abschätzen lernen unddie Krone entsprechend über-konturieren. Das Schrump-fungsverhältnis musste natür-lich auch schon beim Schich-ten der opaken Masse sowieder Dentinmasse berücksich-tigt werden.Nachdem die hier von mir ver-wendete Keramik eine eher feinstrukturierte Masse ist undsomit auch eine geringeSchrumpfung aufweist, genügt

es, die Krone inklusive Schnei-demasse entsprechend demNachbarzahn zu modellierenund den Schrumpfungsanteilmit transparenter Masse zu er-gänzen.

Um mehr Tiefenwirkung zubekommen, wird nicht nurder Schneideanteil verlängert,sondern der gesamte Kro-nenkörper mit transparenterMasse überzogen.

Ausarbeiten

Nach dem ersten Brand wirdwie gewohnt zuerst der Randauf überstehende Keramik-partikel überprüft. Anschlie -ßend werden die Kontakt-punkte eingeschliffen und derKronenrohling auf den Stumpfgesetzt (Abb. 39). Die Formen-korrektur habe ich ja schonausführlich beschrieben.

Vor dem zweiten Brand wer-den der Kronenrohling sowiedas Modell ordentlich gesäu-bert und anschließend diefehlenden Anteile ergänzt(Abb. 40 und 41). GeringeFormkorrekturen könnenauch nur mit transparenterMasse ausgeführt werden.

Im ersten Teil seines Beitrags

beschrieb Björn Maier die ein-

zelnen Schritte der Schichtung

bis zum zweiten Brand. Er gab

Tipps, wie man eine naturge-

treue Morphologie und die rich-

tige Farbe erreichen kann.

Diesmal zeigt er, wie er die

Krone ausarbeitet und mit

Malfarben charakterisiert.

Den Abschluss bildet die

Schichtung einer Krone nach

individuellem Schichtplan mit

Keramikstufe.

Indizes:

Ausarbeiten

Frontzahnkrone

Individualisieren

Keramikkrone

Keramikstufe

Schichtplan

Keramikschichten für Einsteiger, Teil II

Von der Skizze zurFrontzahnschichtungEin Beitrag von Zt. Björn Maier, Lauingen

Abb. 39 Aufgepasster Kronenrohling nach dem erstenBrand

Abb. 40 und 41 Das Vervollständigen der morphologischen

Form erfolgt mit transparenter Masse

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Metallkeramik

Nach dem zweiten Brandwird wieder nach gewohntemMuster aufgepasst (Abb. 42und 43).Die präzise Lage der Leistenund Knickpunkte wird über-prüft und die Oberflächen-textur herausgearbeitet (Abb.44). Zum Abschluss wird dieArbeit wieder samt den Nach-barzähnen mit Silberpuderbenetzt, um die morphologi-sche Endkontrolle durch-führen zu können.

Feinheiten

Zuletzt kann die Krone nochmit Malfarben charakterisiertwerden, wenn dies gewünschtist, oder der Glasurbranddurchgeführt werden. Eineandere Möglichkeit ist dasAufpolieren der Krone mitdem Handstück. Hierbei lässtsich der Glanzgrad individu-ell einstellen und man kannzum Beispiel abradierte Flä -chen durch stärkeren Glanzindividuell hervorheben. Diesist allerdings die zeitaufwän-digere Lösung.Ist die Keramik fertig ge-brannt und glänzt wie ge-wünscht, muss unbedingt dasOxid von der Krone entferntwerden, um Entzündungender Gingiva zu vermeiden.Bevor die Arbeit das Laborverlässt, sollte noch ein letz-tes Mal die Zahnfarbe über-prüft werden (Abb. 45).Mit den Abbildungen 46 bis48 möchte ich noch ein paarÜbungsbeispiele darstellen,die im Umgang mit Keramik-massen sehr hilfreich sind. Beim Erstellen ganzer Kera-mikzähne wird nicht nur dieFormensicherheit geübt, son-dern auch das Einlegen vonEffekten wie Schmelzrisse,Transparenz, Transluzensusw.. Wie schon in meinemBericht über die ersten Schrit-te zur Herstellung einer Sei-tenzahnkrone möchte ichauch den jetzigen Bericht miteiner etwas aufwändigerenSchichtung beenden.

Individuelle Krone

Dabei geht es um eine leb-haftere Gestaltung des Zahn-ersatzes – hier mit Hilfe einerkeramischen Schulter. Durcheine Keramikschulter bringeich im zervikalen Bereich dienatürliche Farbe des Zahn-stumpfes bzw. der Wurzel indie Verblendung mit ein.Dafür muss aber der Stumpf

entsprechend präpariert so-wie Zahnstumpf und Wurzelin einwandfreiem Zustandsein.Zu Beginn erstelle ich wiedereinen Schichtplan und legedarin die einzelnen Effektean, um eine genaue Vorstel-lung des Endresultates zu be-kommen (Abb. 50). Dies ge-schieht unter Zuhilfenahmeder einzelnen Farbmuster

Abb. 44 und 45 Letzte Kontrolle derCharakteristik der Restau ration sowie das Überprüfen der Zahnfarbe

Abb. 42 und 43 Situation nach dem zweiten Brand