depression im kindesalter - akademie-muenchen.de · depression im kindesalter: unterdiagnostiziert...
TRANSCRIPT
Depression im Kindesalter: unterdiagnostiziert oder überschätzt
Manfred Döpfner
Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie des Kindes- und JugendaltersAusbildungsinstitut für Kinder- & JugendlichenpsychotherapieInstitut für Klinische Kinderpsychologie der Christoph-Dornier-
Stiftungam Klinikum der Universität zu Köln
www.akip.de
Depressive Störungen
Ihle, W., Groen, G., Walter, D., Esser, G. & Petermann, F. (2012). Depression. Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie, Band 16. Göttingen: Hogrefe.
● WHO: Depression als eine der häufigsten Erkrankungen weltweit mit schwerwiegenden Folgen (DALY)§ für die Betroffenen (z.B. Kinder/ Jugendliche können nicht
mehr, in die Schule gehen, Erwachsene können nicht mehr für ihre Familie sorgen, nicht mehr arbeiten gehen)
§ für unsere Gesellschaft insgesamt (z.B. lange Fehlzeiten, Kosten für Arztbesuche, Frühberentung)
● seit 2006: Prävention und Behandlung von Depression als 6. nationales Gesundheitsziel in Deutschland
● im Jugendalter deutliche Erhöhung des Suizidrisikos§ Inzidenz Suizidversuche im mittleren Jugendalter am
höchsten§ Suizide bei Jugendlichen zweithäufigste Todesursache
(nach Verkehrsunfällen, fast zwei vollendete Suizide täglich bei den unter 24-Jährigen)
© M. Döpfner
Depressive Störungen
http://www.bmg.bund.de/praevention/gesundheitsgefahren/depression.html
Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Schätzungen zufolge leiden weltweit inzwischen circa 350 Millionen Menschen unter einer
Depression. Bis zum Jahr 2020 werden Depressionen oder affektive Störungen laut Weltgesundheitsorganisation weltweit
die zweithäufigste Volkskrankheit sein.
© M. Döpfner
Depressive Störungen
http://www.dak.de/dak/bundesweite_themen/Depressive_Jugendliche-1379590.html© M. Döpfner
Kernsymptome Depressive Episode (mind. 2 von 3)
1. Depressive Stimmung die meiste Zeit des Tages, fast jeden Tag [im wesentlichen unbeeinflusst von den Umständen und in einem für die Betroffenen deutlich ungewöhnlichem Ausmaß] {Die Verstimmung wird von den Betroffenen selbst berichtet (z. B. fühlt sich traurig oder leer) oder von anderen beobachtet (z. B. erscheint den Tränen nahe). Bei Kindern und Jugendlichen kann auch eine reizbare Verstimmung auftreten.}
2. [Interessen- oder Freudeverlust an Aktivitäten, die normalerweise angenehm waren] {Deutlich vermindertes Interesse oder Freude an allen oder fast allen Aktivitäten, an fast allen Tagen, für die meiste Zeit des Tages (entweder nach subjektivem Ermessen oder von anderen beobachtet)}
3. [Verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit ] {Energieverlust oder Müdigkeit an fast allen Tagen}
[ ] = nur ICD-10 { } = nur DSM-5
© M. Döpfner
Ist reizbare Verstimmung ein Kernsymptom bei Kindern und Jugendlichen mit Depression?
© M. Döpfner
Stringaris et al. (2013) Irritable Mood as a Symptom of Depression in Youth: Prevalence, Developmental, and Clinical Correlates in the Great Smoky Mountains Study. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry 52(8): 831–840.
● Die meisten Kinder und Jugendlichen mit Depression und Reizbarkeit haben auch traurige Verstimmung
● Reizbarkeit sollte deshalb eher nicht als Kardinalsymptom von Depression betrachtet werden
● Vor allem Jungen mit Depression zeigen gehäuft Reizbarkeit und Reizbarkeit erhöht das Risiko für aggressiv-dissoziale Störungen
● Reizbarkeit kann daher ein Hinweis auf Depression sein (und auf aggressiv-dissoziale Störungen)
4. Suizidalität: Wiederkehrende Gedanken an den Tod, wiederkehrende Suizidvorstellungen ohne genauen Plan, tatsächlicher Suizidversuch oder genaue Planung eines Suizides
5. Konzentrationsstörung: Verminderte Fähigkeit zu denken oder sich zu konzentrieren oder verminderte Entscheidungsfähigkeit entweder nach subjektivem Empfinden oder von anderen beobachtet {an fast allen Tagen}
6. Psychomotorik: [Psychomotorische Agitiertheit oder Hemmung (subjektiv oder objektiv)] {Psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung an fast allen Tagen (durch andere beobachtbar, nicht nur das subjektive Gefühl von Rastlosigkeit oder Verlangsamung)}
7. Schlafstörung: [Schlafstörungen jeder Art] {Schlaflosigkeit oder vermehrter Schlaf an fast allen Tagen}
8. Appetitstörung: [Appetitverlust oder gesteigerter Appetit mit entsprechenden Gewichtsveränderungen] {Verminderter oder gesteigerter Appetit an fast allen Tagen oder deutlicher Gewichtsverlust /Gewichtszunahme (mehr als 5% des Körpergewichtes in einem Monat); bei Kindern auch Ausbleiben der erwarteten Gewichtszunahme}
9. Selbstwertstörung: [Verlust des Selbstvertrauens oder des Selbstwertgefühls]10. Schuldgefühle: [Unbegründete Selbstvorwürfe/Schuldgefühle]
[ ] = nur ICD-10 { } = nur DSM-5
Zusatzsymptome Depressive Episode
© M. Döpfner
1. Konstante oder konstant wiederkehrende depressive Stimmung2. Verminderter Antrieb oder Aktivität3. Schlaflosigkeit4. Verlust des Selbstvertrauens oder Gefühl von Unzulänglichkeit5. Konzentrationsschwierigkeiten6. Neigung zum Weinen7. Verlust des Interesses oder der Freude an Sexualität und anderen angenehmen
Aktivitäten8. Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung9. Erkennbares Unvermögen, mit den Routineanforderungen des täglichen Lebens
fertig zu werden10.Pessimismus im Hinblick auf die Zukunft oder Grübeln über die Vergangenheit11.Sozialer Rückzug12.Verminderte Gesprächigkeit
Kriterien für eine dysthyme Störung
© M. Döpfner
Kriterium 1 und mind. 2 Kriterien aus 2-12 erfüllt, mind. 1 Jahr andauernd
Veränderungen im Entwicklungsverlauf
DGKJP (2007): Leitlinien zu Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter (3. Aufl). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag.
Kleinkindalter(1-3 Jahre)
Vorschulalter(3-6 Jahre)
Schulkinder Jugendalter
•wirkt traurig•ausdrucksarmes Gesicht •erhöhte Irritabilität•gestörtes Essverhalten•Schlafstörungen•selbststimulierendes Verhalten: Jactatio, exzessives Daumenlutschen
•genitale Manipulationen•auffälliges Spielverhalten: reduzierte Kreativität und Ausdauer
•Spielunlust•mangelnde Phantasie
•trauriger Gesichtsausdruck
•verminderte Gestik und Mimik
•leicht gereizt stimmungslabil
•mangelnde Fähigkeit, sich zu freuen
•introvertiertes, aber auch aggressives Verhalten
•vermindertes Interesse an motorischen Aktivitäten
•Essstörungen bis zu Gewichtsverlust/ -zunahme
•Schlafstörungen: Alpträume, Ein- und Durchschlafstörungen
•verbale Berichte über Traurigkeit
•suizidale Gedanken•Befürchtungen, dass Eltern nicht genügend Beachtung schenken
•Schulleistungs-störungen
•vermindertes Selbstvertrauen
•Apathie, Angst, Konzentrations-mangel
•Leistungsstörungen•zirkadiane Schwankungen des Befindens
•psychosomatische Störungen
•Hypersomnie•Missbrauch psychotroper Substanzen
•Kriterien einer depressiven Episode
© M. Döpfner
Depressive Symptome im Vorschulalter
© M. Döpfner
Wichtig: Beobachtung vonl Spielverhalten (Spielunlust, schnelle Entmutigung, mangelnde
Phantasie)l Essverhalten (Mäkeligkeit, verminderter / gesteigerter Appetit)l Schlafverhalten (Ein- und Durchschlafstörungen, Früherwachen,
Alpträume)l ausdrucksarmes Gesichtl auch aggressives Verhalten & Reizbarkeitl Bauch- und Kopfschmerzenl selbststimulierendes Verhaltenl Symptome nicht kontinuierlich !!l oft reaktiv
Depressive Symptome im Jugendalter sind häufig(Selbsturteil, 11-18 Jährige, SBB-DES)
© M. Döpfner
Symptom % stimmt/stimmt besondersTraurige Stimmung 2,4%Gereizte Stimmung 5,3%Interesselosigkeit 3,1%Erschöpfung/Müdigkeit 5,9%Suizidgedanken 2,8%Suizidversuche 1,8%Häufiges Weinen 6,9%Verzweiflung 3,4%Selbstwertprobleme 3,7%Schuldgefühle 5,6%
Görtz-Dorten (2005) Untersuchungen zur psychometrischen Qualität und Normierung zum DISYPS-KJ. Dissertation, Universität Köln.
Depression: Epidemiologie
© M. Döpfner
l Deutschland: Punktprävalenz 3 - 7%:l 4 Millionen Menschen betroffenl Lebenszeitrisiko 15 - 18%l zwei Häufigkeitsgipfel
– zwischen dem 20. und 29. Lebensjahr– zwischen dem 50. und 59. Lebensjahr
l Frauen erkranken doppelt so häufig wie Männer
Depressions-Epidemie?
© M. Döpfner
l Meta-Analyse über mehr als 60.000 Kinder & Jugendliche, zwischen 1965 und 1995 geboren, bei denen ein strukturiertes Interview durchgeführt wurde
l Kein Effekt des Geburtsjahres auf Depressionsratenl Prävalenz l Unter 13 J.: 2,8% (keine Geschlechtseffekte)l 13-18 J.: 5,9% weibl., 4,6% männl.
there is no evidence for an increased prevalence of child or adolescent depression over the past 30 years. Public perception of an ‘epidemic’ may arise
from heightened awareness of a disorder that was long under-diagnosed by clinicians.
Stellungnahme der DGKJP
© M. Döpfner
Die im klinischen Alltag beobachtete Zunahme depressiver Störungen kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden,l verbesserte Diagnostik und fachärztliche Versorgung,l sowie -durch das frühere Erreichen der Pubertät- die Zunahme von früh
beginnenden depressiven Störungen
Vergleicht man epidemiologische Untersuchungen in den letzten Jahren, so kann für den genannten Zeitraum keine vergleichbare Steigerung wie bei den für den stationären Krankenhausaufenthalt angegebenen Diagnosen festgestellt werden
http://www.dgkjp.de/aktuelles/195-dak-stellungnahme
Komorbide Störungen
© D. Walter
• Komorbiditätsraten 40-70%• Kindesalter:
• ADHS• Störungen des Sozialverhaltens• Angststörungen
• Jugendalter zusätzlich:• Substanzabusus• Essstörungen
• Depression häufiger Folge anderer Störungen als umgekehrt
Ihle, W., Groen, G., Walter, D., Esser, G. & Petermann, F. (2012). Depression. Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie, Band 16. Göttingen: Hogrefe.
Komorbide Diagnose OR bidirektional KIDepression – ADHS 5,5 3,5-8,4Depression – SSV 6,6 4,4-11,0Depression - Angststörungen 8,2 5,8-12,0
• Selbsturteil
• Altersbereich: 8-17 Jahre
• 26 Items
• Bearbeitungsdauer: 15 Minuten
• dient der Erfassung des Schwere- bzw. Ausprägungsgrades einer depressiven Störung à nicht zur Diagnosestellung!
© C. Kinnen
DIKJ
• Jedes Item verlangt eine Entscheidung zwischen 3 Antwortalternativen, die die folgenden Ausprägungen eines Symptoms kennzeichnen (teils auf- bzw. absteigende Reihenfolge):
• 0 = Symptom liegt nicht vor
• 1 = Symptom liegt vor, mittelstarke Ausprägung
• 2 = Symptom liegt vor, starke Ausprägung
• Auswertung mit Schablone
• Normen (T-Wert, Prozentrang) liegen vor
Gedrückte Stimmung
Gefühl der Inkompetenz
Gefühl der Inkompetenz
Nicht freuen können
Aufsässigkeit
Pessimismus
Selbsthass
Schuldgefühle
© C. Kinnen
DIKJ
FBB/SBB-Depressive Störungen aus DISYPS-II
© M. Döpfner
Döpfner, M., Görtz-Dorten, A., & Lehmkuhl, G. (2008). Diagnostik-System für psychische Störungen nach ICD-10 und DSM-IV für Kinder- und Jugendliche (DISYPS-II) Bern: Huber.
FBB/SBB-Depressive Störungen aus DISYPS-II
© M. Döpfner
Döpfner, M., Görtz-Dorten, A., & Lehmkuhl, G. (2008). Diagnostik-System für psychische Störungen nach ICD-10 und DSM-IV für Kinder- und Jugendliche (DISYPS-II) Bern: Huber.
Risikofaktoren Depressive Störungen
Risikofaktoren Depressive Störungen
Familien-erfahrungen
biologische, genetische Faktoren
kognitive Repräsentiationen des Selbst und der Umwelt
Interpersonelle Kompetenz
Depressionbelastende Lebensereignissen
Hammen & Rudolph (1996) Childhood Depression. In Mash & Barkley (Eds.) Child Psychopathology. New York: Guilford
SchulzentriertPsychoedukation + Kognitive Intervention
Behaviorale Interventionen
ElternzentriertEltern – Kind Kommunikation / -Beziehung
Psychoedukation + Kognitive Intervention
Depressive StörungenMultimodale Verhaltenstherapie
PatientenzentriertProblemlöse und soziales Kompetenztraining
Aktivitätstraining
Psychoedukation
Kognitive Intervention
© M. Döpfner
Evidenzbasierte Psychotherapie
© D. Walter
David-Ferdon & Kaslow (2008); J Clin Child Adolesc Psychol, 37, 62-104.
APA Presidential Task Force (2006); Am Psychol, 61,271-285
Gut bestätigt(Well established)
Vermutlich wirksam(Probably efficacious)
Kinder KVT (Gruppe)KVT (Einzel)KVT (Gruppe + Eltern)
KVT (Setting Schule)Selbstkontrolltherapie
Jugendliche KVT (Gruppe)KVT (Einzel)IPT (Einzel)
KVT (Gruppe + Eltern)IPT (Gruppe)
Erwachsene KVTIPTCognitive Behavioral Analysis System of PsychTh ProblemlösetherapieSelbstmanagement/-kontrolltherapie
Akzeptanz-/Commitment-Th.VT-PaartherapieEmotionsfokussierte Th.Psychodyn. KZTReminiscence/Life Review Th.Self-System Th.
TADS: Remissionsraten
19 19
27
64
24
37
55
39
5660
0
10
20
30
40
50
60
70
12 week 18 week 36 week
Pro
zen
t
PlaceboCBTFluoxetinCombined
© M. Döpfner
Kennard et al., (2009). Remission and Recovery in the Treatment for Adolescents With Depression Study (TADS): Acute and Long-Term Outcomes. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry. Epub ahead of print
TADS: Effekte auf CDRS-R (ITT and observed cases analysis)
© M. Döpfner
The TADS Team (2007). The Treatment for Adolescents With Depression Study (TADS): long-term effectiveness and safety outcomes. Arch Gen Psychiatry, 64(10), 1132-1143
Taking benefits and harms into account, combined treatment appearssuperior to either monotherapy as a treatment for major depressionin adolescents.
36 week effects on suicidal events
© M. Döpfner
The TADS Team (2007). The Treatment for Adolescents With Depression Study (TADS): long-term effectiveness and safety outcomes. Arch Gen Psychiatry, 64(10), 1132-1143
S3-Leitlinienempfehlungen: Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen
© M. Döpfner
w.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-043l_S3_Depressive_Störungen_bei_Kindern_Jugendlichen_2013-07.pd
S3-Leitlinienempfehlungen: Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen
© M. Döpfner
w.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-043l_S3_Depressive_Störungen_bei_Kindern_Jugendlichen_2013-07.pd
S3-Leitlinienempfehlungen: Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen
© M. Döpfner
w.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-043l_S3_Depressive_Störungen_bei_Kindern_Jugendlichen_2013-07.pd
S3-Leitlinienempfehlungen: Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen
© M. Döpfner
w.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-043l_S3_Depressive_Störungen_bei_Kindern_Jugendlichen_2013-07.pd
S3-Leitlinienempfehlungen: Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen
© M. Döpfner
w.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-043l_S3_Depressive_Störungen_bei_Kindern_Jugendlichen_2013-07.pd
Behandlungsmanuale: Kognitive VT
© D. Walter
• Einzel- vs. Gruppensetting: ein deutschsprachiges Therapiemanual Einzelsetting (Gruppe: 4)
• Spezifische Interventionen:• Aufbau positiver Aktivitäten, Ressourcenorientierung• Training sozialer Fertigkeiten und Problemlösung • Kognitive Umstrukturierung• Rückfallprävention
Harrington, R. C. (2001). Kognitive Verhaltenstherapie bei depressiven Kindern und Jugendlichen. Göttingen: Hogrefe.
Behandlungsmanuale: Interpersonelle Therapie
© D. Walter
• Annahme: Genese depressiver Störungen im Kontext zwischenmenschlicher Probleme & fehlangepasster Beziehungen
• deutschsprachig nur für als Manual für die Behandlung von Erwachsenen
• Psychoedukation• Fokussierung zwischenmenschlicher Konflikte:
• Entwicklung von Problemlösestrategien• Förderung sozialer Kompetenzen• Verminderung von interpersonellen
Rollenkonflikten
Mufson, L. et al. (1993). Interpersonal Psychotherapy for Depressed Adolescents. New York: Guilford.
Häufige Probleme von Jugendlichen
l Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme
l Leistungsprobleme
l Familienprobleme
l Gleichaltrigenprobleme
Walter, Rademacher, Schürmann & Döpfner (2007). Grundlagen der Selbstmanagement-therapie bei Jugendlichen. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST, Band 1. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Aktivitäts- & Affektprobleme
gereizt-dysphorisch
verschlossen - misstrauisch
depressiv-apathisch
impulsiv - affektlabil
selbstunsicher - ängstlich
Selbstwert-probleme
negative Einschätzung des Selbst
… der Umwelt
… der Zukunft
Problembereiche Jugendlicher -1
Walter, Rademacher, Schürmann & Döpfner (2007). Grundlagen der Selbstmanagement-therapie bei Jugendlichen. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST, Band 1. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Gleichaltrigen-probleme
Konflikte
Rückzugsverhalten
Problembereiche Jugendlicher -2
Familien-probleme
Konflikte
Rückzugsverhalten
Leistungs-probleme
schlechte Schulleistungengeringe Leistungsmotivation,
hohe AngstrengungsvermeidungMisserfolgsorientierung,
LeistungsängsteArbeitsorganisations- und
Aufmerksamkeitsstörungen
Walter, Rademacher, Schürmann & Döpfner (2007). Grundlagen der Selbstmanagement-therapie bei Jugendlichen. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST, Band 1. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Therapieprogramm
für Jugendliche mit
Selbstwert-,
Leistungs- und
Beziehungs-Störungen
Walter, Rademacher, Schürmann & Döpfner (2007). Grundlagen der Selbstmanagement-therapie bei Jugendlichen. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST, Band 1. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Störungsübergreifende Indikation von SELBST
SELBST
Selbstwert-Probleme
Leistungs-
probleme
Familien-
probleme
Gleichaltrigen-probleme
Walter, Rademacher, Schürmann & Döpfner (2007). Grundlagen der Selbstmanagement-therapie bei Jugendlichen. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST, Band 1. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Steigerung von Genussfähigkeit, Aktivität und Selbstbelohnung
ja
Verarbeitung belastender Erfahrungen, Veränderung
dysfunktionaler Kognitionen und verzerrter situativer Bewertungen
ja
Negatives Selbstbild?
Steigerung der Problemlösefähigkeiten
ja
Verbesserung der Impulskontrolle und Affektregulation
ja
Mangelnde Genussfähigkeit/ wenig positive Aktivitäten?
ja/nein
ja/nein
Dysfunktionale kognitive Verarbeitung?
ja/neinStörung der
Emotionsregulation?ja/nein
Mangelndes Problemmanagement?
Steigerung der sozialen Kompetenzen
jaSoziale Kompetenzdefizite?
ja/nein
SELBST: Phase-5-Interventionen bei Selbstwertproblemen
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Aufbau von positivem Selbstbildja
Aufbau von positivem Selbstbild
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Spiel: Identifizierung positiver Beziehungserfahrungen
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Aufbau von positivem Selbstbild
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Steigerung von Genussfähigkeit, Aktivität & Selbstbelohnung
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Verarbeitung belastender Erfahrungen, Veränderung dysfunktionaler Kognitionen und verzerrter situativer Bewertungen
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Verarbeitung belastender Erfahrungen, Veränderung dysfunktionaler Kognitionen und verzerrter situativer Bewertungen
Distanzierung von belastenden ErfahrungenArbeit mit Lebenskarten
Quelle: Lebenskarten von B. Völkner www.lebenskarten.de
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Verbesserung der Impulskontrolle und Affektregulation
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © T. Schreiter
Steigerung der Problemlösefähigkeiten
Aufbau positiver Aktivitäten
© D. Walter
Walter, Rademacher, Schürmann & Döpfner (2007). Grundlagen der Selbstmanagement-therapie bei Jugendlichen. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST, Band 1. Göttingen: Hogrefe.
Hinweise auf positive Effekte auf Depressivität und Emotionsregulation
Depressionsbehandlung im VorschulalterParent-Child Interaction Therapy Emotion Development (PCIT-ED)
© M. Döpfner
Luby et al. (2012) A novel early intervention for preschool depression: findings from a pilot randomized controlled trial. Journal of Child Psychology and Psychiatry 53, 313–322
l PCIT-Child Directed Interaction: Stärkung positiver Eltern-Kind-Interaktionen: spielerisch-nondirektiv, positve Interaktionen verstärkend
l PCIT-Parent Directed Interaction: Reduktion von mangelnder Regelbefolung; klare Aufforderungen, Konsequenzen
l Emotion Development Module: Verbesserung der Fähigkeit des Kindes zur Emotionsregulation: ruhige Reaktion, Emotionen benennen, Entspannung usw.
Depressive Entwicklung – was können Bezugspersonen tun?
1. Machen Sie Gesprächsangebote - thematisieren Sie die Entwicklung der letzten Zeit und Ihre Sorge – versuchen Sie, dafür einen geeigneten Zeitpunkt auszuwählen.
2. Beobachten Sie das Kind für etwa eine Woche; versuchenSie, mögliche Ursachen zu identifizieren
3. Sorgen Sie dafür, dass das Kind tagsüber aktiv ist (nichtschlafen, mehrere Stunden im Bett liegen usw.) – versuchenSie, einen “normalen” Schlaf-Wach-Rhytmusaufrechtzuhalten
4. Unterstützen Sie das Kind bei der Aufrechterhaltung/ Wiederaufnahme von sozialen Kontakten oderFreizeitaktivitäten
5. Vermeiden Sie, Konflikte weiter “anzuheizen”, versuchenSie, die Beziehung zu stärken
6. Überprüfen Sie die von Ihnen aufgestellten Regeln zurErziehung.
Ihle et al. (2011). Depression bei Kindern und Jugendlichen. Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie, Band 16. Göttingen: Hogrefe. © D. Walter
Depressive Entwicklung – was können Bezugspersonen tun?7. Seien Sie wachsam – holen Sie sich zusätzliche Hilfe, wenn Sie mit
den Schwierigkeiten nicht alleine fertig werden oder sich nichtsicher sind, ob Sie die Beaufsichtigung allein übernehmen können:• Familienmitglieder, erweiterte Verwandte;• Freunde, Nachbarn, Lehrer;• Beratungsstellen, niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiater,
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Pädiater;• Ambulanzen in kinder- und jugendpsychiatrische Kliniken ;• Zuspitzung: Notfallvorstellung in zuständiger KJP, Notarzt.
8. Seien Sie insbesondere wachsam bei:• stark ausgeprägter depressiver Stimmung, lebensmüden
Gedanken; • deutlichem sozialem Rückzug, hoher Impulsivität;• Suizidversuchen in der Vorgeschichte/ Familienanamnese;• abrupter Fröhlichkeit/ Entspannung ohne erkennbare Ursache.• . Ihle et al. (2011). Depression bei Kindern und Jugendlichen. Leitfaden Kinder- und
Jugendpsychotherapie, Band 16. Göttingen: Hogrefe. © D. Walter
Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie des Kindes- und JugendaltersAusbildungsinstitut für Kinder- & JugendlichenpsychotherapieInstitut für Klinische Kinderpsychologie der Christoph-Dornier-
Stiftungam Klinikum der Universität zu Köln
www.akip.de
Depression im Kindesalter: unterdiagnostiziert oder überschätzt
Manfred Döpfner
Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie des Kindes- und JugendaltersAusbildungsinstitut für Kinder- & JugendlichenpsychotherapieInstitut für Klinische Kinderpsychologie der Christoph-Dornier-
Stiftungam Klinikum der Universität zu Köln
www.akip.de
Depressive Störungen
Ihle, W., Groen, G., Walter, D., Esser, G. & Petermann, F. (2012). Depression. Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie, Band 16. Göttingen: Hogrefe.
● WHO: Depression als eine der häufigsten Erkrankungen weltweit mit schwerwiegenden Folgen (DALY)§ für die Betroffenen (z.B. Kinder/ Jugendliche können nicht
mehr, in die Schule gehen, Erwachsene können nicht mehr für ihre Familie sorgen, nicht mehr arbeiten gehen)
§ für unsere Gesellschaft insgesamt (z.B. lange Fehlzeiten, Kosten für Arztbesuche, Frühberentung)
● seit 2006: Prävention und Behandlung von Depression als 6. nationales Gesundheitsziel in Deutschland
● im Jugendalter deutliche Erhöhung des Suizidrisikos§ Inzidenz Suizidversuche im mittleren Jugendalter am
höchsten§ Suizide bei Jugendlichen zweithäufigste Todesursache
(nach Verkehrsunfällen, fast zwei vollendete Suizide täglich bei den unter 24-Jährigen)
© M. Döpfner
Depressive Störungen
http://www.bmg.bund.de/praevention/gesundheitsgefahren/depression.html
Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Schätzungen zufolge leiden weltweit inzwischen circa 350 Millionen Menschen unter einer
Depression. Bis zum Jahr 2020 werden Depressionen oder affektive Störungen laut Weltgesundheitsorganisation weltweit
die zweithäufigste Volkskrankheit sein.
© M. Döpfner
Depressive Störungen
http://www.dak.de/dak/bundesweite_themen/Depressive_Jugendliche-1379590.html© M. Döpfner
Kernsymptome Depressive Episode (mind. 2 von 3)
1. Depressive Stimmung die meiste Zeit des Tages, fast jeden Tag [im wesentlichen unbeeinflusst von den Umständen und in einem für die Betroffenen deutlich ungewöhnlichem Ausmaß] {Die Verstimmung wird von den Betroffenen selbst berichtet (z. B. fühlt sich traurig oder leer) oder von anderen beobachtet (z. B. erscheint den Tränen nahe). Bei Kindern und Jugendlichen kann auch eine reizbare Verstimmung auftreten.}
2. [Interessen- oder Freudeverlust an Aktivitäten, die normalerweise angenehm waren] {Deutlich vermindertes Interesse oder Freude an allen oder fast allen Aktivitäten, an fast allen Tagen, für die meiste Zeit des Tages (entweder nach subjektivem Ermessen oder von anderen beobachtet)}
3. [Verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit ] {Energieverlust oder Müdigkeit an fast allen Tagen}
[ ] = nur ICD-10 { } = nur DSM-5
© M. Döpfner
Ist reizbare Verstimmung ein Kernsymptom bei Kindern und Jugendlichen mit Depression?
© M. Döpfner
Stringaris et al. (2013) Irritable Mood as a Symptom of Depression in Youth: Prevalence, Developmental, and Clinical Correlates in the Great Smoky Mountains Study. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry 52(8): 831–840.
● Die meisten Kinder und Jugendlichen mit Depression und Reizbarkeit haben auch traurige Verstimmung
● Reizbarkeit sollte deshalb eher nicht als Kardinalsymptom von Depression betrachtet werden
● Vor allem Jungen mit Depression zeigen gehäuft Reizbarkeit und Reizbarkeit erhöht das Risiko für aggressiv-dissoziale Störungen
● Reizbarkeit kann daher ein Hinweis auf Depression sein (und auf aggressiv-dissoziale Störungen)
4. Suizidalität: Wiederkehrende Gedanken an den Tod, wiederkehrende Suizidvorstellungen ohne genauen Plan, tatsächlicher Suizidversuch oder genaue Planung eines Suizides
5. Konzentrationsstörung: Verminderte Fähigkeit zu denken oder sich zu konzentrieren oder verminderte Entscheidungsfähigkeit entweder nach subjektivem Empfinden oder von anderen beobachtet {an fast allen Tagen}
6. Psychomotorik: [Psychomotorische Agitiertheit oder Hemmung (subjektiv oder objektiv)] {Psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung an fast allen Tagen (durch andere beobachtbar, nicht nur das subjektive Gefühl von Rastlosigkeit oder Verlangsamung)}
7. Schlafstörung: [Schlafstörungen jeder Art] {Schlaflosigkeit oder vermehrter Schlaf an fast allen Tagen}
8. Appetitstörung: [Appetitverlust oder gesteigerter Appetit mit entsprechenden Gewichtsveränderungen] {Verminderter oder gesteigerter Appetit an fast allen Tagen oder deutlicher Gewichtsverlust /Gewichtszunahme (mehr als 5% des Körpergewichtes in einem Monat); bei Kindern auch Ausbleiben der erwarteten Gewichtszunahme}
9. Selbstwertstörung: [Verlust des Selbstvertrauens oder des Selbstwertgefühls]10. Schuldgefühle: [Unbegründete Selbstvorwürfe/Schuldgefühle]
[ ] = nur ICD-10 { } = nur DSM-5
Zusatzsymptome Depressive Episode
© M. Döpfner
1. Konstante oder konstant wiederkehrende depressive Stimmung2. Verminderter Antrieb oder Aktivität3. Schlaflosigkeit4. Verlust des Selbstvertrauens oder Gefühl von Unzulänglichkeit5. Konzentrationsschwierigkeiten6. Neigung zum Weinen7. Verlust des Interesses oder der Freude an Sexualität und anderen angenehmen
Aktivitäten8. Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung9. Erkennbares Unvermögen, mit den Routineanforderungen des täglichen Lebens
fertig zu werden10.Pessimismus im Hinblick auf die Zukunft oder Grübeln über die Vergangenheit11.Sozialer Rückzug12.Verminderte Gesprächigkeit
Kriterien für eine dysthyme Störung
© M. Döpfner
Kriterium 1 und mind. 2 Kriterien aus 2-12 erfüllt, mind. 1 Jahr andauernd
Veränderungen im Entwicklungsverlauf
DGKJP (2007): Leitlinien zu Diagnostik und Therapie von psychischen Störungen im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter (3. Aufl). Köln: Deutscher Ärzte-Verlag.
Kleinkindalter(1-3 Jahre)
Vorschulalter(3-6 Jahre)
Schulkinder Jugendalter
•wirkt traurig•ausdrucksarmes Gesicht •erhöhte Irritabilität•gestörtes Essverhalten•Schlafstörungen•selbststimulierendes Verhalten: Jactatio, exzessives Daumenlutschen
•genitale Manipulationen•auffälliges Spielverhalten: reduzierte Kreativität und Ausdauer
•Spielunlust•mangelnde Phantasie
•trauriger Gesichtsausdruck
•verminderte Gestik und Mimik
•leicht gereizt stimmungslabil
•mangelnde Fähigkeit, sich zu freuen
•introvertiertes, aber auch aggressives Verhalten
•vermindertes Interesse an motorischen Aktivitäten
•Essstörungen bis zu Gewichtsverlust/ -zunahme
•Schlafstörungen: Alpträume, Ein- und Durchschlafstörungen
•verbale Berichte über Traurigkeit
•suizidale Gedanken•Befürchtungen, dass Eltern nicht genügend Beachtung schenken
•Schulleistungs-störungen
•vermindertes Selbstvertrauen
•Apathie, Angst, Konzentrations-mangel
•Leistungsstörungen•zirkadiane Schwankungen des Befindens
•psychosomatische Störungen
•Hypersomnie•Missbrauch psychotroper Substanzen
•Kriterien einer depressiven Episode
© M. Döpfner
Depressive Symptome im Vorschulalter
© M. Döpfner
Wichtig: Beobachtung vonl Spielverhalten (Spielunlust, schnelle Entmutigung, mangelnde
Phantasie)l Essverhalten (Mäkeligkeit, verminderter / gesteigerter Appetit)l Schlafverhalten (Ein- und Durchschlafstörungen, Früherwachen,
Alpträume)l ausdrucksarmes Gesichtl auch aggressives Verhalten & Reizbarkeitl Bauch- und Kopfschmerzenl selbststimulierendes Verhaltenl Symptome nicht kontinuierlich !!l oft reaktiv
Depressive Symptome im Jugendalter sind häufig(Selbsturteil, 11-18 Jährige, SBB-DES)
© M. Döpfner
Symptom % stimmt/stimmt besondersTraurige Stimmung 2,4%Gereizte Stimmung 5,3%Interesselosigkeit 3,1%Erschöpfung/Müdigkeit 5,9%Suizidgedanken 2,8%Suizidversuche 1,8%Häufiges Weinen 6,9%Verzweiflung 3,4%Selbstwertprobleme 3,7%Schuldgefühle 5,6%
Görtz-Dorten (2005) Untersuchungen zur psychometrischen Qualität und Normierung zum DISYPS-KJ. Dissertation, Universität Köln.
Depression: Epidemiologie
© M. Döpfner
l Deutschland: Punktprävalenz 3 - 7%:l 4 Millionen Menschen betroffenl Lebenszeitrisiko 15 - 18%l zwei Häufigkeitsgipfel
– zwischen dem 20. und 29. Lebensjahr– zwischen dem 50. und 59. Lebensjahr
l Frauen erkranken doppelt so häufig wie Männer
Depressions-Epidemie?
© M. Döpfner
l Meta-Analyse über mehr als 60.000 Kinder & Jugendliche, zwischen 1965 und 1995 geboren, bei denen ein strukturiertes Interview durchgeführt wurde
l Kein Effekt des Geburtsjahres auf Depressionsratenl Prävalenz l Unter 13 J.: 2,8% (keine Geschlechtseffekte)l 13-18 J.: 5,9% weibl., 4,6% männl.
there is no evidence for an increased prevalence of child or adolescent depression over the past 30 years. Public perception of an ‘epidemic’ may arise
from heightened awareness of a disorder that was long under-diagnosed by clinicians.
Stellungnahme der DGKJP
© M. Döpfner
Die im klinischen Alltag beobachtete Zunahme depressiver Störungen kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden,l verbesserte Diagnostik und fachärztliche Versorgung,l sowie -durch das frühere Erreichen der Pubertät- die Zunahme von früh
beginnenden depressiven Störungen
Vergleicht man epidemiologische Untersuchungen in den letzten Jahren, so kann für den genannten Zeitraum keine vergleichbare Steigerung wie bei den für den stationären Krankenhausaufenthalt angegebenen Diagnosen festgestellt werden
http://www.dgkjp.de/aktuelles/195-dak-stellungnahme
Komorbide Störungen
© D. Walter
• Komorbiditätsraten 40-70%• Kindesalter:
• ADHS• Störungen des Sozialverhaltens• Angststörungen
• Jugendalter zusätzlich:• Substanzabusus• Essstörungen
• Depression häufiger Folge anderer Störungen als umgekehrt
Ihle, W., Groen, G., Walter, D., Esser, G. & Petermann, F. (2012). Depression. Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie, Band 16. Göttingen: Hogrefe.
Komorbide Diagnose OR bidirektional KIDepression – ADHS 5,5 3,5-8,4Depression – SSV 6,6 4,4-11,0Depression - Angststörungen 8,2 5,8-12,0
• Selbsturteil
• Altersbereich: 8-17 Jahre
• 26 Items
• Bearbeitungsdauer: 15 Minuten
• dient der Erfassung des Schwere- bzw. Ausprägungsgrades einer depressiven Störung à nicht zur Diagnosestellung!
© C. Kinnen
DIKJ
• Jedes Item verlangt eine Entscheidung zwischen 3 Antwortalternativen, die die folgenden Ausprägungen eines Symptoms kennzeichnen (teils auf- bzw. absteigende Reihenfolge):
• 0 = Symptom liegt nicht vor
• 1 = Symptom liegt vor, mittelstarke Ausprägung
• 2 = Symptom liegt vor, starke Ausprägung
• Auswertung mit Schablone
• Normen (T-Wert, Prozentrang) liegen vor
Gedrückte Stimmung
Gefühl der Inkompetenz
Gefühl der Inkompetenz
Nicht freuen können
Aufsässigkeit
Pessimismus
Selbsthass
Schuldgefühle
© C. Kinnen
DIKJ
FBB/SBB-Depressive Störungen aus DISYPS-II
© M. Döpfner
Döpfner, M., Görtz-Dorten, A., & Lehmkuhl, G. (2008). Diagnostik-System für psychische Störungen nach ICD-10 und DSM-IV für Kinder- und Jugendliche (DISYPS-II) Bern: Huber.
FBB/SBB-Depressive Störungen aus DISYPS-II
© M. Döpfner
Döpfner, M., Görtz-Dorten, A., & Lehmkuhl, G. (2008). Diagnostik-System für psychische Störungen nach ICD-10 und DSM-IV für Kinder- und Jugendliche (DISYPS-II) Bern: Huber.
Risikofaktoren Depressive Störungen
Risikofaktoren Depressive Störungen
Familien-erfahrungen
biologische, genetische Faktoren
kognitive Repräsentiationen des Selbst und der Umwelt
Interpersonelle Kompetenz
Depressionbelastende Lebensereignissen
Hammen & Rudolph (1996) Childhood Depression. In Mash & Barkley (Eds.) Child Psychopathology. New York: Guilford
SchulzentriertPsychoedukation + Kognitive Intervention
Behaviorale Interventionen
ElternzentriertEltern – Kind Kommunikation / -Beziehung
Psychoedukation + Kognitive Intervention
Depressive StörungenMultimodale Verhaltenstherapie
PatientenzentriertProblemlöse und soziales Kompetenztraining
Aktivitätstraining
Psychoedukation
Kognitive Intervention
© M. Döpfner
Evidenzbasierte Psychotherapie
© D. Walter
David-Ferdon & Kaslow (2008); J Clin Child Adolesc Psychol, 37, 62-104.
APA Presidential Task Force (2006); Am Psychol, 61,271-285
Gut bestätigt(Well established)
Vermutlich wirksam(Probably efficacious)
Kinder KVT (Gruppe)KVT (Einzel)KVT (Gruppe + Eltern)
KVT (Setting Schule)Selbstkontrolltherapie
Jugendliche KVT (Gruppe)KVT (Einzel)IPT (Einzel)
KVT (Gruppe + Eltern)IPT (Gruppe)
Erwachsene KVTIPTCognitive Behavioral Analysis System of PsychTh ProblemlösetherapieSelbstmanagement/-kontrolltherapie
Akzeptanz-/Commitment-Th.VT-PaartherapieEmotionsfokussierte Th.Psychodyn. KZTReminiscence/Life Review Th.Self-System Th.
TADS: Remissionsraten
19 19
27
64
24
37
55
39
5660
0
10
20
30
40
50
60
70
12 week 18 week 36 week
Pro
zen
t
PlaceboCBTFluoxetinCombined
© M. Döpfner
Kennard et al., (2009). Remission and Recovery in the Treatment for Adolescents With Depression Study (TADS): Acute and Long-Term Outcomes. J Am Acad Child Adolesc Psychiatry. Epub ahead of print
TADS: Effekte auf CDRS-R (ITT and observed cases analysis)
© M. Döpfner
The TADS Team (2007). The Treatment for Adolescents With Depression Study (TADS): long-term effectiveness and safety outcomes. Arch Gen Psychiatry, 64(10), 1132-1143
Taking benefits and harms into account, combined treatment appearssuperior to either monotherapy as a treatment for major depressionin adolescents.
36 week effects on suicidal events
© M. Döpfner
The TADS Team (2007). The Treatment for Adolescents With Depression Study (TADS): long-term effectiveness and safety outcomes. Arch Gen Psychiatry, 64(10), 1132-1143
S3-Leitlinienempfehlungen: Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen
© M. Döpfner
w.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-043l_S3_Depressive_Störungen_bei_Kindern_Jugendlichen_2013-07.pd
S3-Leitlinienempfehlungen: Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen
© M. Döpfner
w.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-043l_S3_Depressive_Störungen_bei_Kindern_Jugendlichen_2013-07.pd
S3-Leitlinienempfehlungen: Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen
© M. Döpfner
w.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-043l_S3_Depressive_Störungen_bei_Kindern_Jugendlichen_2013-07.pd
S3-Leitlinienempfehlungen: Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen
© M. Döpfner
w.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-043l_S3_Depressive_Störungen_bei_Kindern_Jugendlichen_2013-07.pd
S3-Leitlinienempfehlungen: Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen
© M. Döpfner
w.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/028-043l_S3_Depressive_Störungen_bei_Kindern_Jugendlichen_2013-07.pd
Behandlungsmanuale: Kognitive VT
© D. Walter
• Einzel- vs. Gruppensetting: ein deutschsprachiges Therapiemanual Einzelsetting (Gruppe: 4)
• Spezifische Interventionen:• Aufbau positiver Aktivitäten, Ressourcenorientierung• Training sozialer Fertigkeiten und Problemlösung • Kognitive Umstrukturierung• Rückfallprävention
Harrington, R. C. (2001). Kognitive Verhaltenstherapie bei depressiven Kindern und Jugendlichen. Göttingen: Hogrefe.
Behandlungsmanuale: Interpersonelle Therapie
© D. Walter
• Annahme: Genese depressiver Störungen im Kontext zwischenmenschlicher Probleme & fehlangepasster Beziehungen
• deutschsprachig nur für als Manual für die Behandlung von Erwachsenen
• Psychoedukation• Fokussierung zwischenmenschlicher Konflikte:
• Entwicklung von Problemlösestrategien• Förderung sozialer Kompetenzen• Verminderung von interpersonellen
Rollenkonflikten
Mufson, L. et al. (1993). Interpersonal Psychotherapy for Depressed Adolescents. New York: Guilford.
Häufige Probleme von Jugendlichen
l Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme
l Leistungsprobleme
l Familienprobleme
l Gleichaltrigenprobleme
Walter, Rademacher, Schürmann & Döpfner (2007). Grundlagen der Selbstmanagement-therapie bei Jugendlichen. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST, Band 1. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Aktivitäts- & Affektprobleme
gereizt-dysphorisch
verschlossen - misstrauisch
depressiv-apathisch
impulsiv - affektlabil
selbstunsicher - ängstlich
Selbstwert-probleme
negative Einschätzung des Selbst
… der Umwelt
… der Zukunft
Problembereiche Jugendlicher -1
Walter, Rademacher, Schürmann & Döpfner (2007). Grundlagen der Selbstmanagement-therapie bei Jugendlichen. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST, Band 1. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Gleichaltrigen-probleme
Konflikte
Rückzugsverhalten
Problembereiche Jugendlicher -2
Familien-probleme
Konflikte
Rückzugsverhalten
Leistungs-probleme
schlechte Schulleistungengeringe Leistungsmotivation,
hohe AngstrengungsvermeidungMisserfolgsorientierung,
LeistungsängsteArbeitsorganisations- und
Aufmerksamkeitsstörungen
Walter, Rademacher, Schürmann & Döpfner (2007). Grundlagen der Selbstmanagement-therapie bei Jugendlichen. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST, Band 1. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Therapieprogramm
für Jugendliche mit
Selbstwert-,
Leistungs- und
Beziehungs-Störungen
Walter, Rademacher, Schürmann & Döpfner (2007). Grundlagen der Selbstmanagement-therapie bei Jugendlichen. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST, Band 1. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Störungsübergreifende Indikation von SELBST
SELBST
Selbstwert-Probleme
Leistungs-
probleme
Familien-
probleme
Gleichaltrigen-probleme
Walter, Rademacher, Schürmann & Döpfner (2007). Grundlagen der Selbstmanagement-therapie bei Jugendlichen. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST, Band 1. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Steigerung von Genussfähigkeit, Aktivität und Selbstbelohnung
ja
Verarbeitung belastender Erfahrungen, Veränderung
dysfunktionaler Kognitionen und verzerrter situativer Bewertungen
ja
Negatives Selbstbild?
Steigerung der Problemlösefähigkeiten
ja
Verbesserung der Impulskontrolle und Affektregulation
ja
Mangelnde Genussfähigkeit/ wenig positive Aktivitäten?
ja/nein
ja/nein
Dysfunktionale kognitive Verarbeitung?
ja/neinStörung der
Emotionsregulation?ja/nein
Mangelndes Problemmanagement?
Steigerung der sozialen Kompetenzen
jaSoziale Kompetenzdefizite?
ja/nein
SELBST: Phase-5-Interventionen bei Selbstwertproblemen
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Aufbau von positivem Selbstbildja
Aufbau von positivem Selbstbild
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Spiel: Identifizierung positiver Beziehungserfahrungen
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Aufbau von positivem Selbstbild
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Steigerung von Genussfähigkeit, Aktivität & Selbstbelohnung
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Verarbeitung belastender Erfahrungen, Veränderung dysfunktionaler Kognitionen und verzerrter situativer Bewertungen
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Verarbeitung belastender Erfahrungen, Veränderung dysfunktionaler Kognitionen und verzerrter situativer Bewertungen
Distanzierung von belastenden ErfahrungenArbeit mit Lebenskarten
Quelle: Lebenskarten von B. Völkner www.lebenskarten.de
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © M. Döpfner
Verbesserung der Impulskontrolle und Affektregulation
Schreiter, T. & Döpfner, M. (in Vorber.). Selbstwert-, Aktivitäts- und Affektprobleme im Jugendalter. SELBST-Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, Band 4. Göttingen: Hogrefe. © T. Schreiter
Steigerung der Problemlösefähigkeiten
Aufbau positiver Aktivitäten
© D. Walter
Walter, Rademacher, Schürmann & Döpfner (2007). Grundlagen der Selbstmanagement-therapie bei Jugendlichen. Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, SELBST, Band 1. Göttingen: Hogrefe.
Hinweise auf positive Effekte auf Depressivität und Emotionsregulation
Depressionsbehandlung im VorschulalterParent-Child Interaction Therapy Emotion Development (PCIT-ED)
© M. Döpfner
Luby et al. (2012) A novel early intervention for preschool depression: findings from a pilot randomized controlled trial. Journal of Child Psychology and Psychiatry 53, 313–322
l PCIT-Child Directed Interaction: Stärkung positiver Eltern-Kind-Interaktionen: spielerisch-nondirektiv, positve Interaktionen verstärkend
l PCIT-Parent Directed Interaction: Reduktion von mangelnder Regelbefolung; klare Aufforderungen, Konsequenzen
l Emotion Development Module: Verbesserung der Fähigkeit des Kindes zur Emotionsregulation: ruhige Reaktion, Emotionen benennen, Entspannung usw.
Depressive Entwicklung – was können Bezugspersonen tun?
1. Machen Sie Gesprächsangebote - thematisieren Sie die Entwicklung der letzten Zeit und Ihre Sorge – versuchen Sie, dafür einen geeigneten Zeitpunkt auszuwählen.
2. Beobachten Sie das Kind für etwa eine Woche; versuchenSie, mögliche Ursachen zu identifizieren
3. Sorgen Sie dafür, dass das Kind tagsüber aktiv ist (nichtschlafen, mehrere Stunden im Bett liegen usw.) – versuchenSie, einen “normalen” Schlaf-Wach-Rhytmusaufrechtzuhalten
4. Unterstützen Sie das Kind bei der Aufrechterhaltung/ Wiederaufnahme von sozialen Kontakten oderFreizeitaktivitäten
5. Vermeiden Sie, Konflikte weiter “anzuheizen”, versuchenSie, die Beziehung zu stärken
6. Überprüfen Sie die von Ihnen aufgestellten Regeln zurErziehung.
Ihle et al. (2011). Depression bei Kindern und Jugendlichen. Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie, Band 16. Göttingen: Hogrefe. © D. Walter
Depressive Entwicklung – was können Bezugspersonen tun?7. Seien Sie wachsam – holen Sie sich zusätzliche Hilfe, wenn Sie mit
den Schwierigkeiten nicht alleine fertig werden oder sich nichtsicher sind, ob Sie die Beaufsichtigung allein übernehmen können:• Familienmitglieder, erweiterte Verwandte;• Freunde, Nachbarn, Lehrer;• Beratungsstellen, niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiater,
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Pädiater;• Ambulanzen in kinder- und jugendpsychiatrische Kliniken ;• Zuspitzung: Notfallvorstellung in zuständiger KJP, Notarzt.
8. Seien Sie insbesondere wachsam bei:• stark ausgeprägter depressiver Stimmung, lebensmüden
Gedanken; • deutlichem sozialem Rückzug, hoher Impulsivität;• Suizidversuchen in der Vorgeschichte/ Familienanamnese;• abrupter Fröhlichkeit/ Entspannung ohne erkennbare Ursache.• . Ihle et al. (2011). Depression bei Kindern und Jugendlichen. Leitfaden Kinder- und
Jugendpsychotherapie, Band 16. Göttingen: Hogrefe. © D. Walter
Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie des Kindes- und JugendaltersAusbildungsinstitut für Kinder- & JugendlichenpsychotherapieInstitut für Klinische Kinderpsychologie der Christoph-Dornier-
Stiftungam Klinikum der Universität zu Köln
www.akip.de