der admiral des kaisers - drachenhaus-verlag.com · nach – bis auf die letzte leitet sie zheng he...
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Malakka
lUZON
1. Reise (1405–1407)
2. Reise (1407–1409)
3. Reise (1409–1411)
4. Reise (1413–1415)
4. Reise (Gruppe 1)
4. Reise (Gruppe 2, Teil 1)
4. Reise (Gruppe 2, Teil 2)
SUlU
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Calicut
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liujia-hafenNanjing
Taiping-hafenGuangzhou
QuanzhouFuzhou
SaNSIBar
Der Admiral des Kaisers
Mit Illustrationen von Gregor Körting
Die Abenteuer des Eunuchen Zheng He
Weng Qi und Nora Frisch
Drachenhaus Verlag
Inhaltsverzeichnis
Ein vergessener Entdecker 7
Die chinesische Seefahrt zur Zeit der Mongolenherrschaft (1300 bis 1368) 9 Unterdrückung zu Lande – Freiheit zur See 10
Der Gelbe Fluss und die Roten Turbane 14
Die neue Dynastie der Ming 17 Kaiser Hongwu 18
Der Kaiser, die Kaufleute und das Meer 20
Die Seefahrt im Dienst des kaiserlichen Ruhms 23
Ein Kaiser und sein Admiral 27Söhne und Enkel 28
Kaiser Yongle 33Der grausame Rächer 34
Großer Bauherr und Kulturförderer 35
Der Kaiserkanal 41
Die Schatzflotte wird gebaut 43Schiffe von wahrer Größe 44
Teuer und folgenreich 46
Masten, Segel, Ruder und Schotten 49
Die Giganten der Meere 52
Immer genau auf Kurs 54
Experten für alle Bereiche 57
Eine Mission für den Kaiser 60
Die erste Reise von 1405 bis 1407 65Die Schatzflotte sticht in See 66
Im Auftrag des Friedens 68
Im Auftrag des Handels 72
Eine Tankstelle 74
Ein übler Bursche 76
Die zweite Reise von 1407 bis 1409 81Der Kaiser mahnte 82
Und weiter geht die Fahrt 84
Von Calicut zurück über Siam und Khmer 84
Die dritte Reise von 1409 bis 1411 87Ein Warenlager in Malakka 88
Kämpfe in Ceylon 90
Die vierte Reise von 1413 bis 1415 93So weit wie noch nie 94
Der Seeweg nach Ostafrika 96
Und eine Giraffe aus Afrika 97
Die fünfte Reise von 1417 bis 1419 99Die Botschafter kommen und gehen 100
Text: Weng Qi und Nora FrischIllustrationen: Gregor Körting / www.idlebeats.comCover: Gregor Körting / www.idlebeats.comGraphisches Konzept: Hermann KienesbergerLayout und Satz: Greta Brumme und Julika Neuweiler / www.diekreatur.netRedaktion und Lektorat: Susanne Heimburger
Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet unter http://dnb.dnb.de abrufbar.
© 2012 Drachenhaus Verlag, EsslingenDieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt ins-besondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Printed in China.
ISBN: 978-3-943314-01-4
Lieferbares Programm und weitere Informationen: www.drachenhaus-verlag.com
7
Exotische Tiere und großer Ruhm 102
Die sechste Reise von 1421 bis 1422 105Der Himmel scheint günstig 106
Der Himmel zürnt 107
Die siebte Reise von 1431 bis 1433 111Der Nachfolger Yongles 112
Yongles Enkel 113
Die letzte Reise (1431 bis 1433) 114
Zheng Hes Vermächtnis 117Ein leeres Grab in Nanjing 118
Man erinnert sich wieder... 121
Anhang 123Glossar 124
Autorinnen und Illustrator 133
Literaturnachweise 134
Bildnachweise 136
Ein vergessener Entdecker
Im Juli 1405 übernimmt ein Eunuch, der Admiral
Zheng He, das Kommando über einen gewaltigen
Flottenverband: Mit über 250 reich beladenen Schiffen
und fast 30 000 Mann an Bord sticht er zu einer Expe-
dition in See. Der ersten Reise folgen sechs weitere
nach – bis auf die letzte leitet sie Zheng He im Auf-
trag des dritten Herrschers der Ming-Dynastie, des
Kaisers Yongle. Auf jeder dieser Reisen sind die
chinesischen Abenteurer zwei lange Jahre unterwegs.
Sie besuchen insgesamt 37 Länder. Sie segeln entlang
der Küsten des Indischen Ozeans zu den Ländern
Südostasiens, sie kommen sogar bis an die Ostküste
Afrikas. Zählt man den Zeitraum der sieben Ex-
peditionen mitsamt der neuerlichen Ausrüstung der
Schiffe und den Reparaturarbeiten nach jeder Rück-
kehr zusammen, sind das 28 Jahre, in denen China die
größte Seefahrer nation des Mittelalters darstellt.
Bemerkenswert an den Reisen in die Fremde ist: Die
Chinesen kommen nicht mit der Absicht zu kämpfen,
die bereisten Länder zu besetzen und deren Bewohner
auszurotten. Sie bringen Geschenke. Aber warum tun
sie das? Was verbirgt sich hinter derart kostspieligen,
aufwendigen und gefährlichen Unternehmungen?
Und warum wird nach dem Tod des Admirals Zheng
He die gewaltige Flotte dem Verfall preisgegeben? –
Die Baupläne für die Schatzschiffe vermodern, die
Aufzeichnungen über die Reisen gehen fast alle
verloren, die Seeleute und Soldaten werden für andere
Arbeiten eingesetzt. Und der große und kühne
Admiral Zheng He wird vergessen...
1110
Peking, das nun Dadu, Große Hauptstadt, genannt
wurde, verlegt. Von dort aus herrschte er bis zu
seinem Tod im Jahr 1294 über das größte Herrschafts-
gebiet der Weltgeschichte, das sich fast über den
gesamten eurasischen Kontinent erstreckte.
Als Reitervolk waren die Mongolen eine starke Land-
macht und interessierten sich kaum für die Seefahrt.
Die Seefahrt wurde während der Mongolenherrschaft
vor allem von chinesischen Privatleuten, meist Händ-
lern aus den Provinzen Fujian und Guangdong in
Südchina, betrieben.
Im Jahr 1300, 100 Jahre bevor die kaiserliche Flotte
unter Admiral Zheng He in See sticht, wird China
von den Mongolen beherrscht. 30 Jahre zuvor hatten
die Reiternomaden unter der Führung Kublai Khans
die chinesische Hauptstadt Hangzhou erobert und
die Regierung gestürzt. Kublai Khan hatte die Herr-
schaft an sich gerissen, sich zu Chinas neuem Kaiser
erklärt und die Hauptstadt seines Reiches nach
Unterdrückung zu Lande – Freiheit zur See
Chinesische Hafenstadt zur Zeit der Mongolenherrschaft
Kublai Khan
Das Reich des Kublai Khan
Kublai Khan (1215 bis 1294) war ein Enkel Dschingis Khans, des berühmtesten Anführers der mongolischen Reiternomaden. Nach dem Sturz des letzten Herrschers der chinesischen Song-Dynastie erklärte er sich im Jahr 1271 selbst zum Kaiser von China. Er be-gründete damit die Yuan-Dynastie, die fast 100 Jahre dauern sollte.
1312
Die Mongolen führten in China ein grausames Regi-
ment. Sie knechteten und unterdrückten die Bevölke-
rung. Chinesen galten als Menschen dritter und
vierter Klasse. (Menschen erster und zweiter Klasse
waren die Mongolen und ihre Verbündeten.) Den
Chinesen war es verboten, in angesehenen Berufen zu
arbeiten, etwa als Beamte. Auf keinen Fall durften sie
Waffen besitzen, und nicht einmal gegen Schläge
durften sie sich wehren.
Im Gegensatz zu dem bedrückenden Leben an Land
waren die Meere aber frei. Hier galten nicht die
Gesetze der Mongolen. Bis auf ein paar Piraten musste
ein Chinese auf See niemanden fürchten. Die strengen
Kontrollen durch das mongolische Militär beschränk-
ten sich auf das Festland. So segelten die chinesischen
Händler ungehindert überallhin, bis nach Timor und
zu den Banda-Inseln (heutiges Indonesien), Madagaskar,
Sansibar, Burma und nach Indien. Sie nutzten die
Luxus aus fremden Ländern
Handelsrouten, die zum Teil bereits seit dem 2. Jahr-
hundert vor allem von arabischen Gewürzhändlern,
später auch von indischen und chinesischen Kaufleuten
befahren worden waren. Zur Zeit der Yuan-Dynastie
besaßen die chinesischen Kaufleute die größten und
hochseetüchtigsten Fahrzeuge, die damals auf den
asiatischen Meeren verkehrten. Berichte erzählen von
1000 Mann Besatzung (die Passagiere nicht mitge-
rechnet) und von 50 bis 100 Kabinen pro Schiff,
viele davon mit separaten Toiletten und anderen
Bequemlichkeiten.
BaNda-INSelN
Die chinesischen Händler brachten vor allem Luxus-
güter, die in China bis dahin unbekannt waren, von
der Reise mit: Elfenbein, Korallen, Perlen, Edelhölzer,
Gewürze, Heilkräuter und Pfeffer. Diese teuren Waren
hatten sie meist gegen Seide und Porzellan eingetauscht
oder mit Gold, Silber und Kupfermünzen bezahlt.
Die Folge des regen Seehandels war, dass die chinesischen
Kaufleute immer reicher und damit auch mächtiger
wurden. So konnten sie den Einfluss der mongolischen
Herrscherschicht zunehmend schwächen, indem sie
deren Gegner mit Geldmitteln unterstützten.
Die Routen der chinesischen Händler
TIMOr
ChINa
araBIeN
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Mada-GaSkar
INdIeN BUrMa
Fuzhou
Sansibar
Guangzhou
1514
Die Roten Turbane planen den Aufstand
Der Gelbe Fluss und die Roten Turbane
Als 1324 der Gelbe Fluss seinen Lauf veränderte und
das Ackerland überschwemmte, löste das eine gewal-
tige Hungersnot aus. Am härtesten traf es die ohnehin
arme chinesische Bevölkerung. Es kam zu Aufstän-
den, da die mongolische Regierung nicht in der Lage
war, die Hungersnot, der acht Millionen Menschen
zum Opfer fielen, zu bekämpfen. Immer mehr
Chinesen erhoben sich gegen die Fremdherrschaft.
Die Lage im Land verschlimmerte sich, als zwei
weitere große Überschwemmungskatastrophen in
den 1330er- und 1340er-Jahren wiederum Ernten
vernichteten und die Menschen noch mehr hungerten.
Als dann im Jahr 1351 die Dämme des Gelben Flusses
erneut brachen, war das Ende der Mongolenzeit nahe.
Mehr als 100 000 chinesische Zwangsarbeiter wurden
zu Kanalarbeiten abkommandiert. Diese Situation
nutzten Mitglieder einer religiösen Sekte namens
Weißer Lotus, um unter den Arbeitern den Wider-
stand gegen die Mongolen zu organisieren – mit Erfolg:
Der Aufstand, der kurz darauf ausbrach, ging wegen
der roten Kopftücher, die die Rebellen trugen, als
Aufstand der Roten Turbane in die Geschichte ein.
Immer mehr Chinesen rebellierten gegen die mongoli-
schen Befehlshaber. In China kämpften nun Chinesen
gegen Mongolen, aber auch die Chinesen unter-
einander um die Macht. 1368 schließlich hatte sich ein
Bauernsohn namens Zhu Yuanzhang gegen alle
Rivalen durchgesetzt. Er war der einzige verbliebene
Anführer der Roten Turbane. Mit seiner Armee
eroberte er die Hauptstadt Dadu und schlug den letzten
mongolischen Khan, Toghan Timur, in die Flucht.
1918
Kaiser Hongwu
Nun waren die Mongolen aus China vertrieben, und
der Sieger Zhu Yuanzhang bestieg den Kaiserthron.
Im Januar des Jahres 1368 ließ er die Dynastie der
Großen Helligkeit (da ming), die Ming-Dynastie aus-
rufen. Als Kaiser nannte er sich Hongwu, was
Gewaltiger Kampf bedeutet. Als Regierungssitz
wählte er die Stadt Nanjing (Südliche Hauptstadt) und erbaute dort eine prächtige Kaiserresidenz.
Der Kaiser von China wurde als Sohn des Himmels betrachtet und als Gottheit verehrt. Mit der Thron besteigung wurde der irdische Geburtsname als unpassend abgelegt und der neu erkorene Kaiser wählte einen Leitspruch. Unter diesem Leitspruch war er zu Lebzeiten als Regent bekannt. Nach ihrem Tod bekamen manche Herrscher einen Tempelnamen verliehen, der, je nach Art ihrer Regentschaft, lobend oder abwertend ausfiel.
China war nach dem jahrelangen Krieg zerstört.
Hongwu ließ Städte und Dörfer wieder aufbauen.
Zudem ließ der Kaiser innerhalb von 20 Jahren eine
Milliarde Nutzbäume pflanzen. Er ließ auch Land
trockenlegen. Jährlich gewann das Kaiserreich so
mehrere Millionen Hektar Ackerland dazu. Durch
das günstige Klima und die guten Bewässerungs-
systeme waren schon bald mehrere Reisernten im
Jahr möglich – Südchina wurde zur Reiskammer des
Landes. Viel mehr Menschen wurden satt, und die
Bevölkerung wuchs.
Auf Terrassenfeldern wird Reis angebaut
Kaiser Hongwu, Begründer der Ming-Dynastie
Hongwu bekämpfte alle seine Feinde. Unter seinen
Gegnern in China richtete er ein Blutbad an. Um
seine Herrschaft zu sichern, ließ er alle, die ihm
gefährlich werden und seinen Plänen möglicher-
weise im Weg stehen konnten, kurzerhand töten.
Wegen solcher Verdächtigungen starben mehr als
40 000 Menschen – vor allem Regierungsbeamte
und deren Familien.
2120
Der Kaiser, die Kaufleute und das Meer
seine Beamten fürchteten die Macht und den Reich-
tum dieser Händler immer noch. Daher schränkte
Hongwu per Gesetz den privaten Seehandel drastisch
ein, um die Kaufleute finanziell zu schwächen und
ihren Einfluss zu untergraben. Sie alle waren mögliche
Feinde. Wegen ihres wirtschaftlichen Nutzens konnte
er ihre Tätigkeit aber nicht einfach verbieten.
Unter Hongwu kam das konfuzianische Gesellschafts-
modell wieder zu Ehren. Nach der alten Einteilung
der Konfuzianer gab es vier Kategorien von Menschen.
Die Oberschicht bildeten der Kaiserhof, die Gelehrten
und die Beamten, dann kamen die Bauern, dann die
Hongwu beschloss, das Meer für seine Herrschaft zu
nutzen. Er entsandte Diplomatenschiffe mit Delega-
tionen nach Japan, Korea, Indonesien und in den
Indischen Ozean, um seine Thronbesteigung bekannt
zu geben. Eine Kriegsflotte begleitete die Diplomaten-
schiffe. Und je mehr Schiffe im Auftrag des Kaisers
auf dem Meer segelten, desto mehr machten sie den
Schiffen der privaten Händler Konkurrenz. Manch
einer der privaten Kaufleute, die durch den Seehandel
reich geworden waren, hatte vor der Machtergreifung
Hongwus dessen Gegner mit Geld unterstützt.
Hongwu hatte das nicht vergessen. Der Kaiser und
Die Vier Tätigkeiten: Beamte, Bauern, Handwerker und Kaufleute
Das zentrale Thema der konfuzianischen Lehre ist die menschliche Harmonie, die aus-schließlich durch Ordnung zu erreichen ist. Nur wenn sich die Mitglieder einer Gesell-schaft an gewisse Spielregeln halten, ist dem Einzelnen ausreichend Freiheit garantiert. Die Einteilung der Gesellschaft in verschiedene Stände sollte dazu beitragen, das gefürchtete Chaos zu vermeiden. Bildung spielt nach konfuzianischer Auffassung für die Fähigkeit, menschliche Harmonie zu finden, eine ent-scheidende Rolle. Daher wird die Klasse der Literatenbeamten in der gesellschaftlichen Hierarchie ganz oben angesiedelt.
Handwerker und erst dann, als die unterste Schicht
der Gesellschaft, die Kaufleute und Händler. Auch
ein reicher Kaufmann besaß in der konfuzianischen
Gesellschaft daher nur ein sehr geringes Ansehen.
Auf diese Weise war die Macht der Kaufleute trotz
ihres Reichtums stark eingeschränkt worden. Auch
die bäuerliche Herkunft des Kaisers könnte eine
Erklärung dafür sein, dass er die alte konfuzianische
Rangfolge, in der die Bauern sehr angesehen waren,
wieder aufleben ließ.
4948
Es gibt kaum Dokumente oder Bilder aus der Zeit
Zheng Hes, die die Schatzschiffe genau beschreiben.
Alle Zeichnungen und Holzschnitte, auf denen sie
abgebildet sind, stammen erst aus späteren Jahr-
hunderten. Daher müssen Wissenschaftler heute wie
Detektive vorgehen, wenn sie anhand der wenigen
vorhandenen Indizien die Konstruktionsweise, die
Ausmaße und das Aussehen der pompösen Staats-
dschunken zu rekonstruieren versuchen. 1962 fanden
Archäologen bei Grabungsarbeiten in den Trocken-
docks bei Nanjing einen 11 Meter langen Ruder-
schaft. Das daran befestigte Ruderblatt, so rechneten
sie aus, hatte eine Fläche von etwa 42 Quadratmetern.
Heute kann man Folgendes über Größe und Bauweise
der Schiffe sagen: Die größten Schiffe waren mit bis
zu neun Masten ausgestattet. Die Segel waren nach
alter chinesischer Tradition aus roter Seide gefertigt
und mit Querlatten aus Bambus verstärkt. Die Masten
waren so geschickt angeordnet, dass die Segel den
Masten, Segel, Ruder und Schotten
Rahsegel
Riesige Ruderblätter halten die Dschunken auf Kurs
Kippbare Masten vergrößern die Segelfläche
Schratsegel
Schratsegel sind Segel, die nicht mehr wie die trapezförmigen oder rechteckigen Rahsegel quer, sondern in Richtung der Schiffslängsachse angebracht werden. Damit können Schiffe auch schräg gegen den Wind segeln und müssen nicht warten, bis der Wind von hinten bläst, um sie zu bewegen.
Wind optimal einfangen konnten. Außerdem konnte
man die Masten schräg nach außen kippen, damit die
bambusverstrebten Schratsegel fächerförmig auseinan-
derstanden und die Segelfläche nochmals vergrößerten.
140
Sein Name war Zheng He. Er kommandierte eine Schiffsflotte, wie
sie die Welt noch nie gesehen hatte. In China ist er ein Nationalheld,
hierzulande kennt ihn kaum jemand. Dabei kommandierte er mit 300
teils schwer bewaffneten Schiffen und 30 000 Mann Besatzung eine
gewaltige Armada, die China zur größten Seefahrernation des Mittel-
alters machte. Wer war dieser sagenumwobene Seefahrer? Was
transportierte er auf seinen riesigen Schiffen? Und welchen Zweck
hatten seine teuren und gefährlichen Reisen?
Das Buch begleitet den Admiral auf seinen sieben abenteuerlichen
Fahrten über die Ozeane. Es erzählt Erstaunliches und Wissenswertes
über das China der Ming-Zeit und über die Länder, die Zheng He
bereiste, wo er es mit trickreichen Affen, gierigen Piraten und unein-
sichtigen Königen zu tun bekam.