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Artenschutz Monitoring Newsletter Nr. 43 3/2014 Der Bartgeier in Österreich Der Bartgeier in Österreich Inhalt Österreich Brutpaare Bundesländer Bartgeierzähltage 2014 Allerlei Impressum Herausgeber: Nationalpark Hohe Tauern Redaktion: Mag. Michael Knollseisen Dr. Gunther Greßmann DI Ferdinand Lainer Dr. Hans Frey Redaktionsadresse: Nationalpark Hohe Tauern Kirchplatz 2 9971 Matrei i. O. Titelbild: E. Haslacher Hintergrundbild: F. Rieder Partner des Projektes

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Artenschutz

Monitoring Newsletter Nr. 43

3/2014

Der Bartgeierin Österreich

Der Bartgeier in Österreich

InhaltÖsterreich

Brutpaare

Bundesländer

Bartgeierzähltage 2014

Allerlei

ImpressumHerausgeber:

Nationalpark Hohe Tauern

Redaktion:

Mag. Michael Knollseisen

Dr. Gunther Greßmann

DI Ferdinand Lainer

Dr. Hans Frey

Redaktionsadresse:

Nationalpark Hohe Tauern

Kirchplatz 2

9971 Matrei i. O.

Titelbild: E. Haslacher

Hintergrundbild: F. Rieder

Partner des Projektes

Beobachtungen bitte unter [email protected] melden

Seite 2 - Bartgeier-Newsletter 43/September 2014

ÖSTERREICH – Auf einen Blick

Paar Rauris

Wildvögel noch im elterlichen Revier

Felix und Kilian on tour

Bartgeierzähltage am 11. Oktober 2014

Mönchsgeier und ca. 40 Gänsegeier in den Hohen Tauern

Als nicht besonders flugfreudig hat sich Kruml 3 erwiesen. Der dritte Sprösslingdes Rauriser Paares war am 27. Juli bereits mit rund zehn Tagen Verspätung imVergleich zu seinen beiden Vorgängern aus den Jahren 2010 und 2011 zu seinemErstflug gestartet. In den folgenden Wochen konnte er von seinen Eltern eherselten zum Fliegen animiert werden. Die beiden Altvögel haben in derZwischenzeit schon wieder damit begonnen, an einem Nest für die kommendeBrutsaison zu bauen. Aktuell fliegt Kruml 3 immer noch im elterlichen Revier undwird von diesen auch noch gefüttert.

Die von Nationalpark-Rangern geführte Exkursion ins Krumltal zählte diesenSommer wieder zu den bestbesuchten Exkursionsangeboten im NationalparkHohe Tauern.

Paar Katschberg

Nach Primus (2012) ist Caroly der zweite Nachwuchs des Katschberger Paares.Am 2. August startete der Jungvogel zu seinem Erstflug. Getauft wurde derJunggeier noch unbekannten Geschlechts von den lokalen Berufsjägern nach denungarischen Grafen, die um die Jahrhundertwende weite Gebiete südlich desKatschberges bejagten. Im Unterschied zu Kruml 3 ist Caroly sehr flugfreudig.Schon nach wenigen Tagen durchstreifte der Jungvogel weite Bereiche deselterlichen Reviers. Im Zuge einer Horstkontrolle konnte zahlreich genetischesMaterial sichergestellt werden. Ziel ist die eindeutige genetische Identifizierungdes Jungvogels und seiner Eltern. Nach wie vor wird die weitere Umgebung desReviers von keinem fremden Bartgeier beflogen, zu vehement wird das Gebiet vondem Weibchen verteidigt, das 2013 das Tal eroberte. Mit Hilfe von Fotos konnteder weibliche Reviervogel inzwischen identifiziert werden: Es handelt sich umRomaris, welche 2007 im Kalser Dorfertal freigelassen wurde und vor ihrerRückkehr nach Österreich lange in der Schweiz unterwegs war.

Beobachtungen bitte unter [email protected] melden

Seite 3 - Bartgeier-Newsletter 43/September 2014

Paar Felbertauern

Das Paar am Felbertauern befliegt sehr kontinuierlich sein Revier im oberenTauerntal. Laufend werden die beiden von Wanderern im Osttiroler Gschlößtalbeobachtet. In den letzten Wochen haben sie intensiv einen alten Adlerhorstausgebaut, an dem die beiden kommenden Winter wohl auch brüten werden. Imzentralen Revierbereich kommt es im Unterschied zum letzten Jahr zu keinenSichtungen mehr von fremden Bartgeiern. Die beiden Altvögel machen einen sehrharmonischen Eindruck und scheinen ihre Revieransprüche erfolgreich gefestigtzu haben.

Keine sicheren Informationen gibt es im Moment zu Jakob und Smaragd, währenddie Sender von Inge und Glocknerlady noch einwandfrei funktionieren.Die noch durch zwei markierte Federn erkennbare Inge hielt sich in den letztenMonaten meist im Raum Kaprun auf. In der zweiten Augusthälfte verließ sie aberihr Sommerrevier und legte in nur drei Stunden die 120 km lange Strecke vomPinzgau ins Ötztal zurück. Nach einiger Zeit im Sellrain überflog sie das Inntal undbesuchte das ihr wohlbekannte obere Lechtal. In der zweiten Septemberwochekehrte sie aber wieder in die Hohen Tauern zurück, wo sie derzeit den Pinzgaubefliegt.Glocknerlady verbrachte den gesamten Sommer nördlich des Großglockners. DerTalschluss des Fuscher Tales zählt zu ihren beliebtesten Streifgebieten. Mehrfachtraf sie in Fusch, Rauris bzw. im Fleißtal auf die Junggeier Felix und Kilian. SeitAnfang September fliegt Glocknerlady im Stubachtal. Die Batterien ihres Senderssind ebenso wie die von Inge schon länger auf einem recht niedrigen, aberkonstantem Niveau. Bleibt abzuwarten, ob auch bei den 2012 alpenweitangebrachten Sendern die in Österreich verwendeten mit den längsten Laufzeitenaufwarten können. Aktuell kann man Glocknerlady nur mehr aufgrund einereinzigen markierten Feder im Flug erkennen.

Jakob, Smaragd, Inge und Glocknerlady

Bernd

Bis dato hat sich noch nie ein Bartgeier aus anderen Alpenländern dauerhaft inden Hohen Tauern niedergelassen. Die Schweizerin Bernd (Calfeisental 2012)scheint aber ihr Revier gefunden zu haben. Seit April hält sie sich konstant imhinteren Iseltal und im Defereggental auf. Für einen nicht in den Hohen Tauernfreigelassenen Bartgeier ist dies seit Projektbeginn die längste Verweildauer indiesem Gebirgszug der Alpen. Sollte die junge Dame auch den Winter in Osttirolverbringen besteht die Hoffnung, dass sich Bernd tatsächlich als erste auswärtigeBesucherin in den Hohen Tauern ansiedelt.

Beobachtungen bitte unter [email protected] melden

Seite 4 - Bartgeier-Newsletter 43/September 2014

Bundesländer

Bartgeierfreilassung 2014

Felix und Kilian haben Ende Juli relativ plötzlich und unerwartet denFreilassungsplatz im Debanttal verlassen. Anfang August wurde deshalb dieBartgeierbeobachtungsstation bei der Hofalm abgebaut. Ein herzliches Danke-schön ergeht an dieser Stelle an alle, die zum guten Gelingen der heurigenBartgeierfreilassung beigetragen haben.

Felix befliegt seit Ende Juli die Fleißtäler bei Heiligenblut. Zwei größere Ausflügebrachten ihn Ende August ins Südtiroler Ahrntal und in den NationalparkBerchtesgaden. Mitte September startete er zu einem Erkundungsflug durch dieSchobergruppe, kehrte aber am selben Tag ins Fleißtal zurück. Nur einen Tagspäter flog Felix über Fusch und Kaprun ins Stubachtal, wo er sich seit einigenTagen aufhält.

Kilian zieht regelmäßig seine Kreise rund um den Großglockner. Seine Haupt-fluggebiete sind die Granatspitzgruppe, Rauris und Fusch. Weiters besuchte er dieVenedigergruppe und Gastein. Ende August hielt sich Kilian eine Woche lang imGrenzgebiet Salzburg/Berchtesgaden auf.

News zu Felix und Kilian gibt es unter: www.hohetauern.at/en/bearded-vulture.html

Bis auf die Kurzbesuche von Felix und Kilian wurden keine Beobachtungen ausBayern gemeldet.

Bayern

Die spannendsten Beobachtungen außerhalb der Hohen Tauern treffen wiedereinmal aus den Ötztaler Alpen ein. Wiederholt konnten dort zwei im nächsten Jahrbrutfähige Bartgeier bestätigt werden. Um weitere Hinweise wird gebeten!

Internationale Bartgeierzähltage 2014

In der Woche vom 10. bis 19. Oktober finden die heurigen Bartgeierzähltage statt.Das Hauptaugenmerk liegt dabei am Samstag, den 11. Oktober 2014. Alpenweitwerden wieder hunderte Bartgeierfreunde versuchen, den aktuellen Bestand zuerheben. Das Bartgeierteam ersucht um Ihre Mithilfe! Danke!

Beobachtungen bitte unter [email protected] melden

Seite 5 - Bartgeier-Newsletter 43/September 2014

Adressen im Bartgeierprojekt

Österreichisches BartgeiermonitoringNationalpark Hohe TauernDr. Gunther GreßmannKirchplatz 2A-9971 Matrei i. O.Tel.: 0664/8203055e-mail: [email protected]

Brutpaarüberwachung und MonitoringNationalpark Hohe TauernMag. Michael KnollseisenKirchplatz 2A-9971 Matrei in OsttirolTel.: 0664/1417429e-mail: [email protected]

Internationales BartgeiermonitoringNationalpark Hohe TauernDr. Richard ZinkNeuwiesgasse 17A-1140 WienTel.: 0664/73783299e-mail: [email protected]

Internetadressen

www.bartgeier.chwww.gypaete-barbu.comwww.hohetauern.atwww.gyp-monitoring.comwww.egsoesterreich.org

Der Bartgeier-Newsletter sowie die einmaljährlich in Druckform erscheinenden Bartgeier-News können auch unter den obenangeführten Adressen kostenlos aus demInternet heruntergeladen werden.

Beobachtungen werden auch über die Inter-netseite www.bartgeier.ch unter den Menüs„Monitoring“ und „Eigene Beobachtung mel-den“ an das österreichische Monitoring-Teamweitergeleitet.

Wir danken für Ihre Unterstützung!

Haus „Könige der Lüfte“ im Raurisertal

Gänsegeier und Mönchsgeier

Das Haus „Könige der Lüfte“ ist bis zum 26. Oktober noch täglich von 10:00 bis18:00 Uhr geöffnet.

Heuer verbrachten wohl weniger als 40 Gänsegeier den Sommer in den HohenTauern, darunter allerdings mehrere markierte bzw. besenderte Individuen. Diewichtigsten Fluggebiete waren wie üblich das Stubachtal, Kaprun, Fusch, Raurisund Gastein. An der Alpensüdseite ist im Bereich Felbertauern, im Kalser Dorfertal,in Heiligenblut und im Mallnitzer Tauerntal jederzeit mit Gänsegeiern zu rechnen.Die Schneefälle in der zweiten Septemberwoche haben zu einem verstärktenRückzug in die Brutgebiete geführt.Zumindest ein Mönchsgeier verbrachte den August in den Hohen Tauern. Wieschon 2013 erfolgten die meisten Sichtungen in der Gemeinde Rauris.

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Monitoring Newsletter Nr. 43/September 2014

Bartgeier verändern in den ersten Jahren ihr Aussehen!

1 - 2 JahreMarkierungen deutlich

2 - 3 JahreMarkierungsreste u. Lücken

3 - 4 JahreKopf noch dunkel

4 - 5 Jahrehelle Kopffärbung

> 5 JahreKopf gelblich/rötlich

Grafiken: El Quebrantahuesos en los Pireneos (R. Heredia y B. Heredia); Ministerio de Agricultura Pesca y Alimentación. Publicaciones del Instituto Nacional para la Conservación de la Naturaleza, 1991

Flugbilder im VergleichBestimmungsmerkmale

Bartgeier sind mit rund 2,90 m Spannweite größer alsSteinadler. Wichtigstes Erkennungsmerkmal ist der lange,spitz zusammenlaufende (keilförmige) Stoß. Gänsegeier sindin Österreich nur im Sommer anzutreffen (Ausnahme:Salzburg Umgebung) und haben einen kurzen, rundlichgefächerten Stoß. Junge, freigelassene Bartgeier besitzen inden ersten Jahren individuelle, längliche Markierungen.

junger, markierter Bartgeier

junger Steinadler

Steinadler

Gänsegeier

Bartgeier

Kolkrabe

Die Wiederansiedlung des Bartgeiers wird aus dem EU-Förderprogramm Ländliche Entwicklung der Maßnahme

Nationalpark gefördert. Seit 2014 wird das Projekt von den Österreichischen Lotterien

unterstützt.

Wir danken allen freiwilligen Beobachtern für ihre engagierte

Mithilfe beim Bartgeier-Monitoring.

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