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Der Blick ins Innere: Therapeutische Konsequenzen aus konstitutioneller Augen- und VitalfeldDiagnostik ULRIKE DOHSE HEILPRAKTIKERIN D-BIELEFELD Notizen 15 Die Königsdisziplin der Befunderhebung ist eine ausführliche und genaue Anamnese. Zur Differenzierung oder Verifizierung steht uns eine Vielzahl weiterer Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung. Wie kann eine Verknüpfung eines vor circa 130 Jahren entstandenen naturheilkundlichen Diagnoseverfahrens – der Augendiagnose – mit den Erkenntnissen aus modernen Verfahren wie Global Diagnostics aussehen? Welche Arbeitshypothese und welches Therapiekonzept entstehen daraus? Und wie lassen sich die Erkenntnisse in die Praxis umsetzen? Irisdiagnose – eine Kurzeinführung Die ersten Aufzeichnungen und das erste Buch zur Augendiagnose schrieb 1880 der ungarische Arzt Dr. Péczely mit dem Titel „Entdeckungen auf dem Gebiet der Naturheilkunde – Anleitung zum Studium der Diagnose aus dem Auge“. Weitere Persönlichkeiten, die die Augendiagnose geprägt haben, sind Pastor Emanuel Felke (1858–1926), Heinrich Hense (1868–1955), die Pastorin Magdalena Madaus (1857–1925), Peter Johann Thiel (1961– 1948) sowie – ganz entscheidend in der heutigen Zeit – Josef Deck (1914–1990) und Josef Angerer (1907–1994) mit der "Ophthalmotrophen Phänomenologie". Die Augendiagnose ist eine Systemdiagnostik; sie befasst sich in erster Linie mit der Funktion der Organe und stellt deren Fehlverhalten dar (*1) . Sie interpretiert bestimmte Strukturen, Farben und andere Phänomene der Regenbogenhaut sowie die Zeichen im Umfeld der Iris und der Augen und hilft dabei, die grundsätzliche Ausrichtung des Organismus und seine Konstitution zu erkennen, also die Leitschiene oder den Weg, auf dem der Organismus die Lebensjahre verbringen und sich verändern wird. Sie dient neben der Diagnostik vor allem der Prävention. Mögliche Schwachstellen können erkannt werden, sodass die Patienten ihre Lebensweise im Sinne ihrer Konstitution verändern können. Wir erhalten mit der Augendiagnose Hinweise auf ererbte Krankheitsanlagen, erworbene Belastungen und die individuelle Stoffwechsellage des Menschen. Sie bietet einen unmittelbaren Einblick ins Mesenchym (das Bindegewebe) – mit einem Blick! Aber: Nicht alles ist im Auge sichtbar, und nicht alles, was man im Auge sieht, muss eintreten. Die Augendiagnose ist kein Ersatz für andere körperliche Untersuchungen, Blutbilder und bildgebende Untersuchungsverfahren, sondern als Konstitutionsdiagnostik eine umfassende Ergänzung im Sinne einer vollständigen Anamnese. Die iridologische Individualkonstitution eines Menschen setzt sich aus Konstitution (drei Grundtypen), Disposition (fünf Grundtypen) und Diathese (fünf Grundtypen) zusammen. Es können mehrere Dispositionen und Diathesen gleichzeitig vorliegen.

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Der Blick ins Innere: Therapeutische Konsequenzen aus konstitutioneller

Augen- und VitalfeldDiagnostik

ULRIKE DOHSE HEILPRAKTIKERIN D-BIELEFELD

Notizen

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Die Königsdisziplin der Befunderhebung ist eine ausführliche und genaue Anamnese. Zur Differenzierung oder Verifizierung steht uns eine Vielzahl weiterer Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung. Wie kann eine Verknüpfung eines vor circa 130 Jahren entstandenen naturheilkundlichen Diagnoseverfahrens – der Augendiagnose – mit den Erkenntnissen aus modernen Verfahren wie Global Diagnostics aussehen? Welche Arbeitshypothese und welches Therapiekonzept entstehen daraus? Und wie lassen sich die Erkenntnisse in die Praxis umsetzen? Irisdiagnose – eine Kurzeinführung Die ersten Aufzeichnungen und das erste Buch zur Augendiagnose schrieb 1880 der ungarische Arzt Dr. Péczely mit dem Titel „Entdeckungen auf dem Gebiet der Naturheilkunde – Anleitung zum Studium der Diagnose aus dem Auge“. Weitere Persönlichkeiten, die die Augendiagnose geprägt haben, sind Pastor Emanuel Felke (1858–1926), Heinrich Hense (1868–1955), die Pastorin Magdalena Madaus (1857–1925), Peter Johann Thiel (1961–1948) sowie – ganz entscheidend in der heutigen Zeit – Josef Deck (1914–1990) und Josef Angerer (1907–1994) mit der "Ophthalmotrophen Phänomenologie". Die Augendiagnose ist eine Systemdiagnostik; sie befasst sich in erster Linie mit der Funktion der Organe und stellt deren Fehlverhalten dar(*1). Sie interpretiert bestimmte Strukturen, Farben und andere Phänomene der Regenbogenhaut sowie die Zeichen im Umfeld der Iris und der Augen und hilft dabei, die grundsätzliche Ausrichtung des Organismus und seine Konstitution zu erkennen, also die Leitschiene oder den Weg, auf dem der Organismus die Lebensjahre verbringen und sich verändern wird. Sie dient neben der Diagnostik vor allem der Prävention. Mögliche Schwachstellen können erkannt werden, sodass die Patienten ihre Lebensweise im Sinne ihrer Konstitution verändern können. Wir erhalten mit der Augendiagnose Hinweise auf ererbte Krankheitsanlagen, erworbene Belastungen und die individuelle Stoffwechsellage des Menschen. Sie bietet einen unmittelbaren Einblick ins Mesenchym (das Bindegewebe) – mit einem Blick! Aber: Nicht alles ist im Auge sichtbar, und nicht alles, was man im Auge sieht, muss eintreten. Die Augendiagnose ist kein Ersatz für andere körperliche Untersuchungen, Blutbilder und bildgebende Untersuchungsverfahren, sondern als Konstitutionsdiagnostik eine umfassende Ergänzung im Sinne einer vollständigen Anamnese. Die iridologische Individualkonstitution eines Menschen setzt sich aus Konstitution (drei Grundtypen), Disposition (fünf Grundtypen) und Diathese (fünf Grundtypen) zusammen. Es können mehrere Dispositionen und Diathesen gleichzeitig vorliegen.

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Die Konstitution ist genotypisch beziehungsweise ererbt. Sie ist die Summe aller angeborenen und grundlegenden Anlagen des Menschen und zeigt die Ausprägung von somatischen, psychischen, manifesten oder latenten Merkmalen. Wir unterscheiden zwischen lymphatischer, hämatogener Konstitution und biliärer beziehungsweise Mischkonstitution. Die wichtigsten Merkmale der Konstitutionen: Lymphatische Konstitution Hämatogene Konstitution biliäre / Mischkonstitution blau, blau-grau Hellung der Blut-Lymphzone weiße Radiären sind sichtbar

Braun, dichtes samtartiges Irisstroma, dichte Pigment-auflagerungen

blau-braun Zonen 1 und 2 stets braun Radiären teilw. sichtbar

Schwäche Lymphsystem Schwellungen + Verhärtungen Lymphknoten Kompens.: Hypertrophie schnell Fieber Entzündg.: Schleimhäute Entzündungen: Haut eher hyperazider Magen erhöhte Allergieneigung rheumatische Erkrankungen Kältetyp

Zirkulationsstörungen „Dyskrasie“, Blutstörungen Mangel Mineralien, SE Tendenz Stoffwechselerkr. eher subakut/chron. Verlauf schwache Fieberaktivität Herz-Kreislauf-Erkrankungen Störungen: Hormonsystem Gastrointestinale Störungen Toxinkopfschmerz, Ekzeme Wärmetyp

Störungen Leber-Galle-System, Enzymschwäche Drüsenfehlregulationen Pankreasbelastungen erhöhte Krampfneigung spastische Zirkulationsstör. eher hypoton rheumatische Erkrank. chronischer Schnupfen Nass-Kalt-Empfindlichkeit

Dispositionen werden definiert als eine durch Strukturgene bedingte Bereitschaft des Organismus, auf schädigende Einflüsse (Noxen) mit erhöhter Krankheitsbereitschaft zu reagieren. Diese Bereitschaft kann latent bleiben oder manifest werden. Alle Dispositionen sind genetisch angelegt. Wir unterscheiden fünf Dispositionen: 1. Mesenchymal schwache Disposition: Das obere Kryptenblatt ist schwach angelegt und zeigt sich mit stark aufgelockerter Oberflächenstruktur des Irisstroma. Ein Hinweis auf Mesenchymdefizienz mit möglicher früher Gewebsalterung, Belastungen des Pischinger-Raumes, Disposition zu allen Bindegewebserkrankungen wie Kollagenosen, Wirbelsäulensyndrome, Gefäßschwäche und Senkungsbeschwerden. 2. Glandulär schwache Disposition: Wir finden multiple Lakunenbildungen, die meist an der Krause liegen und gehäuft bei lymphatischen Iriden vorkommen. Lakunen- und Wabenbildung innerhalb der Krause sind ein Hinweis auf exkretorische Schwäche, außerhalb der Krause ein Hinweis auf inkretorische Schwäche. Die hormonelle Dysregulation steht hier im Vordergrund. Sie kann immunologische Schwächen, Erschöpfung und Allergien nach sich ziehen. Alle Erkrankungen des endokrinen Systems wie Dysthyreosen, Dysmenorrhoe, Nebennieren-, Hypophysenschwäche, Diabetes, Pankreas- oder Prostatastörungen sowie Hyperlipidämie und Hyperurikämie sind denkbar.

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3. Neurogene Disposition: Sie zeigt ein Irisstroma mit feiner und straffer Stroma-Anordnung – je feiner strukturiert, desto störanfälliger und schneller erschöpfbar. Überwiegend bei lymphatischen Konstitutionen zu finden. Bei hämatogen Konstitutionen eher als Tendenz zu psychiatrischen Erkrankungen, Depressionen, Angstzuständen zu verstehen. Generell bestehen schnelle Erschöpfbarkeit durch Reizüberflutung und Kälteempfindlichkeit. 4. Vegetativ-spastische Disposition: Vorliegen einer Sympathikus-Dominanz mit Adaptionsstörungen, die durch Krampfringe und Solarstrahlen und eine oft unstrukturíerte Iriskrause angezeigt werden. Psycho-vegetative Störungen somatisieren auf der spastisch-schmerzbezogenen Ebene, es besteht generell Verkrampfungsbereitschaft, wir finden Organdystonien, Erkrankungen des Stoffwechsels, Immunstörungen und Leber-Galle-Erkrankungen als parasympathische Schwäche. Meist in braun betonten Iriden zu finden, bei blauen Iriden aber gewichtiger zu werten. 5. Tuberkuline Disposition: Sie zeigt sich durch betont wellenförmig angelegtes Irisstroma (gekämmtes Haar) oder auch ein Kochsches Zeichen (Faden in der Pupille) oder abgelöste Abschnitte der Iriskrause. Denkbar sind alle Erkrankungen mit tuberkulinem Hintergrund von Gelenken, Nieren und Atemwegen, eine erhöhten Infektanfälligkeit und Allergieneigung.

Als Diathese wird in der Augendiagnose die erbliche oder erworbene Bereitschaft des Organismus zu krankhaften Reaktionen an bestimmten Organen oder Organsystemen in Sinne des Locus minoris resistentiae verstanden. Diathesen können lange Zeit latent bleiben, bis ein entsprechend starkes schädigendes Agens auftritt und selbige aktiviert. Als angeborene Diathesen gelten die exsudative Diathese und die Übersäuerungsdiathese, als erworbene die dyskratische, die lipämische und die allergische Diathese. 1. Exsudative Diathese: Es finden sich multiple weiße Tophi in der fünften und sechsten Zone, häufig mit Brückenbildung zur Lymphzone, die sechste Zone stellt sich als Minderfunktion der Haut häufig abgedunkelt dar. Mittelpunkt ist hier die toxisch belastete Lymphzone, wo kleine Reize chronische Entzündungen provozieren. Wir finden Erkrankungen des Mesenchyms, rheumatoide Erkrankungen, Allergien, Dysbiosen, Reizungen im Urogenitaltrakt und Nierenerkrankungen. 2. Übersäuerungsdiathese: Hinweise zeigen sich durch zunehmend weiße Plaques mit stärkerer Überlagerung des Irisstroma. Fast alle Erkrankungen, die mit einer Übersäuerung einhergehen, sind assoziiert. Die gestörte Lymphentgiftung und der Grad der Einlagerung bestimmen die rheumatoide Anlage mit möglichen Nierenerkrankungen, Gicht, Rheuma, peripheren Kreislauferkrankungen, Steinleiden (Galle, Niere) und Hautstörungen. 3. Dyskratische Diathese: Sie ist auffällig durch multiple, nicht konstitutionsgebundene Pigmenteinlagerungen verschiedener Art. Die Pigmente resultieren aus gestörtem Milz-, Leber-, Pankreas-, Nieren- und Gallenstoffwechsel und bewirken eine mesenchymale Vorschädigung mit Immundefizienz des RES. Wir können mit Stoffwechselbelastungen durch

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Störungen von Leber, Galle oder Pankreas, mit Diabetes mellitus, Darmerkrankungen, Gelenk-, Weichteilrheuma und Hauterkrankungen rechnen. Bei länger anhaltenden Störungen besteht Tendenz zur Malignität. 4. Lipämische Diathese: Repräsentiert durch komplette oder partielle weißliche Einlagerung der Cornea (Arcus lipoides), einer Cholesterosis (Ring in der sechsten Zone) sowie Xanthelasmen und Lipoidhügel in den Skleren. Sie sind altersabhängige Hinweise auf schwere Stoffwechselentgleisungen, vor allem des Fettstoffwechsels. Je jünger der Mensch, umso schwerwiegender sind sie als Hinweis auf Koronarsklerose, Arteriosklerose, allgemeine Gefäßsklerose und Cholesterosis zu werten. 5. Allergische Diathese: Sie zeigt sich durch multiple Allergiegefäßbildung am Limbusrand. Die Therapie erfolgt über die Grundkonstitution und zusätzliche spezielle Allergietherapien. Auffällig sind hier Erkrankungen wie allergische Rhinitis, Sinusitis, Bronchitis, Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen, Hyperaktivität bei Kindern auf allergischer Grundlage sowie MCS und allergisch-rheumatoide Erkrankungen.

__________________________________________ Zur vollständigen Augendiagnose werden nach dem Bestimmen der Individualkonstitution folgende Hinweise mit ausgewertet(*2): • Pupille: Form, Lage, Abflachungen, Einlagerungen • Pupillarsaum: Struktur, Dicke, Farbgebung • Bewertung der Iriskrause • Bewertung der Pigmente und Heterochromien • Bewertung der kleinen Zonen (Magen-Darm, Blut/Lymphe/Drüsen, Matrix, Haut) • Bewertung der Strukturzeichen (Organ-, reflektorische Zeichen, weitere Zeichen) • Betrachtung der Additionszeichen (Konjunktivalgefäße, Einlagerungen in den Skleren) • Betrachtung der Linsenphänomene • Pathophysiognomische Zeichen rund um das Auge Es wird außerdem in akute und chronische Zeichen differenziert. Je mehr Zeichen auf ein bestimmtes System hinweisen, desto eher ist eine weiterführende Diagnostik erforderlich. Das Erstellen der Arbeitshypothese

In der Praxis fließen folgende Ebenen in ein Therapiekonzept ein: • Gründliche Anamnese (klassisch, nach TCM, homöopathisch) • Klinische Untersuchung, Pathophysiognomik • ggf. bildgebende Verfahren (werden mitgebracht) • Labordiagnostik (nach Bedarf: Blut, Urin, Stuhl, Speichel, Haare) • Augendiagnose und Global Diagnostics

Mit der Arbeitshypothese werden die möglichen Auslöser der Beschwerden in ihrer Dominanz und Zeitabfolge hierarchisiert und eine Abfolge der Therapieschwerpunkte mit der begleitenden Medikation festgelegt. Im Verlauf der Therapie wird sichtbar, ob wir richtig

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liegen und/oder den Therapieplan modifizieren müssen, wenn wir etwas übersehen und/oder falsch eingeschätzt haben. Die Häufigkeit und der Zeitabstand der Behandlungen sind maßgeblich davon abhängig, wie oft der Patient in die Praxis kommen kann und welche Frequenz aufgrund des Beschwerdebildes erforderlich ist. Nachfolgend nun Praxisbeispiele aus dem Alltag mit Daten, Arbeitshypothese, Therapiekonzept, Verlauf und Zwischenstand beziehungsweise Ergebnis. Die Global-Diagnostics-Auswertungen erfolgen schwerpunktmäßig in der Präsentation. Fallbeispiele Fall 1: Sebastian, 5 1/2Jahre alt Chronische Infekte und Otitiden, v.a. Asperger Syndrom, Behandlung seit 03/2011 Eltern, Schwangerschaft, Vorgeschichte: Eltern mit lymphatischer Konstitution, Mutter schwere Allergikerin mit häufigen Corticoid-Behandlungen, Vater Allergiker und Arthrose, Sebastian ist Wunschkind, keine Zwillingsanlage, Schwangerschaft ohne Zwischenblutungen und Übelkeit, unauffällig bis kurz vor der Geburt, Verdacht auf Präeklampsie, vorzeitige Geburtseinleitung, normale Geburt, erste Nacht nicht bei der Mutter verweilend, Stillzeit 14 Monate mit Beikost ab sieben Monaten, Dreimonatskoliken, osteopathische Behandlungen wegen einseitiger Kopfhaltung ab sechstem Monat insgesamt acht bis neun Mal, wenig Integration in der Kita, kann aber gut puzzeln, drei Stürze (Treppe, Fahrrad), Sprechen erst mit zweieinhalb Jahren. Sebastian: Absolut lymphatisches Kind, sehr infektanfällig, fast immer Schnupfen, schnell schlapp, lange Phasen mit Kopfschmerzen, verschluckt sich schnell, seit einigen Tagen Haarausfall, schnell weinerlich, wenig Muskelspannung, zeigt fast autistische Wesenszüge, bekommt besondere Förderung in der Kita, probiert kaum Neues beim Essen und in unbekannten Situationen, geräuschempfindlich, klettet an Mama, braucht absolut klare Alltagsstrukturen. Vorzugweise Nutella-Brot morgens, Pommes, Kartoffeln, mag keine Nudeln und andere Speisen, gerne Knäckebrot, Eis und grüne Gummibärchen. Vorerkrankungen der letzten Zeit (ohne die normalen Erkältungen): Otitiden in 02/07 (nach MMR-Impfung), 02/08, 03/10, 12/10, Tonsillitis über vier Wochen in 02/11 (Blutbild mit hochgradiger Entzündung), Konjunktivitis in 03/11 jeweils mit Antibiose, sonstige vorherige Medikation bei Bedarf: Paracetamol, Ibuprofen, ACC Kindersaft, Prospan, Sinupret Impfungen: alle vorgeschlagenen einschließlich Meningokokken, Pneumokokken, Varizellen zuletzt in 11/10, reagierte bei allen mit Fieber, Abgeschlagenheit und war nölig Augendiagnose: Individualkonstitution: Lymphatisch, neurogen bis robust sowie larviert tetanische und Tendenz zur glandulär-schwachen Disposition, exsudative und allergische Diathese, Magen-Darm-Zone (Krausenzone) mit Milzpigmentation, nicht altersgemäße Pupillengröße (eher parasympathicotone Reaktionslage), Flocken in der 6. Zone vor allem im Bronchialbereich, Reizungszeichen des Herzen, thyreocardiale Achse gekennzeichnet, spitze Lakunen auf den Nebennieren, Defektzeichen der Tonsillen und spitze Lakune auf

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dem Ohr in der linken Iris, beginnende corticale Asthenie auch mit zartem Hinweis einer HPU, teilweise aufgequollene Lymphzone, linke Pupille leicht stehend und naso-cranial abgeflacht mit Hinweis auf die Stirnhöhlen. Rückschluss aus der Augendiagnose: Wir haben ein klassisch lymphatisches Kind vor uns, das bereits deutlich exsudativ reagiert und jetzt schon seine Schwachpunkte Ohren und Mandeln anzeigt. Problematisch (Wachstumsphase!) wird dabei die permanente hypophysäre Irritation durch Schleimbildung und mangelnden Abfluss der Lymphe, beides schwächt die HPA-Achse und kann eine chronische Nebennierenschwäche, die in der Anlage bereits vorhanden ist, verstärken. Auf dem Nährboden einer chronischen Entzündungsbereitschaft kann dann eine allergische Diathese aktiviert werden. Da die Krausenzone und ein Teil der Lymphzone eine milztypische Pigmentierung ausweist, können wir mit erschwerter Lymphentgiftung und ineffektivem Entzündungsmanagement rechnen. Ein weiteres Risiko stellt der Herzbereich da, der eine genetische Schwächung aufzeigt, die bei vorliegender Entzündungsbereitschaft im Bronchialbereich langfristig aktiviert werden kann. Der Nachweis der Verdachtsdiagnose HPU ist noch zu erbringen. Global-Diagnostics-Erstmessung:

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Für Sebastian wichtig: Insgesamt wenig Energie (42%), hemmender Energieanteil 57%, Hinweis degenerative Prozesse 57%. Regulationsvermögen und Therapiebelastbarkeit liegen bei 37%. Die Schleimhäute zeigen sich bei 36% mit „Hinweis auf Toxinbelastung, die sich entweder als Allergie oder als eine Enzymstörung zeigt“. Die Immunkompentenz-Auswertung gibt Hinweis auf Therapieunterstützung für den Darm sowie mögliche virale und bakterielle Belastung. Die Toxinverwaltung und der Zug auf die Durae ruft nitrosativen Stress (56%) und oxidativen Stress (33%) hervor, empfohlen werden die Substitution von Mineralien, Spurenelementen und Glykonährstoffen. Sehr lang ist die Liste der vielen Allopathika und Mikroorganismen. Wichtige Einzelwerte in der Substanzauswertung sind folgende: Phenoxyentanol 38%, E954 Saccharin 38% (Verzehr der Mutter vor und in Teilen der Schwangerschaft), viele Lebensmittelzusätze (30–38%, wenig Selbstgekochtes zu Hause), sechsmal Antibiotika (38–56%), Eiterungsprozesse allg. (37%). Erwähnenswert sind außerdem die Vorschläge aus der Systemstabilisierung mit Darmlymphe (37%), Harnblase (47%, Bezug zum Ohr und zur verstopften Nase), Lymphsystem (49%) und Thymus (37%).

Brückenschlag Augendiagnose zur Global Diagnostics Messung: Sebastian zeigt in der Messung die aktuellen „Baustellen“, die sehr gut die chronische Situation der Augendiagnose widerspiegelt, und zeigt uns gleichzeitig durch die Aktivierung der Diathese und seiner Schwachstellen ein deutliches Alarmzeichen. Durch die Anstrengungen der letzten Zeit zeigt auch sein Herz (Coronarien, Atrium sinister) Auffälligkeiten.

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Arbeitshypothese: Klassische Situation bei Kindern, die unter Nichtbeachtung der lymphatischen Grundsituation durchgeimpft und bei Aufflackern von Entzündungen mit Antibiosen „versorgt“ worden sind. Die Abflussstörungen der Lymphe im Kopfbereich sind chronifiziert und durch ein orthomolekulares Defizit unterhalten worden. Die satte Dysbiose aufgrund der vielen Antibiosen mit resultierenden Faktoren für das ganze System hat für eine Immundefizienz gesorgt und erfordert eine langfristige Symbioselenkung. Zudem irritieren die anhaltenden Schleimzustände Hypohpyse und umliegende Hirnstrukturen und sorgen für eine Dauerreizung, die die Sinne benebelt und Sebastian nicht klar und aufmerksam sein lässt. Für Lymphabfluss ist daher zu sorgen. Die Familiensituation zu Hause (die Großeltern sind permanent zugegen, Reizüberflutung, kaum Rückzugsmöglichkeiten, die Mutter strukturiert das häusliche räumliche Umfeld nicht) lässt Sebastian in einen inneren Rückzug gleiten. Die Stürze und Hinweise aus dem Global Diagnostics verdeutlichen die Notwendigkeit einer Entlastung der Kopfgelenke, des Sinus rectus, der Durae und des kleinen Beckens. Therapiekonzept: Zu Hause

Medikation

Therapie in der Praxis

Geregelte Mahlzeiten, mehr Spielraum für Sebastian, Milchverzicht soweit möglich, Fertigprodukte meiden

Lymphomyosot 1x1/d, Mutaflor 1ml/d, Spenglersan Kolloid G 5 Tr./d in Ellenbeuge verreiben oder oral, MK Immunkraft ½ Beutel/d, Umckaloabo initial 1x10Tr./d für 10 Tage

Messung mit GD-Therapie + MitoPlus + DigiSoft mit variierten Zeiten und Organunterstützung im GD, parallel Arbeiten am Flüssigen System, bisher 4 Behandlungen (Dauer 10–20 min + Flüssiges System)

Verlauf: Es gab ein kleines Protokoll der Mutter. Drei Wochen nach Beginn der Medikation und vor der ersten Behandlung ist Sebastian deutlich aufgeweckter, kein Infekt in der Zeit, der Stuhlgang ist aber seit Antibiose immer noch flüssig und schaumig. Zehn Tage nach der ersten Behandlung beginnt Sebastian im Kindergarten andere Speisen auszuprobieren, er ist weniger wehleidig und meckert trotz vieler blauer Flecken durch das Rumtoben in der Kita (vorher eher passiv) nicht. Ein Infekt Ende April ist nach zwei Tagen ausgestanden. Anfang Juni hat sein Bruder einen Infekt, der nicht auf ihn übergeht (vorher immer). Mitte Juni spricht er erstmals klare und ganze Sätze, grenzt sich besser ab und zeigt eine feinere Motorik (auch: parallel laufende Förderung in der Kita plus Krankengymnastik). Zu Hause sucht er sich das erste Mal selber aus, was er anziehen möchte. Ende Juni zeigt Sebastian deutlich mehr Muskelspannung und erzählt von alleine das erste Mal, was er an dem Tag erlebt hat. Stand Ende Juli: Keine Infekte seit zwei Monaten, deutlich aufgeweckter und agiler. Einzig der Haarausfall wird erst langsam weniger. Die Behandlung wird in großen Abständen (geplant alle sechs Wochen) fortgesetzt. Medikation: Zurzeit nur Lymphomyosot und Mutaflor, bei drohenden Infekten Spenglersan Kolloid G kombinieren.

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Fall 2: Heike, 29 Jahre Missempfindungen, Erschöpfung und v.a., CIS (chronisch isoliertes Syndrom) Lebenssituation: Zahnarzthelferin in Teilzeit als Stuhlassistenz und Fitnesstrainerin nebenberuflich, eine Tochter mit acht Jahren, Ehemann selbstständig als Inhaber eines Fitnessstudios, finanzielle und inhaltliche Differenzen mit beteiligtem Bruder (Heikes Schwager), schlanke und lebensfrohe, zähe, aber erschöpfbare junge Frau, Geschwister: Depressionen, Zungenbrennen, Krampfadern; Vater 1998 an Leber-Ca verstorben, 2010 mit erheblicher Arbeitsbelastung und emotionalem Stress durch den Schwager, Ehe jetzt stabil. Heike ist bei uns seit Mitte April in Behandlung. Vorerkrankungen/Auffälligkeiten: 2001 und 2002 Hormontherapie + OP Ovarien (Kinderwunsch), 2008 wegen vieler Sinusitiden Fensterung der Nebenhöhlen, einige Monate später Lagerungsschwindel, Diagnostik via MRT mit kleinem Herd cerebral ohne Bewertung, generell viele Herpes-Infektionen an den Lippen (Acic-Medikation, sechsmal in den letzten sechs Monaten), 2009 zweimal Bronchitis, 04/2010: Drehschwindel, Erbrechen, Schüttelfrost, Fieber, Husten, Schwächegefühl, keine Therapie, 05/2010 Labor: Infektiöse Mononucleose: EIA-IgG (VCA) >200 RE/ml (Referenz:16-22), EIA-IgG (EBNA-1) 159 RE/ml (Referenz:16-22), Paul Burnell negativ, serologisch: latente EBV Infektion, Sommer 2010 viel Fußpilz unter den Fußnägeln, Therapie mit Dermatin und Lack für neun Monate bis Anfang 2011, alle acht bis zwölf Wochen osteopathische Begleitung wegen Verspannungen im HWS- und BWS-Bereich, nutzt die zweite Spirale seit 2009, schnell Achselschweiß, noch drei Amalgamfüllungen vorhanden, Frontzähne Oberkiefer kippen leicht nach hinten, öfters mal Magendrücken mit Unverträglichkeit von Sahne, früher Rock ´n‘ Roll tanzend mit einem heftigen Sturz auf den Rücken, trinkt zwei bis drei Literflaschen Cola light pro Woche. Akute Beschwerden seit Anfang März 2011: Erst Herpes-Schub, Tage später plötzliches Hitzegefühl im rechten Bein, wurde stärker, zog mit einem pelzigen Gefühl bis zum rechten Rippenbogen, Krankenhaus: Lumbalpunktion, Entzündungsmarker erhöht, Cortison-Infusion dort beseitigt das pelzige Gefühl, Hitze im Fuß bleibend, eine Woche liegend wegen Nachwirkungen der Lumbalpunktion durch den Liquorverlust, Hitze im Bein täglich in Intensität und Ausbreitung variierend und mit Kälteempfindlichkeit, Schädel MRT ohne Befundänderung zu 2008, fühlt sich extrem schwach und total verunsichert, Ärztin: Verdacht MS Klinische Untersuchung und Blutbilder: Hypoästhesie ab Th 4, Bauchhautreflex erloschen, erniedrigt sind: Erythrozyten und Triglyceride, erhöht sind: MCV, MCH, ASL (diskret), Immundiagnostik: erniedrigt sind Lymphozyten, T3 absolut, T8 absolut, CD25-pos absolut, erhöht sind T8 zytotoxische Zellen, Verhältnis T8 zyt/T8 supp, NK3 Zellen mit dem Hinweis einer immunologischen Hyporeagibilität, einer deutlichen viralen Belastung und der kompensatorischen Aktivierung einer weiteren Zelllinie (NK3). Augendiagnose: Lymphatische Konstitution, neurogene und larviert-tetanische Disposition, exsudative, übersäuerte und allergische Diathese, nasale Verlagerung der Pupillen beidseits,

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Abflachungen der Pupille bei links 4 und 5 Uhr als Hinweis auf den Milzbereich und die LWS, rechts mehrfach abgeflacht zwischen 6 und 11 Uhr als Hinweis auf Sacrum, LWS und BWS sowie den Übergang zur HWS und die Bereiche Leber, Herz, Lunge und Ohr, deutliche Abdunkelungen der sechsten Zone zwischen 6 und 10 Uhr, Abbrüche und Überschneidung der Spasmenfurchen vor allem in den thorakalen Sektoren und in beiden Stirnhöhlenbereichen, unregelmäßige Radiären im rechten Herzbereich , deutlich abgedunkelte Magenzone innen mit hellem Außenrand, insgesamt übersäuerte Iris mit zart milzfarbener (eher nasal-cranial) und gelblicher Pigmentierung, beginnende Pigmentauflagerung rechts in den Bereichen Niere, Rectum und Leber, deutliche Pigmente links bei Uterus und beim Ohr, Flocken in der sechsten Zone vor allem in den unteren Sektoren, Gewebeauflockerungen im Colon ascendens rechts. Der Limbusrand beider Iriden, vor allem rechts, spiegelt Abbauvorgänge in den entsprechenden Sektoren (Hypogastrium, kleines Becken, Beine) wider. Rückschluss aus der Augendiagnose: Über die in einem lymphatischen Auge ungewöhnlich ausgeprägte larviert-tetanische Disposition erschöpft Heike sehr schnell und verbraucht viel Magnesium, um ihre Sympathicus/Vagus-Balance halbwegs halten zu können. Sie ist eher hypoton und hat eine wechselnde Besaftungssituation des Magens mit Abbau der Belegzellen, die eine Vitamin-B12-Bindung erschwert und zu schnellen Magenbeschwerden wie Völlegefühl führt und leicht Nahrungsmittel-Intoleranzen entstehen lässt. Der Pupillensaum gibt deutliche Hinweise auf degenerative Veränderungen der Wirbelsäule, vor allem im Bereich der LWS und HWS mit resultierenden Verspannungen und segmentalen Einflüssen. Die Pigmentationen zeigen Belastungen von Leber, Milz und Niere, die ihre Stoffwechselprodukte unzureichend eliminieren können. Die Abdunkelungen im Bereich der Leber zeigen degenerative Veränderungen im Sinne einer Minderdurchblutung. Hier ist an die Vorbelastung des Vaters zu denken. Über die Wirbelsäulenveränderungen und den von der Gewebsstruktur auffälligen Herzbereich der rechten Iris sind langfristig insuffiziente Kreislaufsituationen oder Herz-Rhythmus-Störungen zu erwarten. Die Ohren und Stirnhöhlen sind beidseits auffällig und zeigen Heikes Empfindlichkeit. Aufmerksam sein sollte man langfristig im Bereich des Rectum. Global Diagnostics Erstmessung: Auf den ersten Blick gar nicht so auffällig, aber Heike zeigt nur 61% Energie, 38% hemmenden Energieanteil und 42% degenerative Prozesse. Die Regulationsfähigkeit liegt nur bei 21% und wird vom Lymphsystem, von den Sinnesorganen, dem VNS und ZNS eingeschränkt. Die Therapiebelastbarkeit liegt bei 59%. Die Sinnesorgane, VNS und ZNS belegen die letzten Plätze in der Systemauswertung. Die Schleimhautbelastung liegt bei 21% mit Hinweis auf Umweltbelastungen und/oder unvollständiger Resorption der Nahrung und eventuellem Betriebsstoffmangel. Die Immunkompetenz ist zu 40% eingeschränkt mit dem Hinweis auf Darmsanierung und auf Stabilisierung von Medulla ossium, Thymus und Lymphozyten. Eine Einschränkung der intrazellulären Kontrollmechanismen liegt zu 29% vor, mit der Empfehlung, schwefelhaltige Aminosäuren, B-Vitamine, B12 und Q10 zu substitutieren. Der nitrosative Stress ist mit 27% angegeben, der oxidative Stress liegt bei 20%. Bei den Belastungen fällt vor allem die hohe Speicherbelastung mit 43% auf. Eine Priorität der Behandlung der Filtersysteme wird

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angezeigt, Leber/Galle werden mit der Einstufung 3 versehen. Bei der Darstellung der Achsen ist neben der Stoffwechselachse die Reorganisationsachse mit einem roten Feld im Beckenboden am auffälligsten. Die Substanzauswertung weist noch auf folgende Faktoren hin (Auszug): Flupentixol, Wirbelsäule, allg. Eiterprozesse, Influenzinum, trockener Husten und Würmer, Sanukehl Trich, das Labyrinth und die Nebenschilddrüse. Der MitoPlus-Behandlungsvorschlag zeigt u. a. auch Niere/Blase, Eigenregulationsstörung, Vegetativum, Herz, Coxalgie/LBH-Region, Nervendegeneration, Polio-Impfbelastung und Bronchitis akut/chronisch.

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Brückenschlag Augendiagnose zur Global Diagnostics Messung: Die Veränderungen im Auge zeigen sich deutlich in der akuten Symptomatik und die konstitutionellen Merkmale ebenfalls in der Vorgeschichte. Auch hier haben wir eine Aktivierung der Individualkonstitution, die sich bei Heike im neurologischen Bereich niederschlägt. Die Hintergrundbelastungen sind gut in der ersten Messung zu erkennen und differenzieren das Bild. Arbeitshypothese: Heike zeigt ein vielfältiges Bild, das an Leberbelastungen, deutlichen Leber-Wind (nach TCM), Intoxikation mit Leberüberlastung, viraler Belastung mit Herpes- und EB-Viren denken lässt, sowie einen orthomolekularen Mangel mit massiver Unterversorgung von B12 und Folsäure, einer nicht ausgeheilten Bronchitis und degenerativen Veränderungen der Wirbelsäule, die zur psychisch erschöpfenden Familiensituation dazukommen oder diese ursächlich mit beeinflussen. Da Heike völlig verunsichert ist, gilt es erst mal, Vertrauen in sich selbst wieder aufzubauen, zu unterstützen (energetisch, vegetativ, OM) sowie die Entzündungsreaktion erfolgreich zu handhaben. In der zweiten Phase liegt der Schwerpunkt bei den Leber-Altlasten und der viralen Altbelastung. Hier wird mit der Mikroimmuntherapie (2 L Zona, 2 L EBV, 2 L EID N) und dem Vitalfeld einschließlich Global Diagnostics Therapiemodul gearbeitet. Die dritte Phase dient der Stabilisierung und wird mit der Eigenbluttherapie eine tragende Säule erhalten. Alle anderen „Nebenbaustellen“ können in dieser Phase gut bedacht werden. Wir behalten die osteopathische Unterstützung bei und ergänzen mit dem Flüssigen System.

Der Blick ins Innere: Therapeutische Konsequenzen aus konstitutioneller Augen- und VitalfeldDiagnostik Ulrike Dohse, Heilpraktikerin

Notizen

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Therapiekonzept: Phase 1: Zu Hause: Selen forte Syxyl 2x1/d, Unizink immun plus 2x1/d, Cuvital 2x1/d, B-Komplex forte Hevert 2x1/d, Avena sativa comp. Weleda 2x10/d. Nach zwei Wochen Austausch von Avena gegen Melissa Urtinktur Ceres 1x10 Tr./d, neu: Centaurium Urtinktur Ceres 1x10Tr./d, 2 L-Inflam (Labolife) 1-3x1/d sowie Sitobact 2x1/d und MK Antioxidans 2x1 Btl./d., intramuskulär: Vitamin B12 forte Hevert (3000 µg) und Folsäure forte (20 mg) alle zwei bis drei Tage durch benachbarte Krankenschwester. Mind. 1x warme Mahlzeit/d !! Bei uns nach jeweiliger Messung individuelle Modifizierung der Programmvorschläge mit Global Diagnostics, MitoPlus, DigiSoft, OptiSan, Flüssigem System und i.m. B-Vitamine und ausgetestete homöopathische Komplexe. Behandlungsdauer je 25 bis 40 Minuten. Reduzierung der Zeiten für Mikroorganismen im GD-Modul, dafür zusätzlich Messobjekte aus dem Over-Turn oder Low-Turn. Ab und zu noch ergänzend Ohrakupunktur. Verlauf und Zwischenstand: Nach knapp drei Monaten sind 50 bis 70% der Beschwerden verschwunden. Die Hitzeareale sind kleiner und weniger intensiv. Heike hat wesentlich mehr Kraft, braucht keine Pausen mehr und fühlt sich stabiler. Die B-Vitamine werden regelmäßig i.m. verabreicht. Kälte macht keine Symptomverstärkung mehr, sie nimmt alle Medikamente konsequent und gerne, vor allem das 2 L-Inflam. Spürt deutliche Besserungen nach jedem Vitalfeld. Ein Lippenherpes wird mit Natrium chloratum C30 in zwei Tagen ausgeheilt. Wir sind immer noch in Phase eins der Therapie. Fazit

Wiederholen wir nochmal die anfangs gestellte Frage: Wie kann eine Verknüpfung eines vor rund 130 Jahren entstandenen naturheilkundlichen Diagnoseverfahrens – der Augendiagnose – mit den Erkenntnissen moderner Verfahren wie des Global Diagnostics aussehen? So individuell wie die Augendiagnose und die jeweilige Global Diagnostics Messung sind, so individuell ist auch das jeweilige Ergebnis der Verknüpfung. Übereinstimmungen lassen sich ausnahmslos bei allen Messungen finden. Je nach vorliegender Symptomatik und wo wir mehr Anhaltspunkte erhalten, genießen die Diagnosen und entsprechend die Ergebnisse aus dem Verfahren Priorität im Therapiekonzept. In der Regel sind die häusliche Medikation mehr auf die Augendiagnose gestützt und die Therapien in der Praxis mehr auf die Messungen oder Laboranalysen. Sowohl die Augendiagnose als auch die Messungen sind für mich unverzichtbarer Bestandteil in der Praxis. Literaturnachweis Broy, Joachim: Repertorium der Irisdiagnose, 3. Aufl., Foitzick München, 2003

Deck, Josef: Grundlagen der Irisdiagnostik Band 1, Ettlingen, 2. Aufl. 1987, sowie Differenzierung der Iriszeichen Band 2, Ettlingen 1980, beides Selbstverlag d. Verfassers

Diverse Mitschriften aus Fortbildungen zur Augendiagose, Skripte und Mitschriften von Global Diagnostics Workshops sowie Skripte der Ausbildung „Flüssiges System“ von Mechthild Rex-Najuch

Der Blick ins Innere: Therapeutische Konsequenzen aus konstitutioneller Augen- und VitalfeldDiagnostik Ulrike Dohse, Heilpraktikerin

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Dohse, Ulrike: Ausbildung Augendiagnose, Skript zur Ausbildungsreihe, 2010 und 2011, Bielefeld (*2)

Hauser/Karl/Stolz: Iridologie 1, Informationen aus Struktur und Farbe, Felke Institut, Heidesheim, 1998

Hauser/Karl/Stolz: Iridologie 2, Methodik, Phänomene, Erkrankungen, Felke Institut, Gerlingen, 2006

Hauser/Jahn: Iridologie 3, Die Milz in der Iridologie, Felke Institut, Gerlingen, 2005

Lindemann, Günther: Augendiagnostik Lehrbuch, 3.Aufl. 1992, Pflaum Verlag, München (*1)

Rehwinkel/Wenske: Augendiagnose, 6. Aufl., Köln, 1999

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Ausbildungen : www.ak-augendiagnose.de, www.felke-institiut.de , www.uslarerkreis.de

Anschrift des Verfassers Ulrike Dohse Heilpraktikerin Schatenstr. 30 33604 Bielefeld Telefon ++49 (0)521 / 17 10 19 Telefax ++49 (0)521 / 2 70 09 79 [email protected] www.naturheilpraxis-dohse.de