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Page 1: Der Erste Weltkrieg im Film - muenchner … · Der Erste Weltkrieg war der erste Krieg, der von ver-schiedenen Seiten umfassend gefilmt wurde. Doch ... setzte Ereignisse der Julikrise:

Die intensive Wechselbeziehung zwischen Krieg undFilm begann nicht mit dem Ersten Weltkrieg. Aber inden Jahren zwischen 1914 und 1918 lernten die krieg-führenden Nationen den Film und die Filmproduzentenden Krieg für ihre jeweiligen Zwecke zu nutzen und leg-ten Parameter fest, die seitdem Gültigkeit besitzen. Bisheute unterstützen Regierungen und das Militär Film -gesellschaften großzügig bei der Produktion von Kriegs-filmen mit ihnen genehmer Botschaft. Und bis heutebewegen sich Kriegsfilme in dem Spannungsfeld zwi-schen Mahnung, Spektakel, Kommerz und Propa-ganda.Als der Erste Weltkrieg im August 1914 ausbrach, wardas Medium Film 19 Jahre alt und damit nach mensch-lichen Maßstäben im Begriff, seine Volljährigkeit zu er-langen. In Europa zeigte der Film auch bereits deutlicheZeichen der Reife. Er war dabei, das Stadium der Kuriosität und Jahrmarktsattraktion hinter sich zu las-sen und sich als legitime Form der Unterhaltung undsogar des künstlerischen Ausdrucks zu etablieren. DieFilme wurden länger und die Themen anspruchsvoller.

Auch in den USA wurden zu dieser Zeit bereits erfolg-reich Filme gedreht, und im Jahr 1914 entstand dieerste größere Produktion in dem kleinen kalifornischenLuftkurort Hollywood. Aber in Europa spielten amerika-nische Produktionen noch keine dominierende Rolle,während europäische Filme in den USA einen großenMarktanteil hatten.Der Erste Weltkrieg sollte dies ändern. Mit Ausnahmevon Deutschland kam die Filmproduktion in den krieg-führenden Ländern größtenteils zum Erliegen. Der in-nereuropäische Austausch von Filmen, der problemlosund allgegenwärtig gewesen war, stockte kriegsbe-dingt. Den Kinos gingen die Filme aus, und das zu einerZeit, in der flimmernder Eskapismus massenhaft nach-gefragt wurde. Die USA, die erst 1917 in den Krieg ein-treten sollten, hatten ausreichend Kapazitäten undgenug Geschäftsgeist, in die entstandene Lücke vor -zustoßen. Der Erste Weltkrieg war somit der entschei-dende Faktor für den Aufstieg der amerikanischen Film -industrie zu weltweiter Dominanz. Innerhalb der USAvermochten vor allem die Filmgesellschaften in Holly-

Der Erste Weltkrieg im Film

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wood diese Chance zu nutzen und den bis dahin un -bedeutenden Ort innerhalb weniger Jahre als Welt -metropole des Films zu etablieren.In den USA stieß der Ausbruch des großen europäi-schen Krieges auf Unverständnis und Abscheu. Dochdas Lager derer, die für einen Kriegseintritt der USA aufSeiten Englands und Frankreichs plädierten, erhielt vorallem mit der Verbreitung von Berichten über die deut-sche Kriegsführung im neutralen Belgien Zulauf. DieseBerichte, die das Leiden der Zivilbevölkerung und dieBarbarei einer deutschen Soldateska schilderten, be-ruhten durchaus auf Tatsachen, wurden aber auch oftpropagandistisch übertrieben. Die Wende in der Stim-mung der amerikanischen Öffentlichkeit wurde durchden deutschen U-Bootkrieg eingeleitet. Der Jagd deut-scher Unterseeboote auf mit Militär- und Wirtschafts-gütern beladene Schiffe fielen im Atlantik immer wiederauch amerikanische Staatsbürger zum Opfer. Am meis-ten erregte die Öffentlichkeit die Versenkung der Lusi-tania, bei der unter den 1195 Todesopfern allein128 Amerikaner waren. Am 6. April 1917 traten dieVereinigten Staaten in den Krieg ein. Das gerade aufblühende Hollywood stürzte sich mitGusto in diese Propagandaschlacht, bei der neben moralischem Hochgefühl auch viel Profit winkte. DieHandlungsmuster griffen dabei gern auf die der Büh-

nenmelodramen des 19. Jahrhunderts zurück: Zähne-fletschende Schurken bedrohen reine Heldinnen undwerden durch heldenhafte Retter vom Schlimmsten ab-gehalten. Kein Wunder also, dass die britische Regie-rung den Meister des Leinwandmelodramas D. W. Grif-fith einlud, mit ihrer Unterstützung Originalaufnahmenan der Westfront für einen solchen Propagandafilm zudrehen. In dem daraus entstandenen HEARTS OF THEWORLD (1918) mit Lillian Gish und ihrer Schwester Dorothy geraten Amerikaner im besetzten Frankreichzwischen die Fronten und leiden unter brutaler Behand-lung durch deutsche Soldaten. In diesem Film spielteErich Stroheim zum ersten Mal einen deutschen Offi-zier. Der gebürtige Österreicher erkannte in dem Hun-nenhass seine große Chance, fügte seinem Namen ein»von« hinzu und verkörperte als »the man you love tohate« den widerlichen preußischen Offizier par excel-lence.Nach dem Waffenstillstand im November 1918 endetedas Interesse des amerikanischen Publikums und derWeltöffentlichkeit an Kriegsfilmen schlagartig. Bis indie Mitte der 1920er Jahre wagte sich kaum ein ameri-kanisches Studio an das Thema Erster Weltkrieg heran.Die zweite Welle amerikanischer Weltkriegsfilme wurde1925 eingeleitet von King Vidors THE BIG PARADE, dervermutlich zum kommerziell erfolgreichsten Stummfilmüberhaupt wurde und so in den folgenden Jahren vieleNachahmer fand. Frank Borzage nutzte den Krieg alsschicksalhaftes Element in den meisten seiner großenMelodramen der Stummfilmzeit wie auch in 7th HEA-VEN (1927). Der schwedische Importregisseur MauritzStiller drehte mit dem polnisch-deutschen ImportstarPola Negri 1927 den an der Ostfront angesiedeltenHOTEL IMPERIAL, und obwohl der Meister der Land-schaftsaufnahme hier ganz ins Studio verwiesen war,gelang ihm mit diesem Film seine einzige glückliche Arbeit in Hollywood. Neue technische Entwicklungen halfen, das Kriegs -geschehen noch realistischer darzustellen: Der Flieger-film WINGS (1927) beeindruckte mit Luftaufnahmen,die im Magnascope-Verfahren die Begrenzung derLeinwand sprengten, und mit Geräuscheffekten, diedie Register der in allen größeren Kinos installierten Kinoorgeln und Geräuschmaschinen ausnutzten. Erwurde 1929 mit dem ersten Oscar für den besten Filmüberhaupt ausgezeichnet. Ein Jahr später wurde dieseEhre einem weiteren Kriegsfilm zuteil: Dem TonfilmALL QUIET ON THE WESTERN FRONT (1930). Lewis Milestone verfilmte Erich Maria Remarques Roman(gleich nach dessen Erscheinen) so eindrucksvoll, dassder Film weltweit ein Erfolg wurde – auch wenn SA-

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Männer Aufführungen des Films in Deutschland sabo-tierten und der Film zeitweise verboten wurde. Die Dar-stellung des Ersten Weltkriegs im Kino erhielt durchden Tonfilm einen neuen Schub. Selbst THE BIG PARADE wurde mit eindrucksvoll nachvertonten syn-chronen Geräuscheffekten noch einmal in die Kinos ge-bracht. Auch in Deutschland kam mit dem Tonfilm eine Wellevon Kriegsfilmen ins Kino, die heute noch als wichtigeZeitdokumente gelten. Anders als die amerikanischenFilme sind WESTFRONT 1918 (1930), NIEMANDSLAND(1931) und DIE ANDERE SEITE (1931) entschiedeneAppelle gegen den Krieg an sich. Sie stehen damit imGegensatz zu den vielen dem Zeitgeist entsprechendenpatriotischen und revanchistischen Produktionen, diedas deutsche Kino zu dieser Zeit überschwemmten.Noch im Krieg waren 1917 in Deutschland auf Betrei-ben der Obersten Heeresleitung die vielen kleinen privaten Filmgesellschaften unter dem Dach der neugegründeten UFA zusammengefasst worden, um Filmals Mittel der Propaganda vereinnahmen zu können.Filme mit dezidiert pazifistischer Tendenz konnten nuraußerhalb der UFA ent stehen und im von der UFA dominierten Kinomarkt auch nur sehr begrenzt Zu-schauer anziehen. Sie wurden nach 1933 verboten undvernichtet, existieren heute wie NAMENLOSE HELDEN(1924) nur noch als Fragment oder wie NIEMANDS-LAND und DIE ANDERE SEITE in schlecht erhaltenenFilm kopien.Wichtige Filme gegen den Krieg sind in Europa schonsehr früh entstanden. Die belgische Produktion MAU-DITE SOIT LA GUERRE kam 1914 kurz vor Ausbruchdes Ersten Weltkriegs in die Kinos und verblüfft nochheute mit ihrer prophetischen Darstellung von Kämpfenin Schützengräben und von Kriegstechnologien, diespäter tatsächlich zum Einsatz kamen. In Frankreich

konnte Abel Gance 1917 noch während des Kriegesseine eigenen Erfahrungen in seinem großangelegtenmetaphorischen Epos J’ACCUSE verarbeiten, für das ererstaunlicherweise auf die Unterstützung des Militärszurückgreifen und Soldaten in Kampfpausen in seineDreharbeiten einbeziehen durfte. Das Meisterwerk desfrühen französischen Tonfilms LES CROIX DE BOIS(1932) lässt zum ersten Mal Klassengegensätze zwi-schen Offizieren und einfachen Soldaten anklingen, dieJean Renoir in LA GRANDE ILLUSION (1937) auf eineranderen Ebene weiter ausführt. Fernab der Schlacht -felder sinniert der Kommandant eines deutschen Kriegs -gefangenenlagers melancholisch über das Ende desalten Europa. Nicht ohne Ironie besetzte Renoir dieseRolle mit Erich von Stroheim. Der Zweite Weltkrieg, dessen Ausmaße den Krieg von1914–1918 in jeder Hinsicht übertrafen, verdrängteden Ersten Weltkrieg als Filmthema für viele Jahre. Erstals sich in den 1960er Jahren der Weltkrieg zum fünf-zigsten Mal jährte, geriet er wieder in den Fokus undwurde einer Neubewertung unterzogen. Neue Darstel-lungsformen, beeinflusst von den Strömungen des Exis-tentialismus in der Philosophie und des Absurden inder Kunst, zeichnen die Filme aus. Das in einigen Län-dern verhängte jahrelange Verbot von Stanley Kubricksmilitärkritischem Lehrstück PATHS OF GLORY (1959)zeigt dabei, dass es in der Darstellung des Kriegesdurchaus noch Tabus gab. Richard Attenboroughs Ver-filmung der Bühnenrevue OH! WHAT A LOVELY WAR(1969), die den Weltkrieg als satirisches Musical ab-handelt, und Dalton Trumbos schockierende Roman-verfilmung JOHNNY GOT HIS GUN (1971), in der eindurch seine Kriegsverletzungen aller Möglichkeiten dermenschlichen Existenz beraubter Torso in seinen Erin-nerungen und einer Traumwelt lebt, gelangten seiner-zeit erst gar nicht in die deutschen Kinos.

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Auch fand eine Umorientierung auf lange verschwie-gene oder vernachlässigte Ereignisse des Ersten Welt-kriegs statt. Mit GALLIPOLI (1981) arbeitete Peter Weirein nationales Trauma auf, indem er den enorm verlust -reichen Einsatz australischer und neuseeländischerHilfstruppen vor Istanbul in den Blick nahm. In Tansaniasiedelt Christian Doermer seinen Film LETTOW-VOR-BECK: DER DEUTSCH-OSTAFRIKANISCHE IMPERATIV(1984) an, der das sinnlose und eigenmächtige Han-deln eines deutschen Oberleutnants im ersten Welt-krieg thematisiert, die Ereignisse dabei aber auch ineinen geschichtsphilosophischen Rahmen stellt, indemer sie mit internationalen Krisen seiner Zeit in Zusam-menhang bringt.Der Erste Weltkrieg war der erste Krieg, der von ver-schiedenen Seiten umfassend gefilmt wurde. Dochdiese Bilder entstanden im Auftrag der jeweiligen Ar-meen und klammern den Horror in den Schützengrä-ben, den Dauerbeschuss durch Maschinengewehre,die unvorstellbare Anzahl von Toten und Verletzten aus.Da es unmöglich war, die schwerfälligen Kameras insunmittelbare Kriegsgeschehen einzubeziehen, sindviele vermeintlich dokumentarische Aufnahmen zudemnachgestellt. Dies gilt auch für den 2006 ins »Memoryof the World Register« der Unesco aufgenommene Do-kumentarfilm THE BATTLE OF THE SOMME (1916).Unser Bild vom Ersten Weltkrieg ist daher überwiegendgeprägt von den Spielfilmen Anfang der 1930er Jahre –trotz Weiterentwicklung der Technik und trotz der mitdigital koloriertem und nachvertontem Dokumentar -material und Re-enactment auf »Primetimefähigkeit«setzenden Fernsehdokudramen zum 100. Jahrstag desKriegsbeginns, die »nahezu jeden Vorgang zum klei-nen Melo heruntersentimentalisieren« (Rüdiger Suchs-land). Ernüchternd dabei ist, wie wenig Einfluss die Filme der1930er Jahre auf das reale Weltgeschehen hatten.Und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Arndt Pawelczik

1914. Die letzten Tage vor dem Weltbrand | D 1930| R: Richard Oswald | B: Heinz Goldberg, Fritz Wend-hausen | K: Mutz Greenbaum | D: Albert Bassermann,Heinrich George, Eugen Klöpfer, Reinhold Schünzel,Oskar Homolka | 100 min | Mosaikartig zusammenge-setzte Ereignisse der Julikrise: die Vorgänge in Wien,Berlin, Sankt Petersburg, Paris und London, die zumBeginn des Weltkriegs führten. Oswald betreibt »Ur -sachenforschung, wo andere Regisseure mit ihren Fil-men den Krieg heroisch verklären oder seine mons-tröse Grausamkeit bloßstellen.« (Wolfgang Mühl-Berg-

hausen) Dass der Film die deutsche Zensur erst nachVorschaltung einer erklärenden Einleitung durch einenHistoriker passieren konnte, zeigt, wie schwierig derUmgang mit der Kriegsschuldfrage auch noch in derspäten Weimarer Republik war.▶ Dienstag, 16. September 2014, 21.00 Uhr

All Quiet on the Western Front (Im Westen nichtsNeues) | USA 1930 | R: Lewis Milestone | B: MaxwellAnderson, George Abbot, Del Andrews, nach demRoman von Erich Maria Remarque | K: Arthur Edeson |M: David Broekman | D: Lewis Ayres, Louis Wolheim,John Wray, Arnold Lucy, Ben Alexander | 133 min |OmU | Der Film folgt Paul und seinen Freunden von derSchulbank durch die Grundausbildung in die Schützen-gräben und begleitet sie bis zum bitteren Ende. Mit gro-ßem Aufwand und dokumentarischer Genauigkeit wer-den Kriegsaktionen aus der Perspektive der Soldaten

im Schützengraben dargestellt. Obwohl es bei Auffüh-rungen in Deutschland zu Störaktionen der SA kam, dieseine Verbreitung verhindern wollten, und der Film da-raufhin zeitweise verboten wurde, war es schließlicheiner der erfolgreichsten Filme der Saison 1931/32.▶ Dienstag, 23. September 2014, 21.00 Uhr

Lettow-Vorbeck. Der Deutsch-ostafrikanische Im-perativ | BRD 1984 | R: Christian Doermer | B: Chris-tian Doermer, Torsten Breuer | K: Mohinder Dhillon,Silus Santhole | M: Norbert Jürgen Schneider | D: Michael Burisch, Reinhard Dinkelmeyer, Christian Doer-mer, Andreas Dönhoff, Dorian Rocco | 97 min | In derdeutschen Kolonie Tanganjika in Ostafrika entschließtsich ein Hauptmann der Kolonialtruppen, eigenmächtigKrieg gegen die Briten zu führen und die Position zuhalten. Christian Doermers Essayfilm reflektiert dieFrage nach der Relevanz der Ereignisse von 1914im Zusammenhang der geopolitischen Lage zur Zeit

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seiner Entstehung. Das als Kleines Fernsehspiel mit20 Tagen Drehzeit begonnene Projekt wurde zu einemvierjährigen Ringen mit einer Vision.▶ Dienstag, 30. September 2014, 21.00 Uhr | Zu Gast:Christian Doermer

The African Queen (African Queen) | USA 1951 | R:John Huston | B: James Agee, John Huston, nach demRoman von C.S. Forrester | K: Jack Cardiff | M: AllanGray | D: Humphrey Bogart, Katharine Hepburn, RobertMorley, Peter Bull, Theodore Bikel | 105 min | OF |Humphrey Bogart und Katharine Hepburn spielen einungleiches Paar, das der Krieg im kolonialen Ostafrikazusammengeworfen hat. Gemeinsam versuchen sie,mit Bogarts altem Kahn ein deutsches Dampfschiff auf-dem Viktoriasee zu versenken. Ausgesprochen unter-haltsame Abenteuerkomödie in strahlendem Techni -color, die Bogart den einzigen Oscar seiner Karriereeinbrachte. Der Film kam seinerzeit erst mit einigenJahren Verspätung in die deutschen Kinos, gekürzt undbereinigt von angeblich »antideutschen« Szenen.▶ Dienstag, 7. Oktober 2014, 21.00 Uhr

D.W. Griffith Directs the Great War | Vortrag mit Film -ausschnitten von Russell R. Merritt | 30 min | englisch |Die spannende Produktionsgeschichte von HEARTS OFTHE WORLD, den der amerikanische StarregisseurD.W. Griffith auf Einladung des britischen War Officedrehte, um die Amerikaner zum Kriegseintritt zu be -wegen. – Hearts of the World | USA 1918 | R+B:David Wark Griffith | K: G.W. Bitzer, Hendrik Sartov | M:Carli Elinor | D: Lillian Gish, Robert Harron, DorothyGish, Adolphe Lestina, Josephine Crowell, Jack Cos-grave | 133 min | OF | Zwei ameri kanische Familien ge-raten im besetzten Frankreich zwischen die Frontenund können sich nur in letzter Sekunde vor einer ent-fesselten deutschen Soldateska retten. HEARTS OFTHE WORLD war in den amerikanischen Kinos dererfolgreich ste Spielfilm während des Ersten Weltkriegs.▶ Dienstag, 14. Oktober 2014, 19.00 Uhr | Zu Gast: Rus-sell R. Merritt | Live-Musik: Richard Siedhoff

Paths of Glory (Wege zum Ruhm) | USA 1957 | R:Stanley Kubrick | B: Stanley Kubrick, Calder Willingham,Jim Thompson, nach dem Roman von Humphrey Cobb| K: George Krause | M: Gerald Fried | D: Kirk Douglas,Ralph Meeker, Adolphe Menjou, George Macready,Wayne Morris | 88 min | OmU | Kirk Douglas versuchtals französischer Offizier einige seiner Männer vor demStandgericht zu retten. An ihnen soll ein Exempel statu-iert werden, da sie sich im Trommelfeuer geweigert

hatten, ihren Schützengraben für einen Angriff zu ver-lassen und in den sicheren Tod zu rennen. Der voneinem historischen Vorfall inspirierte Film, der in Mün-chen (Schloss Schleißheim, Bavaria-Studios) gedrehtwurde, zeigt in eindrucksvollen Bildern die Sinnlosigkeitdes Grabenkriegs und die Unmöglichkeit, sich in ihmseine Menschlichkeit zu bewahren.▶ Dienstag, 21. Oktober 2014, 21.00 Uhr

»Make Films Not War«: Pazifistisches Kino | Vortragmit Filmbeispielen von Alexander Schwarz | 60 min |Kann das Kino uralte Fixierungen auf mythische Helden,adoleszente Abenteuerlust, archaische kollektive Zer-störung, überholte Freund-Feind-Stereotypen, Hass-und Rachefantasien, Kameradschaftslegenden und sogenannte »reinigende, stählende Kriegsgewitter« auf-brechen? Seit 1913 versuchen Antikriegsfilme dies aufvielfältige Weise zu erreichen und sich gegen den Main-stream zu stemmen. – Namenlose Helden | Öster-reich 1925 | R: Kurt Bernhardt | B: Hans Székely, KurtBernhardt | K: Marius Holdt | D: Erwin Kalser, LilliSchönborn, Heinz Hilpert, Hermann Hofmann, ErnstPittschau | 15 min (Fragment) − Niemandsland | D1931 | R+B: Victor Trivas | K: Alexander von Lagoria,Juri Stiljanudis | M: Hanns Eisler | D: Ernst Busch, HughS. Douglas, Louis Douglas, Georges Péclet, WladimirSokoloff | 82 min | Fünf Feinde, ein Deutscher, ein Fran-zose, ein Engländer, ein Schwarzer und ein Jude tref fenin der Todeszone zwischen den Fronten auf einander. ▶ Dienstag, 28. Oktober 2014, 19.00 Uhr | Zu Gast: Alex-ander Schwarz

La grande illusion (Die große Illusion) | F 1937 | R:Jean Renoir | B: Charles Spaak, Jean Renoir | K: Chris-tian Matras | M: Joseph Kosma | D: Jean Gabin, PierreFresnay, Erich von Stroheim, Dita Parlo, Marcel Dalio |113 min | OmU | Jean Renoirs melancholische Abrech-nung mit dem Ersten Weltkrieg. Erich von Stroheim als

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Major von Rauffenstein leitet ein deutsches Kriegs -gefangenenlager. Der schwer versehrte Veteran gehtmit den gefangenen Offizieren, die er als seinesglei-chen ansieht, freundschaftlich um und beklagt den Un-tergang des alten Europa. Der Film zeichnet ein viel-schichtiges Gesellschaftsbild, in dem Krieg, Klassenund Grenzen die Menschen trennen. Doch die Freund-schaft ist stärker als die Klassen, und die Klassen sindstärker als die Nationen.▶ Dienstag, 4. November 2014, 21.00 Uhr

7th Heaven (Im siebenten Himmel) | USA 1927 | R:Franz Borzage | B: Benjamin Glazer | K: Ernest Palmer,J.A. Valentine | M: William P. Perry, Ernö Rapée | D:Janet Gaynor, Charles Farrell, Albert Gran, David Butler| 119 min | OF | Im Paris des Jahres 1914 rettet derStraßenfeger Chico das Mädchen Diane vor ihrer ge-walttätigen Schwester. Gemeinsam ziehen sie in Chi-cos Mansarde im »siebten Himmel« und sind glücklich,bis der Krieg ausbricht und Chico einberufen wird. ImUniversum von Frank Borzage, dem Meister des Melo-drams, kann die Liebe wirklich alles bezwingen. JanetGaynor und Charles Farrell waren das Hollywood-Traumpaar der späten 1920er und frühen 1930erJahre. Berühmt wurde der Titelsong »Diane«, der aufder originalen Movietone-Tonspur des Stummfilms zuhören ist.▶ Dienstag, 11. November 2014, 21.00 Uhr

Okraina (Vorstadt) | SU 1933 | R: Boris Barnet | B:Konstantin Finn, Boris Barnet | K: Michail Kirillov, A.Spiridonov | M: Sergej N. Vasilenko | D: Sergej Koma-rov, Elena Kuzmina, Nikolaj Bogoljubov, NikolajKrjučkov, Robert Erdman | 98 min | OmU | Ein satiri-scher und oft skurriler Bilderbogen der Ereignisse ineiner russischen Kleinstadt während des Weltkriegs.Wir lernen, dass es die Kapitalisten zu bekämpfen giltund nicht die Deutschen, die hier – in Gestalt eines

deutschen Kriegsgefangenen – als Brüder dargestelltwerden. »An OKRAINA kann man Boris Barnets ganzen Erfindungsreichtum ablesen: Selbst eine Familientragö-die und das aufrichtige Pathos einer schwierigen Ro-manze zwischen einem Deutschen und einer Russinmüssen der visuellen Energieproduktion weichen, dieihren Über druck in Form von Gags abbaut.« (ChristophHuber)▶ Dienstag, 25. November 2014, 21.00 Uhr

Oh! What a Lovely War | USA 1969 | R: Richard At-tenborough | B: Len Deighton, nach dem Stück vonCharles Chilton und dem Musical von Joan Littlewood |K: Gerry Turpin | M: Alfred Ralston | D: Wendy Allnutt,Colin Farrell, Malcolm McFee, John Rae, Corin Red-grave | 144 min | OF | Verfilmung einer sarkastischenBühnenrevue mit vielen Liedern, die in England zur Zeitdes Krieges populär waren. Mit ungewöhnlichen Mit-teln entwirft der Film von Richard Attenborough einenBilderbogen des Kriegs. Dabei verbindet er auf sehr bri-tische Weise Komik und Ernst, Unterhaltung und Mah-nung. In der Episode zum »Weihnachtsfrieden« 1914,der spontanen, nicht autorisierten Waffenruhe zwi-schen deutschen und britischen Soldaten, ist ChristianDoermer zu sehen, der später LETTOW-VORBECK drehte.▶ Dienstag, 2. Dezember 2014, 21.00 Uhr

Johnny Got His Gun (Johnny zieht in den Krieg) |USA 1971 | R: Dalton Trumbo | B: Dalton Trumbo nachseinem Roman | K: Jules Brenner | M: Jerry Fielding |D: Timothy Bottoms, Kathy Fields, Marsha Hunt, JasonRobards, Donald Sutherland | 111 min | OF | Ein ameri-kanischer Kriegsfreiwilliger verliert an der Front Beineund Arme sowie sein Gesicht. Unfähig zu kommunizie-ren, wird er in einem Sanatorium als medizinisches Experiment am Leben gehalten. Ein großer Teil desFilms spielt in der Traum- und Erinnerungswelt des Pro-tagonisten. Dalton Trumbo, der während der Hexen-jagd gegen Kommunisten im Amerika der 1950erJahre blacklisted war und nur noch unter Pseudonyman Filmen mitwirken konnte, inszenierte die Verfilmungseines 1939 veröffentlichen Romans schließlich selber,nachdem eine Produktion unter der Regie von Luis Bu-ñuel nicht zustande kam.▶ Dienstag, 9. Dezember 2014, 21.00 Uhr

Lawrence of Arabia (Lawrence von Arabien) | USA1962 | R: David Lean | B: Robert Bolt, Michael Wilson,nach dem Kriegsbericht »Seven Pillars of Wisdom« vonT. E. Lawrence | K: Frederic A. Young | M: MauriceJarre | D: Peter O’Toole, Alec Guinness, Anthony Quinn,

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Jack Hawkins, Omar Sharif, Claude Rains, Arthur Kennedy | 227 min | OF | Britischer His torienfilm mitüberaus opulenten, in 70mm und Breitwand aufgenom-menen Bildern und großartigen Schauspielern. Wäh-rend des Ersten Weltkriegs versucht der britischeAgent T. E. Lawrence die Stämme auf der arabischenHalbinsel in den Krieg gegen die osmanische Kolonial-macht zu führen. Nach einer aufwändigen Rekonstruk-tion und digitalen Restaurierung besitzt der Film wiederseine ursprüngliche Länge und erstrahlt in seiner gan-zen visuellen Pracht.▶ Dienstag, 16. Dezember 2014, 18.30 Uhr

Westfront 1918 | D 1930 | R: Georg Wilhelm Pabst | B:Ladislaus Vajda, nach dem Roman »Vier von der Infan-terie« von Ernst Johannsen | K: Fritz Arno Wagner,Charles Métain | M: Alexander Laszlo | D: Fritz Kam-pers, Gustav Diessl, Hans Joachim Moebis, Claus Clau-sen, Jackie Monnier | 97 min | Vier deutsche Infanteris-ten erleben an der Westfront den Stellungskrieg in allseiner Härte und Grausamkeit. Maschinengeräusche,Detonationen und Schreie prägen sich ebenso ein wiedie Kamerafahrten durch die Schützengräben, die aufdem Studiogelände der Bavaria-Film nachgebaut wur-den. »Wenn man einen Verwundeten, der nicht gerettetwerden kann, stöhnen hört, ohne ihn je zu sehen, sogeht das unter die Haut, und der Betrachter bleibt nichtlänger mehr Betrachter.« (Siegfried Kracauer)▶ Dienstag, 6. Januar 2015, 21.00 Uhr

Hotel Imperial (Hotel Stadt Lemberg) | USA 1927 | R:Mauritz Stiller | B: Jules Furthman, Edwin Justus Mayer| K: Bert Glennon | D: Pola Negri, James Hall, GeorgeSiegman, Max Davidson, Michael Vavitch | 85 min | OF

| An der österreichisch-russischen Front flieht ein öster-reichischer Offizier vor seinen russischen Verfolgern inein kleines Hotel in Lemberg. Als die Russen das Hotelzu ihrem Hauptquartier machen, versteckt ihn das Zimmermädchen Anna, das sich in ihn verliebt hat. Dereinzige erhaltene Film, den der große schwedischeStumm filmregisseur Mauritz Stiller in Hollywood drehte,ist ein eindrucksvolles Melodram. »Niemals, seit PolaNegri in Amerika ist, hat sie eine derartig klare, ge-schlossene, durchseelte Leistung hervorgebracht. Jetztist sie wieder die große Künstlerin, als die sie uns ver-lassen hat.« (Lichtbildbühne 1/1927)▶ Dienstag, 13. Januar 2015, 21.00 Uhr | Live-Musik:Richard Siedhoff

Der magische Gürtel | D 1917 | R+B: Hans Brennert |K: Loeser | 45 min | Kaperfahrt des deutschen Unter-seebootes U 35 durch das Mittelmeer und vor der spa-nischen und südportugiesischen Atlantikküste im Früh-jahr 1917. Dabei wurden »21 Dampfer und drei Seglerversenkt und 5 englische Kapitäne von Schiffen, die Widerstand leisteten, gefangen genommen. Der Filmist einer der besten und wirkungsvollsten, die wir seitlangem sahen.« (Lichtbildbühne 37/1917) – TheBattle of the Somme (Die Schlacht an der Somme)| GB 1916 | K: Geoffrey H. Malins, John B. McDowell |74 min | OF | Im Auftrag des British Topical Committeefor War Films produzierter Dokumentarfilm über dieersten Wochen der britisch-französischen Großoffen-sive gegen deutsche Stellungen, die 1916 den Kriegentscheiden sollte, aber zur verlustreichsten Schlachtdes Ersten Weltkriegs wurde.▶ Dienstag, 20. Januar 2015, 21.00 Uhr | Einführungund Kommentierung: Martin Loiperdinger

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Die Frau und der Fremde | DDR 1985 | R+B: RainerSimon, nach der Novelle »Karl und Anna« von LeonhardFrank | K: Roland Dressel | M: Reiner Bredemeyer | D:Kathrin Waligura, Joachim Lätsch, Peter Zimmermann,Katrin Knappe, Siegfried Höchst | 98 min | Zwei deut-sche Kriegsgefangene in Russland freunden sich anund erzählen sich von zu Hause. Als einer von beidenfrüher entlassen wird, sucht er die Frau des Kamera-den auf und gibt sich als deren Mann aus. Sie weiß,dass etwas nicht stimmt, verliebt sich aber in denFremden, der alles über sie und von ihr zu wissenscheint. »Der Krieg, der die Ausnahmereaktionen derdrei Hauptfiguren ermöglicht, der Krieg spielt immermit, aber er tritt nicht als grausiges Detail in Erschei-nung.« (Rainer Simon) Der einzige Film der DEFA, dermit dem großen Preis auf einem westlichen Filmfestivalausgezeichnet wurde: 1985 gewann er auf der Berli-nale den Goldenen Bären. ▶ Dienstag, 27. Januar 2015, 21.00 Uhr

The Man I Killed (Der Mann, den sein Gewissentrieb) | USA 1932 | R: Ernst Lubitsch | B: Samson Ra-phaelson, Ernest Vajda | K: Victor Milner | M: W. FrankeHarling | D: Lionel Barrymore, Nancy Carroll, PhillipsHolmes, Louise Carter, Lucien Littlefield | 77 min | OF |Der Film beginnt mit den Feiern zum Jahrestag desKriegsendes in Frankreich. Zwischen die Aufnahmenvon Paraden und einem Gedenkgottesdienst mischensich Bilder aus dem Krieg und von Kriegsversehrtenaus einem Sanatorium. In der Kirche bleibt nach derZeremonie ein Mann zurück, der sich in der Beichte beschuldigt, dass er im Nahkampf im Krieg einen deut-schen Soldaten erschossen hat. Da er keine Ruhe fin-den kann, reist er nach Deutschland und sucht die Eltern des Getöteten auf. Konsequent stellt der Film dieFrage nach der Verantwortung des Einzelnen. ▶ Dienstag, 3. Februar 2015, 21.00 Uhr

Les croix de bois (Hölzerne Kreuze) | F 1932 | R:Raymond Bernard | B: Raymond Bernard, André Lang,nach dem Roman von Roland Dorgelès | K: Jules Kru-ger, René Ribault | D: Pierre Blanchar, Gabriel Gabrio,Charles Vanel, Raymond Aimos, Antonin Artaud |110 min | OmeU | Ein junger französischer Rekrut er-lebt in einem erfahrenen Regiment die erbarmungsloseDezimierung und das Grauen an der Front. Der Film istdabei ganz der Authentizität verpflichtet: echte Schau-plätze, echte Requisiten, die Schauspieler und Statis-ten waren ausnahmslos Veteranen. Das Spiel, die In-szenierung und die filmischen Mittel sind fast schockie-rend modern. »LES CROIX DE BOIS war in Frankreich

der wichtigste Film für die Generation, die den ErstenWeltkrieg erlebt hatte, und blieb über Jahrzehnte unun-terbrochen im Kinoeinsatz – während ihn die Nazis inDeutschland sofort verboten.« (Antti Alanen)▶ Dienstag, 10. Februar 2015, 21.00 Uhr

Gallipoli | Australien 1981 | R: Peter Weir | B: DavidWilliamson | K: Russell Boyd | M: Brian May, Jean- Michel Jarre, Tommaso Albinoni | D: Mark Lee, MelGibson, Bill Kerr, Charles Yunupingu, Heath Harris |110 min | OF | Peter Weir folgt der langen Reise zweieraustralischen Kriegsfreiwilligen von der Heimat bis zuihrem schicksalhaften Einsatz vor Istanbul in derSchlacht von Gallipoli, bei der 1915 60.000 australi-sche Soldaten vom britischen Oberkommando letztend-lich sinnlos ins türkische Sperrfeuer geschickt wurden.Über 26.000 Australier wurden schwer verwundet odergerieten in Kriegsgefangenschaft, 7.595 starben imKampf. Weir arbeitet ein nationales Trauma der Austra-lier auf, verliert sich dabei aber nicht in Schlachten -beschreibungen, sondern geht der Frage nach, warumund wieso sich Menschen für den Krieg begeistern undbegeistern lassen.▶ Dienstag, 24. Februar 2015, 21.00 Uhr

Maudite soit la guerre (Verflucht sei der Krieg) | Bel-gien 1914 | R+B: Alfred Machin | D: Baert, SuzanneBerni, Fernand Crommelynck, Nadia D’Angely, HenriGoidsen | 38 min | OmU | Ein verblüffender Antikriegs-film, der im Mai 1914 in den Kinos anlief und in schab-lonenkolorierten Szenen den Alltag im Belgien der Vor-kriegszeit und den Ausbruch des Krieges schildert. –Shoulder Arms (Gewehr über!) | USA 1918 | R+B:Charles Chaplin | K: Roland Totheroh | D: Edna Pur -viance, Charles Chaplin, Syd Chaplin, Loyal Under-wood, Henry Bergman | 44 min | OF | Chaplin als Sol-dat im Schützengraben. »Kein anderer hätte wagendürfen, mit dem Entsetzlichen so Spott zu treiben, wiees sein Genie getan hat – diese Verhöhnung des Milita-rismus, diese skurrile Komik der Bewegungen, dieserblitzschnelle Wechsel von Sentimentalität, echtem Gefühl, Klamauk und Karikatur.« (Kurt Tucholsky)▶ Dienstag, 3. März 2015, 21.00 Uhr | Live-Musik: Joachim Bärenz

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Erster Weltkrieg