der gesundheitspark als gemeinnütziges modell · es sind schon längst neue werte entstanden...
TRANSCRIPT
Der Gesundheitspark als
gemeinnütziges Modell
Forum Hospital Management
6.4.2016
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Und jetzt?
Übersicht
Gemeinnützigkeit und der 4. Sektor
Megatrends: gestern – heute - morgen
Gesundheitsparks – ein pragmatischer Ansatz
Herausforderung Netzwerkorganisation
Conclusio
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Die Vinzenz Gruppe im Überblick Standorte der Gesundheitsparks
Quelle: Vinzenz Gruppe
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Gemeinnützigkeit
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Aus der Studie „Die Zukunft der Gemeinnützigkeit“, Zukunftsinstitut Österreich GmbH, 2013
Gemeinnützigkeit beschreibt Aufgaben, durch deren
Erfüllung ausschließlich und unmittelbar die Allgemeinheit
gefördert wird – in selbstloser Art und Weise.
Gemeinnützigkeit resultiert aus einer Haltung – egal aus
welchem Treiber und aus welchem Motiv entstanden – sei
es altruistisch, eigennützig oder aus einer Mischung der
beiden.
Gemeinnützigkeit hat keinen Exklusivitätsfaktor für einen
der Sektoren.
Erste Orientierung – Gemeinnützigkeit Klassische Betrachtungsweise
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Die Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung ist
generell (nach wie vor) hoch.
Gleichzeitig:
Steigender Grad der Verunsicherung und Desorientierung
für Patienten/Betroffene
„Selbst-Organisationserfordernis“ durch
Patienten/Betroffene steigt
Demographische Entwicklung - Speziell ältere Menschen
werden sich in dem System weniger gut zurecht finden
Sozio-ökonomische Veränderungen, Zunahme an
chronischen Erkrankungen
Begleitung durch Case- & Caremanagement wird immer
wichtiger
Personalisierte und ganzheitliche Medizin,
Betreuung/Betrachtung hat besonderen Stellenwert
Gemeinnützigkeit Motivator für die Entwicklung der
Gesundheitsparks
Quelle: Gesundheitsbarometer 2015, ISA, Institut für Strategieanalysen,
Pressekonferenz 12.2.2016
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Megatrends
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Gesundheit Female Shift
Silver Society
Neues Lernen
New Work
Urbanisierung
Neo-Ökologie
Globalisierung
Konnektivität
Mobilität
Individualisierung
Aus der Studie „Die Zukunft der Gemeinnützigkeit“, Zukunftsinstitut Österreich GmbH, 2013, eigene Darstellung
unterschiedlichste
Lebenskonzepte
Freiheitsbedürfnis
Wahlfreiheit
Selbstbestimmung
Eigene Lösungen
Sinn wird Privatsache
Gesundes Leben
Lebensenergie-
Balance
„Healthness“
Kraft
Bessere Bildung/
besserer Zugang
Neue
Geschlechterrollen
Ruf nach neuen
Arbeitsmodellen
Gesund alt werden
Lange im Arbeitsprozess
Verbindung unterschiedlicher
Führungsmodelle
Körperliche und
Geistige Mobilität
Gegenseitiges Lernen
Digitale Bildung
Neue Kanäle
Bildung individualisiert und
ent-institutionalisiert
Geschwindigkeits-
zunahme
Neue Technologien
Digitale Vernetzung „Sowohl-als-auch“
statt „entweder-oder“
Lokale Kreisläufe/
Netzwerke
Wissen ersetzt
Ressourcen
Partizipation und Gemeinsames
Wandlungsfähigkeit
Welche Megatrends umgeben uns? heute – morgen – eigentlich gestern
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Es sind schon längst neue Werte entstanden – Wunsch nach gesellschaftlicher
Partizipation, einem neuen Miteinander, einem hohen Grad an Selbstorganisation
Netzwerke als neuer Treiber – „sowohl-als-auch“-Haltung
Wunsch nach mehr an Durchlässigkeit zwischen den Sektoren – Offenheit – ein
gegenseitig von einander lernen und sich weiterentwickeln.
Die notwendige Weiterentwicklung
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Gestern Morgen
1. Sektor: STAAT
2. Sektor: MARKT
3. Sektor: NON-PROFIT
4. SEKTOR
Die VERNETZTE
GESELLSCHAFT
Adaptiert aus der Studie „Die Zukunft der Gemeinnützigkeit“, Zukunftsinstitut Österreich GmbH, 2013
Gesundheitspark der Vinzenz Gruppe
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Gute Verbindungen
Das Konzept unserer Neuorganisation ist der Gesundheitspark. Er ist Sinnbild für die Versammlung und Verdichtung gesundheitsrelevanter Angebote in einem lokalen Netzwerk. In diesem sind alle Anbieter miteinander vernetzt und koordiniert.
Ein Zentrum für Gesundheit
Die Vielfalt des Angebotes macht den Park zur Anlaufstelle für jedes Gesundheitsthema. Hier steht die Gesundheit im Mittelpunkt, nicht die Krankheit. Das Krankenhaus steht als Teil des Netzwerkes zur Verfügung.
Der Gesundheitspark Das Grundmodell
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Der Gesundheitspark Beispiel Linz
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Einfache und pragmatische (technische) Lösung:
Mietvertrag und hohe Dienstleistungs-/Serviceangebote
Einheitliche Rahmenbedingungen / Zielsetzungen für alle Gesundheitsparks:
Eigene Errichtungs- & Vermietungs-GmbH (transparente Trennung von öff. finanziertem Bereich)
Gebäude werden selbst- oder fremderrichtet / umgebaut
Wie entsteht das Gesamtangebot:
Aus dem Bedarf an dem Standort heraus (was fragen Patienten nach, wo finden sie derzeit offenbar keine Antwort/kein Angebot)
Praxiszentrum mit/ohne Kassen (Ärztekammer, GKK)
Schulmedizin & Komplementärmedizin
Integrierte Gesamtangebote bei chronischen Erkrankungen
Integrierte Versorgung
Der Gesundheitspark Das Grundmodell
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Herausforderung Netzwerkorganisation
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Wie schafft man es, in unserem tradierten System ein vernetztes
Modell zu implementieren – eine neue Netzwerkorganisation und neue
Verantwortungskreise?
Buurtzorg (“care in the neighbourhood”) – Niederlande
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http://de.slideshare.net/CleverTogether/innovation-in-provisioning
Der Gesundheitspark Als vernetzte Organisation gedacht
Vor der Gründung von Buurtzorg 2006:
Optimiertes System in Bezug auf Skaleneffekte
Straff organisiert, technologiebasiert optimiert
Sehr starr und zentral organisiertes System
Wenig bis gar kein Freiraum für mobile Pflege-
/Betreuungssysteme
Kein Beziehungsaufbau / kein Kennenlernen
der/des Klienten
Hohe Unzufriedenheiten auf allen Seiten –
Sinn ist verloren gegangen.
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Exkurs: Buurtzorg
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Self-managing Teams
10 - max. 12 Mitglieder
Teams haben max. Freiheit alles so zu organisieren, wie sie es für richtig halten
Sind für alle Aufgaben gemeinsam verantwortlich
Stellen selbst die Regeln auf – Planung, Prioritäten, Auseinandersetzung mit Problemen, Evaluierung der Klienten-Bedürfnisse, etc.
Team-Sitzungskultur – ad-hoc-Themensammlung, gemeinsame Priorisierung und Lösungserarbeitung; aber auch: keine Einstimmigkeit als Ziel Sitzungsleiter wird ernannt und darf nur Fragen stellen
Keine / nur ganz reduziert zentrale Stellen in der Gesamtorganisation
Kein Chef!
Regional Coach
Kein mittleres Management
Regional Coach für 40-50
Teams
Keine Ergebnisverantwortung
Sehr erfahrene Mitarbeiter
Neue Teamentwicklung
Starthilfe, Ratschläge,
Vernetzen mit anderen Teams,
Fragen stellen um Antworten
zu ermöglichen
Kern-Kultur von Buurtzorg Self-managing Teams
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Was braucht es von der Unternehmensleitung?
Wenig!
Aus- und Weiterbildungskonzepte mit ganz anderen Schwerpunkten:
Richtiges Zuhören, Self-management, Set von Instrumenten und Techniken für gesunde und effiziente Gruppenentscheidungen, Meeting-Organisation, gegenseitiges Coaching, unterschiedliche Kommunikationsmethoden
Ein paar (wenige) Grundsätze:
Teamgröße, Delegationspflicht, regelmäßige Teamtreffen, gegenseitige Bewertung, Anteil an verrechenbaren Stunden
Zentrale Funktionen
Bei derzeit 8.000 MA: 15
regionale Coaches und 45
Mitarbeiter an zentraler Stelle
Hoher Ethos als Dienstleister
für die Teams zu agieren
Sinn und Sinnstiftung
Buurtzorg-Intranet –
Austausch, gegenseitige
Expertise abfragen, Blog
installieren, FAQ, task forces –
nicht gesteuert!
Kern-Kultur von Buurtzorg Wenig Unternehmensleitung & zentrale Funktion
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Zufriedenheit auf allen Seiten!
Klienten sind halb so lange in einer
Betreuungssituation, avg 40% weniger
Betreuungsaufwand
Reduktion der Hospitalisierungen um
30% verkürzte Aufenthalte
Vws. Effekt enorm – für ganz NL 2 Mrd.
Eur p.a. geschätzt (Ernst & Young 2009)
Hohe Mitarbeiter-Zufriedenheit,
weniger Krankenstände, geringer
Fluktuation, attraktiver Arbeitgeber, hohe
Zuwachsraten (2007: 4 MA, 2014: 8.000
MA, 800 Teams)
Hohe / steigende Marktabdeckung 2/3
der ganzen NL: derzeit 70.000 Klienten
p.a.
Derzeit aktiv in neuen Märkten
Relevanz für
Gesundheitspark… ?
Buurtzorg Ergebnisse
JA!!!
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Zusammenarbeit im Gesundheitspark als Netzwerkorganisation
Weiterentwicklung im „Mikrokosmos“ der Gesundheitsparks zu einem vernetzten Modell
Traditionelle Organisationsformen werden sich auflösen (müssen) – keine hierarchische Organisationsform, mehr projekthaftes Arbeiten
Entwicklung einer interprofessionellen und integrierten Netzwerkorganisation und neuer Verantwortlichkeiten (Delegation von Verantwortung, selbstorganisiert – nicht gesteuert) in allen Gesundheitsparks
Nur mehr Rahmenbedingungen – gemeinsame Ziele definieren – Patient im Mittelpunkt („10 Eckpfeiler der Gesundheitsparks der VG“)
Bürgerbeteiligung in allen Gesundheitsparks (Patientenbeirat)
Die Gesundheitsreform passiert schon jetzt!
Individualisierung, Konnektivität, New Work,
Gesundheit sowie Silver Society und
demographische Entwicklung – Trends,
auf die wir Antworten finden müssen.
Wunsch nach einem neuen
Miteinander – hoher Grad an Selbstorganisation.
Netzwerke als große Treiber –
(entstehen sowieso).
Für die Gesundheitsparks braucht es keine Gesetzesänderung!
Herausforderungen:
Gesundheitsangebote - für alle niederschwellig zugänglich und leistbar
Entwicklung zu einer gelebten Netzwerkorganisation als neue Unternehmenskultur
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Conclusio
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.