der heilige geist - wie jesus ihn beschreibt

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1 Der Heilige Geist – wie Jesus ihn beschreibt Das Thema „Heiliger Geist“ ist in christli- chen Kreisen ein nicht beachtetes, ja so- gar ein ungeliebtes Thema. Auch im gesamten protestantischen Um- feld wird das Thema weitgehend igno- riert. So schrieb 1951 der Schweizer Theologe Emil Brunner, dass der Heilige Geist: „immer mehr oder weniger das Stiefkind der Theologie gewesen ist und die Dynamik des Geistes ein Schreckge- spenst für die Theologen.“ [1] Aber dies haben Theologen nicht erst im letzten Jahrhundert erkannt. Schon 1660 schrieb der britische Theologe Thomas Goodwin: „Unter den Heiligen Gottes herrscht eine allgemeine Unterlassungs- sünde, weil sie dem Heiligen Geist nicht die Ehre geben, die ihm aufgrund … sei- nes großen Errettungswerks zukommt.“ [2] George Smeaton schrieb 1880 dazu: „Wir können mit Gewissheit sagen, dass die Lehre vom Heiligen Geist fast voll- ständig ignoriert wird.“ [3] „Die Verheißung der Gabe des Geistes wird von der Gemeinde wenig beachtet und den Gläubigen nicht nachdrücklich genug deutlich gemacht. Das Ergebnis ist wie zu erwarten: geistliche Dürre und Finsternis, geistlicher Verfall und Tod.“ [4] „Auch heute sind viele genauso unwis- send über das Wirken des Heiligen Geis- te am Menschenherzen wie jene Gläubi- gen in Ephesus.“ [5] Wegen der unterschiedlichen Auffassun- gen unter Adventisten über ein Detail (das Wesen) dieses unfassbar riesigen Themas wird über darüber nicht gespro- chen. Warum wird diese Themenkomplex so distanziert und vielleicht sogar ableh- nend behandelt. „Für einen Christen ist es lebenswichtig, die Bedeutung des Heiligen Geistes zu verstehen - besonders im Hinblick auf die bevorstehende Wiederkunft des Herrn Jesus. Sprecht von ihr, betet um sie, predigt über sie; denn der Herr will uns seinen Heiligen Geist noch lieber geben, als Eltern ihren Kindern gute Gaben ge- ben wollen.“ [4] Der Heilige Geist Wenn wir das Thema „Heiliger Geist“ auf eine Diskussion Kraft oder Person redu- zieren, verstümmeln wir diese großartige Gabe Gottes. Andererseits wird es durch die Benutzung der falschverstandenen Begriffe „Trinität“ oder „Dreieinigkeit“ ins Abseits geschoben. Die Diskussion um das Thema Heiliger Geist ist keine theologische Auseinan- dersetzung um ein Thema – nein, sie stellt eine Diskussion über das Wesen Gottes dar. Das ist Anmaßung für Men- schen. Anstatt über dieses Thema zu diskutie- ren, würde man sich einen größeren Ge- fallen tun, diesen Themenkomplex Heili- ger Geist im Gebet mit Studium der Hei- ligen Schrift anzugehen. Wesen des Heiligen Geistes Leider hören wir kaum eine Predigt oder eine Bibelstunde zu diesem großartigen

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In diesem Aufsatz wird das Thema Heiliger Geist unter Berücksichtigung der Worte Jesu Christi erarbeitet. Wenn wir uns dem Thema nähern, dann sind die Aussagen Jesu wichtig und allein ausschlaggebend. Menschliche Betrachtungsweisen dürfen keine Rolle spielen. Leider wird unter Christen das Thema Heiliger Geist konträr gesehen.Die Einen ignorieren es, während die Anderen teilweise sehr temperamentvoll streiten. Dies liegt daran, dass die eigene, teilweise vorgefasste Meinung unverrückbar im Raume steht. Falschverstandene Bibelstellen und nicht vorhandene Sprachkenntnisse sind eine der Ursachen dazu. Beim Wort Trinität prallen die Meinungen unversöhnlich aufeinander. Deshalb wird der Schwerpunkt auf die Aussagen Jesu gelegt und das Thema von dieser Seite angegangen. Was sagt Jesus? Wie steht geschrieben? Dann sind unsere eigenen Meinungen plötzlich Nebensache und wir schauen auf den erhöhten Jesus.

TRANSCRIPT

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    Der Heilige Geist wie Jesus ihn beschreibt

    Das Thema Heiliger Geist ist in christli-chen Kreisen ein nicht beachtetes, ja so-gar ein ungeliebtes Thema.

    Auch im gesamten protestantischen Um-feld wird das Thema weitgehend igno-riert. So schrieb 1951 der Schweizer Theologe Emil Brunner, dass der Heilige Geist: immer mehr oder weniger das Stiefkind der Theologie gewesen ist und die Dynamik des Geistes ein Schreckge-spenst fr die Theologen. [1]

    Aber dies haben Theologen nicht erst im letzten Jahrhundert erkannt. Schon 1660 schrieb der britische Theologe Thomas Goodwin: Unter den Heiligen Gottes herrscht eine allgemeine Unterlassungs-snde, weil sie dem Heiligen Geist nicht die Ehre geben, die ihm aufgrund sei-nes groen Errettungswerks zukommt. [2]

    George Smeaton schrieb 1880 dazu: Wir knnen mit Gewissheit sagen, dass die Lehre vom Heiligen Geist fast voll-stndig ignoriert wird. [3]

    Die Verheiung der Gabe des Geistes wird von der Gemeinde wenig beachtet und den Glubigen nicht nachdrcklich genug deutlich gemacht. Das Ergebnis ist wie zu erwarten: geistliche Drre und Finsternis, geistlicher Verfall und Tod. [4]

    Auch heute sind viele genauso unwis-send ber das Wirken des Heiligen Geis-te am Menschenherzen wie jene Glubi-gen in Ephesus. [5]

    Wegen der unterschiedlichen Auffassun-gen unter Adventisten ber ein Detail (das Wesen) dieses unfassbar riesigen Themas wird ber darber nicht gespro-chen. Warum wird diese Themenkomplex so distanziert und vielleicht sogar ableh-nend behandelt.

    Fr einen Christen ist es lebenswichtig, die Bedeutung des Heiligen Geistes zu verstehen - besonders im Hinblick auf die bevorstehende Wiederkunft des Herrn Jesus. Sprecht von ihr, betet um sie, predigt ber sie; denn der Herr will uns seinen Heiligen Geist noch lieber geben, als Eltern ihren Kindern gute Gaben ge-ben wollen. [4]

    Der Heilige Geist

    Wenn wir das Thema Heiliger Geist auf eine Diskussion Kraft oder Person redu-zieren, verstmmeln wir diese groartige Gabe Gottes. Andererseits wird es durch die Benutzung der falschverstandenen Begriffe Trinitt oder Dreieinigkeit ins Abseits geschoben.

    Die Diskussion um das Thema Heiliger Geist ist keine theologische Auseinan-dersetzung um ein Thema nein, sie stellt eine Diskussion ber das Wesen Gottes dar. Das ist Anmaung fr Men-schen.

    Anstatt ber dieses Thema zu diskutie-ren, wrde man sich einen greren Ge-fallen tun, diesen Themenkomplex Heili-ger Geist im Gebet mit Studium der Hei-ligen Schrift anzugehen.

    Wesen des Heiligen Geistes

    Leider hren wir kaum eine Predigt oder eine Bibelstunde zu diesem groartigen

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    Gedankenkomplex: Der Heilige Geist. Das ist bedauerlich.

    Wenn wir uns damit beschftigen, was der Heilige Geist bewirkt und fr uns tun kann, wird die Frage nach seinem We-sen, nicht nur vllig berflssig, sondern sogar frevelhaft. Menschen ist es nicht mglich, Gttliches annhernd zu erkl-ren und/oder zu beschreiben.

    Es ist fr uns nicht wichtig, genau erkl-ren zu knnen, was der Heilige Geist ist. Die Natur des Heiligen Geistes ist ein Geheimnis. Menschen knnen sie nicht erklren, weil Gott es ihnen nicht offen-bart hat. [6]

    Wer nach dem Wesen des Heiligen Geistes fragt, stt dabei aber an die Grenzen der Aussagefhigkeit unserer Sprache wie auch unserer Vorstellungs-kraft und unseres Denkens berhaupt. Bei allem, was die Schrift ber den Geist offenbart, bleibt der Heilige Geist fr uns ein Geheimnis. [7]

    Somit sollen wir uns nicht ber die Natur des Heiligen Geistes den Kopf zerbre-chen. Andere Gedanken zum Thema Heiliger Geist, z.B. sein Wirken, sind uns zugnglich und wir sollten darber reden, reden, reden und dabei das Beten nicht vergessen.

    Ein Gedanke zuerst

    Darum tue ich euch kund, dass niemand Jesum verflucht, der durch den Geist Gottes redet; und niemand kann Jesum einen HERRN heien auer durch den heiligen Geist. 1. Kor. 12,3

    Der Umkehrschluss dieses Textes be-deutet: Nur diese Person kann Jesus ei-nen Herrn nennen, die durch den Heili-gen Geist gefhrt ist.

    Die Verheiung des Heiligen Geistes ist nicht auf ein bestimmtes Zeitalter oder ein bestimmtes Volk beschrnkt. Zu allen, die Christus als persnlichen Hei-land annahmen, kam der Heilige Geist als Ratgeber, Erneuerer, Fhrer und Zeuge. [8]

    Dies alles aber wirkt derselbe "eine" Geist und teilt einem jeden das Seine zu, wie er will. 1. Kor. 12,11

    Hier haben wir einen Gedanken, den wir mehrmals noch in diesem Aufsatz lesen werden. Der Heilige Geist ist der aktive Teil. Er teilt mit. Er entscheidet. Er will. Er handelt.

    Wir als Menschen sind immer nur der passive Teil. Wir erhalten die Gaben, so wie es der Geist will. Wir knnen von un-serer Seite nichts dazu tun. Vielleicht knnen wir diesen Gedanken anders ausdrcken: Der Geist wirkt mit uns oder gegen uns, trotz uns oder wegen uns. Er wirkt, ob wir ihm im Wege stehen oder mit ihm arbeiten.

    Daran sollt ihr den Geist Gottes erken-nen: ein jeglicher Geist, der da bekennt, dass Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist von Gott. 1. Joh. 4,2

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    Jesus beschreibt den Heiligen Geist die Abschiedsrede im Evangelium des Johannes

    In den vier Evangelien steht der Heilige Geist nicht im Mittelpunkt. Zwar wird sein Handeln genannt, aber ber den Geist und sein Wesen wird nichts gesagt. Der Heilige Geist wird nicht thematisiert.

    In der Person Jesu dagegen ist Gottes Reich in dieser Welt gegenwrtig.

    Bestndig versucht der Heilige Geist, die Aufmerksamkeit der Menschen auf das groe Opfer zu lenken, das am Kreuz von Golgatha gebracht wurde, der Welt die Liebe Gottes zu offenbaren und dem von seiner Schuld berfhrten Snder die Kostbarkeiten der Heiligen Schrift zu erffnen. [9]

    In Johannes 12 finden wir die Geschichte der Salbung Jesu in Bethanien. Auer-dem wird der Einzug Jesu in Jerusalem beschrieben. Johannes 13 zeigt uns die Fuwaschung, den Verrat des Judas und die Ankndigung der Verleugnung des Petrus.

    Im Bericht des Johannes ndert sich nun die Perspektive. In der Abschiedsrede Jesu (Joh. 14 Joh. 16) spielt der Heili-ge Geist eine wichtige Rolle. Kurz vor dem Ende seines irdischen Wirkens, in seiner letzten dokumentierten Rede nennt Jesu den Heiligen Geist seinen Stellvertreter. Er verheit das Kommen des Heiligen Geistes, spricht von seiner Aufgabe und seinem Wirken, deutet sein

    Wesen und seine Beziehung zum Vater und zu Jesus an.

    Die Abschiedsreden vermitteln die tiefs-ten Einsichten ber den Heiligen Geist, die wir in der Schrift finden. [10] Paulus, in den sog. paulinischen Briefen, ebenso wie Lukas in der Apostelgeschichte zitie-ren oft diese entscheidenden Aussagen Jesu.

    In dieser Abschiedsrede Jesu, kurz vor den Begebenheiten im Garten Gethse-mane und der nachfolgenden Kreuzigung weist Jesus seine Jnger auf die zuknf-tigen Dinge, auf ihre Aufgaben und ihre Hilfe hin. Vielleicht knnen wir Sie auch als Jesu Vermchtnis titulieren. In die-sen drei Kapiteln des Johannesevangeli-ums finden wir insgesamt fnf signifikan-te Aussagen Jesu ber den Heiligen Geist. (Joh. 14, 16 + 17; 14,26; 15, 26 + 27; 16, 7 11; 16, 13 15)

    Jesu erste Aussage

    Und ich will den Vater bitten, und er soll euch einen andern Trster geben, dass er bei euch bleibe ewiglich. Wenn aber der Trster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird zeugen von mir. Aber ich sage euch die Wahrheit: es ist euch gut, dass ich hingehe. Denn so ich nicht hingehe, so kommt der Trster nicht zu euch; so ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden. den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen; denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber kennet ihn; denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Joh. 14, 16 17

    Diesen lngeren Text mssen wir in ein-zelne Teile gliedern um ihn dann richtig analysieren zu knnen.

    Und ich will den Vater bitten, und er soll euch einen andern Trster geben, dass er bei euch bleibe ewiglich. Joh. 14, 16

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    Jesus bittet hier den Vater, dass er den Heiligen Geist senden mge. Hier erken-nen wir wieder drei Beteiligte in einem Bibelvers: Den Vater, Jesus Christus und den Heilige Geist.

    Im Vers 16 haben wir das erste Mal in den Abschiedsreden den Begriff: Trs-ter. Insgesamt benutzt Jesus Christus viermal (Joh. 14, 16 + 26; 15, 26; 16, 7) den Begriff Trster. Das Neue Testa-ment ist griechisch geschrieben. Das dem deutschen Begriff Trster zugrun-de liegende griechische Wort lautet: Pa-rakletos.

    Parakletos

    Martin Luther hat es mit Trster ber-setzt. Parakletos ist ein zusammenge-setztes Substantiv. Es besteht aus para (neben oder Seite an Seite) und kletos (einer der gerufen wurde). Ein Parakletos ist also jemand der gerufen wird, um an der Seite eines anderen zu stehen.

    In unserer Sprache gibt es keinen Be-griff, der den Bedeutungsumfang dieses Wortes angemessen wiedergeben knn-te: Beistand, Helfer, Trster, Frspre-cher, Anwalt, Berater, Mittler, Ermahner, Ermutiger. Dies alles ist in Parakletos enthalten. [11]

    Das neue deutsche Testament von 1971 schreibt ber den Parakletos: Ein Anwalt knnte gemeint sein, den ein Angeklagter als seinen Rechtsbeistand herbeiruft. Von daher knnte es auch einer sein, der fr jemanden Frsprache bei einem anderen einlegt, der schtzend und hel-fend fr ihn eintritt. In diesem Sinn wird das Wort im frhen Judentum vielfach fr Engel, Patriarchen, Propheten und Ge-rechte gebraucht. Spter kann auch einer, der einen anderen trstet, mahnt und lehrt, mit dem gleichen Wort be-zeichnet werden. [12]

    Der Begriff Paraklet wird im Neuen Tes-tament ausschlielich im Zusammen-hang mit Personen benutzt, nie in Zu-sammenhang mit einer Sache.

    Ein interessanter und wichtiger Aspekt aus der Abschiedsrede Jesu wird gerne bersehen: Der hier in Joh.14, 16 be-nutzte Begriff fr den Heiligen Geist lau-tet in Bibelbersetzungen: Trster, Hel-fer, Ratgeber, Sachverwalter oder Frsprecher. In englischen Bibelber-setzungen wird der Begriff paracletos mit Helper, Advocate, Friend, und Com-forter ausgedrckt. In franzsischen Bi-beln finden wir dafr das Wort: Defen-seur und in italienischen das Wort Con-solatore.

    Was haben diese Begriffe alle gemein-sam? Was ist in jedem dieser benutzten Worte vorhanden? Es heit nicht, wenn wir uns auf die deutsche Sprache be-schrnken, Trost, Hilfe, Sachverwal-tung, oder Frsprache. Die hier be-

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    nutzten Worte Trster, Helfer, Sach-verwalter und Frsprecher haben ein-deutig personalen Bezug.

    Ich habe in keiner Darstellung und Be-schreibung des Heiligen Geistes, in ver-schiedensten Bibelbersetzungen, in Li-teratur von E.G. White und in theologi-schen Bchern je die Worte Trost an-stelle Trster, Hilfe anstelle Helfer, Frsprache anstelle Frsprecher oder Rat anstelle Ratgeber gefunden.

    Der andere Paraklet

    Auffallend ist, dass Jesus in Johannes 14,16 von einem anderen Parakleten spricht, der kommen wird. Jesus geht bald zum Vater. Der andere Paraklet wird an seiner Statt kommen.

    Wenn nun der Heilige Geist der andere Paraklet ist, dann ist Jesus der erste. Welche Aufgabe wird Jesus beim Vater erfllen? Der erste Johannesbrief antwor-tet: Wir haben einen Frsprecher [= Pa-rakletos] beim Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. (1. Joh. 2,1) Der erhhte Christus ist unser Beistand [= Paraklet] bei Gott. Der Geist Paraklet ist unser Beistand auf dieser Erde. Beide Parakle-ten haben ihre spezifische Aufgabe: Der erhhte Paraklet tritt fr unsere Schuld vor Gott ein. Der andere Paraklet ist un-ser Helfer auf dieser Erde. [13]

    der [Heilige Geist] wird zeugen von mir. Joh. 14, 16. Der Heilige Geist zeugt von Jesus Christus. Er fhrt zu Jesus hin. Das Aufnehmen des Heiligen Geistes, das Auf sich wirken lassen fhrt nher zum Heiland, nher zum Erlser.

    Bestndig versucht der Heilige Geist die Aufmerksamkeit der Menschen auf das groe Opfer zu lenken, das am Kreuz von Golgatha gebracht wurde, der Welt die Liebe Gottes zu offenbaren und dem von der Schuld berfhrten Snder die Kostbarkeiten der Heiligen Schrift zu er-rtern. [14]

    Der gttliche Lehrer leitet die Gedanken des demtigen Wahrheitssuchers. Durch die Leitung des Heiligen Geistes erkennt er die Wahrheiten des Wortes Gottes. Es gibt keinen zuverlssigeren und effizien-teren Weg zur Erkenntnis als solch eine Fhrung. [15]

    Der Heilige Geist zieht die Menschen zu Christus, denn er nimmt die Dinge Gottes und zeigt sie dem Snder. [16]

    Ihr aber kennet ihn; denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Joh. 14, 17. Hier sehen wir eine weitere Aussage Je-su Christi ber das Wesen des Heiligen Geistes: Er wird in euch sein.

    Je enger die Glubigen mit Gott wan-deln, desto klarer und machtvoller be-zeugten sie die Liebe ihres Erlsers und seine rettende Gnade. Die Mnner und Frauen, die in den Jahrhunderten der Verfolgungen und Prfungen sich in ho-hem Mae der Gegenwart des Heiligen Geistes in ihrem Leben erfreuten, stan-den als Zeichen und Wunder in dieser Welt. Vor Engeln und Menschen offen-barten sie die umwandelnde Kraft der er-lsenden Liebe.[17]

    Die Worte, die zu den Jngern gespro-chen wurden, haben sie uns berliefert. Der Heilige Geist als Beistand kmmert sich um uns genauso wie um sie, jeder-zeit und an jedem Ort, in allen Sorgen und Nten, wenn die Aussichten trbe sind und die Zukunft verwirrend und wir uns hilflos und allein fhlen. Dann wird

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    uns der Trster als Antwort auf das Ge-bet der Glaubens gesandt. [18]

    Uns ist verheien, dass der Trster, der Heilige Geist, ewiglich bei uns bleibt. E.G.White schreibt weiter: Aber kein Umstand und keine Entfernung knnen uns von unserem himmlischen Trster trennen. Wo immer wir auch sind, wohin wir auch gehen: Er ist immer da, um an Christi Stelle ttig zu werden. Er ist im-mer an unserer Seite, um beruhigende und liebevolle Worte zu sprechen, zu hel-fen, zu untersttzen, aufzurichten und zu erfreuen. Der Einfluss des Heiligen Geis-tes wirkt so, als lebe Christus in uns. Dieser Geist wirkt in und durch jeden der Christus annimmt. [19]

    Ellen White bezeichnet in diesem Zitat den Heiligen Geist als himmlischen Trster und bringt ihn damit mit Gott in konkrete Verbindung.

    Es ist uns verheien, dass der Geist ewiglich bleibt. Der Heilige Geist ist keine momentane Erscheinung, kein flchtiger Gedanke nein er ist eine dauernde Freundschaft, welche nie aufhrt.

    Jesu 2. Aussage

    Aber der Trster, der Heilige Geist, wel-chen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, das ich euch ge-sagt habe. Joh. 14, 26

    Hier im zweiten Text unseres Herrn Jesu haben wir, wie im ersten Text, eine ent-scheidende Aussage:

    Aber der Trster, der Heilige Geist, wel-chen mein Vater senden wird in meinem Namen

    Der Heilige Geist geht vom Vater aus. Im Besonderen sei wieder die Reihenfolge beachtet: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind gemeinsam in einem

    Vers genannt. Der Vater sendet den Hei-ligen Geist im Namen des Sohnes!

    In diesem Vers wird auch eine eminent wichtige Aufgabe des Heiligen Geistes beschrieben:

    der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, das ich euch gesagt habe. Joh.14,26.

    Lehren und erinnern an was? An das, was Jesus Christus gesagt hat. Der Hei-lige Geist weist immer selbstlos auf den Sohn Gottes hin. Hier knnen wir mit ei-nem Zitat von Arthur Pink den Gedanken weiterfhren: Ein rechtes Verstndnis der Beziehung zwischen dem Heiligen Geist und dem Erlser ist der Schlssel zu manchen theologischen Fragen und zu einer Anzahl verwirrender Bibelstellen; es befhigt uns, das Wirken des Geistes im Christen besser zu verstehen. [20]

    Auerdem sehen wir ganz deutlich: Je-sus Christus und der Vater sind im ersten Teil des Verses der aktive Teil. Aber der Trster, der Heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen

    In der zweiten Hlfte des Verses ist der Heilige Geist der aktive Partner. Der Mensch ist in beiden Fllen der passive Teil. der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, das ich euch gesagt habe.

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    Die Drei (Vater, Sohn und Heiliger Geist) sind die aktiven Teilnehmer, der Mensch hat nur den passiven Part. Gott handelt, Gott wirkt, Gott fhrt, Gott leitet, und der Mensch? Aus uns heraus, knnen wir nichts tun. Wir sollen Gott nicht nur um das Vollbringen bitten, sondern auch um das Wollen: Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Phil. 2, 13

    Rettende Erkenntnis ist nicht die Kennt-nis von gttlichen Dingen, sondern eine gttlich zugefhrte Erkenntnis. Sie hat nicht nur Gott zum Thema, sondern sie hat Gott als Urheber. Es muss nicht nur ein Wissen um geistliche Dinge vorhan-den sein, sondern geistliche Erkenntnis derselben. Da die Dinge selbst geist-lich sind, mssen sie uns durch den Hei-ligen Geist mitgeteilt und entfaltet wer-den. Wo der Geist Erkenntnis der Wahr-heit im Herzen wirkt, dort handelt es sich um eine lebensmig erfahrbare Er-kenntnis, ein sprbares Bewusstsein, ei-ne berzeugende trstende Wahrneh-mung der Wirklichkeit, eine Gewissheit, die nichts erschttern kann. [21] Ich drcke es einfach aus: Der Mensch soll sich Gottes Wirken nicht in den Weg stellen.

    Jesu 3. Aussage

    Wenn aber der Trster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Va-ter, der Geist der Wahrheit, der vom Va-ter ausgeht, der wird zeugen von mir. Joh. 15, 26

    Der Heilige Geist kommt auf Vermittlung und unter Mitwirkung Jesu vom Vater zu uns Menschen. Der aktive Part ist erneut bei Jesus bzw. beim Vater und wir emp-fangen passiv den Heiligen Geist. Dieser Geist, der uns als Gnadenge-schenk durch Jesus vom Vater gegeben wurde, wird zeugen von Jesus.

    Wenn wir diesen Gedanken auf die Mis-sionsarbeit ausdehnen, dann erkennen wir auch hier die Reihenfolge: Der vom Vater ausgehende Geist zeugt von Jesus Christus. Der Vater, der Heilige Geist und Jesus Christus sind erneut gemeinsam in einer Textstelle genannt.

    Allein (der Trster, oder auch) der Pa-raklet, bewirkt als Zeuge Jesu in uns die Fhigkeit, lebendige Zeugen zu sein. Der Geist hilft uns, nicht bei der Erkenntnis und Erfahrung stehen zu bleiben, dass Jesus fr uns gestorben und auferstan-den ist und wiederkommen wir. Er will durch uns Jesu Werk in dieser Welt wei-terfhren. [22]

    Der Geist vermittelt die reale Gegen-wart Gottes und die reale Anwesenheit des unsichtbaren Christus im Leben seiner Nachfolger. Er bewirkt damit die Wiedergeburt, eine neue Schp-fung, die geistliche Existenz. Das ist die tiefste Aussage ber das Wirken des Heiligen Geistes im Leben eines Menschen, der Jesus nachfolgt. [23]

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    Die Wiedergeburt erfolgt, wie der Heiland zu Nikodemus sagte, aus Wasser und Geist.

    Jesu 4. Aussage

    Denn so ich nicht hingehe, so kommt der Trster nicht zu euch; so ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden. Und ich will den Vater bitten, und er soll euch einen andern Trster geben, dass er bei euch bleibe ewiglich: Aber der Trster, der Heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, das ich euch gesagt habe. Und wenn derselbe kommt, wird er die Welt strafen um die Snde und um die Ge-rechtigkeit und um das Gericht: um die Snde, dass sie nicht glauben an mich; um die Gerechtigkeit aber, dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht se-het; um das Gericht, dass der Frst die-ser Welt gerichtet ist. Joh 16, 7 11

    Die hier gezeigte 4. Aussage Jesu ist in den ersten Teilen inhaltlich mit den frhe-ren gleich zu setzen. Jesus bittet den Vater um den anderern-Trster (Parakletos). Dieser andere Pa-rakletos bleibt ewig. Der Trster lehrt und erinnert an die Lehren Christi.

    Nach der bersetzung Neues Leben lau-tet der Text so: Und wenn er (d.h. der Heilige Geist, der Paraklet) kommt, wird er die Welt von ihrer Snde und von Got-tes Gerechtigkeit und vom bevorstehen-den Gericht berzeugen. Die Snde der Welt ist, dass sie nicht an mich glaubt. Joh. 16, 8 + 9

    Jetzt wird hier die Aufgabe des Heiligen Geistes erweitert. Bisher waren die Akti-vitten des Heiligen Geistes auf die Jn-ger Jesu, seine Nachfolger, vielleicht knnen wir auch sagen, sein Volk kon-zentriert. Nun ffnen sich seine Aufgaben in Richtung Welt, in Richtung Menschen, welche Jesus ablehnen. Der Welt soll die Snde und ihre Folgen dargestellt wer-

    den. Wenn der Geist ber die Snde auf-klrt, dann ist die Folge davon das Ge-genteil der Snde, nmlich Gottes Ge-rechtigkeit. Im Zusammenhang mit Got-tes Gerechtigkeit kommt als logische Folge bei Ablehnung dieser Gerechtigkeit automatisch das Gericht. Dies sind nun die weiteren Aufgaben des Geistes Got-tes.

    Der Begriff Snde steht hier in der Ein-zahl, das heit, dass Snde hier nicht auf einzelne moralische Verfehlungen (auf einzelne Taten und Handlungen) be-schrnkt wird. Snde ist hier nicht die einzelne Handlung oder die einzelne Tat. Die eigentliche Snde der Welt besteht darin, dass sie nicht an Jesus, den Retter und Erlser glaubt. Keiner kommt nur deshalb in Gottes Gericht, weil er gestoh-len, gelogen oder gettet hat.

    Der Mensch geht vielmehr verloren, weil er nicht an Jesus als den Trger seiner Schuld geglaubt hat. Wenn ein Mensch verloren geht, dann deshalb, weil er Got-tes rettende Liebe in der Gestalt von Je-sus Christus zurck gewiesen hat. Nur der Geist-Paraklet kann Menschen davon berzeugen, dass sie Jesus brauchen, weil sie ohne ihn verloren sind. [24]

    Dieser Gedanke ist nicht neu. Schon im Jeremia-Brief geschrieben ca. 600 Jah-re frher finden wir eine hnliche Aus-sage: Denn mein Volk tut eine zwiefache Snde: Mich, die lebendige Quelle, ver-lassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und kein Wasser ge-ben. Jer. 2, 13 (Luther 1984)

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    Ein weiteres Werk des Geistes an der Welt besteht im Aufdecken der Gerech-tigkeit. Jesus definiert diese Gerechtig-keit mit dem Hinweis: dass ich zum Va-ter gehe. Damit deutet Jesus seine Auf-erstehung und Himmelfahrt an, der einzig stichhaltige Erweis, dass Jesus Gottes Sohn ist. Dass seine Worte wahr sind, dass sein Sterben am Kreuz vershnen-de Wirkung hat, dass er wirklich war, was er zu sein behauptete, sind Auferstehung und Himmelfahrt sein Hingehen zum Vater. Nachdem der Geist Paraklet einen Unglubigen von der Snde ber-zeugt hat, berzeugt er ihn von der Ge-rechtigkeit Jesu Christi, der unsere Unge-rechtigkeiten am Kreuz getragen hat und uns seine Gerechtigkeit schenkt. Das ist die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. [24]

    Das nchste Werk des Parakleten: Der Heilige Geist berzeugt Menschen da-von, dass sie nicht tun knnen, was sie wollen. Jeder wird am Ende vor dem Richter der Welt stehen. Zugleich offen-bart der Geist, dass der Frst dieser Welt bereits gerichtet ist, bereits verurteilt und nur noch auf die Vollstreckung desselben wartet. Das Bse ist besiegt. Aller Kampf, den es auf dieser Erde gibt, steht nur noch im Zeichen des vollbrachten Sieges Jesu Christi. Das ist die Wahr-heit, die die Welt nicht kennt, die aber al-lein der Geist vermitteln kann. [24] Christus hat den Sieg bereits errungen jetzt liegt es ausschlielich an uns, ob wir diesen Sieg annehmen.

    Jesu 5. Aussage

    Wenn aber jener, der Geist der Wahr-heit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von sich selber reden; sondern was er hren wird, das wird er reden, und was zuknf-tig ist, wird er euch verknden. Derselbe wird mich verklren; denn von dem Mei-nen wird er's nehmen und euch verkn-digen. Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich euch gesagt: Er

    wird's von dem Meinen nehmen und euch verkndigen. Joh. 16, 13 15

    In einem kleinen Zwischensatz, den wir sehr gerne berlesen, wird die Stellung des heiligen Geist dargestellt:

    Derselbe wird mich (Jesus) verklren Der Heilige Geist verklrt Jesus Christus, den Sohn Gottes, den Schpfer der Welt, den Heiland der Welt. So gro ist die Wertigkeit des Heiligen Geistes.

    Kommen wir nun aber zu dem sicherlich entscheidenden Text dieser 5. Aussage: Der Geist der Wahrheit wird euch in alle Wahrheit leiten. Jetzt stellt sich hier die Frage: Warum sollen wir in alle Wahrhei-ten geleitet werden? Das kann doch nicht sein! Wir haben die grte Erkenntnis! Wir sind doch das Volk Gottes! Wir ha-ben doch die Wahrheit! Warum sollen wir jetzt in alle Wahrheit geleitet werden? Hoffentlich ist dies nicht unsere Mei-nung!

    Ellen White stellt dies in den folgenden drei Zitaten deutlich dar: Wir drfen nicht denken: Nun, wir haben die ganze Wahrheit, wir verstehen die Grundpfeiler unseres Glaubens, und wir knnen uns auf dieser Erkenntnis ausruhen. Die Wahrheit ist eine fortschreitende Wahr-

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    heit, und wir mssen mit dem zuneh-menden Licht wandeln. [25] Niemand von uns kann sich mit der Mei-nung rechtfertigen, dass es keine Wahr-heit mehr zu offenbaren gbe und dass alle unsere Auslegungen der Bibel ohne Fehler seien. Die Tatsache, dass gewis-se Lehren von uns viele Jahre lang als Wahrheit angesehen werden, ist kein Beweis fr die Unfehlbarkeit unserer Ideen. Alter macht aus Irrtum keine Wahrheit, und die Wahrheit kann es sich leisten, fair zu sein. Keine wahre Lehre wird durch eine sorgfltige Prfung etwas verlieren. [26]

    Wir haben noch viele Lektionen zu ler-nen und sehr viele zu verlernen. Gott al-lein ist unfehlbar. Wer meint, keine lieb-gewordenen Ansichten aufgeben, seine Meinung nicht ndern zu mssen, wird enttuscht werden. [27]

    In diesem Kontext ist die Aussage aus dem Evangelium von Johannes besser zu verstehen: Der Geist der Wahrheit wird euch in alle Wahrheit leiten.

    Wo ist das Kind Gottes, das vom ersten Augenblick der Bekanntschaft mit Jesus vlliges Licht, ganzen Einblick in die Hei-lige Schrift bekommen htte? Geht es beim Lesen der Schrift nicht so, wie wenn man an einem wolkenlosen Som-merabend nur ein oder zwei Sternlein

    sieht und dann immer mehr und mehr bis man sie nicht mehr zhlen kann? So geht es berhaupt, wenn der Herr uns segnet, nicht nur mit dem Licht in Gottes Wort, sondern auch mit dem Glauben, der Lie-be, der Hoffnung, mit allem, was zum Wesen des wahren Christentums ge-hrt. [28]

    Wenn wir ehrlich sind, dann besttigen wir, dass wir einiges (noch) nicht wissen und verstehen. Deshalb ist dauerndes Studium, unter Leitung des Heiligen Geistes, angesagt. Diese Lcke muss je-dem aufrichtigen Menschen klar sein.

    Aber: Ohne Heiligen Geist kann nie-mand verstehen, wer Christus ist und was er mit seinem Leben, Sterben und Auferstehen fr uns vollbracht hat. [29]

    Was ist das wichtigste Wort in dieser Aussage Jesu: Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Al-le!

    Was den Menschen offenbart wird, kommt von Gott, der die Wahrheit hat und sie den Menschen schenkt. Nicht wir entdecken die Wahrheit, Gott schenkt sie uns und durch den Heiligen Geist gelangt sie zu uns. Wir knnen die Wahrheit mit-hilfe unseres [menschlichen] Geistes nicht selbst hervorbringen. Vielmehr ist die Wahrheit etwas, was bereits vorhan-den ist und nur darauf wartet, von uns erkannt zu werden; etwas, was wir uns aneignen, jedoch nicht hervorbringen knnen. Hinter jeder Wahrheit steht Gott. [30]

    Der Heilige Geist zeigt uns unsere Verlo-renheit. Er weckt in uns das Interesse an Jesus. Auerdem schafft der Paraklet in uns die Sehnsucht, Jesus besser kennen zu lernen. Gottes Gabe, sein Geist, lsst uns erkennen, was Christus fr uns ge-tan hat. Er zeigt uns, was es heit, ein Leben im Geist zu fhren und sich auf ihn zu verlassen.

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    Was heit es, sich auf den Heiligen Geist zu verlassen? frei zitiert nach: Mager Auf den Spuren des Heiligen Geistes:

    Sich auf den Heiligen Geist verlassen, heit sich in keiner Weise auf die eigene Kraft zu sttzen, wohl aber darauf, dass der Heilige Geist uns mehr Kraft gibt, als wir uns zutrauen.

    Sich auf den Heiligen Geist verlassen, heit sich in keiner Weise auf die eigene Vernunft zu verlassen, wohl aber darauf, dass der Heilige Geist uns mehr Vernunft gibt, als wir selbst begreifen knnen.

    Sich auf den Heiligen Geist verlassen, heit sich in keiner Weise auf den eige-nen Willen zu verlassen, wohl aber da-rauf, dass der Heilige Geist unseren Wil-len strken kann, dass wir zu neuem Handeln kommen.

    Sich auf den Heiligen Geist verlassen, heit sich in keiner Weise auf eigene Formen der Selbstverwirklichung zu ver-lassen, wohl aber darauf, dass der Heili-ge Geist uns mehr Mglichkeiten zur Selbstverwirklichung gibt, als wir fr mg-lich halten.

    Sich auf den Heiligen Geist verlassen, heit sich in keiner Weise auf die Cha-rismen zu verlassen, die der Geist gibt, wohl aber darauf, dass der Heilige Geist durch seine Gaben mit uns die Gemein-de bauen will.

    Sich auf den Heiligen Geist verlassen, heit sich in keiner Weise auf eigene Me-thoden und Programme zu verlassen, wohl aber darauf, dass der Heilige Geist uns in seiner Weisheit die besten Wege und Methoden zeigt, durch die er mit uns Wachstum wirken kann.

    Sich auf den Heiligen Geist verlassen, heit in keiner Weise sich unter Einsatz aller Krfte auf das Kommen Jesu vorzu-bereiten und stndig in angespannter Naherwartung zu leben, wohl aber da-rauf, dass der Heilige Geist in uns die Hoffnung und das Warten auf die Wie-derkunft Jesu lebendig erhlt und uns auf sein Kommen vorbereitet, sofern wir von ihm erfllt sind.

    Vor einige Jahren las ich voller Bestr-zung eine Aussage von E.G.White zu dem Thema, die mich tief traf: Der Grund, weshalb sich das Wirken des Geistes [unter Gottes Volk] so selten manifestiert, ist, dass die Prediger lernen, ohne ihn auszukommen. [31]

    Ohne die Erleuchtung durch den Heili-gen Geist kann niemand das Wort Gottes verstehen. Wir brauchen nur in das rech-te Verhltnis zu Gott zu kommen, dann wird sein Licht mit hellen Strahlen auf uns scheinen. [32] Jeder Mensch, der

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    Jesus als seinen persnlichen Erlser annimmt, empfngt ganz sicher den Hei-ligen Geist als seinen Ratgeber, Fhrer, Zeugen und den, der ihn heiligt. [33]

    Unbeschrnkt ist die Brauchbarkeit ei-nes Menschen, der das ICH beiseite-setzt, den Heiligen Geist auf sein Herz wirken lsst und ein vllig gottgeweihtes Leben fhrt. [34]

    Ich schliee mit einem Zitat von E.G.White, niedergeschrieben in Manu-skript 27 aus dem Jahre 1891: Wir kn-nen es ertragen, auf alles zu verzich-ten auer auf den Geist Gottes.

    Danke, lieber Vater, dass du uns deinen Geist gegeben hast!

    Quellenhinweise:

    [1] Brunner, Emil, Das Missverstndnis der Kir-che, Evangelisches Verlagswerk, Stuttgart, 1951, S. 48

    [2] Goodwin, Thomas, Das Wirken des Heiligen Geistes bei unserer Errettung, 1660; zitiert in Pink, Arthur W., Der Heilige Geist, Reformatori-scher Verlag Beese, 1999, S. 2;

    [3] Smeaton George, zitiert in Pink, Arthur W., Der Heilige Geist, Reformatorischer Verlag Bee-se, 1999 S. 3;

    [4] White, Ellen G., Advent Review and Sabbath Herald, 26. Oktober 1897, zitiert in Das Wirken des Heiligen Geistes, Andachtsbuch fr jeden Tag, Advent-Verlag Lneburg, 2006, S. 8

    [5] White, Ellen G., Das Wirken der Apostel, S. 283 f (rev), zitiert in Das Wirken des Heiligen Geistes, Andachtsbuch fr jeden Tag, Advent-Verlag Lneburg, 2006, S. 18

    [6] White, Ellen G., Das Wirken der Apostel, S. 53 f (rev), zitiert in Das Wirken des Heiligen Geistes, Andachtsbuch fr jeden Tag, Advent-Verlag L-neburg, 2006, S. 9

    [7] Mager, Johannes, Auf den Spuren des Heili-gen Geistes, Adventverlag Lneburg, 1999, S. 64

    [8] White, Ellen G., Advent Review and Sabbath Herald, 26. Oktober 1897, zitiert in Das Wirken des Heiligen Geistes, Andachtsbuch fr jeden Tag, Advent-Verlag Lneburg, 2006, S. 7

    [9] White, Ellen G., Das Wirken der Apostel, S. 49, 50 f (rev), zitiert in Das Wirken des Heiligen Geistes, Andachtsbuch fr jeden Tag, Advent-Verlag Lneburg, 2006, S. 9

    [10] Mager, Johannes, Auf den Spuren des Heili-gen Geistes, Adventverlag Lneburg, 1999, S. 57

    [11] Mager, Johannes, Auf den Spuren des Heili-gen Geistes, Adventverlag Lneburg, 1999, S. 58

    [12] Neues Testament, Deutsch, Gttingen, 1971

    [13] Mager, Johannes, Auf den Spuren des Heili-gen Geistes, Adventverlag Lneburg, 1999, S. 58

    [14] White, Ellen G., Das Wirken der Apostel, S. 53 f (rev), zitiert in Das Wirken des Heiligen Geis-tes, Andachtsbuch fr jeden Tag, Advent-Verlag Lneburg, 2006, S. 9

    [15] White, Ellen G., Sabbath School Worker, 1. September 1909 zitiert in Das Wirken des Heili-gen Geistes, Andachtsbuch fr jeden Tag, Ad-vent-Verlag Lneburg, 2006, S. 105

    [16] White, Ellen G., Advent Review and Sabbath Herald, 29. November 1892, zitiert in Das Wirken des Heiligen Geistes, Andachtsbuch fr jeden Tag, Advent-Verlag Lneburg, 2006, S. 124

    [17] White, Ellen G., Das Wirken der Apostel, S. 49, 50 f (rev), zitiert in Das Wirken des Heiligen Geistes, Andachtsbuch fr jeden Tag, Advent-Verlag Lneburg, 2006, S. 7

    [18] White, Ellen G., Advent Review and Sabbath Herald, 26. Oktober 1897, zitiert in Das Wirken des Heiligen Geistes, Andachtsbuch fr jeden Tag, Advent-Verlag Lneburg, 2006, S. 128

    [19] White, Ellen G., Advent Review and Sabbath Herald, 26. Oktober 1897, zitiert in Das Wirken des Heiligen Geistes, Andachtsbuch fr jeden Tag, Advent-Verlag Lneburg, 2006, S. 128

    [20] Pink, Arthur W., Der Heilige Geist, Reforma-torischer Verlag Beese, Hamburg, 1999 S. 3;

    [21] Pink, Arthur W., Der Heilige Geist, Reforma-torischer Verlag Beese, Hamburg, 1999 S. 149

    [22] Mager, Johannes, Auf den Spuren des Heili-gen Geistes, Adventverlag Lneburg, 1999, S. 59

    [23] Mager, Johannes, Auf den Spuren des Heili-gen Geistes, Adventverlag Lneburg, 1999, S. 60

    [24] Mager, Johannes, Auf den Spuren des Heili-gen Geistes, Adventverlag Lneburg, 1999, S. 61

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    [25] White, Ellen G., Open the Heart to Light, Re-view and Herald, 25.Mai 1890

    [26] White, Ellen G., Christ Our Hope, Review and Herald, 20. Dezember 1892. [27] White, Ellen G. Counsels to Writer and Edi-tors, S. 37

    [28] Modersohn, Ernst, Herold seines Kommens, Oktober 2008 S. 8

    [29] Mager, Johannes, Auf den Spuren des Heili-gen Geistes, Adventverlag Lneburg, 1999, S. 58 f.

    [30] Barclay W. Auslegung des Neuen Testa-ments, Neunkirchen-Vluyn, 1987

    [31] Williams, Garrie F, Erflltsein vom Heiligen Geist Wie erfahren wir das? Advent-Verlag L-neburg 2007, Zitat aus Testimonies for the Church, Bd. 1 S. 383.

    [32] White, Ellen G., Advent Review and Sabbath Herald, 4. Juni 1889, zitiert in Das Wirken des Heiligen Geistes, Andachtsbuch fr jeden Tag, Advent-Verlag Lneburg, 2006, S. 21

    [33] White, Ellen G., Manuskript Releases Band 14, S. 70 f, zitiert in Das Wirken des Heiligen Geistes, Andachtsbuch fr jeden Tag, Advent-Verlag Lneburg, 2006, S. 116

    [34] E.G. White, zitiert in: Mager, Johannes, Auf den Spuren des Heiligen Geistes, Adventverlag Lneburg, 1999, S. 112

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