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 WOHNUNGSBAU  Holzbau 16 1-2 2017 www.bundesbaublatt.de Autor: Marc Wilhelm Lennartz, Fachjournalist, Polch-Ruitsch Die deutschen Holzbauunternehmen wagen sich zunehmend auf bis dato unbearbeitetes Terrain. Nicht zuletzt die Erfolge der letzten Jahre und die dadurch generierte, öffentliche Aufmerksamkeit haben den Mut und das baustrategische Selbstverständnis weiterentwi- ckelt. Wozu braucht es noch externe Bauträger, Projektentwickler und Wohnungsbauunter- nehmen, wenn sich ein Großteil der gesamt- baulichen Kompetenzen ohnehin bereits im eigenen Haus befindet? Da ist der Schritt in die Gesamtverantwortung gar nicht mehr so groß, zumal Länder und Gemeinden, insbesonde- re im Süden Deutschlands, dem modernen, mehrgeschossigen Holzbau mehr als offen gegenüberstehen. So auch beim vorliegenden Beispiel, als das Liegenschaftsamt und der Stadtrat sich vom Konzept des Mehrfamili- enhauses des Holzbauunternehmens Müller- blaustein Holzbau GmbH haben überzeugen lassen. Deren Konzept zum Bebauen und Besiedeln eines begehrten Baugrundstücks in pittoresker Hanglage mit Seeblick, welches von mehreren Bauträgern nachgefragt worden war, hat insbesondere aufgrund der umweltfreund- lichen Holzbauweise den Zuschlag der Stadt Friedrichshafen erhalten. Des Weiteren bietet die bereits novellierte Landesbauordnung im Ländle dem Holzbau die Möglichkeit, seine weiterführenden Potenziale zu erschließen und abzurufen. Diese Gesamtentwicklung hat dazu geführt, dass die Politik sich explizit für den Holzbau einsetzt und bereits eine weitere Novellierung der Landesbauordnung in Baden- Württemberg avisiert ist. Flächensparende, verdichtete Bauweise Da, wo sonst in städtischen Randbereichen nach wie vor flächenintensive, normierte Der mehrgeschossige Holzbau ist weiter auf dem Vormarsch. In Friedrichshafen am Bodensee hat ein Holzbauunternehmen den Bau eines Mehrfamilienhauses in Eigenregie entwickelt, ausgeführt und vermarktet. Das fünfgeschossige Gebäude wurde als Passivhaus gebaut. Haus für mehrere Generationen Foto: Conné van d´Grachten Querschnitt des Panoramahauses Friedrichshafen Die Wohnungsgrößen variieren zwischen fünf Zimmern für Familien, über 3-4 Zimmerwohnungen für Paare bis hin zu Wohnungen mit 1,5 Zimmern für Singles Foto: Ecorumi

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Page 1: Der mehrgeschossige Holzbau ist weiter auf dem Vormarsch ... · PDF fileBSP-Wänden erfolgte mit Holzbauschrauben sowie über Schubkerven ... holzelemente der Innenwände auf der Holz-Beton-Verbunddecke

 WOHNUNGSBAU

 Holzbau

16 1-2 2017 www.bundesbaublatt.de

Autor: Marc Wilhelm Lennartz,

Fachjournalist, Polch-Ruitsch

Die deutschen Holzbauunternehmen wagen sich zunehmend auf bis dato unbearbeitetes Terrain. Nicht zuletzt die Erfolge der letzten Jahre und die dadurch generierte, öffentliche Aufmerksamkeit haben den Mut und das baustrategische Selbstverständnis weiterentwi-ckelt. Wozu braucht es noch externe Bauträger, Projektentwickler und Wohnungsbauunter-nehmen, wenn sich ein Großteil der gesamt-baulichen Kompetenzen ohnehin bereits im eigenen Haus befindet? Da ist der Schritt in die Gesamtverantwortung gar nicht mehr so groß, zumal Länder und Gemeinden, insbesonde-re im Süden Deutschlands, dem modernen, mehrgeschossigen Holzbau mehr als offen gegenüberstehen. So auch beim vorliegenden Beispiel, als das Liegenschaftsamt und der Stadtrat sich vom Konzept des Mehrfamili-enhauses des Holzbauunternehmens Müller-blaustein Holzbau GmbH haben überzeugen lassen. Deren Konzept zum Bebauen und Besiedeln eines begehrten Baugrundstücks in pittoresker Hanglage mit Seeblick, welches von mehreren Bauträgern nachgefragt worden war, hat insbesondere aufgrund der umweltfreund-lichen Holzbauweise den Zuschlag der Stadt Friedrichshafen erhalten. Des Weiteren bietet die bereits novellierte Landesbauordnung im Ländle dem Holzbau die Möglichkeit, seine weiterführenden Potenziale zu erschließen und abzurufen. Diese Gesamtentwicklung hat dazu geführt, dass die Politik sich explizit für den Holzbau einsetzt und bereits eine weitere Novellierung der Landesbauordnung in Baden-Württemberg avisiert ist.

Flächensparende, verdichtete BauweiseDa, wo sonst in städtischen Randbereichen nach wie vor flächenintensive, normierte

Der mehrgeschossige Holzbau ist weiter auf dem Vormarsch. In Friedrichshafen am Bodensee hat ein

Holzbauunternehmen den Bau eines Mehrfamilienhauses in Eigenregie entwickelt, ausgeführt und vermarktet. Das

fünfgeschossige Gebäude wurde als Passivhaus gebaut. Haus für mehrere Generationen

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Schnitt QuerBlattgröße:A 31

Zeichnung:

Planungsstufe:Genehmigungsplanung

Maßstab:1 : 100

anerkannt:

Planverfasser:M. Bosch - ECORUMISaint-Dié-Straße 1488045 Friedrichshafentel.: 01739514559Mail.: [email protected]

Bauvorhaben:Panoramahaus_FN

Bauherr:müllerblaustein Holzbau GmbHPappelauer Str. 51, 89134 Blaustein

gezeichnet:

Querschnitt des Panoramahauses Friedrichshafen

Die Wohnungsgrößen variieren zwischen fünf Zimmern für Familien, über 3-4 Zimmerwohnungen für

Paare bis hin zu Wohnungen mit 1,5 Zimmern für Singles

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EGBlattgröße:A 1

Zeichnung:

Planungsstufe:Genehmigungsplanung

Maßstab:1 : 100

anerkannt:

Planverfasser:M. Bosch - ECORUMISaint-Dié-Straße 1488045 Friedrichshafentel.: 01739514559Mail.: [email protected]

Bauvorhaben:Panoramahaus_FN

Bauherr:müllerblaustein Holzbau GmbHPappelauer Str. 51, 89134 Blaustein

gezeichnet:

Terrasse überdacht

Terrasseüberdacht

Terrasse überdachtTerrasse

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Garten

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Gemeinschaft

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Wintergarten

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Eingang

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Grundriss Erdgeschoss

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Reihenhaussiedlungen wie eh und je gebaut werden, zeigt das Panoramahaus alternative Wege auf. Das als Mehrgenerationenhaus aus-gewiesene Gebäude hält auf einer bebauten Grundstücksfläche von nicht einmal 600 m² immerhin 2200 m² an Wohnraum für 19 Woh-nungen unterschiedlicher Größe bereit. Die Einsparung an kostbarer, nicht versiegelter Fläche, Baumaterialien und Energieverbräu-chen im Vergleich zu 19 Reihenhäusern mit je 115 m² Wohnfläche und 30 m² Rollrasen-garten liegt auf der Hand. Den unterschiedli-chen Lebensentwürfen und Bedürfnissen der verschiedenen Generationen entsprechend, variieren die Wohnungsgrößen zwischen fünf Zimmern mit 155 m² Wohnfläche für Familien, über 3-4 Zimmerwohnungen mit Wohnflächen von 83 m² bis 110 m² für Paare, bis hin zu Wohnungen mit 1,5 Zimmern mit 35 m² Wohnfläche für Singles. Dem Trend zur Ausbildung von sozialen Gemeinschaften und Quartieren folgend, integrierte der Planungs-entwurf mehrere öffentliche Räume, die von den Bewohnern kollektiv genutzt werden können. Die beiden nicht symmetrischen Wohntrakte werden von einem verglasten Mittelteil erschlossen. Der tageslichthelle Eingangsbereich ähnelt einem überdachten Vorhof, der die Zugänge zu den Wohnun-gen im Erdgeschoss sowie den Aufzug und das Treppenhaus beherbergt, die die beiden Gebäudeteile barrierefrei miteinander verbin-den. Bezug nehmend zum klassischen Atrium mündet der hintere Teil des Eingangsbereichs im Erdgeschoss unmittelbar in einen großzü-gig bemessenen Wintergarten von 45 m², von dem aus eine Terrasse in einen gemeinschaft-lich genutzten Garten mit überdachter Sitz-möglichkeit von zusammen 260 m² führt. Des Weiteren sollen ein eigener Spielplatz sowie eine Grillecke die Entwicklung einer lebendi-gen Nachbarschaft ermöglichen.

Dachwohnungen als StaffelgeschossDas Panoramahaus weist mit einer Länge von knapp 45 m und einer Breite von rund 23 m einen rechteckigen Grundriss auf. Die Grün-dung erfolgte mit einer 25 cm dicken, armier-ten Bodenplatte aus Stahlbeton, die mit einer

XPS-Lage von 14 cm gegen das Erdreich gedämmt wurde. In dem in leichter Hangla-ge errichteten Kellergeschoss, ebenfalls aus Stahlbeton, befinden sich die Abstellräume

der Wohneinheiten, die haustechnischen Anlagen sowie eine Tiefgarage mit 23 PKW- und weiteren Fahrrad-Stellplätzen. Darauf setzte man den 15,80 m hohen Holzbau der

Die beiden nicht symmetrischen Wohntrakte werden von einem verglasten Mittelteil erschlossen.

Die geweißten Putzoberflächen mit dem außenliegenden Treppenturm und den

Balkonen vermitteln einen mediterranen Charakter

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18 1-2 2017 www.bundesbaublatt.de

Gebäudeklasse IV, wobei die Stoßflächen Beton-Holz komplett abgeschweißt wurden. Der Wohntrakt gliedert sich in zwei unter-schiedlich große Gebäudeteile mit je vier Vollgeschossen und einem fünften, zurück-gesprungenen Staffelgeschoss. Dabei verfügt jede Wohnung über großzügig dimensio-nierte, überdachte Balkone, die einen wit-terungsunabhängigen Freisitz ermöglichen. Die verkleinerten Wohnflächen auf der obersten Etage werden durch großflächige Verglasungen und hohe Decken bis unter das Satteldach kompensiert. Ferner verleihen in Teilen umlaufende und unbedachte Balko-nabschnitte den Dachgeschosswohnungen

eine zusätzliche Weite mit Penthouse-Cha -rakter. Während die diffusionsoffen konzi -pierte Gebäudehülle aus vorgefertigten Holz tafelbauelementen besteht, setzte man bei den Geschossdecken auf ein Holzbeton-Verbundsystem und führte die Innenwände zum Teil in massiver Brettsperrholzbauweise (BSP), zum Teil in Holztafelbauweise aus.

Innenwände, Treppenhaus und Aufzugsschacht aus BSPDie tragenden Innenwände in massiver Holz-bauweise bestehen aus ebenfalls werkseitig vorproduzierten, 10 cm dicken BSP-Elemen-ten – fünf Lagen von je 20 mm – beidseitig K260 beplankt mit doppelten Gipsfaserplat-ten von 15 mm bzw. 18 mm. Hervorzuheben ist, dass auch die Treppenhäuser – bis auf die Treppenläufe, die jedoch auf den BSP-Wänden aufliegen – sowie der freistehende Aufzugsschacht, aus BSP errichtet wurden. Die Decken des Fünfgeschossers sind, bis auf die Stahlbetondecke über dem Unterge-schoss, in Hybridbauweise als Holzbeton-Ver-bunddecken erstellt worden. Auf eine 12 cm dicke, vorgefertigte Decklage aus liegendem Brettschichtholz wurde auf der Baustelle eine Schicht von 14 cm Überbeton gegossen, der vergleichsweise rasch abbindet und bereits in ca. vier Tagen weite Teile seiner Endfestigkeit erreicht. Die in Erwägung gezogene Vorferti-gung der Betonelemente wäre bedingt durch logistische Parameter, sowohl beim Transport als auch bei der Montage auf der Baustelle

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Im Kellergeschoss befinden sich die Abstellräu-

me, die haustechnischen Anlagen sowie eine

Tiefgarage mit 23 PKW- und weiteren Fahrrad-

Stellplätzen

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selbst, signifikant teurer gewesen, zumal auch die Fugen vor Ort noch hätten schubsteif ver-gossen werden müssen, was den Zeitgewinn einer Vorfertigung geschmälert hätte. Unter Berücksichtigung sämtlicher Parameter, so das Ingenieurbüro Pirmin Jung Deutschland, sei der Verguss von Ortbeton auf der Baustel-le die ökonomischste Variante.

Schubkerven-Verbindung von Holzwand und VerbunddeckeWährend die Holzbeton-Verbunddecken in der Außenwand auf Unterzügen aus Fur-nierschichtholz liegen, entschloss man sich diese im Innenbereich in Teilen auf Stahlträ-ger, die ihrerseits auf Stahlstützen ruhen, zu montieren. Dadurch konnte man den Raum-zuschnitt flexibler gestalten und das obere Staffelgeschoss besser abfangen. Die Verbin-dung der Holzbeton-Verbunddecken mit den BSP-Wänden erfolgte mit Holzbauschrauben sowie über Schubkerven – in die Unterseite der BSP-Elemente eingefräste Ausschnitte, die in einem Arbeitsschritt beim Betonieren der Verbunddecken direkt mit vergossen wurden. Dadurch konnte der Anschluss von Holzwand und Verbunddecke verbessert und die Steifigkeit erhöht werden. Eine weitere Besonderheit bildet die indirekte Auflagerung der Holzbeton-Verbunddecken, bei denen die Weiterleitung der Schubkräfte über Nocken im Beton erfolgte, so dass kein zusätzliches Stahlteil mehr erforderlich war. Zusätzlich kann durch die Verbindungskombination von

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 Holzbau

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Fotos: Burg + Schuh, Köln | Guido Erbring, Köln | Anja Wippich, Lüneburg | Wilhelm Wallbrecht GmbH & Co. KG, Hannover

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Längsholz–Beton–Längsholz eine setzungs-freie Konstruktion gewährleistet werden. Die Aussteifung des Panoramahauses wird in Gänze über den Holzbau sichergestellt: mit-tels der aussteifenden Wohnungstrennwände und der Holzbeton-Verbunddecken, die die Schubkräfte an die Wandscheiben über die vorher beschriebenen Schubnocken weiter-leiten. Da alle tragenden und aussteifenden und/oder raumabschließenden Wände und Decken in Holzbauweise des Gebäudes durch nichtbrennbare Bekleidungen eingekapselt wurden, ist die Holztragkonstruktion bei Vollbrand für mindestens 60 Minuten vor Verkohlung und Entzündung geschützt.

Hauseigenes BlockheizkraftwerkDie Energieversorgung des Panoramahauses ist modular aufgebaut. Die Grundlast trägt ein mit Erdgas betriebenes Mikro-BHKW (Block-heizkraftwerk), das in einem Prozess maximal

4,7 kW Strom und 12 kW Wärme produziert. Während der Strom zum einen für den öffent-lichen Bereich des Gebäudes genutzt wird und in Teilen ins öffentliche Netz eingespeist und rückvergütet wird, nutzt man die Wärme in Gänze selbst. Über einen Pufferspeicher von 2000 l wird sie mit einer Vorlauftemperatur

von etwa 35 °C zu den Fußbodenheizungen geführt. Der Deckungsgrad zur Versorgung mit Heizenergie durch Kraft-Wärme-Kopp-lung beträgt rund 60 %. Der Restanteil wird von einem ebenfalls mit Erdgas betriebenen Brennwertkessel mit einer max. Leistung von rund 80 kW geliefert, der auch zur Redundanz

Jede Wohnung verfügt über großzügig dimensionierte,

überdachte Balkone.

Moderner Holzbau: aufgeständerte Brettsperr-

holzelemente der Innenwände auf der Holz-

Beton-Verbunddecke vor dem Verguss des Ort-

betons

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dient. Zudem erzeugt eine Photovoltaikan-lage auf einer Fläche von 113,1 m² mit einer in stallierten Nennleistung von 18 kWp und einer kalkulierten Leistung von etwa 17.700 kWh/a mehr Strom, als der öffentliche Bereich des Gebäudes bei einem berechneten Strom-bedarf (nur Betrieb, kein Haushaltsstrom) von rund 9000 kWh/a selbst benötigt. Des Weiteren arbeitet in jeder Wohnung eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerück-gewinnung. Die hochdämmende Gebäude-hülle – der Blower Door Test nach DIN13829 Verfahren B erbrachte den Wert n50 = 0,66 1/h (gefordert sind 1,5 1/h) – verfügt über dreifach verglaste Holz-Aluminium-Fenster in Passivhausqualität mit elektrisch betriebenen Jalousien. In Summe setzt das Panoramahaus ein kraft-volles Zeichen an die Städte und Landkreise, sich dem mehrgeschossigen Holzbau weiter zu öffnen.