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www.offenes-sachsen.de Dokumentation der eingereichten Initiativen »Willkommensgesellschaft Sachsen: Chancen durch Vielfalt« Der Sächsische Integrationspreis 2013

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Dokumentation der eingereichten Initiativen

»Willkommensgesellschaft Sachsen: Chancen durch Vielfalt«

Der SächsischeIntegrationspreis 2013

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Soweit in dieser Broschüre die männliche Form gebraucht wird, werden Frauen und Männer in gleicher Weise angesprochen.

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Sehr geehrte Damen und Herren,

mit unserem fünften Sächsischen Integrations -preis wollen wir Menschen und Organisatio-nen in den Mittelpunkt rücken, die sich mit Herz und Verstand tatkräftig für die interkul-turelle Öffnung unserer Gesellschaft einsetzen.

„Willkommensgesellschaft Sachsen: Chancen durch Vielfalt“ – das war das Motto, unter dem wir um Vorschläge baten, und die das Potenzial der Menschen in Sachsen zeigen. Es sind die verschiedensten Ideen und Pro-jekte, aber auch Lösungen aus der Arbeitswelt, die wir kennen lernen wollten. Wir waren neugierig auf Vorschläge aus Vereinen, der Industrie oder der Bildungslandschaft, die uns in punkto Weltoffenheit voran bringen.

Wir bekamen Bewerbungen aus Unterneh men, Organisationen, Vereinen und Verwaltungen. Wir wollen in diesem Jahr insbesondere Ak-tivitäten im Bereich der Willkommenskultur auszeichnen. Damit sollen Einzelpersonen hervorgehoben werden, die sich seit Jahren für ein offenes und vielfältiges Miteinander in Sachsen einsetzen. Die Kandidaten wur-den natürlich von Anderen nominiert. Ge- rade hier war es sehr schwer, aus den preis-würdigen und engagierten Kandidatinnen und Kandidaten eine einzelne Person aus- zuwählen.

Wir freuen uns, dass wir Ihnen mit diesem Heft Bewerberinnen und Bewerber um den Sächsischen Integrationspreis 2013 Menschen vorstellen können, die aktiv und engagiert

die Chancen der Vielfalt erkennen, ergrei-fen und voran bringen. Alle Bewerberinnen und Bewerber um den Sächsischen Integ-rationspreis 2013 machen eines deutlich: Entscheidend ist nicht unsere unterschied-liche Herkunft – sondern, dass wir in Sach-sen zusammen leben und hier gemeinsam unsere Zukunft gestalten. In Sachsen leben Menschen aus 170 Nationen einvernehmlich miteinander. Diese Vielfalt ist eine große Chance für unsere Gesellschaft. Nutzen wir sie – zu unser aller Vorteil und Bereicherung.

Ihre Christine Clauß

Ihr Martin Gillo

Vorwort Christine Clauß

Martin Gillo

Sächsische Staats-ministerin für Soziales und Verbraucherschutz

Sächsischer Ausländerbeauftragter

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Inhaltsverzeichnis

Hallo Nachbar – Interkulturelles Nachbar-schaftsfest im Rahmen der bundesweiten interkulturellen Wochen...........................6

Toleranz leben ..........................................7

Zusammenleben e. V. Torgau ....................8

Interkulturelle Öffnung und Integration durch pädagogisch-erzieherische Tätig keit einer afghanischen Migrantin ....9

Heart & Art: „International Women“ im Campusbüro Uni mit Kind der TU Dresden ............................................. 10

Vektor e. V. .............................................. 11

Deutsch-Polnische Folklore-Tanzgruppe für Kinder ................................................ 12

Stark für Kinder – Väter in interkulturellen Familien ........... 13

Lichtensteiner Modell.............................. 14

Mein Gott, dein Gott, kein Gott – Die Vielfalt der Religionen on Tour .......... 15

Angekommen in Dresden – Beispiele erfolgreicher Integration von Ausländern ............................................. 16

Integrationsmessen in Chemnitz ............. 17

Wir gehören zu einem lebendigen Gemeinwesen .......................................... 18

Initiativenkonferenz „Asyl in Sachsen“ ... 19

Am Ball bleiben – Dynamofans laden Flüchtlinge ins Stadion ein ............20

Mitten in Europa – Ausbildungs initiative Kosovo .................. 21

Schwimmkurs des Interkulturellen Frauentreffs .................. 22

Das Fest der Kulturen… geht auf Weltreise ................................... 23

DREBERIS ...............................................24

Ich reiche dir meine Hand – Vorbereitung der Multiplikatoren für die Alltagsbegleitung von Senioren ............... 25

Interkulturelles Familienzentrum: „Familien stärken – Vielfalt erleben – gemeinsam wachsen“ ..............................26

Integrationsbegleiter bei „MITTENDRIN – gemeinsam mit viel Herz“ .......................................... 27

Sprache ist Brücke...................................28

Beschäftigung von Arbeitnehmern und Praktikanten mit Migrationshintergrund ............................. 29

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Das Zusammenleben e. V. FreitalFreitalwww.zusammenlebenev.de

Migrantenorganisationen und –initiativen, als Akteure in der Integrationspolitik, sind mittlerweile überall anerkannt und werden als fester Bestandteil der Gesellschaft emp-funden. Sie leisten bereits Basisarbeit in allen Bereichen der Sozial- bzw. Integra-tionspolitik und werden immer mehr in po-litischen Gremien wahrgenommen. Bei der Förderung von Migranten und ihren Einrich-tungen bleiben trotzdem oft viele Fragen of-fen. Wir möchten in unserer Einrichtung den Vertretern verschiedener Institutionen und Nationalitäten die Möglichkeit zum gegensei-tigen Kennenlernen und Austausch geben.

Der Verein „Das Zusammenleben“ e. V. wurde Ende 2004 als Selbsthilfegruppe auf dem Ge-biet der Integrationshilfe für Migranten gegründet und ist seit April 2005 beim Amts- gericht Dresden als gemeinnütziger Verein eingetragen. Waren wir am Anfang aus-schließlich für russischsprechende Mitbürger tätig, besuchen uns heute Migranten ver-schiedener Herkunftsländer, sogar Einheimi-sche suchen manchmal Rat. Die Kernpunkte unserer Arbeit liegen in den Bereichen

Soziales, Kultur und Sport. Dies beinhaltet die Unterstützung aller Hilfesuchenden bei ihren Alltagsproblemen und die Selbstor-ganisation beziehungsweise Teilnahme an verschiedenen sportlichen Veranstaltungen und kulturellen Events. Gemäß dem Leitsatz „Integrieren mit eigenem Gesicht“ arbeiten wir eng mit Firmen, Unternehmen und Insti- tutionen zusammen und leisten umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit.

Durch Projekte unserer Sponsoren und Kooperationspartner sind wir in der Lage, unsere Vereinsmitglieder, Klienten und alle Interessierten weiterzubilden und interkultu-relle Aufklärung zu leisten. Dies betrachten wir als einen wertvollen Beitrag zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in der neuen Heimat.

Wir sind Mitbegründer und Mitglieder des DjO. Im März 2011 wurde der Landesverband „Integrationsnetzwerk Sachsen“ e. V. neu gegründet. Frau Tatjana Jurk, die Vereinsvor-sitzende, wurde zur Vorstandsvorsitzenden gewählt.

Hallo Nachbar – Interkulturelles Nach-barschaftsfest im Rahmen der bundes-weiten interkulturellen Wochen

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AWO Sonnenstein gemeinnützige GmbHDresdenwww.awo-sonnenstein.de

„Toleranz leben“ ist ein gemeinwesensorien-tiertes Projekt der AWO Sonnenstein gGmbH. Das Projekt will mit seinen bildungspoliti-schen Angeboten für breite Gruppen der Zu- wanderungsbevölkerung in Dresden einen Beitrag zur Stärkung der demokratischen Wer- te und der Kultur der Anerkennung leisten.

In Ergänzung zu den bildungspolitischen Angeboten anderer Träger, die sich vorrangig an die Mehrheitsgesellschaft wenden, begreift das Projekt „Toleranz leben“ Diskriminierung und Alltagsrassismus als gesamtgesellschaft-liches Phänomen und nicht nur vordergrün-dig als ein Problem der Mehrheitsgesellschaft. Im Mittelpunkt des Projektes stehen vor allem die nach Dresden zugewanderten Menschen und die mit ihnen in Beziehung stehenden Multiplikator/innen. Das Projekt legt beson-deres Augenmerk auf das Sichtbarmachen der Ein- und Ausgrenzungsprozesse und der sozialen Dynamiken in multiethnischen Gruppen. In den einzelnen Aktivitäten wer-den Teilnehmer der verschiedenen Bildungs-maßnahmen u.a. in den staatlich geförderten

Integrations- und Orientierungskursen kon- taktiert und durch sozialpädagogische An-gebote in Form von Workshoptagen bei Selbstreflexion und in Gruppendiskussio-nen begleitet. Das Projekt will dadurch den Kursteilnehmern das bereits im Sprach- und Sachunterricht ver mittelte Wissen der freiheitlich-demokratischen Werte des politischen Systems Deutschland erlebbar machen. Außerdem werden Multiplikatoren und Akteuren der Migrantenarbeit Angebote zu Konfliktmanagementtrainings gemacht.

Die Projektkoordinatorinnen und Workshop-leiterinnen sind selbst Menschen mit Migrati-onserfahrung und vermitteln auf „Augen-höhe“ authentisch, fachlich und didaktisch die Bedeutung von Grundrechten in Deutsch-land. Sie fördern das Artikulieren von Dis-kriminierungserfahrungen, den verantwor-tungsvollen Umgang mit ihnen und fordern darüber hinaus auch die Orientierung an Regeln, die mit Leben gefüllt werden.

Toleranz leben

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Der Verein Zusammenleben e. V. wurde am 14.06.2010 gegründet. Er richtet sich an un- terschiedliche Interessengruppen und bietet vor allem künstlerische Tanz- und Theater-gruppen für Kinder im Alter von 5–12 Jahren. Mit Jugendlichen ab 13 Jahren werden auch moderne Tänze einstudiert (z.B. Standard-tänze, Volkstänze, Showdance und latein-amerikanische Tänze).

Die andere Zielgruppe des Vereins sind Er- wachsene, welche im Verein basteln, sin-gen und sich mit Handarbeit beschäftigen können. Auch eine kleine Sportgruppe für

Senioren gehört zum Verein. Die Anfertigung von Dekoration und Requisiten für die Ver-anstaltungen haben überwiegend die Väter der Familien übernommen.

Die Akteure und Mitglieder des Vereins stammen aus den ehemaligen GUS-Staaten, wie beispielsweise Kasachstan, Ukraine, Russland, Kirgisien, Tadschikistan, Turkme-nien und Moldawien. Des Weiteren gibt es auch einheimische Akteure, deren Anzahl gerne noch steigen soll. Der Verein trifft sich mehrmals wöchentlich im Stadtteiltreff Tor-gau Nord-West.

Zusammenleben e. V.Torgau

Zusammenleben e. V. Torgau

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Ziel des Modellprojektes ist die gezielte Be - gleitung von Kindern mit Migrationshinter-grund in drei ausgewählten kommunalen Kindertageseinrichtungen der Stadt Zwickau. Sie soll helfen, Brücken zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund, ihren El-tern und dem Kita-Team zu bauen. Dafür hat die Stadt Zwickau eine gebürtige Afgha nin eingestellt, die vor Jahren selbst als Flücht-ling nach Deutschland gekommen ist, und ihre Kenntnisse und Fähigkeiten gern in ei-ner Kindertagesstätte einbringen wollte.

Nach dem Projektstart im August 2013 nimmt die Idee, den Kindern mit Migrationshinter-grund eine gelingende Eingewöhnung in Kinderkrippe oder Kindergarten zu ermögli-chen, langsam Gestalt an. Die neue Kollegin kann durch ihre Mehrsprachigkeit Eltern direkt ansprechen und so zwischen diesen und den Erzieherteams vermitteln. Den Kin-dern kann sie bei Trennungsschmerz Trost nicht nur in Deutsch, sondern zumindest zu Beginn der Eingewöhnung auch in ihrer Muttersprache zusprechen. Damit ermöglicht sie den Kindern eine individuelle Eingewöh-

nung in einen neuen Lebensabschnitt und erleichtert ihnen den Übergang in die noch fremde Kultur. Zu den Kindern findet man den Zugang beispielsweise über Sprache und Musik, bei den Migrantenfamilien wird er durch die eigenen Migrationserfahrungen der afghanischen Mitarbeiterin erleichtert. Eltern aus anderen Kulturkreisen, oder wel-che mit individuellen Erlebnissen wie bei-spielsweise die Flucht aus Kriegsgebieten, fühlen sich stärker angenommen, da sie ihre Situation erklären können und sich verstan-den fühlen.

Im Vordergrund des Projektes steht die ge - lingende Eingewöhnung der Kinder und per-spektivisch eine Ausweitung des Angebotes auf alle kommunalen Kindertagesstätten, in denen Kinder mit Migrationshintergrund aufgenommen werden. Die Kollegin mit Migrationshintergrund hat während der Pro-jektlaufzeit Zugang zu beruflichen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Bei Fortfüh-rung des Projektes wird die berufsbeglei-tende Ausbildung der Kollegin zur Staatlich anerkannten Erzieherin angestrebt.

Stadtverwaltung Zwickauwww.zwickau.de

Interkulturelle Öffnung und Integration durch pädagogisch-erzieherische Tätig-keit einer afghanischen Migrantin

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Technische Universität DresdenDresdenwww.tu-dresden.de

Wenn Frauen aus aller Welt wie Russland, Iran, Brasilien, Indien, Bangladesch, Polen, Indonesien, Malaysia, Äthiopien, Frankreich, Polen, den USA, dem Benin zusammenkom-men, geht die Post ab – das Interesse an der anderen Kultur, aber auch daran, mit den Deutschen umzugehen, steht hier obenan.

Die „International Women“ treffen sich regel-mäßig im Campusbüro Uni mit Kind der TU Dresden. Internationale Nachwuchswissen-schaftlerinnen, Frauen von Nachwuchswis-senschaftlern, die eine oder andere Freundin und Dresdnerinnen sind mit dabei. Bei den Begegnungen lernen sie Deutsch und können all ihre Fragen loswerden. In vertrauter At - mosphäre überwinden sie ihre Hemmungen zu sprechen, auch wenn es noch nicht perfekt und flüssig klingt. Sie wollen noch mehr ler-nen und lassen ihre Familie – kleine Kinder können zu den Treffen mitgebracht werden – wie ihre eigene berufliche Weiterentwicklung nicht aus den Augen. Bald melden sie sich beim Dual-Career-Service zur Berufsbera-tung an.

Neben diesen offenen Treffs entwickelten die „International Women“ eine neue Kursidee, die mehr umfasst als kreativ, zielorientiert und konzentriert zu sein: ein Malkurs unter professioneller Anleitung mit einer Ausstel-lung in der Öffentlichkeit für die erfolgreichs-ten Bilder. Jetzt schmücken zwei Dutzend davon unter dem Motto „Heart & Art“ die Besucherräume der Ausländerbehörde und grüßen Neuankömmlinge der Stadt mit ei-nem „Willkommen!“

Solche Aktionen regen an und finden ihren Ausdruck in Beiträgen sowohl innerhalb der TU Dresden wie auch in der Stadt und bei den Partnern des Netzwerkes DRESDEN-concept, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die Exzellenz der Dresdener Forschung sichtbar zu machen. Damit leisten die „International Woman“ ihren ganz speziellen Beitrag für ein weltoffenes Dresden und die „Willkommens-gesellschaft Sachsen“.

Heart & Art: „International Women“ im Campusbüro

Uni mit Kind der TU Dresden

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Das gemeinnützige Bildungs- und Kultur-zentrum „Vektor“ e. V. steht für Integration der deutschen und russischen Kultur in den Bereichen Sport, Sprache, Medien sowie Darstellende und Bildende Kunst. Wir bieten den Mitbürgern der ehemaligen Sowjetunion eine aktive Unterstützung in die Eingliede-rung der deutschen Gesellschaft an.

Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Die Vektor-Schule hat sich die harmonische Inte-gration von russischsprachigen Familien in die deutsche Sprachumgebung zur Aufgabe gemacht. Die Leistungsinhalte umfassen die Förderung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit russischsprachigem Migra-tionshintergrund sowie deren Integration in Deutschland.

Der Verein kümmert sich um die frühkind-liche Erziehung russischstämmiger Kinder. Dabei ist er bestrebt, die russische Kultur aufrechtzuerhalten und den Kindern gleich-zeitig die Möglichkeit zu geben, sich der deutschen Kultur anzunähern.

Außerdem fördert der Verein internationale und interkulturelle Begegnungen, z.B. über vielfältige Veranstaltungen, Theaterinszenie-rungen, Filmvorführungen und Ausstellun-gen, die allen Besuchern offenstehen.

Vektor e. V.Leipzigwww.vektor-schule.de

Vektor e. V.

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Deutsch-Polnischer Verein Zwickau e. V.Zwickauwww.dpv-zwickau.de

Die Folkloretanzgruppe ist ein Teil der Ver-einsarbeit des „Deutsch-Polnischen Vereines Zwickau e. V.“ Der Verein wurde im Jahre 2006 mit dem Ziel gegründet, den Dialog zwischen Deutschen und Polen zu fördern. Das vielfältige Programm des Vereins um-fasst gemeinsame Begegnungen in Form von Vorträgen, Ausstellungen, Filmvorführungen, Konzerten und Diskussionsabenden. Die Veranstaltungen bieten die Gelegenheit, sich mit der polnischen Geschichte, Kultur und der aktuellen politischen Situation näher bekannt zu machen und sollen zu mehr Ver-ständigung und Toleranz beitragen.

Seit 2007 engagiert sich der Verein im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit und hat dafür eine Tanzgruppe gegründet. Diese setzt sich aus polnischen und deutschen Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 18 Jahren zusammen.

Mit der Folkloretanzgruppe will der Verein die Integration polnischer und deutscher Kinder durch Tanz und Musik fördern. Die

Tanzgruppe präsentiert auf der Bühne viel-fältige polnische Folkloretänze und Lieder. Unter der Leitung der Choreografin des En-sembles Edyta Starke werden aus Tanzama-teuren bald junge Künstler.

Seit der Gründung unterhält der Verein einen engen Kontakt mit der Kindertanzgruppe „Maly Boleslawiec“ aus dem polnischen Bo-leslawiec/Bunzlau. Zusammen organisieren die Vereine jährlich zweimal einen deutsch-polnischen Tanzworkshop. Hier studieren die Kinder aus Boleslawiec und Zwickau Choreographien polnischer Tänze ein, sin-gen polnische Lieder und lernen die fremde Sprache. In einem Abschlusskonzert werden die erarbeiteten Tanzstücke einem breiten Publikum dargeboten. Im Rahmen der Work-shops schlafen die Kinder in Gastfamilien und lernen das Alltagsleben und die Kultur des Nachbarlandes authentisch kennen.

Deutsch-Polnische Folklore-Tanzgruppe für Kinder

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Verband binationaler Familien und Partnerschaften e. V.Leipzigwww.verband-binationaler.de

Ziel des Projektes ist eine bessere Wahrneh-mung von Erziehungsaufgaben durch Väter mit Migrationshintergrund und damit eine bessere Unterstützung der Kinder. Die Väter sollen ermutigt werden, im vorhandenen Spannungsfeld zwischen traditionellen Rol- lenbildern und den Erwartungen der deut - schen Gesellschaft, tragfähige Vater-Kind- Be- ziehungen aufzubauen. Über den Em power- ment-Ansatz wird das eigenverantwortliche Handeln der Klienten und deren gesellschaft- liche Teilhabe und Integration gefördert.

An den Schnittstellen zwischen Migration und Familie sowie professioneller Beratung und Lobbyarbeit ist das Projekt strategisch so positioniert, dass sowohl die Teilnehmer als auch das Team als Promotoren für das Thema „kulturelle Vielfalt“ wirken – in Rich - tung der Väter und Familien ebenso wie in Richtung von Multiplikatoren in der Verwal-tung, in Beratungsstellen und Organisatio-nen und in der Öffentlichkeit.

Das Projekt selber vermittelt den Vätern Wis-sen und Kompetenzen zum Aufbau tragfähi-ger Vater-Kind-Beziehungen, gibt Informati-onen zu rechtlichen und kulturellen Fragen der väterlichen Erziehung im deutschen Kontext, bietet Beratungsmöglichkeiten und veranstaltet Väterwochenenden.

Das Projektteam ist interdisziplinär zusam-mengesetzt, mehrsprachig und besteht aus Mitarbeiter/innen mit und ohne Migrations-hintergrund. Durch regelmäßige Weiterbil-dung, interne Schulungen und Supervisionen werden alle Fachkräfte in die Lage versetzt, ihre interkulturellen Kompetenzen zu erweitern.

Stark für Kinder – Väter in interkulturellen Familien

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Daetz-StiftungLichtensteinwww.daetz-stiftung.org

Seit über 15 Jahren realisiert die Daetz-Stif- tung Projekte, um Verständnis für die Lebens- weisen der Menschen aus anderen Kultur-kreisen zu wecken. Für Schüler ist dies ein fächerübergreifendes Unterrichtskonzept – das „Lichtensteiner Modell“, für Studierende sind es Vorlesungskonzepte zur interkultu-rellen Sensibilisierung an Berufsakademien in Bachelor-Studiengängen. Für Beschäftigte gibt es beispielsweise Bildungssymposien zur interkulturellen Öffnung der Verwaltung und für Besucher die große Dauerausstellung „Welt der Völker“, welche weltweite Holz-bildhauerkunst präsentiert. Internationale Kulturveranstaltungen mit Musik, Tanz und Vorträgen aus aller Welt gibt es für die ganze Bevölkerung.

Das „Lichtensteiner Modell“ vermittelt Schü-lerInnen unterschiedlicher Klassenstufen in Mittelschulen und Gymnasien im Rahmen einer fächerübergreifenden Projektwoche in ihren Schulen interkulturelles Wissen zu sechs Ländern und dem Kontinent Afrika. SchülerInnen werden interkulturell sensibili-

siert und erlangen wichtige Schlüsselqualifi-kationen, um im Alltag in einer globalisierten Welt Menschen aus anderen Kulturen mit Res pekt und auf Augenhöhe zu begegnen. So können fremde Kulturen, Denk- und Ver-haltensweisen als Bereicherung verstanden werden.

Das Unterrichtskonzept orientiert sich an in-novativen, partizipativen Lehrmethoden und stellt LehrerInnen umfassende und geeignete Unterrichtsvorbereitungen und –materialien zur Verfügung. Die länderbezogenen Unter-richtsmodule und die zur Durchführung notwendigen Unterrichtsmaterialien wurden in enger Zusammenarbeit und mit Unterstüt-zung des Sächsischen Kultusministeriums erarbeitet, von der jeweiligen Botschaft über-prüft und offiziell im Namen ihrer Regierun-gen für den Unterricht frei gegeben.

Bis Ende des Schuljahres 2012/2013 haben bereits über 1.050 Lehrkräfte und 15.500 Schülerinnen und Schüler das „Lichtenstei-ner Modell“ in ihren Schulen erlebt.

Lichtensteiner Modell

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Die interaktive Wanderausstellung „Mein Gott, dein Gott, kein Gott!“ lädt Kinder und Erwachsene ein, die religiöse Vielfalt vor Ort zu entdecken und sich mit Fragen zur eige-nen Identität und Zugehörigkeit auseinander zu setzen. Kinder und Familien werden in ihrem religiös-kulturellen Alltagsleben in Sachsen gezeigt, ohne stereotype Bilder zu verwenden, die sie als fremd und exotisch erscheinen lassen.

Im Fokus der Ausstellung steht weniger die umfassende Wissensvermittlung über Ge - schichte und Regeln verschiedener Religio-nen. Vielmehr bietet sie die Anregung, un ter-schiedliche Alltagswelten zu entdecken und auf die Suche nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zu gehen.

Die Ausstellung leistet einen Beitrag, die Zu - gehörigkeit aller Menschen zu unserer Ge-sellschaft zu stärken sowie bereits jüngeren Kindern Offenheit und Toleranz zu vermitteln.

Das Zentrum für Europäische und Orien-talische Kultur ist seit mehreren Jahren im Bereich interkulturelle Bildung in Leipzig und Sachsen aktiv, seit 2012 insbesondere mit dem Schwerpunkt interreligiöse Bildung. Religion wird dabei als Bestandteil von Kultur verstanden und damit als einer von vielen Aspekten, die im Bereich Integration und Interkulturalität eine Rolle spielen. Atheistische Hintergründe sind in diesem Verständnis von Religion inbegriffen. Religi-onsbildung in diesem Verständnis soll Kin-dern ein vielfältiges religiöses Leben nicht als etwas Ausgefallenes, Besonderes oder gar Exotisches nahe bringen, sondern als einen besonderen Aspekt einer von allen geteilten Lebensrealität vor Ort.

Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur e. V.Leipzigwww.zeok.de

Mein Gott, dein Gott, kein Gott – Die Vielfalt der Religionen on Tour

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„Angekommen in Dresden“ ist Projekt, Aus-stellung und Dokumentation zugleich: Es enthält Porträts von Ausländern und beruht auf Interviews mit ihnen.

Die Autoren geben den Ausländern ein Ge-sicht. Denn obwohl ihre Zahl in Dresden zu-nimmt, ist ihr Erscheinen in der Öffentlich-keit für manchen Dresdner noch ungewohnt. Ausnahme: es sind Touristen in Dresdens Zentrum und naheliegenden Ausflugszielen. Diese sorgen für das internationale Flair der Kulturstadt und für Wohlstand und Arbeit der einheimischen Bevölkerung. Normal geworden ist auch die hohe Anzahl ausländi-scher Studenten.

Ungewöhnlich sind aber – abgesehen vom Einzelhandel oder Schnellrestaurants – im-mer noch fremde Gesichter in dem eigenen vertrauten Wohngebiet. Nicht jeder Bürger kann einschätzen, wie der Stand der Integra-tion ist, wie die neuen Bürger mit den Rech-ten und Pflichten der Gemeinschaft vertraut sind und wie sehr sie sich bereits zu Hause fühlen. Um einzuschätzen fehlen die persön-

liche Kontakte und die Erfahrungen im Um-gang mit diesen neuen Bürgern. Erfolgreiche Integration von Ausländern bedeute aber nicht nur die Überwindung bürokratischer Hindernisse und die Bereit-schaft und die Energie der Einwanderer, in die deutsche Gesellschaft aufgenommen zu werden. Notwendig sei auch, den deut-schen Bürger von dem volkswirtschaftlichen Nutzen zu überzeugen, um eine freundliche Akzeptanz zu entwickeln. Auch der Bürger muss eine aktive Rolle im Integrationspro-zess übernehmen und auf Migranten zu- gehen. Geschieht das in deutscher Sprache erleichtert er seinem Partner das Einleben und er erntet Dankbarkeit.

Dabei erwies sich das Konzept „Porträt im Gespräch“ als hilfreich. Gern nehmen die meisten Migranten die Einladung zu einer Porträtsitzung an. Das fremde Gesicht wird so gewürdigt und die porträtierte Person im Gespräch aufgeschlossener. Die Porträts sind ein repräsentatives Ergebnis für die Ausstel-lung, die bereits im Dresdener Rathaus und Welcome Center zu sehen war.

Gesprächskreis ALTERnativeDresdenwww.alternative-web.de

Angekommen in Dresden – Beispiele erfolgreicher Integration von Ausländern

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Seit 2012 veranstalten das Sozialamt der Stadt Chemnitz und DC DuvierConsult GmbH ge-meinsam mit weiteren Partnern Integrations-messen in Chemnitz. Das Angebot richtet sich an Mitbürger aus Chemnitz und Umgebung, die ihre Wurzeln nicht in Deutschland haben und Zugang zum Arbeitsmarkt suchen. Außerdem werden gezielt ausländische Stu-dierende und Unternehmen mit Fachkräfte-bedarf angesprochen. Seit 2013 werden Ar beitsverwaltungen, Universität und Unter-nehmen stärker eingebunden. Parallel zur Messe werden den potentiellen Arbeitnehmer und Arbeitgeber Fachvorträge zu verschiede-nen relevanten Themen offeriert.Insgesamt 1000 Besucher informierten sich bisher über Beschäftigung, rechtliche Fragen, Bildungs- und Integrationsangebote und über die Modalitäten der Anerkennung von Ausbildungen. Gern genutzt wurde der be-sondere Service von Dolmetschern für alle gebräuchlichen Sprachen.Die Messen im Foyer des Kulturkaufhauses DAStietz stehen unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der IHK-Regionalversamm-lung Gunnar Bertram. Neben den Veranstal-

tern gehören die IHK, die HWK, die AWO, die IQ-Unternehmensberatung, die TAZ gGmbH, die TU Chemnitz (Career-Service und Inter-nationales Universitätszentrum), die VHS Chemnitz, das Jobcenter und die Agentur für Arbeit zu den Initiatoren und Organisatoren der Veranstaltung. Das gemeinsame Angebot soll die Willkommenskultur stärken, Migran-ten für den Arbeits- und Ausbildungsmarkt gewinnen, eine Plattform für Arbeitgeber und potentielle Arbeitnehmer bieten und ausländische Studierende an den Standort Chemnitz binden. Mittelfristig soll die Leistung der Chemnitzer Wirtschaft stärker beleuchtet werden. Die Messe will sich als ein anerkannter Markt-platz für Informationen rund um Arbeits-markt, Integration und Bildung in Chemnitz etablieren und das Klima für eine erfolgrei-che Integration gewährleisten. Als Nebenef-fekt bietet sie eine gemeinsame Plattform für die Abstimmung aller Akteure der Integrati-onsarbeit. Die Vorbereitungen für die Dritte Integrationsmesse im Frühjahr 2014 laufen mit der Option, das Angebot für die Gegend um Chemnitz zu öffnen.

DC DuvierConsult GmbHChemnitzwww.duvierconsult.de

Integrationsmessen in Chemnitz

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Landesverband Integrationsnetzwerk Sachsen e. V.Freitalwww.ins-verband.de

Am 1. Juni 2013 fand der „Sächsische Migra-tionsgipfel 2013“ unter dem Motto: „Wir ge-hören zu einem lebendigen Gemeinwesen!“ statt. Der Gipfel widmete sich besonders den Bereichen Migration und Bildung, Migration und Gesundheit, Migration und Jugend und Migration und Alter. Veranstalter waren der Landesverband „Integrationsnetzwerk Sach-sen e. V.“ gemeinsam mit dem Sächsischen Migrantenbeirat und den Kooperationspart-nern Kulturbüro Sachsen e. V. und dem Aus-länderrat Dresden e. V. Den Rahmen bildete das Projekt „Zusammen sind wir stärker“.

Der Sächsische Migrationsgipfel 2013 ermit-telte Erfahrungen und Probleme sowie Be- dürfnisse und Interessen für die zukünftige gemeinsame Arbeit und Interessenvertre-tung. Einbezogen wurden Migrantenorgani-sationen, Initiativen und Träger aus dem Bereich Migrationsarbeit und Migrantinnen und Migranten.

Der Landesverband „Integrationsnetzwerk Sachsen“ e. V. wurde 2011 gegründet. Sein Motto ist „Nicht Nebeneinander, sondern

Miteinander“. Den Mitgliedern ist bewusst, dass ohne aktive Beteiligung der Migranten die Gestaltung eines harmonischen Zusam-menlebens und damit der Integrationspro-zess keinen nachhaltigen Erfolg haben. Um die Menschen mit Migrationshintergrund zur Mitarbeit zu motivieren, reichen „Betreu-ung, Begleitung und Ausbildung“ nicht aus. Um Betroffene zu aktivieren, muss man sich selbst aktiv am sozialen und politischen Le-ben beteiligen. Nötig ist außerdem der Aus-tausch mit anderen Menschen mit ähnlichen Herausforderungen.

Der Sächsische Migrantenbeirat wurde am 17. Juni 2006 gegründet. Er will die Interessen der Migrantinnen vertreten und die Bildung neuer Beiräte in den Städten und Landkreisen ermöglichen. Politische Partizipation soll gefördert werden. Ausgebaut werden sollen Kontakte und Kooperationsbeziehungen zu Parlamenten, Politik, Verwaltung und gesell-schaftlichen Organisationen. Dem Beirat ist die Anerkennung durch sächsische Instituti-onen, wie Landtag und Regierung, wichtig.

Wir gehören zu einem lebendigen Gemeinwesen

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Kulturbüro Sachsen e. V.Dresdenwww.kulturbuero-sachsen.de

Mit dem Projekt soll die Arbeit von ehrenamt-lichen Initiativen im Bereich Asyl unterstützt und professionalisiert werden. Der Austausch, die Vernetzung und der Erfahrungstransfer zwischen den Initiativen soll ermöglicht und die Zusammenarbeit zwischen den Haupt-amtlichen und den Ehrenamtlichen in der Flüchtlingssozialarbeit gestärkt werden. Vor-rang haben die Verbesserung der Lebenssi-tuation von Flüchtlingen und der Abbau von Vorurteilen der Mehrheitsgesellschaft. Dazu fand im September 2012 die erste Initiativen-konferenz „Asyl in Sachsen“ statt.

Das Kulturbüro Sachsen e. V. berät seit 2001 lokale Vereine, Jugendinitiativen, Kirchge-meinden, Netzwerke, Firmen sowie Kommu-nalpolitik und -verwaltung in Sachsen. Ziel ist es, rechtsextremistischen Strukturen eine aktive demokratische Zivilgesellschaft ent-gegenzusetzen. Unsere Projekte erarbeiten Methoden und Inhalte, die bürgerschaftliches Engagement und konkretes Handlungswis-sen gegen menschenfeindliche Einstellungen und Handlungen stärken und so demokrati-sche Alltagskultur in sächsischen Kommu-

nen und Landkreisen verankern. Die Projekte beteiligen die Bürgerinnen und Bürger, ent-wickeln und unterstützen soziokulturelle Arbeit und die Bildung demokratischer Strukturen.

Die Arbeit beruht auf dem Prinzip der Er-mächtigung (Empowerment). Dieser ressour-cenorientierte Ansatz stärkt die Handelnden vor Ort. Er befähigt sie zur konstruktiven Ver-änderung ihrer Lebenswelt. Geleitet von dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ und der Über-zeugung, dass die Probleme mit den Men-schen vor Ort besprochen und gelöst werden müssen, verstehen wir uns als Impulsgeber-Innen, ModeratorInnen und BegleiterInnen.

Das Kulturbüro Sachsen und der Sächsische Flüchtlingsrat kooperieren, zum Beispiel in Kirchgemeinden und Konventen, um zu den Themen Asyl und Flucht zu informieren und zu sensibilisieren. In Gremien und bei der Ver-anstaltungsorganisation wie der Fachtagung „Asyl in der Kirche“ oder der Ausstellung der UNO-Flüchtlingshilfe in Pirna arbeiten sie zusammen.

Initiativenkonferenz „Asyl in Sachsen“

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Am Ball bleiben – Dynamofans laden Flüchtlinge ins Stadion ein

„1953international“ und „AG Asylsuchende“Pirnawww.1953international.de . www.ag-asylsuchende.de

Das Projekt ermöglicht es seit Dezember 2012 Asylsuchenden aus dem Landkreis Sächsi-sche Schweiz-Osterzgebirge und aus Dresden, Heimspiele der SG Dynamo Dresden zu be-suchen. Begleitet werden sie von Mitgliedern des Vereins 1953international und der AG Asylsuchende. Beide Vereine ermöglichten einigen Kinder aus Flüchtlingsfamilien am Feriencamp der Dynamo-Fußballschule in den Osterferien 2013 teilzunehmen. Höhe-punkt des Projektes war die Einlaufkinder-aktion: Am 5. Mai 2013 begleiteten elf Kinder aus Flüchtlingsfamilien die Spieler von Dynamo Dresden beim ausverkauften Heim-spiel und trugen dabei Dynamo-Trikots mit der Aufschrift „Love Dynamo – Hate Racism“, dem Slogan von 1953international. Parallel dazu erschien im Stadionheft der SG Dynamo Dresden ein Artikel zu Geschichten und Le-bensbedingungen Asylsuchender, um die Fans über die Aktion zu informieren und für den interkulturellen Kontext zu sensibilisieren.

Die „Arbeitsgruppe Asylsuchende“ vereinigt verschiedene Vereine, Initiativen und Einzel-personen. Sie will die Lebenssituation von

Flüchtlingen im Landkreis verbessern und Vorurteile der Mehrheitsgesellschaft ab-bauen. Sie wurde im Mai 2008 gegründet, um vorhandenes Engagement zu bündeln und Asylsuchenden eine Lobby zu geben. Die Mit-glieder der AG arbeiten ehrenamtlich.

1953international ist eine Faninitiative im Umfeld von Dynamo Dresden. Sie startete 2006 mit dem Ziel, den Verein und seine Fans für das ernst zu nehmende Phänomen Rassis-mus und Fremdenfeindlichkeit in den Fanblö-cken zu sensibilisieren. Seitdem positioniert sich die Initiative mit Aktionen gegen rassis-tische und diskriminierende Beleidigungen und Handlungen im Stadion. So werden in Kooperationen mit der Vereinsführung im Stadion Stellungnahmen verlesen, Spruch-bänder in den Fanblöcken gezeigt oder anti-rassistische Logos auf Eintrittskarten, Trikots und Anzeigetafel präsentiert. Produziert wurde eine antirassistische CD mit Dresdner Musikern. Mit dem Fanprojekt Dresden e. V. bietet sie Workshops für Schulklassen zum Thema Rassismus und Diskriminierung an.

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Der ASB Neustadt ist seit 2006 Mitglied im Trä-gerverein des Loyola Gymnasium im Kosovo. Bereits 2009 hat er drei Schüler als Aus zeich-nung für hohes schulisches und soziales En-gagement für eine Woche nach Deutschland eingeladen. Diese Einladung wurde jedes Jahr wiederholt, zuletzt 2013. Ein weiterer Schritt war ein Ausbildungsangebot mit Pro- bepraktikum. Seit September 2012 sind ein Auszubildender im Fach Altenpflege im Pflegeheim Neustadt sowie zwei Azubis zur Gesundheits- und Krankenpflege in der As-klepios-ASB Klinik Radeberg eingestellt. Der ASB stellt unentgeltlich den Wohnraum zur Verfügung und trägt alle anfallenden Kosten.

Die größte Herausforderung im Projekt war der schwierige Weg durch die Behörden. Der ASB plant auch für das nächste Schul-jahr, wieder Jugendliche für eine Ausbildung in Deutschland zu gewinnen. Möglich ist auch ein späterer Einsatz der in Deutschland Ausgebildeten in Einrichtungen der Alten- und Krankenpflege.

Der Erfolg der Initiative spiegelt sich in vie-lerlei Hinsicht wider: Die Integration der Azubis in die Arbeitskollektive und Schulen wurde in hohem Maße erreicht. Sie erzielen beste und vorbildliche Ausbildungsergebnisse bei ausgezeichneter Motivation. Wichtig ist außerdem der Transfer von gesamtgesell-schaftlichen Werten und Vorstellungen über die Auszubildenden in den Kosovo zurück. Perspektiven aufzuzeigen und mit Vorbild voran zu gehen, ist damit ein natürlicher Baustein des Projektes des ASB Neustadt.

Die Azubis halten außerdem Vorträge zu ihrer Heimat (in Schule, Stadtrat, Mehrge-nerationenhaus). Es gibt mehrere Paten aus der direkten Mitarbeiterschaft, welche sich ehrenamtlich um die Integration sowie um Freizeitgestaltung bemühen.Das Interesse am Aufbau eines regelmäßigen Schüleraustausches mit dem Gymnasium Radeberg liegt bereits vor. Außerdem wird derzeit mit dem Aufbau eines Schulsanitäts-dienstes im Gymnasium im Kosovo begonnen.

Arbeiter-Samariter-Bund Ortsverband Neustadt/Sa. e. V.Neustadt/Sa.www.asb-neustadt-sachsen.de

Mitten in Europa – Ausbildungs-initiative Kosovo

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Der Schwimmkurs für Migrantinnen ist ein Projekt des Interkulturellen Frauentreffs des Ausländerrates Dresden e. V. Die Angebote des Interkulturellen Frauentreffs richten sich an Frauen ohne und mit Migrationshinter-grund aus der Stadt Dresden. Unabhängig von ihrem sozialen Status, ihrer ethnischen Herkunft, ihrer religiöser Zugehörigkeit und ihrem Alter sind alle Frauen herzlich will-kommen im Interkulturellen Frauentreff.

Die Idee für den Schwimmkurs innerhalb des Frauentreffs war bereits im Jahr 2009 geboren, konnte aber erst in diesem Jahr 2013 nach mehreren Gesprächen mit der Bäderverwal-tung der Stadt Dresden und nach vier Jahren Wartezeit umgesetzt werden. Die Kurse finden in der Schwimmhalle in Dresden-Klotzsche statt, da hier Rahmenbedingungen vorhan-den sind, die mit den kulturellen und religi-ösen Bedürfnissen der Teilnehmerinnen übereinstimmen.

Schwimmen lernen im Erwachsenenalter stellt eine große Herausforderung dar. Er-wachsene müssen sich im Bewegungsraum

Wasser erst einmal neu orientieren und mit unbekannten Einflussfaktoren zurechtkom-men. Dies kann man mit den Erfahrungen unserer acht Teilnehmerinnen aus Afghanis-tan, Jemen und Irak vergleichen, die sie in ihrer neuen Heimat Dresden gemacht haben. Für diese Frauen im Alter von 26 bis 56 Jahren war es ein großer Wunsch, Schwimmen zu erlernen. In ihren Herkunftsländern war es für viele der Teilnehmerinnen als Kind und Frau nicht üblich bzw. verboten, Schwimmen zu lernen. So bedeutet für diese acht Frauen der Schwimmkurs ein Stück Partizipation am gesellschaftlichen Leben.

Der Schwimmkurs besteht aus insgesamt 15 Übungseinheiten, da im Durchschnitt im Erwachsenenalter diese Zeit benötigt wird, um Schwimmen zu lernen. Auf den nächsten Kurs warten bereits 30 Teilnehmerinnen.

Ausländerrat Dresden e. V.Dresdenwww.auslaenderrat-dresden.de

Schwimmkurs des Interkulturellen Frauentreffs

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Das Fest der Kulturen… geht auf Weltreise

Der Ausländerbeirat der Stadt Zittau hat in diesem Jahr wieder ein „Fest der Kulturen“ veranstaltet und die Besucher dabei auf eine Weltreise der besonderen Art geschickt. An den Ständen konnten die Besucher mehr über andere Kulturen und Länder erfahren und dies auf unterschiedlichste Art – in-formativ, medial, spielerisch, kulturell und kulinarisch.

Gut 20 verschiedene Länder von fünf Konti-nenten (unter anderem Ghana, Mosambik, Senegal, Uganda, Frankreich, Indien, Ecua-dor, Kroatien und Vietnam) wurden vorge-stellt. Gleichzeitig wurde für Hilfsprojekte geworben. Außerdem konnte Kulinarisches aus verschiedenen Ecken der Welt probiert werden.

Abgerundet wurde dies durch ein Bühnen-programm aus Gesang, Trommeln und Tanz. Eine Trommelgruppe präsentierte Rhythmen

und Songs aus Westafrika, die Capoeira-Grup pe stellte den gleichnamigen brasiliani-schen Kampftanz vor. Sänger aus Peru und den USA unterhielten das Publikum mit typischen Liedern und traditionellen Ins-trumenten aus ihrer Heimat. Durch das unge-zwungene gemeinsame Feiern von deutschen und aus ländischen Einwohnern setzt das „Fest der Kulturen“ einen wichtigen Impuls für die interkulturelle Öffnung der Mehr-heitsgesellschaft. Durch das Kennenlernen der Kulturen und Länder werden Vorurteile abgebaut, die in Zittau immer noch weit ver-breitet sind.

Es zeigt auch, wie „bunt“ Zittau ist – seien es nun die Studenten aus dem Ausland, die Asylbewerber oder die Migranten, die seit vielen Jahren in Deutschland leben. Das „Fest der Kulturen“ trägt damit auch zu einem besseren Miteinander der verschiedenen Kulturen bei.

Ausländerbeirat der Stadt ZittauZittauwww.zittau.de

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Dreberis GmbHDresdenwww.dreberis.com

DREBERIS ist ein internationales Beratungs-unternehmen mit Sitz in Dresden und Stand-orten u.a. in Wrocław/Polen sowie Lemberg/Ukraine. Schwerpunkt der Tätigkeit ist die strategische und ökonomische Beratung von internationalen Investoren, öffentlichen Ein- richtungen sowie kleinen und mittelständi-schen Unternehmen bei der Durchführung grenzübergreifender Projekte vorrangig auf den mittel- und osteuropäischen Märkten sowie in Deutschland und insbesondere in Sachsen.

Seit der Gründung im Jahr 1999 lebt das Un- ternehmen Integration auf unterschiedlich-sten Ebenen. Bereits die Gründung des Unter- nehmens vor fast 15 Jahren resultierte aus der Integration eines polnischen Absolventen und eines deutschen Mitarbeiters des Inter-nationalen Hochschulinstitutes in Zittau. Heute sind wir ein Internationales Team – Polen, Ukrainer, Deutsche, Tschechien, Bul-garen arbeiten Tag für Tag im Dresdner Büro sowie in den Auslandsbüros zusammen. Bei der Integration und Etablierung von Deut-schen Unternehmen auf neuen Märkten legt

das Unternehmen viel Wert auf die Bewälti-gung von Mentalitätsunterschieden bei den Unternehmern und auf die gelingende Ver - ständigung zwischen ihnen. Hunderte Unter-nehmen wurden bereits begleitet. Dabei sind langfristige, stabile Kooperationen, Unter-nehmenswachstum und neue Arbeitsplätze sowie nachhaltige internationale Zusammen-arbeit zwischen Deutschen und ausländi-schen Akteuren entstanden. Ausländische externe Experten lernen durch die gemeinsa-men Projekte Sachsen und Deutsche kennen und die Deutschen bei DREBERIS arbeiten – von Sachsen aus – eng mit internationalen Partnern zusammen.Ein großer Beitrag zur Integration und er-folgreichen Kommunikation wird durch die interkulturellen Workshops zu Mentalitäts-unterschieden für Unternehmer, Politiker und Beamte geleistet. Integration in Ländern mit Entwicklungspotenzial findet durch Knowhow-Transfer statt. Auch deutsche und ausländische Praktikanten werden vom ersten Tag an in das Tagesgeschäft integriert und für interkulturelle Zusammenarbeit und für Sachsen begeistert.

DREBERIS

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Das Projekt „Ich reiche dir meine Hand – Vorbereitung der Multiplikatoren für die Alltagsbegleitung von Senioren“ wurde vom 01.02.2012 bis zum 31.01.2013 durchgeführt.

Inhalt des Projektes war, die Teilnehmer (in der Regel Spätaussiedler) durch eine Grund-qualifizierung als Betreuer beziehungsweise Alltagsbegleiter von Senioren auszubilden und als solche dann im Rahmen des Projek-tes aktiv zu sein. Die Spätaussiedler sollten Senioren im Alltag unterstützen und zur Seite stehen. Die Hilfe der Alltagsbegleiter ist sehr vielschichtig, sei es der Einkauf, der Arztbesuch, ein Theaterbesuch, Gedächtnis-training, ein Spaziergang, Gymnastik, Bas-telstunden oder ein Kaffeekränzchen.

Die Wünsche und Sorgen der Senioren wur-den beachtet und bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und der Besuche durch den Begleiter umgesetzt. So konnte die Lebensqualität der begleiteten Senioren deutlich erhöht werden. Das Pro-jekt stärkte darüber hinaus die Bereitschaft der Spätaussiedler, sich ehrenamtlich zu

engagieren, sich am Vereinsleben zu be-teiligen. Darüber wurde auch ihr Selbstbe-wusstsein deutlich gestärkt. Die praxisnahen Erfahrungen und eine individuell sinnvolle und gesellschaftlich nützliche Perspektive befähigten die Teilnehmer, die Qualifizie-rung zu durchlaufen und eine Beschäftigung aufzunehmen. Außerdem wurden mit dem Projekt das bürgerschaftliche Engagement und die sozialen Kompetenzen der Teilneh-mer gestärkt.

Für die Spätaussiedler ist das Projekt wie eine soziale Schule, in der sie nicht nur neue Kenntnisse erwerben, sondern auch eine neue Heimat finden, in der sie sich als selbstbewusste Bürgerinnen und Bürger einbringen können. Mit dem Projekt konnten Brücken zwischen Spätaussiedler-Senioren und einheimischen Senioren gebaut werden, beispielsweise durch gemeinsame Veranstal-tungen und Kaffeenachmittage mit verschie-denen thematischen Inhalten (Lieder aus der Jugend/Familienfotos/Bleib gesund/Unsere Heimat).

Hoffnung-Nadeshda e. V.Freibergwww.hoffnung-freiberg.de

Ich reiche dir meine Hand – Vorbereitung der Multiplikatoren für die Alltagsbegleitung von Senioren

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Mütterzentrum e. V.Leipzigwww.muetterzentrum-leipzig.de

Das Projekt „Interkulturelles Familienzen-trum: Familien stärken – Vielfalt erleben – gemeinsam wachsen“ fördert die alltags-nahe Inklusion von Familien mit und ohne Migrationserfahrung.

Die vier Familienzentren des Mütterzentrum e. V. Leipzig laden Kinder und Eltern mit Mi-grationserfahrung ein, an der gelebten Groß-familienatmosphäre in den offenen Treffs teilzuhaben und sich mit ihren sozialen und kulturellen Kompetenzen einzubringen. Auf dem Weg dahin werden sie mit niederschwel-ligen Angeboten wie interkulturellen Krab-bel- und Spieltreffs, Informationsveranstal-tungen und kulturellen Bildungsangeboten sowie Beratungsmöglichkeiten gefördert. Die Angebote werden im persönlichen Kontakt durch zwei engagierte Projektleiterinnen be-gleitet und auch in der Entwicklung eigener Initiativen unterstützt. Diese interkulturelle Öffnung wird seit 2010 bewusst vorangetrie-ben und erlebt einen breiten ehrenamtlichen Rückhalt in den Familienzentren.

Das Projekt beschäftigt sich aber nicht nur einseitig mit Familien mit Migrationserfah-rung, sondern bezieht ebenso Menschen ohne Migrationserfahrung ein und zielt auf die wechselseitige Akzeptanz und eine ge-lungene Inklusion aller Menschen.

Das Konzept des Mütterzentrum e. V. Leipzig baut auf einer wertschätzenden Willkom-mens- und Anerkennungskultur auf. Durch diese werden die besonderen sozialen und kulturellen Kompetenzen von Familien mit Migrationserfahrung als positive Bereiche-rung wahrgenommen und einbezogen. Wei-tere wichtige Säulen in der offenen Arbeit des Vereins sind die Etablierung von Betei - ligungsformen der Eltern und eine konse-quente Ausrichtung an den aktuellen Bedürf-nissen der BesucherInnen in den Familien-zentren. So sind die Familienzentren nahe an den Menschen und unterstützen Familien mit unterschiedlichsten Hintergründen und Lebensentwürfen in ihrer alltäglichen Lebenswirklichkeit.

Interkulturelles Familienzentrum: „Familien stärken – Vielfalt erleben – gemeinsam wachsen“

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Das Projekt „MITTENDRIN“ – „Gemeinsam mit viel Herz“ setzt auf Integrationsbegleiter, die helfen sollen, bestehende Probleme bei der Integration und bei der interkulturellen Öffnung zu verbessern. Gleichzeitig sollen die zugewanderte Spätaussiedler und Mig-ranten in ihren Ressourcen bestärkt werden.

Das Projekt zielt vor allem auf die Teilbe-reiche Alltag, Nachbarschaft, Arbeits- und Wirtschaftsleben, Kinder- und Jugendarbeit, Medien, Bildung und Sport. Die gewählten Methoden sollen die Selbsthilfepotentiale der Migranten aktivieren und fördern. Die Zugewanderten sollen sich ihrer eigenen kulturellen Wurzeln und ihrer mitgebrach-ten Qualifikationen vergewissern und sich gleichzeitig für die neue soziale Identität öffnen, die das Leben in Deutschland bietet.

Die Integrationshelfer haben maßgeblich an Teilprojekten mitgewirkt: In der „Theater-werkstatt“, der „Musikwerkstatt“ und beim „Kräuterzentrum“ konnten sie ihre Fähigkei-ten einbringen und haben darüber nicht nur

ihr eigenes Gefühl des „Dazugehörens“ ver-stärkt, sondern konnten auch anderen dabei helfen, sich einzubringen.

Das Projekt engagiert sich über diese kon-krete Arbeit hinaus dafür, die noch immer vorhandenen gegenseitigen Vorurteile zwi- schen Spätaus siedlern und in Deutschland geborenen Bürgerinnen und Bürgern abzu-bauen. Gleichzeitig geht es darum, die Zuwan- derer so zu stärken, dass sie die vor handenen politischen, wirtschaftlichen Teil habechancen auch tatsächlich ergreifen können.

Grundsätzlich kann die Vielfalt der Chancen, die der Verein mit seinen verschiedensten Projekten bietet, als kontinuierliche Fort-bildung und Stärkung verstanden werden. Es werden Maßnahmen in Kultur, Bildung, und traditionellem Handwerk durchgeführt. Dadurch wird die Sprachkompetenz erwei-tert, das Selbstbewusstsein gestärkt und die interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter gesteigert.

ZENTRUM NEUE ARBEIT – Mittleres Erzgebirge e. V.Zschopauwww.zna-zschopau.de

Integrationsbegleiter bei „MITTENDRIN – gemeinsam mit viel Herz“

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Lichtpunkt e. V.Freibergwww.lichtpunktev.de

Das Projekt „Sprache ist Brücke“ wird haupt-sächlich von der Freiwilligenbörse Freiberg im Lichtpunkt e. V. und dem Arbeitskreis Aus ländische Studierende der TU Bergaka-demie Freiberg sowie dem Internationalen Universitätszentrum der TU Bergakademie Freiberg umgesetzt. Es richtet sich an Frei-berger und „Umländer“ sowie ausländische Studierende und Doktoranden der TU Berg-akademie. Ziele sind unter anderem bessere Studienerfolge und die Integra tion der Stu-dierenden sowie der Abbau von Berührungs-ängsten auf beiden Seiten. Die Studierenden sollen sich in Freiberg willkommen fühlen. Inzwischen besteht es aus fünf Teilen, die miteinander korres pondieren. Zum Ersten ist dies das Sprachtutorenprogramm (seit Februar 2010). Dabei korrigieren Freiberger ehrenamtlich für ausländische Studierende Projekt-, Bachelor-, Master- und Doktorar-beiten sowie Be wer bun gen auf sprachliche Richtigkeit. Zweitens besteht es aus einem Sprachpatenprogramm (seit März 2011). Hier-bei treffen sich Freiberger regelmäßig, meist ein- bis zwei mal wöchentlich, mit einem aus- ländi schen Studierenden, um mit ihm deutsch

zu sprechen und seine Sprach praxis zu er-höhen. Außerdem gibt es das Internationale Märchenlesen (seit September 2011), bei dem ausländische Studierende Kindern im Alter von 5–10 Jahren Märchen in mehre ren Sprachen vorlesen. Hinzu kommen aus-ländische Studierende, die als Referenten tätig sind. Sie stellen die Bildungssysteme ihrer Heimatländer in Weiterbildungen für Sprachtutoren und -paten vor. Fünfter Teil ist das Sprachtandemprogramm (seit 2013). Ein Freiberger und ein ausländi scher Studie-render kommunizieren regelmäßig sowohl in Deutsch als auch in der Sprache des Studie-renden. Neben individu ellen Begegnungen gibt es gemeinsame Ex kursionen und Veran-staltungen. Auch Ange hörige und Freunde werden einbezogen, die Studierenden er-le ben deutsche Kultur und Lebensweise. Freiberger sind so Bindeglieder zwischen der Stadtbevölkerung und den ausländischen Studierenden. Diese erfahren Unterstützung, lassen diese am Wissen über ihre eigene Kultur teilhaben und engagieren sich für Freiberger.

Sprache ist Brücke

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Das Unternehmen wurde 1997 von zu Hause aus gegründet. Seitdem hat sich die Mitar bei - teranzahl von einem auf 30 erhöht. Seit An- beginn setzt die Unternehmerin auf Vielfäl-tigkeit und Offenheit im Unternehmen. Des-halb werden ganz bewusst Mitarbeitende mit Migrationshintergrund beschäftigt. In den letzten drei Jahren wurden Kolleginnen und Kollegen aus insgesamt acht Ländern be-schäftigt und in die Belegschaft integriert.

Das Unternehmen organisiert regelmäßig Firmenführungen für Migranten. Dabei wer-den Praktikumsplätze angeboten und auf die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung hingewiesen.

Über diese Praktika werden gezielt Möglich-keiten für Migranten geschaffen, nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die deutsche Wirtschaft kennenzulernen. Im Rahmen des Praktikums werden die mitge-brachten Fertigkeiten der Migranten auf-gefrischt und die Sprachkompetenz gezielt

verbessert. Sie können an Schulungen teil-nehmen und erhalten qualifizierte Arbeits-zeugnisse und Teilnahmebestätigungen für die internen Schulungen. Damit soll ihnen der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden.

Die ausländischen Mitarbeitenden haben die gleichen Möglichkeiten wie ihre deutschen Kollegen, sich im Unternehmen fortzubilden. In Rahmen der Lensspirit-Akademie gibt es eine Reihe von verschiedenen Schulungen für alle Mitarbeitenden. Dabei wird auf die sprachlichen Fähigkeiten Rücksicht genom-men und die Migranten werden in ihrem Vorhaben, Deutsch zu lernen, unterstützt.

Durch verschiedene Firmenevents werden auch die Familienmitglieder der Mitarbeiter und Praktikanten integriert. Gemeinsam mit lokalen Bildungsträgern wurden viele erfolg-reiche Projekte durchgeführt – von Firmen-führungen, über Vorträge, Kreativabende bis hin zu den erwähnten Praktikumsangeboten.

Lensspirit Kontaktlinsen-VersandLeipzigwww.lensspirit.de

Beschäftigung von Arbeitnehmern und Praktikanten mit Migrationshintergrund

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Impressum

HerausgeberDer Sächsische AusländerbeauftragteBernhard-von-Lindenau-Platz 101067 Dresden

Postanschrift: Postfach 12070501008 Dresden

Telefon: 0351 493 5171Telefax: 0351 493 5474E-Mail: [email protected]: www.off enes-sachsen.de

V.i.S.d.P. Dr. Ute Enderlein

Redaktion:Dr. Ute EnderleinMarkus Guffl erNick Nestler

Diese Broschüre kann kostenfrei über die Internetseite des Sächsischen Ausländerbeauftragten bestellt werden:

www.off enes-sachsen.de/Service/Publikationen

1. Aufl age 2013, 1000 Stück

Titelbild: Steff en Giersch

Realisierung: tk-kommunikation

Druck: saxoprint

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Der Sächische Ausländerbeauftragte

Bernhard-von-Lindenau-Platz 101067 Dresden

Tel. 0351 4935171Fax 0351 4935474

[email protected]

Der Sächsische Integrationspreis wird gemeinsam durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Ver-braucherschutz und den Sächsischen Ausländerbeauftragten ausgeschrieben. Er steht 2013 unter dem Motto

„Willkommensgesellschaft Sachsen: Chancen durch Vielfalt“ und ist mit insgesamt 6000 € dotiert. Um die ausgeschriebenen Preise bewarben sich 24 Initiativen. Diese Broschüre stellt die Bewerber mit ihren Projekten vor.