die große - evangelische kirche in Österreich...dietmar weikl-eschner, der gerne zu ihnen kommt....

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Die große Glocke Zwischentöne aus der Evangelischen Gemeinde Traiskirchen Thema: Das Kreuz mit dem Kreuz Von Christina Eschner Was mich bewegt Unser Bischof Michael Chalupka erzählt 1/2020 Foto: pixabay.de Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Mk 9,24

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  • Die große Glocke Zwischentöne aus der Evangelischen Gemeinde Traiskirchen

    Thema: Das Kreuz mit dem KreuzVon Christina Eschner

    Was mich bewegtUnser Bischof Michael Chalupka erzählt

    1/2020

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    Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Mk 9,24

  • Sein Ruf eilt ihm voraus. Auch gute Nachrichten verbreiten sich rasch. Manche setzen ihre letzte Hoff-nung auf ihn. Wenn nichts hilft, vielleicht ja er. Und wenn nicht, dann wird’s auch nicht geschadet haben. Plötzlich drängt sich einer

    vor – gezeichnet vom Leben, enttäuscht von dem, was alles nicht geholfen hat, in großer Sorge, dass es einmal sein Sohn nicht mehr schaffen wird. Ein Vater erbittet für sein Kind Hilfe von Jesus, dass der (Un)geist aus dem Spross fährt – heute würden wir sagen, er leidet an Epilepsie. „Alle Dinge sind mög-lich dem, der da glaubt“, sagt ihm Jesus, und der Vater erwidert: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Es folgt ein Wunder. Das Ende ein Happy End.

    Ich glaube …„Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ – Dieser Vers aus dem Markusevangelium (9,24) ist die diesjährige Jahreslosung. Beide Teile dieses Ausrufs sprechen aus mir heraus.

    „Ich glaube“. Mit anderen Worten: Ich setze mein Vertrauen in Gott. Ich will daran festhalten, dass Gott es gut mit mir meint. Dass ich mich getragen weiß. „Ich glaube“ – das ist mehr als ein Fürwahr-halten oder ein Weniger an Wissen. „Ich glaube“ – das heißt für mich, dass es Gott für mich gibt, dass er als Gegenüber in mein Leben tritt.

    (Un)glaube

    … aber manchmal fällt mir das schwerNicht weniger fremd ist mir der zweite Teil. Dabei imponiert mir die Ehrlichkeit des Vaters. Er will sich und Jesus nichts vormachen. Er merkt – und ich mit ihm: Manchmal fällt es schwer, sein Vertrauen auf Gott zu setzen. Vielleicht geht es Ihnen und Dir da ganz ähnlich? Gerade dann, wenn die Lebens-geschichte von keinem Happy End erzählt, wenn eine Episode einen anderen Verlauf oder Ausgang nimmt, den man erhofft, vielleicht erbeten hat, das Wunder ausbleibt (wie so oft). Nicht selten bleibt dann ein Warum? Und der Wunsch nach einer Ant-wort, mit der man gut weiterleben kann.

    (Un)glaubeWahrscheinlich ist das eine nicht ohne das andere zu haben. Da sind das Loben, Danken und Bekennen. Das sind Klage, Fragen und Zweifel. Und da ist der Adressat. Im Evangelium ist es Jesus. Wir erfahren ihn als den, der sich nicht entzieht, nämlich dem, der sich zu seinem Glauben bekennt, um ihn im nächsten Atemzug in Frage zu stellen.

    Es grüßt Sie herzlich

    Ihr Pfarrer Dietmar Weikl-Eschner

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    Christliche BEGEGNUNGstage

    Graz 3.–5. Juli 2020

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    anmelden!

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    Von Angesicht zu Angesicht

    Heute.Gott.Glaube.

    www.face2face2020.at

  • Die große Glocke | 3

    (Un)glaube Aus dem Presbyterium

    Liebe Gemeinde!

    Kurz vor Ostern ist der richtige Zeitpunkt, um Rückblick über die vergangene Adventszeit zu halten. Wir bekamen an Heiligabend in der Christvesper ein fulminantes Krippenspiel zu sehen. Mittlerweile werden die Mitwirkenden in zwei Gruppen aufgeteilt – Schauspiel und Musik. Für viele von uns ist das ein wichtiger Anlass und ein Zeitpunkt der Begegnung mit unserer Pfarrge-meinde. Viele Menschen jeden Alters waren hier und haben die Darbie-tungen genossen. Das Schauspiel der Kinder und Jugendlichen hat begeis-tert und tief berührt. Ein herzliches Dankeschön an alle DarstellerInnen. An dieser Stelle ein ganz besonderes Dankeschön an Dorothea Eschner für die Gesamtleitung, Regieführung und Choreographie. Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen hat sie sich mehrmals getroffen, stunden lang einstudiert und geprobt. Das Ergebnis war hervorragend.

    Es ist schön zu sehen, dass das all-jährliche Krippensiel für einige die Möglichkeit ist, neu an unserer Gemeinde anzudocken. Mit dem mittlerweile schon traditionellen Turmblasen von Max Blum und Jakob Ofner ging die Vesper zu Ende. Auch Euch beiden ein Extra-Danke!

    Neue Homepage

    Heuer wollen wir unsere Homepage aktualisieren. Christoph Blum und Jakob Ofner haben dazu bereits viel Vorarbeit geleistet. Danke dafür! Bald werden wir online gehen kön-nen. Ein wichtiger Schritt für unse-ren Auftritt nach innen und außen. Unter anderem soll dann auch „Die große Glocke“ digital lesbar sein.

    Für die kommende Passions- und Os-terzeit bieten sich wieder viele Mög-lichkeiten, um mit der Gemeinde in Kontakt zu kommen: Palmsonntag, Morgenandachten, Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonnenaufgang bei der Urbanuskapelle, Familiengottes-dienst am Ostersonntag. Bitte beach-ten Sie: der Karfreitagsgottesdienst findet am Abend statt!

    Ich freue mich auf viele Begegnungen mit Ihnen in unserer Kirche.

    Liebe GrüßeGerhard Los

    Es ist nun mehr als zehn Jahre her. Bei einem Be-werbungsgespräch stand eine junge Frau vor mir, die alle Voraussetzungen für die entsprechende Position erfüllte und meinte, sie hätte nur eine Bedingung, sie würde keine Dienstreise mit dem Flugzeug machen, das könne sie mit ihrem Ge-wissen nicht vereinbaren. Ich habe sie schließlich eingestellt. Es hat funktioniert, und ich habe etwas gelernt. Hat mich damals vor allem mein Auto quer durch Österreich bewegt, so bewegen mich heute meine Beine, mein E-Bike, der öffentliche Verkehr und bald – aufgrund der langen Liefer-zeiten – ein E-Auto durch Österreich und zwar in dieser Reihenfolge. Die Klimakatastrophe hat mich dazu bewegt umzudenken. In der Bibel stehen die Ebenbildlichkeit des Menschen, seine Ängste, Nöte und Hoffnungen und seine Erlösung im Zentrum. Dass Gottes Segen, ja sein Bund nicht nur den Menschen gilt, sondern der ganzen Schöpfung, den Pflanzen und den Tieren, gerät dabei oft in den Hintergrund. Diese Dimension der Zuwen-dung der Liebe Gottes zu seiner Schöpfung und die Verantwortung, die dem Menschen dabei übertragen ist, gilt es stärker herauszustreichen.

    Verantwortung können ChristInnen auch bei den politisch Verantwortlichen einmahnen. Wenn sich die Regierungen beim Pariser Klimaschutz-abkommen auf verbindliche Ziele verständigt haben, dann ist es nur richtig, wenn BürgerInnen sie beim Wort nehmen.

    Jede und jeder kann durch das eigene Ver-halten dazu etwas beitragen, wenn auch das Handeln des Einzelnen politische Maßnahmen nicht ersetzt. So wie es die junge Mitarbeiterin vorgelebt hat. Dabei kann man auch Kompro-misse eingehen. So weiß ich, dass mich ein ein-faches Rad genauso gut bewegen würde, wie mein E-Bike. Es wäre auch gesünder. Doch Wien ist gebirgiger, als man glauben möchte.

    Bischof Michael Chalupka

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  • | Die große Glocke 4

    Hausbesuche erwünscht?

    Unter 02252 53557 oder 0699 18877388 erreichen Sie Pfarrer Dietmar Weikl-Eschner, der gerne zu Ihnen kommt.

    Telefonseelsorge 142 Rund um die Uhr, kostenlos und anonym zu erreichen.

    Gemeinde (er)lebenBibelteilen

    Zentrale Texte des Glaubens gemeinsam lesen, hören und sprechen lassen so-wie vor sich und anderen den Gedanken Raum geben10.03., 14.04., 12.05.: 19.00 Uhr(Gemeindesaal) Familiengottesdienst

    Vertraute und neue Lieder, immer eine Geschichte und eine Aktion, gedacht für Große und KleineIn der Passionszeit: 22.03.: 09.30 Uhr (Gemeindesaal)Zur Tauferinnerung: 17.05.: 09.30 Uhr

    Gottesdienst der KonfirmandInnen

    15.03.: 09.30 Uhr; im Anschluss Fasten suppenessen Jugendkreis Miteinander Zeit verbringen, lachen, spie-len, Gott und die Gemeinschaft erfahren. Nähere Infos bei Krista (0699 18344680) und Simon (0680 2320300).

    Kinderkirche

    Für alle zwischen 0 und 9 sowie für ihre Eltern, Paten und Großeltern. Zu-sammen mit unseren Tieren Frieda und Fridolin hören und spielen wir eine Ge-schichte, singen, tanzen und beten. Im Anschluss basteln wir und stärken uns bei einer gesunden Jause.08.05., 12.06.: 16.00 Uhr

    Fest(e)zeiten

    Sonntagsgottesdienst: 09.30 Uhr

    Abendmahl: 1./3. Sonntag im Monat

    Kirchencafé: Nach dem Gottesdienst

    Chor: Montag, 19.30 Uhr

    SeniorInnencafé

    Einen gemütlichen Nachmittag ver-bringen und anregende Gespräche bei Kaffee, Kuchen und einer Jause führen22.04.: 15.00 Uhr

    Karwoche und Ostern in der Gemeinde

    06.04.–08.04.: Morgenandachten je-weils um 06.00 Uhr; danach Frühstück09.04.: Tischabendmahl am Grün donnerstag um 19.00 Uhr10.04.: Karfreitagsgottesdienst um 18.00 Uhr12.04.: Ostermorgenwanderung zum Sonnenaufgang; Aufbruch um 05.15 Uhr12.04.: Familiengottesdienst zu Ostern um 09.30 Uhr; anschließend Osternestersuche

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    Kindergottesdienst

    Eine Geschichte hören, basteln, singen, spielen, mit den Erwachsenen Abend-mahl feiern08.03., 19.04., 03.05., 21.06.: 09.30 Uhr

    Ökumenisches Abendgebet

    Sich als Teil einer größeren Gemein-schaft erfahren, miteinander singen, beten und Gottes Wort hören25.03. (Möllersdorf)03.06. (Bibelteilen, Tribuswinkel) jeweils 19.00 Uhr

    Ökumenischer Weltgebetstag (vormals Welt -

    gebetstag der Frauen)

    06.03.: 19.00 Uhr (Pfarrsaal Möllersdorf)

    Samstagsbrunch

    Gemeinsam brunchen, ein Impulsreferat hören und sich darüber austauschenThema: „Gottesglaube und Leiden-serfahrungen“ Gott ist gerecht – das Leben leider oft-mals nicht. Wie gehen wir mit dieser Spannung um? Wie bringen wir Got-tesglauben und Leidenserfahrungen zusammen? Welche Antworten und Perspektiven bietet das Buch Hiob zu diesen Fragen?Referent: Univ.-Prof. Dr. Siegfried Kreuzer18.04.: 09.00 Uhr (mit Kinderbetreuung!)

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  • Die große Glocke | 5

    Thema

    „Wie kamen die ersten Christen dazu, den Tod Jesu am Kreuz als ein heilvolles Geschehen zu interpretieren, das alle Menschen retten kann?“

    Das Kreuz mit dem KreuzThema

    In unserer heutigen Welt ist das Kreuz vielfach nur noch ein bloßes Schmuckstück. Der Symbolgehalt des Kreuzes wird oft gar nicht mehr mitgedacht. Für den christlichen Glauben bleibt der Tod Jesu am Kreuz jedoch der Kern und das Besondere gegenüber anderen Religionen. Schon Paulus hat seine gesamte Verkündigung als „Wort vom Kreuz“ zusammengefasst (1 Kor 1,18.23). Doch zunächst war der Tod Jesu für seine Jünger ein einschneidendes Ereignis und ein Problem. Durch ihn wurden sie all’ ihrer Hoffnungen, die sie mit Jesus verbanden, beraubt. So heißt es bei dem Evangelisten Lukas, dass die Jünger auf dem Weg nach Emmaus enttäuscht und niederge-schlagen waren (Lk 24,21).

    Wie kamen die ersten Christen dazu, den Tod Jesu am Kreuz als ein heilvolles Geschehen zu interpretieren, das alle Menschen retten kann? Handelt es sich dabei nicht um eine Aussage, die nur Anstoß erregen kann? Tatsächlich ist genau dieses bereits in der Antike eingetre-ten. Unverständnis und Kritik am Tod Jesu reichen weit zurück. Dies hat seinen Grund zunächst in der Todesart. Die Kreuzigung galt als schändlichste aller möglichen Hinrichtungsarten, die normalerweise nur an entlaufe-nen Sklaven, Aufständischen oder Verbrechern durchge-führt wurde. Die Kreuzigung Jesu bot daher Anlass für Spott und Hohn. Dies illustriert die älteste Abbildung des gekreuzigten Christus. Sie ist eine heidnische Karikatur aus dem 3. Jahrhundert und zeigt einen gekreuzigten Esel mit der Unterschrift: „Alexamenos betet seinen Gott an.“

    Die kritischen Stimmen gegen den Tod Christi sind bis in die Gegenwart hinein nicht verstummt. Auf be-sondere Ablehnung stößt heute die Deutung des Todes Jesu als Opfer- und Sühnetod, durch den der Zorn Gottes beschwichtigt wird. Seit dem Mittelalter waren Opfer und Sühne über Jahrhunderte für das Gottesverhältnis wichtig. Noch heute begegnet dies in unseren Passions-liedern (z. B. „Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld“, EG 83, Strophe 2).

    Wie ist diese Interpretation des Todes Jesu als Opfer-tod und Sühne jedoch vom Neuen Testament, d. h. von den ältesten Aussagen zum Tod Christi, her zu bewerten? Grundsätzlich gilt, dass die ersten Christen den Tod Christi nur sehr selten als Opfer verstanden haben. Bei Paulus findet sich diese Vorstellung höchstens an einer Stelle (Röm 3,25). Viel häufiger spricht er davon, dass Christus „für“ uns gestorben ist. Dies ist jedoch nicht im Sinne von Sühne zu verstehen. So sind in der griechischen Literatur sehr viele Texte zu finden, in denen davon die Rede ist, dass

    ein Mensch zum Schutz des Vaterlandes oder „für“ andere Personen stirbt und dadurch Unheil von einer Gemein-schaft oder einem geliebten Menschen wie dem eigenen Kind oder dem Ehepartner abwendet. Diese Vorstellung war zur Zeit des Paulus in Sprichwörtern und Inschriften und damit im ganz alltäglichen Leben der Menschen ver-breitet. Auch Paulus knüpft an diese Vorstellung an und deutet den Tod Jesu mit ihr als einen Tod, der in jedem Fall die Rettung der Menschen herbeiführt. Wenn die urchristlichen Autoren nun aber den Tod Jesu ohne die Vorstellungen von Sühne, Opfer und Genugtuung deuten konnten, dann müssen auch wir, denen diese Gedanken ohnehin fremd sind, nicht auf sie zurückgreifen. Denn für Paulus ist der Tod Christi „für“ die Sünder gerade der deutlichste Ausdruck der Liebe Gottes (Röm 5,6-8).

    Dies ist ja auch die Grundeinsicht der reformatorischen Rechtferti-gungslehre: Der Mensch muss für seine Rettung nichts mehr leisten, sondern Gott selbst hat für ihn alles vollbracht. Diese Zusage gilt immer wieder neu, auch uns heute.

    Dr. Christina Eschner, Dozentin für Neues Testament, Hunboldt-Universität Berlin

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    „Der Mensch muss für seine Rettung nichts mehr leisten, sondern Gott selbst hat für ihn alles vollbracht.“

  • | Die große Glocke 6

    Nachrichten aus der evangelischen Welt

    wichtig. Denn das Führen einer Ge-meinde ist ein komplexes Ganzes, die Zusammenarbeit mit Gemeindever-tretung, Presbyterium und Pfarrmit-gliedern ganz wichtig. Interessierte Personen finden eine E-Mail-Adresse und Telefonnummer, um sich über diese Ausbildung zu erkundigen.

    Krankenhausseelsorge – dem Datenschutz geopfert?

    Die seit Mai 2018 geltenden Daten-schutzregeln haben zu einem starken Rückgang der Krankenhausseelsorge geführt. Im Wiener AKH sind die Besuche von evangelischen Kran-kenhausseelsorgerInnen dadurch um 90 % zurückgegangen. Die Kliniken geben kaum noch Patien tIn nen-Daten an kirchliche SeelsorgerInnen weiter. PatientInnen werden häufig nicht ge-fragt, ob sie den Besuch von Seelsor-gerInnen wünschen. Nur wenn Pati-entInnen von sich aus aktiv werden, kann ein Besuch zustande kommen.

    Damit wird das auf Grund der Weltgesundheitsorganisation WHO und auf Grund § 18 Protestanten-gesetz den PatientInnen und ihrer Kirche zustehende Recht auf Kran-kenhausseelsorge praktisch abge-schafft. Die Evangelische Kirchen-leitung hat diesbezüglich Gespräche mit dem Kultusamt aufgenommen.

    Martin Gillinger

    Karfreitag

    Der Karfreitag ist gemeinsam mit dem Oster-sonntag der höchste Feiertag in der Evange-lischen Kirche – und heuer vielleicht auch Ihr persönlicher Feiertag? Daher möchte ich heute nachforschen, wie es dazu gekommen ist. Der Name Karfreitag, der auch stiller oder hoher Freitag genannt wird, leitet sich vom althoch-deutschen kara (= Klage, Trauer) ab und geht dem Karsamstag und Ostersonntag voraus. Speziell an diesem Tag gedenken ChristInnen in aller Welt des Leidens und Sterbens von Jesus am Kreuz. Dass der Karfreitag als Tag des Gedenkens, des Fastens und Betens gelebt wurde, lässt sich bis in das 2. Jhdt. belegen. Interessanterweise war der Karfreitag nicht immer der wichtigste Feiertag – im Mittelalter gehörte er nicht zu den hohen christlichen Fes-ten wie etwa Ostern als Tag der Auferstehung, sondern galt auch da nur als halber Feiertag. Zu dieser Zeit durfte die Arbeit nur während des Gottesdienstes oder bis Mittag ruhen.

    Auch nach der Reformation blieb der Karfrei-tag in vielen Landeskirchen ein halber Feiertag, er sollte „in Maßen gehalten“ werden. Damals wurde in der Evangelischen Kirche nur selten Abendmahl gefeiert, der Karfreitag kristallisierte sich stärker als Bußtag und zur Feier das Abend-mahles heraus. Ab dem 19. Jhdt. wurde der Kar-freitag auch als Unterscheidungsmerkmal zu den Katholiken als Feiertag betont, wobei heute ein Trend zum gemeinsamen Feiern der Osternacht beobachtet werden kann. Aus christlicher Sicht ist Ostern als Tag der Auferstehung, als Sieg des Lebens über den Tod der bedeutendste Tag, und das gilt für alle ChristInnen gleichermaßen.

    Edith Stübler

    Typisch Evangelisch

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    Kirchliche Berufe im Kirchen-Web

    Eine neue Möglichkeit gibt interes-sierten Menschen Gelegenheit, sich über kirchliche Berufe, nämlich Pfar-rerIn, zu informieren. Ende Novem-ber wurde die neue Online-Plattform www.evang.at/PfarrerIn-werden vor-gestellt. Es werden PfarrerInnen und VikarInnen in kurzen Video-Clips vorgestellt. Dabei lernt man, dass PfarrerInnen Menschen sind wie du und ich, aber eben in „geistlichen“ Berufen. Sie haben Partner und Fa-milie, Haustiere, Hobbys und spe-zielle Interessen. VikarInnen sind evangelische TheologInnen, die sich in einer 3-jährigen Ausbildungs-phase befinden. Im praktischen Aus-bildungsdienst werden sie auf den Pfarrberuf vorbereitet. In dieser Zeit besuchen sie das Predigerseminar, in dessen Rahmen sie für Gottesdienste, Seelsorge, Religionsunterricht u. a. ausgebildet werden. Organisations-talent und Managementfähigkeiten sind für den Pfarrerberuf ebenfalls

  • Die große Glocke | 7

    Die Kinderglocke

    Liebe Kinder, die Fastenzeit vor Ostern soll uns an die 40 Tage erinnern, die Jesus betend und fastend in der Wüste verbrachte. Durch das Fasten sollen wir bewusster leben, um uns auf das wichtigste Fest im Christentum vorzubereiten.

    Vielleicht willst du auch auf etwas verzichten? Du musst nicht unbedingt auf Fleisch oder Schokolade verzichten. Benutze einmal die Stiegen statt mit dem Aufzug zu fahren! Du könntest auch das Fern-sehen einschränken oder nicht so viel mit deinem Tablet oder Smartphone spielen.

    Frage stattdessen deine Eltern, Geschwister oder Freunde, ob sie mit dir einen Spaziergang machen. Jetzt im Frühling sprießen die ersten Früh-lingsblumen im Wald und auf den Wiesen. Es gibt

    Bücher, in denen du sehen kannst, welche Blumen jetzt gerade blühen.

    Du kannst ein paar Blumen pflücken und sie pressen. Achte aber darauf, dass man geschützte Blumen nicht pflücken darf.

    Lege die Blumen, die du pressen möchtest, mög-lichst flach zwischen zwei Löschpapierblätter. Dar-auf legst du ein schweres Buch. Dann musst du ein paar Tage warten, bis die Blumen getrocknet sind. Mit den gepressten Blumen (oder auch frischen Blumen) kannst du schöne Bilder gestalten oder kleine Basteleien machen.

    Eine schöne Zeit wünschen Dir Anna und Brigitte

    Auf

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    sen

    Es gibt Bücher, die so gut sind, dass man sie einfach weitergeben muss. Einzigartige Schätze, über die man sich auch noch beim dritten und vierten Lesen wie beim ersten Mal freuen kann. Hier soll der Platz sein, um gute Bücher „aufzulesen“, die vom Glauben und vom (Zusammen-)Leben erzählen. Kennen Sie auch solche Schätze? Wir freuen uns über Ihre Anregungen.Gr

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    Ulf Nilsson, Eva Eriksson

    Die besten Beerdigungen der WeltBeltz&Gelberg, 2012, € 15,90

    „Die ganze Welt ist voll von Toten!“ – Daraus ließe sich doch was machen. Die Beerdigungen AG wird gegründet. Ester, Putte und der Ich-Erzähler werden zu Totengräbern, Trauernden und geistigem Beistand. Einen Tag lang ist es ihre Mission, allen toten Tieren, die sie finden können, eine würdige letzte Ruhestätte zu bereiten. Es beginnt mit einer Hummel, die sie leblos in einem Moment der Langeweile finden. Danach ein paar Fliegen, der Hamster des Nachbarmädchens, ein toter Hahn, ein Hase, ein Igel, die Heringe aus Mamas und Papas Kühlschrank. Sie alle wer-den versorgt und ihnen ein Grab gegraben, sie bekommen ein Kreuz, vom Erzähler ein paar

    Reime und auch die eine oder andere Träne wird vergossen, vor allem vom kleinen Putte, der am wenigsten versteht, was da eigentlich vor sich geht und was Sterben und Tod eigentlich sind. Alles in einem sehr lockeren, fröhlichen Ton, der sich nur kurz noch gegen Ende der Geschichte ändert, als die drei hautnah den Tod einer Amsel miterleben. Das ist etwas anderes, so vor Augen geführt zu bekommen, wie ein Tier stirbt, das gerade noch so lebendig war.

    Das Thema Tod und Umgang mit dem Tod wird in diesem Buch nicht direkt beleuchtet – es ist kein Buch, um einem Kind zu erklären, warum alle Menschen einmal sterben oder wieso jemand früher stirbt als ein anderer – aber es ist eine humorvolle Geschichte über Kinder und ihre Ansichten der Welt. Wie es Monika Osberghaus in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung geschrieben hat: „Ohne albern zu werden, ist ‚Die besten Beerdigungen der Welt‘ eines der erheiterndsten Bücher, die man sich denken kann.“

    Katrin Schädl

  • Falls unzustellbar zurück an Absender: Evangelische Pfarrgemeinde A. u. H. B. Traiskirchen

    Otto-Glöckel-Straße 16, 2514 TraiskirchenP. b. b. Erscheinungsort Traiskirchen, Verlagspostamt Baden

    GZ 02Z032264Mcv, DVR-Nr.: 0418056/134

    Evangelische Pfarrgemeinde A. u. H. B. TraiskirchenPfarrer Dietmar Weikl-Eschner, Tel.: 0699 18877388Kurator Gerhard Los, Tel.: 0680 2464473

    Otto-Glöckel-Straße 16, 2514 Traiskirchen

    Tel. / Fax: 02252 53557E-Mail Kanzlei: [email protected] Redaktion: [email protected]: http://traiskirchen.evang.at

    Kanzleizeiten: Dienstag 09.00–11.30 Uhr Donnerstag 16.00–18.30 Uhr

    Kirchenbeitragsteam: Montag 16.00–17.30 Uhr, erreichbar unter 0699 18877389 oder [email protected]

    Impressum: Medieninhaber Herausgeber und Verleger: Evangelische Pfarrgemeinde A. u. H. B. Traiskirchen, Otto-Glöckel-Straße 16, 2514 Traiskirchen, Tel.: 02252 53557. Für den Inhalt verantwortlich: Pfarrer Dietmar Weikl-Eschner. Redaktion: Martin Gillinger, Katrin Schädl, Edith Stübler, Dietmar Weikl-Eschner, Verena Wurm. Fotos: Verena Wurm (wenn nicht anders angegeben). Grafik: Hilde Matouschek. Druck: druck.at. Offenlegung der Blattlinie nach dem Mediengesetz: Informationen und Nachrichten für Mitglieder und Interessenten der Evangelischen Pfarrgemeinde Traiskirchen.

    Samstagsbrunch

    Gottesglaube und Leidenserfahrungen

    Samstag, 18.04., um 09.00 Uhr(mit Kinderbetreuung!)

    mit Univ-Prof. Dr. Siegfried Kreuzer

    Familiengottesdienst: Tauferinnerung

    Wir erinnern uns an unsere Taufe – ganz gleich, wie lang bzw. kurz sie her ist. Jung und alt sind eingeladen!

    Sonntag, 17.05., um 09.30 Uhr

    Wer möchte, kann seine / ihre Taufkerze mitbringen!