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Die Höhe der Rente wird politischentschieden
Prof. Dr. Christoph Butterwegge lehrt Politikwissenschaft an der Kölner Universität
und sagt: Richtig verteilt sei in einer wachsenden Volkswirtschaft genug für alle da.
Jens Gieseler hat den Buchautor („Armut im Alter“) zum Gespräch getroffen.
Herr Butterwegge, Sie hegen Zweifel an der demographischen Entwicklung?
CHRISTOPH BUTTERWEGGE: Tatsächlich lässt sich Bevölkerungsstruktur nicht
wissenschaftlich exakt prognostizieren. Beispielsweise ist die Zahl der Zuwanderer
in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Problematischer ist aber die
Interpretation der Daten und der politische Umgang damit. Schließlich beruhen der
Wohlfahrtsstaat und damit die gesetzliche Rentenversicherung auf einem
Grundkonsens, welcher Teil des Bruttoinlandsprodukts für Soziales ausgegeben
wird und welche Gesellschaftsschichten wie viel ihres Einkommens dafür
abzweigen müssen. Zu diskutieren ist, wie wir die Schwierigkeiten, die sich aus der
Verschiebung der Altersstruktur ergeben, solidarisch bewältigen.
Das passiert nicht?
BUTTERWEGGE: Die angeblich drohende Vergreisung der Gesellschaft wird
missbraucht, um Renten- und Sozialkürzungen durchzusetzen. Die vorherrschende
neoliberale Sichtweise dramatisiert die demographische Entwicklung und
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Autor: JENS GIESELER | 08.03.2013
Prof. Dr. Christoph Butterwegge lehrt Politikwissenschaft an der Kölner Universität
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1 von 2 11.03.2013 09:14
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Mehr zum Thema Meist gelesen
begründet damit den Um-, genauer: einen weiteren Abbau des Sozialstaates mit
Rentenkürzungen, verschärften Ansprüchen und der Privatisierung von
Lebensrisiken.
Statistisch muss ein Arbeitnehmer aber für immer mehr Rentner arbeiten.
BEUTTERWEGGE: Die Höhe der Renten hängt nicht von der Biologie, sondern von
der Ökonomie und politischen Entscheidungen ab. Unsere Gesellschaft ist so reich
wie noch nie. Produktivität, Bruttoinlandsprodukt und Volkseinkommen wachsen
trotz der Veränderung des Altersaufbaus. Wenn die deutsche Gesellschaft will,
kann sie den demografischen Wandel und seine Folgen solidarisch bewältigen.
Was fehlt, ist eine Umverteilung von oben nach unten, die der Bekämpfung sowohl
von öffentlicher wie von privater Armut dient.
Aber sind Rentner gegenwärtig nicht gut genug situiert?
BUTTERWEGGE: Das trifft keineswegs für alle zu. Altersarmut ist kein
Zukunftsproblem. Seit 2003 hat sich die Zahl der älteren Menschen, die die
Grundsicherung beanspruchen, um rund zwei Drittel erhöht. 2011 waren es bereits
über 436.000 Ältere, die im Durchschnitt weniger als 700 Euro pro Monat erhielten.
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Ulmer Denkanstöße: Alt & Jung – für- oder gegeneinander?
Alt und jung lernen voneinander
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2 von 2 11.03.2013 09:14
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Alt und jung lernen voneinander
Eine Leihoma wäre genau das richtige, postet eine alleinerziehende Ulmerin auf
betreut.de. Eine andere sucht eine Art Opa oder Mentor für ihren praktisch
veranlagten Sohn.
Großeltern sind wichtig für Kinder, weil sie gelassener handeln und weniger
involviert sind als Eltern. Sie blicken auf ein Leben mit Höhen und Tiefen zurück,
Beziehungen zu anderen Menschen sind ihnen oft wichtiger als noch materielle
Ziele zu erreichen. Und so lange es der Körper mitmacht, freuen sie sich über die
wuselnde Lebendigkeit der Kleinen. Schließlich kehren die abends wieder nach
Hause zurück.
Doch die Solidarität über die Generation hinweg funktioniert auch andersrum. Seit
mehr als 50 Jahren machen Schüler des Stuttgarter Fanny- Leicht-Gymnasiums
Menschen jenseits der 60 Jahre Bildungsangebote. Zunächst gestartet mit
Landeskunde, Englisch, Französisch und Musik, bringen Jugendliche ab 15 Jahren
inzwischen den Älteren PC und Internet nahe oder machen mit ihnen
Fantasietraining.
„Das Auftreten der Schüler wird souveräner“, erzählt die Initiatorin und ehemalige
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Im Idealfall ergänzen sich die unterschiedlichen Eigenschaften von jung und alt: hier Innovation, da
Erfahrung.
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1 von 2 11.03.2013 09:16
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Physiklehrerin Ruth Schneider, außerdem lernen sie Verantwortung zu
übernehmen und sich auf andere Menschen einzustellen. Bei einem
Durchschnittsalter von 75 Jahren funktioniert bei dem einen das Gehör nicht mehr
so gut und beim anderen ist das Lerntempo deutlich langsamer. Jeweils mittwochs
und freitags kümmern sich 63 Schüler um 170 Senioren. Die 89-jährige Pädagogin
koordiniert zusammen mit der Lehrerin Anne Franke die Kurse und bereitet die
Schüler auf ihre Aufgaben vor.
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Ulmer Denkanstöße: Alt & Jung – für- oder gegeneinander?
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Ulmer Denkanstöße: Alt & Jung – für- odergegeneinander?
Live is life – erst vor Kurzem lief die Filmkomödie „Die Spätzünder“ in den Dritten
Programmen. Ein Mit-Vierziger gründet mit den Bewohnern eines Seniorenheims
eine Band.
Während die Leiterin, auch um ihrer Ruhe willen, die Alten vor dem Leben schützen
will, stürzen die sich wieder voll hinein. Viele sprechen von den „geschenkten
Jahren“. Denn etwa jede zweite Frau, die nach 1970 geboren wurde, kann
erwarten, ihren 100. Geburtstag zu feiern.
Die Zukunft ist silbern
„Die Zukunft ist silbern – gelingt Solidarität zwischen Jung und Alt?“, so lautet der
Titel der 6. Ulmer Denkanstöße vom 14. bis 16. März. Mit dem demografischen
Wandel bleiben Menschen auch jenseits der 65 Jahre fit und suchen ihren aktiven
Platz in der Gesellschaft. Umgekehrt fürchten die Jüngeren um ihre
Gestaltungsräume, wenn sich demnächst die Hälfte der Wähler im Rentenalter
befindet. Weil die Großfamilie als traditionelle Institution zerfallen ist – hier die
beratenden, aushelfenden Alten, dort die bestimmenden, arbeitenden Jungen –,
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1 von 3 11.03.2013 09:18
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Mehr zum Thema Meist gelesen
muss die deutsche Gesellschaft neue Formen entwickeln, wie die drei bis vier
Generationen künftig gerecht miteinander leben können.
Ein gelungenes Beispiel in Ulm, findet Sozialbürgermeisterin Iris Mann, ist der
Arbeitskreis AltJung, eine Zusammenarbeit der Stadt Ulm mit dem Zentrum für
Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Uni Ulm. Bei den
monatlichen Treffen geht es um generationenübergreifendes Lernen. So haben in
den Pfingstferien im vergangenen Jahr 20 Kinder und Jugendliche erfahren, dass
man mit einem Buch mehr machen kann, als es nur zu lesen. Ein ähnliches
Angebot macht das Humboldt-Institut der Uni Ulm, das die Ulmer Denkanstöße
gemeinsam mit der Stadt Ulm und mit Unterstützung der Stiftung Kunst und Kultur
der Sparda-Bank Baden-Württemberg veranstaltet. In den Seminaren diskutieren
Jüngere und Ältere über philosophische Fragen wie gelingendes Leben. Beide
Seiten profitieren von ihren unterschiedlichen Lebenseinsichten.
„Der demographische Wandel ist kein Schreckgespenst“, so Iris Mann, sondern es
stecke viel Potenzial darin – wenn es gelinge, die Chancen zu nutzen. Dabei setzt
die Ulmer Bürgermeisterin auf bürgerschaftliches Engagement, denn das
lebenslange Lernen erhöhe die Lebensqualität. Viele funktionierende Projekte
setzen auf die wertvolle Erfahrung der Alten. Beispielsweise stellen ehemalige
Geschäftsführer Existenzgründern ihr Wissen zur Verfügung, coachen sie vor
Bankgesprächen oder entwickeln gemeinsam einen Businessplan. Seit 25 Jahren
existiert der Arbeitskreis „Senioren helfen Junioren“.
Der Begriff Senioren umfasst eine große Gruppe von Menschen, die gar nicht unter
diesen Hut passen. „Es gibt fitte, reiselustige 80-Jährige und es gibt kranke,
gebrechliche 65-Jährige“, sagt Renate Breuninger, Professorin am Humboldt-
Studienzentrum. Es gehe um würdiges Altern und die Frage, wie gutes Leben
aussehe. Etwa stimme das Bild der bedürftigen Rentner teilweise überhaupt nicht,
weil manche Großeltern Bildungsversicherungen für ihre Enkel abschließen oder
Teile ihres Erbes vorab an ihre Kinder geben, damit die den Hausbau finanzieren
können. „Als Genossenschaftsbank tragen wir selbstverständlich zur Solidarität
zwischen den Generationen bei“, sagt Thomas Renner, Vorstandsvorsitzender der
fördernden Sparda-Bank Baden-Württemberg.
Was ein gerechtes Verhältnis ist, in dem die Bedürfnisse der Generationen
ausgeglichen sind, muss teilweise ganz individuell beurteilt werden. Mit diesem
Thema beschäftigt sich der Eröffnungsvortrag des Kieler Philosophen Wolfgang
Kersting. Weitere prominente Redner wie die ehemalige Familienministerin Ursula
Lehr oder Franz Josef Radermacher Praktiker wie Wolfgang Gründinger, Sprecher
der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen, runden das Programm von
wissenschaftlicher Seite ab.
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3 von 3 11.03.2013 09:18
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Live is life – erst vor Kur-zem lief die Filmkomödie „Die Spätzünder“ in den Dritten Programmen. Ein Mit-Vierziger gründet mit den Bewohnern eines Seniorenheims eine Band.
JENS GIESELER
Während die Leiterin, auch um ihrer Ruhe willen, die Al-ten vor dem Leben schützen will, stürzen die sich wieder voll hinein. Viele sprechen von den „geschenkten Jah-ren“. Denn etwa jede zweite Frau, die nach 1970 geboren wurde, kann erwarten, ihren 100. Geburtstag zu feiern.
„Die Zukunft ist silbern – gelingt Solidarität zwischen Jung und Alt?“, so lautet der Titel der 6. Ulmer Denkanstö-ße vom 14. bis 16. März. Mit dem demografischen Wandel bleiben Menschen auch jen-seits der 65 Jahre fit und su-chen ihren aktiven Platz in der Gesellschaft. Umgekehrt fürchten die Jüngeren um ih-re Gestaltungsräume, wenn sich demnächst die Hälfte der Wähler im Rentenalter befin-det. Weil die Großfamilie als
traditionelle Institution zer-fallen ist – hier die beraten-den, aushelfenden Alten, dort die bestimmenden, arbeiten-den Jungen –, muss die deut-sche Gesellschaft neue For-men entwickeln, wie die drei bis vier Generationen künftig gerecht miteinander leben können.
Ein gelungenes Beispiel in Ulm, findet Sozialbürger-meisterin Iris Mann, ist der Arbeitskreis AltJung, eine Zu-sammenarbeit der Stadt Ulm mit dem Zentrum für Allge-meine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Uni Ulm. Bei den monatli-chen Treffen geht es um gene-rationenübergreifendes Ler-nen. So haben in den Pfingstferien im vergangenen Jahr 20 Kinder und Jugendli-che erfahren, dass man mit einem Buch mehr machen kann, als es nur zu lesen. Ein ähnliches Angebot macht das
Humboldt-Institut der Uni Ulm, das die Ulmer Denkan-stöße gemeinsam mit der Stadt Ulm und mit Unterstüt-zung der Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Ba-den-Württemberg veranstal-tet. In den Seminaren disku-tieren Jüngere und Ältere über philosophische Fragen wie gelingendes Leben. Beide Sei-ten profitieren von ihren un-terschiedlichen Lebensein-sichten.
„Der demographische Wandel ist kein Schreckge-spenst“, so Iris Mann, son-dern es stecke viel Potenzial
darin – wenn es gelinge, die Chancen zu nutzen. Dabei setzt die Ulmer Bürgermeis-terin auf bürgerschaftliches Engagement, denn das le-benslange Lernen erhöhe die Lebensqualität. Viele funkti-onierende Projekte setzen auf die wertvolle Erfahrung der Alten. Beispielsweise stellen ehemalige Geschäftsführer Existenzgründern ihr Wissen zur Verfügung, coachen sie vor Bankgesprächen oder ent-wickeln gemeinsam einen Businessplan. Seit 25 Jahren existiert der Arbeitskreis „Se-nioren helfen Junioren“.
Der Begriff Senioren um-fasst eine große Gruppe von Menschen, die gar nicht unter diesen Hut passen. „Es gibt fitte, reiselustige 80-Jährige und es gibt kranke, gebrechli-che 65-Jährige“, sagt Renate Breuninger, Professorin am Humboldt-Studienzentrum. Es gehe um würdiges Altern und die Frage, wie gutes Le-ben aussehe. Etwa stimme das Bild der bedürftigen Rent-ner teilweise überhaupt nicht, weil manche Großeltern Bil-dungsversicherungen für ihre Enkel abschließen oder Teile ihres Erbes vorab an ihre Kin-
der geben, damit die den Hausbau finanzieren können. „Als Genossenschaftsbank tragen wir selbstverständlich zur Solidarität zwischen den Generationen bei“, sagt Tho-mas Renner, Vorstandsvorsit-zender der fördernden Spar-da-Bank Baden-Württemberg.
Was ein gerechtes Verhält-nis ist, in dem die Bedürfnisse der Generationen ausgegli-chen sind, muss teilweise ganz individuell beurteilt werden. Mit diesem Thema beschäftigt sich der Eröff-nungsvortrag des Kieler Phi-losophen Wolfgang Kersting. Weitere prominente Redner wie die ehemalige Familien-ministerin Ursula Lehr oder Franz Josef Radermacher Praktiker wie Wolfgang Grün-dinger, Sprecher der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen, runden das Programm von wissenschaft-licher Seite ab.
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Prof. Dr. Christoph Butter-wegge lehrt Politikwissen-schaft an der Kölner Uni-versität und sagt: Richtig verteilt sei in einer wach-senden Volkswirtschaft genug für alle da.
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der Zuwanderer in den vergan-genen Jahren stark gestiegen. Problematischer ist aber die In-terpretation der Daten und der politische Umgang damit. Schließlich beruhen der Wohl-fahrtsstaat und damit die ge-setzliche Rentenversicherung auf einem Grundkonsens, wel-cher Teil des Bruttoinlandspro-dukts für Soziales ausgegeben wird und welche Gesellschafts-schichten wie viel ihres Ein-kommens dafür abzweigen müssen. Zu diskutieren ist, wie wir die Schwierigkeiten, die sich aus der Verschiebung der Al-tersstruktur ergeben, solida-risch bewältigen.
Das passiert nicht?BUTTERWEGGE: Die angeb-lich drohende Vergreisung der Gesellschaft wird missbraucht, um Renten- und Sozialkürzun-gen durchzusetzen. Die vor-herrschende neoliberale Sicht-weise dramatisiert die demographische Entwicklung und begründet damit den Um-, genauer: einen weiteren Abbau des Sozial staates mit Renten-kürzungen, verschärften An-sprüchen und der Privatisie-rung von Lebensrisiken.
Statistisch muss ein Arbeit-nehmer aber für immer mehr Rentner arbeiten.BEUTTERWEGGE: Die Höhe der Renten hängt nicht von der Biologie, sondern von der Öko-nomie und politischen Ent-scheidungen ab. Unsere Ge-sellschaft ist so reich wie noch nie. Produktivität, Bruttoin-landsprodukt und Volksein-kommen wachsen trotz der Veränderung des Altersauf-baus. Wenn die deutsche Ge-sellschaft will, kann sie den de-mografischen Wandel und seine Folgen solidarisch be-wältigen. Was fehlt, ist eine Umverteilung von oben nach unten, die der Bekämpfung so-wohl von öffentlicher wie von privater Armut dient.
Aber sind Rentner gegenwär-tig nicht gut genug situiert?BUTTERWEGGE: Das trifft kei-neswegs für alle zu. Altersar-mut ist kein Zukunftsproblem. Seit 2003 hat sich die Zahl der älteren Menschen, die die Grundsicherung beanspru-chen, um rund zwei Drittel er-höht. 2011 waren es bereits über 436.000 Ältere, die im Durchschnitt weniger als 700 Euro pro Monat erhielten.
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Gelebte Solidarität ist nur ein Teil der Generationengerechtigkeit. Foto: © Kneschke Robert – fotolia.com
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Großeltern sind wichtig für Kinder, weil sie gelassener handeln und weniger invol-viert sind als Eltern. Sie bli-cken auf ein Leben mit Höhen und Tiefen zurück, Beziehun-gen zu anderen Menschen sind ihnen oft wichtiger als noch materielle Ziele zu errei-chen. Und so lange es der Kör-per mitmacht, freuen sie sich über die wuselnde Lebendig-keit der Kleinen. Schließlich kehren die abends wieder nach Hause zurück.
Doch die Solidarität über die Generation hinweg funkti-oniert auch andersrum. Seit mehr als 50 Jahren machen Schüler des Stuttgarter Fanny-
Leicht-Gymnasiums Men-schen jenseits der 60 Jahre Bil-dungsangebote. Zunächst gestartet mit Landeskunde, Englisch, Französisch und Musik, bringen Jugendliche ab 15 Jahren inzwischen den Äl-teren PC und Internet nahe oder machen mit ihnen Fanta-sietraining.
„Das Auftreten der Schüler wird souveräner“, erzählt die Initiatorin und ehemalige Physiklehrerin Ruth Schnei-der, außerdem lernen sie Ver-antwortung zu übernehmen und sich auf andere Menschen einzustellen. Bei einem Durchschnittsalter von 75 Jah-ren funktioniert bei dem einen das Gehör nicht mehr so gut und beim anderen ist das Lerntempo deutlich langsa-mer. Jeweils mittwochs und freitags kümmern sich 63 Schüler um 170 Senioren. Die 89-jährige Pädagogin koordi-niert zusammen mit der Leh-rerin Anne Franke die Kurse und bereitet die Schüler auf ihre Aufgaben vor.
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