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BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG Die Nanotechnologie in der gesellschaftlichen Wahrnehmung Dr. René Zimmer

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Page 1: Die Nanotechnologie in der gesellschaftlichen Wahrnehmung · Nanotechnologie in den Massenmedien (2) Medienanalyse der Stiftung Risiko-Dialog (CH) •Artikel berichten überwiegend

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NG Die Nanotechnologie in der

gesellschaftlichen Wahrnehmung

Dr. René Zimmer

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 2

Top Nano Products Of 2005

1. Apple Computer's iPod Nano2. Shemen Industries Canola Active3. O'Lala Foods Choco'la Chewing Gum4. Zelens Fullerene C-60 Face Cream5. Easton Sports Stealth CNT Bat6. Nanotex7. ARC Outdoors, ArcticShield Socks8. Behr NanoGuard Paint9. Pilkington Activ Glass10. NanoTwin Technologies, NanoBreeze Air Purifier

(Forbes/Wolfe Nanotech Report)

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 3

Lebensmittel undNahrungsergänzungsmittel

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 4

Textilien und Leder

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 5

Sonnenschutzmittel und Kosmetika

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 6

Kategorien für Nanoprodukte

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 7

Health & Fitness-Produkte

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 8

Nano-Materialien

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 9

Gesellschaftliche Wahrnehmung der Nanotechnologie

Entscheidend für die Durchsetzung vieler nanotechnologischerProdukte ist letztlich ihre gesellschaftliche Akzeptanz.

Die Wahrnehmung der Nanotechnologie kann abgeleitet werden aus:• Medienanalysen• Bevölkerungsumfragen• Bürgerbeteiligung

Nano ? ? ?

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 10

Nanotechnologie in den Massenmedien (1)

Medienanalyse der Cornell University(USA)

• zwischen 1986 und 2004 rasanterAnstieg der Artikelzahl

• Medieninteresse ist vergleichbar mitdem an der Biotechnologie

• Berichterstattung ist ganzüberwiegend positiv und fokussiert aufFortschritt und ökonomische Vorteile

• im Mittelpunkt stehen Anwendungender Nanotechnologie in den BereichenUmwelt und Medizin

• Risikodiskussion findet kaum statt

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

1986-1999 2000-2001 2002-2003 2003-2004

positiv negativ

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 11

Nanotechnologie in den Massenmedien (2)

Medienanalyse der Stiftung Risiko-Dialog(CH)

• Artikel berichten überwiegend positiv• Chancen werden gesehen:− Aufbau neuer Materialien− Quantensprung im IT-Bereich− Gesundheitsbereich− wirtschaftliches Potenzial• Risiken werden, wenn überhaupt, nur

oberflächlich aufgegriffen− so wird kaum zwischen Risiken

unterschieden, die vom Produkt bzw.vom Produktionsprozess ausgehen

• das Thema Regulierung spielt nuruntergeordnete Rolle in den Artikeln

65%8%

9%

6%

2%10%

Chance eher Chanceausgeglichen eher RisikoRisiko neutral

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 12

Bevölkerungsumfragen (1)

Das Nicht-Wissen über Nanotechnologie sinkt, die Informiertheit nimmt zu!

90,0%

10,0%

71,0%

29,0%

51,8% 48,2%48,0% 45,0%54,2%

45,7%

26,0%

74,0%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

kein Wissen etwas / viel Wissen

2002 USA 2004 UK 2004 USA 2004 D 2005 USA 2005 USA

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 13

Bevölkerungsumfragen (2)

Nanotechnologie wird überwiegend positiv wahrgenommen!

• D: nur 10 % der Befragten befürchten, dass NanotechnologieRisiken mit sich bringt

• UK: 68 % sehen optimistisch in die Zukunft derNanotechnologie (Computer, medizinische Möglichkeiten, neueMaterialien und Kosmetika)

• USA: 40 % denken, dass der Nutzen der Nanotechnologie dieRisiken überwiegt

Risiken überwiegen den Nutzen

22%

Nutzen überwiegt

die Risiken40%

Nutzen und Risiken

halten sich die Waage

38%

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 14

Bürgerbeteiligung in der Nanotechnologie (1)

Consensus Conference on Nanotechnology (USA, April 2005)• aufgrund der unbekannten neuen Eigenschaften von

Nanomaterialien, sollten diese sorgfältig untersuchtwerden, bevor nanotechnologiebasierte Produkte ingrößerer Zahl entwickelt werden

• Definition, was Nanotechnologie ist und Entwicklung vonTestregimes für Nanomaterialien

• verstärkte Forschungsförderung zu gesundheitlichen,gesellschaftlichen und ethischen Auswirkungen derNanotechnologie

• mehr öffentliche Beteiligung an Entscheidungsprozessen• bessere Informationsangebote zur Nanotechnologie für

Laien

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 15

Bürgerbeteiligung in der Nanotechnologie (2)

NanoJury (UK, Mai-September 2005)• hergestellte Nanopartikel sollen wie neue Substanzen

behandelt und entsprechend getestet werden• öffentliche Gelder sollten auf die Erforschung von

Langzeiteffekten der Nanotechnologie auf Gesundheitund Umwelt konzentriert werden

• mehr Transparenz bei der Vergabe öffentlicherForschungsgelder

• weitergehende Beteiligungs- undInformationsangebote für Laien

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 16

Gesellschaftliche Wahrnehmung

Nanotechnologie wird in der Gesellschaft ganz überwiegendpositiv wahrgenommen!

• Medien berichten positiv über Nanotechnologie• Bevölkerung sieht überwiegend Chancen• allerdings Forderung nach mehr Information und

Beteiligung• diese Forderung deckt sich mit den Anstrengungen

der Wissenschaft, der Politik und der Wirtschaft,transparent zu agieren, offensiv zu kommunizierenund Beteiligungsangebote zu unterbreiten

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 17

Aktivitäten des BfR (1)

Delphi-Befragung zu Risiken nanotechnologischerAnwendungen

• frühzeitige Identifikation potenzieller Risiken derNanotechnologie in verbraucherrelevanten Bereichen

• Ermittlung der Auswirkungen der verstärktenAnwendung der Nanotechnologie durch Verbraucher

• Entwicklung von Handlungsstrategien zurRisikovermeidung bzw. Risikominimierung

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 18

Aktivitäten des BfR (2)

Durchführung einer Verbraucherkonferenz zur Wahrnehmung derNanotechnologie

• Erarbeitung eines qualifizierten Meinungsbildes vonVerbraucherinnen und Verbrauchern zu nanotechnologischenAnwendungen in den Bereichen Lebensmittel, Kosmetika undBedarfsgegenstände

• Möglichkeit der direkten Beteiligung an der öffentlichen undpolitischen Diskussion zu einem gesellschaftlich relevantenThema

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 19

Ausblick

Ob sich das positive Image der Nanotechnologie hält, hängtvon verschiedenen Faktoren ab:

• Bieten bereits die Nanoprodukte der 1. Generationdem Verbraucher einen Nutzen?

• Gibt es Anwendungsbereiche der Nanotechnologie,die ethisch fragwürdig erscheinen?

• Wird die Wahrnehmung der Nanotechnologie mitErfahrungen mit der Gentechnik oder Atomkraftverknüpft?

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 20

Subjektive Wahrnehmung technologiebezogener Risiken

Angstfaktoren (nach Burson-Marsteller 2004)

Angstfaktoren Atom-energie

Gen-technik

Elektro-smog

Nanotech-nologie

Unzureichendes Wissen

Unsichtbarkeit

Unnatürlichkeit

Unkontrollierbarkeit

Ungleiche Verteilung von Risikound Nutzen

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Dr. René Zimmer, 22.03.2006, Fortbildung für den Öffentlichen Gesundheitsdienst Seite 21

Konsequenz für Lebensmittelsektor

Wenn Nanotechnologie durch intelligenteVerpackungen Lebensmittel sicherer macht(z.B. Überschreitung des Verfallsdatums,Anzeigen von Verunreinigungen) wird dieAkzeptanz beim Kunden groß sein.

Wird Nanotechnologie eingesetzt, industrielleProdukte in Geschmack, Konsistenz oderZubereitung zu optimieren, werden Ängstevor möglichen Gefahren der neuenTechnologie aufkommen.

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NG DANKE FÜR IHRE

AUFMERKSAMKEIT

Dr. René Zimmer

Bundesinstitut für RisikobewertungThielallee 88-92 � D-14195 BerlinTel. 0 30 - 84 12 - 3808 � Fax 0 30 - 84 12 - [email protected] � www.bfr.bund.de