Die Kuhn-Orgelder Kilianskirche

Korbach

Eingeweiht imApril 2011

Die Orgel - Ein Instrument mit vielen Klängen

Eine gute Pfeifenorgel ist auch heute noch ein Einzelstück: Die Mensur(=Pfeifenmaße) jedes Registers wird der Akustik der jeweiligen Kirche angepasst,die einzelnen Pfeifen mit hoher Präzision von Hand gefertigt und zum Schluss imKirchenraum auf den benötigten Klang gebracht (intoniert). Eine automatisierte,fabrikmäßige Produktion ist hier nicht möglich. Eine Orgel erhält ihremusikalische Persönlichkeit durch die verschiedenen Klangfarben (Register), indenen sie gespielt werden kann. Unsere neue Orgel ist ein dreimanualigesInstrument mit 34 klingenden Registern sowie 2 Transmissionen. Insgesamtstehen in dieser Orgel ca. 2400 Pfeifen. Die größte ist über 5 Meter lang, diekleinste misst nur wenige Zentimeter. Besonders überzeugend lassen sich auf ihrromantische Kompositionen bis hin zur französischen und englischenKathedralmusik des 19. Jahrhunderts darstellen. Aber auch Kompositionenälterer und moderner Komponisten finden gültige Klangfarben.

I. Hauptwerk: C - a³ (58 Tasten)1. Bourdon 16‘2. Principal 8‘3. Bourdon 8‘4. Gambe 8‘5. Octave 4‘6. Quinte 2 ²/³‘7. Superoctave 2‘8. Mixtur 5f. 2‘9. Fagott 8‘

II. Solo C - a³ (58 Tasten)1. Concertflöte 8‘2. Prästant 4‘3. Rohrflöte 4‘4. Cornet 2f. 2 ²/³ ‚ + 1 3/5‘5. Flageolet 2‘6. Scharf 3-4f. 1 1/3‘7. Trompete 8‘8. Clairon 4‘

Tremulant

III. Schwellwerk: C - a³ (58 Tasten)1. Salicet 16'2. Flûte harmonique 8‘3. Viola da gamba 8‘4. Voix céleste 8‘5. Fugara 4‘6. Flûte octaviante 4‘7. Flautino 2‘8. Plein-jeu 4f. 2 ²/³‘9. Basson 16‘10. Trompette harmonique 8‘11. Hautbois 8‘

Tremulant

Pedal C - g1 (32 Tasten)1. Principalbass 16'2. Subbass 16'3. Quintbass 10 ²/³‘4. Salicetbass (Transmission SW) 16'5. Octavbass 8'6. Violoncello (Transmission SW) 8'7. Octave 4'8. Posaune 16'

Koppeln: II-I, III-I, III-I Sub, III-II, I-P, II-P, III-P, III-P superSpielhilfen: Jalousieschweller III, Registercrescendo,

Setzeranlage -14 Bänke mit je 1000 Plätzen

Die Orgel - Disposition

Die Korbacher Kilianskirche, dieälteste der Korbacher Kirchen undMittelpunkt des historischen Kernsder Altstadt, ist ein besonderesWahrzeichen der Stadt Korbach unddes Landkreises Waldeck-Frankenberg.

Die Orgel trägt in vornehmsterWeise zu Gottes Lob und Preis beiund begeistert mit ihren Klängenund ihrer Musik viele Menschen inGottesdienst und Konzert.

Nachdem die alte Orgel zunehmendDefekte zeigte, entschloss sich dieEvangelische Kirche in KorbachAnfang des Jahrtausends zu einemNeubau. Nach intensivenVorüberlegungen und großemEinsatz konnte im Jahr 2011 dieneue Orgel eingeweiht werden.

Ein bleibender Wert für kommendeGenerationen konnte geschaffenwerden. Die Gemeinde freut sich,dass sie durch den Klang der Orgeldie Verkündigung des Evangeliumsin ganz neuer Weise erlebt. IhreFreude und ihre Trauer, ihr Glaubeund ihr Zweifel können musikalischeinfühlsam begleitet werden.

Die Orgel -Ein Credo für Musik und Raum

Die Kilianskirche wurde 1335-1420erbaut und ist eine dreischiffige,frühgotische Hallenkirche. Die Halledes Kirchenschiffs besteht aus dreimal drei gotischen Kreuzrip-pengewölben, wobei das mittlereGewölbe mit einem offenenSchlussstein den Mittelpunkt derKirche markiert. Standort der neuenOrgel ist nun der Bereich vor demNordportal. Die beiden Hauptachsender Kirche - die West- Ost- Achsevom Turm zum Altar und die Süd-Nord- Achse vom reich geschmück-ten Südportal zur neuen Orgel -kommen so wieder zu ihrer Gel-tung. Der freie Durchgang vomTurm in das Kirchenschiff ist seitdem Abbau der alten Orgel im Ok-tober 2009 wieder möglich undzeigt in beeindruckender Weise dieSchönheit und Erhabenheit desInnenraums unserer Kilianskirche.

Die Orgel -Ein neuer Standort

Die Orgel - Ein Gewand ausArchitektur und Klang

Die neue Orgel steht ebenerdig anihrem neuen Platz und ist als freistehende Orgelskulptur von allenSeiten erlebbar.Das „Gesicht“ der Orgel, der so-genannte Prospekt, fügt sich mit ei-genständiger und selbstbewusster -aber keinesfalls „selbstherrlicher“-Formensprache harmonisch in denKirchenraum ein.Der Orgelprospekt nimmt die klareFormensprache des gotischenRaumes bewusst auf: Er zeigt diehorizontalen, vertikalen undkreuzförmigen Linien der Architek-tur. Auch spiegeln sich die neunJoche der Kirche in neun Einzelele-menten des Orgelprospektes wieder.Für die architektonische Gestaltungdes Orgelprospektes konnten wirden Architekten Götz Faubel-Gäbaus Köln gewinnen. Er brachteseine reiche Erfahrung aus vieleninternationalen Projekten ein, dieinsbesondere auch mit der FirmaKuhn gemeinsam gestaltet wurden.

Unsere Kiliansorgel ist eine gelun-gene Symbiose von altbewährtenund modernen Elementen. Siebesitzt Schleifladen und eineäußerst sensible mechanische Spiel-traktur (= Verbindung von der Tastezum Tonventil). Diese Technik hatsich im Orgelbau seit über 500Jahren bewährt. Die Registertraktur(= An- und Abschaltung der ver-schiedenen Klänge) hingegen istelektrisch gebaut. Dies ermöglichtes, mehrere Tausend unterschied-liche Klangmöglichkeiten vor zuprogrammieren und auf Knopfdruckzu wechseln. Neben der modernenlastabhängigen Steuerung desGebläsemotors steht die bewährteTechnik, für jedes Werk einen ei-genen Balg (hier Schwimmerbälge)einzusetzen. Das Instrument ist einhandwerkliches Meisterstück - alleHolz- und Metallarbeiten sind inder hervorragenden Qualität ausge-führt, die notwendig ist, um eineOrgel zu bauen, an der auchzukünftige Generationen nochFreude haben können. Ausgeführtwurde der Orgelbau von derSchweizer Firma Kuhn-Orgelbau.Sie können sich im Internet genauerüber die Firma Kuhn informieren:www.orgelbau.ch.

Die Orgel -Tradition und Moderne vereint