die reise ins ungewisse - evangelisches gemeindeblatt

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www.evangelisches-gemeindeblatt.de Mitessen: Frauen träumen, Pfarrer kochen Seite 18 Mitleiden: Kreuzwege auch vor Karfreitag Seite 20 Mitmalen: Paramente aus der Lebenskrise Seite 24 Mitsingen: Rockfestival nur für Jesus Seite 29 Flüchtlinge in Serbien Die Reise ins Ungewisse Seite 4 Erleben, woran wir glauben 11 13. März 2016 Judika 111. Jahrgang

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www.evangelisches-gemeindeblatt.de

Mitessen:Frauen träumen,Pfarrer kochen Seite 18

Mitleiden:Kreuzwege auch vor Karfreitag Seite 20

Mitmalen:Paramente aus der Lebenskrise Seite 24

Mitsingen:Rockfestivalnur für Jesus Seite 29

Flüchtlinge in Serbien

Die Reise ins Ungewisse Seite 4

E r l e b e n , w o r a n w i r g l a u b e n

1113. März 2016Judika111. Jahrgang

EG_GES_11_01 1 07.03.2016 13:21:42

Judenmission als Begriff kritisiertDer Vorsitzende des pietistischen Evangelischen Gemeinschaftsver-bands Württemberg, Steffen Kern, hat sich gegen den Begriff „Judenmission“ ausgesprochen. Wenn Christen gegen-über Juden Jesus Christus als Weg zu Gott bezeugten, sei „der Begriff Juden-mission als unangemessen abzuleh-nen“, schreibt Kern in einem Beitrag für die evangelische Monatszeitschrift „zeitzeichen“. Denn damit werde sug-geriert, dass das Christuszeugnis ge-genüber Juden „eine Variante der Völ-kermission“ sei. Stattdessen sei es aber „Ausdruck christlicher Identität auf der Basis großer Gemeinsamkeit“.Die Gemeinsamkeiten zwischen Ju-den und Christen sieht der Pfarrer und Autor in der Verbundenheit durch die „gemeinsame Schrift der Hebräischen Bibel“ und durch die „Erwählung Gottes“. „Dabei löst die Erwählung der Kirche die Erwählung Israels kei-nesfalls ab“, schreibt Kern und kün-digt an, „jeder Form des Antijudais-mus oder Antisemitismus“ zu wider-sprechen und zu widerstehen. Zu-gleich plädiert der Pietist Kern aber auch dafür, die messianischen Juden anzuerkennen und den Dialog mit ih-nen zu führen. epd

Die Bischöfe rufen zur Wahl aufDie baden-württembergischen Bi-schöfe haben gemeinsam zur Teil-nahme an der Landtagswahl am 13. März aufgerufen. Eine hohe Wahlbe-teiligung stärke Demokratie und Rechtsstaat, schreiben die Bischöfe in ihrem Wahlaufruf. Christen könnten mit dem Urnengang Verantwortung dafür wahrnehmen, welche Werte in der Gesellschaft verwirklicht werden. Parteien, die die parlamentarische De-mokratie, den Rechtsstaat und die Grundrechte infrage stellen, seien da-bei für Christen nicht wählbar, heißt es. Unterschrieben ist der Wahlaufruf von Landesbischof Frank Otfried July, dem Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, dem ba-dischen Landesbischof Jochen Corne-lius-Bundschuh und dem Freiburger Erzbischof Stephan Burger. epd

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TitelthemaZwischenstation SerbienEine Momentaufnahme auf der Balkanroute,wo das Diakonische Werk Württemberg. Seite 4

ZeitgeschehenSternchen und ein weites Herz„Ohne Beziehung keine Erziehung“ ist die Devise im SOS-Kinderdorf. Seite 8

FamilienlebenMit Fantasie und ErfindungsgeistEs fällt keine Meisterin vom Himmel, auch die Tischmütter nicht. Seite 10

KultourAuch in Italien geschätztEr hat viel in Italien gebaut, aber auch in Stuttgart gewirkt: Johann Michael Knapp. Seite 12

GlaubenslebenIn Gottes Wege einwilligenImpuls zum Predigttext für den Sonntag Judica von Friederike Wagner. Seite 15

Aus dem LandTraum auf LachsschaumWovon träumen Frauen? In Ulm wollte man der Frage auf den Grund gehen. Seite 18

Nicht nur KarfreitagIn vielen Kirchengemeinden gibt es auch dieses Jahr wieder Kreuzwege. Seite 20

Ein rotes Band der LiebeEine komplexe Symbolik zeichnen die Paramente von Angelika Paerschke aus. Seite 24

RubrikenRadio & Fernsehen Seite 36

Unterhaltung Seite 37

Wohin im Land Seite 38

Impressum Seite 39

Titelfoto: Gemeindeblatt

In diesem Heft

Panorama2

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Panorama2

Reiseveranstalter: BINDER Reisen GmbH, Bergheimer Str. 12, 70499 Stuttgart Reisevermittler: Ev. Gemeindepresse GmbH, Augustenstr. 124, 70197 Stuttgart • Es gelten die AGBs des Reiseveranstalters und des Reisevermittlers. Mit Aushändigung des Sicherungsscheins ist eine Anzahlung in Höhe von 15% des Reisepreises fällig. Restzahlung 2 Wochen vor Reiseantritt, anschließend erhalten Sie Ihre Reise- und Flugunterlagen. Mindestteilnehmerzahl: 20 Personen. Verfügbarkeit, Druck & Satzfehler vorbehalten.

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Unsere Leserreisen 2016Erleben, woran wir glauben. Bei Reisen mit Geist und Herz.

Gemeindeblatt-Leserreisen … unterwegs in einer Gruppe von Gleichgesinnten mit christlicher Orientierung… persönlich betreut durch einen Gemeindeblatt-Reisebegleiter… tägliche Andachten und besondere Begegnungen … Kultur, Geschichte und Glauben erleben

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EG_GES_11_02 2 07.03.2016 13:22:27

Luther und die HexenDie Geschichte der Hexerei wird in einer Sonderausstellung des Mittelalterlichen Kriminalmuseums in Rothenburg ob der Tauber beleuchtet. Unter dem Titel „Mit dem Schwert oder festem Glauben – Luther und die Hexen“ werde be-sonders der Reformator Martin Luther im Fokus stehen, kündigt das Museum auf seiner Internetseite an. Die Aus-stellung soll im Mai 2016 beginnen und bis zum Jahr 2018 gezeigt werden.

◼ Internet: www.kriminalmuseum.eu

Persönlich gemeintSehr, sehr gerne!

„Schön, dass Sie bei uns anrufen!“ „Sehr, sehr gerne!“ „Wir freuen uns auf Sie!“ Fast täglich fliegen uns in unserer Service-Gesell-schaft Sätze wie diese um die Oh-ren. Mir gehen diese aufgebla-senen, überschwänglichen und häufig nur auswendig gelernten Phrasen zumeist auf die Nerven. Mehr als einmal habe ich erlebt, dass es mit der Freundlichkeit schnell vorbei war, wenn es wirk-lich ein Problem gab. Und mit der Hilfsbereitschaft, wenn man tat-sächlich einmal Hilfe brauchte.Probieren Sie doch mal, im Hotel auf die Frage zu antworten: „Hat-ten Sie eine gute Anreise?“ Der Mitarbeiter hört Ihnen oft nicht einmal zu, weil es ihn tatsächlich nämlich gar nicht interessiert, sondern ihm irgendein Vorgesetz-ter eingeflüstert gesagt, dass er das bitte zu fragen habe. Ich wünsche mir mehr Menschen, die auf dieses Gewäsch verzich-ten. Die weniger große Worte ma-chen, mir dafür aber wirklich wei-terhelfen, wenn ich diese Hilfe auch brauche. Auch eine Kirchen-gemeinde muss sich nicht pausen-los mit den Etiketten „freundlich“ und „einladend“ schmücken. Es ist viel besser, wenn man es im Alltag und im Umgang den Men-schen dann wirklich ist.Vielleicht ist es die Sehnsucht nach etwas mehr ehrlichen Emo-tionen, die mich umtreibt. Nach Menschen, die nicht stromlinien-förmig Formeln nachplappern, sondern in ihrer ganz eigenen Sprache reden. Weniger ist da oft mehr, meint Ihr

Andreas Steidel

Kochlöffel rufen zum GottesdienstEine Autofelge mit Kochlöffel dient auf der Ostseeinsel Fehmarn als Er-satz für einen maroden Glockenturm. Die evangelische Kirchengemeinde ruft auf diese originelle Weise zu ihren Gottesdiensten. „Unsere Kon-firmanden dürfen abwechselnd den Kochlöffel schwingen“, sagte Gemein-depastor Bertold Kark-Carlson. Das Ersatz-Geläut sei zwar nicht so wie die Glocken von weither zu hören, aber es werde weit mehr bestaunt, sagt der Pastor. epd

July im WeinbergLandesbischof Frank Otfried July ist Zielperson beim ersten „Promi-Ca-ching“ zugunsten des „Haus der Kin-derkirche“ des Landesverbands für Kindergottesdienst. Die spannend-sportliche Suche mittels elektronisch übermittelter Geodaten führt am 19. März durch die Weinberge um Schloss Beilstein. Wer Rätsel löst oder sich die Zieldaten kauft, wird den im Weinberg versteckten Bischof finden. epd

AusgezeichnetDie Buber-Rosenzweig-Medaille 2016 ist im Rahmen der Woche der Brüder-lichkeit an den Erziehungswissen-schaftler Micha Brumlik übergeben worden. Mit der undotierten Aus-zeichnung wird der 68-jährige jü-dische Professor und Publizist für sei-nen jahrzehntelangen Einsatz zur Ver-ständigung zwischen Juden und Christen in Deutschland geehrt, wie der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mitteilte. epd

KirchentagsterminDer Termin für den 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund steht fest: Das Glaubensfest der evangelischen Laienbewegung fin-det über das Fronleichnamswochen-ende vom 19. bis 23. Juni statt, teilte der Kirchentag in Berlin mit. epd

» Menschlichkeit ist zwar ein sehr wichtiges Gebot, doch findet auch sie Grenzen in den eigenen Fähigkeiten. «

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer zu den Belastungsgrenzen der Kommunen bei der Aufnahme von Flüchtlingen.

Die gute Nachricht

Hoch im Kurs steht das Pop-Oratorium „Luther“ bei Chören: Für die geplante Aufführung am 21. Januar 2017 in Stuttgart sind bereits 1200 Mitsänger gefunden worden. Deshalb planen die Projektleiter gleich einen zweiten Termin einen Tag später, bei dem dann noch einmal über 1000 Freizeitsänger eine Bühne bekommen sollen. Das Musikstück aus der Feder des Musical-Au-tors Michael Kunze und des Komponisten Dieter Falk erzählt vom Ringen des Reformators um die biblische Wahrheit und Luthers Auseinandersetzung mit Kirche und Obrigkeit. Foto: privat

◼ Internet: www.luther-oratorium.de/stuttgart

3Panorama

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

3Panorama

EG_GES_11_03 3 07.03.2016 13:22:28

Zwischenstation SerbienSerbien ist ein Transitland für Flüchtlinge. Tausende von Menschen zogen bis vor Kurzem hier jeden Tag durch. Auf einem Rastplatz an der Grenze verweilen sie ein paar Stunden, trinken, essen, gehen auf die Toilette und zum Arzt. Eine Momentaufnahme aus einem Land auf der Balkanroute, wo aktuell auch das Diakonische Werk Württemberg mit seiner Partnerorganisation EHO hilft. Von Andreas Steidel

Es ist gar nicht so einfach, mit Zita Be-lic ein paar Minuten zu sprechen. Ei-ner nach dem andern kommt zu ihr in das kleine Sprechzimmer. Erkältete Kinder, hustende Erwachsene, Kranke, die nach einer Amputation Schmerzen haben. „Wir tun, was wir können“, sagt die serbische Notärztin. Das Zeit-fenster ist knapp, in dem sie die Flücht-linge versorgen kann. Die meisten sind nur wenige Stunden hier, jeden Mo-ment kann die Nachricht kommen, dass der Zug nach Kroatien da ist und sie weitermüssen.Der Zug nach Kroatien! Wer eine Fahrkarte ergattert, ist glück-selig. Wieder einen Schritt weiter auf dem Weg nach Mitteleuropa. Die meis-ten haben nur ein Ziel: „Germany“, „Deutschland“, „Alemania“. Es ist das gelobte Land für die, die aufgebrochen sind und hoffen. Auf Frieden, Wohl-stand und ein besseres Leben. 700 000 Flüchtlinge haben 2015 Ser-bien passiert. Seit Ungarn im Oktober seinen Grenzübergang dicht gemacht

hat, nehmen sie fast alle den Weg über Kroatien. Ein Bus bringt sie von der mazedonischen Grenze in den Nor-den, ein Zug über die Grenze in die EU. Alles ist erstaunlich gut organi-siert, funktioniert reibungslos. Je schneller, desto besser.Ein heruntergekommenes Autobahn-motel bei Adaševci ist der Arbeitsplatz

von Zita Belic. Im jugos-lawischen Bürgerkrieg wurde es zerschossen und seither nicht wieder in Betrieb genommen. Hier kommen täglich über zehn Busse mit Flüchtlingen an. Sie ste-

hen dicht an dicht, unentwegt steigen neue Menschen aus. Es sieht aus wie auf dem Fanparkplatz eines Fußball-Bundesligavereins, nur dass hier kei-ner am Abend wieder die Heimreise antreten will. Zwischen den Flüchtlingen wuseln Mitarbeiter der Hilfsorganisationen herum. Geben Anweisungen, halten Dokumente hoch, erklären entgeistert dreinschauenden Ankömmlingen,

dass sie mit diesen Papieren nicht wei-terkommen. Seit es ein einheitliches Erfassungsdokument mit biometri-schen Daten gibt, haben die ein Prob-lem, die zu früh die Grenze nach Ma-zedonien passiert haben.„Die Abwasserleitungen“, stöhnt Gi-orgi Sanikidze. Der Mann aus Geor-gien mit der blauen Weste ist Leiter der Uno-Flüchtlingshilfe in Adaševci. Seit es chemische Toiletten gibt, hat sich die Lage etwas entspannt. Das Trink-wasser wird in Tankwagen gebracht, aus zahlreichen Kleintransportern werden Bananen, Brote und Äpfel aus-geladen. Auch Socken und Unterwä-sche sind der Renner, noch ist es drau-ßen kalt und auf der Flucht ist vieles zerschlissen worden.Zita Belic kommt aus der nordserbi-schen Stadt Novi Sad. Sie arbeitet für die kirchliche Hilfsorganisation EHO (Ecumenical Humanitarian Organiza-tion), einer Partnerorganisation des Diakonischen Werkes Württemberg. Drei Tage in der Woche schickt EHO seine Leute hier her, mit Essen, Klei-dung und Medikamenten. Es ist er-

Der Transit ist erstaunlich effizient organisiert

Auf dem Weg ins gelobte Deutschland: Täglich kommt auf dem Rast-platz in Adaševci ein Dutzend Busse mit Flücht-lingen an.Foto: Gemeindeblatt

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

EG_GES_11_04 4 07.03.2016 13:25:41

staunlich, wie schnell innerhalb von nur wenigen Monaten ein effizientes Hilfssystem für die Menschen auf der Durchreise entstanden ist.Kahled Haji (30) ist vor einem Monat mit seiner Familie aus Syrien geflohen. Damaskus, die Türkei, Griechenland, Mazedonien. Jetzt steht er mit seiner Frau und den drei Kindern auf einem Rastplatz in Serbien und schwärmt von Deutschland. Als Kellner habe er in Syrien gearbeitet, und wenn es gut läuft, will er bald auch als Kellner in Deutschland sein Geld verdienen. „Ihr sucht doch Kellner, oder?“, fragt er. Khairi Elios Biso (26) ist ein kurdischer Jeside aus dem Irak. Die religiöse Minderheit wird vom Is-lamischen Staat verfolgt. „Was die mit Frauen und Mädchen machen, ist schlimm“, sagt er. Schon vor Monaten hat er mit seiner Familie seine Heimat verlassen, war lange in der Türkei und ist dann per Boot nach Griechenland weiter. Wohin sie wollen? „Nach Deutschland!“ Und arbeiten? „Egal, Hauptsache Frieden.“ Er lächelt, doch seine Frau mit dem Kind auf dem Arm sieht besorgt aus. Ob alles wohl so eintreffen wird, wie sie es sich erhoffen?Viele Familien kommen auf dem Rast-platz vom Adaševci an. Ganze Clans mit Onkeln und Tanten, doch auch Väter und Mütter, die ihre Kinder ver-missen. Dann ist wieder Giorgi von der

Uno gefragt. Per Handy und dem Nachrichtenprogramm „Whats App“ tauscht man sich mit anderen Grenz-stationen aus und versucht, die Men-schen, die sich verloren haben, wieder zu einander zu bringen. Das Mobiltelefon ist wichtig für die Flüchtlinge. So bleiben sie untereinan-der und mit ihren Familien in Kontakt. Überall auf dem Rastplatz gibt es „Free Wifi“, ein kostenloses Computernetz, das sie benutzen dürfen. Und natür-lich eine Aufladestation für das Handy. Soforthilfe im 21. Jahrhundert ist auch

eine Soforthilfe für leer-gelaufene Smartphone-Akkus.Keiner weiß, warum an diesem Tag kein Zug im Bahnhof von Sid eintrifft. Täglich ändert sich die Lage, gibt es neue An-

weisungen und Durchführungsbe-stimmungen. Sid liegt etwa zehn Kilometer vom Autobahnrastplatz Adaševci entfernt. Es ist der Grenz-bahnhof nach Kroatien. Sobald der Zug dort eintrifft, wird eine Nachricht nach Adaševci geschickt, und der Bus kann starten. Balkanroute wird dieser Fluchtweg über Griechenland, Mazedonien, Serbien, Kroatien und Österreich genannt. Wer Serbien erreicht hat, gehört schon zu den Glücklichen. Inzwischen werden nur noch Iraker, Syrer oder Afghanen durchgelassen. Alle anderen bleiben zurück, Alge-

rier, Marokkaner oder Pakistani, ha-ben keine Chance mehr. Sie hängen nun wieder in Griechenland fest. Ein Verschiebebahnhof der Verantwort-lichkeiten mit immer undurchlässi-ger werdenden Grenzen, die man im neuen Europa schon für überwunden hielt. Oft muss binnen Minuten entschieden werden, wer ein Syrer oder Iraker ist. „Die reine Willkür“, sagt Flüchtlings-helfer Giorgi Sanikidze. Entmutigen wollen er und seine Leute sich den-noch nicht lassen. Auch Zita Belic er-ledigt geduldig ihre Arbeit. Sie ist an-strengend, aber auch erfüllend. Und manchmal gibt es sogar echten Grund zur Freude: „Zweimal wurden in Adaševci sogar schon Babys geboren“, erzählt sie mit einem Lächeln. Welch ein Start ins neue Leben und welch ein Symbol der Hoffnung. ■

Opfer am Karfreitag

Traditionell ist das Gottesdienstop-fer am Karfreitag der Aktion „Hoff-nung für Osteuropa“ gewidmet. Damit unterstützen das Diakoni-sche Werk Württemberg und die Landeskirche Projekte wie die Flüchtlingshilfe in Serbien und die Integration aus Deutschland abge-schobener Roma. Es gibt aber auch Hilfsprogramme für Flüchtlinge in Griechenland und Rumänien.

Für vieleist jetzt Griechenland Endstation

Serbische Not-ärztin Zita Belic, Familie Haji aus Syrien: Viele Kinder sind erkältet, brau-chen Essen und medizinische Versorgung.Fotos: Gemeindeblatt

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Titelthema 5

EG_GES_11_05 5 07.03.2016 13:25:44

Eine Heimat, die keine mehr istSeit Serbien als sicheres Herkunftsland gilt, werden Roma in großer Zahl dorthin zurückgeschickt. Das trifft auch bestens ins deutsche Leben integrierte Kinder, wie Beispiele aus Novi Sad zeigen. Nicht wenige kommen aus Baden-Württemberg und verstehen nun die Welt nicht mehr. Von Andreas Steidel

Valentina Aklapi (10) ist ein aufge-wecktes Mädchen. Als sie in Stuttgart in die Schwabschule ging, kam sie gut mit. Ihre Noten waren vielverspre-chend, wenn sie so weitermachen würde, dann könnte aus ihr im Leben wirklich etwas werden. Doch am 17. November 2015 ging Valentinas Traum zu Ende. Da stand nachts um vier Uhr die deutsche Polizei vor der Haustür. Abschiebung! Nach fast zwei Jahren musste sie in eine Heimat zurückkeh-ren, die für sie gar keine ist.Valentina Aklapi ist eine von mehreren Tausend serbischen Roma, die 2015 wieder zurückgeschickt wurden. Seit

das osteuropäische Land den Status eines sicheren Drittstaates hat, geht es schnell mit den Asylverfahren. Beson-ders hart trifft es dabei die, die schon lange von zu Hause fort waren, die sich eingelebt hatten in ihrer neuen Heimat in Deutschland. Valentinas Va-ter war Hausmeister in einem Flücht-lingswohnheim in Stuttgart, ihre Mut-ter Reinigungshilfe. Mit ihren drei Ge-schwistern Sadije, Enis und Osman redete sie bald Deutsch: „Ja gut, war schön, komm her, so doch nicht.“Die Kinder sprechen auch jetzt noch gerne Deutsch miteinander. Es ist wie ein Spiel, das man aus einer anderen

Welt mitgebracht hat. Die neue Welt hingegen liegt in Serbien. Dort sind sie über ihre ursprüngliche Heimat Pris-tina im Kosovo hingekommen. „Im Kosovo“, sagt Vater Elez, „gibt es für uns überhaupt keine Arbeit.“ Auch in Serbien tun sie sich schwer. Es ist anders als in Deutschland mit einer Bürokratie, auf die man sich nicht immer verlassen kann und einer Wirtschaft, die weitgehend am Boden liegt. In Novi Sad haben sie nun im-merhin ein kleines Häuschen, das ih-nen die Schwiegermutter überlassen hat. Valentina und ihre Geschwister gehen dort zwischenzeitlich auch auf

Wo ist sie zu Hause? Valentina Aklapi spricht perfekt Deutsch und muss nun wieder in Serbien leben. Am schlimmsten trifft es die, die in Elendsquartieren wie dem Slum Banglades hausen.Fotos: Gemeindeblatt

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Titelthema6

EG_GES_11_06 6 07.03.2016 13:25:47

die Schule. Serbisch müssen sie erst noch richtig lernen, weil zu Hause bei den Roma Albanisch gesprochen wird oder eben Deutsch. Für viele der zu-rückgekehrten Roma-Kinder ist es ein Absturz ins Bodenlose, bei dem sie nicht selten den Anschluss verlieren. Über den Hilfsarbeiter-Status kommen dort nur die Allerwenigsten hinaus.Besonders schwer haben es die, die in Slum-Siedlungen wie Banglades leben. Während Valentina und ihre Familie immerhin noch am Rande der Groß-stadt wohnen, liegt das Elendsquartier Banglades in einer Brache ein paar Ki-lometer außerhalb von Novi Sad. Sei-nen Namen trägt es nicht umsonst, es sieht dort ähnlich aus wie in vielen Ar-menquartieren der Dritten Welt.In Banglades landete vor drei Monaten auch Familie Greku. Am Heiligabend 2015 wurden sie abge-schoben, aus Enzklösterle im Schwarzwald in eine Behausung, vor der sich Dreck und Müll stapeln. Es gibt kein Badezimmer und kein Klo, irgendwie müssen die sechs sich bei Verwandten oder irgendwo draußen erleichtern. So sieht es dann auch aus in Banglades.Immerhin: Seit die ökumenische Hilfs-organisation EHO dort Zuschüsse gibt für die Verbesserung der Wohnsitua-tion und die Bildung der Kinder, hat sich dort vieles verändert. Immerhin gehen derzeit 68 von 128 Kindern in die Schule und manche der Behelfsbe-hausungen sind nun mit richtiger To-ilette, Küche und Teppichböden aus-gestattet. Auch das Haus von Adem Greku hatte schon mal ein Bad, „doch der Vorbesitzer hat nicht darauf aufge-passt“, sagt Adem Greku. Oder aber die Armaturen zu Geld ge-macht. Es ist nicht so ganz einfach, die Roma von ihren Lebensgewohnheiten

wegzubringen. Nicht jeder will ein an-deres Leben leben, das Müllsammeln und Recyceln funktioniert bei ihnen sogar ausgesprochen gut und ist bes-ser als die völlige Erwerbslosigkeit. Zumal es in Serbien keine Rohstoffver-wertung wie in Deutschland gibt und die Roma damit sogar eine ökonomi-sche Nische füllen.Die eigentliche Chance der Verände-rung besteht jedoch darin, die Kinder in die Schule zu bringen. Besuchen sie regelmäßig den Unterricht und vieleicht sogar eine weiterführende Schule, dann kann es sogar in Serbien sein, dass sie Arbeit und einen Ausbil-dungsplatz finden.Es gelingt bis jetzt nur in Ausnahme-fällen. Der Prozentsatz der Studenten liegt bei den Roma unter einem Pro-zent. Bekommen die Rückkehrer keine

richtige Förderung, ist es mit ihrem Startvorteil bald vorbei. 3672 Rück-kehrer wurden auf dem Flughafen in Belgrad 2015 gezählt. Es sind fast alles abgewiesene Roma aus Deutschland.

Momentan kommen die Rückkehrer häufig in Chartermaschinen an. Es sind so viele, dass es sich lohnt, für sie ein eigenes Flugzeug einzusetzen. Wer aus Baden-Württemberg abge-schoben wird, steigt meistens im Ba-den-Airpark bei Baden-Baden ein. Mehrere Flugzeuge kommen derzeit pro Woche an.In Belgrad erwarten sie die Mitarbeiter des Rückkehrer-Büros im Flughafen. Es ist eine Anlaufstelle, die weiterhilft mit Telefon, Adressen und dem Kon-takt zum Sozialamt. Die Sozialhilfe-sätze sind gering in Serbien, umge-rechnet 140 Euro für Familien. Wer wiederholt das Land verlässt, be-kommt die Sozialhilfe nach der Rück-kehr für sechs Monate gestrichen. Das

soll die Roma zum Bleiben bewegen. Viele probieren es dennoch immer wieder, tauchen in die Illegalität ab oder wechseln den Namen, was in Ser-bien problemlos möglich ist.Bajram Saitovic gehört zu den Roma in Serbien, die sich für die Reintegra-tion der Rückkehrer engagieren. Gleichwohl kritisiert er die Auswei-sung von denen, die schon jahrelang im Ausland gelebt haben: „Wie human ist das denn, wenn man Kinder ab-schiebt, die schon integriert waren?“Vielleicht wird Valentina ja eines Tages doch wieder nach Deutschland kom-men. Ganz legal, wenn Serbien Mit-glied der EU ist und die Frage bleibt, wie sinnvoll ihre Abschiebung eigent-lich war. ■

Viele Kinder der Roma gehen nicht in die Schule

Der Roma Bajram Saitovic setzt sich in Serbien für die Rechte seiner Minderheit ein.Foto: Gemeindeblatt

Serbien

Bis 2003 hieß Serbien Jugoslawien. Es war der letzte Staat aus Titos Balkan-Reich, der an der Idee eines gro-ßen Ganzen festhielt. Mit 77 474 Quadratkilometern ist es etwas größer als Bayern, wobei die Serben selbst eine andere Rechnung haben: Für sie gehört der seit 2008 unabhängig gewordene Kosovo mit seinen knapp 11 000 Quadratkilometern immer noch dazu. Von den etwa sieben Millionen Einwohnern Serbiens leben 1,4 Millionen in der Hauptstadt Belgrad. Sie war einst der Regierungssitz Gesamt-Jugoslawiens, was man den überdimensionierten Regierungsgebäuden bis heute ansieht. Die zweitgrößte Stadt ist Novi Sad im Norden mit 340 000 Einwohnern. Serbien ist ein wirtschaftsschwaches Land mit einer Ar-beitslosigkeit von 22 Prozent (inoffiziell über 30 Pro-zent). Auf der Liste der Länder mit ausländischen In-vestitionen belegt es einen der letzten Plätze. Seit 2012 ist Serbien EU-Beitrittskandidat, Mitte 2014 wurden die Verhandlungen begonnen. An eine Aufnahme in die EU ist jedoch nicht vor 2020 zu denken.

SERBIEN

KOSOVOMONTE-NEGRO

ALBANIENMAZEDONIEN

BULGARIEN

RUMÄNIEN

UNGARN

KROATIEN

BOSNIEN UND

HERZE- GOWINA

Belgrad

Novi Sad

Ada ševci

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Titelthema 7

EG_GES_11_07 7 07.03.2016 13:25:50

Sternchen und ein weites Herz„Ohne Beziehung keine Erziehung“ – das ist die Devise von Anne Ludewig. Die Württembergerin hat ein weites Herz – für Kinder und Jugendliche, die von ihren leiblichen Eltern nicht mehr betreut werden können. Die Zeit, die sie ihnen schenkt, ist für die 43-Jährige ein wichtiger Teil ihres Lebens geworden, den sie nicht mehr missen möchte. Von Franciska Bohl

Die Luft ist erfüllt von einem warmen, süßen Geruch. Die letzten Reste an Milchreis sind verzehrt, lautes Be-steck- und Geschirrklappern kündigen das Ende der gemeinsamen Mittags-mahlzeit an. Marie und Jonas disku-tieren lautstark, wer dran ist, die Spül-maschine auszuräumen. Doch wie immer findet sich auch jemand, der kleine Handgriffe wie diese übernimmt.„Wir erstellen be-wusst keinen Dienst-plan, sondern möch-ten, dass die Kinder ihre Arbeit aus eige-ner Motivation tun“, sagt Anne Lu-dewig. Hilfreich ist dabei die so ge-nannte „Sternchenliste“, die an der Küchenwand hängt und auf der po-tenzielle Hausarbeiten notiert sind: Fegen, Waschbecken putzen oder Müll rausbringen – für jeden Einsatz

erhält der fleißige Helfer ein Stern-chen, bei fünf davon einen Preis. Es ist der ganz normale Familienalltag, mit dem die SOS-Kinderdorfmutter in ihrem Job konfrontiert wird. Und den sie als wichtigen Teil sieht, um den Kin-dern die notwendige Stabilität in ihrem Leben zu verleihen. Bevor sie Kinder-dorf-Mutter wurde, arbeitete die 43-Jäh-

rige 20 Jahre lang als Erzie-herin im Kindergarten. „Dort habe ich mich allerdings eher wie eine Animateurin gefühlt“, beschreibt sie es. Ihr Herzenswunsch jedoch war es, „mit Kindern den All-

tag zu leben und sie auf ihrem Lebens-weg ein Stück weit zu begleiten“. Ein lang gehegter Traum, der ihr je-doch erst richtig bewusst wurde, als sie vor zwei Jahren ihre Stelle wech-selte und in Schorndorf beim SOS-Kinderdorf begann. „Das war ein Stück

weit wie nach Hause kommen“, sagt sie. Und betont gleich darauf, dass sie den Kleinen zwar ein Zuhause und eine mütterliche Rolle anbieten könne – mehr aber auch nicht. „Die Kinder haben ja Eltern. Und die eigene Mutter gibt es nur einmal.“Neun Kinderdorffamilien verteilen sich derzeit auf dem Gelände der Einrich-tung in Schorndorf-Oberberken. Anne Ludewig lebt in einem der Häuser, zu-sammen mit den jungen Mitbewoh-nern, die zwischen fünf und 18 Jahre alt sind. Es sind Kinder, deren leibliche Eltern ihre Erziehung nicht wahrneh-men können und die auf Vermittlung des Jugendamts im SOS-Kinderdorf un-tergebracht werden. „Die betroffenen Familien leiden unter unterschiedli-chen Problemen, die aber nicht immer selbstverschuldet sind“, erklärt Hanne Mörtl, Leiterin des SOS-Kinderdorfs Württemberg in Schorndorf.

Serie

In unserer Serie „Weites Herz“ stellen wir Menschen mit weitem Herzen vor. Teil 5: Im SOS- Kinderdorf.

Fegen, putzen, Müll rausbringen

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Zeitgeschehen8

Garantiert Ihr schönstes Osterei in Ihrem Nest!

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Die Feste des Jahres wie Ostern, Weihnachten oder der Advent sind Lebensschätze – wenn man nur wüsste, worum es dabei wirklich ginge.

Der Schriftsteller und ev. Theo loge Uwe Metz erklärt humorvoll, was es tatsächlich mit ihnen auf sich hat.

Das Familienbuch zu den christlichen Festen

mit fröhlich illustrierten Geschichten und Hintergrund-informationen zu den besonderen Zeiten im Kirchenjahrfür Leser und Vorleser von 11 bis 99 Jahren.

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EG_GES_11_08 8 07.03.2016 11:32:09

Der normale Tagesablauf von Anne Ludewig beginnt frühzeitig: Um 5.30 Uhr klingelt der Wecker, kurze Zeit später weckt sie die Kinder. Nach dem gemeinsamen Frühstück verabschie-det sie ihre Zöglinge in Schule und Kindergarten und ist den Vormittag meist mit Terminen wie Supervisions-sitzungen, Therapeuten-Gesprächen oder Besprechungen beschäftigt. Nach der Mittagspause sind die Kinder dann mit Hausaufgaben und Spielen beschäftigt, abends treffen sich alle um 17 Uhr wieder zum Abend-brot. Es folgt gemeinsames Fernsehen, Vorlesen, Singen oder Beten, je nach Bedürfnis. Anne Ludewig ist es wichtig, auf je-den individuell einzugehen. Auch bei der persönlichen Betreuung. „Man-che Kinder brauchen mehr Distanz, andere besonders viel Fürsorge“, sagt sie. „Ich versuche jedem zu geben, was er braucht, aber natürlich habe ich auch meine Schwachstellen.“ Die

meisten Kinder nennen sie „Anne“ oder „Anni“, auch, weil manche sie noch als Erzieherin kennen. Inzwi-schen gehen jedoch auch viele dazu über, sie „Mutti“ zu nennen. Trotz der Zuneigung und Zeit, die Anne Ludewig den Kindern schenkt, ist es für sie wichtig, sich zwischen-durch abzugrenzen. Auch räumlich.

„Dann gehe ich in mei-nen Wohnbereich und schnaufe mal für 15 Mi-nuten durch.“ Ihren Ur-laub verbringt sie in

ihrer zweiten Wohnung in Winnen-den, um zwischendurch etwas Ab-stand zu kriegen. Nach einer Woche, gesteht sie, bekomme sie allerdings schon wieder Sehnsucht nach ihren Sprösslingen.Was sie den Kindern mit auf den Le-bensweg geben möchte? „Dass sie sich selber wertschätzen und selbstbe-wusst durchs Leben gehen können. Ich möchte sie auf ihre Gaben hinwei-sen und sie ermutigen, ihre Fähigkei-ten zu stärken.“ ■

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Information

Im SOS-Kinderdorf finden eltern-lose und verlassene Kinder ein neues Zuhause. Sie wachsen dort zusam-men mit ihrer SOS-Kinderdorf-Mut-ter und mit Geschwistern auf. Jeweils fünf bis zehn Mädchen und Jungen leben gemeinsam mit ihrer SOS-Mut-ter in einem Familienhaus. Zehn bis 15 SOS-Kinderdorf-Familien bilden eine Dorfgemeinschaft. Das erste SOS-Kinderdorf wurde 1949 von Hermann Gmeiner in der

Tiroler Kleinstadt Imst gegründet. Anstoß dafür war das Elend, in das der Zweite Weltkrieg unzählige Kin-der gestürzt hatte. Dabei vertrat Gmeiner einen familiennahen An-satz der Kinderbetreuung, basierend auf vier pädagogischen Prinzipien: die Mutter, die Geschwister, das Haus und die Dorfgemeinschaft.

◼ Weitere Informationen im Inter-net unter www.sos-kinderdoerfer.de

Vorlesen, nahe sein, Anteil nehmen: SOS-Kinderdorf-Mutter Anne Ludewig.Foto: privat

Mal 15 Minuten verschnaufen

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Zeitgeschehen 9

EG_GES_11_09 9 07.03.2016 11:32:10

Mit Fantasie und ErfindungsgeistEs fällt keine Meisterin vom Himmel, auch die Tischmütter nicht. Wenn sie auf die Anfrage des Pfarrers mit Ja geantwortet haben, brauchen sie Anleitungen. Und die gibt es auch. Von Astrid Gehrig

Nun ist man also „Tischmutter“, und wie geht es dann weiter? „Zum Glück gab es einen Ordner mit sehr guten Unterrichtsvorschlägen für die einzel-nen Themen“, erinnert sich Renée B. aus der Kirchengemeinde Schönberg. Damit hatten sie und ihre Mitstreite-rinnen eine theologisch-didaktische Grundlage, von der sie ausgehen konnten. Denn in der Regel sind Tisch-mütter weder Pfarrerinnen noch aus-gebildete Pädagoginnen, sondern Laien. Aber sie sind Müt-ter und wissen, wie Kin-der im Alter von 8 Jahren ticken. Sie wissen auch, dass es schwierig werden kann, Kindern am Nachmittag nach einem anstrengenden Schultag – und womöglich eingeklemmt zwi-schen Fußballtraining und Klavierun-terricht – etwas zur Taufe oder zum Abendmahl zu erzählen. Dass dann manchmal der Grad der Aufmerksam-keit gegen Null geht, parallel dazu aber das Herumgehampel und das Herum-blödeln ansteigen. Ist die Gruppe so-wieso schon sehr groß, ist das Unter-richten echte Schwerstarbeit. Deshalb

rät Renée B., lieber mehrere kleine Gruppen zu bilden und maximal fünf Kinder in eine Gruppe aufzunehmen. Dann benötigt man natürlich wieder mehr Tischmütter, denn zwei pro Gruppe sollten es schon sein. Außerdem braucht es eine gehörige Portion Fantasie und Erfindungsgeist, um die einzelnen Unterrichtsstunden trotz guter Vorlagen und Unterrichts-vorschläge nicht nach trockenem Un-terricht aussehen zu lassen. Zwar sind

die meisten Kinder im Al-ter von acht Jahren noch empfänglich für einen kre-ativen und fantasievollen Zugang zu Fragen des Glaubens, weshalb Singen und Beten, Basteln, Malen

und Geschichtenhören bei den Unter-richtsvorschlägen ganz oben stehen. Das Kneten, Formen und Verzieren der Abendmahls-Brötchen ist ein Höhe-punkt. Aber ob eine Stunde gelingt, hat man trotz bester Vorbereitung und Absicht nicht immer im Griff. Dass die Lerninhalte schon lange nicht selber erarbeitet werden müssen, son-dern es – gut zehn Jahre nach Einfüh-rung von Konfi 3 in Württemberg –

eine Fülle von Vorschlägen zur Gestal-tung der einzelnen Stunden sowie Anregungen zum Geschichtenerzäh-len, Basteln und Spielen gibt, ist das eine; eine solide theologisch-theoreti-sche Einweisung in den Themenka-non von Konfi 3 das andere. Hier sind die Pfarrerinnen und Pfarrer gefragt. Je fundierter diese Vorbereitungsstun-den sind, desto kompetenter fühlen sich die Laien-Katecheten hinterher im Unterricht. Je enger die Rückkoppelung an die Pfarrerin oder den Pfarrer ist, desto souveräner ist das Auftreten der Er-satz-Lehrer. In der Kirchengemeinde Stuttgart-Birkach gibt es diese vorbe-reitenden Treffen vor jedem der drei Themenkomplexe. Für diese Ge-sprächsrunden mit ihren Tischeltern nimmt sich Pfarrerin Ursula Wilhelm

Zwischen Fußball und Klavier

Im Zentrum der Fragen: das Abendmahl. In Brotform oder als Hostie.Fotos: Stefanie Salzer Deckert/pixelio; sabine oesterlin/pixelio

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Familienleben10

EG_GES_11_10 10 07.03.2016 11:33:41

Zeit, denn sie weiß, dass davon Ent-scheidendes abhängt. Deshalb hat sie erfahrene Eltern und engagierte Ge-meindemitglieder in einem Kompe-tenzteam für Konfi 3 zusammenge-führt, die gemeinsam mit ihr die abendlichen Treffen gestalten. Bei diesen Gesprächen habe sie sehr viel für sich selber gelernt, erinnert sich Anke B., die katholische „Tisch-mutter“. Sie wisse jetzt mehr über das evangelische Abendmahl als über die katholische Eucharistiefeier. Auch Astrid S. und Kirsten B. bestäti-gen, dass sie durch ihr Engagement als Tischmütter mit lange verschüttet ge-glaubten Glaubensinhalten in Berüh-rung gekommen seien. Denn es ist ja gerade wegen ihrer Kinder, dass Müt-ter wie Anke B., Astrid G. oder Kirsten B. bereit, motiviert und offen waren, sich mit Fragen des Glaubens ausein-anderzusetzen, sich überhaupt auf die Thematik einzulassen.Aber wer weiß denn aus dem Stegreif, wie viele Sakramente die evangelische Kirche kennt? Und was ein Sakrament als solches auszeichnet? Oder ab wann in der Geschichte der Kirche Kinder zur Eucharistie und zum evangeli-schen Abendmahl zugelassen wur-den? Und was haben wir Eltern und die Taufpaten noch gleich bei der Taufe versprochen? Und wie hängen Taufe und Konfirmation zusammen? Fragen über Fragen. Hier ist bei den meisten Tischmüttern eine gewisse Nachschulung erforderlich. Fehlt jedoch diese professionelle Be-gleitung und Vorbereitung durch die Pfarrerin oder den Pfarrer, kommt es bei den „Tischmüttern“ rasch zu Ne-

gativerlebnissen und Frust. Sie habe sich allein gelassen und nicht ernst genommen gefühlt, sagt Sabine S. Als Ersatztheologin zu fungieren, ohne dass sich die eigentlich zuständige Pfarrerin für den Unterricht, die Kinder und die ehrenamtlich tätigen „Tisch-mütter“ zu interessieren schien, das habe sie der Gemeinde noch weiter entfremdet. Dabei hatte sie sich von ihrem Engagement einiges erhofft. Für sich und ihre Tochter. Anfangs habe sie sich sogar überlegt, ihre Tochter am

Ende der sechsmonatigen Konfi 3- Zeit taufen zu lassen. Dass daraus nichts geworden ist, hängt ganz wesentlich mit ihren Frusterfahrungen zusam-men. Denn reine Basteltreffen, sagt Sabine S., könne man jederzeit auch unter einem anderen Motto stattfinden lassen, dazu benötige man das Thema Glauben und Kirche nicht. ■

◼ Mehr zum Thema finden Sie auf dem Familienportal des Gemeinde-blatts: www.luthers-familienzeit.de

Gut zu wissen

Zweiphasenmodell: Seit dem Be-schluss der Landessynode 2010 ist Konfi 3 ein reguläres Modell in der Landeskirche. Jede Gemeinde ent-scheidet selbstständig, ob sie Konfir-mandenarbeit in Klasse 3 und 8 oder ausschließlich in Klasse 7 und 8 an-bieten will. Im Unterschied zu dem Konfirmandenunterricht in der Mit-telstufe, den ein Pfarrer hält, werden bei Konfi 3 die Eltern oder Großel-tern einbezogen. In Kleingruppen vermitteln sie in drei bis sechs Mo-naten ihren und anderen Kindern Themen wie „Taufe“, „Kirchenjahr“ und „Abendmahl“. Die Teilnahme an

Konfi 3 ist freiwillig und keine Vor-aussetzung für die spätere Teilnahme am Konfirmandenunterricht in Klasse 7 und 8. Um an Konfi 3 teilzunehmen, müs-sen die Kinder nicht zwingend ge-tauft sein. Wer später jedoch konfir-miert werden möchte, muss seine Taufurkunde vorlegen oder die Taufe vor der eigentlichen Konfirmation nachholen.Interessierte Eltern, die mithelfen wollen, wenden sich an das Pfarr-büro ihrer Gemeinde, um sich über Konfi 3 vor Ort oder im Kirchenbe-zirk zu informieren.

Der gedeckte Tisch wartet am Ende der Konfirmations-zeit.Foto: Raphael Reischuk/pixelio

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Familienleben 11

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EG_GES_11_11 11 07.03.2016 11:33:43

Auch in Italien geschätztEr hat viele Villen und Palazzi in Italien gebaut, aber auch in Stuttgart gewirkt. Die Säule zum 25. Regie-rungsjubiläum von König Wilhelm I. und der Königsbau in Stuttgart sind vom damaligen Hofbaumeister Johann Michael Knapp. Der wurde vor 225 Jahren geboren. Von Gerhard Raff

Sein Vater Johann Michael Knapp (1742 – 1804) hatte es zum Obermeis­ter der Stuttgarter Bäckerzunft ge­bracht und die Waiblinger Rotgerbers­tochter Elisabetha Margaretha Bauder (1761 – 1834) geheiratet. Und die hat am 10. März 1791 in Stuttgart das gleichnamige, hochbegabte Bäcker­büble auf die Welt gebracht, das schon mit 17 Jahren in Karlsruhe am Poly­technikum (spätere TH) studieren durfte. Sein Lehrer ist der berühmte badische Baumeister Johann Jakob Friedrich Weinbrenner (1766 – 1826), Sohn eines Zimmermanns, gewesen. Und seit 1815 hat er am Nesenbach beim berühmten württembergischen

Bildhauer Johann Heinrich Dannecker (1758 – 1841), Sohn eines Stallknechts, weiterstudiert.Und von 1818 bis 1840 hat er in Rom gelebt. Erst hat ihm der Vater, danach der König Wilhelm I. Kost und Logis bezahlt, mit der Zeit aber hat er sich dann als Kupferstecher, archäologi­scher Zeichner und Architekt selber verhalten können. Und er hat vom Ti­ber aus auch Entwürfe für Bauwerke in der Heimat geliefert, beispielsweise für das Schloss Rosenstein oder für Königin Katharinas Grabkapelle auf dem Württemberg, aber der König hat sich dann doch für die Baupläne seines damaligen Hofbaumeisters Giovanni Salucci (1769 – 1845) entschieden.

Aber dafür hat der junge Schwabe grad genug Aufträge in Rom erhalten, ers­tens weil er ein Käpsele war, zweitens hat er am liebsten mit Handwerkern aus seiner Heimat – „mit schwäbischer Präzision und Perfektion“ – geschafft. Unter anderem am Palazzo di Venezia, der k. u. k. österreichischen Botschaft, oder am Deutschen Archäologischen Institut, und hat auch etliche Villen für die römische Hautevolee erbaut, was dem „Cavaliere Giovanni Knapp“ – „als einzigem Nicht­Italiener unter den Architekten Roms“ – ein ansehn­liches Vermögen, aber auch in seiner Branche natürlich einen Haufen Nei­der eingebracht hat. Wichtig für die Italiener ist er aber auch mit seinen Kupferstichen und seinen archäologischen Zeichnungen geworden, dafür musste er den gan­zen Stiefel bis nach Pompeji und weiter bis nach Sizilien runter­laufen. Und gemeinsam mit dem vom bayrischen Kö­nigshaus unterstützten Ar­chitekten Johann Gottfried Gutensohn (1792 – 1851), einem Lehrling des Münch­ner Hofbaumeisters Leo von Klenze (1784 – 1864), hat er un­ter anderem das wunderschöne Buch „Denkmale der christlichen Religion oder Sammlung der ältesten Kirchen Roms“ herausgebracht. Jetzt wird der Kerle auch noch katho­lisch. Und das nicht nur, aber auch sei­ner Braut zuliebe, der Maria Josepha Sophia Friederike Haag (1812 – 1865). Das ist des Fürstlich Hohenlohe­Bar­tensteiner Hofmaurers und späteren dortigen Stadtschultheißen Töch­terlein gewesen. Die war schon als ganz junges Mädle von der ledig ge­bliebenen Prinzessin Sophie von Ho­henlohe­Bartenstein (1758 – 1836) an Kindes statt angenommen worden, und durfte mit ihr anno 1820 nach Rom ziehen. Nach dem Tod der lie­ben Fürstin hat das 25­jährige Fräu­lein dann anno 1837 ihren 21 ½ Jahre älteren Landsmann Knapp geheiratet. Aber die Ehe ist nicht gut gegangen, erst hatte sie eine Fehlgeburt, dann be­

kam sie Rheuma, und anno 1844 hat er sie rausgeschmissen. Und sie ist als Nachhilfelehrerin fast verhungert, weil er anfangs nur wenig Unterhalt, nämlich 15 Gulden im Monat, später gar nichts mehr gezahlt hat, und so „geriet die Frau in bittere Armut“. Er dagegen war anno 1840 von seinem König höchstpersönlich von Rom nach Stuttgart geholt worden als Nachfolger von dem (auch so bettelarm in seiner Vaterstadt Florenz verstorbenen) Hof­baumeister Salucci mit 2200 Gulden Jahresgehalt. Und hat unter vielem anderem die (leider verschwundene) „Pompejanische Villa“ für den Schrift­steller und Politiker Friedrich Notter (1801 – 1884) auf dem Bergheimer Hof gebaut. Seine zwei Hauptwerke aber stehen immer noch auf dem und am Schlossplatz: Die Jubiläumssäule zum

25­jährigen Regierungsjubiläum König Wilhelms I. anno 1841,

das „Landeskerzenlicht.“ Und der Königsbau. Wegen „zunehmender Kränklich­keit“ hat er da jetzt aber sei­nen Kollegen Hofbaumeister

Christian Friedrich von Leins (1814 – 1892), den Steinbre­

chers­ und Wengertersbuben aus dem Bohnenviertel, weiterschaffen lassen müssen. Die Einweihung anno 1859 hat er ja noch erlebt, aber dann ist er „nach einem langen, schmerzhaf­ten Krankenlager“ am 22. Oktober 1861 „am Zehrfieber“ und „ohne leibliche Erben“ in seiner Vaterstadt verstorben und auf dem Fangelsbachkirchhof ver­graben worden.Seine arme Sophie hat jetzt vom König als Hofbaumeisterwitwe eine jährliche Rente von 269 Gulden erhalten, aber das Mädle aus Bartenstein ist nur we­nige Jahre hernach in Paris gestorben. In jener Stadt, wo die Bauern aus ih­rer Heimat immer das berühmte „Bo­euf de Hohenlohe“ hingetrieben und verkauft haben. Und wo aus dem „Régiment de Hohenlohe“ des Fürs­ten Ludwig Aloysius von Hohenlohe­Bartenstein (1765 – 1829) anno 1831 die berüchtigte Fremdenlegion her­vorgegangen ist. ■

Serie

Landsleute – Gerhard Rafferzählt(Teil 145)

Der Historiker stellt Frauen und Männer vor, die mit Württemberg verbunden sind und die Geschichte geschrieben haben.

Im Hintergrund gut zu erkennen: Die Jubiläums-säule (rechts) und der Königs-bau. Beide wurden von Johann Michael Knapp gebaut.Foto: Peter Dietrich

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

12 Kultour

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Gottes Wege sind dunkel, aber das Dunkel liegt nur in unseren Augen, nicht auf seinen Wegen.Matthias Claudius

Foto

: epd

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Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

EG_GES_11_13 13 07.03.2016 15:45:21

Sonntag13. MärzPsalm 102EG 278

Herr, höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir kommen! Psalm 102,2

In der größten Not helfen uns kaum noch wohlformulierte Gebete und li-turgische Formeln. Nein, wir dürfen Gott unser ganzes Elend klagen. Ja, wir dürfen alles sogar laut herausschreien. Wir haben einen gütigen Herrn, dem unser Ergehen nicht egal ist. Er wird hören und zur rechten Zeit handeln. Ja, wir haben einen lebendigen Gott, der uns gerne hilft.

Montag14. März Johannes 17,1–8EG 66

Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Johannes 17,3

Jesus bringt es auf den Punkt. In seinem besonderen Gebet nennt Jesus das, worauf es allein ankommt. Wer Jesus als den Sohn Gottes erkennt, erhält ewiges Leben. Wer die Wahrheit über die Vergebung unserer Sünden annimmt, gehört zu Gott. Wer sich ganz dem dreieinigen Gott anvertraut, wird für immer in Gottes Ewigkeit gehören. Das ist das Ziel der Sendung Jesu.

Dienstag15. März Johannes 17,9–19EG 171

Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Johannes 17,15

Jesus betet für uns. Kurz bevor Jesus in das schlimmste Leiden gehen muss, tut er nichts anderes, als für uns zu beten. So ist Jesus: immer in Liebe für uns Menschen da. Er bittet seinen himmlischen Vater, dass wir bewahrt bleiben vor dem Bösen. Christen fliehen nicht aus der Welt, sondern sie stellen sich im Namen Jesu dem Bösen entgegen. Er hilft dabei!

Mittwoch16. März Johannes 17,20–26EG 267

Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Johannes 17,21

Jesus bittet um Einheit. Jesus war immer mit seinem himmlischen Vater untrennbar verbunden. Diese Einheit ist das Vorbild für alle Christen. Weil Jesus wusste, dass sich seine Kirche von Anfang an zersplittern wird, betet er um Einheit. Das heißt, wir sollten Christen anderer Prägung und Über-zeugung annehmen. Weil sie denselben Herrn haben. Ekkehard Graf

Donnerstag17. MärzMarkus 14,26–31EG 382

Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Markus 14,30

Ein Treuebruch kündigt Jesus an. Mit der Verleugnung sagt sich Petrus los von Jesus als dem erwarteten Messias. Petrus hängt aufrichtig an Jesus, aber sein Denken und Wollen können die Vorgänge der Passion Jesu als Gottes Willen nicht erkennen. Petrus vermag das alles nicht zu fassen, auch nicht sein eigenes Verhalten. Können wir unser eigenes Verhalten immer „begreifen“?

Freitag18. MärzMarkus 14,32–42EG 95

Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. Markus 14,38

Anfechtung und Versuchung gelten in dieser Welt dem, der zu Gott gehört. Jesus ergibt sich schmerzhaft dem Willen Gottes und erfährt von seinen Jüngern den krassen Gegensatz durch deren ahnungslosen Schlaf. Die an-gefochtene menschliche Schwachheit kann nur durch den bereitwilligen, von Gott gegebenen Geist, durch Wachen und Beten, überwunden werden.

Samstag19. MärzMarkus 14,43–52EG 77

Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s; den ergreift und führt ihn sicher ab. Markus 14,44

Ein Zeichen der Freundschaft und Ehrerbietung wird für den schändlichen Verrat missbraucht. Die Gestalt des Verräters hat immer wieder zum Nach-denken angeregt: In der berühmten handgeschnitzten Abendmahlsdarstel-lung des Heilig-Blut-Altars soll Tilman Riemenschneider die Köpfe der Jün-ger so gestaltet haben, dass jeder von ihnen an der Stelle des Judas stehen könnte. Klaus-Dieter Eitel

Wort für den Tagfür die Woche vom 13. März bis 19. März

Wochenlied: O Mensch, bewein dein Sünde großEvangelisches Gesangbuch (EG), Nummer 76

Wochenspruch: Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse,

sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele. Matthäus 20,28

Ekkehard Graf ist promovierter

Theologe und Gemeindepfarrer

in Owen.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Glaubensleben Farbe des Kirchenjahres: Violett14

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Dekanatsbezirk Stuttgart

Botnang, Gemeindesaal, Flecken-waldweg 3: So 10 GD (Baisch); Fr19 Taizégebet. – Gemeindezentrum,Fleckenwaldweg 3: So 10 Kinder-GD.

Christuskirche, ◗ Gänsheidestr. 29:So 10 GD, Goldene Konfirmation(Prof. Dr. Dinkel), Kirchenkaffee. –Haus Morgenstern, Gänsheidestr.100: Do 10.30 GD (Dr. Freyd).

CVJM Stuttgart, Büchsenstr. 37:So 10.30 GD (A. Schäffer), 10.30Kinder-GD.

Diakonissenkirche, Rosenbergstr.40: So 10 GD (Wöhrle-Ziegler;) Mobis Fr 8.35 Morgenandacht, freitagsals Taizégebet; Mo bis Fr 12.35Mittagsgebet; Sa 18 Wochen-schlussandacht (Ziehfuß). – Kran-kenhauskapelle, Rosenbergstr. 38:So 11 GD, Abendmahl (Wöhrle-Ziegler).

Friedenskirche, ◗ Friedensplatz 1:So 11.30 GD der KoreanischenNambu-Gemeinde (Kim), 18 GD(Pfr. i. R. Waller, Bofinger).

Gaisburger Kirche, ◗ Faberstr. 17:So 10 GD (Kirchenrätin Noth-acker), Kirchencafé.

Gedächtnis- u. Rosenbergkir-chengemeinde: Gedächtniskirche,◗ Hölderlinstr. 14: So 9.30 GD(Stadtdekan Schwesig); Do 19Abendgebet in der Taufkapelle. –Rosenbergkirche, Rosenbergstr.92: So 11 Mach-Mit-GD, Taufe(Hörger), 14 GD der kamerunischenGemeinde.

Haigstkirche, ◗ Alte Weinsteige103: So 11 GD (Joos).

Heilandskirchengemeinde S-Berg:Berger Kirche, ◗ Klotzstr. 21: So9.20 GD, Goldene u. DiamanteneKonfirmation (Hoch). – ParkheimBerg, Ottostr. 10: Mi 16.30 Andacht(Bäßler). – Heilandskirche, ◗Sickstr. 37: So 10.30 Frühschicht-GD (Hoch), 10.30 Kinder-GD,

Kaffee. – MutterhauskapelleOlgaschwestern, Hackstr. 60: Mo,Di, Do u. Fr 8.30 Morgenandacht;Mi 18 Liturg. Abendgebet; Sa 18Wochenschluss-GD (Pfr. i. R. Egel-hof).

Heslacher Kirchengemeinde:Kreuzkirche, ◗ Benckendorffstr.15: So 10.45 GD, Abendmahl(Wolff), 10.45 Kinder-GD, Mittag-essen. – Matthäuskirche, ◗ Möh-ringer Str. 52 / Erwin-Schoettle-Platz: So 9.30 GD, Abendmahl(Wolff); Di 16.30 Gebet und Für-bitte; Mi 21 Nachtgebet-Komplet.

Hospitalkirche / Hospitalhof,Büchsenstr. 33: So 18 Abend-GDin der Schlosskirche, Altes Schloss(Schwarz); Mo bis Fr 7.45 Mor-gengebet. – Ludwigstift, Sil-berburgstr. 89: Do 15.30 GD(Schwarz).

Jesustreff, Martins-Gemeinde-haus, Nordbahnhofstr. 58: So 11,16.30 u. 19 GD „Petrus – Petrus,der die Fische und das Brot bringt“(M. Dilger), 11 Kinder-GD.

Johanneskirche, Gutenbergstr. 16:So 9.45 GD (Asylpfarrer Schlecht),anschl. Ausstellungseröffnung„Flüchtlingskinder“, 11.15 Kinder-GD.

Katharinenhospital, Kapelle,Kriegsbergstr. 60: So 10 GD,Abendmahl (Wisotzky).

Leonhardskirche, ◗ Am Leon-hardsplatz: So 10 GD (Hildebrandt-Ayasse); Do 19 Liturgische Vespermit gregorianischem Gesang. –Kirche St. Katharina, Katharinen-platz 5 (Ecke Olgastr.): Di 18.30Ökumenisches Taizégebet; Fr 18.30Lichtvesper.

Ludwig-Hofacker-Kirche, Dobel-str. 12: So 9.30 und 10.45 (Pfr. i. R.Schard). – Gemeindehaus, Dobelstr.14: So 9.30 Kinder-GD.

Lukas- und Lutherhausgemein-de: Lukaskirche, ◗ Landhausstr.151: So 10.15 GD (Häußler). –Lutherhaus, Boslerstr. 10: So 9 GD(Häußler).

Marienhospital, Kapelle, Böheim-str. 37: So 10.30 GD (Keimburg);Di 18.15 Abendgebet.

Markuskirche, Filderstr. 22: So 10GD (Prädikantin Retzbach), 10 Kin-der-GD.

Nordgemeinde: Brenzkirche, ◗

Am Kochenhof 7: So 10 GD (Dr.Härle). – Christophkirche, Fle-ckenweinberg 31: So 11.15 GD,Abendmahl (Dr. Härle). – Erlöser-kirche, Birkenwaldstr. 24: So 10GD (Prädikant Dr. Kouros). – Ge-meindehaus Erlöserkirche, Birken-waldstr. 24: Mo 19.30 ÖkumenischeEntdeckungsreise Teil I. – Haus aufdem Killesberg, Lenbachstr. 105: Fr11 GD (Fischer). – Haus am Bir-kenwald, Birkenwaldstr. 19: Fr15.30 GD (Fischer). – Augustinum,Oskar-Schlemmer-Str. 5: Fr 17 GD(Fischer).

Paul-Gerhardt-Kirche, Rosen-bergstr. 194: So 17 Abend-GD(Novak), 17 Kinder-GD; Mi 6.45Dreiviertelsieben – Morgengebetin der Fastenzeit (Röding, Novak).– Altenheim Zamenhof, Zamen-hofstr. 32: Di 16 kath. GD (Koch).– Seniorenresidenz am Vogel-sang, Herderstr. 1: Mi 15 GD (No-vak).

Pauluskirche, Paulusstr. 1, EingangSeyfferstr.: So 10 GD, Abendmahl,Goldene Konfirmation (Wolff); Mo19 Friedensgebet; Fr 14 Abschieds-GD f. Medienpfr. Schweizer (Stadt-dekan Schwesig). – Untergeschoss,Eingang Bismarckstraße: So 11Eritreischer GD (Solomon Ghebre-weldi).

Petruskirche, Gablenberger Haupt-str. 80: So 10 GD, Goldene Kon-firmation (Roos); Do 19 Abend-gebet (Roos). – Altenheim, Fuchs-eckstr. 8: Mi 11 Andacht.

Robert-Bosch-Krankenhaus, Ka-pelle, Auerbachstr. 110: So 9.30kath. GD (Wolber).

Stiftskirche, ◗ Stiftsstr. 12: So 10GD, Figuralchor (Vosseler), Kir-chenkaffee; Mo bis Sa 12.15 Mit-tagsgebet; Mo bis Do 17.15 Kurz-GD; Sa 18 Wochenschluss-GD,Abendmahl (Vosseler). – Schloss-kirche, Altes Schloss: So 10 Kin-der-GD, 18 Abend-GD der Hospi-talgemeinde (Schwarz).

Thomaskirchengemeinde: Dachs-waldkirche, Barchetstr. 16: So10.45 GD, Abendmahl (Reinicke).– Thomaskirche, ◗ Schwarz-waldstr. 7: So 9.30 GD, Abend-mahl (Reinicke); Sa 16 Kleinkin-der-GD.

Waldkirche, ◗ Am Kräherwald175: So 11 GD (Stadtdekan Schwe-sig), 11 Kinder-GD.

DekanatsbezirkBad Cannstatt

Bad Cannstatt, Stadtkirche, ◗ AmMarktplatz 1: So 10 GD, Taufe(Dekan Schultz-Berg); Sa 10.30Ruhepunkt – Marktandacht, 11bunte Kinderstunde und Teenie-GD.– Altenheim, Evang. Verein, Brun-nenstr. 57: Fr 15 Bibelstunde. –Andreäkirche, ◗ Andreästr. 15: So10.45 GD (Creß), 10.45 Kinder-GD, 19 Ökum. Abend-GD in dermethod. Christuskirche, Daimlerstr.(Hilke, Staib). – Krankenhaus BadCannstatt, Prießnitzweg 24: So 9.45GD (Fischer-Romer). – Lutherkir-che, ◗ Martin-Luther-Str. 54: So 10GD, Taufe (Dr. Dreesman); 15 Un-garischer GD (Gémes); Do 19.30Fastengruppe in der Kapelle (Kög-ler). – Sommerrainkirche, ◗ Mimo-senweg 22: So 10.45 GD, 10.45Kinder-GD; Do 9 Morgengebet. –Steigkirche, ◗ Auf der Steig 21: So10 GD (Dekanin i. R. Wähling),Eine-Welt-Verkauf. – Ökumen.Zentrum Burgholzhof, Mahatma-Gandhi-Str.: So 16 Fam.-GD (Dö-neke). – Steinhaldenfeldkirche, ◗Kolpingstr. 97: So 18 Abend-GD,Blockflöten (Dr. Sill). – Stephanus-kirche, ◗ Burckhardtstr. 79: So 10GD, Konfirmationsjubiläum (Gran-zow-Emden). – Wichernkirche,Theodor-Veiel-Str. 110: So 9.30 GD(Creß).

Hedelfingen, Alte Kirche, Am-stetter Str. 7: So 10 GD (Kautter). –Kreuzkirche, ◗ Saal, Amstetter Str.25: So 10.30 Niederländischer GD.– Emma-Reichle-Heim, Rohracker-str. 172: Fr 16.30 Andacht (Pfr. i. R.Köhler).

Hofen, Christuskirche, Wagrain-str. 36: So 10.30 GD (PrädikantAllain). – St. Monika, Seeadlerstr.7: So 9.30 GD (Prädikant Allain).

Münster, Dreifaltigkeitskirche,Elbestr. 75: So 9.30 Musical-GD(Dr. Reinhuber), 9.30 Kinder-GD. –Pflegezentrum, Schussengasse 3:Do 10 kath. GD.

Mühlhausen, Veitskapelle, Meier-berg 16: So 10.30 GD (Spur).

Neugereut, ÖKU, Flamingoweg22: So 10.30 GD, Abendmahl (Niet-hammer-Schwegler).

Obertürkheim, Andreaskirche,Heidelbeerstr. 5: So 10 GD (Welt-

Woche vom Sonntag, 13. März, bis Samstag, 19. März 2016 Nr. 11

Die mit ◗ gekennzeichneten Kirchensind mit einer Induktionsschleifeoder einer Infrarot-Anlage fürSchwerhörige ausgestattet.

Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen im Kirchenkreisund im Großraum Stuttgart

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zien), 10 Kinder-GD. – Haus amWeinberg, Augsburger Str. 555: Fr16 GD.

Rohracker, Bernhardskirche, ◗Rohrackerstr. 257: So 9.30 GD.

Rotenberg, Beutterstr. 4: So 11GD zur diamantenen Konfirmation(Duvill), Kirchkaffee.

Uhlbach, Andreaskirche, ◗ Luise-Benger-Str. 2: So 9.30 Tauf-GD(Goth).

Untertürkheim, Stadtkirche, Tret-tachstr. 3: So 9.45 GD (Hug). –Gartenstadtkirche, ◗ Barbarossa-str. 52: So 9.30 GD mit den Kon-firmandeneltern, Posaunen (Mayr).– Alte Gartenstadtkirche, Barba-rossastr. 50: So 9.30 Kinder-GD.

Wangen, Gemeindehaus, UlmerStr. 347a: So 10 GD, Tauferinne-rung (Wolfer).

DekanatsbezirkDegerloch

Degerloch, Michaelskirche, ◗ Gro-ße Falterstr. 12: So 10 GD, Taufe(Conrad), 10 Kinder-GD. – Hof-feldkirche, Zaunwiesen 126: So9.30 GD, Abendmahl (Maurer),9.30 Kinder-GD. – Lothar-Christ-mann-Haus, Hoffeldstr. 215: Do9.30 Andacht (Frank). – Versöh-nungskirche, ◗ Löwenstr. 112: So10.40 GD (Maurer). – Haus auf derWaldau, Jahnstr. 68-70: Mi 10.30GD.

Asemwald, Kapelle, Im Asemwald40: So 9.30 GD, Abendmahl(Weyh). – Schönberg, Himmel-fahrtskirche, Schönbergstr. 1: So10.45 GD, Abendmahl (Weyh).

Birkach, Franziskakirche, ◗ AlteDorfstr. 49: So 10 GD (Böhm), 10Kinder-GD. – Nikolaus-Cusanus-Haus, Törlesäckerstr. 9: So 11.15GD (Böhm).

Dürrlewang, Stephanuskirche, ◗Galileistr. 65: So 9 GD, Konfir-mationstaufe (Meder-Matthis).

Fasanenhof, Bonhoeffer-Kirche, ◗Bonhoefferweg: So 9.30 GD (Lu-scher); Mi 17.30 Kinder-GD.

Heumaden, Alte Kirche, ◗Schwendestr. 3: So 9.30 GD (Sei-fert), 9.30 Kinder-GD. – Gnaden-kirche, ◗ Bockelstr. 125 A: So10.30 GD (Seifert).

Hohenheim, ◗ Steinwaldstr. 2: So10.45 GD (Dr. Burger).

Möhringen, Martinskirche, Ober-dorfplatz: So 9.30 GD, Abendmahl,Goldene Konfirmation, Posaunen(Lieb); Fr 19.30 Abendgebet. –Christuskirche, Märzenbaumstr.25: So 9.30 GD, Abendmahl (Dr.Maier-Revoredo); Sa 19 GD (Edel).– Auferstehungskirche, Widmaier-str. 127: So 11 GD, Abendmahl (Dr.Maier-Revoredo); Di 9 Morgenge-bet.

Plieningen, Martinskirche, ◗Mönchhof 3: So 9.30 GD, Goldeneund Diamantene Konfirmation, Po-saunen.

Riedenberg, Augustinum, Sime-onskapelle, Florentinerstr. 20: So9.30 GD (Dr. Kezbere-Härle). –Emmauskirche, Schemppstr. 49:So 10.30 GD (Dr. Kezbere-Härle).

Rohr, Laurentiuskirche, ◗ Rein-beckstr. 8: So 10.15 GD, GoldeneKonfirmation, Posaunen (Rumpf),10.15 Kinder-GD. – Haus RohrerHöhe, Musberger Str. 52: Mi 10Bibelgesprächskreis.

Sillenbuch, Martin-Luther-Kir-che, ◗ Oberwiesenstr. 28: So 10 GD,Einführung (July).

Sonnenberg, Sonnenbergkirche, ◗Johannes-Krämer-Str. 2-4: So 10.45GD (Luscher).

Vaihingen, Stadtkirche, Pfarrhaus-str. 12: So 10 GD (Askani). – Lu-therhaus, Kaltentaler Str. 1: So 10Kinder-GD. – Pfarrhaus am Feld-rand, Am Feldrand 9: So 10 Kin-der-GD Nord. – Dreieinigkeitskir-che, ◗ Ackermannstr. 39: So 10 GD,Taufe (Cohnen), 10 Kinder-GD. –Ostgemeindehaus, Wegländerstr.55: So 9 GD (Cohnen), 10.30 Kin-der-GD.

DekanatsbezirkZuffenhausen

Zuffenhausen, Johanneskirche: ◗So 9.30 GD (Rupp). – Pauluskir-che: ◗ So 11 Matinee, 18 mitten-drin-GD, Thema: „Von Nachbar-schaft zur Partnerschaft“ – Muslimeund Christen (Kümmel).

Feuerbach, Stadtkirche St. Mau-ritius, ◗ Walterstr. 10: So 10 GD,Taufe (Prädikantin Dicke). – Lu-therkirche, ◗ St.-Pöltener-Str. 29:So 11 GD (Küstermann). – Gustav-Werner-Kirche, Wildeckstr. 33: So11 GD mit Gast (Müller). – Föh-richkirche, ◗ Steigerwaldstr. 10:Do 19 Taizé-GD (Müller).

Kirchengemeinde Himmelsleiter:Rot, Auferstehungskirche, Hal-denrainstr.: So 9.30 Kantaten-GD(Bohnet). – Kirche Mönchfeld,Barbenweg: So 9.30 GD, Konfir-mandenabendmahl (Reiner-Fried-rich), 9.30 Kinder-GD.

Zazenhausen, Nazariuskirche: ◗So 10.45 GD (Rupp), 10.45 Kin-der-GD.

Stammheim, Johanneskirche: So9.30 GD (Prädikantin Bauspieß). –Versammlungsraum: So 9.30 Kin-der-GD. – Arche: So 11 GD (Prä-dikantin Bauspieß).

Weilimdorf, Oswaldkirche, Dit-zinger Str. 1: So 11 GD, Paulus-kantorei (Pfrin. Löw), 11 Kinder-GD im Gemeindehaus. – Stepha-nuskirche, Giebelstr. 30: So 9.30GD zur Predigtreihe (Bürkert-En-

gel). – Dietrich-Bonhoeffer-Ge-meindezentrum, Wormser Str. 23:So 10.45 GD (Kik), Gemeindemit-tagessen. – JakobusgemeindehausHausen, Heckwiesenweg 19: So 11GD zur Predigtreihe (Bürkert-Engel). – Wolfbuschkirche, ImWolfbusch 2: So 9.30 GD, Paulus-kantorei (Pfrin. Löw). – Greutter-saal: So 11 GD, Abendmahl (Hä-cker).

Aus dem Kirchenbezirk Bernhausen

Bernhausen, Jakobus-Kirche: ◗So 9.30 GD, Taufen (Dekan Kiess),9.30 Kinder-GD ab Klasse 2, Ge-meindehaus, 9.30 Kinder-GD bisKlasse 1, Pavillon. – Johannes-Kirche: So 10 GD, Goldene Kon-firmation, Posaunen (Ehret, Pfrün-der), 10 Kinder-GD, Frühstück. –Petrus-Kirche: ◗ So 10.45 GD(Dekan Kiess), 10.45 Kinder-GD.

Bonlanden, Kirche: So 10 GD,Taufe (Brückner). – Gemeindehaus:So 9.45 Abenteuerland und Kinder-gartenabenteuerland. – Filderkli-nik: Fr 19 Abendgebet.

Echterdingen, Stephanuskirche: ◗So 9.20 GD (Nicolaus); Mi 19.30Passionsandacht (Jeschawitz). – Ev.Gemeindezentrum: So 10.45 GDmit Lobpreisteam (Nicolaus), 10.45Kinder-GD (Diakonin Langer). –Kursana: Di 15.45 Ökum. GD. –Gärtlesäcker: Do 17 Tagesausklang,Abendmahl (Nicolaus).

Harthausen, Evang. Kirche: So 10GD, Taufe (Hörnle).

Kemnat, Evang. Kirche: So 10GD (T. Illi), 10 Kinder-GD, Jugend-räume.

Leinfelden, Auferstehungskirche:So 10 GD, Cis-Chor (Deimling),10.30 Kinder-GD.

Musberg, Evang. Kirche: So 10GD, Goldene Konfirmation, Posau-nen (Müller).

Nellingen, St.-Blasius-Kirche: So10 GD, Abendmahl, Konfi 3-Abschluss (Krause), 10 Kinder-GD.– Kath. Kirche: Mo 19 Passions-andacht (Martin).

Neuhausen, Evang. Kirche: So 10GD (Reinig).

Oberaichen, Evang. Kirche: So10 GD (Pfr. i. R. Michelfelder), 10Kinder-GD, Pavillon.

Parksiedlung, Dietrich-Bonhoef-fer-Kirche: So 10 GD (Enderle),10 Kinder-GD. – Nachbarschafts-Haus: Do 16 GD (Schmidt).

Plattenhardt, Evang. Kirche: So10 GD, Taufe (E. Berner), 10 Kin-der-GD. – St. Vinzenz: So 10.30 GD(Pfr. i. R. Scheible).

Ruit, Auferstehungskirche: So 10GD, Abendmahl, Taufe, Konfi 3-Abschluss (Bühler); Mi 19 Taizé-Abendgebet mit Passionsandacht.

Scharnhausen, Evang. Kirche: So10 GD, Band (Hägele), 10 Kinder-GD, Gemeindehaus, 11.15 KleineKirche.

Sielmingen, Evang. Kirche: So9.30 Konfirmations-GD (Geiger),17.30 Abend-GD zur Konfirmation(Diakon Leiser). – Gemeindehaus:So 9.30 GD (Prädikantin Müller),9.30 Kinder- u. Teenie-GD.

Stetten auf den Fildern, Evang.Kirche: So 10 GD (PrädikantTraub), 10 Kinder-GD, Gemeinde-haus.

Aus dem Kirchenbezirk Böblingen

Böblingen, Stadtkirche, ◗ Schloss-berg: So 10 GD, Goldene Konfir-mation (Feine). – Gemeindehaus„Feste Burg“, Sindelfinger Str. 9:So 10 Kinder-GD; Do 15 Bibel-stunde. – Martin-Luther-Kirche, ◗Schwabstr. 48: So 10 Abschluss-GDKonfi 3 mit Verabschiedung vonPfr. Leidig, Abendmahl (Leidig). –Murkenbach-Gemeindehaus, Mur-kenbachweg 36: So 9 GD, Abend-mahl. – Rauher Kapf, Taunusstr.50: Sa 18 GD. – Paul-Gerhardt-Kirche, Berliner Str. 39: So 10 GD,Chor (Mertens). – Bonhoeffer-Haus, Geleener Str. 10: So 9 GD(Mertens). – Christuskirche Die-zenhalde, Ecke Offenburger Str.:So 9 Kinder-GD, 10 GD (Twele). –Großer Sakralraum: So 10 Klein-kind-GD. – Evang. Kirche Dagers-heim, ◗ Kirchgasse 1: So 9.45Familien-GD (Maier). – Evang.Gemeindehaus, Hauptstr. 10: So 11Kinder-GD. – Klinikum Böblin-gen, Bunsenstr. 120: So 10.15 GD,Posaunenchor Holzgerlingen (Abe).– Altenheim „Haus am Maien-platz“, Waldburgstr. 1: So 9 GD(Feine). – Altenheim „Haus amSee“, Dr.-Richard-Bonz-Str. 14: Fr11 GD. – Altenheim „Sonnenhal-de“, Gustav-Werner-Str. 14: So11.30 GD, Abendmahl (Twele); Di16 Bibelstunde (Liebendörfer).

Sindelfingen, Martinskirche: ◗ So10 GD, Taufe, Abschluss „fit forKids“ (Dr. Frank, M. Schofer). –Altenpflegeheim Burghalde: So 9GD (Dr. Frank). – Christuskirche,Vordere Halde: So 10.15 GD (Vi-karin Heimann), 17 Krümelkirche(Lichtenberger). – Nikodemuskir-che, Nikolaus-Lenau-Platz: So 9GD (Vikarin Heimann), Frühstück.– Johanneskirche, Rechbergstr.:So 10.30 GD, Posaunen (Schnabel).– Gemeindehaus Eichholz, Watz-mannstr.: So 9 GD (Schnabel). –Versöhnungskirche, Goldbergstr.:So 9.30 GD, Vorstellung Konfir-manden-Praktika (Remppis). – Kli-niken Sindelfingen, Arthur-Gru-ber-Str.: So 9 GD (Abe). – Darms-heim, Pelagiuskirche: ◗ So 10 GD(Jung), 10 Kinder-GD, Gemeinde-haus.

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Kirchenbezirk Ditzingen

Ditzingen, Konstanzer Kirche,Am Laien 6: So 10 GD, GoldeneKonfirmation, Abendmahl (Frauer).– Johanneshaus, Ecke Kniel-/Korn-taler Str.: So 11 Themen-GD: „DasGroße im Kleinen entdecken – vomGarten Eden und unseren Gärten“(Reinmuth-Frauer), 11 Kinder-GD.

Gerlingen, Petruskirche, Kirch-str.: So 9.45 GD (Dr. Weeber). –Breitwiesenhaus: Do 15.30 GD(Prädikant Völlm jun.). – Lukas-kirche, Blumenstr.: So 10 GD (Prä-dikant Luitjens). – Matthäuskir-che, Dietrich-Bonhoeffer-Platz 1:So 10 GD, Goldene Konfirmation(Schmid). – Klinik Schillerhöhe: So10 GD.

Heimerdingen, Peter-und-Paul-Kirche, Hochdorfer Str. 3: So 10GD (Müller, Joos), 10 Kinder-GD.

Hemmingen, Laurentiuskirche, ◗Am Alten Schulplatz: So 9.45 GD(Eisenhardt).

Hirschlanden, Oswaldkirche,Heimerdinger Str. 9: So 10 GD(Egeler).

Kallenberg, Emmauskirche,Stammheimer Str.: So 10 GD (Dr.Fickert).

Korntal, Christuskirche, ◗ Aufdem Roßbühl: So 10 GD (Dörrfuss-Wiedenroth). – Großer Saal(Evangelische Brüdergemeinde),◗ Am Saalplatz: So 8.30 GD, 10 GDzur Konfirmation (Hägele), 10 Kin-der-GD.

Markgröningen, Bartholomäus-kirche, ◗ Kirchplatz 1: So 10 GD,Goldene Konfirmation (Plieninger),10 Kinder-GD. – Hardt-/Schön-bühlhof: So 9.30 GD (Güthle).

Münchingen, Johanneskirche, ◗Kirchgasse 3: So 9.45 GD (Silas Ky,Missionar, Burkina Faso).

Schöckingen, Mauritiuskirche,Schloßstr. 27: So 11 Jugend-GD f.d. Distrikt (Gerlach), 18 Abend-GD(Hanßmann).

Schwieberdingen, Georgskirche, ◗Kirchstr. 27: So 10 GD, Abendmahl,Abschluss KonfiKids (Stuber), 10Kinder-GD.

Kirchenbezirk Esslingen

Esslingen, Stadtkirche: ◗ So 8.30Turmblasen, 8.30 GD (Dekan Wei-ßenborn). – Frauenkirche: ◗ So10.30 GD zum Abschluss der Ves-perkirche, Chor (Dekan Weißen-born). – Laterne: So 10.30 Kinder-GD. – Altenheim Obertor: So 9.30GD (Hartog). – Südkirche: So 9.30GD (Dr. Müller). – AltenheimPliensauvorstadt: Fr 15.30 Ökum.

GD. – Berkheim, Osterfeldkirche:So 10 GD, Goldene Konfirmation(Nollek). – Berkheim, Michaels-kirche: So 14 Tauf-GD (Nollek). –Altenpflegeheim: Fr 15.30 Ökum.GD (Franken). – Hegensberg-Lie-bersbronn: ◗ So 10 GD, Posaunen(Ammann), 10 Minikinder- u. Kin-der-GD. – St. Bernhardt zumHohenkreuz: Hohenkreuz: ◗ So10.15 einANDERERgottesdienst,10.15 Teenie-, Kinder- u. Kleinkin-der-GD. – St. Bernhardt: So 9.45GD, Taufe (Worbes), 15 Demenz-GD. – Gemeindezentrum Hain-bachtal: So 11 GD, Taufe (Worbes),11 Minikinder- u. Kinder-GD. –Johanneskirche: ◗ So 9.45 Kan-taten-GD (Hermann); Fr 17 GD imCharlottenhof, Abendmahl (Har-tog). – Johanneskirche: ◗ So 9.45Kantaten-GD (Hermann). – Weil,Lukaskirche: So 9.15 GD (S.Schneider); Mo 17.30 Ökum. Ta-gesausklang (S. Schneider). – Met-tingen, Liebfrauenkirche: So 10GD zur Konfirmation (Rohde). –Sulzgries: So 10 GD, GoldeneKonfirmation, Posaunen (Siegel);Do 15 Passions-GD im WohnstiftRadäcker, Abendmahl. – Zell: So9.50 GD (Rist), 9.50 Kinder-GD.– Zollberg, Christuskirche: So10.30 GD (Dr. Müller), 10.30 Kin-der-GD. – Haus Kennenburg: So15 Demenz-GD in St. Bernhardt;Mi 18 Ökum. Andacht (Rojas). –Krankenhauskapelle: So 10 GD(Buck); Mi 18.30 Andacht (Buck). –Süddeutsche Gemeinschaft: So10.30 GD. – Aidlinger Kreis: So 18Bibelstunde; Mi 19 Gesprächskreis;Do 9.30 Frauenstunde. – MünsterSt. Paul: Mi 9 ökum. Marktan-dacht.

Aichwald,Aichelberg: So 19 Litur-gisches Abendgebet. – Aichschieß:So 10.40 GD (Keltsch). – Krumm-hardt: So 10.40 GD (Dr. Hoff-mann). – Seniorenzentrum: Fr 11GD (Keltsch).

Altbach: So 10 GD mit Konfi-3-Abendmahl (Weiß).

Baltmannsweiler: So 10 GD zurKonfirmation II (Frasch), 10 Kin-der-GD, 11 Kinderkirchchor.

Deizisau: So 9.30 GD (Alber).

Denkendorf, Auferstehungskir-che: So 9.30 GD zur Konfirmation,Posaunen (Stolle). – Klosterkirche:So 10.30 GD (Reinhardt).

Hochdorf: So 10 GD (Rosenber-ger-Herb).

Hohengehren: So 9.30 GD, Golde-ne Konfirmation (Dr. Gese).

Köngen: So 10 GD (Ullmann-Rau);Sa 15 Ökum. Kranken-GD in derkath. Kirche Zum Guten Hirten(Schönhaar).

Lichtenwald, Thomashardt: So 10GD (Besserer).

Plochingen, Stadtkirche: So 9.30GD für Groß und Klein (Dr. Hahn),19 Stunde der Kirchenmusik. –Paul-Gerhardt-Kirche: So 11 GD

(Hengel). – Johanniterstift: Mi 10Ökum. GD (Ascher). – Ottilien-kapelle: Mi 19 Ökum. Friedensge-bet (Dr. Hahn).

Reichenbach, Mauritiuskirche:So 10 GD zur Konfirmation (Häuß-ler).

Wernau, Johanneskirche: So10.30 GD mit Kinder-GD, Taufe(Wagner).

Aus dem Kirchenbezirk Ludwigsburg

Ludwigsburg, Stadtkirche: ◗ So11 GD (Dr. Baur); Do 17 Atem-pause für die Seele – Wort undKlang (Dr. Baur); Fr 19 Film-GD(Dr. Baur); Sa 11 15 MinutenOrgelmusik zum Wochenmarkt. –Auferstehungskirche, Schorndor-fer Str.: So 10 GD (Dangelmaier-Vinçon), 10 Kinder-GD, Gemein-dehaus. – Albert-Knapp-Heim: So9.30 Früh-GD. – Geschwister-Cluss-Heim: Sa 18.15 Wochen-schluss-GD. – Friedenskirche,Stuttgarter Str.: So 9.30 GD (Boh-ner). – Kreuzkirche, Brahmsweg:So 10 Fam.-GD (Gnamm). – Paul-Gerhardt-Kirche, Friedenstr.: So9.30 GD (Stricker). – Erlöserkir-che, Osterholzallee: So 10.45 GD,Goldene Konfirmation (Stricker). –Martinskirche, Donaustr.: So 19Abend-GD (Schlatter). – Pflugfel-den, Ulrichskirche, Dorfstr.: So 10GD (M. Haas). – Gemeindehaus: So10 Kinder-GD; 14.30 Gehörlosen-GD, Abendmahl (Pfr. i. R. Dicke). –Karlshöhe, „Haus am Salon“: So9.45 GD (Diakon Stroh). – Elisa-Seniorenstift: Di 15.30 GD imWohnbereich II (Diakon Daferner);Do 15.30 GD im Wohnbereich I(Diakon Daferner).

Kornwestheim, Martinskirche: So9.30 GD (Rüb). – Heilig-Geist-Kirche Pattonville: So 11 K6-Abendmahls-GD mit Kinderkirche(Bohner), Kirchencafé. – Johan-neskirche: So 9.30 GD (Braun). –Paulusgemeindehaus: So 10 GD-Plus „Versprochen“ (D. Haug). –Thomasgemeindehaus: So 10.45GD (Rüb).

Aus dem Kirchenbezirk Waiblingen

Fellbach, für alle: Paul-Gerhardt-Haus: So 9.45 Teenie-GD „drei-viertelzehn“ (Maier). – CVJM-Heim: Mo 19.30 Stufen des Le-bens, Kurs 1 „Durch Krisen rei-fen“. – Pauluskirche: Sa 19 Pas-sionskonzert. – Lutherkirche: ◗ So10 GD, Goldene Konfirmation,Posaunen (Maier); Sa 14 Tauf-GD(Steinestel). – Johannes-Brenz-Kirche, Auf der Höhe: So 9.30 GD(Bossert). – Melanchthonkirche, ◗Philosophenweg: So 10.30 GD

(Bossert). – Pauluskirche, ◗ Bahn-hofstr. 88: So 10 GD (Gémes).

Oeffingen, Johanneskirche, ◗Aldinger Str.: So 10 Fam.-GD mitJohannes-Kindergarten (Gemm-rich), Kirchenkaffee.

Schmiden, Dionysiuskirche: So 10GD (Friedrich), 10 Kinder-GD; Sa14.30 Trauung (Friedrich). – Diet-rich-Bonhoeffer-Haus: So ab 11.30Gemeindemittagessen.

Kirchliche Veranstaltungen

Gottesdienste und Andachten

Evangelische Gesellschaft – Wortzum Tag, Telefon 29 23 33: Kurz-andachten.

Telefonseelsorge: 0800-111-0-111und 0800-111-0-222, gebührenfrei.

„Auszeit im Kompass – Gedanken,Texte und Gespräche“ in der Pas-sionszeit, in der Beratungs- und Be-gegnungsstelle der Evang. Landes-kirche, Hospitalstr. 15, S-Mitte:Montag, 18 Uhr, Katholische Pas-santen-Seelsorge, Diakon WolfgangNebel und Judith Giesel (Kompass).

Zwölf-Minuten-Gottesdienst in derStiftskirche, S-Mitte: Montag bisDonnerstag, 17.15 Uhr.

Abendgottesdienst in der Leon-hardskirche, S-Mitte: Donnerstag,19 Uhr (Liturgische Vesper mit gre-gorianischem Gesang).

Abschiedsgottesdienst für Medien-pfarrer Christoph Schweizer in derPauluskirche, S-West: Freitag, 14Uhr, Stadtdekan Søren Schwesig.

Gottesdienste zum Wochenschlussin der Passionszeit am Samstag: 18Uhr, Diakonissenkirche, S-West,Pfarrerin Ursula Ziehfuß (Wochen-schlussandacht); 18 Uhr, Stifts-kirche, S-Mitte, Pfarrer MatthiasVosseler (Abendmahls-GD); 18Uhr, Mutterhauskapelle der Olga-schwestern, S-Ost, Pfarrer i. R. FritzEgelhof.

Morgenandachten in der Passions-zeit: Montag, Dienstag, Donnerstagu. Freitag, jeweils 8.30 Uhr, Mut-terhauskapelle der Olgaschwestern,S-Ost; Montag bis Freitag, 8.35Uhr, Diakonissenkirche, S-West(freitags als Taizégebet); Montagbis Freitag, 7.45 Uhr, Hospital-kirche / Hospitalhof, S-Mitte (Mor-gengebet); Mittwoch, 6.45 Uhr,Paul-Gerhardt-Kirche, S-West, Prä-dikantin Marei Röding / PfarrerJörg Novak (Morgengebet).

Mittagsgebete in der Passionszeit:Montag bis Freitag, 12 Uhr, Flug-hafenkapelle, Terminal 3, Ebene 2;Montag bis Freitag, 12.35 Uhr,

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Diakonissenkirche, S-West; Mon-tag, bis Samstag, 12.15 Uhr, Stifts-kirche, S-Mitte.

Abendgebete in der Passionszeit:Montag, 19 Uhr, Pauluskirche, S-West (Friedensgebet); 19.30 Uhr,Gemeindehaus Erlöserkirche, S-Nord (Ökum. Entdeckungsreise TeilI); Dienstag, 16.30 Uhr, Matthäus-kirche, S-Süd (Gebet und Fürbitte);18.15 Uhr, Marienhospital, Kapelle,Böheimstr. 37; 18.30 Uhr, KircheSt. Katharina, S-Mitte (Ökumeni-sches Taizégebet); Mittwoch, 18Uhr, Mutterhauskapelle der Olga-schwestern, S-Ost; 21 Uhr, Mat-thäuskirche, S-Süd (Nachtgebet-Komplet); Donnerstag, 19 Uhr,Gedächtniskirche (Taufkapelle), S-West; 19 Uhr, Petruskirche, S-Ost,Pfarrerin Katharina Roos; Freitag,18.30 Uhr, Kirche St. Katharina, S-Mitte (Lichtvesper); 19 Uhr, Ge-meindesaal Fleckenwaldweg 3, S-Botnang (Taizégebet).

Ökum. Ruhepunkt, Stadtkirche,Bad Cannstatt: Samstag, 10.30 Uhr.

Vereinigungenund Gemeinschaften

Die Apis – Evangelischer Gemein-schaftsverband Württemberg (Tel.0711/96001-39). www.stuttgart.die-apis.de – Regelmäßige Veran-staltungen, Furtbachstr. 16: jeden 1.Sonntag des Monats, 18 UhrSonntagstreff; sonst sonntags 14.30Uhr Gemeinschaftsstunde und 18Uhr „mittendrin“ für junge Er-wachsene; montags 20 Uhr Chor;dienstags, 14.45 Uhr Frauenbibel-stunde, 17 Uhr Girls Only und 19Uhr Bibelgesprächskreis; mitt-wochs 15 Uhr Kinderstunde und 17Uhr Jungschar; donnerstags offenerTreff 17 Uhr; freitags offener Treff15 Uhr Kids und 17 Uhr Teens;samstags 9.15 Uhr 1x im MonatKinder-/Familienfrühstück. – De-gerloch, Erwin-Bälz-Str. 62, don-nerstags 15 Uhr. – Möhringen,Leinenweberstr. 27, sonntags 18.30Uhr. – Wangen, Ulmer Str. 347,donnerstags 16.45 Uhr. – Vaihingen,Lombacher Str. 16, jeden 2. u. 4.Sonntag im Monat 14.30 Uhr Ge-meinschaftsstunde; mittwochs 17Uhr Jungschar ab 2. Klasse; don-nerstags 15 Uhr Kinderstunde ab 3Jahre. – Stammheim, Kornwesthei-mer Str. 30, sonntags und dienstags18.30 Uhr. – Rohr, Gemeindezent-rum, jeden 1. u. 3. Sonntag 19 UhrBibel am Abend u. jeden 4. Sonntag19 Uhr Gemeinschaftsstunde.

Süddeutscher Gemeinschaftsver-band e.V. Stuttgart, Olgastr. 3: So 18Uhr Gottesdienst, jeden 1. u. 3.Sonntag im Monat 10 Uhr, Mi19.30 Uhr Jugendkreis, Do 19 UhrBibelstunde, Fr 19 Uhr Teenkreis;Bad Cannstatt, Kreuznacher Str.43c: So 19.30 Uhr Gottesdienst,jeden 2. u. 4. Sonntag im Monat10.30 Uhr, Di 16.30 Uhr Jungschar,18.15 Uhr Teens-Treff, Do 18 Uhr

Bibelgespräch; Feuerbach, Fahrion-str. 34: Di 15 Uhr Bibelstunde.

Landeskirchliche Gemeinschaft,Württemberger Christusbund,www.christusbund-plieningen.de.Bad Cannstatt, Küblergasse 2:Sonntag, Gemeinschafts-Gottes-dienst, 17.30 Uhr am 1. u. 3. Sonn-tag des Monats, 11 Uhr am 2., 4. u.5. Sonntag des Monats; Dienstag,17 bis 18.30 Uhr Jungschar fürMädchen und Jungen, 18.45 bis20.30 Uhr Jugendkreis. – Plienin-gen, Halfgarten 6: Sonntag, 11 UhrGemeinschaftsstunde; Mittwoch,19.30 Uhr Bibelstunde; Samstag,19.30 Uhr Jugendkreis. – Ruit,Hummelbergstr. 8: Sonntag, 14 UhrGemeinschafts-Gottesdienst; Mon-tag, 10 Uhr Gebetskreis für Ge-meinde und Mission; Dienstag, 20Uhr Bibel- und Gebetsstunde. –Sielmingen, Augustenstr. 2: Sonn-tag, 14 Uhr Gemeinschaftsstunde,19 Uhr EC Jugendbund; montags,mittwochs, donnerstags 20 UhrBibelgesprächskreis, donnerstags20 Uhr Gebetsstunde.

Kirchenmusik

Sonntag, 13. März, 10 UhrStiftskirche (S-Mitte): Chormusikim Gottesdienst – A. Dvořák: StabatMater (Auszüge) – Figuralchor derGedächtniskirche; Leitung: Alexan-der Burda, Felix Mende (Orgel).

Sonntag, 13. März, 10.15 UhrLaurentiuskirche (Rohr): Chormu-sik im Gottesdienst zur GoldenenKonfirmation – Kirchenchor Rohr;Leitung: Stefan Lipka.

Sonntag, 13. März, 11 UhrPauluskirche (Zuffenhausen):Stuttgarter Orgel-Matinee – 124.Veranstaltung – V. Fritsche, E. Wen-zel, M. Ravel – Ensemble Orgel-Duo-Plus: Marie-Kristin Schäfer(Mezzo-Sopran), Andrea-UlrikeSchneller und Hans-Rudolf Krüger(Orgel), Markus Püngel (Schlag-werk).

Sonntag, 13. März, 16 UhrJohanneskirche (S-West): „Kreu-zige ihn!“ – Ein Orgelkonzert fürKinder über 7 Kreuzwegstationenim Rahmen der Ausstellung „Las-set die Kinder zu mir kommen“ –Musik: Christiane Michel-Ostertun,Text: Eva Martin-Schneider, GeorgAmmon (Orgel).

Sonntag, 13. März, 17 UhrMatthäuskirche (S-Süd): Inter-nationale Orgelkonzerte – Konzert-organist aus den Niederlanden –Marcel Dupré: Kreuzweg – Ben vanOosten, Den Haag (Orgel).

Sonntag, 13. März, 17 UhrSteckfeldkirche (Hohenheim):„Die sieben letzten Worte“ – Pas-

sionskonzert zum Mitsingen – Jo-seph Haydn: Die sieben letztenWorte unseres Erlösers am Kreuze(Vokalfassung) – Chörle Asem-wald-Hohenheim-Schönberg undGäste, Ökumenisches Instrumental-ensemble Hohenheim; Leitung: Sai-ko Suzuki.Interessierte Sängerinnen und Sän-ger sind herzlich eingeladen, beidiesem Konzert mitzusingen. Aus-führliche Informationen über diesesProjekt erhalten Sie im Sonderflyer.Bitte fordern Sie diesen ab MitteDezember 2015 an: Pfarrbüro, Tel.45 48 13.

Sonntag, 13. März, 18 UhrLeonhardskirche (S-Mitte): Ales-sandro Scarlatti: Stabat Mater (be-arbeitet von R. C. Eckert), Chris-toph Graupner: Passionskantate„Wo gehet Jesus hin?“ – AndreaLehment (Sopran), Isolde Assen-heimer (Alt), Werner Geilsdörfer(Bass), weitere Vokalsolisten, Chorder Leonhardskirche, Instrumenta-listen; Leitung: Roland Eckert.

Sonntag, 13. März, 18 UhrMartinskirche (Möhringen): J.Haydn: Die sieben letzten Worteunseres Erlösers am Kreuze (Fas-sung für Streichquartett).

Sonntag, 13. März, 18 UhrWallmerkirche (Untertürkheim):Gospel im Ostergarten – Es singtder Gospelchor „go4gospel“; Lei-tung: Irene Ziegler.Im Anschluss an das Konzert kannder Untertürkheimer Ostergartenbesichtigt werden.

Sonntag, 13. März, 18 UhrStadtkirche (Ludwigsburg): Stun-de der Kirchenmusik – Bezirks-posaunendienst; Leitung: Selim Hau-schild, Martin Kaleschke (Orgel).

Sonntag, 13. März, 20 UhrStadtkirche (Bad Cannstatt): „Mu-sik am 13.“ – Passionskonzert II – J.S. Bach: Kantaten BWV 82 „Ichhaben genug“, BWV 56 „Ich willden Kreuzstab gerne tragen“, BWV158 „Der Friede sei mit dir“, Mo-tette „Komm, Jesu, komm“ BWV229 – Michael Volle (Bariton),Christine Busch (Violine), ThomasMeraner (Oboe), Cantus Stuttgart,Concentus Stuttgart; Leitung undOrgel: Jörg-Hannes Hahn. 19.15 Uhr Einführung: Dr. AndreasBomba.

Mittwoch, 16. März, 21 UhrMatthäuskirche (S-Süd): Feier derComplet – Gregorianisch gesunge-nes Nachtgebet.

Freitag, 18. März, 18 UhrAlte Gartenstadtkirche, Saal(Luginsland): Schulkonzert – LUGISchulchor, Instrumentalisten: Kin-

der der Klassen 1-4; Leitung: IreneZiegler.

Freitag, 18. März, 19 UhrStiftskirche (S-Mitte): Stunde derKirchenmusik – „tempi agitati“ –Über die Unmöglichkeit, die Zeitzu fassen – Szenisches Konzert fürsechs Stimmen a cappella mit altenund zeitgenössischen Werken nachTexten von Francesco Petrarca –Musik: Katharina Rosenberger(*1971), Adrian Willaert (1490-1562), Cipriano de Rore (1515-1565), Szene: Ludger Engels –Neue Vocalsolisten: Johanna Zim-mer, Susanne Leitz-Lorey (Sopran),Truike van der Poel (Mezzosopran),Martin Nagy (Tenor), GuillermoAnzorena (Bariton), Andreas Fi-scher (Bass).

Freitag, 18. März, 20 UhrAlte Kirche (Hedelfingen): Geist-liche Abendmusik – Werke vonJ. S. Bach für Cello und Orgel undChoralsätze zur Passion – KathrinHirzel (Cello), Manuela Nägele(Orgel), Kammerchor Oberer Ne-ckar; Leitung: Manuela Nägele.

Samstag, 19. März, 18 UhrSt. Johannes-Maria Vianney(Mönchfeld, Steinbuttstr. 47): Palm-sonntagskonzert – J. S. Bach: Ausder Kantate „Erschallet, ihr Lieder“BWV 172, Konzert für Cembalound Orchester Nr. 2 E-Dur BWV1053 – F. Durante: LamentationesJeremiae Prophetae, Lectio terziain Feria Sexta Parasceve – Hilde-gund Treiber (Cembalo), Ökume-nischer Vocalkreis mit Solisten undOrchester; Leitung: Annette Kat-scher-Peitz.

Samstag, 19. März, 19 UhrGaisburger Kirche (S-Ost): Ab-schiedskonzert von Kantor Johan-nes Fiedler – J. S. Bach: KantatenBWV 27 „Wer weiß, wie nahe mirmein Ende“ und BWV 8 „LiebsterGott, wann werd ich sterben“, G.Gambista: „Mit Fried und Freud ichfahr dahin“ – Johanna Prielmann(Sopran), Alvaro Tinjaca-Bedoya(Altus), Jo Holzwarth (Tenor), Pas-cal Zurek (Bass), Johannes Fiedler(Orgel).

Samstag, 19. März, 19 UhrPauluskirche (Fellbach): Passions-konzert – Fellbacher Vocalensem-ble.

Samstag, 19. März, 20 UhrDreifaltigkeitskirche (Münster):Kammerchorkonzert – Romantikund Moderne zur Passion – Brahms:„Warum ist das Licht gegeben demMühseligen“, Reger: „Nachtlied“und Agnus Dei, Hessenberg: „Die 7Worte Jesu Christi am Kreuz“ u.a. –Vocalensemble; Leitung und Orgel:Rainer-Matthias Stolle.

Gottesdienstplan für den Großraum Stuttgart als Beilage zum Evangelischen Gemeindeblattfür Württemberg. Erstellt in Zusammenarbeit mit den zuständigen Dekanatämtern undGemeinden: EVANGELISCHES GEMEINDEBLATT FÜR WÜRTTEMBERG, Augustenstraße 124,70197 Stuttgart; Telefon (Durchwahl) 0711-60100-74. Druck: Dengler Druck, Böblingen.

GDPlan 11-16 02.03.2016 9:33 Uhr Seite 4

Friederike Wagner ist geschäftsfüh­rende Pfarrerin der Gesamt­kirchengemeinde Michelfeld­ Gnadental­ Neunkirchen.

Hebräer 5,7–9 Und er hat in den Tagen seines irdischen Lebens Bitten und Flehen mit lautem Schreien und mit Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten konnte; und er ist auch erhört worden, weil er Gott in Ehren hielt. So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden.

In Gottes Wege einwilligenImpuls zum Predigttext für den Sonntag Judica: Hebräer 5,7–9. Von Friederike Wagner

Jesus, der Hohepriester. Das ist nicht das erste Bild, das uns einfällt, wenn wir an Jesus Christus denken. Viel eher: Jesus, der gute Hirte, der Gekreu-zigte, der Auferstandene. Jesus, der die Kinder segnet. Hohepriester – das klingt streng. Un-nahbar. Und doch ist es dieses Bild, das im Hintergrund dieser drei Verse im Hebräerbrief steht. Jesus – der Ho-hepriester. Wenn wir im 2. Mose 28 von der Kleidung des Hohepriesters lesen, fällt aber auch auf, dass in die-ser Kleidung nicht nur die Heiligkeit und Erhabenheit des Hohepriesters zum Aus-druck kommt. Wir lesen an drei Stellen auch, dass die Kleidung dazu dient, dass der Hohe-priester das Volk auf den Schultern und auf dem Herzen vor Gott trägt, wenn er Dienst tut im Heiligtum. In die Steine auf seinen Schultern sind die Namen der Kinder Israel eingeritzt und in der Brustta-sche des Priestergewandes sind eben-falls ihre Namen und zwei Lose, da-mit er die Entscheidungen für Gottes Kinder auf seinem Herzen trage. So kommt mir das Bild von Jesus als dem Hohepriester näher. Jesus, der uns auf den Schultern und auf dem Her-zen vor Gott trägt. Der, der uns aus der Gottesferne in die Nähe Gottes bringt. Der, der unser Fürsprecher ist und für uns eintritt. Wenn ich daran denke, dass Jesus uns vor Gott trägt, muss ich aber auch da-ran denken, wie ich unsere Kinder gelegentlich lange tragen musste, als sie klein waren, und wie ich davon gelegentlich Kreuzschmerzen bekom-men habe. Und ich weiß: Auch Jesus hat „Kreuzschmerzen“ bekommen dadurch, dass er uns vor Gott getra-gen hat.

Von Jesus, unserem Hohepriester, heißt es, dass er mit lautem Schreien und mit Tränen vor Gott Bitten und Flehen dargebracht hat. Dabei denken wir an den Weg Jesu, an sein Gebet im Garten Gethsemane und an seinen Ge-horsam in den Worten „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe“. Der Verlust des eigenen Willens, der Entscheidungsmöglichkeiten, die Ab-hängigkeit, der Verlust der Selbststän-digkeit und das Angewiesensein auf Hilfe ist eine Erfahrung, die zum Bit-teren des menschlichen Lebens ge-

hört. Wir erleben das in Schicksalsschlägen und oft genug auch im Altwer-den. Es ist kein leichter Weg, am Leiden Gehor-sam zu lernen. Das Ein-willigen in das, was nicht unser Wille ist. Oft ist es für uns mit einem Zweifel am Sinn des Christentums

verbunden. Unser Glaube scheint wi-derlegt zu sein durch die Wirklichkeit. Es fehlt die Erfahrung, dass Gott für uns ist. Diese menschliche Erfahrung teilt Jesus. Nur mündet sie bei ihm nicht in das Aufbegehren gegen Gott, sondern in den Gehorsam. Er beugt sich unter Gottes Willen. Mit lautem Schreien und mit Tränen. Er willigt ein in den Weg, der ihm aufgetragen ist. Es führt kein Weg an den Schmerzen vorbei.Sicher können wir nicht nur auf dem Weg des Leidens den Gehorsam ge-genüber Gott lernen. Und doch ist das Einwilligen in die Wege Gottes mit uns immer ein Loslassen von eigenen Ideen, von Träumen und Wünschen, von Bequemlichkeiten und unseren Lebensplänen. Diesem Gehorsam, dem Einwilligen in Gottes Wege für uns, gilt die Verhei-ßung des ewigen Heils. Es ist nicht die Verheißung von Erfolg, Ansehen,

Glück oder der Verwirklichung eigener Lebensvorstellungen, wie immer sie aussehen mögen. Es ist ein Hinein-wachsen in einen Frieden, der höher ist als unsere Vernunft, dessen Be-gründer Jesus Christus durch seinen Gehorsam geworden ist. ■

Gebet

Herr Jesus, wir bringen Opfer für unsere Kinder und unsere Eltern. Für die Firma, die Gemeinde oder den Erfolg.Wir bringen Opfer für das, was uns am Herzen liegt. Auch du hast ein Opfer gebracht. Dich selbst.Für das, was dir am meisten am Herzen liegt. Für uns.Danke.Amen

» Jesus trägt uns auf den Schultern in die Nähe Gottes «

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Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Glaubensleben 15

EG_GES_11_15 15 07.03.2016 15:45:24

Inbegriff menschlichen LeidsKeine Epoche hat wie das vergangene Jahrhundert die Fülle der künstlerischen Darstellungen zur Passion Jesu erweitert. Einige Künstler sehen im leidenden Gottessohn eine Figur, in der sich viele Fragen des Menschenbildes ihrer Zeit wie im Fokus treffen. Für andere wird Christus zum Spiegel ihrer eigenen Leiden oder zum Ansatz von Gesellschafts- oder Zeitkritik. Von Judith Welsch-Körntgen

Bereits seit dem Ende des 19. Jahrhun-derts verliert sich das Interesse an der Illustration des Lebens Jesu oder an der Schilderung seines Äußeren. Das hängt mit der Öffnung des Kunstbe-griffes und dem zunehmenden Stre-ben nach Autonomie zusammen. We-nige Künstler beschäftigen sich aus religiösen Gründen mit Jesus. Die meisten Werke spalten bis heute mehr oder weniger die Kunstliebhaber. Sein künstlerisches Credo und die Hoffnung auf eine Zukunft jenseits von Europa fasst Paul Gauguin (1848 – 1903) kurz vor seiner ersten Tahiti-Reise in seinem „Selbstporträt mit gelbem Christus“ 1889/90 zusammen. Die ver-gangenen in der Bretagne verbrachten Sommer haben die Vorstellungen des

Franzosen von einer neuen Bildspra-che mit starken Farben und symboli-scher Ausdruckskraft gestärkt. Er ent-wickelte sie weiter, inspiriert von der Traditionsverbundenheit der Bewoh-ner in ihren Trachten und der herben Schönheit der Landschaft.Sein Brustbildnis verbindet er im Spie-gel mit seinem Gemälde „Der gelbe Christus“ und einer selbstgefertigten Keramik, die auch den Charakter eines Porträts hat (beide sind wenig zuvor entstanden) – im Sinne einer Selbstin-szenierung als leidender Künstler und unzivilisierter „Wilder“. Sein Kopf wendet sich absichtsvoll von der euro-päischen Kunsttradition (gekreuzigter Jesus) in Richtung der „rohen“ Volks-kunst (Keramik). Der radikalste Bruch mit der überkom-menen christlichen Ikonographie zeichnet sich dann 1907 bei Lovis Co-rinths (1858 – 1925) „Das große Marty-rium“ ab. Der Betrach-ter wird geradezu zur Teilnahme an einem Geschehen gezwun-gen, das zum einen von roher Gewalt und grausamem Spott der Täter bestimmt ist, zum anderen auf unerträgliche Weise die entstellte, provozierende Nacktheit und die Qualen des sterben-den Jesus inszeniert. Der Maler verzichtet nicht nur auf tra-ditionelle Aspekte der „Kreuzigung Jesu“, sondern vor allem darauf, im Gekreuzigten den Erlöser sichtbar zu machen. Das ist kein Bild für einen Kirchenraum, aber ein zeitloses Mahn-mal für die Grausamkeit des Men-schen, im anderen weniger als ein Tier zu sehen. Von Pablo Picasso (1881 – 1973) erwar-tet man eine Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema der traditio-nellen Kunst. Das berühmte „Guer-nica“ von 1937 ist als „säkularisiertes Passionsbild“ bezeichnet worden. Tat-sächlich hat Pablo Picasso bereits 1930 eine „Kreuzigung“ gemalt. Sie wirkt wie eine Vorbereitung auf das spätere

monumentale Wandbild, das vor dem Hintergrund des Spanischen Bürger-kriegs entstanden ist. Die kleine Holz-tafel zeigt eine zunächst verwirrende Versammlung von miteinander verwo-benen Figuren, aus denen sich dann die Gestalt des Gekreuzigten, die mit einer weinenden Frauenfigur auf wei-ßem Grund verschmilzt, und weitere menschliche Gestalten mit faltenrei-cher Kleidung herauslösen lassen. Aus der christlichen Ikonographie greift der 49-Jährige die Details von Kreuzannagelung, Schwamm, Lan-zenstich und der kleinen Gruppe von Soldaten, die um Jesu Mantel würfeln, heraus. Ins Auge springt auch die hell-blaue Diagonale der Leiter, die in ihrer alttestamentlichen Bedeutung als Ver-bindung zwischen Himmel und Erde verwendet ist. In einer schwierigen Zeit der Tren-

nung von seiner ersten Frau Olga entstanden, die gleichzeitig von Euphorie und Inspira-tion durch die neue Gefährtin Marie-Té-rèse Walter geprägt war, zeugt der im Um-

feld des Surrealismus Mitte der zwan-ziger Jahre entstandene Stil von Pi-cassos Ringen um eine neue For-mensprache. Sie kommt auch bei anderen Themen zur Anwendung. Die Bewegungen des Menschen wer-den in einer Konturlinie eingefangen, die die dritte Dimension in die Fläche zwingt und gleichzeitig Deformierun-gen und Verkürzungen hervorbringt (zum Beispiel bei den wie tote Tiere am Boden liegenden Schächern). Ne-ben der starken Verbindung von Christus und weinender Frau (es könnte Maria von Magdala sein) ste-hen mit der übertriebenen Mimik der Figur links und dem Ringen der Hände rechts weitere Zeichen des (Mit-)Leidens im Mittelpunkt. Eine Interpretation des singulären Bil-des im Werk von Picasso fällt schwer; Leiden und Tod scheinen mit dem ei-genen Künstlerdasein und der Liebe

Serie

In unserer Serie „Christ-liche Kunst“ erklären wir Bilder, Symbole und Ent-wicklungen. Teil 14: Passion Christi in der Kunst des 20. Jahr-hunderts.

Zeitloses Mahnmal für die Grausamkeit des Menschen

Lovis Corinths „Das große Martyrium“ inszeniert auf unerträgliche Weise die Qualen des sterbenden Jesus.Foto: akg-images

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Glaubensleben16

EG_GES_11_16 16 07.03.2016 15:45:26

von Mann und Frau in Beziehung ge-setzt. Hat das kleine, rätselhafte Bild für den Spanier eine persönliche Be-deutung gehabt? Es war bis zum Tode Picassos 1973 in seinem Besitz und kam aus dem Nachlass ins Pariser Mu-sée Picasso.Bei Marc Chagall (1887 – 1985) ist Christus im Mittelpunkt seines Bildes „Die weiße Kreuzigung“ von 1938 in ein sich vom Himmel erstreckendes helles Lichtband getaucht und mit einem weißen Gebetsschal als Len-dentuch in erster Linie ein Jude. Lichtstrahl und Leiter spannen einen Bogen zu Jakobs Traum im Alten Testament. Um den Gekreuzigten herum bilden ver-schiedene Stationen jüdischen Lebens in düsterem Schwarz-weiß eine Art traurigen Totentanz. Klagende Männer und Frauen schweben über dem Kreuz. Brandschatzende Rotarmisten bedrohen eine Stadt auf der linken Seite, ein Boot voller Flüchtlinge zeigt sich darunter. Eine brennende Syna-goge erscheint auf der rechten Seite und ein Jude im Vordergrund, der schützend die Arme um die Thora-Rolle gelegt hat. Dokumentation der Geschichte und Vision zugleich, ist das Bild in dem

Jahr entstanden, in dem mit der Pro-gromnacht am 9. November die grau-same Härte der Judenverfolgung der Nazis allzu deutlich ihr Gesicht zeigt. Der flüchtende Mann mit dem Sack auf dem Rücken ist das Symbol des heimatlosen und ewig wandernden Juden, wie Chagall ihn häufig gemalt hat. Er steht nicht nur für das Schick-sal seines Volkes, sondern auch für

sein eigenes. Sein Christus ist verfolgter Jude, Symbol des Lei-dens und Identifikati-onsfigur für sich selbst als (jüdischem) Künstler zugleich.

Vor 30 Jahren ist Joseph Beuys (1921 – 1986) gestorben. Die Werke des Krefelders provozieren bis heute mit ihrer spröden Ästhetik. Es herrscht eine nach wie vor skeptische Haltung gegenüber seiner „Erweite-rung des Kunstbegriffs“. Wer sich aber auf die Material-Sprache von Beuys und die Vorstellung von an-gedeuteten Prozessen einlässt, steht staunend vor einer irritierenden Fülle von Bedeutungen, gerade auch im Zusammenhang mit seiner berühm-ten „Kreuzigung“ von 1962/64. Die kleine Gruppe aus rohen Holzbalken und Blutkonserve-Flaschen erinnert in ihrer Form an die traditionelle Ver-

bindung von Maria und Johannes un-ter dem Kreuz Christi. Die Materialien in ihrer Bescheidenheit, ja in ihrem Abfall-Status scheinen jedoch jede Beziehung zum heiligen Gegenstand auszuschließen. Aber wer die Provokation annimmt, erspürt zunächst über das grobe Holz, Kordel, Draht und Nadel den Willen zur Vergegenwärtigung von Leiden und Tod Jesu. Drei aufgeklebte Zei-tungsausschnitte mit ihren Begriffen unter anderem aus der Wirtschaft sind jeweils durch ein aufgemaltes rotes Kreuz überschrieben. Das deutet auf die Hilfsorganisation Rotes Kreuz hin, die Lebensrettung bei Unfällen und im Krieg leistet. Aber bei Beuys zeigt es auch die Richtungen einer umfassen-den Kommunikation an. Am deutlichsten wird die Beziehung zu der den Tod übersteigenden Di-mension von Christi Kreuzigung aber in der Symbol-Sprache des Blu-tes. Es geht um die enge Verbindung von Leiden, Tod und deren Wandlung in eine umfassende Heilung und Er-neuerung. Der „Christusimpuls“ kann auch den gegenwärtigen Menschen aus seiner Erstarrung lösen und ihn wirklich im umfassenden Sinn le-bendig, liebend und kreativ machen. Eben zum Künstler in einem spirituell umfassenden Sinn. ■

Beuys und die Symbol-Sprache des Blutes

Die „Kreuzigung“ (links) von Joseph Beuys provoziert. Dennoch: Die kleine Gruppe aus Holzbalken und Blutkonserve-Flaschen erinnert in ihrer Form an die traditionelle Verbindung von Maria und Johannes unter dem Kreuz Christi. Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Ungewöhnlich: Paul Gauguins „Selbstporträt mit gelbem Christus“.Foto: akg-images

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Glaubensleben 17

EG_GES_11_17 17 07.03.2016 15:45:28

Ulm

Das Haus der Begegnung ist eine Bildungs- und Kultur-einrichtung der Evangeli-schen Gesamt-kirchenge-meinde Ulm.

Traum auf LachsschaumULM – Wovon träumen Frauen? Das Haus der Begegnung in Ulm wollte dem auf den Grund gehen. Und damit es dem weiblichen Geschlecht leichter fällt, sich etwas von der Seele zu reden, fuhren die drei Pfarrer kulinarische Genüsse auf. Von Dagmar Hub

Träume sind Schäume? Was das Wort „Traum“ umschreibt, ist ein weites Feld. Nächtliche Träume gibt es, so schöne, dass man gar nicht aufwa-chen möchte, und so schreckliche, dass man beim Wachwerden denkt: „Gott sei Dank, es war nur ein Traum!“ Weil das aktuelle Jahresprogramm des Ulmer Hauses der Begegnung un-ter dem Motto „Träume und Visionen“ steht, kam dessen Leiter Michael Hau-ser auf die Idee, einen Abend lang Frauen von ihren Träumen erzählen zu lassen. Er lud drei Frauen zu der Veranstaltungsreihe ein, in der immer drei Pfarrer kochen, Frauen als Red-nerinnen eingeladen werden und Gäste dazu kommen.Dass an diesem Abend zum Essen an die festlich gedeckten Tische im Haus der Begegnung fast nur Frauen – ohne ihre Männer – kamen, mag darauf hin-deuten, dass Gespräche über Träume den Männern vielleicht als emotiona-les, weibliches Thema erscheinen. Ver-passt aber haben sie dann doch einiges.

Ein traumhaftes Menü – warum soll es nicht vegetarisch sein? Wobei Mi-chael Hauser beim Gruß aus der Kü-che eine winzige Ausnahme vom ve-getarischen Menü-Vorsatz machte und – den Träumen angemessen – vorneweg Lachsschaum auf Röstbrot servierte, allerdings auch mit ei-ner vegetarischen, fischfreien Variante. Dafür zeigte der Chef des Hauses beim Haupt-gericht, wie unglaublich kurz Transporte bei heimischen Pro-dukten sein können, wenn man un-gewöhnliche Ideen realisiert: Die Steinchampignons, die es gebraten zum Kartoffelgratin gab, stammen aus den Kellern des Hauses der Be-gegnung. Und um den ökologischen Ansatz zu perfektionieren, wachsen sie zusammen mit Austernpilzen in den noch existierenden Gewölben des Dominikanerklosters, das das Haus der Begegnung einst war, auf

dem verbrauchten Kaffeesatz des Ca-fés im Erdgeschoss des Hauses.Nach Kaffee dufteten die Pilze den-noch nicht – aber mit der Erzählung über die neue Nutzung von Kaffee-Abfall und Kellergewölben über-

raschte Michael Hauser die Gäste doch sehr.Zwischen den Gängen des Menüs, das Hauser und sein Kollege Michael Ogrzewalla auftrugen – Pfarrer Martin Luik be-vorzugte die Küche als

Arbeitsort – erzählten die drei einge-ladenen Frauen vom Träumen. Clau-dia Tausend, die nach einer schweren Erkrankung ihren eigenen Traum rea-lisierte und in ihrem winzigen Häus-chen in Ulm einen gesellschaftlichen Salon betreibt, erzählte von ihrer Sehnsucht danach, dass der Mensch in jedem Augenblick schöpferisch le-bendig sein könnte. Dass Menschen frei von Schuldgefühlen und Ängsten gestalten könnten, andere nicht mani-

Guten Appetit: Die Pfarrer Michael Hauser (links) und Michael Ogrze-walla tischten auf.Foto: Dagmar Hub

Pilze wachsen auf dem altenKaffeesatz des Cafés

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Unterwegs im Land18

EG_GES_11_18 18 07.03.2016 11:40:05

pulieren würden und frei von Bestäti-gungsstreben leben könnten. Dass sie von solchen Menschen umgeben ist, davon träumt sie.Zeit für Tagträume hatte Irene Maurer in ihrem Arbeitsleben wenig. Nachts aber, so erzählte die Apothekerin, die mit ihrem vor kurzer Zeit verstorbenen Mann Gerhard die Ulmer Löwen-Apo-theke führte, träumt sie dafür umso lebhafter – vom Fliegen zum Beispiel. „Mit Träumen lebt es sich leichter“, sagt die 70-Jährige. Obwohl sich ihr Kindheitstraum von der Schriftsteller-Karriere nie erfüllte, weil das Lachen der Mutter über die Schreibversuche des Kindes sie entmutigt hatte. Daraus lernte sie für sich, Ziele zu ste-cken, Wunschträume ernst zu neh-men, erzählte Irene Maurer. „Mit ei-nem Ziel arbeitet es sich leichter!“ Und 65 Jahre, nachdem die Mama ihre kleine Tochter ausgelacht hatte, er-füllte sich diese dann doch noch ihren Wunsch und legte im vergangenen Herbst ein Buch über die Ulmer Apo-thekengeschichte vor.Wie isst man an einem Tisch zwischen den Erzählungen, umgeben von unbe-kannten Menschen, bei einem so emo-tionalen und persönlichen Thema wie dem Träumen? Erstaunlich, wie kom-munikativ Essen in dieser Situation sein kann, denn Menschen, die sich noch eine Stunde zuvor nicht kannten, erzählen den „Mitessern“ während der Mahlzeit von ihren Träumen. Von den nächtlichen vor allem, von verrückten Träumen, an die man sich nach Jahren noch erinnert. Andrea Holm, Ulmer Jugendpfarrerin, kann heute lachend von Träumen erzählen, die sie in den ersten Jahren ihrer Be-rufstätigkeit verfolgten: Die Vorstel-

lung, dass sie die Predigt zuhause ver-gessen hatte oder erst in den Gottes-dienst kam, als alle Gläubigen längst da waren, hatte sie in den ersten Jah-ren des Pfarrerseins manchmal schweißnass aufwachen lassen. Dabei: Nicht der Schlafentzug macht den Menschen nach einer durchwachten Nacht müde, sagt sie, sondern die feh-lenden Träume, mit denen die mensch-liche Psyche Erlebtes verarbeitet.Ihrer Traum-Erzählung schickte And-rea Holm Mascha Kalekos Traum-Ge-dicht „Der Mann im Mond“ voraus. Träume und ihr Verständnis in der Bi-bel und in der Antike wählte sie als ihr Thema – weil Träume durchaus Botschaften enthalten können. Die biblische Offenba-rung des Johannes schil-dert eine Vision eines himmlischen Jerusalem, wenn der alte Himmel und die alte Erde vergangen sein werden. Künstler ließen sich von dieser Vision beflügeln, aber auch die blutigen Kreuzzüge wurden damit be-gründet, Jerusalem von „Ungläubi-gen“ befreien zu müssen. Damit es vor dem Dessert nicht zu ernst wurde, erzählte Andrea Holm von einem Mann, der ihr als 40-Jäh-riger erzählte, er müsse nun seinen Einschlaf-Traum ändern. Bis dahin war er mit der Vorstellung in die Nacht geglitten, der (1996 verstor-bene) Bundestrainer Helmut Schön würde ihn, den Fußball-Laien, in die deutsche Nationalmannschaft beru-fen, und er würde im Endspiel einer Weltmeisterschaft das umjubelte Siegtor erzielen. Auch wenn der Träu-mer bis dahin mit den Freuden-

schreien der Zuschauer eingeschlafen war – mit 40 war ihm klar, dass sein Traum wohl nicht mehr Realität wer-den würde.Beim Dessert wurden schaumig-süße Träume Wirklichkeit, denn die drei Küchenpfarrer kreierten eine zarte Mousse au Chocolat aus weißer und dunkler Schokolade, die bei den Test-essern allseits Begeisterung auslöste. Und weil Michael Hauser wie seine Pfarrerskollegen nicht nur ein kreati-ver, leidenschaftlicher Koch ist, son-dern auch realisierbare Träume und Visionen hat, erfuhren die Besucher

von Hausers Idee, die im Frühjahr Wirklichkeit werden soll.Denn dort, wo zu Zeiten der Dominikanermön-che deren Klostergarten war, im 20. Jahrhundert ein zubetonierter Park-

platz war und jetzt ein leerer Platz zwischen dem Haus der Begegnung und dem Ulmer Dekanat ist, soll schon bald wieder ein Kräutergarten duften. Was aus den dort wachsenden Kräu-tern dann entstehen wird? Manches Menü ließe sich damit bestimmt ent-werfen. Und: Den Brunnen für die Mitte des Klostergartens hat Michael Hauser bereits. 2013 kam des gussei-serne „Alberkästchen“, die Fassung einer ehemals an der Heidenheimer Straße gelegenen Heilquelle, auf den Hof des Hauses der Begegnung. Dar-unter liegen die Kellergewölbe des 1281 gegründeten und nach der Refor-mation aufgegebenen Dominikaner-klosters , in dem renommierte Männer wie Heinrich Seuse und Felix Fabri gelebt und gespeist hatten. ■

Bald gibt es Kräuter aus dem eigenenKlostergarten

Kartoffelgratin und schaumig-süße Nach-speisen. So verwöhnt, erzählten drei Frauen wie Andrea Holm (Foto) von ihren Träumen.Fotos: Dagmar Hub

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Unterwegs im Land 19

EG_GES_11_19 19 07.03.2016 11:40:07

Werkstatt Gemeinde

Würfel statt Kassetten: In Schönaich gibt es schon seit eini-gen Jahren Gottesdienste digital zum Nachhören: auf einem „Gottesdienst-würfel“. Die Bedienung ist einfach:

Es genügt, einen Knopf zu drücken. Fortgeschrittene können aber auch direkt zur Predigt springen. 60 Wür-fel sind im Einsatz, und weil das Sys-tem Schule macht, geben Pfarrer Hol-ger Küstermann und sein Team auch kostenlose Info-Abende zur Digitalen Gottesdienstaufnahme. Die nächsten sind am 28. April und am 3. Mai, je-weils 19 Uhr im Gemeindehaus Schö-naich. Foto: privat

◼ Anmeldung: Telefon 07031-651444, [email protected]

In vielen Kirchengemeinden in Württemberg gibt es auch dieses Jahr wieder Kreuzwege

Nicht nur am KarfreitagKreuzwege finden am Karfreitag statt. Diese Aussage gilt für den Großteil der württembergischen Gemeinden. Doch manche bieten ihre Kreuzwege auch an anderen Tagen der Karwoche an oder sogar eine Woche vor Karfreitag. Aus unterschiedlichen Gründen.„In der Woche vorher sind noch keine Osterferien, da erreichen wir die Schü-ler und Konfigruppen besser.“ So er-klärt Nadine Müller vom Evangeli-schen Bezirksjugendwerk Göppingen, warum der dortige ökumenische Ju-gendkreuzweg bereits am 18. März um 17 Uhr an der Heilig-Geist-Kapelle ne-ben der Oberhofenkirche stattfindet. Auch beim Jugendkreuzweg in As-perg (Dekanat Ludwigsburg) am 18. März ab 18.30 Uhr, Start an der Kirche Sankt Bonifatius, dürften die Ferien der Grund für den Termin sein. Andere Hintergründe hat die Entschei-dung der Citykirchen in Stuttgart, be-reits am 18. März einen Kreuzweg durch die Innenstadt zu veranstalten, wie Pfarrer Eberhard Schwarz erklärt. „Wir wollen den Kreuzweg als Vorbe-reitung auf die Karwoche anbieten und auch raus aus den Kirchen gehen, ins Stadtgebiet.“ Der etwa zweistün-dige Gang durch die Stadt startet um 18 Uhr an der Stiftskirche und führt an Stuttgarter Orte, die an das Leiden von Menschen erinnern, etwa zur Stauf-fenberg-Gedenkstätte.Wiederum in Göppingen findet drei Tage nach dem Jugendkreuzweg am 21. März um 18 Uhr erstmals ein öku-

menischer Kreuzweg für Erwachsene statt. Treffpunkt ist die Kirche Sankt Maria.Am 22. März gibt es in Ulm einen Frauenkreuzweg. Beginn ist um 18 Uhr vor dem Brautportal des Ulmer Münsters. Anmeldung erbeten unter Telefon 0731-9200024. Am Mittwoch, 23. März, findet um 17 Uhr ein ökumenischer Kreuzweg durch Stuttgart-Wangen statt. Start ist am Generationenzentrum Kornhasen, Jägerhalde 7–9.An Karfreitag, 25. März, begehen dann die meisten Gemeinden ihre Kreuzwege. Darunter sind die Ju-gendkreuzwege in Pfullingen (Deka-

nat Reutlingen), 15 Uhr, Parkplatz un-terhalb des Georgenbergs; in Tübin-gen, 19 Uhr, im Ökumenischen Schü-lertreff, Neckarhalde 40; in Fichtenau (Dekanat Crailsheim), 19 Uhr, im Ge-meindehaus in Wildenstein. In Waldbach (Dekanat Weinsberg) startet der Kreuzweg mit einem Got-tesdienst um 10 Uhr in der Kilianskir-che. Der Kreuzweg in Perouse (Deka-nat Leonberg) beginnt um 19 Uhr an der Waldenserkirche.Und auch in Stuttgart gibt es nicht nur im Vorfeld, sondern auch am Karfrei-tag einen Kreuzweg: den traditionellen Frauenkreuzweg. Er startet 12 Uhr vor der Eberhardskirche. Martin Janotta

Die Kreuzigungs-szene an der Stiftskirche ist eine der Statio-nen beim Kreuzweg der Stuttgarter Citykirchen am 18. März.Foto: privat

Zweiter Kunstpreis verliehenDie Künstlerin Monika Huber aus München hat für ihre Videoarbeit „Captured“ den mit 10 000 Euro dotier-ten Kunstpreis der württembergischen Landeskirche erhalten. Der Förder-preis mit 3000 Euro ging an den Stutt-garter Künstler Erik Sturm für seine Installation „Neckartorschwarz“.

◼ Die Arbeiten der Preisträger und 20 weitere herausragende Arbeiten sind noch bis 27. März im Ständesaal des Alten Schlosses in Stuttgart zu sehen.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Aus der Landeskirche20

EG_GES_11_20 20 07.03.2016 11:43:27

Neue Dachziegel in sieben FarbenIn die Martinskirche in Stuttgart-Plieningen wurden rund 1,4 Millionen Euro investiert

Die Baugeschichte der denk-malgeschützten Martinskirche in Stuttgart-Plieningen (Kir-chenkreis Stuttgart) reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Mit der Außensanierung wurde in dieser Geschichte ein neues Kapitel abgeschlossen.

Das konnte nicht so bleiben: Die Schäden an der Außenfas-sade der Martinskirche reich-ten bis einen halben Meter in die Wand hinein. Zudem gab es Defekte an der Dachkonstruk-tion des Langhauses und die Dachziegel waren kaputt. Die Kirchengemeinde Plieningen-Hohenheim schaltete die Bau-abteilung des Oberkirchenrats und das Denkmalamt ein. Der erste Sanierungsplan lautete über 850 000 Euro. Bei der Vor-untersuchung im Jahr 2013 stellte sich heraus, dass die Schäden im Turm größer waren als erwartet – und ihre Beseiti-gung dringender als gedacht. So wurde die Maßnahme in zwei Bauabschnitte aufgeteilt: zuerst Langhaus und Chor, dann der Turm. Im Februar 2014 beschloss der Kirchengemein-derat einen neuen Finanzie-rungsplan, nun über 1,44 Milli-onen Euro für beide Bauab-schnitte. Rund 554 000 Euro musste die Gemeinde aus Ei-genmitteln aufbringen, aus Rücklagen und Spenden.

Mit dem Fundraising begann die Gemeinde im Frühjahr 2012 unter dem Motto „Zwei Kirchen – eine Aufgabe: be-wahren und beleben“. Denn neben der Martinskirche be-dürfen auch die Kirche und das Gemeindezentrum im Steckfeld der Renovierung. Es gab eine Talenteaktion, Be-nefizessen und Benefizwein, Gospelkonzert und Kirchen-kabarett, Weißwurstfrüh-stück und selbstgebackene Martins-Dach-Ziegel, Theater und Varieté, Filmabend und Chorkonzert. Vieles wurde möglich dank der großen Un-terstützung örtlicher Vereine und Akteure.Langhaus und Chor wurden 2014 saniert, der Turm kam 2015 an die Reihe, die Restar-beiten wurden Anfang 2016 erledigt. Der Posaunenchor räumte Schutt von der Kirchen-bühne. Günter Eckstein wurde als Berater des Bauausschus-ses gewonnen, er wohnt in der Gemeinde und war früher im Denkmalamt tätig. Die von ihm angeregten bauhistori-schen Untersuchungen führ-ten zu neuen Erkenntnissen, sie werden im Herbst in einem umfangreichen Buch über die Martinskirche veröffentlicht.Besonders wichtig war, das farbige Bild der Turmhaube zu erhalten. Dazu wurden neue

Dachziegel in sieben Grund-farbtönen produziert. Bei den Schallläden im Turm wurden Nistkästen für Turmfalken und Mauersegler angebracht.„Wir hatten den Eindruck, dass alle beauftragten Firmen sehr akkurat gearbeitet haben und

ihnen der Erhalt dieses schö-nen Bauwerks am Herzen lag“, sagt Hans-Jürgen Siegel, Vor-sitzender des Bauausschusses. „Es ist erfreulich, wie sich der ganze Ort an dieser Maß-nahme beteiligt hat.“ Peter Dietrich

Die Martinskirche in Plieningen wurde rundumerneuert. Foto: privat

21SonderveröffentlichungMartinskirche Stuttgart-Plieningen

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EG_GES_11_21 21 07.03.2016 11:45:43

Bild der Woche

Junge Flüchtlinge wohnen seit Oktober im ehemaligen Kinderdorf der Paulinenpflege in Winnenden-Schelmenholz. Die zwölf Jugendlichen lernen Deutsch und werden psychologisch betreut. Außerdem wird Gitarrenunterricht angeboten; es gibt zudem ein Kunst-projekt. Geplant ist darüber hinaus ein „Haus des Ankommens“ in Schorndorf. Dort gibt es seit 1. März eine Wohngruppe. Foto: privat

Region Stuttgart

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Tangoabend zu GeschichtenOSTFILDERN (Dekanat Bernhausen) – Beim Tangoabend mit dem Cuarteto Rotterdam (Foto) und Frida Lippmann am 13. März um 17 Uhr in der Diet-rich-Bonhoeffer-Kirche in der Park-siedlung heißt es „Erzähl mir eine Ge-schichte“. Das Cuarteto Rotterdam gilt als eines der besten europäischen Tango- Ensembles. Foto: privat

◼ Der Eintritt ist frei.

Sieben letzte WorteSTUTTGART-MÖHRINGEN – Susanne von Gutzeit und Klaus von Niswandt, Ulrike Eickenbusch und Simone Pü-schel spielen die Komposition „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ von Joseph Haydn in der Fassung für Streichquartett, am 13. März um 18 Uhr in der Martinskirche. Sprecherin Barbara Stoll spannt mit Gedichten von Rose Ausländer und Hilde Domin einen Bogen zu heute.

Wille zur MachtSTUTTGART – Der nächste Abendgot-tesdienst in der Friedenskirche im Stuttgarter Osten am 13. März stellt die Landtagswahl in den Mittelpunkt. Pfarrer Dieter Bofinger spricht über den „Willen zur Macht“, der Arabische Chor Stuttgart singt. Anschließend sol-len die Wahlergebnisse betrachtet wer-den. Beginn ist um 18 Uhr.

FrauenmahlWELZHEIM (Dekanat Schorndorf) – „Herz, nimm Abschied und gesunde“, lautet das Thema beim Frauenmahl am 9. April um 18 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus: Frauen aus Kultur, Kirche und Gesellschaft geben bei ei-nem Essen kurze Impulse zum Thema.

◼ www. baf-schorndorf.de

JazzmatinéeBEUTELSBACH (Dekanat Schorndorf) – Mit einer Jazzmatinée in der Stifts-kirche beteiligt sich die evangelische Gemeinde am 13. März an den Wein-stadter Jazztagen. Um 11.30 Uhr ist das Duo Peter Fulda und Hans Fickelscher mit seinem Repertoire von kammer-musikalischen Melodien bis zum aus-gelassenen Brazil Groove zu hören.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Region Stuttgart22

EG_GES_11_22 22 07.03.2016 11:49:21

ToleranzgipfelSTUTTGART – Wie können Migranten integriert werden und was bedeutet es, sie zu tolerieren? Diesen Fragen geht der zweite Stuttgarter Toleranzgipfel am 17. März im Hospitalhof nach. Be-ginn ist um 14.30 Uhr mit einem Refe-rat von Ex-Bundespräsident Christian Wulff, es gibt weitere Vorträge und Foren. Um 19.30 Uhr beginnt eine Ka-barett-Show mit Martina Meisenberg, Hartmut Engler, Lisa Fitz, Christoph Sonntag und Murat Topal.

◼ www.toleranzgipfel.de

Vielfalt im GlaubenALFDORF (Dekanat Schorndorf) – „Pro Viele“ heißt eine Gottesdienst-reihe, die mit einem Frühstück be-ginnt. Am 13. März predigt um 10 Uhr Siegfried Zimmer in der Stephanuskir-che zum Thema „Mein Gott, Dein Gott“: Zimmer beleuchtet darin das Zusammenleben der Religionen. Der emeritierte Professor aus Ludwigsburg ist durch die Nachteulen-Gottesdienste in Ludwigsburg bekannt geworden. Schon ab 9.30 Uhr sind die Teilnehmer ins Stephanushaus zu einem Früh-stück eingeladen.

Wie Religionen das Essen bestimmenFELLBACH (Dekanat Waiblingen) – Ist Nahrungsaufnahme die neue Reli-gion? Und wie bestimmen Religionen über das Essen? Diesen Fragen geht eine Podiumsdiskussion am 16. März um 19 Uhr im Fellbacher Rathaus nach. Im Gespräch mit Holger Gohla vom SWR sind der katholische Theo-loge Karl-Josef Kuschel, der Ernäh-rungssoziologe Daniel Kofahl und die Religionswissenschaftlerin Lisa Züfle.

Viele Gläubige, ob Christen, Muslime oder Juden, unterscheiden auch beim Essen zwischen Gut und Böse, erlaubt und verboten. Wie sinnvoll sind diese Regeln heute noch? Und zeigt sich im Boom der veganen Kochbücher eine neue Lust am Verzicht? Diesen Fragen ist die Diskussionsrunde auf der Spur.

◼ Kostenlose Karten unter Telefon 0711-580058

Flüchtlingskinder und wie sie ihre Erlebnisse verarbeitet haben

Fotos verändern KirchenraumSTUTTGART – Der Fotograf Sebastian Philipp hat Kinder in Flüchtlingsla-gern porträtiert. Seine Fotos sind ab 13. März in der Johanneskirche am Feuersee zu sehen. Ergänzt werden die Fotos durch Zeichnungen, die traumatisierte Binnenflüchtlingskin-der zur Bewältigung ihrer Erlebnisse haben. Die Bilder entstanden an Schu-len in Syrien.Durch die Ausstellung wird auch der Kirchenraum in seiner Wirkung ver-ändert: Die Bilder sind etwa zwei Me-ter lang. Am 13. März wird die Ausstel-lung um 9.45 Uhr mit einem Gottes-dienst eröffnet, bei dem Asylpfarrer Joachim Schlecht und der Deutsch-Arabische Hiwar-Chor unter der Lei-tung von Samir Mansour mitwirken. Um 16 Uhr wird das Passionsorato-rium „Kreuzige ihn!“ aufgeführt. Am 14. März findet um 19 Uhr in der Johanneskirche ein Tischgespräch

zum Thema Flüchtlinge statt, am 23. März um 19.30 Uhr gibt es Musik und Wort zur Passion, und am 8. April ein Konzert mit geistlicher Musik alter Kulturen und Jazz.

◼ Die Ausstellung ist bis 10. April, werktags von 10 bis 18 Uhr, zu sehen.

Das Porträt von Zarah (acht Jahre alt) ist in der Ausstellung zu sehen. Foto: Sebastian Philipp

Mystiker JesusSTUTTGART-ZUFFENHAUSEN – Um Jesus als Mystiker geht es beim Jah-restreffen des Freundeskreises des Uracher Forums für Meditation und Mystik. Helmut Jaschke hält dazu ei-nen Vortrag am 19.März ab 15 Uhr in der Pauluskirche in Stuttgart-Zuffen-hausen.

◼ Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.

GlaubenszeugnisAICHWALD (Dekanat Esslingen) – „Bachs Kunst der Fuge: ein klingendes Glaubenszeugnis“ ist Thema des lite-rarischen Abends am 19. März um 19 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Aichwald-Aichschieß. Wolfgang Wiemer referiert.

◼ Der Eintritt ist frei.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Region Stuttgart 23

Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?

Psalm 27,1

Die Evangelische Gesellschaft trauert um

Walter FischerEr ist am 8. Februar 2016 im Alter von 70 Jahren verstorben.

Walter Fischer hat von 1968 bis zu seinem Renteneintritt 2005 bei der eva gearbeitet. Zuletzt als Telefonist in der Telefonzentrale. Er war viele Jahre in der MAV und zusätzlich Schwerbehindertenvertreter.

Wir nehmen mit Dankbarkeit, Zuneigung und Achtung von ihm Abschied.Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.

Evangelische Gesellschaft e. V.Pfarrer Heinz Gerstlauerfür den Vorstand sowie für die Mitarbeitenden

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EG_GES_11_23 23 07.03.2016 11:49:22

Nordwürttem-berg & Ostalb

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Ein rotes Band der LiebeLANGENBEUTINGEN (Dekanat Öhringen) – Eine außergewöhnliche Form und komplexe Symbolik zeich-nen die Paramente aus, die Angelika Paerschke für die Langenbeutinger Martinskirche angefertigt hat. Die 72-jährige Künstlerin aus Kusterdingen hat das Weben der liturgischen Tücher in einer Lebenskrise begonnen und widmet sich vor allem religiösen Themen. Von Frank Lutz

Irgendwo aus dem violetten Hinter-grund taucht das rote Band auf. Ziel-strebig durchläuft es das Parament in einem weiten Halbkreis, als wolle es die zwei Gestalten abholen, die es un-terhalb der violetten Fläche schon er-warten. Auf seinem Weg verwandelt es eine Knospe in eine prachtvolle Blüte, hinterlässt einen Schimmer in hellen, lichten Farben und strebt schließlich him-melwärts: Es läuft über den Altar der Langenbeutinger Martins-kirche, streift die Bibel darauf und mündet in das Medaillon mit der Abendmahlsszene zu Füßen des ge-kreuzigten Jesus. Das rote Band ist das auffälligste Merkmal des violettfarbenen Al-tarschmucks. Das ist kein Zufall: „Das Band steht für Gottes Liebe“, erklärt

die Schöpferin des Paraments, Ange-lika Paerschke aus Kusterdingen. Das kunstvolle Textil, das während der Fastenzeit den Altar der Martinskirche bedeckt, ist eines von vier Paramen-ten in den liturgischen Farben Grün,

Weiß, Violett und Rot, das die freischaffende Künstle-rin für die Langenbeutinger Gemeinde gewebt hat. Und vielleicht steht es mit der Hinwendung der Menschen zu Gottes Liebe und dem

daraus erwachsenden neuen Leben, das es symbolisiert, sogar sinnbild-lich für Paerschkes künstlerischen Werdegang.Denn die heute 72-Jährige stammt aus einem Pfarrhaus, hatte sich aber zwi-schenzeitlich von der Kirche entfernt. In einer Lebenskrise Ende der 70er-Jahre entdeckte sie das Weben durch

einen Volkshochschulkurs und bekam einen Webstuhl geschenkt. Schon bald wandte sie sich religiösen Themen zu: Ihr erster großer Auftrag war 1983 ein Teppich, den ein Pfarrer aus Bayreuth bestellt hatte und den sie zu einem 5,20 Meter breiten Bild für dessen Kir-che ausarbeitete. Heute bilden die Pa-ramente, die sie für Kirchengemein-den und diakonische Einrichtungen in Baden-Württemberg und Franken webt, einen wichtigen Teil ihres Schaf-fens. Materialien und Herstellungspro-zess sind stets gleich: Mit fester Baum-wolle umwebt Paerschke eine dünne Spanplatte. Für die feineren Muster benutzt sie Seide. Groß ist der Kontrast zwischen Paerschkes detailreichen Kunstwerken und der früheren Altardekoration in der Martinskirche: „Der Altar war mit einem weißen Tuch bedeckt, in dessen Mitte sich ein quadratisches, erblass-tes, industriell hergestelltes Parament befand“, erinnert sich Pfarrer Tilman Just-Deus. „Wir wollten den Gottes-dienst neu einkleiden und liturgisch und optisch einen neuen Akzent set-zen.“ Durch das Internet wurde Just-Deus auf Paerschke aufmerksam und lud sie ein. Die Künstlerin kam, begut-achtete den Altar und fertigte, zusam-men mit einem eigens gegründeten Ausschuss, eine Entwurfszeichnung für das grüne Parament an. Weitere Treffen, bei denen Paerschke jeweils einen überarbeiteten Entwurf präsentierte, zeigten, dass Künstlerin und Gemeinde gut miteinander har-monierten: „Größere Veränderungen waren nie nötig“, erinnert sich Just-Deus. 2010 wurde das grüne Parament fertig, bis zur Konfirmation im vergan-genen Jahr folgten die Übrigen. Neue Akzente setzt Paerschke schon durch Größe und Form der Paramente: Sie bedecken auch die Oberfläche des Al-tars und laufen am unteren Ende in einem Halbkreis zu. Dadurch wirken sie wie ein Spiegelbild des Torbogens, der sich hinter dem Altar öffnet.Die originellen Motive bringen Farbe und Leben in den Altarraum: Wellen-

Gewebte Kunst am Altar

Die Künstlerin und ihr Werk: Angelika Paerschke vor dem gewebten Parament. Pfarrer Tilman Just-Deus schätzt die Arbeit sehr.Foto: Frank Lutz

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

24 Nordwürttemberg & Ostalb

EG_GES_11_24 24 07.03.2016 11:51:26

Idee der Woche

Stühle standen im Mittelpunkt einer Gottesdienstreihe der drei Kir-chengemeinden Unterdeufstetten, Bernhardsweiler und Wildenstein (Dekanat Crailsheim), die zur Ge-meinde Fichtenau gehören. Die künstlerisch gestalteten Sitzgelegen-

heiten symbolisierten Aufbrechen, Ankommen und Bleiben – also die brisanten Fragen von Migration und Integration. Die Kunstgruppe „Frauen aus aller Welt“ hatte die Stühle vor vier Jahren angefertigt. Zu der Stuhlausstellung gab es jeweils ein Bibelwort und eine Predigt mit Gedanken zu Aus- und Einwande-rung. Gestaltet wurden die Gottes-dienste von Pfarrerin Julia Glock, De-kan im Ruhestand Peter Pfitzenmaier (beide im Bild), Pfarrer Tobias Dürr und Pfarrer Florian Lampadius. Sie fanden reihum in den drei Fich-tenauer Kirchen statt, umrahmt von Solomusikern und Chören. Eine be-sondere Mischung aus Glaube, Kunst und Musik, mit der man sich einem politischen Thema auf eine spezielle Weise nähern konnte. Foto: privat

artige Linien in verschiedenen Farben, die ein schwarzes Raster durchbre-chen, zeigt das grüne Parament. Die Linien stellen die Gemeindemitglieder dar, wie sie starre Strukturen überwin-den und sich öffnen für Menschen, die der Kirche bisher wenig verbunden sind. Gottes Menschwerdung und Jesu Auferstehung sind die Themen des weißen Paraments: Gott steigt als gol-denes Band vom Himmel und verwan-delt sich in eine aufblühende Rose, die aus einer stilisierten Krippe entspringt. Feuerzungen inmitten einer orangefar-benen Sonne, die einmal mehr Gottes Liebe symbolisiert, sind auf dem roten Parament zu sehen. Auffällig ist eine Reihe von sechs viereckigen Taschen, die eine Kirche aus lebendigen Steinen darstellen. Darin können die Namen von Glaubenszeugen hineingesteckt werden. „Mein künstlerisches Anliegen ist es, dass der Altarraum durch die farbliche und formale Gestaltung der Paramente neu gestaltet wird und ins zentrale Blickfeld der Kirchenbesucher rückt“, erklärt Paerschke. Zumindest in Lan-genbeutingen ist ihr das rundum ge-lungen: Ihre farbenfrohen und detail-reich gestalteten Paramente wirken als Blickfang, lenken die Aufmerksamkeit des Betrachters aber auch auf Kreuz, Medaillon und Torbogen. Also auf, über und hinter den Altar. „Ich bin sehr positiv überrascht, wie der Kir-chenraum aufgewertet wird“, sagt Just-Deus. „Und auch aus der Ge-meinde habe ich keine einzige nega-tive Stimme gehört.“ ■

◼ Weitere Informationen im Internet: www.webkunst-a-paerschke.de

Die Martins- kirche in Langen-beutingen. Foto: Frank Lutz

Konzerte im Kloster Maulbronn

Gesungenes Ehespektakel MAULBRONN (Dekanat Mühlacker) – Mit 28 Veranstaltungen bringen die Klosterkonzerte international erfolg-reiche Künstler ins Kloster Maulbronn. Den Saisonauftakt am 7. Mai gestaltet der Trompeter Gábor Boldoczki mit dem Südwestdeutschen Kammeror-chester Pforzheim. Erstmals seit 25 Jahren wird es im Kreuzganggarten wieder eine Opernaufführung geben: Telemanns musikalische Ehe-Be-schreibung „Pimpinone“, inszeniert als rasantes Spektakel (Foto). Zudem gibt der bisherige Leiter des Maulbron-ner Kammerchors, Jürgen Budday, mit Bachs „Messe in h-Moll“ sein Ab-schiedskonzert. Der neue Leiter, Ben-jamin Hartmann, wird sich zum Ab-

schluss mit einem A-cappella-Konzert vorstellen. Foto: Piet Letz

◼ Karten im Internet unter www.klos terkonzerte.de, im Rathaus im Kloster-hof oder unter Telefon 07043-10311.

Rilke im KlosterMAULBRONN (Dekanat Mühlacker) – Um den Dichter Rainer Maria Rilke und seine Religiosität geht es bei zwei Einkehrtagen im Kloster Maulbronn. Beginn ist am 18. März um 18 Uhr. Kosten ohne Übernachtung: 65 Euro. Anmeldung: Telefon 07043-954624, E-Mail: [email protected].

Quiz in der KircheBIETIGHEIM (Dekanat Besigheim) – Ein verspielter Gottesdienst mit Wür-feln und Quizfragen findet am 13. März um 10 Uhr in der Friedenskirche statt. Danach geht es den ganzen Tag weiter mit Strategie- und Familienspie-len im Gemeindehaus. Anlass ist das 15-Jahre-Jubiläum des Spieletreffs.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

25Nordwürttemberg & Ostalb

EG_GES_11_25 25 07.03.2016 11:51:27

Schwarzwald & Gäu

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Vor 25 Jahren

Eine Spiele-Ecke hatten Ver-antwortliche der Kirchengemeinde Herrenberg in der Stiftskirche ein-gerichtet: Da viele Eltern sich nicht

trauten, ihre kleinen Kinder in den Gottesdienst mitzunehmen, wurde dieser besondere Bereich auf der Turmempore eingerichtet. Schließ-lich, hieß es, gehörten die Kinder zur Gemeinde dazu. Ab sofort sollte es für die Eltern kein Problem mehr sein, dem Gottesdienst zu folgen und dabei ihre spielenden Kleinen in der Krabbelecke im Blick zu haben.

Vortrag von Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide

Mit dem Islam zu einem neuen HumanismusTUTTLINGEN – Er steht unter Polizei-schutz, gilt als liberal und wird von vielen islamischen Verbänden ange-feindet: Mouhanad Khorchide. Der Professor für Islamische Religionspä-dagogik an der Uni Münster steht für einen aufgeklärten Islam, der für einen innerislamischen Dialog plädiert und sich nicht scheut, auch heikle Themen anzusprechen. So hat er im vergange-nen Jahr in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ge-sagt: „Zu sagen, Salafismus hat nichts mit dem Islam zu tun, ist ein Verdrän-gungsmechanismus. Damit wird das Problem ignoriert.“ Am 15. März kommt Khorchide in die Stadtkirche nach Tuttlingen zu einem Vortrags- und Dialogabend unter dem Titel: „Gott glaubt an den Menschen. Mit dem Islam zu einem neuen Huma-nismus.“ Das ist auch der Titel des jüngsten Buchs des Wissenschaftlers. Der Abend beginnt um 19 Uhr. Mouha-nad Khorchide, Jahrgang 1971, ist in

Beirut geboren, in Saudi-Arabien auf-gewachsen und hat in Beirut und Wien Islamische Theologie und Soziologie studiert. Seine Doktorarbeit hat er über Islamische Religionslehrer in Ös-terreich geschrieben. Sie sorgte 2008 für großes Aufsehen bis in die Politik. Ein Ergebnis von Khorchides Studie:

Rund ein Fünftel der muslimischen Religionslehrer hielten den Islam und Demokratie für unvereinbar. 2012 er-schien Khorchides Buch „Islam ist Barmherzigkeit“, in dem er seine Vi-sion eines modernen Islam beschreibt und für eine historisch-kritische Lek-türe des Koran plädiert.

Mouhanad Khorchide steht für einen aufgeklärten Islam. Foto: epd-bild

Matthäus-Passion mit Laudamus TeKUPPINGEN (Dekanat Herrenberg) – Der Kammerchor Laudamus Te (Foto) aus Stuttgart wird am 19. März um 17 Uhr in der Stephanuskirche in Kuppingen die Matthäus Passion von Johann Sebastian Bach aufführen. Als Solisten treten unter anderem auf: Florian Eisentraut (Evangelist) und Christian Höppler (Jesus). Karten kosten im Vorverkauf 16 Euro, Vorbe-stellungen sind unter Telefon 07152-996953 möglich. Foto: privat

Last oder Chance?ZWERENBERG (Dekanat Calw) – Das Thema Flüchtlinge ist allgegenwär-tig. Andreas Brecht ist Pastor der Lie-benzeller Mission und referiert am 18. März um 20 Uhr im Gemeinde-haus zum Thema „Flüchtlinge in un-serer Nachbarschaft – Chance oder Last?“ Nach dem Vortrag sollen die Zuhörer ins Gespräch darüber kom-men, wie die Zuwanderung sich ins-besondere auf den ländlichen Raum auswirkt.

Mönch wird ReformatorALPIRSBACH (Dekanat Freudenstadt) – Erst war er Prior in einem Benedik-tinerkloster, dann einer der bedeu-tendsten Reformatoren im Herzogtum Württemberg: Am 20. März findet um 14.30 Uhr im Kloster Alpirsbach eine Sonderführung zu Ambrosius Blarer statt. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Telefon 07444-51061.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

26 Schwarzwald & Gäu

EG_GES_11_26 26 07.03.2016 12:04:04

Um Leben und TodNEUENBÜRG – „Kreuz und quer“ heißt eine monatliche Gottesdienstreihe in Neuenbürg. Dabei geht es um aktuelle Fragestellungen aus Leben und Glauben, die auch provokant ausfallen dürfen. Der Titel des Februargottesdienstes lautete: „Ich bin dann mal tot.“ Von Regina Ganzhorn

Isabel Wüst ist im täglichen Leben Er-zieherin. Jetzt steht sie am Mikrofon in der Kirche und erzählt von einer kürzlich verstorbenen Frau. Sie war die Mutter von acht Kindern, die im-mer ein Herz für andere hatte. „Jetzt fehlt der Welt eine große Beterin“, sagt Isabel Wüst. Der Konfirmandenspruch der Verstorbenen erklingt als Lied „Fürchte dich nicht.“Vor dem Altar lassen sich Wilma und Lisa als Großmutter und Enkeltochter in plüschige Sessel sinken. „Du, Oma, du bist doch schon so alt, hast du nicht Angst vor dem Tod?“, fragt die Enke-lin. Doch die betagte Dame hat mit dem Sterben offenbar keine Probleme. Die Angst vor dem Tod überlässt sie lieber den anderen.Die persönlichen Worte der Erzieherin und das Gespräch zwischen Enkelin und Oma waren Bestandteil des Got-tesdienstes zum Thema Tod in der Reihe „Kreuz und quer“. Schon im Vorfeld hatte dieser Gottesdienst für Aufregung gesorgt, erzählt Pfarrer Hel-mut Manz. Kein Wunder, bei dem Ti-tel: „Ich bin dann mal tot.“ Acht dieser besonderen Gottesdienste sind für 2016 geplant. Sie finden je-weils am dritten Sonntag im Monat um 10.30 Uhr statt. „Es geht uns darum, die Bot-schaft des Evangeliums in die heutige Zeit zu bringen“, sagt Dekan Joachim Botzen-hardt. Für das Evangelium steht das „Kreuz“, „quer“ steht für die Heraus-forderungen des Lebens. Dafür, dass im Leben halt doch manchmal etwas in die „Quere“ kommt. In sechs Teams bereiten an die 30 Eh-renamtliche die Gottesdienste vor. Je nach Interesse machen sie sich im Li-turgieteam Gedanken über den Inhalt der Predigt oder gestalten im Kreativ-team ein Anspiel. Für einen modernen Sound sorgt das Musikteam. Unter-stützt werden alle vom Technikteam, das für einen reibungslosen Ablauf beim Handling mit Laptop, Beamer oder Verstärker im Einsatz ist.Nach den Gottesdiensten verköstigt das Bistroteam alle Gäste. Damit die

Gottesdienste überhaupt erst bekannt werden, gestaltet das Werbeteam Pla-kate. „Unsere Mitarbeiterteams sind keine geschlossene Gesellschaft“, so Christine Buchgraber, Mitarbeiterin beim Liturgieteam. „Wir freuen uns über alle, die sich einbringen.“Damit die Predigt alltagstauglich wird, nehmen die Teams mit ihren

weltlichen Anliegen Einfluss auf das Kon-zept. Eine Bereiche-rung für den Pfarrer. Der hat den Platz vor dem Altar nicht bei jedem „Kreuz und

quer“-Gottesdienst gepachtet. Immer wieder öffnen Gastredner neue Sicht-weisen. So beispielsweise Professor Thomas Schimmel von der Uni Karls-ruhe, der am 16. Oktober zum Thema „Der Urknall und die Gottesfrage“ er-wartet wird. Es geht zur Sache bei den Predigten. „Ein Meter achtzig tief, Erde drauf und Schluss! Stimmt das?“ eröffnet Pfar-rer Manz seine Ansprache beim „Ich bin dann mal tot“-Gottesdienst. Von Fremdbestimmung in vielen Lebens-jahren ist die Rede und von den we-nigen freudigen Minuten am Tag, die man zusammenzählen sollte. Was im Himmel zu erwarten ist, ver-deutlicht Manz anhand biblischer Aus-

sagen. Von Jesus Christus, der als Au-genzeuge vor seinem Erdendasein be-reits dort war, bis zu den Aussagen Paulus‘ in seinem ersten Brief an die Thessalonicher, spannt Manz den Bo-gen. Und kommt dann wiederum auf völlig abgehetzte Menschen zu spre-chen, die alles mitnehmen müssen, denn „für viele kommt danach ja nichts mehr“.Wie „Kreuz und quer“ angekommen ist? Zu den Gottesdienstbesuchern ge-hört eine junge syrische Flüchtlings-fau. Sie ist vor sechs Jahren Christin geworden und hat nun in ihren ersten deutschen Gottesdienst besucht. Ver-standen hat sie kaum etwas, aber sie ließ sich von der Musik berühren. Et-liche Gäste sind gezielt zu diesem Got-tesdienst gekommen – auch aus ande-ren Gemeinden. ■

Information

Der nächste „Kreuz und quer“-Gottesdienst findet am 20. März in der Stadtkirche Neuenbürg statt. Thema: Lebst du schon oder sün-digst du noch? Weitere Informatio-nen gibt es unter Telefon 07082-8315 sowie im Internet unter: www.neuenbuerg-evangelisch.de

Themen aus dem prallen Leben

Ein Gespräch zwischen Groß-mutter und Enkelin zum Thema Sterben war ein Element des Gottes- dienstes „Ich bin dann mal tot“. Foto: Regina Ganzhorn

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

27Schwarzwald & Gäu

EG_GES_11_27 27 07.03.2016 12:04:06

Neckar-Alb

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„Kommt zusammen!“ – Fotoausstellung mit umfangreichem Rahmenprogramm in Reutlingen

Bilder aus Moschee, Kirche und SynagogeREUTLINGEN – Der Öschinger Foto-graf Jochen Gewecke stellt bis zum 16. April Bilder von Moscheen, Kirchen und Synagogen aus. Das Besondere: Die Bilder sind über die Stadt verteilt. Einige befinden sich in der Volkshoch-schule, andere im Gemeindezentrum Hohbuch. Auch die katholische Kirche Sankt Wolfgang und die Citykirche be-herbergen einige Bilder.Verschiedene Schauplätze sind ganz im Sinne des Künstlers. Bewusst wollte er nämlich die Gotteshäuser zu-einander bringen, also etwa die Mo-schee und die Synagoge in die Kirche. Seit 2004 zieht Geweckes Ausstellung durch Baden-Württemberg, jetzt hat sie Reutlingen erreicht, wo es ein viel-fältiges Rahmenprogramm gibt.

Darunter sind eine Führung für Fami-lien durch die Reutlinger Moschee am 13. März um 14 Uhr und ein Abend für Frauen der verschiedenen Religionen am 16. März um 20 Uhr im Gemeinde-

zentrum Hohbuch. Das vollständige Programm gibt es beim Bildungswerk.

◼ Telefon 07121-929611 und Internet: www.evang-bildung-reutlingen.de

Stätten des Glau-bens: Die Bilder von Jochen Ge-wecke zeigen die besondere Atmo-sphäre von Mo-scheen, Kirchen und Synagogen.Foto: privat

Mensch der Woche

Kneten lassen für einen guten Zweck: Das kann man bei Christine Fritz aus Burladingen (Dekanat Ba-

lingen). Zum sechsten Mal veranstal-tete die Masseurin Anfang März einen „Massage-Marathon“, bei dem sie in insgesamt 42,2 Stunden 127 Leute massierte. „Ich wollte etwas machen, was mir Spaß macht. Außerdem ent-steht bei der Massage Wohlbefinden – und dann verschenkt man mit Freude auch Geld“, sagt sie.Mit ihrem Massage-Marathon tut die 44-Jährige nicht nur den Kunden auf der Matte etwas Gutes: Den Erlös spendet sie an an ein bolivianisches

Kinderhilfsprojekt gegen körperliche Gewalt und an einen Verein, der Brunnenbau in Kenia unterstützt. Massieren ist nicht das einzige was Christine Fritz anbietet. Die gelernte Kinderkrankenschwester hat sich un-ter anderem zur Heilpraktikerin in der Trauma-Therapie weitergebildet. Sie gibt auch Beratungsgespräche und organisiert jeden Montag ein Ge-bet mit Segnung, zu dem jeder kom-men kann, ohne Anmeldung und Kosten. Text und Foto: Birgit Vey

BilderandachtenTRAILFINGEN (Dekanat Bad Urach) – Fünf biblische Szenen hat Sieger Kö-der in seinem „Hungertuch“ verarbei-tet. In der Karwoche beschäftigen sich die Trailfinger in vier Andachten und dem Karfreitagsgottesdienst mit den Teilen des Werkes. Am 21. März mit der „Arche Noah“, am 22. März mit „Mirjam“, am 23. März mit dem „Was-ser des Lebens“, am 24. März mit dem „Mahl“. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. An Karfreitag um 9.30 Uhr geht es um das mittlere Bild „Mich dürstet“. Ort ist jeweils die Andreaskirche.

Reflex im HirnPFRONDORF (Dekanat Tübingen) – Über die „Neurotheologie“ spricht der Religionswissenschaftler Michael Blume bei einem thematischen Gottes-dienst am 20. März um 10 Uhr in der Pfrondorfer Kirche. Blume ist Leiter des Referats „Kirchen und Religion, Integration und Werte“ beim Staatsmi-nisterium in Stuttgart. Sein Vortrag befasst sich mit der Erkenntnis der Neurologie, dass ein Areal im Gehirn für Religion „zuständig“ ist. Damit stelle sich nun die Frage: Ist Gott nur ein Reflex im Hirn?

Russische OstereierSONNENBÜHL (Dekanat Reutlingen) – Das Osterei-Museum in Sonnenbühl widmet der russischen Eier-Kunst eine Sonderausstellung. Landestypische Techniken von der Miniatur- und Iko-nenmalerei bis zur Lackkunst sind dort zu sehen. Die Ausstellung „Die reine Schönheit – Russische Ei-Impres-sionen“ läuft noch bis zum 6. Novem-ber. epd

◼ Öffnungszeiten: Dienstag bis Sams-tag: 10 bis 17 Uhr, Sonntag und Feier-tag: 11 bis 17 Uhr.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Neckar-Alb28

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Rocken für JesusBALINGEN – Christliche Rockbands aus Deutschland, der Schweiz und den USA treffen sich am 19. März in der Balinger Messehalle. Gemeinsam feiern sie beim 22. Balinger Rockfestival die Musik und ihre Motivationsquelle: den Glauben an Jesus Christus. Von Julia Klebitz

Lange schon hat es sich einen Namen weit über die Region hinaus gemacht: das Balinger Rockfestival, kurz BRF. Größen der christlichen Musikszene und frische Bühnenacts aus der gan-zen Welt reichen sich einmal im Jahr am Fuß der Schwäbischen Alb die Hand und feiern gemeinsam den Glauben .In einer kleinen Turnhalle im Balin-ger Teilort Erzingen trafen sich vor über zwei Jahrzenten erstmals ein paar Musiker zu einem heimeligen Konzert der Evangelischen Jugendar-beit Erzingen-Schömberg. Die Ge-burtsstunde eines Events, das mittlerweile Kultstatus besitzt. Denn die Veranstal-tung erfuhr von Jahr zu Jahr mehr Zulauf. Aus dem be-schaulichen Zelt- und Turn-hallen-Konzert ist längst ein Festival mit musikalischem Verstän-digungscharakter geworden, das nicht nur in der christlichen Musik-szene bekannt ist.„Aus ursprünglich drei Tagen Konzert sind vor etwa sechs Jahren mit dem Umzug in die Messehalle zwei gewor-den“, erzählt Sebastian Groß, der sich seit 16 Jahren im Organisationsteam der Veranstaltung engagiert. Dafür werde am Samstag nun schon vom Nachmittag an bis in die Nacht gefei-ert. Trotz des größeren Festivals gehe der familiäre Charakter der Veranstal-tung jedoch nicht verloren. Der Grund: Viele der Musiker, Moderatoren und ehrenamtlichen Mitarbeiter des BRF kennen sich seit vielen Jahren.Nur eine Veränderung stellt Groß fest. „Die Landschaft der christlichen Rock-musik hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt“, sagt er. „Es gibt heute weniger kleine Bands, als das noch vor ein paar Jahren zur Anfangs-zeit des Festivals der Fall war.“ Das erklärt er sich vor allem aus einem ge-stiegenen Anspruch. „Früher hatte fast jeder Jugendkreis eine Band“, erinnert er sich noch ganz genau. Heute wür-den sich viele wohl abschrecken las-sen, beispielsweise durch YouTube-Videos mit perfektem Gesang. Verän-

derungen nimmt er auch bei den Stil-richtungen wahr. „Die Musikrichtun-gen sind nicht mehr ganz so vielfältig. Die Bands orientieren sich alle zur Mitte hin“, lautet seine Beobachtung. Umso mehr freut sich Sebastian Groß, dass es auch für die 22. Ausgabe des Balinger Festivals gelungen ist, viele große, aber auch kleinere Bands aus dem In- und Ausland zu engagieren. Headliner ist die US-Band Remedy Drive. David Zach ist Sänger, Gitarrist und das letzte verbliebene Gründungs-mitglied der Band, die bereits seit 1998 die Bühnen der Welt rockt. Auf dem

aktuellen Album „Com-modity” setzt Zach seine Stimme gegen Menschen-handel und für Freiheit von Kindern ein. Synthie-Sounds und me-lodiöse Refrains – dafür

stehen die Musiker von Sacrety. Seit Jahren schon sind die Jungs Stamm-gast beim BRF. Ebenfalls eine liebge-wonnene Tradition sind die Lobpreis-lieder zum Festival-Abschluss. Dieses Jahr wird die Outbreakband den Blick auf Gott lenken. Die Musiker sind mit ihren modernen Liedern wie „Mit al-lem, was ich bin“ und „Mittelpunkt“ nicht nur auf YouTube mit über 500 000 Klicks wahre Hitgaranten. Ihre Songs haben auch in viele Ge-meinden Einzug gehalten. Das Motto von der Band L!chtfabrik ist: Partyrock mit Tiefgang. Das Ziel der Musiker ist eines, das sie wohl mit allen Bands des BRF gemeinsam ha-ben: Jesus feiern und sein Licht wei-tergeben. Neben mitreißenden Rhyth-men und ausgelassener Partystim-mung steht laut den BRF-Machern vor allem einer im Mittelpunkt des Festi-vals: Jesus. „Seine Lebensmotivation liefert die Zündenergie für die Bands, Veranstalter und das Publikum“, lau-tet das Credo in Balingen. Und das ist etwas, was sich über all die Jahre nicht verändert hat – damals, als das BRF in der kleinen Turnhalle seinen Anfang nahm, wie heute vor rund 2000 Besuchern in der Balinger Mes-sehalle. ■

Information

Das Balinger Rockfestival be-ginnt am 19. März um 15.30 Uhr in der Balinger Volksbankmesse. Karten: 19 Euro im Vorverkauf. Am 20. März gibt es um 11 Uhr einen Jugendgottesdienst in der St. Georgskirche Erzingen mit Marco Michalzik und L!chtfabrik. Tickets und Informationen: www.balinger-rockfestival.de.

Lee-Marie Hostetter spielt Bass bei Children 18:3. Die christliche Punkband war schon 2012 in Balingen zu hören und tritt im März wieder beim Rockfestival auf. Foto: Julia Klebitz

Lobpreis, Rock und Synthie

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Neckar-Alb 29

EG_GES_11_29 29 07.03.2016 13:28:06

Ulm & Oberschwaben

Wir sind für Sie da:Telefon: 0711-60100-79

Seminar für Flüchtlingshelfer aus den Gemeinden

Flüchtlingsarbeit lernenUNTERMARCHTAL (Dekanat Blau-beuren) – Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich für Flüchtlinge. Da-bei treten Fragen auf: Was muss ich über die Situation der Flüchtlinge wis-sen? Wie kann ich meine Fähigkeiten an der besten Stelle einsetzen?Um Antworten darauf zu geben, lädt das Evangelische Bildungswerk Alb-Donau zu einem zweitägigen Quali-fizierungskurs ins Kloster Unter-marchtal ein. Der Kurs beginnt am 29. April um 14 Uhr und endet am 30. April um 16 Uhr. Der Kurs und die Übernachtung im Kloster sind kos-tenlos. Teilnehmen können bis zu 20 Personen aus den Kirchenbezirken Blaubeuren und Ulm, die sich für Flüchtlinge engagieren möchten oder dies bereits tun.Inhaltlich beschäftigen sich die Teil-nehmer in drei Modulen mit Fragen der Flüchtlingsarbeit. Im Mittelpunkt des ersten Moduls steht der Umgang mit kulturellen Unterschieden. An-hand von Fallbeispielen sollen die Teilnehmer verschiedene Lebenswel-ten von Flüchtlingen kennenlernen.

Im zweiten Modul beschäftigen sich die Helfer vor allem mit der Frage nach den eigenen Grenzen und der Organi-sation des Helfens. Im dritten Modul stellen die Referenten die rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen der Asylarbeit dar. Wer an allen drei Modulen teilnimmt, erhält ein Ab-schlusszertifikat.

◼ Anmeldung bis 21. April mit Name, Adresse und Telefonnummer unter E-Mail: [email protected]

Kirche der Woche

Fresko oder Kanzel? Was ist wichtiger? Diese Frage stellte sich die Gemeinde der 1504 erbauten Laurentiuskirche in Berghülen (Dekanat Blaubeuren) augenschein-lich in der Reformationszeit. Wie bei Protestanten zu erwarten, hat die Kanzel schließlich gewonnen. Ein Teil des Freskos, das Christus auf dem Ölberg zeigt, musste dem Rund-bogen der Kanzel weichen.

Das Engagement der Berghülener Bürger für ihre Kirche ist an den Malereien der Holzkassettendecke erkennbar. Laut einer Gedenktafel gehen sie auf das Jahr 1735 zurück. Knapp 90 bemalte Felder zeigen Blu-men, Handwerkssymbole und Wap-pen sowie die Stifternamen der Bür-ger des Ortes. Teilweise werden sogar die gespendeten Summen genannt. Vereinzelt finden sich darunter auch Namen von Frauen mit relativ klei-nen Spendenbeträgen, wohl Witwen und Mägde, die nicht mehr geben konnten. Besonders in der Kirche ist die Ro-koko-Orgel von 1874, eine der weni-gen Orgeln vom „g’schlamperten Ge-nie“ Matthäus Schmal, der sich sonst lieber dem Cembalobau widmete. Sonntagsgottesdienste finden in der Laurentiuskirche meist um 10.15 Uhr statt. Text und Foto: Petra Starzmann

Frühstück für Frauen TETTNANG (Dekanat Ravensburg) – Mit dem Rhythmus des Lebens be-schäftigt sich die Eva-Maria Bachteler beim Tettnanger Frauenfrühstück am 19. März von 9 bis 11.30 Uhr im Mar-tin-Luther-Gemeindehaus. Eva-Maria Bachteler ist Landesfrauenpfarrerin und mehrfache Mutter. Sie weiß, dass es nicht einfach ist, sich neben der Fa-milie noch ehrenamtlich zu engagie-ren und über all dem auch den Beruf nicht zu vergessen. Jede Frau, sagt sie, muss schauen, dass sie bei allen Ver-pflichtungen ihren persönlichen Le-bensrhythmus beibehält. Was aber ist ein guter Lebensrhythmus? Was macht ihn aus? Und welche Rolle kann Gott dabei spielen?Eingebettet ist Bachtelers Vortrag in ein gutes Frühstück mit regionalen Produkten und fair gehandeltem Kaf-fee und Tee. Die Pianistin Ingrid Trost begleitet das Frauenfrühstück musika-lisch.

◼ Der Preis für die Teilnahme beträgt 9 Euro. Anmeldung unter Telefon 07542-55432 oder 07542-989895.

Ostern mit allen Sinnen erlebenWANGEN (Dekanat Ravensburg) – Der Ostergarten des Evangelischen Ju-gendwerks im Bezirk Ravensburg ist in diesem Jahr im Gemeindehaus in Wangen aufgebaut. In neun Räumen können die Besucher die Passionsge-schichte erleben. Sie schmecken das letzte Abendmahl, sehen Jesus in Gethsemane mit seinem Vater spre-chen und hören schließlich die Bot-schaft der Auferstehung.Der Ostergarten ist vom 14. bis zum 27. März werktags von 9 bis 19 Uhr, samstags, sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Er kann nur mit einer Führung besucht werden. Füh-rungen finden immer zur vollen Stunde statt, um eine Anmeldung wird gebeten. Der Eintritt ist frei.

◼ Anmeldung möglich per E-Mail un-ter: [email protected] oder telefo-nisch unter 0176-37064964.

Viele Ehrenamtli-che arbeiten mit Flüchtlingen. In einem Kurs des Bildungswerks können sie lernen, wie sie ihre Fähigkeiten am besten einbringen.Foto: epd-bild

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

30 Ulm & Oberschwaben

EG_GES_11_30 30 07.03.2016 12:05:43

Zwei Konfessionen, ein BüroSIGMARINGEN (Dekanat Balingen) – Was die Sigmaringer Ökumene geschaffen hat, ist einzigartig in Baden-Württemberg. Die katholische und die evangelische Kirchengemeinde haben ein gemeinsames Pfarrbüro am Marktplatz eröffnet und gehen damit mitten in die Stadt. Von Christof Schrade

Egal ob evangelisch oder katholisch: Im gemeinsamen Pfarrbüro „Mitten-drin. Kirche am Markt“ im Zentrum von Sigmaringen sind Angehörige beider Konfessionen jederzeit will-kommen. Die Pfarramtssekretärin-nen sind ökumenisch geschult – und so kann eine junge katholische Fa-milie ihr Kind auch bei der evange-lischen Kollegin zur Taufe anmelden und umgekehrt. Doch das Angebot des Büros geht viel weiter: Ein Team von Ehrenamtlichen beider Konfessi-onen macht ebenfalls Dienst in den neu eingerichteten, liebevoll gestal-teten Räumen mitten im Herzen der Stadt. „Wir leihen das offene Ohr, die hauptamtlichen Sekretärinnen sind für die kirchlichen Angelegenheit da“, sagt Gabi Hoch, die wie Beate Kanz ehrenamtlich im gemeinsamen Pfarrbüro arbeitet. Beide Frauen sind auch sonst in ihrer katholischen Kir-chengemeinde aktiv.Als Ekkehard Baumgartner, leitender katholischer Pfarrer der Seelsorgeein-heit Sigmaringen, vor einem Jahr seine neue Stelle antrat, fand er das eigene Pfarrbüro kaum, so verwinkelt war der Zugang. Schnell stellte sich heraus, dass im Pfarrhaus am Markt renoviert werden musste. Baumgartner lernte seinen evangelischen Kollegen, Co-Dekan Albrecht Knoch kennen – und nach wenigen Gesprächen war die Idee geboren, ge-meinsam ein Büro einzu-richten. Die beiden Seelsorger, die im Gespräch immer wieder auf die große ökumenische Tradition in Sigmaringen verweisen, wollten mehrere Ziele gleichzeitig erreichen. Mit welchem Anliegen auch immer künftig katholi-sche und evangelische Christen in das Büro kämen – sie sollten nie wieder den Satz hören: „Dafür sind wir nicht zuständig.“ Die bald gefundenen Eh-renamtlichen und die Hauptamtlichen haben den Reichtum und die Vielfalt an seelsorgerlichen und lebensbera-tenden Angeboten der Gemeinden, der Caritas und der Diakonie neu ent-

deckt. Im gemeinsamen Büro bieten sie ungewöhnlich kundenfreundliche Öffnungszeiten an. Die Besucher kön-nen zu bestimmten Zeiten die Seelsor-ger ihrer Konfession treffen. Ganz zwanglos und niederschwellig können

sie aber auch mit Gabi Hoch, Beate Kanz und an-deren Ehrenamtlichen ins Gespräch kommen. Die hören erst einmal zu, ha-ben Zeit und vermitteln, falls nötig, weiter. „Ökumene heißt für uns:

wir feiern nicht nur gemeinsam, wir haben auch einen gemeinsamen All-tag“, sagt der evangelische Co-Dekan Knoch. „Vieles läuft jetzt koordiniert, was früher in den Gemeinden neben-einander herlief. Wir spüren jetzt schon, dass sich eine ganz neue, öku-menische Dynamik entfalten kann“, stimmt sein katholischer Kollege Baumgartner zu. „Das ist auch nötig: Überall wächst doch das Gefühl, das sich Kirche aus dem Leben der Men-

schen zurückzieht. Darauf wollten wir eine Antwort geben.“ Das jeweils Eigene der Konfessionen verschwinde dabei keinesfalls in einem Mischmasch, sondern bleibe erhalten, betont Albrecht Knoch. Und doch werde das Gemeinsame gestärkt, sagt Ekkehard Baumgartner. Deshalb hat das Büro nicht nur den Namen „Mitten-drin. Kirche am Markt“ bekommen, mit dem es signalisiert, dass sich die Kir-chen in Sigmaringen keineswegs aus dem Alltag zurückziehen. Sondern auch ein eigenes Motto gaben: „Katho-lisch. Evangelisch. Miteinander.“ ■

Sie engagieren sich für die Ökumene in Sigmaringen (von links nach rechts): Albrecht Knoch, die Pfarr-amtssekretärin Marija Walz, Gabi Hoch, Beate Kanz und Ekkehard Baumgartner.Foto: Christof Schrade

Information

Das gemeinsame Pfarrbüro hat wochentags (außer mittwochs) je-weils von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet, samstag von 9.30 bis 12.30 Uhr. Te-lefon 07571-730930, Internet: www.mittendrin-sigmaringen.de

Nie wieder: „Dafür bin ich nicht zuständig“

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

31Ulm & Oberschwaben

EG_GES_11_31 31 07.03.2016 12:05:44

Glaubensgewissheit oder sicheres Geld?Fragen und Antworten zu einer ethischen Herausforderung

Geld ist eine ethische Heraus-forderung. Eine ethische Her-ausforderung in dem Sinne, dass nach dem verantwor-tungsbewussten Umgang mit Geld zu fragen ist. Doch vor wem hat sich, wer mit Geld umgeht, zu verantworten? Und: Was hat es überhaupt mit dem Geld auf sich, so dass es ethisch zu befragen ist?

Beginnen wir mit einer kurzen Geschichte des Geldes. Auch wenn die Forschung nicht ein-deutig ist, besteht doch ein ge-wisser Konsens: Geld in Form von Münzen entsprang im eu-ropäischen Mittelmeerraum dem antiken Göttermahl. Bei diesem Mahl kommunizierten Menschen und Götter am Al-tar, auf dem Tiere als Opfer dar-gebracht wurden. Priester kümmerten sich um den kor-rekten Ritus. Um diesen zu er-leichtern, wurde das Tieropfer ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. durch Geldgaben ersetzt. Bis heute schwingt diese Entste-hung in dem Wort „Geld“ mit: abgeleitet von dem angelsäch-sischen „gilt“/Schuld. Gemeint war nicht die private Schuld, sondern die Schuld gegenüber einer göttlichen Instanz.Doch als das Tieropfer durch Münzopfer ersetzt wurde, ent-deckte der Mensch etwas Ver-blüffendes: Anders als das Tieropfer verschwand das Geldopfer nicht. Vielmehr häufte es sich an. Was lag nä-her, als es erneut in Umlauf zu bringen? Und zwar so, dass da-mit Gewinne erzielt wurden, nämlich durch Verleih plus Ge-bühr, den Zins. Das eigentlich Gott vorbehaltene Opfermittel wurde somit zum weltlichen Handelsmittel. Und die Pries-ter, ursprünglich am Tempel-dienst nicht verdienend, son-dern dienend, wurden herr-schend und wohlhabend. Aus Theologie wurde Ökonomie. Aus lokalen Anfängen erwuchs der globale Siegeszug des Gel-

des. Hatte Geld ursprünglich seinen Wert wegen der Quali-tät (einmaliger Ersatz für die einmalige Opfergabe), zählte nun, da Geld seriell gefertigt wurde, allein die Quantität. Mit Geld konnte sich der Mensch nun scheinbar alles gefügig und verfügbar machen – womöglich sogar Gott?Doch es gibt Widerstand gegen die drohende Omnipotenz des Geldes. Bekannt ist das alttes-tamentliche Verbot, Zinsen von den Angehörigen des eigenen Volkes zu nehmen. Weniger be-kannt ist vielleicht, dass auch Martin Luther sich gegen das Zinsnehmen aussprach: Zins-nehmen sei Ausdruck dessen, dass man sich nicht allein auf Gottes Gnade verlasse, sondern Gewissheit (Glaube) durch Si-cherheit (Geld) ersetze. Bekannt ist selbstverständlich die neu-testamentliche Kritik am Mam-mon, dem man nicht gleicher-maßen dienen könne, wie man Gott dienen solle. Weniger be-kannt womöglich, dass Thomas Morus (um 1478 bis 1535) in sei-ner „Utopia“ das Geld aus der Binnenwirtschaft verbannt ha-ben wollte und es lediglich im Außenhandel erlaubt sehen mochte: „Wo Menschen alle Maßstäbe am Wert des Geldes messen, da wird es kaum jemals

möglich sein, eine gerechte und glückliche Politik zu treiben.“Verantwortung mit Maß zu-gunsten von Gerechtigkeit heißt, beim Umgang mit Geld die Folgen für andere zu beden-ken. Geld mag zwar ein globales Mittel sein, doch der Mensch lebt mit Menschen in alltägli-chen Beziehungen. Und wo der Mensch seinen Wert, seine Würde, seinen Sinn an das Geld bindet, sollte er der Tatsache gewärtig sein, dass der Geld-fluss versiegen kann. Plötzlich arbeitslos, wohnungslos, bezie-hungslos gewordene Men-schen können davon erzählen. Ein Besuch in den Vesperkir-chen, Wärmestuben, Obdachlo-senunterkünften, Flüchtlings-heimen zeigt das.

Kritik und Verantwortung

So stellt sich die Frage nach ei-ner angemessenen Kritik des Geldes und nach einer ange-messen Haltung christlichen Glaubens. Als Jesus den Tempel „reinigte“, indem er die Geld-wechsler hinaustrieb, tat er dieses nicht als fundamentale Kritik an der Dekadenz des Gel-des, sondern als fundamentale Kritik an der Dekadenz eines Glaubens, welcher die Geld-gabe über die Glaubensgabe

stellt. Auch in dem Wort Jesu, dass dem Kaiser zu geben sei, was des Kaisers ist, Gott hinge-gen zu geben sei, was Gottes ist, ist kein Entweder-Oder for-muliert. Vielmehr fordert er auf, zu unterscheiden zwi-schen dem, was einerseits der Welt und andererseits Gott an-gemessen ist. Und entspre-chend unterschiedlich solle der Mensch sich verantworten und verhalten. Die Gewissheit des Glaubens mag unsicher sein, aber die Unsicherheit des Gel-des ist ebenso gewiss.Nun mag jemand denken, dass es besser wäre, sein Geld zu vergraben. Aber damit beraubt man sich der Möglichkeit, es menschendienlich sinnvoll ein-zusetzen. Keine Frage: Was im-mer der Mensch mit seinem Geld anfängt, ist ein gefährde-ter Umgang mit Geld. Der Um-gang mit Geld geschieht immer im Zustand der Unzulänglich-keit; theologisch gesprochen: unter dem Vorzeichen der Sünde. Doch der Mensch, der durch den Karfreitag hindurch von Ostern her lebt, kann vor der Perspektive des ewigen Os-tern allumfassender Gerechtig-keit sich bemühen, mit Geld verantwortlich umzugehen. Er kann, soweit irgend irdisch möglich, kraft des Glaubens mit Geld zur Gerechtigkeit bei-tragen. Etwa so, wie der Apostel Paulus schreibt (2. Kor. 9,8): „Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sein, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk.“ Helmut Liebs

Lebenselixier Wasser – mit Geld nicht aufzuwiegen. Foto: Helmut Liebs

Impressum: „Geld & Ethik“ ist eine Sonderveröffentlichung der Anzeigen-gemeinschaft Süd im Evangelischen Gemeindeblatt für Württemberg und im Katholischen Sonntagsblatt für die Diözese Rottenburg-Stuttgart. Anschrift: Augustenstraße 124, 70197 Stuttgart, Telefon 0711-60100-23, Fax 0711-60100-15; E-Mail: [email protected] Verantwortlich für Anzeigen und Redaktion: Wolfgang Schmoll,Anschrift wie oben.

32 Sonderveröffentlichung Geld & Ethik

Weltweit 1,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Strom. Licht auf Knopf­druck – Fehlanzeige. Wer in entlegenen Dörfern in Indien, Kenia oder auf den Philippi­nen nach Einbruch der Dunkelheit Licht zum Arbeiten oder Lernen braucht, nutzt meist Petroleumlampen. Diese sind aber teuer, brandgefährlich und gesundheitsschädlich.

Ausbau erneuerbarer Energien

Der Ruf nach sauberer Energie aus erneuer­baren Quellen wird lauter. Doch wie sieht eine zukunftsfähige Energieversorgung in den ärmeren Ländern der Erde aus? Wer finanziert Unternehmen, die bezahlbare Solarlampen und dezentrale Stromversorgungslösungen anbieten? Der Blick auf den jüngsten Klima­gipfel und die globalen Nachhaltigkeitsziele zeigt: Wir sind alle gefragt.

Wo Ihr Geld benötigt wird

Tatsächlich kann auch jeder etwas tun. Zum Beispiel über Oikocredit. Fragen der welt­weiten Gerechtigkeit bestimmen die Arbeit der internationalen Genossenschaft schon seit über 40 Jahren. Ihr Ansatz: Sie investiert das Geld ihrer Anlegerinnen und Anleger als Darlehen oder Kapitalbeteiligungen dort, wo es dringend benötigt wird, derzeit in rund 800 sozialen Unternehmen in Afrika, Asien, Lateinamerika sowie Mittel­ und Osteuropa. Sie finanziert Mikrokredite und landwirtschaft­liche Betriebe wie SEKEM, wo ägyptische Kleinbauern die Wüste urbar machen. Seit geraumer Zeit unterstützt Oikocredit auch erneuerbare Energieprojekte. Dazu gehören

kleine, netzferne Anlagen wie Laufwasser­kraftwerke in Peru oder auch Solarlampenher­steller wie Barefoot Power oder Thrive Solar.

Arbeit für Frauen in Solarfabrik

In das indische Unternehmen Thrive Solar hat Oikocredit über eine halbe Million Euro investiert. Dessen Geschäftsführer ist ein Sozialunternehmer, der seinesgleichen sucht: „Über 600 Millionen Menschen leben in Indien ohne Strom. Wenn wir ihnen Licht geben, helfen wir ihnen, aus der Armut zu entkom­men.“ Das deckt sich mit dem Ziel von Oiko­credit. Thrive Solar hat drei Fabriken in Indien und eine in Kenia. In den Produktionsräumen arbeiten vor allem Frauen. Sie schneiden und testen Solarzellen, löten und setzen Lampen zusammen. Produziert werden Taschen­ und Leselampen bis hin zu Lampen, mit drei Lichtstufen, die große Räume erleuchten und gleichzeitig als Handy­Ladegeräte dienen.

Beitrag aus Baden-Württemberg

Das Kapital für die Kreditvergabe kommt von über 50.0000 AnlegerInnen weltweit – darun­ter auch fast 7.000 aus Baden­Württemberg. Sie wollen mit ihrem Geld etwas Sinnvolles auf der Welt bewegen. Die Finanzierungen in rund 60 Entwicklungsländern nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ sollen dazu beitragen, dass Kleinunternehmen und Genossenschaf­ten schneller auf einen grünen Zweig kom­men, dass Licht auch in dunkle Haushalte kommt. Dieses Ziel verfolgt Oikocredit bereits seit langem und mit Erfolg – 2015 feierte die Genossenschaft ihr 40­jähriges Bestehen.

Hauptsächlich Frauen arbeiten beim indischen Solarlampenhersteller Thrive Solar.

Anzeige

Solar-Lampen am Webstuhl geben gutes Licht. Das braucht V. Jayalakshmi für ihre komplizierten Muster.

www.oikocredit.de Tel. 0711 12 00 05­0baden­[email protected]

Werden auch Sie Teil der Lösung! Geld sozial anlegen. Nachhaltige Entwicklung fördern.Genossenschaftsanteile ab 200 Euro.

Oikocredit Förderkreis Baden­Württemberg e.V. • Vogelsangstr. 62 • 70197 Stuttgart

18.000 Dörfer in Indien sind ohne Strom. Dort leben vor allem Familien mit geringem Einkommen.

Ein Lichtblick für dunkle HaushalteSoziale Geldanlage bei Oikocredit finanziert erneuerbare Energien in Entwicklungsländern

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Weltweit 1,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Strom. Licht auf Knopf­druck – Fehlanzeige. Wer in entlegenen Dörfern in Indien, Kenia oder auf den Philippi­nen nach Einbruch der Dunkelheit Licht zum Arbeiten oder Lernen braucht, nutzt meist Petroleumlampen. Diese sind aber teuer, brandgefährlich und gesundheitsschädlich.

Ausbau erneuerbarer Energien

Der Ruf nach sauberer Energie aus erneuer­baren Quellen wird lauter. Doch wie sieht eine zukunftsfähige Energieversorgung in den ärmeren Ländern der Erde aus? Wer finanziert Unternehmen, die bezahlbare Solarlampen und dezentrale Stromversorgungslösungen anbieten? Der Blick auf den jüngsten Klima­gipfel und die globalen Nachhaltigkeitsziele zeigt: Wir sind alle gefragt.

Wo Ihr Geld benötigt wird

Tatsächlich kann auch jeder etwas tun. Zum Beispiel über Oikocredit. Fragen der welt­weiten Gerechtigkeit bestimmen die Arbeit der internationalen Genossenschaft schon seit über 40 Jahren. Ihr Ansatz: Sie investiert das Geld ihrer Anlegerinnen und Anleger als Darlehen oder Kapitalbeteiligungen dort, wo es dringend benötigt wird, derzeit in rund 800 sozialen Unternehmen in Afrika, Asien, Lateinamerika sowie Mittel­ und Osteuropa. Sie finanziert Mikrokredite und landwirtschaft­liche Betriebe wie SEKEM, wo ägyptische Kleinbauern die Wüste urbar machen. Seit geraumer Zeit unterstützt Oikocredit auch erneuerbare Energieprojekte. Dazu gehören

kleine, netzferne Anlagen wie Laufwasser­kraftwerke in Peru oder auch Solarlampenher­steller wie Barefoot Power oder Thrive Solar.

Arbeit für Frauen in Solarfabrik

In das indische Unternehmen Thrive Solar hat Oikocredit über eine halbe Million Euro investiert. Dessen Geschäftsführer ist ein Sozialunternehmer, der seinesgleichen sucht: „Über 600 Millionen Menschen leben in Indien ohne Strom. Wenn wir ihnen Licht geben, helfen wir ihnen, aus der Armut zu entkom­men.“ Das deckt sich mit dem Ziel von Oiko­credit. Thrive Solar hat drei Fabriken in Indien und eine in Kenia. In den Produktionsräumen arbeiten vor allem Frauen. Sie schneiden und testen Solarzellen, löten und setzen Lampen zusammen. Produziert werden Taschen­ und Leselampen bis hin zu Lampen, mit drei Lichtstufen, die große Räume erleuchten und gleichzeitig als Handy­Ladegeräte dienen.

Beitrag aus Baden-Württemberg

Das Kapital für die Kreditvergabe kommt von über 50.0000 AnlegerInnen weltweit – darun­ter auch fast 7.000 aus Baden­Württemberg. Sie wollen mit ihrem Geld etwas Sinnvolles auf der Welt bewegen. Die Finanzierungen in rund 60 Entwicklungsländern nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ sollen dazu beitragen, dass Kleinunternehmen und Genossenschaf­ten schneller auf einen grünen Zweig kom­men, dass Licht auch in dunkle Haushalte kommt. Dieses Ziel verfolgt Oikocredit bereits seit langem und mit Erfolg – 2015 feierte die Genossenschaft ihr 40­jähriges Bestehen.

Hauptsächlich Frauen arbeiten beim indischen Solarlampenhersteller Thrive Solar.

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www.oikocredit.de Tel. 0711 12 00 05­0baden­[email protected]

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18.000 Dörfer in Indien sind ohne Strom. Dort leben vor allem Familien mit geringem Einkommen.

Ein Lichtblick für dunkle HaushalteSoziale Geldanlage bei Oikocredit finanziert erneuerbare Energien in Entwicklungsländern

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Reiseveranstalter: DIESENHAUS RAM GmbH, Eschersheimer Landstr. 162, 60322 Frankfurt a. M. • Reisevermittler: Ev. Gemeindepresse GmbH, Augustenstr. 124, 70197 Stuttgart • Es gelten die AGBs des Reiseveranstalters und des Reisevermittlers. Mit Aushändigung des Sicherungsscheins ist eine Anzahlung in Höhe von 20% des Reisepreises fällig. Restzahlung 4 Wochen vor Reiseantritt, anschließend erhalten Sie Ihre Reise- und Flugunterlagen. Mindestteilnehmerzahl: 25 Personen. Druckfehler vorbehalten.

Natur und Kultur in Israel vom 1. bis 10. April 2016

Wandern hat im Heiligen Land eine lange biblische Tradition. Abseits der Pfade des Massentourismus bietet Israel eine extrem kontrastrei-che Landschaft, die zum spirituellen Unterwegssein einlädt.

Das Besondere der Reise ist die Zeit zur Vertiefung des Erlebten – unterwegs auf den Spuren des Wanderpredigers Jesu und im Angesicht der antiken Zeugnisse aus biblischer Zeit. Dies ist eine Reise für Menschen, die trittfest sowie gerne zu Fuß sind.

Gerne senden wir Ihnen nähere Informationen und die Anmelde-unterlagen zu.

Ihre Reisehotline

� 0711 / 60 100 - 49E-Mail: [email protected]: 0711 / 60 100 -76 • evanggemeindeblatt.de

Ihr Reisepreis p.P. im DZ: 1.994,- €Einzelzimmerzuschlag: 495,- €

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Spirituelles Wandern im Heiligen Land

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Unsere Leserreisen 2016

Erleben, woran wir glauben. Bei Reisen mit Geist und Herz.

Gemeindeblatt-Leserreisen

… unterwegs in einer Gruppe von Gleichgesinnten

mit christlicher Orientierung

… persönlich betreut durch einen Gemeindeblatt-

Reisebegleiter

… tägliche Andachten und besondere Begegnungen

… Kultur, Geschichte und Glauben erleben

Neue Wege der Zusammenarbeit Wir sind zwei benachbarte Kirchengemeinden und wollen auf verschie-denen Feldern der Gemeindearbeit die Kooperation intensivieren. Ab sofort suchen wir für eine Generationen übergreifende Arbeit mit viel Spielraum gemeinsam:

eine Jugendreferentin/einen Jugendreferentenoder eine Gemeindediakonin/einen Gemeindediakonmit kirchlich anerkannter AusbildungDie Anstellung erfolgt nach TVöD/KAO beim Kirchenbezirk Bernhausenmit einem Dienstauftrag von 100%. Die Stelle ist zunächst befristet bis 31.12.2017. Eine Verlängerung wird angestrebt.

Die ausführliche Ausschreibung nden sie unterhttp://www.bonhoeffer-ost ldern.de/wir-suchen/

Weitere Informationen bei: Pfarrer Ulrich [email protected], Telefon 07 11-3 43 01 59

EvangelischeDietrich-Bonhoeffer-KirchengemeindeOstfildern Parksiedlung / Scharnhauser Park

Evangelische Kirchengemeinde Nellingen

EG_GES_11_35 35 04.03.2016 14:48:13

Radio-TippSo, 13. März, SWR 2, 8.03 Uhr, Kantate: Jean de Castro: „Iudica me.“ Christoph Graupner: „Jesu edler Hoher Priester.“ So, 13. März, DLF, 8.35 Uhr,Am Sonntagmorgen: Frau Hiob. Wie erlebte das Ehepaar des Alten Testaments die Unglücksfälle der Familie?

So, 13. März, SWR 2, 12.05 Uhr,Glauben: Ringen um Wahrheit. Der von 1960 bis 1996 andauernde Terror des Bürgerkrieges in Guatemala betraf auch die Kirchen.

Mi, 16. März, SWR 2, 8.30 Uhr,Wissen: Bienensterben. Der Bestand der Völker geht seit Jahren drastisch zurück. Es gibt mehrere Ursachen.

Mi, 16. März, SWR 2, 10.05 Uhr,Tandem: Wenn Füße Hände sind. Geschichten über Schuhe, mit denen man durchs Leben geht.

Fr, 18. März, ERF, 20 Uhr, Warum musste Jesus sterben? Der Neutestamentler Hans-Joachim Eckstein spricht über die Bedeutung des Kreuzestodes Jesu.

Sa, 19. März, SWR 2, 17.05 Uhr,Zeitgenossen: Anselm Kiefer. Ein Gespräch mit dem Künstler, zu dessen prägenden Erfahrungen Trümmerlandschaft und Ruinen gehören.

Fernseh-Tipp

Mo, 14. März, BR, 21 Uhr,Als ich zu denken begann. Barbara ist seit über 60 Jahren Mitglied der Zeugen Jehovas. Sie und ihr Mann Karl galten lange als Vorbilder. Doch als ihre Kinder sich von der Gemein-schaft abwenden, beginnt auch ihr Glaube immer mehr zu bröckeln.

Di, 15. März, ZDF, 22.15 Uhr, Wenn das Leben aus dem Ruder läuft. Die Reportage begleitet zwei gesetzlich bestellte Betreuer, die sich um Menschen kümmern, die ohne ihre Betreuung durch das soziale Netz fallen würden.

Mi, 16. März, ARD, 20.15 Uhr,Keine Zeit für Träume. Merle ist elf Jahre alt und hat Schwierigkeiten, den Anforderungen der Schule gerecht zu werden. Ihre Eltern suchen bei verschiedenen Ärzten Rat und bekommen schließlich die Diagnose ADS.

Fr, 18. März, ARD, 20.15 Uhr,Frau Pfarrer & Herr Priester. Pfarrerin Rieke Schmidt und Priester Toni Seidl betreuen ihre Gemeinden in München-Bogenhausen. Nach anfänglichen Spannungen raufen sie sich zusammen, und eine gute ökumenische Zusammenarbeit beginnt.

Di, 15. März, ZDF, 20.15 Uhr, Wir Nachkriegskinder. Die Generation der Nachkriegskin-der hat Notzeiten, Bombennächte und Vertreibung überstanden, viele sind ohne Vater aufgewachsen und

mussten früh auf eigenen Beinen stehen. Der Film zeichnet diese Jahre mit Bildern und mit Berich-ten von Prominenten wie Peter Sodann oder Wibke Bruhns nach. Teil 2: 22. März. Foto: ZDF/privat

Gottesdienste und Andachten

Radio

Anstöße (SWR 1, So 6.57 Uhr, Mo – Sa 5.57 u. 6.57 Uhr) / Morgen gedanken (SWR 4, Mo–Sa 5.57 u. 6.57 Uhr): Rémi Denoix, kath.

Morgenandacht (DLF, Mo – Sa, 6.35 Uhr): Heiner Koch, kath.

Wort zum Tag (SWR 2, So 7.55 Uhr, Mo – Sa 7.57 Uhr): Angela Rinn (So), Peter Haigis (Mo – Mi), Harry Waßmann (Do – Sa), ev.

Abendgedanken (SWR 4, Mo – Fr 18.57 Uhr): Ralf Schweinsberg.

So, 13. März

10 Uhr, ERF, Bibel TV, Gottesdienst aus der Stadtmission in Mainz, mit Walter Stingel.

10.05 Uhr, DLF, Katholischer Gottesdienst aus St. Bonifatius in Emmendingen.

10.35 Uhr, BR 1, Evangelische Morgenfeier, mit Andreas Ebert.

Fernsehen

So, 13. März, 9.30 Uhr, ZDF, Evangelischer Gottesdienst aus Hamburg-Borgefelde, mit Peter Sorie Mansaray und Elisabeth Kühn. So, 13. März, 17 Uhr, 19.30 Uhr, bw.family, Gottesdienst aus der Stiftskirche Stuttgart zur Eröffnung der Früh-jahrstagung der Landessynode.

Sa, 19. März, 23.35 Uhr, ARD, Das Wort zum Sonntag spricht: Elisabeth Rabe-Winnen, ev.

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Radio & Fernsehen36

EG_GES_11_36 36 07.03.2016 12:08:12

4 5

6 2

1

7

3

O Mensch, bewein dein ... groß (EG 76,1)

Ruf uns aus den Toten, lass uns ... (EG 97,1)

Wer ... den lieben Gott lässt walten (EG 369,1)

Gesichts-farbe

geist-lichesLied

... und die andern, die mir helfen (1.Ma 10,72)

liturgi-scherFreuden-gesang

amerik.Schau-spieler(Richard)

mir Recht und führe meine ... (Ps 43,1)

argentin.Gesell-schafts-tanz

nimmst mich am Ende mit ... an (Ps 73,24)

Raub-fi sch

GebirgeaufKreta

mit Sün-den ... beladen (EG 363,1)

lang-schwän-zigerPapagei

so wird das Was-ser zu ... (Sir 43,22)

und du Schar, die ... trägt (EG 123,10)

FrauJakobsim A. T.

wört-licheWieder-gabe

Er lehrte des Tags im ... (Lk 21,37)

frühereräthio-pischerTitel

Wo ich geh, ... und steh (EG 165,8)

eng-lisch:neu

Alle ... Sor-ge werft auf ihn (1.Petr 5,7)

Wie ... ist die Pforte (Mt 7,14)

und Unkraut statt ... (Hiob 31,40)

berufenen Heiligen in ... (Röm 1,7)

an einer ..., die Kauda heißt (Apg 27,16)

lat.: dasSternbildLöwe

Woh-nungs-wechsel

chem.ZeichenfürNickel

GrazieAsiat,Kau-kasier

Abkür-zung fürjunior

Hafen-stadt inLibyen

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Preisrätsel: Wo ist’s?

Dieses Bild gibt auch Einheimischen ein Rätsel auf: Wohin führt diese höl-zerne, leicht verwitterte Tür? Sie ist, zwei Meter über dem Weg, in die Wehrmauer eingelassen, die den Kirchplatz umgibt. Dieser gehört zur spätgotischen Marienkirche, die man viel besser als „Konstanzer Kir-che“ kennt. Dieser Name erinnert daran, dass mitten durch das Stroh-gäustädtchen, heute Dekanatsstadt, die Grenze zwischen den Bistümern Konstanz und Speyer verlief. Die Tür führt übrigens ins Nirgendwo: Der Platz hinter der Mauer ist aufgefüllt. Es wachsen Bäume und Sträucher. Doch früher, als das Grundstück des Pfarrhauses und der Kirchgarten noch auf einem Niveau lagen, ge-langte man schnell von hier nach dort – allerdings gebückt. Denn das Türchen misst in der Höhe gerade einen Meter zwanzig. Wie heißt die Stadt an der Glems? Foto: Dieter Skubski

Lösung: Wo ist’s? (Ausgabe 8)Der Kanzelträger steht in der Kirche in Heidenheim-Schnaitheim.

Gewinner:Erika Burkhardt, WaldachtalNadine Kiesewalter, DettingenAlbrecht Bohnacker, Lauffen

Kreuzworträtsel(Ausgabe 10)

JAUCHZEN

Lösung des Preisrätsels „Wo ist’s?“ (das Rätsel mit Foto) senden Sie an:Evangelisches Gemeindeblattfür Württemberg, Redaktion,Postfach 100253, 70002 Stuttgart,Fax 0711-6010070, E-Mail: [email protected]

Aus den richtigen Einsendungen werden drei Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Einsendeschluss: 30. März 2016

I J W W T R A U E R G E I S T E R R O H R E R D E I E W R U I N E E Z B S E K S U A L L E E G E R A N G E L S N I L A L M A K O C A M P E R O M A O B C O M E G A A A R E O H N E W A H N S I N N ©

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Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Unterhaltung 37

EG_GES_11_37 37 07.03.2016 15:47:05

Für Augen & Ohren

Hohenheim (Dekanat Bernhausen)

Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz von Joseph Haydn erklingen in Steckfeld. Gemeinsam musizieren das Chörle Asemwald-Hohenheim-Schönberg, der katholische Kirchenchor St. An-tonius und das Instrumentalensemb-le Hohenheim unter der Leitung von Anja Wegner und Saiko Suzuki.

◼ 13. März, Evangelische Kirche Steckfeld, 17 Uhr.

Wain (Dekanat Biberach)

Die Michaelskirche ist das Ziel einer einstündigen Führung mit dem Titel „Flucht – Zuflucht – Heimatort“ in der Reihe Kirchenorte – Glaubens­orte. Die Kirche ist bekannt wegen der Exulantentafel, die den Auszug der evangelischen Familien aus Ar-riach-Kärnten im 17. Jahrhundert dokumentiert. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

◼ 19. März, Michaelskirche, 15 Uhr.

Für Seele & Geist

Bietigheim

Unter dem Motto „Würfel, Karte und Gemeinde“ wird ein Spielegottes­dienst gefeiert, bei dem sich Spaß und Spiritualität, Glück und Glaube verbinden. Neben Gebeten, Liedern und Musik werden Würfel, Spiel-karten, Quizfragen und andere Spiel-materialien zum Einsatz kommen. Nach dem Gottesdienst kann im Ge-meindehaus weitergespielt werden.

◼ 13. März, Friedenskirche, 10 Uhr.

Stuttgart

Das meditative Angebot zum Ab­schluss des Tages und zum Inne-halten in der Wochenmitte lädt ein, sich in die Ruhe zu begeben, sich im Herzensgebet, beim meditativen Sitzen und Gehen oder in Betrach-tungen und Gesängen auf das We-sentliche zu besinnen und Räume des Aufatmens, der Gelassenheit und des Kraftschöpfens zu entdecken.

◼ 16. März, Hospitalhof, 20.30 Uhr.

Stuttgart-Feuerbach

Brauchen Menschen Märchen? Stehen in der Bibel Märchen? Im „Gottesdienst mit Gast“ sucht die Märchenerzählerin Ute Geffers-Klein-bach (Foto) aus ihrer Märchenkiste Erzählungen aus, in denen Gott eine Rolle spielt, und spricht über die Lebenswahrheiten in diesen Texten.

◼ 13. März, Gustav-Werner-Kirche, 11 Uhr.

Für Kopf & Herz

Calw

Mit dem Geheimnis des Kreuzes­todes Jesu beschäftigt sich ein Vor-trag von Hans-Joachim Remmert. Der Bildungsreferent stellt unter dem Titel „Warum Jesus sterben musste“ gängi-ge Opfertodvorstellungen dar und erläutert sein Verständnis von der heilvollen Bedeutung von Jesu Tod.

◼ 16. März, Haus der Kirche, 14.30 Uhr.

Schorndorf

Mit dem Älterwerden von Männern beschäftigt sich Eckart Hammer in einem öffentlichen Vortrag, den er im Rahmen der Hauptversammlung des Krankenpflegevereins hält. Der Referent ist Professor für Soziale Gerontologie und ist spezialisiert auf die Lebensgeschichte von Männern. Der Eintritt kostet 3 Euro.

◼ 15. März, Martin-Luther-Haus, 19.30 Uhr.

Neckartenzlingen (Dekanat Nürtingen)

Einen Einblick in das Leben und das theologische Wirken von Karl Barth gibt Alfred Hägele. Der Schweizer Karl Barth gilt als großer Theologe des 20. Jahrhunderts. Er spielte eine entscheidende Rolle für die Bekennende Kirche und wirkte beim Barmer Bekenntnis mit.

◼ 16. März, Gemeindehaus, 20 Uhr.

Bönnigheim (Dekanat Besigheim)

Mit der Zukunft und die Bedingungen der Lebensmittelproduktion beschäftigt sich eine Podiums­diskussion des Bauernwerks, an der junge Landwirte und Vertreter von Verbraucherzentrale und Bauernver-band teilnehmen. Der Eintritt ist frei.

◼ 15. März, Strombergkeller, 20 Uhr.

Stuttgart-Zuffenhausen

„Nach meinem Wahrheitsdrang will ich leben, dem Gequälten helfen, meinen Hass des Unrechts befriedi-gen“: Unter diesem Titel steht ein Abend über den Philosophen und Soziologen Max Horkheimer, der die Jugend in Zuffenhausen ver-bracht hat. Die Veranstaltung bietet eine Einführung mit Dieter Kümmel, Lesungen mit Carola Ulmer und Jazzmusik mit Werner Lener.

◼ 18. März, Pauluskirche, 19.30 Uhr.

◼ Weitere Termine finden Sie im Internet unter: www. evangelisches- gemeindeblatt.de

Wir sind für Sie da: Telefon 0711-60100-74

Suche nach einer Deutung des Kreuzestodes Jesu: Hans-Joa-chim Remmert referiert in Calw.Foto: privat

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Wohin im Land38

EG_GES_11_38 38 07.03.2016 12:45:55

Beilagenhinweis: Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Spendenaufruf der Christoffel-Blindenmission Deutschland e. V., Bensheim bei und ein Prospekt von Degussa Goldhandel GmbH, Frankfurt a. M. sowie Teilen unserer Ausgabe ein Prospekt mit Bestellschein vom Oncken Versandbuchhandel, Bensheim und ein Prospekt (Flyer) vom Verlag am Birnbach, Birnbach.

IMPRESSUM

www.evangelisches-gemeindeblatt.de

So erreichen Sie uns:Augustenstraße 124, 70197 Stuttgart Telefon 0711-60100-0 · Fax 0711-60100-76 E-Mail: [email protected]

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Redaktion T 0711-60100-74 · F 0711-60100-70 E-Mail: [email protected]

Anzeigen T 0711-60100-66 · F 0711-60100-76 E-Mail: [email protected]

Leserservice Buchbestellung T 0711-60100-28 E-Mail: [email protected]

Herausgeberin: Evangelische Gesellschaft Stuttgart e. V.

Verlag: Evangelische Gemeindepresse GmbH

Redaktion: Petra Ziegler (Chefredakteurin), Alexander Schweda (Chef vom Dienst/Stell-vertretender Chefredakteur), Franciska Bohl, Cornelie Class-Hähnel, Nicole Marten, Andreas Steidel.

Redaktionsbeirat: Dan Peter (Vorsitzender), Dr. Thomas Faltin, Julian Feil, Dr. Simone Höckele-Häfner, Prof. Dr. Annette Noller,Werner Stepanek.

Anzeigen: Anzeigengemeinschaft Süd Postfach 10 02 53, 70002 Stuttgart www.anzeigengemeinschaft.deVerantwortlich für Anzeigen/Werbebeilagen Wolfgang SchmollAnzeigenpreisliste Nr. 59 vom 1.1.2016

Geschäftsführer: Frank Zeithammer

Spendenkonto des Gemeindeblattes: Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel Konto 415 979, BLZ 520 604 10Erscheint wöchentlich. Im Großraum Stuttgart wird regelmäßig die Beilage „Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen“ beigelegt.

Monatlicher Bezugspreis durch Zusteller am Ort oder durch Postbezug 6,90 Euro. Jährlich 82,80 Euro (50 Ausgaben). Einzelverkaufspreis 1,80 Euro. Ermäßigung für Studenten und Vikare auf Nachweis 39,– Euro. Sollten Sie uns ein SEPA-Lastschriftmandat erteilt haben, werden wir die künftigen Berechnungs zeiträume mit den Ihnen bekannten Daten Ihrem Konto belasten. Den Preis entnehmen Sie bitte dem Impressum. Abbestellungen sind nach Ablauf des vertraglich vereinbarten Bezugszeitraums mit einer Frist von 6 Wochen zum Quartalsende an ihre ortansässige Agentur oder schriftlich an den Verlag zu richten.

Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt, Streik oder Aussperrung besteht kein Anspruch auf Entschädigung.

Layout & Bildbearbeitung: tebitron gmbh, Gerlingen

Druck: Bechtle Druck & Service, 73730 Esslingen, Zeppelinstraße 116

Nachdruck nur mit vorheriger Genehmigung des Verlages. Veröffentlichung oder Rücksendung un-verlangt eingesandter Manuskripte, Bilder, Bücher oder elektronischer Datenträger erfolgt nicht.

www.konpress.de

Anzeigenschluss jeweils 12 Tage vor Erscheinen

Mitglied des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik

Redaktionsschluss: 7. März 2016

Für Augen & Ohren

Ellwangen (Dekanat Aalen)

Die Kammerchöre Oberaspach und Bruchsal führen die Matthäus-passion von Johann Sebastian Bach auf. Karten sind erhältlich im Internet: www.kammerchor-ober aspach.de oder www.reservix.de

◼ 12. März, Stadtkirche, 19 Uhr.

Brackenheim

Der Organist Pierre Pincemaille von der Kathedrale St. Denis in Paris gibt ein Konzert mit Werken aus mehre-ren Epochen und mit Improvisatio-nen. Die Karten kosten 10 Euro.

◼ 13. März, Stadtkirche, 17 Uhr.

Spaichingen (Dekanat Tuttlingen)

Werke von Claudio Monteverdi und Giovanni Maria Nanino, außerdem die „Five Hebrew love Songs“ von Eric Whitacre führt das Altensteiger Vokalensemble auf. Eintritt frei.

◼ 13. März, Ev. Kirche, 18 Uhr.

Hohengehren (Dekanat Esslingen)

Die Schauspieler Lukas Ulrich und Till Florian Beyerbach gastieren mit ihrem Stück „Play Luther“. Sie zeigen Szenen aus Luthers Leben, verbun-den mit einem Blick auf die Gegen-wart. Der Eintritt kostet 8 Euro.

◼ 18. März, Bürgerhaus, 19.30 Uhr.

Schwäbisch Hall

Drei Bach-Kantaten zur Passion führen die Kantorei St. Michael und das Orchester Collegium musicum Stuttgart auf. Karten zu 15 Euro sind am Mesnerhaus und an der Abendkasse erhältlich.

◼ 13. März, St. Michael, 18 Uhr.

Stuttgart

Das Stabat Mater von Alessandro Scarlatti von 1723, dem zur Original-fassung für Solo-Sopran und Alt ein 4-stimmiger Chorsatz hinzugefügt wurde, und die Passionskantate „Wo gehet Jesus hin?“ des Barock-komponisten Christoph Graupner erklingen in der Leonhardskirche. Die Leitung hat Roland Eckert.

◼ 13. März, Leonhardskirche, 18 Uhr.

Heilbronn

Der Konzertorganist Michael Saum spielt die zweite Sonate d-Moll und die Suite Nr. 2 g-Moll von Max Reger. Das Orgel-Meisterkonzert wird zum 100. Todestag des in Leipzig verstorbenen Komponisten veranstaltet. Der Eintritt ist frei.

◼ 19. März, Deutschordensmünster, 18 Uhr.

Sindelfingen (Dekanat Böblingen)

Mit dem Ensemble Narcissus (Foto), das sich auf Salonmusik spezialisiert hat, beginnt die Reihe der Goldberg-Konzerte. Das Programm „Frühling, wie bist du so schön“ enthält bekannte und weniger bekannte Stücke aus verschiedenen Epochen.

◼ 13. März, Versöhnungskirche, 18 Uhr.

Salonmusik mit dem Ensemble Narcissus in Sindelfingen.Foto: privat

Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg 11 / 2016

Wohin im Land 39

EG_GES_11_39 39 07.03.2016 12:45:57

Augenblick

AufgehobenVon Simone Höckele-Häfner

Foto: Simone Höckele-Häfner

Da sitzt er nun, der kleine Bär mit seinem aufgenähten Lä-cheln, eingeklemmt zwischen Fahrrad-Ampel und Mast. Fast schelmisch guckt er um die Ecke. Der Blick bleibt hängen an dem kleinen Kerl, der da so gar nicht hingehört.Schon einmal hat er einen Blick auf sich gezogen, denn irgendje-mand hat ihn aufgehoben aus dem Staub und dem Schmutz der Straße. Vielleicht wurde er in kindlichem Überschwang unbe-merkt aus dem Kinderwagen ge-schleudert, vielleicht ist er auch einfach herausgefallen. Lange kann er noch nicht da sitzen, Re-gen und Schmutz haben noch keine Spuren auf dem weichen Stoff hinterlassen.Einer oder eine jedenfalls hat den Bären liegen sehen und aufgeho-ben und knapp unter Augenhöhe hinter die Ampel geklemmt. Ob ihn schon jemand sucht, den Weg noch einmal abgeht, der mit dem Bären begonnen und ohne ihn beendet wurde? Oder hat das Kind längst ein anderes Plüsch-tier als Ersatz in die Arme ge-drückt bekommen, mit dem es kuschelt und an dem es seine Tränen trocknet?Es ist nicht bekannt, wie die Geschichte ausgeht, ob Bär und Kind wieder zusammengefun-den haben oder ob vielleicht ein anderes Kind das Bärchen mit-genommen hat, nachdem es ein paar Tage lang hinter der Ampel saß. Vielleicht sitzt der Bär im-mer noch.Auf jeden Fall erzählt der Bär eine Geschichte ganz ohne Worte: Von Liebe und Verlust, von Aufmerksamkeit und Acht-samkeit. Er erzählt mit seiner unbekannten Geschichte von den großen kleinen Gesten, die berühren und ein Lächeln auf die Lippen und die Sonne ins Leben zaubern.

EG_GES_11_40 40 07.03.2016 12:14:11