die sitzverteilung in der niedersächsischen kommunalwahl

Stadt Braunschweig, Referat Stadtentwicklung und Statistik, Wahlamt, Reichsstr. 3, 38100 BraunschweigTelefon: 0531/470-4114, Telefax: 0531/470-4141, E-Mail: [email protected], Internet: www.braunschweig.de/wahlen

Vom Stimmzettel zum MandatDie Sitzverteilung in der

niedersächsischen Kommunalwahl

- Ein Berechnungsbeispiel -

S ie ha be n

S ie können alle drei Stim men e inem

oder

geben.

Sie können Ihre Stim men aber auch auf

und/oder

Wahlvorschlags oder Wahlvorsc hläge ver teilen .

drei Stim m en: XXX Wahlvorschlag in se in er

G esam th eit (Ge samtliste) einer ein zigen Bewer berin/einem

e in zigen Bewer berm eh rere G esam tliste n

me hrere Bewerb erinnen /Be we rber desse lb en

verschied ener

Nicht mehr

als dre i Stim men!

sonst ungültig.D er S t i m m z e t t e l i s t

A -Pa rtei

B- Pa rte i

C -Pa rte i

D -Pa rte i

M a l e rm e i s t e r

H er m an n w e g 1 2

D V -I n g e n i e u ri n

F o r s t w e g 7

C h e m i k e r

R a t h a u s s t r aß e 4

L e h re r i n

W i t t e n b e rg e r L an d s t ra ß e 2 3

J o u rn a l i s t

H o l s t e i n p l a t z 3 4

D i p l . -S o z i a l p ä d a g o g i n

S i e g f r i ed - M ü l l e r- S t ra ß e 2 A

R en t n e r

B e r l i n e r S t r a ß e 3 3 3

B a n k k a u f m a n n

W a l l s t r. 9H a u s fr a u

L i n d e n s t r aß e 3

D i p l . -P h y s i k e r i n

B u n d es a l l ee 5 5

E rz i e h e r

L a n d s t r a ß e 7 1

S t u d e n t

P o c k e l s t ra ß e 9 2

K ri m i n a l h a u p t k o m m i s s a r

A m T a t o r t 1

D i p l . -V e r w a l t u n g s w i r t ( F H )

B u rg p l a t z 1 2

L a n d s c h a f t s g ä rt n e r i n

W i e s e n s t ra ß e 4 9

S c h ri f t s t e l l e r

B u ch r i n g 2 2

A r z t f ü r In n e r e M e d i z i n

C e l l e r S t r a ß e 3 2

I n f o r m a t i k e r

R e i c h s s t ra ß e 4

S c h a u s p i e l e r i n

T h e a t e rw a l l 1 3

R e i t l e h r e r

I m G r ab e n 8

K r a n k e n s c h w es t e r

H o l w e d e s t ra ß e 1 4

R e c h t s a n w ä l t i n

B e i d e m G e ri c h t e 9 9

T h e o l o g e

A n d e r P a u l i k i r ch e 5 B

D i p l . P s y c h o l o g e

T r a u m g a s s e 7 4

T a x i fa h re r

F u h rw e g 1 1 0

R en t n e r i n

P a x m an n s t ra ß e 2

V e rk ä u f e ri n

E r n s t -R eu t e r- S t r aß e 6 7

1 ., M i c h a e l

2., M a r t i n a

3 ., S i eg b e r t

4., S a b i n e

5., B e rn h a r d

6 ., H e i d r u n

7 ., A l fr e d

8 ., B e r n h a r d

9 ., E l s e

1 ., M a rl i s

2 ., J ö rg

3 .

, M a x

4., S t e f a n

5., H e i n r i c h

6., A n g e l a

7 ., C h a r l i e

8 .

, H an s

1 ., S v e n

2., M a rl e n

3., F re d

4 .

, A n n a

1 .

, V e re n a

2., E n n o

3., M an u e l

4 ., H a rr y

5 ., M a r t h a

6 ., F r a n z i s k a


Gliederung

1. Einleitung

1.1 Vorbemerkung

1.2 Verwendete Abkürzungen

1.3 Verwendete Farbcodierungen

2. Berechnungsbeispiel

2.1 Auszählungsergebnisse

2.2 Wie viele Ratssitze für jede Partei?

2.3 Verteilung der Ratssitze auf die GWB

2.4 Umverteilung der Ratssitze auf Personen- und Listenwahl

2.5 Verteilung der Ratssitze an die Bewerber

2.5.1 Mandatsgewinn am konkreten Beispiel eines Bewerbers im Schnelldurchlauf

2.6 Nachrückerlisten


1.1 Vorbemerkung

Diese Präsentation stellt das nach neuem Kommunalwahlrecht gültige Proportionalverfahren zur Bildung von Räten und Ausschüssen vor.

Verdeutlicht werden soll es am Beispiel einer Ratswahl in der Stadt „Musterstadt“.

Dieses System findet ebenfalls Anwendung auf die Bildung eines Stadtbezirksrates, auch wenn dies in dieser Präsentation nicht vorgestellt wird.

Wenn im Folgenden von „Bewerbern“ oder „Wählern“ die Rede ist, sind selbstverständlich auch immer Bewerberinnen und Wählerinnen gemeint. Versuche, konsequent geschlechtsneutral oder in weiblicher und männlicher Form zu formulieren, führen größtenteils zur Unlesbarkeit des Textes.

Bitte haben Sie Verständnis. Vielen Dank!


1.2 Verwendete Abkürzungen

NKWG

GWB

Niedersächsisches Kommunalwahlgesetz

Gemeindewahlbereich


1.2 Verwendete Farbcodierungen

Zur besseren Übersichtlichkeit werden in der gesamten Präsentation folgende Farbcodierungen verwendet:

Auf eine Farbcodierung der Parteien wurde verzichtet, um Ähnlichkeiten zu real existierenden Parteien zu vermeiden.

Gesamtes Wahlgebiet Musterstadt (GWB 1 + GWB 2)

Gemeindewahlbereich 1 (GWB 1)

Gemeindewahlbereich 2 (GWB 2)

Listenwahl

Personenwahl


2. Berechnungsbeispiel

Kommunalwahl 2006 in Musterstadt:Kommunalwahl 2006 in Musterstadt:

• 7.321 Einwohner, davon gehen 5.600 Wahlberechtigte zur Wahl• und wählen in 2 Gemeindewahlbereichen (GWB)• 20 Ratsmitglieder• aus drei Parteien D1, D2 und D3

Insgesamt werden 16.400 gültige Stimmen abgegeben


Nach Auszählung der Stimmen in allen Wahlbezirken werden beim Gemeindewahlleiter die Ergebnisse auf der Ebene der Gemeindewahlbereiche zusammengefasst. Danach stellt sich das Wahlergebnis wie folgt dar:

Partei D1

Rechtsgrundlage: §35 NKWG


GWB 1 Stimmen GWB 2 Stimmen

Parteiliste 1400 Parteiliste 1700

Name A/1 924 Name A/2 523 1

Name B/1 411 Name B/2 126 2

Name C/1 96 Name C/2 254 3

Name D/1 307 Name D/2 76 4

Name E/1 25 Name E/2 78 5

Name F/1 0 Name F/2 22 6

Name G/1 197 Name G/2 55 7

Name H/1 254 Name H/2 98 8

Name I/1 385 Name I/2 86 9

Name J/1 201 Name J/2 82 10

A/1 bis J/1 2800 A/2 bis J/2 1400



Partei D2





Name K/1 915 Name K/2 789 1

Name L/1 251 Name L/2 575 2

Name M/1 55 Name M/2 228 3

Name N/1 129 Name N/2 84 4

Name O/1 589 Name O/2 12 5

Name P/1 204 Name P/2 98 6

Name Q/1 40 Name Q/2 339 7

Name R/1 82 Name R/2 89 8

Name S/1 79 Name S/2 142 9

Name T/1 256 Name T/2 144 10

K/1 bis T/1 2600 K/2 bis T/2 2500



Partei D3





Name U/1 455 Name U/2 121 1

Name V/1 113 Name V/2 111 2

Name W/1 121 Name W/2 141 3

Name X/1 100 Name X/2 20 4

Name Y/1 11 Name Y/2 7 5

U/1 bis Y/1 800 U/2 bis Y/2 400




Name A/1 924 Name A/2 523

Name B/1 411 Name B/2 126

Name C/1 96 Name C/2 254

Name D/1 307 Name D/2 76

Name E/1 25 Name E/2 78

Name F/1 0 Name F/2 22

Name G/1 197 Name G/2 55

Name H/1 254 Name H/2 98

Name I/1 385 Name I/2 86

Name J/1 201 Name J/2 82

A/1 bis J/1 2800 A/2 bis J/2 1400

Partei D1

Die Einzelergebnisse der Parteien werden zu weiteren Summen auf der Ebene der Gemeindewahlbereiche zusammengefasst. Anschließend wird die Stimmenzahl jeder Partei im gesamten Wahlgebiet ermittelt, hier Partei D1:

Zunächst werden die Stimmen der Listen- und Personenwahl im GWB 1 addiert.

+

GWB 1 insgesamt 4200

Anschließend wird die gleiche Summe für den GWB 2 gebildet.

Im letzten Schritt werden die Ergebnisse aus GWB 1 und GWB 2 addiert und man erhält die Anzahl der Stimmen, die die Partei D1 im gesamten Wahlgebiet erhalten hat.

+

GWB 2 insgesamt 3100 Summe gesamtes Wahlgebiet 7300

Rechtsgrundlage: §37 I NKWG



Alle Parteien in der Übersicht:

Stimmen Stimmen

Listenwahl 1400 Listenwahl 1700

Personenwahl 2800 Personenwahl 1400

Summe 4200 Summe 3100

Partei D1GWB 1 GWB 2

Stimmen Stimmen





Rechtsgrundlage: §37 I NKWG


gesamtes Wahlgebiet:7300

+



Stimmen Stimmen




GWB 1 GWB 2Partei D3


2.2 Wie viele Ratssitze für welche Partei?

Um zu bestimmen, welche Partei wie viele Ratssitze erhält, kommt bei der Kommunalwahl das Proportionalverfahren nach Hare/Niemeyer zum Einsatz.

Bei der Berechnung werden die Stimmen einer Partei mit der Anzahl der insgesamt zu vergebenden Sitze multipliziert und durch die Gesamtzahl der gültigen Stimmen geteilt. Zunächst bestimmt die ganze Zahl dieses Ergebnisses die Anzahl der Sitze für jede Partei. Übrig gebliebene Sitze werden dann in der Reihenfolge der höchsten Zahlenbruchteile vergeben.

Rechtsgrundlage: §37 II NKWG

Anzahl der Stimmen einer Partei

Anzahl der insgesamt zu vergebenden SitzeX

Gesamtzahl der Stimmen

Berechnungsformel:


Gesamtzahl aller gültigen Stimmen

Anzahl der zu vergebenden Ratssitze

Proportionalverfahren am Beispiel der Partei D1:

16400

7300 20XStimmen der Partei D1 im gesamten Wahlgebiet

= 8,9024




Stimmen Stimmen






Stimmen Ergebnis

Partei D1 7300 8,9024

Partei D2 6700 8,1707

Partei D3 2400 2,9268

Wahlgebiet Musterstadt

Die 20 Ratssitze werden zunächst nach den ganzen Zahlen vergeben:

Partei D1 erhält 8 Sitze



Die Ergebnisse für alle Parteien in der Übersicht:



18

+

Um alle Berechnungsschritte einzeln zu zeigen, bitte auf den Info-Button klicken.

Ansonsten geht's mit einem Klick auf den Pfeil weiter.


Stimmen Ergebnis

Partei D1 7300

Partei D2 6700

Partei D3 2400


7300 X 2016400

Anzahl der zu vergebenden Ratssitze

Gesamtzahl aller gültigen Stimmen= = 8,9024

Stimmen der Partei D1 im gesamten Wahlgebiet

X

6700 X 2016400


XAnzahl der zu vergebenden

Ratssitze= = 8,1707

Gesamtzahl aller gültigen Stimmen

2400 X 2016400

= 2,9268Gesamtzahl aller gültigen Stimmen


XAnzahl der zu vergebenden

Ratssitze=


8,9024

8,1707

2,9268


Stimmen ErgebnisSitze nach Ganzzahl

Sitze nach Bruchteil

Sitze gesamt

Partei D1 7300 8,9024 8

Partei D2 6700 8,1707 8

Partei D3 2400 2,9268 2

Summe 16400 18


zu vergebende Ratssitze: 20

Bis jetzt sind also 18 Sitze vergeben

Die restlichen 2 Sitze werden in der Reihenfolge der höchsten Zahlenbruchteile vergeben:

Partei D1 erhält mit dem zweithöchsten Zahlenbruchteil (0,9024) den letzten Sitz

1

Partei D3 hat den höchsten Zahlenbruchteil (0,9268) und bekommt den ersten der zwei Sitze

1

2

0

9

8

320





9



Sitze gesamt

Partei D1 7300 8,9024 8 1 9




Ermittelt wurden bis zu diesem Punkt die Ratssitze, die jede Partei im gesamten Wahlgebiet erhält.

Die Partei D1 hat im gesamten Wahlgebiet 9 Ratssitze erhalten:

GWB 1 GWB 2

? ?


Wie diese 9 Sitze nun auf die beiden Gemeindewahlbereiche verteilt werden, wird anteilig nach den dort erhaltenen Stimmen berechnet.

Es kommt also wieder das Proportionalverfahren zur Anwendung.

Rechtsgrundlage: §37 III NKWG


Stimmen der Partei im GWB

Ratssitze der Partei im gesamten Wahlgebiet

X

Stimmen der Partei im gesamten Wahlgebiet



Berechnungsformel:


Stimmen Stimmen





Am Beispiel der Partei D1 im GWB 1



Sitze gesamt

Partei D1 7300 8,9024 8 1 9

Partei D2 6700 8,1707 8 0 8

Partei D3 2400 2,9268 2 1 3

Summe 16400 18 2 20



Ratssitze der Partei D1 im gesamten Wahlgebiet


Stimmen der Partei D1 im GWB 1 X

= 5,17817300



gesamtes Wahlgebiet:

7300

4200 9


Die Verteilung nach Ganzzahlen und Bruchzahlen erfolgt genauso wie bereits gezeigt. In den Parteien verteilen sich die Ratssitze auf die GWB wie folgt:

Partei D1



Stimmen Teilergebnis auf Ganzzahl auf Bruchzahl insgesamt

GWB 1 4200 5,1781 5 0 5

GWB 2 3100 3,8219 3 1 4

Summe 7300 8 1 9

zu vergebende Sitze: 9 entfallende Sitze

Um noch einmal die Verteilung nach Ganz- und Bruchzahlen im Einzelnen zu zeigen, bitte auf den Info-Button klicken

Ansonsten geht's mit den Ergebnissen für die Partei D2 weiter. Dazu bitte auf den Pfeil klicken.


Der letzte verbleibende Ratssitz wird an den GWB mit dem höchsten Zahlenbruchteil vergeben. Hier hat GWB 2 mit 0,8219 den höchsten Zahlenbruchteil und erhält den Sitz.



GWB 1 4200 5,1781

GWB 2 3100 3,8219

Summe 7300

Partei D1zu vergebende Sitze: 9 entfallende Sitze

Die Partei D1 hat insgesamt 9 Ratssitze auf die zwei GWB zu verteilen.

Nach Ganzzahlen werden davon zunächst 5 Ratssitze an den GWB 1 und 3 an den GWB 2 verteilt.

5

3

Bis jetzt sind also 8 von den 9 Ratssitzen verteilt.

0

1

1

5

4

9

Damit erhält nun GWB 1 5 Ratssitze, GWB 2 4 Ratssitze.

Weiter geht's mit den Ergebnissen der Partei D2…

8


Partei D2




GWB 1 3700 4,4179 4 0 4

GWB 2 3000 3,5821 3 1 4

Summe 6700 7 1 8


Weiter geht's mit den Ergebnissen der Partei D3…


Partei D3




GWB 1 1300 1,625 1 1 2

GWB 2 1100 1,375 1 0 1

Summe 2400 2 1 3



Jetzt ist zwar klar, wie viele Ratssitze jede Partei in jedem GWB erhalten hat, wie viele davon auf die Listenwahl und die Personenwahl entfallen, muss noch mit dem Proportionalverfahren ermittelt werden.

Rechtsgrundlage: §37 IV i.V.m. §36 IV NKWG


Berechnungsformel für die Listenwahl:

Stimmen für die Parteiliste im GWB X

Gesamtstimmen für die Partei im GWB (also auch Stimmen aus der Personenwahl)

Ratssitze der Partei im GWB

Berechnungsformel für die Personenwahl:

Stimmen für die Bewerber der Partei im GWB X

Gesamtstimmen für die Partei im GWB (also auch Stimmen für die Parteiliste)

Ratssitze der Partei im GWB


GWB 1 StimmenParteiliste 1400

Name A/1 924Name B/1 411Name C/1 96Name D/1 307Name E/1 25Name F/1 0Name G/1 197Name H/1 254Name I/1 385Name J/1 201

A/1 bis J/1 2800

Partei D1

Summe 4200

Teilergebnis auf Ganzzahl auf Bruchzahl insgesamt

GWB 1 4200 5,1781 5 0 5

GWB 2 3100 3,8219 3 1 4

Summe 7300 8 1 9

zu vergebende Sitze: 9

Stimmen

entfallende Sitze

Stimmen Parteiliste Partei D1 im GWB 1

Ratssitze der Partei D1 im GWB1X

Gesamtstimmen der Partei D1 im GWB 1

= 1,6667

1400

4200

5



Beispielhafte Berechnung für die Listenwahl der Partei D1 im GWB 1:



GWB 1 4200 5,1781 5 0 5

GWB 2 3100 3,8219 3 1 4

Summe 7300 8 1 9

zu vergebende Sitze: 9

Stimmen

entfallende Sitze

Die gleiche Rechnung für die Personenwahl der Partei D1 im GWB 1:

GWB 1 StimmenParteiliste 1400

Name A/1 924Name B/1 411Name C/1 96Name D/1 307Name E/1 25Name F/1 0Name G/1 197Name H/1 254Name I/1 385Name J/1 201

A/1 bis J/1 2800

Partei D1

Summe 4200

Stimmen Bewerber Partei D1 im GWB 1

Ratssitze der Partei D1 im GWB1X

Gesamtstimmen der Partei D1 im GWB 1

= 3,33332800

4200

5




Listenwahl 1400 1,6667 1 1 2Personenwahl 2800 3,3333 3 0 3Summe 4200 4 1 5

Partei D1 im GWB 1zu vergebende Sitze: 5

Stimmenentfallende Sitze

Die 5 zu vergebenden Ratssitze der Partei D1 im GWB1 werden zunächst nach ganzen Zahlen und dann nach Bruchzahlen vergeben:

Auf ganze Zahlen werden zunächst 4 Sitze vergeben.

Der eine verbleibende Sitz wird der Listenwahl zugeschrieben, da 0,6667 der höchste Zahlenbruchteil ist.

Für die Liste der Partei D1 im GWB1 stehen also 2 Ratssitze zur Verfügung (Listenwahl).

Die Bewerber der Partei D1 haben im GWB1 3 Ratssitze erhalten (Personenwahl).




Führt man diese Berechnungen für alle Parteien durch, ergibt sich:




GWB 1

Partei D1





GWB 2zu vergebende Sitze: 4 entfallende Sitze


Partei D2










Partei D3










Nun kann bestimmt werden, welche Bewerber einen Ratssitz erhalten:

Die Verteilung der Sitze auf die Bewerber erfolgt in zwei Schritten:

Im ersten Schritt werden die Sitze verteilt, die für die Personenwahl errechnet worden sind.

Im zweiten Schritt werden die Sitze vergeben, die für die Listenwahl errechnet worden sind.

Rechtsgrundlage: §37 IV i.V.m. §36 V NKWG und §37 IV i.V.m. §36 VI NKWG




Listenwahl 1400 1,6667 1 1 2

Personenwahl 2800 3,3333 3 0 3Summe 4200 4 1 5



1 Name A/1 924

2 Name B/1 4113 Name C/1 964 Name D/1 3075 Name E/1 256 Name F/1 07 Name G/1 1978 Name H/1 254

9 Name I/1 38510 Name J/1 201

Partei D1

GWB 1

Der erste Schritt am Beispiel der Partei D1 im GWB 1:

Die Partei D1 hat im GWB 1

3 Ratssitze für die Personenwahl zu vergeben

Die 3 Bewerber mit den meisten Stimmen erhalten nun diese Sitze:

Der Bewerber A/1 hat die meisten Stimmen erhalten und erhält den ersten Sitz.

Der Bewerber A/2 hat mit 411 Stimmen das zweitbeste Ergebnis und erhält ebenfalls einen Sitz.

Der Bewerber A/3 erhält mit 385 Stimmen auf diese Weise den letzten Sitz.








1 Name A/1 924 X2 Name B/1 411 X3 Name C/1 964 Name D/1 3075 Name E/1 256 Name F/1 07 Name G/1 1978 Name H/1 254

9 Name I/1 385 X10 Name J/1 201

Partei D1gewählt über

StimmenGWB 1

Nun kann der zweite Schritt folgen:

In diesem Schritt ist nicht mehr die tatsächliche Anzahl an Stimmen entscheidend, sondern der Listenplatz des Bewerbers.

Die Partei D1 hat im GWB 1 2 Ratssitze für die Listenwahl erreicht

Diese 2 Sitze werden nun nach der Rangfolge auf der Liste vergeben, die Bewerber A/1, B/1 und I/1 bleiben dabei unberücksichtigt, da sie schon einen Sitz haben.

Bewerber C/1 erhält einen der beiden Sitze, da er auf dem 3. Listenplatz ist.

Bewerber D/1 erhält den letzten Sitz.




Auf diese Weise verteilte Ratssitze in der Übersicht:

Partei D1



Personenwahl Listenwahl Personenwahl Listenwahl

1 Name A/1 924 X 1 Name A/2 523 X2 Name B/1 411 X 2 Name B/2 126 X3 Name C/1 96 X 3 Name C/2 254 X4 Name D/1 307 X 4 Name D/2 76 X5 Name E/1 25 5 Name E/2 786 Name F/1 0 6 Name F/2 227 Name G/1 197 7 Name G/2 558 Name H/1 254 8 Name H/2 98

9 Name I/1 385 X 9 Name I/2 8610 Name J/1 201 10 Name J/2 82

gewählt überGWB 1

gewählt überGWB 2



Partei D2




1 Name K/1 915 X 1 Name K/2 789 X2 Name L/1 251 X 2 Name L/2 575 X3 Name M/1 55 3 Name M/2 228 X4 Name N/1 129 4 Name N/2 84

5 Name O/1 589 X 5 Name O/2 126 Name P/1 204 6 Name P/2 987 Name Q/1 40 7 Name Q/2 339 X8 Name R/1 82 8 Name R/2 899 Name S1 79 9 Name S2 142

10 Name T/1 256 X 10 Name T/2 144

GWB 2gewählt über

GWB 1gewählt über



Partei D3




1 Name U/1 455 X 1 Name U/2 121 X2 Name V/1 113 X 2 Name V/2 111

3 Name W/1 121 3 Name W/2 141

4 Name X/1 100 4 Name X/2 205 Name Y/1 11 5 Name Y/2 7

GWB 1gewählt über

GWB 2gewählt über


Personenwahl Listenwahl

1 Name A/1 924 X2 Name B/1 411 X3 Name C/1 96 X4 Name D/1 307 X5 Name E/1 256 Name F/1 07 Name G/1 1978 Name H/1 2549 Name I/1 385 X

10 Name J/1 201


GWB 1

Schauen wir uns noch mal an, wie es dazu kam, dass Bewerber I/1 einen Ratssitz erhalten hat.





Sitze gesamt

Partei D1 7300 8,9024 8 1 9

Partei D2 6700 8,1707 8 0 8

Partei D3 2400 2,9268 2 1 3

Summe 16400 18 2 20



Bewerber I/1 gehört der Partei D1 an.

Diese hat bei der Wahl insgesamt 7300 Stimmen erhalten.

Damit hat die Partei D1 nach dem Proportionalverfahren Anspruch auf 9 der 20 Ratssitze in Musterstadt.




GWB 1 4200 5,1781 5 0 5

GWB 2 3100 3,8219 3 1 4

Summe 7300 8 1 9

Partei D1zu vergebende Sitze: 9 entfallende Sitze

Diese 9 Ratssitze hat die Partei D1 für das gesamte Wahlgebiet Musterstadt erhalten.

Wie viele davon auf den GWB 1 und auf den GWB 2 entfallen, wurde wiederum mit dem Proportionalverfahren berechnet.

Im GWB 1, in dem Bewerber I/1 aufgestellt ist, hat die Partei D1 demnach 5 Ratssitze zu vergeben.







Nun müssen diese 5 Sitze weiter aufgeteilt werden - nach Listenwahlund Personenwahl – und mit Hilfe des Proportionalverfahrens.

Auf die Listenwahl entfallen 2 Ratssitze.

Für die Personenwahl stehen 3 Ratssitze zur Verfügung.



Die 3 Ratssitze für die Personenwahl sind für Bewerber I/1 nun entscheidend:

1 Name A/1 924

2 Name B/1 411

3 Name C/1 96

4 Name D/1 3075 Name E/1 256 Name F/1 07 Name G/1 1978 Name H/1 2549 Name I/1 385

10 Name J/1 201

GWB 1

Partei D1

Die Sitze erhalten hier die Bewerber mit den meisten Stimmen:

Die Bewerber A/1, B/1 und I/1 haben die meisten Stimmen und somit Anspruch auf die 3 zu vergebenden Sitze

Bewerber I/1 ist also in den Rat von Musterstadt gewählt worden.



Welche Bewerber einen Ratssitz erhalten haben, ist nun entschieden.

Nun müssen noch Nachrückerlisten für jede Partei und jeden Gemeindewahlbereich gebildet werden.

Diese legen die Rangfolge fest, in welcher Bewerber, die bisher unberücksichtigt geblieben sind, eventuell in den Rat nachrücken.

Dies tritt z.B. ein, wenn ein Ratsmitglied auf sein Mandat verzichtet oder verstirbt.



Es werden je Partei und GWB zwei Nachrückerlisten gebildet:

Rechtsgrundlage: §38 I,II,III NKWG


Nachrückerliste für Personenwahl

• Auf diese Liste kommt jeder Bewerber, der mindestens eine Stimme erhalten hat

• Die Reihenfolge richtet sich nach der Anzahl der erhaltenen Stimmen

• Greift, wenn das ausgeschiedene Ratsmitglied sein Ratsmandat über die Personenwahl erhalten hat.

Nachrückerliste für Listenwahl

• Auf diese Liste kommt jeder Bewerber, auch solche, die keine Stimme erhalten haben

• Die Reihefolge richtet sich nach Rangfolge auf der Parteiliste

• Greift, wenn das ausgeschiedene Ratsmitglied sein Ratsmandat über die Listenwahl erhalten hat.




10 Name J/1 201


GWB 1

Bildung der Nachrückerliste für die Personenwahl der Partei D1 im GWB 1:

Bewerber Stimmen

Name H/1 254

Name J/1 201

Name G/1 197Name E/1 25

Partei D1

GWB 1

Die Bewerber, die schon einen Ratssitz erhalten haben, werden nicht berücksichtigt.

Auch Bewerber F/1 wird nicht berücksichtigt, da er keine Stimme erhalten hat.

Die Nachrückerliste wird nun aus den zu berücksichtigenden Bewerbern gebildet. Die Reihenfolge richtet sich nach den erhaltenen Stimmen:






10 Name J/1 201


GWB 1

Bildung der Nachrückerliste für Listenwahl der Partei D1 im GWB1:

Bewerber StimmenName E/1 25Name F/1 0Name G/1 197Name H/1 254Name J/1 201

Partei D1

GWB 1

Die bereits gewählten Bewerber bleiben wieder unberücksichtigt.

Bewerber F/1 wird trotz seiner 0 Stimmen berücksichtigt

Die Nachrückerliste wird nun aus den zu berücksichtigenden Bewerbern gebildet. Die Reihenfolge richtet sich nach der Rangfolge in der Parteiliste:




Alle Nachrückerlisten in der Übersicht:

Bewerber Stimmen Bewerber Stimmen

Name H/1 254 Name E/1 25

Name J/1 201 Name F/1 0

Name G/1 197 Name G/1 197

Name E/1 25 Name H/1 254

Name J/1 201

Reihenfolge der Ersatzpersonen für die


GWB 1

Partei D1




Name H/2 98 Name E/2 78

Name I/2 86 Name F/2 22

Name J/2 82 Name G/2 55

Name E/2 78 Name H/2 98

Name G/2 55 Name I/2 86

Name F/2 22 Name J/2 82

GWB 2



Weiter geht’s mit Partei D2…



Name P/1 204 Name M/1 55

Name N/1 129 Name N/1 129

Name R/1 82 Name P/1 204

Name S/1 79 Name Q/1 40

Name M/1 55 Name R/1 82

Name Q/1 40 Name S/1 79

GWB 1



Partei D2




Name T/2 144 Name N/2 84

Name S/2 142 Name O/2 12

Name P/2 98 Name P/2 98

Name R/2 89 Name R/2 89

Name N/2 84 Name S/2 142

Name Q/2 12 Name J/2 144

GWB 2



Weiter geht’s mit Partei D3…



Name W/1 121 Name W/1 121

Name X/1 100 Name X/1 100

Name Y/1 11 Name Y/1 11

GWB 1



Partei D3




Name W/2 141 Name V/2 111

Name V/2 111 Name W/2 141

Name X/2 20 Name X/2 20

Name Y/2 7 Name Y/2 7

GWB 2




Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


Impressum

Vom Stimmzettel zum Mandat

Die Sitzverteilung bei der nieders. Kommunalwahl Herausgeber: Stadt Braunschweig, Wahlamt,

Reichsstr. 338100 Braunschweig

Telefon: 05 31/4 70-41 01Telefax: 05 31/4 70-41 41E-Mail: [email protected]

Die Bearbeitung als PowerPoint-Präsentation erfolgte im Rahmen einer Ausbildungsarbeit durch Manuel von Daak.Alle Rechte vorbehalten. Eine weitere, auch auszugsweise Verwendung nur mit Genehmigung des Herausgebers. Es ist insbesondere nicht gestattet, ohne ausdrückliche Genehmigung des Herausgebers diese Veröffentlichung oder Teile daraus für gewerbliche Zwecke zu verwenden. Es ist ferner zu beachten, dass die Veröffentlichung weder von Parteien noch von Wahlbewerbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden darf. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung oder Verwendung auf Wahlveranstaltungen oder an Informationsständen der Parteien sowie die Verwendung in Verbindung mit parteipolitischer Information oder Werbemitteln. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung.Unabhängig davon, wann, auf welchem Wege und in welcher Anzahl die Veröffentlichung dem Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Stadt Braunschweig zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.

die sitzverteilung in der niedersächsischen kommunalwahl

Documents