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47 Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 10/2018 Land, Kommunen Reinhard Güll Reinhard Güll war Büroleiter der Abteilung „Informations- dienste, sozial- und regional- wissenschaftliche Analysen“ im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg. In der Serie „Im Blickpunkt“ steht dieses Mal die Stadt Bad Mergentheim im Main-Tauber- Kreis. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Bad Mergentheim wie für jede andere Gemeinde des Landes interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Beson- ders herausgehoben werden an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung, die Wohn- und die Beschäftigtensituation. Bad Mergentheim liegt an der Tauber im frän- kischen Nordosten Baden-Württembergs, etwa 35 Kilometer (km) südwestlich von Würzburg und 56 km nordöstlich von Heilbronn. Vor der Bildung des Landes Baden-Württemberg war es die nördlichste Stadt Württembergs. Heute ist Bad Mergentheim die größte Stadt des Main-Tauber-Kreises und ein Mittelzentrum der Region Heilbronn-Franken. Zum Mittel- bereich Bad Mergentheim gehören die Ge- meinden im Süden des Main-Tauber-Kreises Ahorn, Assamstadt, Boxberg, Creglingen, Igers- heim, Niederstetten und Weikersheim. Die Stadt Bad Mergentheim bildet mit den Gemeinden Assamstadt und Igersheim zur gemeinsamen Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte die vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft Bad Mergentheim. Im Zuge der Gemeindegebiets- reform Anfang der 1970er-Jahre wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Althausen, Apfelbach, Löffelstelzen, Markelsheim, Neun- kirchen, Rengershausen, Stuppach, Dainbach, Herbsthausen, Rot, Hachtel, Wachbach und Edelfingen eingemeindet. Bad Mergentheim ist über die Bundesautobahn A 81 Würzburg – Stuttgart zu erreichen. Das Stadtgebiet ist weiterhin durch die Bundes- straßen B 19 Eisenach – Oberstdorf und B 290 Tauberbischofsheim – Aalen an den Straßen- verkehr angeschlossen. Bad Mergentheim liegt an der Taubertalbahn Crailsheim – Bad Mer- gentheim – Lauda – Wertheim. Den öffentlichen Personennahverkehr bedienen mehrere Bus- linien im Auftrag der Verkehrsgemeinschaft Main-Tauber. Bad Mergentheim wurde erstmals am 12. Juni 1058 urkundlich erwähnt als „Mergintaim“. Während der Zeit der Stammesherzogtümer gehörte die Stadt zum Herzogtum Franken. 1280 wurden ihr die Zollrechte von Herzog Johann von Lothringen zuerkannt. Am 2. Juli 1340 wurde Bad Mergentheim durch Kaiser Ludwig den Bayern zur Stadt erhoben. Von 1526 bis 1809 war Bad Mergentheim Hauptsitz des Deutschen Ordens und damit Sitz des Hochmeisters. Seit 1809 gehörte die Stadt zum Königreich Würt- temberg und wurde zum Sitz eines württem- bergischen Oberamtes. Ein im Juni 1809 aus- brechender Aufstand gegen die neue Herr- schaft, der sich an der Rekrutenaushebung ent- zündete, wurde von württembergischen Truppen unterdrückt, wobei das Schloss unversehrt blieb und es Todesurteile gegen die Rädels- führer gab.1826 wurden die schon früher be- kannten Heilquellen wiederentdeckt, aufgrund derer Mergentheim zur Badestadt wurde. 1926 wurde der Stadt das Prädikat Bad verliehen. 1938 wurde das Oberamt Mergentheim in den Im Blickpunkt: Die Stadt Bad Mergentheim Jagst Main Tauber Schwäbisch Hall LKR Heilbronn Main-Tauber- Kreis Neckar-Odenwald- Kreis Hohenlohe- kreis Freudenberg Großrinderfeld Wertheim Külsheim Werbach Tauber- bischofsheim Königheim Grünsfeld Wittig- hausen Lauda-Königshofen Bad Mergentheim Assamstadt Ahorn Boxberg Niederstetten Weikers- heim Igersheim Creglingen 88-43-17-10M © Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbH Karte erstellt mit RegioGraph 2015 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Landesinformationssystem B a y e r n Lage der Stadt Bad Mergentheim S

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Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 10/2018 Land, Kommunen

Reinhard Güll

Reinhard Güll war Büroleiter der Abteilung „Informations-dienste, sozial- und regional- wissenschaftliche Analysen“ im Statistischen Landesamt Baden-Würt temberg.

In der Serie „Im Blickpunkt“ steht dieses Mal die Stadt Bad Mergentheim im Main-Tauber-Kreis. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Bad Mergentheim wie für jede andere Gemeinde des Landes interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Beson-ders herausgehoben werden an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung, die Wohn- und die Beschäftigtensituation.

Bad Mergentheim liegt an der Tauber im frän-kischen Nordosten Baden-Württembergs, etwa 35 Kilometer (km) südwestlich von Würzburg und 56 km nordöstlich von Heilbronn. Vor der Bildung des Landes Baden-Württemberg war es die nördlichste Stadt Württembergs. Heute ist Bad Mergentheim die größte Stadt des Main-Tauber-Kreises und ein Mittelzentrum der Region Heilbronn-Franken. Zum Mittel- bereich Bad Mergentheim gehören die Ge-meinden im Süden des Main-Tauber-Kreises Ahorn, Assamstadt, Boxberg, Creglingen, Igers-heim, Niederstetten und Weikersheim. Die Stadt Bad Mergentheim bildet mit den Gemeinden Assamstadt und Igersheim zur gemeinsamen Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte die vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft Bad Mergent heim. Im Zuge der Gemeindegebiets-reform Anfang der 1970er-Jahre wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Althausen, Apfelbach, Löffelstelzen, Markelsheim, Neun-kirchen, Rengershausen, Stuppach, Dainbach, Herbsthausen, Rot, Hachtel, Wachbach und Edelfin gen eingemeindet.

Bad Mergentheim ist über die Bundesautobahn A 81 Würzburg – Stuttgart zu erreichen. Das Stadtgebiet ist weiterhin durch die Bundes-straßen B 19 Eisenach – Oberstdorf und B 290 Tauberbischofsheim – Aalen an den Straßen-verkehr angeschlossen. Bad Mergentheim liegt an der Taubertalbahn Crailsheim – Bad Mer-gentheim – Lauda – Wertheim. Den öffentlichen Personennahverkehr bedienen mehrere Bus-linien im Auftrag der Verkehrsgemeinschaft Main-Tauber.

Bad Mergentheim wurde erstmals am 12. Juni 1058 urkundlich erwähnt als „Mergintaim“.

Während der Zeit der Stammesherzogtümer gehörte die Stadt zum Herzogtum Franken. 1280 wurden ihr die Zollrechte von Herzog Johann von Lothringen zuerkannt. Am 2. Juli 1340 wurde Bad Mergentheim durch Kaiser Ludwig den Bayern zur Stadt erhoben. Von 1526 bis 1809 war Bad Mergentheim Hauptsitz des Deutschen Ordens und damit Sitz des Hochmeisters. Seit 1809 gehörte die Stadt zum Königreich Würt-temberg und wurde zum Sitz eines württem-bergischen Oberamtes. Ein im Juni 1809 aus-brechender Aufstand gegen die neue Herr- schaft, der sich an der Rekrutenaushebung ent-zündete, wurde von württembergischen Truppen unterdrückt, wobei das Schloss unversehrt blieb und es Todesurteile gegen die Rädels-führer gab.1826 wurden die schon früher be-kannten Heilquellen wiederentdeckt, aufgrund derer Mergentheim zur Badestadt wurde. 1926 wurde der Stadt das Prädikat Bad verliehen. 1938 wurde das Oberamt Mergentheim in den

Im Blickpunkt: Die Stadt Bad Mergentheim

Jagst

Main

Tauber

Schwäbisch HallLKR Heilbronn

Main-Tauber-Kreis

Neckar-Odenwald-Kreis

Hohenlohe-kreis

Freudenberg

Großrinderfeld

Wertheim

Külsheim

Werbach

Tauber-bischofsheim

Königheim

Grünsfeld

Wittig-hausen

Lauda-Königshofen

Bad Mergentheim

Assamstadt

Ahorn Boxberg

Niederstetten

Weikers-heim

Igersheim

Creglingen

88-43-17-10M© Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbH

Karte erstellt mit RegioGraph 2015

Statistisches Landesamt Baden-WürttembergLandesinformationssystem

B a y e r n

Lage der Stadt Bad MergentheimS

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Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 10/2018Land, Kommunen

T Ausgewählte Daten zur Stadt Bad Mergentheim, zum Landkreis Main-Tauber-Kreis und zu Baden-Württemberg

Merkmal / Indikator Einheit

Stadt Bad

Mergent- heim

Landkreis Main-Tauber-

KreisLand

Fläche1)

Fläche insgesamt am 31. Dezember 2016 ha 12 996 130 413 3 574 828

Siedlungs- und Verkehrsfläche am 31. Dezember 2016 % 12,8 10,9 14,5

Waldfläche am 31. Dezember 2016 % 32,9 29,2 37,8

Landwirtschaftsfläche am 31. Dezember 2016 % 51,7 57,7 45,3

Bevölkerung

Bevölkerung am 31. Dezember 2016 Anzahl 23 227 132 274 10 951 893

Ausländeranteil am 31. Dezember 2016 % 11,1 8,2 14,5

Durchschnittsalter Ende 2016 Jahre 44,9 44,9 43,3

Geburtenüberschuss/-defizit je 1 000 Einwohner 2006 – 2016 Anzahl – 4,4 – 3,1 – 0,6

Bevölkerungsdichte am 31. Dezember 2016 Einwohner/km² 179 101 307

Weiterführende Schulen

Übergänge auf Werkreal-/Hauptschulen 2016/17 % 5,8 5,1 5,9

Übergänge auf Realschulen 2016/17 % 58,6 47,1 33,7

Übergänge auf Gymnasien 2016/17 % 31,4 31,6 43,8

Übergänge auf Gemeinschaftsschulen 2016/17 % 3,7 13,8 13,4

Beschäftigte am Arbeitsort

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte2) je 1 000 Einwohner 2016 Anzahl 520 402 408

Beschäftigte im Produzierenden Gewerbe 20162) % 20,9 47,3 35,9

Beschäftigte im Handel, Verkehr und Gastgewerbe 20162) % 27,5 18,2 20,2

Beschäftigte im sonstigen Dienstleistungsbereich 20162) % 51,6 34,1 43,5

Verkehr

Pkw je 1 000 Einwohner 2015 Anzahl 591 623 577

Pkw-Anteil am Kfz-Bestand 2015 % 78,9 76,7 81,9

Tourismus

Ankünfte von Gästen insgesamt je 1 000 Einwohner 2016 Anzahl 5 924 2 266 1 929

Ankünfte von Auslandsgästen je 1 000 Einwohner 2016 Anzahl 568 267 453

Übernachtungen von Gästen insgesamt je 1 000 Einwohner 2016 Anzahl 25 985 7 216 4 784

Übernachtungen von Auslandsgästen je 1 000 Einwohner 2016 Anzahl 1 154 613 1 030

Wohnen

Anteil Einfamilienhäuser an Wohngebäuden 2016 % 60,7 64,8 61,1

Wohnfläche je Einwohner 2016 m² 50 52 46

Wasserwirtschaft

Trinkwasserverbrauch je Einwohner 2013 Liter/Tag 95 104 116

Tinkwasserpreis 2016 EUR/m³ 2,20 2,47 2,11

Gemeindefinanzen

Steuerkraftmesszahl je Einwohner 2016 EUR 842 826 998

Steuerkraftsumme je Einwohner 2016 EUR 1 277 1 159 1 377

Schuldenstand (Kernhaushalt, Eigenbetriebe) je Einwohner 2016 EUR 2 329 1 399 1 026

1) Flächennutzungsart in ALKIS Nomenklatur. – 2) Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit.

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Landkreis Mergentheim überführt. Der Land-kreis Bad Mergentheim bestand bis zur Kreis-reform zum 1. Januar 1973, als er Bestand- teil des neuen Main-Tauber-Kreises wurde. Da-durch verlor Bad Mergentheim seine Funktion als Kreisstadt zugunsten von Tauberbischofs-heim.

Bad Mergentheim hat eine Gemarkungsfläche von 12 996 Hektar (ha). Davon werden fast 52 % landwirtschaftlich genutzt. Damit liegt diese Flächennutzungsart über dem Landes-durchschnitt von 45 %. Die Waldfläche beträgt knapp 33 % und liegt unter dem Niveau des Landes (38 %). Annähernd 13 % der Fläche sind besiedelt oder dienen als Verkehrsfläche, auch hier wird das Landesmittel deutlich unter-schritten.

Am 31. Dezember 2016 lebten 23 227 Personen in Bad Mergentheim. Mit 179 Personen je Qua-dratkilometer entspricht die Besiedelungs- dichte eher den ländlich geprägten Teilen Baden-Württembergs und liegt unter dem Landes-durchschnitt (307). Die Bevölkerungsentwick-lung war in den Jahren zwischen 2006 und 2016 positiv. In diesem Zeitraum hat die Bevölke- rung um 3,5 % zugenommen. Sie lag damit über der landesweiten Entwicklung. Das Durchschnitts alter der Bürger von Bad Mergent-heim betrug 44,9 Jahre und lag damit über dem Landesdurchschnitt von 43,3 Jahren. Etwas über 11 % der Einwohner von Bad Mer-gentheim hatten 2016 einen ausländischen Pass. Der Ausländeranteil in Bad Mergentheim lag damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt von gut 14 %.

Die Entwicklung des Wohnungsbestandes in Bad Mergentheim ist positiv. Im Zeitraum zwi-schen 2006 und 2016 nahm der Wohnungsbe-stand um 3,6 % zu und liegt damit leicht unter dem sehr positiven Landesniveau. Die Werte für baureifes Land lagen in dem Zeitraum zwi-schen 2014 und 2016 mit 123 Euro je Quadrat-meter (EUR/m2) um 63 EUR/m2 niedriger als die im Landesdurchschnitt ermittelten Werte. Das zeigt, dass Bad Mergentheim als Wohnstadt für junge Familien, die ein neues Eigenheim bauen wollen, Potential bietet. Nahezu 61 % der Wohngebäude sind Einfamilienhäuser. Mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 50 m2 je Einwohner liegt der Wert in Bad Mer-gentheim deutlich über dem Landesdurchschnitt. Architektonisch fallen im Stadtbild von Bad Mer-gentheim zahlreiche historische Gebäude auf: das Deutschordensschloss mit Museum, die Kapuzinerkirche mit Kloster, die Schlosskirche, die Marienkirche, das Mörikehaus, das Münster St. Johannes, die Zwillingshäuser am Markt-platz, die Synagoge in der Holzapfelgasse, das Spital zum heiligen Geist und das alte Rathaus am Marktplatz.

Die Chance auf eine Beschäftigung in Bad Mer-gentheim hat in den vergangenen 10 Jahren zugenommen. So hatten 2016 rund 12 050 so-zialversicherungspflichtig Beschäftigte einen Arbeitsplatz. Dies sind gut 18 % mehr als 2006. Langfristig betrachtet lag die Zahl der sozialver-sicherungspflichtig Beschäftigten 2016 um gut 2 080 höher als 1999. Fast 21 % aller Arbeits-plätze in Bad Mergentheim liegen heute noch in dem Wirtschaftsbereich des Produzierenden Gewerbes und nehmen damit aber keine domi-

Der Marktplatz von Bad Mergentheim.© Stadtverwaltung Bad Mergentheim

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nierende Position wie in vielen anderen Kom-munen des Landes ein. Der Schwerpunkt der Beschäftigung in Bad Mergentheim liegt im Bereich der sonstigen Dienstleistungen mit an-nähernd 52 %.

Der Schuldenstand je Einwohner in Bad Mer-gentheim belief sich auf 2 329 Euro im Jahr 2016 und lag damit über dem Landesdurch-schnitt von 1 026 Euro je Einwohner. Sowohl die Steuerkraftmesszahl je Einwohner als auch die Steuerkraftsumme je Einwohner lagen im Jahr 2016 unter dem Landesniveau.

Kulturell hat Bad Mergentheim seinen Ein-wohnern und Besuchern einiges zu bieten. Das Deutschordensmuseum im Deutschorden-schloss zeigt die Geschichte des Deutschen Ordens, der hier seinen Hauptsitz hatte. In der Pfarrkirche des Stadtteils Stuppach befindet sich mit der Stuppacher Madonna von Matthias Grünewald aus dem Jahr 1519, eines der wich-tigsten spätgotischen Gemälde Deutschlands. Naturliebhaber und Wanderer können auf einer Anhöhe im Wald, etwa 1,5 Kilometer süd-östlich der Kernstadt, den Wildpark besuchen. Er liegt auf einer Geländefläche von rund 35 Hektar. Der Wildpark Bad Mergentheim bietet über 70 verschiedenen, in Europa hei-mischen Tierarten einschließlich eines Wolfs-rudels mit bis zu 30 Tieren eine Heimat. Die Kurstadt Bad Mergentheim verfügt über eine große Bandbreite an gesundheitsfördernden Einrichtungen von hochspezialisierten Fach-kliniken über traditionsreiche Häuser bis hin zu zeitgemäßen Wellnessangeboten. Das mag der Hauptgrund dafür sein, dass es 2016 zu 25 985 Übernachtungen von Gästen insgesamt je 1 000 Einwohner kam. Dieser Wert liegt um ein Vielfaches über dem Landesmittel.

Die Schlosskirche in Bad Mergentheim.© Stadtverwaltung Bad Mergentheim

Der Kurpark von Bad Mergentheim.© Stadtverwaltung Bad Mergentheim