die technik der mikrofrakturierung in der behandlung von osteochondralen läsionen am talus: mittel-...

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D.A.F. INTERN 338 D.A.F. Intern Schlüsselwörter Haglund-Exostose, transtendinöser Zugang, Insertionstendinopathie Korrespondenzautor: Dr. med. Christian Plaaß Department für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie, Orthopädische Klinik der Medizinischen Hoch- schule Hannover im Annastift, Anna-von-Borries Straße 1-7, 30625 Hannover, Tel.: 0511/5354528 E-Mail: [email protected] http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.09.064 Anatomische Varianten der Flexor hallucis longus und Flexor digitorum longus Verbindungen im Chiasma plan- tare G. Abuharbid 2 , C. Plaass 1 , H. Waizy 1 , L. Claassen 1 , M. Ochs 2 , A. Schmiedl 2, C. Stukenborg-Colsman 1 1 Department für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie, Orthopädische Klinik der Medizinischen Hoch- schule Hannover im Annastift, Anna-von-Borries Straße 1-7, 30625 Hannover 2 Institut für funktionelle und angewandte Anatomie, Medizinische Hochschule Hannover, Carl Neuenberg Straße 1, 30625 Hannover Einleitung Die Sehnen des Flexor hallucis longus (FHL) und Flexor digitorum longus (FDL) werden häufig im Bereich der rekonstruktiven Fuß- und Sprungge- lenkchirurgie verwendet. Die Sehnen kreuzen im Bereich des Chiasma plantare und bilden hier Verbindungen. Diese Interconnexus zeigen eine gewisse anatomische Variabilität. Die Kenntnis der genauen Anatomie dieser Verbindungen ist wichtig für die Präparation der Sehnen, Reduk- tion der Morbidität und Abschätzen möglicher funktioneller Defizite nach der Operation. Die bis- herigen anatomischen Beschreibungen zeigten un- terschiedliche Ergebnisse und bezogen nicht die chirurgisch wichtigen Orientierungspunkte ein. Material und Methoden Für die Studie wurden 60 Füße von 30 fixierten anatomischen Leichen untersucht. Die Füße wur- den über mediale und laterale Inzisionen präpa- riert. Die Strukturen des Tarsaltunnes wurden iden- tifiziert und nach distal präpariert. Anschließend wurde die Plantaraponeurose und Flexor digi- torum brevis proximal abgelöst und nach distal umgeklappt. Anschließend wurden der Verlauf, die Verbindungsstellen und die Korrelation zu den neurovaskulären Strukturen der FDL- und FHL- Sehne analysiert. Ergebnisse Eine Verbindung zwischen der FHL- und der FDL- Sehne fand sich bei allen Füßen. In 66% der Füße reichte die Verbindung vom FHL proximal zum FDL distal, in 30% fand sich zusätzliche eine umgekehrte Verbindung. Bei 3% der Füße fand sich lediglich eine Verbindung vom FDL proximal zum FHL distal. Die Verbindung zur FDL-Sehne zweigte 5,3 cm (me- dian 5 cm, ± 1,2 cm, range 2 bis 8 cm) distal des medialen Malleolus, bzw. 2,1 cm (median 2 cm, ± 0,7, range 0 bis 4 cm) proximal der tuberositas os naviculare ab. Diskussion Die genaue Kenntnis der Anatomie der Verbindun- gen der FDL- und FHL-Sehne im Chiasma plantare ist wichtig für den Operateur bei der Entnahme und Transfer der Sehne. Wir konnten zeigen, dass aufgrund der Verbindungen der Sehnen in >90 % der Füße zumindest eine Teilfunktion der FDL-Seh- ne von der FHL-Sehne übernommen werden kann. Schlüsselwörter FHL, FDL, Tibialis-posterior-Sehneninsuffizienz, Achillessehnenrekonstruktion Korrespondenzautor: Dr. med. Christian Plaaß Department für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie Orthopädische Klinik der Medizinischen Hoch- schule Hannover im Annastift, Anna-von-Borries Straße 1-7, 30625 Hannover, Tel.: 0511/5354528 E-Mail: [email protected] http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.09.065 Die Technik der Mikrofrakturierung in der Behandlung von osteochondralen Läsionen am Talus: Mittel- bis Langzeit- ergebnisse mit T2-mapping im 3-Tesla MRT C. Becher 1 , C. Plaass 1 , M. Ewig², C. Stukenborg- Colsman¹, H. Thermann³ 1 Orthopädische Klinik der MHH im Annastift, Hannover, Germany ² Radiologie am Raschplatz, Hannover, Germany ³ Zentrum für Hüft-, Knie- und Fußchirurgie, ATOS Klinik Heidelberg, Germany

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Page 1: Die Technik der Mikrofrakturierung in der Behandlung von osteochondralen Läsionen am Talus: Mittel- bis Langzeitergebnisse mit T2-mapping im 3-Tesla MRT

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RN338 D.A.F. Intern

SchlüsselwörterHaglund-Exostose, transtendinöser Zugang, Insertionstendinopathie

Korrespondenzautor:Dr. med. Christian PlaaßDepartment für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie, Orthopädische Klinik der Medizinischen Hoch-schule Hannover im Annastift, Anna-von-Borries Straße 1-7, 30625 Hannover, Tel.: 0511/5354528E-Mail: [email protected]

http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.09.064

Anatomische Varianten der Flexor hallucis longus und Flexor digitorum longus Verbindungen im Chiasma plan-tareG. Abuharbid 2, C. Plaass 1, H. Waizy 1, L. Claassen 1, M. Ochs 2, A. Schmiedl 2, C. Stukenborg-Colsman 1

1 Department für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie, Orthopädische Klinik der Medizinischen Hoch-schule Hannover im Annastift, Anna-von-Borries Straße 1-7, 30625 Hannover2 Institut für funktionelle und angewandte Anatomie, Medizinische Hochschule Hannover, Carl Neuenberg Straße 1, 30625 Hannover

EinleitungDie Sehnen des Flexor hallucis longus (FHL) und Flexor digitorum longus (FDL) werden häufi g im Bereich der rekonstruktiven Fuß- und Sprungge-lenkchirurgie verwendet. Die Sehnen kreuzen im Bereich des Chiasma plantare und bilden hier Verbindungen. Diese Interconnexus zeigen eine gewisse anatomische Variabilität. Die Kenntnis der genauen Anatomie dieser Verbindungen ist wichtig für die Präparation der Sehnen, Reduk-tion der Morbidität und Abschätzen möglicher funktioneller Defi zite nach der Operation. Die bis-herigen ana tomischen Beschreibungen zeigten un-terschiedliche Ergebnisse und bezogen nicht die chirurgisch wichtigen Orientierungspunkte ein.

Material und MethodenFür die Studie wurden 60 Füße von 30 fi xierten anatomischen Leichen untersucht. Die Füße wur-den über mediale und laterale Inzisionen präpa-riert. Die Strukturen des Tarsaltunnes wurden iden-tifi ziert und nach distal präpariert. Anschließend wurde die Plantaraponeurose und Flexor digi-torum brevis proximal abgelöst und nach distal

umgeklappt. Anschließend wurden der Verlauf, die Verbindungs stellen und die Korrelation zu den neurovaskulären Strukturen der FDL- und FHL-Sehne analysiert.

ErgebnisseEine Verbindung zwischen der FHL- und der FDL- Sehne fand sich bei allen Füßen. In 66% der Füße reichte die Verbindung vom FHL proximal zum FDL distal, in 30% fand sich zusätzliche eine umgekehrte Verbindung. Bei 3% der Füße fand sich lediglich eine Verbindung vom FDL proximal zum FHL distal. Die Verbindung zur FDL-Sehne zweigte 5,3 cm (me-dian 5 cm, ± 1,2 cm, range 2 bis 8 cm) distal des medialen Malleolus, bzw. 2,1 cm (median 2 cm, ± 0,7, range 0 bis 4 cm) proximal der tuberositas os naviculare ab.

Diskussion Die genaue Kenntnis der Anatomie der Verbindun-gen der FDL- und FHL-Sehne im Chiasma plantare ist wichtig für den Operateur bei der Entnahme und Transfer der Sehne. Wir konnten zeigen, dass auf grund der Verbindungen der Sehnen in >90 % der Füße zumindest eine Teilfunktion der FDL-Seh-ne von der FHL-Sehne übernommen werden kann.

SchlüsselwörterFHL, FDL, Tibialis-posterior-Sehneninsuffi zienz, Achillessehnenrekonstruktion

Korrespondenzautor:Dr. med. Christian PlaaßDepartment für Fuß- und SprunggelenkchirurgieOrthopädische Klinik der Medizinischen Hoch-schule Hannover im Annastift, Anna-von-Borries Straße 1-7, 30625 Hannover, Tel.: 0511/5354528E-Mail: [email protected]

http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.09.065

Die Technik der Mikrofrakturierung in der Behandlung von osteochondralen Läsionen am Talus: Mittel- bis Langzeit-ergebnisse mit T2-mapping im 3-Tesla MRTC. Becher1, C. Plaass1, M. Ewig², C. Stukenborg-Colsman¹, H. Thermann³1 Orthopädische Klinik der MHH im Annastift, Hannover, Germany² Radiologie am Raschplatz, Hannover, Germany³ Zentrum für Hüft-, Knie- und Fußchirurgie, ATOS Klinik Heidelberg, Germany

Page 2: Die Technik der Mikrofrakturierung in der Behandlung von osteochondralen Läsionen am Talus: Mittel- bis Langzeitergebnisse mit T2-mapping im 3-Tesla MRT

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EinleitungDie Technik der Mikrofrakturierung ist eine eta-blierte Methode in der Behandlung von osteo-chondralen Läsionen am Talus. Die Anwendung von T2-mapping in einem 3-Tesla-MRT bietet eine neue Möglichkeit zur nicht-invasiven Beurteilung des Regeneratgewebes. Ziel der Studie ist die Untersuchung von Patienten mit einem Nachun-tersuchungszeitraum von mindestens 7 Jahren nach Mikrofrakturierung am Talus zur Behandlung einer osteochondralen Läsion unter Verwendung von T2-mapping in einem 3-Tesla MRT.

Material und MethodenDie Patienten aus unserer Datenbank mit einem Nach untersuchungszeitraum von mindestens 7 Jah-ren nach Mikrofrakturierung am Talus wurden zur klinischen Nachuntersuchung mit Durchführung eines MRT eingeladen. Die klinische Auswertung erfolgte mit dem Hannover-Nachuntersuchungs-Score OSG und dem Score der American Orthopaedic Foot and Ankle Society (AOFAS). Die MRT-Untersuchung er-folgte an einem 3-Tesla-MRT (Discovery MR750, GE Healthcare, Munich, Germany) mit isotropen 3D-Gradientenechosequenzen (true FISP), protonen-dichte-gewichteten fettunterdrückten Turbo-Spin-Echo-Sequenzen (PD-FSTSE) und T1-gewichteten Spinechosequenzen. Alle Bilder wurden von 3 Un-tersuchern unabhängig voneinander ausgewertet. Nach Bestimmung der Defektgöße wurden die durch-schnittlichen T2-Werte im Regeneratgewebe (RT) und angrenzenden normalen Referenzknorpel (RC) in zwei verschiedenen coronaren und sagittalen Bildern bestimmt. Die Durchschnittswerte wurden zur stati s-tischen Analyse mit einem zweiseitigen unabhän-gigen t-Test verwendet. Korrelationen zwischen den T2-Werten, dem Alter der Patienten, der Nachun-tersuchungszeit und den klinischen Score-Ergebnis-sen wurden mit einem Pearson-Test untersucht.

ErgebnisseBis heute wurden 12 Patienten (7 Frauen, 5 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 39 ± 17 Jahren (Operationszeitpunkt) nachuntersucht. Der durch-schnittliche Nachuntersuchungszeitraum betrug 9 Jahre (7 − 13 Jahre). Das durchschnittliche Score-Ergebnis im AOFAS Score betrug 91 ± 11 Punkte und im Hannover-Nachuntersuchungs-Score OSG 89 ± 6 Punkte. Die Defektgröße betrug durchschnitt lich 8 x 11mm. Zwischen dem Regeneratgewebe und dem angrenzenden normalen Knorpelgewebe wurden keine signifi kanten Unterschiede in Bezug auf die T2-Werte festgestellt (RT T2 :40,9 ± 8,2 ms, RC T2: 38,5 ± 5,9 ms, P = 0,753). Signifi kante Korrelationen zwischen den T2-Werten, dem Alter der Patienten,

der Nachuntersuchungszeit und den klinischen Score-Ergebnissen bestanden nicht.

DiskussionIn einer kleinen Nachuntersuchungskohorte wurden in einem durchschnittlichen Nachuntersuch un gs-zeitraum von 9 Jahren nach Mikrofrakturierung am Talus zur Behandlung einer osteochondralen Läsion sehr gute klinische Ergebnisse evaluiert. Das Re-generatgewebe dieser Patienten scheint in Bezug auf die T2-Eigenschaften im 3-Tesla-MRT dem nor-malen Knorpelgewebe am Talus ähnlich zu sein.

SchlüsselwörterKnorpelläsion, Talus, Mikrofrakturierung, T2-mapping

Korrespondenzautor:Dr. med. Christoph BecherOrthopädische Klinik der Medizinischen Hochs-chule Hannover im Annastift, Anna-von-Borries-Str. 1-7, 30625 Hannover, Tel.: 0511/5354 - 832E-Mail: [email protected]

http://dx.doi.org/10.1016/j.fuspru.2012.09.066

Die Korrektur longitudinaler Reduktionsdefekte am wachsenden Kinderfuß. Notwendigkeit, Vorgehensweise und Ergebnisse.H.Klauser

Hand- und Fußzentrum Berlin

EinleitungHäufi gste Reduktionsdefekte des Kinderfußes sind die Brachydaktylie, die Brachymetatarsie und die Kombination dieser genannten Defekte mit weiteren Fußfehlbildungen. Inwieweit eine Korrektur dieser genannten Strahldeformitäten sinnvoll erscheint, soll in diesem Vortrag ebenso erörtert werden wie die Darstellung des Opera-tionsverfahrens, die Darstellung des Implantates sowie die Ergebnisse nach entsprechender Re-konstruktion.

Material und MethodeWährend die Brachydaktylie einen Reduktionsde-fekt darstellt, der für den Gestaltwandel des Kindes und den wachsenden Kinderfuß keine lokalen und ganzheitlichen negativen Auswirkungen hervorruft, sind die Folgen für den Kinderfuß und auch die Folgen für die Körperstatik und die Körperhaltung bei Vorliegen einer Brachymetatarsie doch eklatanter.