diego ortiz · jordi savall · tobias hume · folias ......awards« von 1999, 2000, 2003, 2004 und...

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2,50 E DIEGO ORTIZ · JORDI SAVALL · TOBIAS HUME · FOLIAS & ROMANESCAS · AM 13.10.2007 · MARIN MARAIS · PIÈCES DE VIOLE · JOHANN SEBASTIAN BACH FANTASIE EN RONDEAU · MONSIEUR DE SAINTE-COLOMBE VATER · THE FIRST PART OF AYRES · GIROLAMO FRESCOBALDI · GOOD AGAINE · LES PLEURS · SO KLINGT NUR DORTMUND.

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Diego ortiz · JorDi Savall · tobiaS Hume · FoliaS & romaneScaS · am 13.10.2007 · marin maraiS · PièceS De viole · JoHann SebaStian bacHFantaSie en ronDeau · monSieur De Sainte-colombe vater · tHe FirSt Part oF ayreS · girolamo FreScobalDi · gooD againe · leS PleurS · So klingt nur DortmunD.

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Dauer: ca. 2 Stunden inklusive Pause

JorDi Savall viola Da Gamba

anDrew lawrence-KinG Harfe (arPa DoPPia)

abo: Solisten ii – Höhepunkte der Kammermusik

wir bitten um verständnis, dass bild- und Tonaufnahmen während der vorstellung nicht gestattet sind.

KonZerTHaUS DorTmUnD · SamSTaG, 13.10.2007 · 20.00

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ProGramm

monSieUr De SainTe-colombe (SoHn) (lebensdaten unbekannt) fantasie en rondeau

monSieUr De SainTe-colombe (vaTer) (geboren zwischen 1658–87, gestorben spät. 1701)les Pleurs

JoHann SebaSTian bacH (1685 –1750)aus der Suite für violoncello solo nr. 4 es-Dur bwv 1010

bourrée nr. 2

raoUl-aUGer feUilleT (ca. 1659 –1710)aus: »chorégraphie ou l’art de décrire la danse…«Suite »la bourgogne«

courantebourréeSarabandePassepied

marin maraiS»les folies d’espagne«

Thema und variationen

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DieGo orTiZ (ca. 1510 –1570)folias & romanescas

foliaPassamezzo anticoruggiero romanescaPassamezzo moderno

TobiaS HUme (ca. 1579 –1645) aus: The first Part of ayres (»musicall Humors«)

a Souldiers marchHarke, harkeGood againea Souldier’s resolution

Girolamo freScobalDi (ca. 1583–1643)aria mit variationen über »la frescobalda«

marin maraiS (ca. 1656 –1728)aus: »Pièces de viole«

Preludemuzette imuzette iimenuet imenuet ii la Sautillante

-Pause-

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folia, romaneSca UnD anDere TollHeiTen TanZmUSiK für baSSGambe

wenn sich Jazzer zum gemeinsamen improvisieren treffen, einigen sie sich oft auf das blues-schema als Grundlage ihres Spiels oder auf einen bekannten Song, einen »Standard«, dessen Harmoniefolge den Soli unterlegt wird. Die musiker der renaissance und des barock hielten es ganz ähnlich: Sie wählten bestimmte Tanzbässe – kurze basslinien und Harmoniemuster, die sich beständig wiederholen. auf ihrer basis konnten sich die oberstimmen virtuos entfalten. Unter diesen so genannten ostinatobässen waren »folia« und »romanesca« besonders beliebt

– sie geben Jordi Savalls Programm Titel und rahmen. Typisch für die folia ist außer ihren stan-dardisierten basstönen das metrum: ein Dreiertakt ähnlich der Sarabande oder chaconne.

mit der folia ist die romanesca eng verwandt. ihr bass-Harmonie-Gerüst verbindet sich häufig mit einer bestimmten oberstimme, nämlich der melodie des spanischen liedes ›Guárdame las vacas‹. auch das bekannte englische volkslied ›Greensleeves‹ basiert übrigens auf dem roma-nesca-bass.

GelUnGene verbinDUnG von THeorie UnD PraxiS DieGo orTiZ foliaS & romaneScaS

über ostinatobässe wurde improvisiert, doch gelegentlich hielten musiker ihre improvisationen auch schriftlich fest, z.b. in improvisationsanleitungen wie etwa Diego ortiz’ »Tratado de Glosas« (Traktat über das variieren). Der Spanier, der zwischen 1550 bis 1570 Kapellmeister des vizekö-nigs von neapel war, erklärt im ersten Teil seines werks, wie man melodien diminuiert (also verziert durch das Zerlegen eines Tones in mehrere kürzere) und lässt im zweiten Teil beispiele folgen, darunter auch einige Stücke über folia und romanesca.

Gerade wegen dieser gelungenen verbindung von Theorie und Praxis gilt ortiz’ »Tratado« heute als eine der aufschlussreichsten musikabhandlungen des 16. Jahrhunderts.

SolDaT im DienST Der Gambe TobiaS HUme »mUSicall HUmorS« (aUSZüGe)

neben ostinato-variationen enthält Jordi Savalls Programm aber auch Tänze, die nicht notwendig mit wiederholten bässen verbunden sind, außerdem einige Stücke mit programmatischen Titeln. Zu den letztgenannten zählen viele nummern aus Tobias Humes 1605 erschienener Sammlung

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»The first Part of ayres (or musicall Humors)«. Der engländer Hume war im Hauptberuf Söld-ner – er diente als offizier in der schwedischen und der russischen armee. Daneben galt er als vorzüglicher Gambist. Seine musik zeugt zwar von wenig Gelehrsamkeit, aber umso größerer originalität: So erfand er zum beispiel ein Stück, bei dem zwei musiker auf einer Gambe spielen, wobei der kleinere auf dem Schoß des größeren sitzt.

ein anderes Stück (›Harke, harke‹ aus dem heutigen Programm) enthält das erste bekannte beispiel der bei den avantgardisten des 20. Jahrhunderts so beliebten »col legno«-Technik: »Drum this with the backe of your bow« lautet Humes anweisung; die noten sind also mit der hölzernen rückseite des bogens zu schlagen.

meiSTer Der baSSGambe marin maraiS »PièceS De viole« (aUSZüGe)

marin marais wurde als bester bassgambenspieler seiner Zeit berühmt. Sein lebenswerk ist in den fünf büchern der »Pièces de viole« enthalten: insgesamt mehr als 550 Kompositionen für eine, zwei oder drei bassgamben mit Generalbassbegleitung. Sie sind nach Tonarten in Suiten geordnet, deren einzelne Tänze oft nur allgemeine Gattungsbezeichungen (wie Gigue oder menuett) tragen, manchmal aber auch besondere, charakterisierende Titel: »la Sautillante« zum beispiel heißt »Die Hüpfende«.

Unter »musette« verstand man einerseits einen ländlichen Dudelsack, der zeitweise auch am versailler Hof in mode kam; andererseits nannte man so auch einen Tanz, der den Klang dieses instruments nachahmte.

Der GambiST alS filmHelD werKe von monSieUr De SainTe colombe

Der lehrer des berühmten marin marais war ein gewisser »monsieur de Sainte colombe«, ein geheimnisumwobener musiker, dessen Gambenkompositionen die seiner Zeitgenossen weit überragen. über seine lebensumstände weiß die musikforschung fast nichts zu sagen.

man kennt weder seinen vornamen noch die genauen lebensdaten oder gar biografische Details. nur dass er zwei Töchter und (mindestens) einen Sohn hatte, die alle auch Gambe spielten, ist überliefert. Zudem führte er den Quellen zufolge die siebte Saite der bassgambe ein, die den Tonumfang des instruments nach unten vergrößerte.

Diese behauptung entspricht zwar nicht ganz der geschichtlichen realität (auf italienischen

äher

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5743 Anz_12_Tenoere_sw 01.09.2005 12:34 Uhr Seite 1

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TänZe Der »TollHeiT« marin maraiS »leS folieS D’eSPaGne«

Savalls Programm endet wie es begann: mit einer reihe von folia-variationen, dieses mal in marin marais’ version. aus welchem land die folia eigentlich stammt, ist nicht ganz klar. Die vom fran-zosen marais (und vielen anderen) gebrauchte bezeichnung »les folies d’espagne« scheint jeden-falls in die irre zu führen, denn noch früher als in Spanien tauchte der Tanz in Portugal auf, und dorthin wurde er möglicherweise aus lateinamerika importiert. überhaupt hatten erstaunlich viele Tänze der Zeit ihren Ursprung in den spanischen und portugiesischen Kolonien – u.a. auch Sara-bande und chaconne. Die iberischen eroberer waren offenbar fasziniert von der Kraft und vielfalt der indianischen rhythmen und jenen der aus afrika verschleppten Sklaven. aus der neuen welt verbreitete sich dann die »Tollheit« (die wörtliche übersetzung von »folia«) über ganz europa.

Gemälden tauchen siebensaitige Gamben weit früher auf), zeugt aber von dem großen ruhm, den Sainte colombe seinerzeit genoss. über den meistergambisten drehte übrigens der französische regisseur alain corneau 1991 den film »Die Siebente Saite« (originaltitel: »Tous les matins du monde«) mit Gérard Depardieu in der Hauptrolle. Die Handlung musste natürlich weitgehend spekulativ bleiben, doch allein schon die filmmusik ist einen Kinobesuch wert – Jordi Savall hat sie mit einem seiner ensembles eingespielt.

nacHlaSS eineS TänZerS raoUl-aUGer feUilleT SUiTe »la boUrGoGne«

raoul-auger feuillet war weniger Komponist als vielmehr Tänzer und choreograf; doch natür-lich musste er als solcher auch über grundlegende musikalische Kenntnisse verfügen. Sein theoretisches Hauptwerk schrieb er im Jahr 1700: »choréographie, ou l’art de décrire la danse par caractères, figures et signes démonstratifs«.

wie dieser Titel schon andeutet, war feuillet der erfinder eines Systems, mit dem sich Tänze mit all ihren Schritten und bewegungen genau notieren ließen. Seine notation trug maßgeblich dazu bei, dass sich das französische Tanzrepertoire rasch über ganz europa verbreitete. feuillet fügte außerdem jeder neuen auflage seiner »choréographie« eine Sammlung von Tänzen bei, die teils er selbst, teils sein Kollege louis Guillaume Pécour komponiert hatte. in diesem rahmen erschien auch die Suite »la bourgogne« mit ihren vier Sätzen courante, bourrée, Sarabande und Passepied.

Den charakter dieser Tänze hat der deutsche Komponist und musikgelehrte Johann mattheson 1739 in seinem »vollkommenen Kapellmeister« treffend erklärt. Die courante, so schreibt er, »suchet ihrem nahmen, durch immerwährendes lauffen, ein völliges recht zu thun, doch so, dass es lieblich und zärtlich zugehe [...] Die leidenschafft oder Gemüths-bewegung, welche in einer courante vorgetragen werden soll, ist die süsse Hoffnung.«

von der bourrée sagt mattheson, »dass ihr eigentliches abzeichen auf der Zufriedenheit, und einem gefälligen wesen beruhe, dabey gleichsam etwas unbekümmertes oder gelassenes, ein wenig nachlässiges, gemächliches und doch nichts unangenehmes vermacht ist.«

Die Sarabande drückt nach seinem empfinden »ehrsucht« aus, und der Passepied (eine leb-hafte variante der Sarabande, ursprünglich aus der bretagne) »kömmt der leichtsinnigkeit ziemlich nah«, wobei er aber »nichts verhasstes oder misfälliges, sondern vielmehr was angenehmes an sich hat: so wie manch frauenzimmer, ob es gleich ein wenig unbeständig ist, dennoch ihren reiz dabey nicht verlieret.«

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JorDi Savall

Jordi Savall ist ein außergewöhnlicher fall in der heutigen musikwelt. Seit über 30 Jahren macht er die welt mit im verborgenen und in Gleichgültigkeit vernachlässigten musikalischen Schätzen bekannt: er studiert sie seit 30 Jahren, liest und interpretiert sie mit seiner viola da Gamba oder als Dirigent. Die viola da Gamba, ein instrument von einer feinheit, jenseits derer es nur die Stille gibt, wurde aus dem Kreis der »happy few«, die sie bewunderten, herausgeholt. mit den drei ensembles

– Hespèrion xxi, la capella reial und le concert des nations –, gegründet mit montserrat figueras, entdeckt und schafft Savall ein von Gefühlen und Schönheit erfülltes Universum und vermittelt es den millionen von musikliebhabern aus aller welt. er und seine ensembles gelten als die wich-tigsten fürsprecher vollkommen vergessener musik. Jordi Savall ist eine der vielseitigsten Persön-lichkeiten seiner Generation. als Konzertsolist, Pädagoge, forscher und autor neuer musikalischer und kultureller Projekte gehört er zu den Hauptinitiatoren der gegenwärtigen aufwertung der histo-rischen musik. Seine entscheidende mitwirkung bei alain corneaus film »Tous les matins du monde« (»césar« für die beste filmmusik), seine intensive Konzerttätigkeit (140 im Jahr), seine Diskografie (sechs einspielungen im Jahr) und kürzlich die Gründung von alia vox – seiner eigenen Plattenfirma – beweisen, dass alte musik nicht zwangsläufig elitär ist und dass sie auf der ganzen welt ein immer jüngeres und zahlreicheres Publikum interessieren kann. wie viele musiker begann Savall seine ausbildung mit sechs Jahren im Kinderchor von igualada (barcelona), seiner Geburts-stadt, und vervollständigte sie mit einem violoncellostudium, das er am Konservatorium von barcelona (1964) abschloss. 1965 begann er als autodidakt das Studium der viola da Gamba und der alten musik (ars musicae), das er seit 1968 an der Schola cantorum basiliensis (Schweiz) vervollkommnete.

1973 folgte er seinem lehrer august wenzinger und setzte seine Zusammenarbeit fort, indem er an der Scola in basel unterrichtete und meisterklassen gab. er hat mehr als 160 cDs aufgenommen. Unter den auszeichnungen, die er erhielt, sind hervorzuheben: »offizier des ordre des arts et let-tres« (1988), das Kreuz des Sant Jordi (1990), »musiker des Jahres« von »le monde de la musique« (1992) und »Solist des Jahres« der »victoires de la musique« (1993) und die »médaille d’or des beaux arts« (1998). er ist ehrenmitglied des wiener Konzerthauses (1999) und bekam die ehren-doktorwürde der Université catholique de louvain verliehen (2002), den »victoire de la musique« für seine gesamte laufbahn (2002) und 2003 die Goldmedaille des Parlamentes von Katalonien sowie den ehrenpreis der Deutschen Schallplattenkritik. außerdem bekam er die »midem classical awards« von 1999, 2000, 2003, 2004 und 2005 verliehen. 2006 wurde das album »Don Quichote de la mancha« nicht nur in der Kategorie »musique ancienne« ausgezeichnet, sondern erregte außerdem aufsehen mit der ernennung zur »Disque de l’année« (cD des Jahres).

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das Helsinki Stadia leiten. Seine aufführung von Tänzen des 17. Jahrhunderts mit Steven Player und The Harp consort verschaffte dem ensemble einen beispiellosen ruf für stilvolle und unter-haltende bühnendarbietungen, und sein Duo-album mit Paul Hillier wurde von elvis costello im »rolling Stone magazine« zur »aufnahme des Jahres« gewählt. für seine leistungen auf dem Gebiet der barockoper erhielt er die ehrendoktorwürde der Sheffield University.

andrew lawrence-King teilt seine Zeit nun zwischen Solokonzerten, Tourneen mit The Harp consort und auftritten als Gastdirigent bei orchestern, chören und barockopern in europa, Skan-dinavien und amerika, unterbrochen von weltweiten aufführungen von »luz y norte« und »missa mexicana«. er lehrt frühe Harfe und continuo an der escuela Superior de musica de catalunya in barcelona und erhielt für die erforschung des spanischen musikdramas des barocks ein dreijäh-riges Stipendium des UK arts and Humanities research council. Seine erste Soloeinspielung für Harmonia mundi USa ist »chorégraphie: music for louis xiv’s Dancing masters«. als begeisterter Segler besitzt andrew das »royal Yachting association’s coveted ocean Yachtmaster certificate« und verbringt den größten Teil seiner freien Zeit an bord seines Schiffs »continuo«.

Seine leidenschaft für das meer drückt sich in seiner wiederbelebung der traditionellen musik der insel Guernsey aus, »les Travailleurs de la mer: ancient Songs from a Small island«.

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anDrew lawrence-KinG

als virtuose der barockharfe und fantasievoller continuo-Spieler ist andrew lawrence-King einer der weltweit führenden Künstler der alten musik. Der kreative und mitreißende Dirigent, der von einem der verschiedenen continuo-instrumente aus dirigiert (Harfe, orgel, cembalo, Psalterion), leitete barockopern und oratorien an der Scala in mailand, dem Sydney opera House, der casals Hall / Tokio, der berliner Philharmonie, am wiener Konzerthaus, in der carnegie Hall new York und im Palacio de bellas artes in mexico city.

Seine musikalische laufbahn begann als erster Kirchenchorsänger an der Kathedrale und Parish church of St. Peter Port Guernsey. er erhielt ein orgelstipendium für cambridge und ver-vollständigte danach seine ausbildung am london early music centre. Schnell machte er sich einen namen als wendiger continuo-Spieler mit europas ersten ensembles für alte musik und gründete 1988 das continuo-ensemble Tragicomedia, das er als zweiter Dirigent leitete. Zu Jordi Savalls ensemble Hespèrion xxi kam er als Harfensolist. er hatte eine Professur für Harfe und continuo an der akademie für alte musik bremen.

1994 gründete andrew lawrence-King sein eigenes ensemble, The Harp consort, und wurde sofort von Deutsche Harmonia mundi für eine Serie mit Solo- und ensembleaufnahmen verpflichtet: »luz y norte« (»Diapason d’or«; cD des Jahres des »amadeus« magazins); die mittelalterliche oper »ludus Danielis«; »italian concerto«, bei der er sowohl Dirigent und Solist ist (»best early music cD« der Deutschen Phono akademie); »la púrpura de la rosa«, die erste oper aus der neuen welt (»noah Greenberg award«). Zu seinen solistischen aufnahmen gehören »The Harp of luduvico« (spanische und italienische renaissance), »la Harpe royale« (französischer barock), »His majesty’s Harper« (Dowland und byrd) und »The Secret of the Semitones« (bach). außerdem spielte er vivaldis »vier Jahreszeiten« und Händels erste oper, »almira«, (»cD des Jahres« der american Händel Society) ein.

The Harp consort nimmt jetzt exklusiv für Harmonia mundi USa auf. Seine erste cD, die die bestsellerliste anführte, war »missa mexicana«: festliche Polyfonie und volkstänze aus dem mexiko des 17. Jahrhunderts (»cD des Jahres« der londoner »Times«). Seine zweite cD, »miracles« (lieder von Gautier de coincy, Prior of vic im 13. Jahrhundert) gewann den holländischen »edison«-Preis: Sie war auch »editor’s choice« des »Gramophone magazine« und »cD des Jahres« des »london Telegraph«. Seine letzte cD ist »el arte de fantasía«: Tänze, Tientos und chansons des spanischen Goldenen Zeitalters.

andrew lawrence-King dirigierte zum 400. Geburtstag der ältesten oper eine bühnenproduktion von Peris »euridice« im los angeles Getty centre und wird in dieser Spielzeit Händels »almira« für

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barocKe KlänGe im KonZerTHaUS

feSTlicHe oboenKlänGe2005 konzertierten die berliner barock Solisten und der gefeierte oboist albrecht mayer – ge-meinsam mit Thomas Quasthoff – im Konzerthaus: ein umjubelter auftritt. nicht nur werke aus mayers erfolgreichem Händel-album »new Seasons« stehen dieses mal auf dem Programm, das

er solistisch mit den berliner barock Solisten bestreitet.

Do 06.12.07 · 20.00

welTSTar am celloeinige der wohl berühmtesten und beliebtesten Kompositionen für Solo-cello bringt der weltstar Yo-Yo ma in Dortmund – einem seiner vier einzigen Konzerte in europa – zu Gehör: die cello-

Solo-Suiten von J. S. bach.

Do 17.01.07 · 20.00

weiTerHören

Yo-Yo ma

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imPreSSUm

TexTe Jürgen ostmann foTonacHweiSe TitelS. 4 |5S. 8 |9S. 14 S. 20

HeraUSGeber KonZerTHaUS DorTmUnD

GeScHäfTSfüHrer UnD inTenDanT benedikt Stampa

reDaKTion claudia beißwanger · Dr. Jan boecker

KonZePTion Kristina erdmann

anZeiGen milena ivkovic · T 0231-22 696 161

DrUcK rhein-ruhr Druck Sander · Dortmund

wir danken den beteiligten Künstleragenturen und fotografen für die freundliche Unterstützung.

es war nicht in allen fällen möglich, die bildquellen ausfindig zu machen. rechteinhaber bitte melden.

Druckfehler und änderungen von Programm und mitwirkenden vorbehalten!

© Jens Schlüter© vico chamla© vico chamla© vico chamla© Stephan Daneilian

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konzertHauS DortmunDphilharmonie für westfalen

brückStraSSe 21 i 44135 DortmunDt 0231-22 696 200 i F 0231-22 696 [email protected]