din 18130 permiabilitate faq-uferfiltrat

1
Tab. 2.1-2 Durchlässigkeiten nach DIN 18130, Tl. 1 Durchlässigkeiten nach DIN 18130, Tl. 1 sehr stark durchlässig stark durchlässig schwach durchlässig sehr schwach durchlässig durchlässig Durchlässigkeitsbeiwert k f [m/s] > 10 -2 10 -2 – 10 -4 10 -4 – 10 -6 10 -6 – 10 -8 < 10 -8 Liegt die Grundwasseroberfläche innerhalb eines Grundwasser- leiters, so entspricht sie der Grundwasserdruckfläche und man spricht von freiem oder ungespanntem Grundwasser. Wird der Grundwasserleiter jedoch von bindigen Deckschichten so überdeckt, dass das Grundwasser nicht so hoch ansteigen kann, wie es seinem t hydrostatischen Druck entspricht, liegt die Grundwasseroberfläche unter der Grundwasserdruckfläche des dann gespannten Grundwassers. Erst beim Entfernen der Deckschicht kann das Grundwasser (z. B. in einer Bohrung oder einer Baugrube) bis zur Druckfläche ansteigen (Abb. 2.1-3). Befindet sich über einem großen zusammenhängenden Grund- wasserleiter (t Hauptgrundwasserleiter) ein Grundwasserge- ringleiter wie z. B. ein Geschiebemergel, so kann sich hier in sandigen Partien oberhalb des Geschiebemergels oder in einge- schlossenen Sandlinsen oberflächennah Grundwasser ausbil- den, das häufig auch als so genanntes Schichtenwasser bezeich- net wird. Befindet sich darunter eine ungesättigte Zone, spricht man von schwebendem Grundwasser (Abb. 2.1-3). Normalerweise strömt das Grundwasser im Untergrund mit geringem Gefälle langsam dem Oberflächenwasser (Flüsse und Seen) zu und speist diese; andernfalls würden sie austrocknen, wenn es längere Zeit nicht regnet (Abb. 2.1-4). Nur bei Hoch- wasserereignissen infiltriert Oberflächenwasser kurzzeitig im Uferbereich als Uferfiltrat in das Grundwasser, solange der Was- serspiegel über dem des Grundwassers liegt (Abb. 2.1-5). Wird in der Nähe eines Oberflächengewässers Grundwasser durch Brunnen entnommen, so wird durch die Ausbildung eines t Absenktrichters die Grundwasseroberfläche unter das Niveau des Gewässers abgesenkt. Dadurch speist jetzt ebenfalls das Oberflächenwasser als t Uferfiltrat das Grundwasser (Abb. 2.1-6). Abb. 2.1-3 Hydrogeologische Begriffe gespan ungespanntes Grundwasser Hauptgrundwasserleiter wasserungesättigt Grundwasserdruckfläche= wassergesättigt Grundwasseroberfläche Grundwasserleiter z. B. Sand schwebendes Grundwasser Grundwassermessstell ntes Grundwasser e Grundwasseroberfläche Grundwasserdruckfläche Grundwassergeringleiter z. B. Geschiebemergel Abb. 2.1-4 Grundwasser infiltriert in das Oberflächenwasser Abb. 2.1-5 Bei Hochwasser infiltriert Oberflächen- wasser in das Grundwasser als Uferfiltrat Abb. 2.1-6 Bildung von Uferfiltrat durch Brunnenförderung Förderbrunnen

Upload: petrumarcu

Post on 25-Jan-2016

212 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: DIN 18130 Permiabilitate Faq-uferfiltrat

Tab. 2.1-2 Durchlässigkeiten nach DIN 18130, Tl. 1

Durchlässigkeiten nach

DIN 18130, Tl. 1

sehr stark

durchlässig

stark

durchlässig

schwach

durchlässig

sehr schwach

durchlässigdurchlässig

Durchlässigkeitsbeiwert

kf [m/s] > 10-2 10-2 – 10-4 10-4 – 10-6 10-6 – 10-8 < 10-8

Liegt die Grundwasseroberfläche innerhalb eines Grundwasser-

leiters, so entspricht sie der Grundwasserdruckfläche und man

spricht von freiem oder ungespanntem Grundwasser.

Wird der Grundwasserleiter jedoch von bindigen Deckschichten

so überdeckt, dass das Grundwasser nicht so hoch ansteigen

kann, wie es seinem t hydrostatischen Druck entspricht, liegt

die Grundwasseroberfläche unter der Grundwasserdruckfläche

des dann gespannten Grundwassers. Erst beim Entfernen der

Deckschicht kann das Grundwasser (z. B. in einer Bohrung oder

einer Baugrube) bis zur Druckfläche ansteigen (Abb. 2.1-3).

Befindet sich über einem großen zusammenhängenden Grund-

wasserleiter (t Hauptgrundwasserleiter) ein Grundwasserge-

ringleiter wie z. B. ein Geschiebemergel, so kann sich hier in

sandigen Partien oberhalb des Geschiebemergels oder in einge-

schlossenen Sandlinsen oberflächennah Grundwasser ausbil-

den, das häufig auch als so genanntes Schichtenwasser bezeich-

net wird. Befindet sich darunter eine ungesättigte Zone, spricht

man von schwebendem Grundwasser (Abb. 2.1-3).

Normalerweise strömt das Grundwasser im Untergrund mit

geringem Gefälle langsam dem Oberflächenwasser (Flüsse und

Seen) zu und speist diese; andernfalls würden sie austrocknen,

wenn es längere Zeit nicht regnet (Abb. 2.1-4). Nur bei Hoch-

wasserereignissen infiltriert Oberflächenwasser kurzzeitig im

Uferbereich als Uferfiltrat in das Grundwasser, solange der Was-

serspiegel über dem des Grundwassers liegt (Abb. 2.1-5).

Wird in der Nähe eines Oberflächengewässers Grundwasser

durch Brunnen entnommen, so wird durch die Ausbildung eines

t Absenktrichters die Grundwasseroberfläche unter das Niveau

des Gewässers abgesenkt. Dadurch speist jetzt ebenfalls das

Oberflächenwasser als t Uferfiltrat das Grundwasser (Abb. 2.1-6).

19

Abb. 2.1-3 Hydrogeologische Begriffe

gespanungespanntes Grundwasser

Hauptgrundwasserleiter

wasserungesättigt Grundwasserdruckfläche=

wassergesättigt Grundwasseroberfläche

Grundwasserleiter z. B.Sand

schwebendesGrundwasser

Grundwassermessstell

ntes Grundwasser

e

Grundwasseroberfläche

Grundwasserdruckfläche

Grundwassergeringleiterz. B. Geschiebemergel

Abb. 2.1-4 Grundwasser infiltriert in das

Oberflächenwasser

Abb. 2.1-5 Bei Hochwasser infiltriert Oberflächen-

wasser in das Grundwasser als Uferfiltrat

Abb. 2.1-6 Bildung von Uferfiltrat durch

Brunnenförderung

Förderbrunnen