dokumentation 2012
DESCRIPTION
18. Innsbrucker PromenadenkonzerteTRANSCRIPT
INNSBRUCKER PROMENADENKONZERTE
INNSBRUCK PROMENADE CONCERTS
CONCERTI PROMENADE DI INNSBRUCK
DOKUMENTATIONSMAPPE
18. INNSBRUCKER PROMENADENKONZERTE
4. Juli bis 29. Juli 2012
2
18. Innsbrucker Promenadenkonzerte
Musik aus Altösterreich vom 04. bis 29. Juli 2012
www.promenadenkonzerte.at im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg
Dokumentation
Zusammenstellung der Dokumentationsmappe Heiner Jeller
Fotografien Erich Wolf
Texte Alois Schöpf / David Nagiller
Gründer und Künstlerischer Leiter: Alois Schöpf, Oberes Feld 175, A-6072 Lans Tel.+Fax: 0512-583281, e-mail: [email protected]
Geschäftsleitung und Vereinssitz: Veronika Schmid, Bleichenweg 52 A A-6020 Innsbruck, Tel: 0043 (0)512-36 17 94, Handy: 0664 423 6157
e-mail: [email protected]
3
Klassik für Bläser
Die Innsbrucker Promenadenkonzerte 2012 wurden noch europäischer und verfügen über
ein wetterresistentes Publikum
„Das Niveau war durchgehend hervorragend, das Wetter extrem nervig und das Publikum
bewundernswert!“ So bilanziert der künstlerische Leiter der Innsbrucker
Promenadenkonzerte Alois Schöpf die Innsbrucker Promenadenkonzerte 2012.
Die altösterreichische Tradition, einem breiten Publikum die Werke der Klassik und der
Unterhaltungsmusik des 19. Jahrhunderts in Bläserfassungen näher zu bringen, erwies sich
auch dieses Jahr wieder als erfolgsträchtiges Konzept. So platzte der Innenhof der
kaiserlichen Hofburg in Innsbruck aus allen Nähten, wenn der Regen ausblieb, und etwa eine
Sächsische Bläserphilharmonie unter Thomas Clamor den Bolero von Maurice Ravel darbot.
Oder wenn das Orchester der Burgwache Prag die schönsten Melodien von Smetana bis
Julius Fucik zum Besten gab. Aber auch die heimischen Blasorchester und Bläserensembles
wie die Brass Band Fröschl Hall, die Stadtmusikkapelle Wilten oder die Musikkapelle Hatting
konnten an das Können der internationalen Konkurrenz anschließen und vor allem durch
typisch österreichische Musikalität punkten.
Als kompetent und begeistert erwies sich dabei immer wieder ein Publikum, das sich bei
Solostellen absolut leise verhielt, konzentriert zuhörte, begeistert applaudierte und auch bei
Wolkenbrüchen nicht davon lief. Denn selbst bei jenen Konzerten, die buchstäblich ins
Wasser fielen, wie jenes des Carl Michael Ziehrer-Orchesters aus Wien, das mit drei
wunderbaren Sängern der Wiener Volksoper und vielen Ziehrer-Raritäten angereist war,
kamen Hunderte in den Burghof und ließen sich die Liebe zur Musik nicht nehmen. Der
Chefdirigent des Französischen Luftwaffenorchesters aus Bordeaux Patrice Auneau meinte
dazu: „Bei uns in Frankreich wäre das undenkbar, da sind die Leute weg, wenn die ersten
Regentropfen fallen. Hier packen sie ihre Regenschirme und Regenmäntel aus und bleiben.“
„Man wird bei einer solchen Freiluftveranstaltung zum Buddhisten!“ – so Schöpf. „Man
übersteht die Wetterkapriolen nur, wenn man nüchtern akzeptiert, dass die Dinge sind, wie
sie sind.“ Dennoch durfte das Team der Innsbrucker Promenadenkonzerte zuletzt doch noch
aufatmen. Der Sommer kehrte gegen Ende Juli zurück und schuf beste Bedingungen, die von
Tausenden von Musikfreunden genutzt wurden. So überzeugte das Heeresmusikkorps 10
aus Ulm unter der Leitung des ebenso witzig moderierenden wie musikantisch
musizierenden Matthias Johannes Prock in gleicher Weise wie die Musikkapellen St. Ulrich
4
aus dem Grödental und aus Villnöss, die beide mit einem klug abgestimmten Programm
antraten. Aber auch das auf höchstem professionellem Niveau agierende
Bundespolizeiorchester München unter Stefan Weber zeigte nach dem Ulmern erneut, was
Blasorchester heute zu leisten imstande sind. Endgültig beängstigend wurde der
Publikumszustrom sodann beim Auftritt der legendären Altmatreier Tanzmusik und der
anschließenden Multimediashow der Musikkapelle Kals aus Osttirol. Spitzenorchester aus
dem Aostatal, aus Innsbrucks Partnerstadt Freiburg und aus Südtirol beschlossen zuletzt
einen Konzertreigen, der mit Orchestern aus sieben europäischen Staaten und unzähligen
Werken der klassischen Musik erneut an europäischem Format zulegte.
Der Termin der Innsbruck Promenadenkonzerte 2013 steht übrigens auch schon fest: die
Konzertreihe wird am 3. Juli 2013 beginnen und bis zum 28. Juli dauern. Nähere
Informationen zur abgelaufenen Saison und zahlreiche Fotos finden sich unter
www.promenadenkonzerte.at
5
Impressionen 2012
Sehr geehrter Herr Schöpf,
Es war ein echtes Erlebnis vier Konzerte in Innsbruck miterleben zu
können.
Wir haben zuletzt den Multimediashow von H. Gratz, die Ästethik und die
Botschaft, ganz besonders geschätzt.
Ich will davon meinem Sohn Claude berichten und ihm den CD mit der
Aufnahme von FFF überreichen.
Wie ich es mit Ihnen habe erwähnen können, dirigiert er zwei "Harmonien"
im Elsass. Vielleicht liesse sich eine Beteiligung an einer Konzertreihe
organisieren.
Mit sehr freundlichen Grüssen und besten Wünsche für die Fortsetzung
Ihres Wirkens;
E..... W......
6
Vorerst einmal Glückwunsch zu den hervorragenden Orchestern und Musikkapellen, die die
Innsbrucker Promenadenkonzerte bestreiten.
Es ist wirklich ein Genuss, die Konzerte zu hören. Ich habe natürlich nicht alle, doch schon einige Aufführungen besucht. Soviel zum Positiven. Leider muss ich auch eine massive Kritik anbringen, was die Aufführungen an den Sonntag Vormittagen anbelangt. Es ist einfach unzumutbar, wenn mitten in einer Darbietung die Glocken des benachbarten Domes laut die Aufführung stören. Es müsste doch möglich sein, mit den zuständigen Domherren eine Vereinbarung zu treffen, dieses penetrante Gebimmel während der Zeit eines Konzertes zu unterlassen. Für heuer ist es leider schon zu spät, aber vielleicht könnte man über ein solches Übereinkommen für das nächste Jahr nachdenken oder die Sonntagsaufführungen so anzusetzen, dass keine Störung durch Kirchenglocken befürchtet werden muss. Schade, dass eine so hervorragende Veranstaltung durch mangelnde Kooperation(??) kaputt gemacht wird.
GGGG…….…….…….……. S S S S……………………
7
eine reihe wunderbarer konzerte von musikalischer
intensität und spannung, auf absolut hohem niveau
(Kober,Aquaviva,Laube,Prock,die Freiburger...)
und das alles umgeben von barocker pracht-die
reine freude für herz und seele.
ein grosses danke dem "schöpf'er" der
promenadenkonzerte herzlich
mag. i..... w......
p.s.musik ist eine heilige kunst-dieses zitat von
hugo von hofmannstal ist schön und wahr.
pp.s.kleine kritik am rande:bei der matreier
tanzmusik und den Kalsern wurde zuviel
"gequatscht"
8
Guten abend,
seit einigen Jahren bin ich treuer Besucher der Innsbrucker
Promenadenkonzerte. Ich gehe sogar jedes Mahl im Sommer speziell nach
Innsbruck wegen diesen Konzerten und verbleibe dann immer im Haus Marillac
in Innsbruck.
Heute habe ich gesprochen mit einem Kollegen, der mich erzählte dass er
Vorsitzender ist einer Musikverein, hier aus der Umgebung. Es ist ein sehr
guter Kapelle wovon ich denke dass es sehr gut passen würde in den
Innsbrucker Promenadenkonzerte. Deswegen möchte ich fragen ob es möglich
ist um dieser Kapelle in Kontakt zu bringen mit der Organisation der
> Innsbrucker Promenadenkonzerte.
Diese weblinks geven ein Idee von der Edelweiskapelle aus Bergeijk:
http://www.dieedelweisskapelle.nl/
http://www.youtube.com/watch?v=SeJqyiYDrPM
Mit freundlichen Grussen,
G..... G.....
9
Servus Alois,
am Ende meiner Sommerferien, ist es mir ein großes Bedürfnis, dir für die
großartigen Promenadenkonzerte in diesem Sommer aufrichtig Danke zu sagen.
Ich hatte die Gelegenheit, einige Konzerte zu besuchen und sie gaben mir den
nötigen motivatorischen Schub für meine Herbstarbeit mit der MK
Mariatal/Kramsach. Ich wünsche dir gutes Gelingen bei deinen Projekten und
freue mich schon auf die Konzertsaison 2013.
Viele Grüße
R..... (H.....)
10
Sehr geehrter Herr Schöpf! Darf ich mich kurz vorstellen – ich war 12 Jahre bei Hannes Buchegger Sekretärin und bin nun seit 3 Jahren in Pension, hatte daher in meinem Berufsleben viel mit Musik zu tun. Die heurigen Promenadenkonzerte waren die besten die ich je gehört habe, ich fuhr von Hall 10 Mal nach Innsbruck!!! So viele Ausnahmekapellen mit ihren Dirigenten, besonders Thomas Clamor hat es mir angetan. Angefangen hat es mit der Tschechei und dem letztem Vortragsstück „Säbeltanz“, dann „der Traum eines Reservisten“ mit dem Film der Heimatbühne Prutz, der faszinierende „Bolero“, „der große Zapfenstreich des österreichischen Bundesheeres“, der „Glocknerjodler“ mit Multimediashow und meinem ehemaligen Kollegen Isabella Kurz und Peter Girstmair und als Abschluss „Nessun Dorma“ – selten war ich so berührt. Nun möchte ich mich ganz herzlich für diese zu Herzen gehenden Abende bedanken , Sie und Ihr Team leisten den besten Beitrag für den Innsbrucker Sommer und das alles zu freiem Eintritt und in jahrelanger gleich bleibender Qualität. Mit der Zeit habe ich mich auch Promenadentauglich ausgerüstet: ich besitze einen Hocker und ein Regencape!!! Ich wünsche Ihnen nun gute Erholung, viel Schaffenskraft für neue Projekte und freue mich schon jetzt auf 2013 Ihre E….. G…….
11
Sehr geehrter Herr Schöpf, liebes Team der Promenadenkonzerte! Seit vielen Jahren bin ich ein treuer Besucher der jährlichen Promenaden. Ich möchte die Gelegenheit nutzen um einfach Danke zu sagen, für die Organisation dieser wunderbaren Konzerte. So viele Sternstunden durfte ich miterleben, es würde viel zu lange dauern, alle aufzuzählen, vielleicht doch ein paar, Alpensymphonie mit SBO Ried, Pini di Roma mit der Brass Band, die Leipziger, mit allem, was sie spielten, das Konzert der Algunder bei strömendem Regen, heuer dann die Holländer mit dem schönsten Piano, das ich beim Mars de Medici von Tenören je hörte, die Schweizer mit dem wunderbaren Kontrastprogramm, gestern dann die Hattinger mit dem referenzmäßig gespielten Graf Zeppelin; und fast jeden Abend fahre ich in dem festen Glauben nach Hause, dass eine Steigerung jetzt nicht mehr möglich sei, und dann der heutige Abend: Unglaublich, als gelernter Trompeter und Tubist, einfach nur schön. Copland – was für eine Wucht, 3x Händel – eines schöner als das andere (mit einem Augenzwinkern habe ich vernommen, dass bei Königin Saba auch die strammsten Damen u. Herren nicht mehr ganz locker sind), Tannhäuser – es waren heute mindestens 2 Wagner-Fans im Publikum ☺, seit der Aufnahme mit dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks steht der Pilgerchor bei mir ganz weit oben, und dann auch noch der Ritt der Walküren! Festmusik der Stadt Wien gestern sehr gut, heute überragend, und dann noch Amerika mit Gershwin und Bernstein. Als Krönung habe ich dann noch die multilingualen Ansagen empfunden, großartig! Der langen Worte kurzer Sinn: es war zum Weinen schön! Vielen Dank und beste Grüße aus dem Unterland C…….. S…….
12
13
INNSBRUCKER PROMENADENKONZERTE 2012
Mittwoch 4. Juli, 20.30 Uhr – Festkonzert
Blechbläserensemble und Sinfonisches Blasorchester des Tiroler Landeskonservatoriums
Musikalische Leitung: Thomas
Ludescher
Der wesentliche Erfolg dieses
Abends bestand schon allein
darin, dass es Thomas
Ludescher und Nikolaus
Duregger gelungen ist, ein
Konservatoriums-
blasorchester überhaupt ins
Leben zu rufen. Zudem
beeindruckte der junge
Klangkörper im Rahmen des
Eröffnungskonzerts mit einem
Programm, das einen
gelungenen Einstieg in den Schwerpunkt der Promenadenkonzerte 2012 – von der
Volksmusik zur symphonischen Bläsermusik – darstellte.
Donnerstag 5. Juli, 19.30 Uhr
Musik der Burgwache und Polizei der Tschechischen Republik
Musikalische Leitung:
Václav Blahunek
Jiří Kubík
Der langjährige Wunsch der Initiatoren
der Innsbrucker Promenadenkonzerte,
dieses Orchester nach Innsbruck zu
engagieren, ging heuer endlich in
Erfüllung. Und das Bemühen hat sich
gelohnt, beeindruckte die Musik der
Burgwache doch mit einem sehr
professionellen kompakten Klangbild
und einem umfangreichen und
schwierigen Programm, das alle
Klassiker der ernsten und
unterhaltenden tschechischen Musik
beinhaltete.
14
Freitag 6. Juli, 19.30 Uhr
Brassband Fröschl Hall
Musikalische Leitung:
Hannes Buchegger
Ein gut einstudiertes
Repertoire mit einem
interessanten
Schwerpunkt – diesmal:
Imperiale Musik aus
England – bot einmal
mehr die Brassband
Fröschl Hall. Dass sich
bewährte Qualität
auszahlt bewies auch
diesmal, bei guten
Wetterbedingungen, der
exzellente
Publikumszuspruch.
Samstag 7. Juli, 19.30 Uhr
Brass Connection Tirol
Musikalische Leitung: Otto Hornek
Den niveauvollen Einstieg in einen
sehr ansprechenden
Samstagabend bot das Konzert der
Brass Connection Tirol dar,
welches mit der Ouvertüre zu
„Dardanus“ auch eine Hommage
an die Kaiserliche Hofburg enthielt
– diese Idee, den Ort des
Geschehens musikalisch zu
würdigen, sollte künftig auch
anderen Orchestern eine
programmatische Überlegung
wert sein.
15
Samstag 7. Juli, 20.45 Uhr
Musikkapelle Prutz
Musikalische Leitung: Rudi Pascher
Neben der hohen musikalischen Qualität, die das Spitzenorchester aus dem Oberland einmal
mehr bot, gefiel hier insbesondere die kritische filmische Aufarbeitung des Themas Krieg,
Nostalgie und Monarchie im Zusammenhang mit der Aufführung des „Traum eines
österreichischen Reservisten“.
Sonntag 8. Juli, 10.30 Uhr – Matinee
Stadtharmonie Zürich Oerlikon-Seebach
Musikalische Leitung: Carlo Balmelli
Carlo Balmelli bewies mit diesem Konzert nicht nur seine persönliche Klasse und jene seines
Orchesters, das sich jedenfalls für ein Abendkonzert empfahl, er stellte zudem auch einige
Perlen der schweizerischen Blasorchester-Literatur vor, wie etwa „Berglicht“ von Oliver
Waespi.
16
Sonntag 8. Juli, 19.30 Uhr
Sächsische Bläserphilharmonie
Musikalische Leitung: Thomas Clamor
Dramaturgisch klug begann das Konzert der Sächsischen Bläserphilharmonie mit eher
sperriger Literatur, um schließlich mit dem – alleine schon dynamisch – hervorragend
gespielten und weltbekannten Bolero zu enden. Dass es 15 Minuten danach hagelte, war
jedenfalls keineswegs eine negative Reaktion der himmlischen Mächte auf das einmal mehr
brillante Konzert.
Montag 9. Juli, 19.30 Uhr
Speckbacher Stadtmusik Hall
Musikalische Leitung:
Stefan Laube
Mit einem durchgängigen
k.u.k.-Programm bewies
die Stadtmusik Hall
einerseits, wie wertvoll
diese Literatur ist,
andererseits, wie sehr
diese Art von Musik mit
der heimischen
Mentalität und
Musikalität harmoniert.
So wurde der Abend zum
reinen Vergnügen.
17
Dienstag 10. Juli, 19.30 Uhr
Militärmusik Oberösterreich
Musikalische Leitung:
Harald Haselmayr
Der Regen war beständig,
doch konnte er dem
musikalischen Genuss, den
die leistungsstarke
Militärmusik Oberösterreich
bot, keinen Abbruch tun.
Die Gäste aus der
führenden Blasmusikregion
Österreichs überzeugten
bereits mit der
Interpretation der ersten
beiden Stücke, Mozarts
Ouvertüre zur „Zauberflöte“ und dem Hornkonzert von Franz Strauss.
Mittwoch 11. Juli, 19.30 Uhr
Koninklijke Harmonie „Sainte Cécile“ Eijsden
Musikalische Leitung: Jan Cober
Das niederländische Orchester beeindruckte nicht nur durch seine Größe von ca. 120
Musikern, sondern auch durch sein Niveau, mit dem es in der europäischen Spitzenklasse
mithalten kann. Mit einem so großen Klangkörper so transparent zu musizieren, erfordert
neben einer baureihengleichen Instrumentierung vor allem viel Disziplin und Können jedes
Einzelnen.
Und es erfordert, wie bei Cober nicht anders zu erwarten, einen Spitzendirigenten.
18
Donnerstag 12. Juli, 19.30 Uhr
Musikkapelle Oberhofen
Musikalische
Leitung: Stefan
Köhle
Das bemerkens-
werte Engagement
von Kapellmeister
Stefan Köhle und der
Leistungshunger
seiner Musikanten
haben die Musik-
kapelle Oberhofen
zu einem der
führenden
Blasorchester Tirols
gemacht. Auch
dieses Jahr bewies
das Orchester mit einem anspruchsvollen und interessanten Programm seine Klasse, zumal
viele Schlachtenbummler aus dem Oberland zum Konzert ihres Orchesters anreisten.
Freitag 13. Juli, 19.30 Uhr
Sinfonisches Blasorchester Bern
Musikalische
Leitung: Rolf
Schumacher
Auch dieses
Orchester aus der
Schweiz
überzeugte durch
seine feine Art des
Musizierens sowie
die gelungene
Auseinander-
setzung mit der
überlieferten
Volksmusik.
Zudem wurden
auch Klassiker wie
die Ouvertüre zu „Wilhelm Tell“ oder der „Earl of Oxford´s March“ bravourös dargeboten.
19
Samstag 14. Juli, 19.30 Uhr
Stadtmusikkapelle Wilten
Musikalische Leitung: Peter Kostner
Schönes Wetter war dem Konzert einer sich auf üblich hohem Niveau präsentierenden
Stadtmusikkapelle Wilten vergönnt – in der Saison 2012 durchaus ein Luxus. Für
musikalisches „Schönwetter“ sorgte das Orchester selbst, u.a. mit Ohrwürmern wie dem
Triumphmarsch aus „Aida“ oder „Geschichten aus dem Wienerwald“ mit dem bekannten
Peter Moser als Solisten an der Zither.
Sonntag 15. Juli, 10.30 Uhr – Matinee
Musikverein Lohnsburg, Oberösterreich
Musikalische Leitung:
Gottfried Reisegger
Diese Kapelle empfahl sich
mit einer herausragenden
Leistung für ein
Abendkonzert.
Insbesondere das
Zusammenspiel der 4 (!)
Solisten im 3. Satz von
Webers Es-Dur-
Klarinettenkonzert und die
Interpretation von
Bernsteins „Candide“ waren
besonders beeindruckend.
20
Sonntag 15. Juli, 19.30 Uhr
Orchestra di Fiati „Liceo Antonio Rosmini“
Musikalische Leitung: Andrea Loss
Einmal mehr verregnete es
bedauerlicherweise das Konzert des
beliebten Orchesters aus Rovereto,
das sich diesmal mit einem
besonders interessanten Programm
einstellte. So wurden mehrere wenig
gespielte Kostbarkeiten wie etwa
„Eindrücke aus Sardinien“ von Lao
Silesu dargeboten.
Montag 16. Juli, 19.30 Uhr – Konzert mit „Großem Österreichischem Zapfenstreich“
MK Hatting / Bundesmusikkapelle St. Margarethen
Musikalische Leitung: Raimund Walder / Markus Oberladstätter
In einem Kurzprogramm, das u.a. Suppés Ouvertüre zu „Dichter und Bauer“ sowie die
„Festmusik der Stadt Wien“ von Richard Strauss enthielt, bewies die Musikkapelle Hatting,
dass sie durchaus mit den besten Kapellen der Innsbrucker Promenadenkonzerte mithalten
konnte. Anschließend wurde stimmungsvoll der Große Zapfenstreich des österreichischen
Bundesheeres gemeinsam mit der BMK St. Margarethen und den Hattinger Schützen
aufgeführt.
21
Dienstag 17. Juli, 19.30 Uhr
Großes Europäisches Blechbläserensemble
Musikalische Leitung:
Thomas Clamor
Nicht nur als Dirigent, auch als
Lehrmeister einer neuen
Blechbläserszene in Europa
engagiert sich Thomas Clamor
mit großem Erfolg. Mit dem
Ziel, die Blechbläserschulung in
Europa zu forcieren, wird seit
2010 über 40 jungen Musikern
die Möglichkeit zum gemein-
samen Musizieren unter prof-
essionellen Rahmenbedingun-
gen geboten. Dieser europäische Gedanke verbindet sich hervorragend mit der altöster-
reichischen Kultur-Tradition, die ja ebenfalls von europäischer Tragweite war. Im
Mittelpunkt der vom Musikhaus Schagerl unterstützten Initiative stehen der Austausch der
Kulturen, gemeinsames Musizieren auf höchstem Niveau und die Vermittlung von Wissen
über die Kammermusik für Blechblasinstrumente. Vorbild ist das venezolanische Projekt El
Sistema, in dem Prof. Clamor seit Jahren an führender Stelle mitarbeitet. Der Abend des
klangstarken Ensembles, der mit Barockmusik begann und mit Jazz-Highlights endete, riss
das Publikum zu Standing Ovations hin und überzeugte den hinreißend dirigierenden
Thomas Clamor von der Richtigkeit seines Engagements.
Donnerstag 19. Juli, 19.30 Uhr
Musique des Forces Aériennes de Bordeaux
Musikalische Leitung: Patrice
Auneau
Ein klassisches Militärorchester
mit dem typisch hellen Klangbild
französischer Blasorchester, aber
auch mit viel Transparenz und
professioneller Routine– so
präsentierten sich die Gäste aus
Bordeaux. Insbesondere bei den
„Fêtes“ von Debussy kamen die
Stärken des Klangkörpers
hervorragend zum Tragen. Die
Bemühungen, nach Frankreich,
der Wiege der Blasorchestermusik, die Beziehungen zu verstärken, haben sich jedenfalls
gelohnt.
22
Freitag 20. Juli, 19.30 Uhr
Carl Michael Ziehrer Orchester Wien
Musikalische Leitung: Hans Schadenbauer
Völlig unbeeindruckt
von Regen und
Temperaturen zeigten
sich Hans Schadenbauer
und sein Ziehrer
Orchester. Mit
zahlreichen noch nicht
so bekannten
Kostbarkeiten aus dem
Schaffen von Carl
Michael Ziehrer sowie
zwei exzellenten
Gesangssolisten der
Volksoper wurde dieser
Abend zum Vergnügen
unter ziemlich harten Klimabedingungen.
Samstag 21. Juli, 19.30 Uhr
Orchestra Fiati Filarmonica Mousiké, Gazzaniga
Musikalische Leitung:
Savino Acquaviva
Einmal mehr konnte
das – ohnehin
erstklassige –
Orchester aus
Gazzaniga sein Niveau
steigern und sich mit
einem
abwechslungsreichen
und hervorragend
dargebotenen
Programm in die
Herzen des Publikums
spielen. Auch die
Dramaturgie von
Dirigent Acquaviva überzeugte einmal mehr, so auch der Abschluss mit der mitreißenden
Ouvertüre zur „Diebischen Elster“.
23
Sonntag 22. Juli, 10.30 Uhr – Matinee
Stadtkapelle Bad Griesbach
Musikalische Leitung:
Hans Killingseder
Viel Publikum lockte die
Matinee des
bayerischen Orchesters,
welches in seinem
Konzert die Begegnung
zwischenklassischer
mitteleuropäischer
Blasmusik und Swing
gekonnt umsetzte. Ein
Höhepunkt war dabei
sicherlich das
Klarinettenkonzert von
Artie Shaw.
Sonntag 22. Juli, 19.30 Uhr
Heeresmusikkorps 10 Ulm
Musikalische Leitung: Matthias Johannes Prock
Ein beeindruckendes Konzert bot diese deutsche Militärkapelle dar, so wurde insbesondere
die anspruchsvolle „Akademische Festouvertüre“ von Brahms hervorragend gespielt, was
nicht zuletzt
der schönen
Interpretation
durch Dirigent
Matthias Prock
zu verdanken
war. Eine
besonders
erfreuliche
Geste war es,
dem Publikum
noch drei
berühmte
Märsche wie
„Alte
Kameraden“
als Zugabe zu
vergönnen.
24
Montag 23. Juli, 19.30 Uhr
Musikverein St. Ulrich im Grödental
Musikalische Leitung: Egon Lardschneider
Eine schöne Tracht, ein ausgeklügeltes Programm, eine tolle Sängerin und ein
hervorragendes Oboen-Konzert – mit diesen Zutaten ist es auch für eine Amateurmusik
möglich, neben europäischen Spitzenorchestern zu bestehen.
Mittwoch 25. Juli, 19.30 Uhr
Bundespolizeiorchester München
Musikalische Leitung: Stefan Weber
Ein Konzert der Spitzenklasse
bot auch das
Bundespolizeiorchester
München, wobei insbesondere
Mendelssohns „Ouvertüre für
Blasorchester“ und das
interessante moderne Werk
„Aerodynamics“ von Gillingham
beeindruckten. Auch über das
Euphonium-Solo
„Zigeunerweisen“ konnte man
nur staunen.
25
Donnerstag 26. Juli, 19.30 Uhr
Musikkapelle Villnöß
Musikalische Leitung: Toni
und Sonya Profanter
Bei bestem
Wetterpräsentierte
einmal mehr die
Musikkapelle Villnöß ihr
umfassendes Können.
Dass dabei die Familie
Profanter eine heraus-
ragende Rolle spielt,
zeigte sich auch durch die
tragende Funktion, die
Sonya, der Tochter des
Kapellmeisters, als
Kapellmeisterin, sowie dessen Bruder Hansjörg als Solist an der Posaune zugedacht war.
Freitag 27. Juli, 19.30 Uhr
Alt Matreier Tanzmusik
Musikalische
Leitung:
Hans Klaunzer
Überragender
Publikumsbesuch
kennzeichnete das
Konzert der Alt
Matreier, die unter
ihrem Leiter Hans
Klaunzer, einem
Original mit
eigenem Charisma,
einen eindrucks-
volle Auftritt
darbot.
Die Einladung zu
einer Matinee im kommenden Jahr ist für diese interessanteste aller Volksmusikbandas
selbstverständlich.
26
Freitag 27. Juli, 20.45 Uhr – Konzert mit Multimediashow Friede.Freiheit.Fairness
Trachtenmusikkapelle Kals / Iseltaler Blechbläserensemble
Musikalische Leitung: Martin Gratz
Mit ihrer innovativen und durchdachten Show hat es die Kalser Kapelle geschafft, große
Emotionen und Momente der Rührung im Publikum zu bewirken, wie es in dieser Form allein
durch eine
musikalische
Darbietung
kaum zu
erreichen ist.
Viele Zuhörer
und Zuseher
verließen mit
Tränen in den
Augen den
Innenhof der
kaiserlichen
Hofburg. Ein
besonderer
Dank der
Veranstalter
nach Kals!
Samstag 28. Juli, 19.30 Uhr
Orchestre d’Harmonie du Val d’Aoste
Musikalische Leitung:
Lino Blanchod
Gerüchte über die
Klasse dieses Orchesters
gab es viele, allein: man
kannte es hierzulande
noch nicht. Nun hat sich
das Hören-Sagen
allerdings als Tatsache
herausgestellt – ob
Verdi, Rossini oder Nino
Rota, das Orchester aus
dem Aosta-Tal
überzeugte in jeder
Weise und Maestro
Blanchod erwies sich als sparsam agierender, nüchterner und konsequenter Könner, der von
seinem Orchester bekommt, was er will.
27
Sonntag 29. Juli, 10.30 Uhr – Matinee
Freiburger Blasorchester
Musikalische Leitung: Stefan Grefig
Bei schlechtem Wetter
präsentierte sich das Freiburger
Blasorchester dennoch in
Hochform. Immerhin ergänzte
der schwere Regen die
apokalyptische Stimmung, die das
Werk „Danse Funambulesque“
von Jules Strens ausstrahlte.
Dennoch wäre es den Gästen aus
Innsbrucks Partnerstadt zu
wünschen, dass sie in Innsbruck
endlich einmal bessere
Konzertbedingungen vorfinden.
Sonntag 29. Juli, 19.30 Uhr
Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg
Musikalische Leitung: Josef Feichter
Sowohl durch ihre positive Ausstrahlung als auch durch ihr hervorragendes Spiel gewannen
Josef Feichter und seine Pfeffersberger einmal mehr das Publikum für sich. Besonders die
beiden zeitgenössischen Stücke, „Ålm“ von Armin Kofler und das Finale aus der 2.
Symphonie von Barnes, überzeugten, wobei die Hingabe, mit der die klassische
österreichische Literatur gespielt wurde, dem in nichts nachstand.
28
Presseberichte
29
CLARINO
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
Heeresmusikkorps Ulm, Matthias Prock und der Regen
Geschrieben am 24.07.2012 von Marion http://blog.blasmusik360.de/heeresmusikkorps-ulm-matthias-prock/
Tosender Applaus, vier Zugaben und ein trotz Regenschauern bis zum Schluss restlos gefüllter Innenhof der Hofburg – mit diesen Attributen lässt sich der Auftritt des Heeresmusikkorps 10 aus Ulm bei den diesjährigen Innsbrucker Promenadenkonzerten kurz und treffend beschreiben. Wie lautet die Langfassung und welche Zutaten ist diese Bewertung zu verdanken?
An erster Stelle muss ganz klar Dirigent Matthias Johannes Prock genannt werden, der schon mit seiner ersten Moderation die Brücke zwischen seinen Musikern und dem Publikum bauen konnte. Auch wenn das Heeresmusikkorps als Repräsentant der deutschen Militärmusik vorgestellt wurde, gab es keine militärische Strenge, sondern einfach Freude an der Musik. Petrus machte es den Musikern allerdings nicht leicht. Noch ohne Böses zu ahnen, begaben sie sich zur Annasäule und starteten den Marsch Richtung Goldenes Dachl, um dort 3 Märsche zu spielen. Kurz vor dem Ziel fielen die ersten Regentropfen, die natürlich gestandenen Soldatinnen und Soldaten nichts ausmachen dürften. Schnell wurde der Regen aber dichter, und so war es mehr als sympathisch, dass der Dirigent seine Musiker unter die Arkaden winkte. Warum sollten sie sich nass regnen lassen und die Holzblasinstrumente gefährden? Schließlich wurde das Marschkonzert abgeblasen und schnell der Rückweg zur Hofburg angetreten, wo die Musiker auf der überdachten Bühne Platz nehmen konnten. Ganz brav lieferte das Heeresmusikkorps den York’schen Marsch, den sie vor dem Goldenen Dachl hätten spielen wollen, als Eröffnungsstück des Konzerts nach. Die Wolke hatte sich bis dahin schon leer geregnet, und die Erleichterung auf der Bühne war groß, als sich der Zuschauerbereich noch immer bestens gefüllt zeigte. Dann
43
aber erlaubte sich Petrus einigen Schabernack mit dem Dirigenten. Gerade hatte er eine Programmänderung auf seine Kappe genommen und statt der „Erinnerungen an ein Ballereignis“ die Geschichte vom „Einzug der Gäste auf die Wartburg“ begonnen, startete der nächste Regenschauer. Ein wenig schelmisch bedauerte er zunächst die Zuschauer, beeilte sich dann aber doch mit seiner Moderation, um der Musik Raum zu geben. Und tatsächlich konnte sie den Regen vertreiben, der allerdings bei seiner nächsten Moderation erneut einsetzte. Nun wuchs seine Sorge, dass er der Regenmacher sein könnte. Sie zeigte glücklicherweise unbegründet, und es wäre schade gewesen, wenn er seine Moderation eingestellt hätte, da sie wirklich sehr nett und interessant gemacht waren. Nur ein kleiner Spickzettel gab ihm Stichworte oder ein Zitat aus dem Duden, mit dem er das Stück „Der Harlekin“ beschrieb. Alles andere war frei vorgetragen, mit strahlenden Augen und Begeisterung, die auf das Publikum übersprang.
Beim Blick auf die für den Abend vorgesehenen Komponisten kam mir kurzzeitig die Sorge, ob ich das richtige Konzert gewählt hatte. Brahms und Richard Strauß klangen nach schwerer Kost und nicht nach beschwingten Wiener Walzerklängen. Aber weit gefehlt, Humor und Schwung waren in allen Stücken zu finden. Ich hatte nicht geahnt, dass Studentenlieder oder die Charakterisierung eines Harlekins die Grundlage für klassische Musik sein könnten. Damit wurde die Anforderung des Veranstalters, Musik aus Deutschland von vor 1920 zu präsentieren, ebenso erfüllt wie die Erwartung, dass Militärorchester einige Märsche spielen.
Das Innsbrucker Publikum wurde Juror für das Walzer-Dirigier-Debuts von Matthias Johannes Prock und sollte entscheiden, ob er es auch zukünftig wagen könne, Walzer zu dirigieren. Natürlich bestand er mit Bravour, was sich sicher sowohl auf die Auswahl des Walzers an sich als auch auf die Ausführung bezog.
Auch das schönste Konzert muss irgendwann zu Ende gehen. Den Namen Matthias Johannes Prock solle man sich merken, denn er habe das Herz am rechten Fleck, so Alois Schöpf in seinen Schlussworten. Das Publikum unterstrich die Richtigkeit dieser Aussage mit wirklich tosendem, lang anhaltendem Applaus. Sein Dank ging noch an die deutsche Bundeswehr, den deutschen Staat und seine Steuerzahler, die das Konzert ermöglicht hatten. Ja wenn das so ist, zahlt man doch sogar mal gerne Steuern. Was sie denn als Zugabe spielen sollen, die zwei restlichen Märsche vom Goldenen Dachl oder das Stück, das sie eigentlich als Zugabe vorgesehen hatten, so fragte Prock. Die klare Antwort lautete „alle drei Stücke“. Die Ulmer nahmen das darin enthaltene Kompliment auf und lieferten tatsächlich 3 Märsche ab. Aber die Zuschauer wollten trotzdem noch nicht nach Hause gehen, applaudierten noch fester und erhoben sich zum Teil von ihren Sitzen. Also gab es sogar noch eine vierte Zugabe, bevor das Heeresmusikkorps den wohlverdienten Feierabend einläuten durfte. Es war ein tolles Konzert, und vom Heeresmusikkorps Ulm ist unter seinem Dirigenten Matthias Johannes Prock, der ja erst seit Jahresanfang dort ist, in Zukunft sicher noch mehr zu erwarten.
44
45
46
47
48
49
50
51
18. Auflage der Innsbrucker Promenadenkonzerte
(Stefan Niederegger VSM-Blasmusikreferent)
Das Blasmusikfestival ist volljährig
Als kleine Idee im Garten der Siebererschule geboren und später in die Hofburg übersiedelt,
sind die Innsbrucker Promenadenkonzerte mittlerweile zu musikalischer Tradition geworden
und gehören zu den wichtigsten Blasmusikfestivals. Breiteren Bevölkerungsschichten die
Werke der Kunstmusik näher zu bringen, war schon immer eine zentrale Aufgabe der
altösterreichischen Blasmusikkultur. Diese Tradition wollen die Promenadenkonzerte
fortsetzen, die heuer zum 18. Mal vom 4. bis zum 29. Juli im Innenhof der kaiserlichen
Hofburg in Innsbruck abgehalten wurden - mit dreißig Konzerten und Orchestern aus
Österreich, Italien, Tschechien, Deutschland, Schweiz und Holland. Das Programmheft ließt
sich wiederum wie das „Who is who“ der internationalen Blasmusikszene. Zum Jubiläum ist
es dem Veranstalter zudem erstmals gelungen, mit der Luftwaffenmusik Bordeaux auch
Gäste aus Frankreich einzuladen. Damit schließt sich der Kreis der illustren Gäste, gilt doch
Frankreich als die Wiege der Bläsermusik und die französische Revolution als der Ursprung
des Blasorchesters. Die jahrzehntelange Holzbläsertradition machen den Auftritt eines
französischen Blasorchesters zu einem ganz besonderen Hörerlebnis.
Musique des Forces Aériennes de
Bordeaux – Die Luftwaffenmusik aus
Bordeaux unter der Leitung von
Patrice Auneau war ein besonderer
Gast bei den heurigen Innsbrucker
Promenadenkonzerten
Jeweils um 19.30 Uhr bei Abendkonzerten und an Sonntagen um 10.30 Uhr bei Matineen sind 33
Orchester und Ensembles mit über 1.500 Musikern aufgetreten. Als Gäste aus Südtirol waren heuer
am 23. Juli die Musikkapelle St. Ulrich unter der Leitung von Kapellmeister Egon Lardschneider, am
26. Juli die Musikkapelle Villnöß (Kpm. Toni Profanter) und zum Abschluss am 29. Juli die
52
Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg (Kpm. Josef Feichter) in Innsbruck zu Gast.
Die Südtiroler Gäste bei den heurigen Innsbrucker Promenadenkonzerten
Egon Lardschneider war mit der MK St. Ulrich zum ersten
Mal in der Innsbrucker Hofburg zu Gast und überzeugte mit
einem gepflegten Auftritt und einem unterhaltsam
gewählten Programm.
Die MK Villnöß ist ein gern gesehener Gast in Innsbruck
und hatte heuer zudem das Glück, das Konzert – als eine
der wenigen - bei herrlichem Wetter zu spielen
Die MK Peter Mayr Pfeffersberg hat mit ihrem grandiosen
Auftritt für den krönenden Abschluss der heurigen
Konzertreihe gesorgt (im Bild beim Konzertauftakt vor dem
Goldenen Dachl)
Seit einigen Jahren werden die Programme aus Kompositionen des 18. und 19.
Jahrhunderts mit besonderem Augenmerk auf die mittel- und osteuropäische
Unterhaltungsmusik durch je ein Werk der klassischen Moderne und ein neues Werk
des 21. Jahrhunderts ergänzt. „Damit soll die Veranstaltung vor einer zu gefälligen
Musealisierung bewahrt bleiben“, unterstreicht der künstlerische Leiter Alois Schöpf.
Wegen des verregneten Julis war es heuer zwar Glück, ein „trockenes“ Konzert zu erleben,
aber das Publikum ließ sich davon kaum beirren und wurde allemal belohnt! Der fast immer
vollbesetzte Innenhof der Hofburg bei freiem (!) Eintritt ist wohl der beste Beweis dafür. Die
Blasmusik wird allmählich gesellschaftsfähig!
„Wir müssen uns nur gedulden, denn die Generation, die glaubt, Kultur finde nur im
Opernhaus statt, wird langsam aussterben!“
Alois Schöpf
53
Die zwitschernden Schwalben, das klappernde Rad eines Kinderwagens, das Öffnen und
Schließen der Regenschirme, das Rascheln der Regenmäntel, ein schreiendes Baby, das
Düsengeräusch des über die Innsbrucker Altstadt hinweg startenden Fliegers, das Kommen
und Gehen der Passanten – all das gehört mit zum Flair der Promenadenkonzerte und macht
diese Freiluftkonzerte in diesem wunderbaren Ambiente zu einem besonderen Erlebnis.
Das Bundespolizeiorchester München unter der Leitung von Stefan Weber war als Vertreter
des Freistaats Bayern zu Gast und beeindruckte bei seinem Auftritt in Innsbruck den Zuhörer
trotz Regens mit seiner Klangvielfalt und musikalische Flexibilität.
Wer einmal dort war, der kommt wieder – und wer noch nicht da war, sollte sich jedenfalls
den Termin fürs nächste Jahre bereits heute vormerken. Jedenfalls darf die Südtiroler
Blasmusik stolz sein, dass sie mittlerweile zu den fixen Gästen in Innsbruck und damit zum
internationalen Niveau der Blasmusikszene zählt.
Stephan Niederegger
VSM-Pressereferent
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
WEBSTATISTIK
www.promenadenkonzerte.at
1,3 Millionen Anfragen im Monat Juli 2012. Jährlich ca. 3,5 Millionen Anfragen.
250 Mitglieder bei Facebook.
90
Programmfolder 2012 – Auflage 100 000
91
Programmbuch 2012 – Auflage 2100 Stück
Bericht bei Tirol heute und Radio Tirol
Merchandising: Schirm und Kappe
92
Inhaltsverzeichnis
Rückblick/Vorwort 3 - 4
Impressionen 5 -12
Orchester 2012 13 – 27
Presseberichte 28 – 88
Webstatistik 89
Werbemittel, Sponsoren 90 - 92