dokumentation · einkommensverteilung in den sd-bezirken 7. dezernatsbildung 8....
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Dokumentation
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: EINLEITUNG
1
Einleitung
KoVis III richtet sich an Jugendämter mit einer Einwohnerzahl bis zu 50.000 zum
wechselseitigen und gegenseitigen Aufbau eines Qualitätsmanagement. KoVis-III das
sind die Kommunen, Stadt Hemer, Kreis Unna, Stadt Soest, Stadt Warstein und die
Stadt Herdecke. Jede beteiligte Kommune entsendet eine/n Mitarbeiter/in in das
sogenannte Kernteam.
Die Stadt Herdecke hat folgende zwei Fragen an des KoVis(Kern)team gerichtet:
Dokumentation der Visitation der Stadt Herdecke zu den Themen:
1. Wie kann die Zusammenarbeit zwischen dem Sozialen Dienst (inkl.
Spezialdiensten) und den anderen Fachdiensten (offene Kinder- und
Jugendarbeit, etc.) im Sinne einer präventiven Arbeit verbessert
werden und
welche Bezugsgröße (Stadtgebiet / Bezirk / Sozialraum) einer
Vernetzung mit Einrichtungen und Diensten erscheint sinnvoll?
2. Wie kann erreicht werden, dass in der Kinder- und Jugendarbeit der
Schwerpunkt stärker auf die Prävention verlegt werden kann; also
mehr agiert als reagiert wird?
Das Kernteam und die Moderatoren danken allen Beteiligten für die offene und
freundliche Aufnahme in Herdecke, die vertrauensvollen und aufschlussreichen
Gespräche.
Mit der kollegialen Visitation verbinden wir gleichzeitig auch die Hoffnung, der Stadt
Herdecke weitere Erkenntnisse, Ideen und Lösungsansätze bei den eingangs
formulierten Fragestellungen mit auf dem Weg gegeben zu haben.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INHALT
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INHALT
EINLEITUNG .......................................................................................................................... 1
HERDECKE............................................................................................................................. 3
PLANUNG DER INTERVIEWS............................................................................................ 5
INHALTLICHE VORBEREITUNG UND THEMENFESTLEGUNG..................................................... 5 OPERATIONALISIERUNG DER FRAGESTELLUNG....................................................................... 5 VERFÜGBARE INFORMATIONEN ................................................................................................ 5 VISITATIONSTEAM/SUBTEAM.................................................................................................... 7 ZEITPLANUNG DER VISITATION ................................................................................................ 8
SUBTEAM I.............................................................................................................................. 9
DOKUMENTATION: ANKE SPIEKERMANN ............................................................................. 9 INTERVIEWPARTNER/INNEN ...................................................................................................... 9 LEITFRAGEN DER INTERVIEWS ............................................................................................... 11 DOKUMENTATION DER INTERVIEWS 1 - 4............................................................................... 11 1. INTERVIEW - LEITUNGSEBENE............................................................................................... 11 2. INTERVIEW - MITARBEITER/INNEN AUS DEN KINDERTAGESEINRICHTUNGEN UND MITARBEITERINNEN DER ÜBERMITTAGSBETREUUNG DER GRUNDSCHULEN ............................. 15 3. INTERVIEW - MITARBEITER/INNEN DES TEILBEREICHS KINDER- UND JUGENDARBEIT .......... 20 4. INTERVIEW - MITARBEITER/INNEN SOZIALER DIENST........................................................... 25 HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN.................................................................................................. 31
SUBTEAM II .......................................................................................................................... 37
INTERVIEWPARTNER ............................................................................................................... 37 INTERVIEWLEITFADEN ............................................................................................................ 37 LEITFRAGE DER INTERVIEWS ................................................................................................. 37 DETAILFRAGEN DER INTERVIEWS........................................................................................... 38 DOKUMENTATION DER INTERVIEWS....................................................................................... 39 1. INTERVIEW - VERTRETER/INNEN DER VEREINE UND VERBÄNDE........................................... 39 2. INTERVIEW – VERTRETER/INNEN DER KINDERTAGESEINRICHTUNGEN (ERZIEHER/INNEN / LEITER/INNEN............................................................................................................................ 40 3. INTERVIEW – LEHRER/INNEN ALLER SCHULEN...................................................................... 44 4. INTERVIEW – ELTERN, DEREN KINDER AMB. MAßNAHMEN ERHALTEN................................. 46 HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN.................................................................................................. 48
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: WIR STELLEN UNS VOR
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Herdecke
Herdecke, eine Kleinstadt mit rund 26.000 Einwohner, liegt zwischen den
Großstädten Dortmund, Witten und Hagen. Sie ist in ihrem Kernbereich eine
historisch gewachsene Kommune, mit der ausgedehnten neuen Wohnstadt,
Westende. Dieser Stadtteil wird besonders durch das anthroposophische
Gemeinschaftskrankenhaus geprägt.
Die Stadt hat durch ihre Lage und ihre Struktur einen hohen Freizeitwert, die
Förderung der Vereine und Verbände hat in Herdecke einen hohen Stellenwert.
Ein besonderes Anliegen der Stadt ist die Erhaltung der breiten Angebotspalette für
Kinder und Jugendliche. Ein Anspruch, der trotz Haushaltsicherungskonzept gehalten
werden konnte.
Zuständig für die Angebote für Kinder, Jugendliche und ihre Familien ist seit April
2000 der Fachbereich Jugend- und Soziales, in der Nachfolge des Jugendamtes und
des Sozialamtes. Im Zuge der Neubildung des Fachbereichs sollten auch
Qualitätsbeschreibung, -sicherung und –entwicklung in das Aufgabenspektrum
aufgenommen werden. Das Angebot, an KoVis III teilzunehmen, wurde daher von
Seiten der Verwaltung positiv aufgenommen und von dem Jugendhilfeausschuss
zugestimmt.
In Herdecke leben ca. 4500 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, insgesamt
leben rund 26.000 Menschen in Herdecke.
Der Fachbereich Jugend wollte beim Zuschnitt der Zuständigkeitsbereiche erreichen,
dass die Strukturen des Gemeinwesens und die Identifikation der Bürger mit ihrem
Stadtteil erhalten bleiben und zugleich sollten bereits vorhandene Planungsbezirke
integrierbar sein.
Dies ist mit dem Konzept, das Stadtgebiet in einen nördlichen und einen südlichen
Bezirk aufzuteilen gelungen. In jedem Bezirk arbeiten für den Sozialen Dienst des
Jugendamtes ein Mitarbeiter als Vollzeitkraft und ein Mitarbeiter als Teilzeitkraft
gemeinsam. In jedem Bezirk gibt es ein Jugendzentrum bzw. Jugendtreff, und
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: WIR STELLEN UNS VOR
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jedem Bezirk sind zwei bzw. drei Grundschulbezirke zugewiesen. Die
Kindergartenbezirke ordnen sich den Grundschulbezirken unter.
Auf Familienförderung und Prävention wird in der Kommune großen Wert gelegt.
In Herdecke konnte schon sehr früh der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz
umgesetzt werden. Herdecke war eine der ersten Städte, die an jeder Grundschule
ein Betreuungsangebot mit qualifizierter Betreuung von 7.30 bis 13.30 Uhr installiert
hat.
Der Fachbereich hat den Ausbau der ambulanten Hilfen vorangetrieben und seinen
Schwerpunkt auf die familienerhaltende Arbeit gelegt.
Die Jugendarbeit konzentriert sich nicht nur auf die Angebote in den „Häusern“, die
Mitarbeiter gehen in aufsuchender Form auf die Jugendlichen zu. An den Schulen
werden im Rahmen der Jugendarbeit Projekte, z.B. zum Thema Konfliktbewältigung
für die Schüler angeboten.
In den Ferien wird seit Jahren ein reichhaltiges Sommerprogramm, mit Unterstützung
der Herdecker Vereine, für alle Kinder angeboten.
Last but not least werden die jungen Bürger in Form eines Kinder- und
Jugendparlaments an allen Entscheidungen der Kommune beteiligt.
Trotzdem ist der Prozess fachlicher und strukturierter Kooperation innerhalb des
Fachbereichs und mit Anbietern in der Jugendhilfe, mit Vereinen und Verbänden in
vielen Fällen nur rudimentär vorhanden und bedarf des Auf- und Ausbaus.
Prävention wird an vielen Stellen geleistet, aber auch hier fehlt es oft an Abstimmung
und der ein oder andere Verein /Verband sollte mit im Boot sitzen.
Es gab viele Fragenstellungen, die für KoVis interessant gewesen wären. Die
Fachbereichsleitung hat sich entschieden, die Fragestellung mit allen Mitarbeitern des
Amtes zu erarbeiten und über die Vorschläge demokratisch abzustimmen.
Mit der Teilnahme am Projekt erhoffen sich die Mitarbeiter neue Impulse,
Optimierung der Arbeit und die Möglichkeit von den Erfahrungen anderer
Jugendämter zu lernen.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: PLANUNG DER INTERVIEWS
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Planung der Interviews
Inhaltliche Vorbereitung und Themenfestlegung
Die zu visitierenden Themen wurden dem KoVis –III Team am 17.04.02 in Herdecke
bekannt gegeben und die beiden Subteams, die sich mit jeweils einer der
Fragestellungen befassen wollten, gebildet.
Operationalisierung der Fragestellung
Verfügbare Informationen
Das Kernteam erhielt zur Bearbeitung der Fragen folgende Unterlagen,
1. Frage-/Antwortbogen „Wichtige Informationen über Jugendämter für
Beratungsprozesse“
2. Statistische Daten über die Stadt Herdecke
3. Angaben zur Sozialstruktur
4. Anzahl der unter 21jährigen Bevölkerung, der unter 21 jährigen männlichen und
der nicht deutschen Bevölkerung
5. Gesamtstatistik aller PC-Wohngeldfälle
6. Einkommensverteilung in den SD-Bezirken
7. Dezernatsbildung
8. Verwaltungsgliederungsplan
9. Organigramm des Fachbereichs Jugend und Soziales
10. Flächenplan Herdecke mit Bezirken Sozialer Dienste und Schulbezirke
11. Zuständigkeiten des Sozialen Dienstes nach Straßen
12. Haushaltsplan 2002
13. Auszug Jugendhilfeplanung – Fachplanung Offener Kinder und Jugendarbeit
14. Jugendhilfeplanung – Fachplanung Hilfen zur Erziehung
15. Tätigkeitsbericht des Sozialen Dienstes 2001
16. Hilfeplanverfahren
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: PLANUNG DER INTERVIEWS
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17. Bearbeitungshinweise zu Betreuungsweisungen, Umgang mit strafunmündigen
Kindern
18. Programm des JZ Bachplatz und JT SPATZ
19. Info-Kinder und Jugendparlament
20. Infomaterialien über Ferienprogramme
21. Auszug Geschäftsverteilungs- /Stellenplan
22. Übersicht (inkl. Adressen) der Schulen und Kindertageseinrichtungen
23. Übersicht der privaten Vereine und Verbände
24. Projektbeschreibungen
24.1. „Jiu-Jitsu Selbstverteidigung“
24.2. Spiele mit Kindern im Hort und Einrichtungen d. Offenen Jugendarbeit“
24.3. „Starke Mädchen schützen sich“
24.4. „Sprayen ganz legal“
24.5. „Mut – tut – gut“
24.6. „Rap für Courage at work“
24.7. “Graffitti Works an der Umschaltstation Vinckenberg”
24.8. „Aktionstag für die Schulen am 3./4.07.02 im Spaßbad“
24.9. „Selbstbehauptung und Konfliktraining für Jungen und Mädchen“
25. Sportlicher Wegweiser durch Herdecke
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: PLANUNG DER INTERVIEWS
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Visitationsteam/Subteam
Subteam I Wie kann die Zusammenarbeit zwischen dem Sozialen Dienst (inkl. Spezial-
diensten) und den anderen Fachdiensten (offene Kinder- und Jugendarbeit), etc.) im Sinne einer präventiven Arbeit verbessert werden und welche Bezugsgröße (Stadtgebiet / Bezirk / Sozialraum) einer Vernetzung mit Einrichtungen und Diensten erscheint sinnvoll?
Moderation: Stefan Opitz LWL-Landesjugendamt Münster Themenführung: Petra Rossmann Stadt Soest Dokumentation: Anke Spiekermann
Stadt Warstein
Subteam II Wie kann erreicht werden, dass in der Kinder- und Jugendarbeit der Schwer-
punkt stärker auf die Prävention verlegt werden kann; also mehr agiert als reagiert wird?
Moderation: Klaus Bethlehem LWL-Landesjugendamt Münster Themenführung: Detlev Drübbisch Stadt Hemer Dokumentation: Bertram Boekamp
Kreis Unna
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: PLANUNG DER INTERVIEWS
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Zeitplanung der Visitation
Zeit Die. 4.06.02 Mi. 05.06.02 Do.06.06.02 Subteam I Subteam II Subteam I Subteam II Subteam I Subteam II
Interview mit9.00 Kernteamtreffen Nach-/Aufarbeitung der zwischenzeitlichen
Subteamtreffen; Abstimmung
Interviewleitfaden
Leiterinnen der Tageseinrichtungen, Vertreterinnen Betreuung an Grundschulen
Vorbereitung der
Präsentation
Interview mit
10.30
Interview mit11.00 Rückkoppelung mit Fachdienstleitung Herrn Joachimi und allen interessierten Mitarbeitern
Mitarbeitern der off. Kinder- u. Jugendarb., e. Jahrespraktikanten u. e. Zivildienstler
Vertreterinnen der Tageseinrichtungen
Präsentationsabstimmung im Kernteam
12.30 Mittag Mittag Mittag Interview mit Interview
mit 13.30
Mitarbeitern/in des Soz. Dienst
Lehrern/Lehrerinnen Herdecker Schulen
Vorbereitung der Präsention
14.00 Interview mit BM/Dez. Herrn Koch, Herrn Joachimi, Frau Stöver
Präsentation erster Ergebnisse
Interview mit
15.30
Eltern, deren Kinder ambulante Maßnahme erhalten
Reflektion der Visitation im Kernteam
18.00 Interview mit Vertretern/innen Herdecker Vereine u. Verbände
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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Subteam I
Moderation: Stefan Opitz, LWL-Landesjugendamt Themenführung: Petra Roßmann, Wirtschaftliche Jugendhilfe, Stadt Soest Dokumentation: Anke Spiekermann
Interviewpartner/innen
Folgende vier Interviewgruppen wurden gebildet: 1. Leitungsebene Jugend und Soziales und Bürgermeister:
Herr Koch, Herr Joachimi, Frau Stöver
2. Mitarbeiterinnen aus den Kindertageseinrichtungen und
Mitarbeiterinnen der Übermittagsbetreuung der Grundschulen:
Frau Dietrich (ev. Kindergarten), Frau Rieboldt-Porsche (Tagesstätte GSV Am
Berge), Frau Bengen (Kindergarten Westende, Frau Hesselbarth (Waldorf-
Kindergarten), Frau Jenkner (Grundschulbetreuung Schraberg), Frau Kedzior
(Grundschulbetreuung Springerin), Frau Miehlke (Grundschulbetreuung Robert-
Bonnermann-Schule), Frau Kaiser (Grundschulbetreuung Vinkenbergschule)
Fragestellung Nr. 1:
Wie kann die Zusammenarbeit zwischen dem Sozialen Dienst (inkl. Spezialdienst) und den anderen Fachdiensten (Offene Kinder- und Jugendarbeit, etc.) im Sinne einer präventiven Arbeit verbessert werden; und welche Bezugsgröße (Stadtgebiet, Bezirk, Sozialraum) einer Vernetzung mit Einrichtungen und Diensten erscheint
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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3. Mitarbeiter/innen des Teilbereichs Kinder- und Jugendarbeit:
Frau Meier , Frau Koch , Herr Steiner, Herr Sicks, Herr Richly, Frau Kelterbaum
4. Mitarbeiter/innen Sozialer Dienst:
Frau Höflich, Herr Neuenfeld, Herr Bubenheim, Herr Stricker
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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Leitfragen der Interviews
Es wurden Fragen gestellt zu folgenden Themen:
Dokumentation der Interviews 1 - 4
1. Interview - Leitungsebene
Dienstag, 04.06.2002
Was macht für Sie präventive Arbeit aus? �� Das Verhindern von Hilfefällen
�� Der Aufbau von Hilfesystemen zur Verhinderung von anderen stationären Hilfen
�� Eine Mangelsituation verhindern
�� Der frühzeitige Eintritt von Hilfen
�� Allgemeine Familienförderung
�� Ein breites Angebot an Hilfen, um Spitzen rechtzeitig abfangen zu können
�� Die Verbesserung der Lebensqualität für Familien
�� Schadensbegrenzung
�� Rechtzeitige Hilfen für den Menschen schaffen
Wie zufrieden sind Sie mit der Ausgestaltung der Formen der Prävention?
Wünschen Sie sich etwas anderes in diesem Bereich?
Sollte die präventive Arbeit anders gestaltet sein?
�� Insgesamt gesehen sind wir in den letzten Jahren in Herdecke in diesem Bereich
gut voran gekommen
�� Der Ausbau der SPFH hat dazu beigetragen
��Zusammenarbeit
��Prävention
� Bezugsgröße
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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�� Die Situation der Halbtagsschulbetreuung wird positiv eingeschätzt
�� Im Jugendbereich wurde durch die Schaffung der Stelle des Street-Sozialarbei-
ters zusätzlich investiert
�� Der Ausbau und die Qualität im Bereich der Kindergärten wird positiv
eingeschätzt
�� Allerdings müsse am Ausbau von niederschwelligen Angeboten weiter gearbeitet
werden
�� Die Befragten zeigten Zufriedenheit über den Verlauf und die Angebotsstruktur
der Projekte
�� Gewünscht werde jedoch eine stärkere Vernetzung und eine stärkere Ordnung in
der Vernetzung
Welche Formen der Zusammenarbeit haben Sie mit anderen Fachdiensten?
Welche Nutzen sehen Sie für Ihre Mitarbeiter/innen darin?
�� Zur Zeit gibt es keinen fachdienstübergreifenden Austausch zwischen den
Mitarbeitern/innen
�� Unterschiedliche Arbeitszeiten erschweren fachdienstübergreifende
Zusammenarbeit
�� Ein Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben in Bezug auf Informationen
müsse geschaffen werden
�� Alte Strukturen müssen verändert werden
�� Verbindlichkeit in der Zusammenarbeit muss geschaffen werden
�� Vernetzungsarbeit darf nicht abhängig von Personen und Sympathien sein
�� Weg von der Zufälligkeit - hin zur Verbindlichkeit
�� Es fehlt an Instrumentarien zur Regelung der verbindlichen Zusammenarbeit
�� Die Nutzen für die Mitarbeiter/innen könnten in einem besseren Arbeitsergebnis
erkennbar werden
�� Informationen könnten durch verbindliche Zusammenarbeit frühzeitiger
transportiert werden, daraus ergeben sich für jedes Arbeitsgebiet Vorteile
�� Vorhandene Angebote sollten darauf geprüft werden, wie weit Überleitungen
zwischen Angeboten und Hilfen im Einzelfall möglich sind (z.B. Babysitterdienst)
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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�� Vorhandene Angebote und Einrichtungen könnten zielgruppenorientierter
ausgeschöpft werden
Was können Sie Ihren Mitarbeitern/innen zum Thema „Zusammenarbeit“
anbieten?
�� Die Bereitstellung von Zeit
�� Ort
�� Schaffung von Rahmenbedingungen
�� Die Entwicklung von gemeinsamen Zielvereinbarungen
�� Führung
Welche Bedingungen müssen geschaffen werden, damit dieser Zustand
herbeigeführt werden kann?
�� Zielvereinbarungen für die präventive Arbeit müssen getroffen werden
�� Auf Nachfrage wurde es für interessant gehalten, die Zieldiskussion mit allen
Fachdiensten im Rahmen eines Workshops durchzuführen
�� Ein Controlling wurde für wichtig erachtet; Ansätze seien bis jetzt nur aus dem
Berichtswesen vorhanden
Ausgehend davon, dass verschiedene Arbeitsbereiche auf verschiedenen
Ebenen (Sozialraum, Bezirke, Stadtgebiet) arbeiten: Halten Sie dies für
förderlich oder hinderlich?
�� Die Altersgruppen müssen genauer gefasst werden
�� Die vorhandenen Strukturen (SD: Nord/Süd; Schulbezirke sind deckungsgleich mit
den Sozialräumen) passen auf die Kleinräumigkeit von Herdecke, der Aspekt der
Bezugsgrößen scheint deshalb nicht so zentral zu sein
�� Der Aspekt der Bezugsgröße scheint nicht so zentral zu sein; vorrangig ist eher
die Orientierung an der Alterstruktur
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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�� Verschiedene sozialräumliche Identitäten nehmen auch gemeinsame Angebote
wahr (Identifikation mit dem Sozialraum hindert nicht an der Teilnahme
gesamtstädtischer Angebote)
�� Veränderungswünsche wurden nicht genannt;
Können Sie sich vorstellen, mit den vorhandenen personellen Ressourcen
eine Koordinierungsstelle einzurichten?
�� Eine Koordinierungsstelle wird von der Leitungsebene als sinnvoll angesehen, da
die Koordinierung präventiver Arbeit am Anfang einen hohen Aufwand bedeutet
�� Für diese Aufgabe könne man keine neue Stelle einrichten, sondern sie an
vorhandene angliedern
�� Koordinierungstätigkeit wird eher als Aufgabe der Jugendhilfeplanung angesehen
Ist es Wunsch des Fachbereiches, sich mit der Frage der Prävention
auseinander zu setzen oder ist es Auftrag der Politik?
�� Die Notwendigkeit der Fragestellung wurde von den Mitarbeitern/innen gesehen
�� Der Wunsch daran zu arbeiten kommt aus der Mitarbeiterschaft
�� Politik greift Fachthemen gerne auf
Kernaussagen: Trotz bisheriger Erfolge in der präventiven Arbeit wird die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung gesehen. Die Weiterentwicklung wird vordergründig unter dem Aspekt der fachdienstübergreifenden verbindlichen Zusammenarbeit gesehen. Dazu sieht Leitung die Notwendigkeit der Schaffung von Rahmenbedingungen. Die derzeitigen Bezugsgrößen (Stadtgebiet / Bezirke / Sozialraum) werden als passend erlebt.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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2. Interview - Mitarbeiter/innen aus den Kindertageseinrichtungen und
Mitarbeiterinnen der Übermittagsbetreuung der Grundschulen
Mittwoch, 05.06.2002 Was macht für Sie präventive Arbeit aus? �� Zusammenarbeit verschiedener Einrichtungen, wie z.B. Frühförderung, Logopäde,
Kindergärten (auch schon im Kleinkindalter)
�� Auffangen von Schulkindern, die vor oder nach der Schule Betreuung benötigen,
um sie somit „von der Straße wegzuholen“
�� Eine intensive Elternarbeit, d.h.: Eltern pädagogisch frühzeitig aufzuklären und sie
so in ihrem erzieherischen Handeln zu unterstützen
�� Sinnvoll im Sinne von präventiver Arbeit wäre auch schon im Rahmen der Schule
zukünftige Eltern über Erziehung aufzuklären
�� Das Vermeiden von Erziehungsfehlern aus Unwissenheit
�� Sinnvoll wäre eine Anlaufstelle für Eltern zu schaffen, die bereits vor dem
Kindergartenalter Eltern hilft, sie berät und unterstützt, unter Einbeziehung z.B.
von Kinderärzten
�� Wünschenswert wäre es, Workshops für Eltern anzubieten; in Herdecke gibt es
bereits das Angebot von Spielgruppen, die ebenfalls präventiv wirken
�� Wichtig sei vor allem, Kindern Zeit und ein offenes Ohr zu schenken und somit
ihre Bedürfnisse wahrnehmen zu können
�� rechtzeitige Weitervermittlung an andere Institutionen mit entsprechenden
Angeboten
�� Informationsweitergabe über „Entlasskinder“ aus dem Kindergartenbereich an die
aufnehmenden Schulen
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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Wie zufrieden sind Sie mit der Ausgestaltung der Formen der Prävention?
Wünschen Sie sich etwas anderes in diesem Bereich?
Sollte die präventive Arbeit anders gestaltet sein?
�� Gewünscht wird, eine rechtzeitige Zusammenarbeit mit Kinderärzten, Logopäden,
Beratungsstellen, Schulen, Jugendamt und anderen Institutionen, die für die
Kinder und Familien Anbieter sind
�� Als Schwierigkeit wird jedoch gesehen, dass die personelle Situation die
Möglichkeit einer intensiven Zusammenarbeit nicht zulässt, dadurch auch
Prävention nur in geringem Maße möglich wird.
�� Grundsatzthemen zur Verbesserung der Prävention wurden bisher nicht
diskutiert; allerdings gibt es in Einzelfällen die Möglichkeit der Zusammenarbeit
�� Gewünscht werden mehr aktuelle Informationen über die Angebotsstruktur des
Jugendamtes (die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit sind oft nur durch
Erzählungen der Kinder bekannt)
Welche Form der Zusammenarbeit haben Sie mit anderen Fachdiensten?
�� Gemeinsame Dienstbesprechungen, Arbeitskreise, in denen Vertreter/innen des
Sozialen Dienstes oder der Kinder- und Jugendarbeit anwesend sind, gibt es nicht
(außer bei der Koordinierung der Ferienangebote)
�� Den Mitarbeitern/innen waren die zuständigen Ansprechpartner/innen im
Jugendamt bekannt; gemeinsame Gespräche finden gelegentlich statt, wobei
diese sich häufig auf organisatorische Fragen beschränken
�� Die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeiterinnen der Übermittagsbetreuung
verläuft eher zufällig
�� Es existieren Angebote in der Stadt Herdecke (wie z.B. Spielgruppen der
Kirchengemeinden oder auch des Kinderschutzbundes); hier fehlt es jedoch an
grundlegenden Informationen,(wer, wann ,wie, wo), eine Zusammenarbeit, um
Familien besser informieren zu können wäre notwendig
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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Wo würden Sie den Nutzen einer Zusammenarbeit für sich sehen? Die Beantwortung dieser Frage erfolgte über die Methode der Kartenabfrage. �� Erfahrungsaustausch zur gegenseitigen Bereicherung
�� Beratung der Kinder und Eltern
�� Beratung der Eltern und schnellere Hilfsangebote
�� Kompetente Beratung, z.B. Kinder in Trennungssituationen
�� Gemeinsame Elternarbeit / Problemlösung mit Eltern gemeinsam finden
�� Erzieherabend; Tagesstätten- und Betreuungsgruppen machen gemeinsam einen
Infoabend
�� Spielnachmittage mit Betreuung und Jugendzentrum
�� Fachliche Informationen für die Mitarbeiter und Eltern
�� Zusätzliche fachliche Informationen
�� Informationsaustausch als Bereicherung für eigene Arbeit mit Kindern,
�� Genaue Kenntnisse der psychologischen und pädagogischen Hilfsangebote - nicht
nur alle 5 Jahre
�� Bessere Informationen über Angebote des Jugendamtes oder verschiedener
Einrichtungen
�� Persönliches kennen lernen der Freizeitangebote des Jugendamtes
�� Information über verschiedene Einrichtungen in Herdecke, zwecks Weitergabe an
die Eltern
�� Austausch zwischen Kindergarten und Betreuung
�� Überprüfung des eigenen „Standortes“; Treffen, Kinderbetreuung / Schule vor
Einschulung
�� Durch bessere Zusammenarbeit (auch übergreifende Angebote) verbesserte oder
andere Einsichten / Ansichten gewinnen
�� Wissen, die Eltern fühlen sich in ihrer Stadt „aufgehoben“
�� Bereicherung und Unterstützung meiner Arbeit
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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Was können Sie für die Zusammenarbeit anbieten?
Was macht Sie für andere interessant?
�� Räumlichkeiten für Aktionen oder Projekte
�� Grundschulbetreuung als Bindeglied zwischen Schule und Jugendeinrichtung
�� Biete feste Nachmittage gemeinsam mit Eltern an, oder auch allein
�� Bereitschaft, gemeinsame Lösungen für Probleme zu finden
�� Zeit zu investieren
�� Zeit und fachlicher Austausch
�� Abbau von Vorurteilen
�� Aufbau von Vertrauen
�� Vertrautes Verhältnis zu Kindern
�� Meine Fachlichkeit und Erfahrung in Pädagogik
�� Langjährige Arbeit im Erziehungsbereich
�� Meine Erfahrungen
Bezogen auf die Karten: Handelt es sich dabei um eine IST- oder um eine
SOLL- Beschreibung?
�� Eine eindeutige Beantwortung dieser Frage ist schwierig, da es in Ansätzen ja
bereits Kooperationsformen gebe, in anderen Bereichen es sich jedoch um
Wunschvorstellungen handele.
Welche Bedingungen müssen geschaffen werden, damit dieser Zustand
herbeigeführt werden kann? Von Leitung / Politik, von Ihnen selbst?
�� Notwendig sei sicherlich Eigeninitiative, die bei der Umsetzung für wichtig
gehalten wird
�� Wünschenswert wäre, wenn ein persönlicher Kontakt stattfinden würde, da die
Zusammenarbeit einfacher sei, wenn man sich persönlich kennt
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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�� Finanzielle Unterstützung, insbesondere im Bereich Personal-Ressourcen
�� Ein organisierter Austausch, z.B. auch mit anderen Städten
�� Ansätze seien ja bereits gemacht worden; so habe ein Vernetzungstreffen ein Mal
stattgefunden. Gewünscht ist jedoch, dass zukünftig in kleineren Gruppen
zusammen gearbeitet werde, da dies als effektiver eingeschätzt wird
�� Vorstellbar sei die Bildung von kleineren Gremien, die 2 bis 3 Mal im Jahr
zusammen kommen; ein anderer zeitlicher Rahmen ist nur schwer vorstellbar
�� Eine zeitlich nahe Umsetzung (Absprachen, Informationsweitergabe) müsste
jedoch erfolgen, damit eine solche Initiative nicht wieder einschläft
�� die Investition in Fortbildung sowie eine andere Überstundenregelung
(Halbtagsschulbetreuung)
�� Es wird ein Kooperationspartner/in gewünscht, der/die sich „kümmert“ und die
Dinge auf den Weg bringt
�� Bezogen auf die Rahmenbedingungen wurden Unterschiede festgestellt zwischen
den Mitarbeiterinnen aus den Kindertageseinrichtungen und den Mitarbeiterinnen
der Übermittagsbetreuung der Grundschulen in Punkto Fortbildungen,
Personalressourcen, Überstundenregelung
Ausgehend davon, dass verschiedene Arbeitsbereiche auf verschiedenen
Ebenen (Sozialraum / Bezirke / Stadtgebiet) arbeiten: halten Sie diese für
förderlich oder hinderlich?
�� Die verschiedenen Ebenen werden als nicht hinderlich für die Arbeit
wahrgenommen.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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3. Interview - Mitarbeiter/innen des Teilbereichs Kinder- und
Jugendarbeit
Mittwoch, 05.06.02 Was macht für Sie präventive Arbeit aus? �� Prävention bedeutet Angebote vorsorgend bereitzuhalten, um Verhaltensformen
Kindern und Jugendlichen vorzuleben (z.B. zum Themenbereich Gewalt, Sucht,
usw.)
�� Delinquenz vorzubeugen
�� Aufklärende Angebote
�� Kinder und Jugendlichen als Vorbild dienen
�� Durch altersorientierte Angebote Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten eines
angemessenen Freizeitverhaltens anzubieten
�� Kindern und Jugendlichen sollte ein soziales Miteinander beigebracht werden,
indem sie lernen, Regeln aufzustellen und Regeln zu akzeptieren
�� Prävention bedeutet niederschwellig anzusetzen, im Lebensalltag der Kinder
anzusetzen, nicht nur durch einzelne Projekte Jugendliche zu erreichen
Kernaussagen: Prävention heißt für die Interview-Gruppe überwiegend: Die frühzeitige Aufklärung und Beratung der Eltern in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen. Die vorhandene Zusammenarbeit ist unter den begrenzten Rahmenbedingungen (zeitlich und personell) ausbaufähig. Persönliche Kontakte sind wichtig - der Ausbau von Kooperationsstrukturen wird für notwendig gehalten. Die derzeitigen Bezugsgrößen (Stadtgebiet / Bezirk / Sozialraum) wird als passend erlebt.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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�� Die Mitarbeiter verstehen ihre Aufgabe so, dass sie vorausschauend, vermittelnd,
sortierend tätig werden und ihre Erkenntnisse über Bedarfe an zuständige Stellen
weiter leiten (andere Institutionen, Jugendamt, Polizei, usw.)
�� Prävention bedeute auch, die Jugendlichen im Auge zu haben, ihre Bedürfnisse
und Problemlagen zu erfassen und darauf zu reagieren
Wie zufrieden sind Sie mit der Ausgestaltung der Formen der Prävention?
Wünschen Sie sich etwas anderes in diesem Bereich?
Sollte die präventive Arbeit anders gestaltet sein?
�� die eigenen Präventionsangebote werden bedarfsorientiert und positiv eingestuft
�� Die Anfrage nach Projektangeboten und anderen Angeboten sei sehr groß und
könne auf Grund von mangelnden Personalressourcen nicht immer erfüllt werden;
eine
�� Dem Kinder und Jugendparlament wird weniger ein präventiver als ein politischer
Ansatz zugeordnet
Welche Formen der Zusammenarbeit haben Sie mit anderen Fachdiensten?
�� Die Kontakte zur Polizei und Suchtberatungsstelle werden als positiv erlebt
�� Zusammenarbeit besteht zwischen Polizei / Kinder- und Jugendarbeit;
Suchtberatungsstelle / Kinder- und Jugendarbeit
�� Eine Zusammenarbeit mit dem Sozialen Dienst ist nicht verbindlich geregelt; die
Mitarbeiter/innen sind zwar bekannt, Blockaden zwischen den beiden
Fachbereichen werden wahrgenommen
�� Aus Sicht der Kinder- und Jugendarbeit wäre es wünschenswert, wenn der Soziale
Dienst auch mehr auf die Jugendzentren zukäme und ein regelmäßiger Kontakt
stattfinden würde
�� Ein regelmäßiger Austausch findet zwischen der Kinder- und Jugendarbeit und
der Amtsleitung statt
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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�� Die Mitarbeiter/innen der Kinder- und Jugendarbeit halten gemeinsame
Dienstbesprechungen zwischen der Kinder- und Jugendarbeit / Sozialer Dienst für
wünschenswert
�� Zusammenarbeit mit Vereinen besteht nicht. Es wird davon ausgegangen, dass
eine Zusammenarbeit von den Vereinen auch nicht gewünscht, bzw. nicht
umgesetzt wird. Die Formen der Zusammenarbeit werden insgesamt als nicht
kontinuierlich und strukturlos erlebt
�� Der Kontakt zur Schule wird als nicht ausreichend erlebt; der Austausch könne
besser sein;
Wo würden Sie den Nutzen einer Zusammenarbeit für sich sehen?
Die Abfrage erfolgte über die Methode der Kartenabfrage.
�� Bessere Planung der Präventionen
�� Schnelleres Eingreifen / Prävention
�� Bessere Planung der Hilfen
�� Informationen zum weiteren Werdegang von gemeinsamem Klientel
�� Informationsfluss könnte den Kontakt zu den Besuchern verbessern /
intensivieren (möglicherweise würde sich mein Umgang verändern)
�� Kein unterschiedlicher Kenntnisstand durch unterschiedliche Informationen
�� Weniger Mundfunk, mehr Echtheit
�� Informationsfluss durch Externe vergrößert sich
�� Gesamtinfo vergrößert sich
�� Informationsaustausch
�� Zeitersparnis für beide
�� Gesundes Arbeitsklima
�� Erlangung von Kenntnissen über alle Arbeitsfelder im Jugendamt
�� Lebenssituation der Jugendlichen besser verstehen
�� Fachlicher Austausch
�� Austausch zu Großprojekten
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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�� Stand der offenen Arbeit im Vergleich zu anderen Städten
�� Allgemeine Infos zu den verschiedenen Berufs-/Arbeitsfeldern
�� Andere / neue Erfahrungen
Was kann ich für die Zusammenarbeit anbieten? Was macht mich für
andere interessant?
�� Angebot von gemeinsamen Aktionen
�� Ideen zur Präventionsarbeit mit Familien
�� Information
�� Mehr Information durch intensive Kontakte/Beziehungen
�� Evtl. Informationen über Besucher
�� Kontinuität
�� Unterstützung bei Projekten
�� Fachkenntnisse (Fortbildung)
�� Andere Ideen zum Umgang
�� Andere Sichtweise offene Arbeit/Strasse
�� „Meinen Einsatz/Arbeitskraft“ im Rahmen der Möglichkeiten
�� externe Ansprechpartner
Bezogen auf die Karten: Handelt es sich dabei um eine IST- oder eine
SOLL-Beschreibung?
�� Aus Sicht der Mitarbeiter/innen handelt es sich dabei um eine Wunschvorstellung.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
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Welche Bedingungen müssen geschaffen werden, damit dieser Zustand
herbeigeführt werden kann? Von Leitung, Politik, von Ihnen selbst?
�� Notwendig für eine solche Umsetzung wäre, dass Interesse an Kooperation von
allen Seiten bestätigt wird
�� Die Möglichkeit, sich für die Zusammenarbeit Zeit zu nehmen
�� Die Mitarbeiter/innen sind der Meinung, dass eine Person notwendig ist, die
federführend ist, um Zusammenarbeit zu etablieren und umzusetzen
�� Ein Abstimmungsprozess bzgl. des in Frage kommenden Personenkreises muss
stattfinden
�� Veränderungen im Kopf seien Voraussetzung, um neue Formen der Kooperation
zu finden
�� Es muss gegenseitig bekannt werden, dass man voneinander profitieren kann;
das Wissen des jeweils Anderen muss wertgeschätzt werden, die Kindergärten
werden nicht vordergründig als Kooperationspartner gesehen
�� Ein Hohes Maß an Motivation von allen Mitarbeitern/innen wird als Voraussetzung
angesehen, um Kooperation umzusetzen; schnellere Umsetzung der Themen sind
notwendig, bisher wurde über ein und dasselbe Thema jahrelang diskutiert. Dies
wird als nicht effektiv eingeschätzt
�� Die Mitarbeiter/innen erleben sich als „Zirkustruppe“, fühlen sich in ihrer Arbeit
von den anderen Kollegen/innen nicht wertgeschätzt. Vorbehalte zwischen den
einzelnen Abteilungen im Sinne von „Schubladendenken“ müssten aufgelöst
werden
�� Gewohnte Strukturen verhindern einen Austausch; notwendig ist eine über den
eigenen Aufgaben-/Fachbereich hinausschauende Sichtweise - juristische Fragen
müssten geklärt werden, um Verständnis über Grenzen der Zusammenarbeit
entwickeln zu können (Datenschutzrecht-Bestimmungen)
�� Das Einführen von regelmäßigen übergreifenden Dienstbesprechungen (z.B. 1 x
im Monat) wird als sinnvoll erachtet
�� Verbindliche Strukturen müssen eingeführt werden, um somit eine Steuerung zu
garantieren
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
25
�� Genaue Kenntnisse über die Aufgaben und Tätigkeitsfelder der einzelnen
Mitarbeiter/innen sind nicht ausreichend vorhanden
Ausgehend davon, das verschiedene Arbeitsbereiche auf verschiedenen
Ebenen (Sozialraum / Bezirke / Stadtgebiet) arbeiten: Halten Sie diese für
förderlich oder hinderlich?
�� Auf Grund der Größe der Stadt Herdecke sei alles überschaubar, eine Aufteilung
in verschiedene Ebenen wird nicht für notwendig gehalten, da Kinder und
Jugendliche diese Ebenen ebenfalls nicht wahrnehmen.
4. Interview - Mitarbeiter/innen Sozialer Dienst
Mittwoch, 05.06.02 Was macht für Sie präventive Arbeit aus? �� Präventive Arbeit bedeutet schnell in Kenntnis gesetzt zu werden, um schnelle
Hilfen zu organisieren
Kernaussagen: Prävention bedeutet niederschwellig anzusetzen, im Lebensalltag der Kinder anzusetzen, die Jugendlichen nicht nur durch einzelne Projekte zu erreichen. Eine Zusammenarbeit mit dem Sozialen Dienst ist nicht verbindlich geregelt; die Mitarbeiter/innen sind zwar bekannt, Blockaden zwischen den beiden Fachbereichen werden wahrgenommen. Der Kontakt zur Schule wird als nicht ausreichend erlebt; die Kindergärten werden nicht vordergründig als Kooperationspartner gesehen. Verbindliche Strukturen müssen eingeführt werden, um somit eine Steuerung zu garantieren. Die derzeitigen Bezugsgrößen (Stadtgebiet / Bezirk / Sozialraum) werden als passend erlebt.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
26
�� Eine Angebotsstruktur von ambulanten Maßnahmen vorzuhalten, um stationäre
Hilfen abzufangen
�� Präventive Arbeit sollte themenorientiert sein
�� Präventive Arbeit sollte altersorientiert sein. Themen wie z.B. Gewalt, Sucht,
sollen vorbeugend behandelt werden
�� Unklar ist, wer eigentlich die Themen für präventive Arbeit bestimmt
�� Wünschenswert wäre, sich mit anderen Institutionen kurz zu schließen, um einen
Überblick zu erhalten, auf welche Situation eingegangen werden muss, um
Weiteres zu verhindern bzw. vorzubeugen (umfassender Überblick)
�� Strukturen und Formen sind nicht ausreichend entwickelt, um vorher tätig zu
werden
�� Ambulante Maßnahmen werden auch als präventive Maßnahmen wahrgenommen
�� Prävention wird meistens zyklisch wahrgenommen
�� Prävention ist meistens eine Folge auf einen Missstand; wünschenswert wäre ein
früheres Einsetzen, z.B. bereits im Elternhaus, Kindergarten
�� Der Soziale Dienst wird noch immer als Eingriffsbehörde gesehen, das Image wird
als negativ wahrgenommen, es ist zu wenig öffentlich, dass der Soziale Dienst
des Jugendamtes Hilfsangebote vorhält
Wie zufrieden sind Sie mit der Ausgestaltung der Form der Prävention?
Wünschen Sie sich etwas anderes in diesem Bereich?
Sollte die präventive Arbeit anders gestaltet sein?
�� Die Umsetzung des Präventionsgedankens sei unzureichend, häufig würde nur
auf Druck der Politik etwas initiiert.
�� Der Zeitpunkt der Prävention sei häufig viel zu spät gewählt
�� Prävention könne besser funktionieren, wenn viele unterschiedliche Kontakte zu
Institutionen beständen und die Personen persönlich bekannt wären
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
27
Welche Form der Zusammenarbeit haben Sie mit andern Fachdiensten? �� Datenschutzrechtliche Bestimmungen erschweren Kooperation. Es gibt keine
einheitliches Meinungsbild zum Umgang mit den bestehenden Bestimmungen.
�� Ein Teil der Mitarbeiter/innen beschrieb, dass der
Informationsfluss/Zusammenarbeit zwischen dem Bereich „Kinder- und
Jugendarbeit“ und „Sozialer Dienst“ unbefriedigend sei. Häufig erfahre man nur
über die Tagespresse von bevorstehenden Veranstaltungen/Angeboten.
�� Vorherrschend ist die klassische Trennung zwischen dem „Sozialem Dienst“ und
„Offener Kinder- und Jugendarbeit“. Es gibt keine institutionalisierte
Zusammenarbeit, die verbindlich geregelt ist. Wünschenswert wäre eine Art
„großer runder Tisch“
�� Einzelne Mitarbeiter beschreiben den Kontakt zur Kinder und Jugendarbeit ,
insbesondere zum Streetworker als gut
�� Der Soziale Dienst arbeitet häufig eher reaktiv als präventiv. Einige
Mitarbeiter/innen bemängeln, dass es keine konzeptionelle Grundlage für die
Zusammenarbeit gebe und dies sich ausschließlich auf der Grundlage von
Sympathie / Antipathie ergebe
�� Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, wie die Kooperation mit Vereinen
und Verbänden eingeschätzt wird
�� Die Mitarbeiter/innen des Sozialen Dienstes sind nach eigenen Einschätzungen
nicht bei allen Institutionen bekannt
�� Die Zusammenarbeit zwischen Sozialem Dienst und Schule wird als schwierig
eingeschätzt
Wo würden Sie den Nutzen einer Zusammenarbeit für sich sehen? Die Abfrage erfolgte über die Methode der Kartenabfrage. �� Frühzeitige Informationen bringen die Möglichkeit, im Vorfeld durch
entsprechende Maßnahmen rechtzeitig Hilfsangebote zu unterbreiten
�� Eigene Hilfen flexibler gestalten
�� Erkennen von präventiven Ansätzen
�� Überprüfung eigener Konzepte
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
28
�� Reflexion
�� Neue Wege
�� Angebote nutzen
�� Austausch mit Fachkollegen/innen
�� Informationen erhalten
�� Umfangreichere Problemlösungen
�� Unterstützung
�� Feed-back
�� Veränderte Sichtweise
�� Erfahrungsgewinn
�� Kooperationspartner
�� Erleichterung
�� Freude an der Arbeit
�� Erfolgreichere Arbeit
�� Teamarbeit
�� Rückmeldungen
�� Mehr Hintergrund
Was kann ich für die Zusammenarbeit anbieten?
Was macht mich für andere interessant?
�� Beratung
�� Unterstützung
�� Offen sein
�� Zusammenarbeit
�� Neue Lösungen
�� Kooperation
�� Mitarbeit an Problemstellungen
�� Diskretion
�� Bereitschaft zur Teamarbeit
�� Verlässlichkeit
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
29
�� Kreativität
�� Hilfen nach dem KJHG
�� Vermittlung an andere Fachdienste
�� Fachwissen
�� Hilfe
�� Kontakte
�� Kenntnisse aus der Szene
�� Mein persönlicher Einsatz
�� Vertraulichkeit
�� Verschwiegenheit
Bezogen auf die Karten: Handelt es sich dabei um eine IST- oder eine
SOLL-Beschreibung?
�� Die Mitarbeiter/innen äußern, dass es sowohl Wunsch als auch Wirklichkeit sei,
das wiederum sei abhängig von den jeweils persönlichen Kontakten.
Welche Bedingungen müssen geschaffen werden, damit dieser Zustand
herbeigeführt werden kann? Von Leitung, Politik, von Ihnen selbst?
�� Ein Teil der Mitarbeiter/innen ist der Auffassung, dass das Erstellen eines
Konzeptes Voraussetzung sein sollte
�� Die andere Gruppe hält ein Konzept nicht unbedingt für eine notwendige
Rahmenbedingung; vielmehr komme es auf die persönlichen Kontakte an.
�� Der politische Wille sei nicht immer bedarfsorientiert, hier fehle es an einem
Abstimmungsprozess
�� Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, ob eine gemeinsame
Zielabstimmung vorhanden ist oder nicht
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
30
Ausgehend davon, dass verschiedene Arbeitsbereiche auf verschiedenen
Ebenen (Sozialraum / Bezirke / Stadtgebiet) arbeiten: Halten Sie dies für
förderlich oder hinderlich?
�� Der Vernetzungsgedanke sollte nach Einschätzung der Mitarbeiter/innen
stadtgebietsbezogen umgesetzt werden, da es für eine Aufteilung in verschiedene
Ebenen keinen Bedarf gibt.
Kernaussagen:
Themen, die sich für präventive Arbeit anbieten, konnten benannt werden, sind
aber nicht durchgehend kommuniziert und abgestimmt.
Es gibt kein einheitlich im Sozialen Dienst abgestimmtes Meinungsbild in Bezug
auf Zusammenarbeit. Ein Teil der Mitarbeiter/innen hält es für ausreichend, dies
auf die persönliche Ebene zu beziehen; der andere Teil der Mitarbeiter/innen
wünscht eine konzeptionelle Grundlage.
Die Kooperationsnotwendigkeiten und Kooperationspartner/innen werden
individuell sehr unterschiedlich benannt.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
31
Handlungsempfehlungen
Ausgehend von der Annahme, dass Kooperation ein „Geschäft auf Gegenseitigkeit“
ist konnten wir in Bezug auf den Nutzen wie das Angebot einer Zusammenarbeit der
einzelnen Dienste folgendes festhalten:
Wo würden Sie den Nutzen einer Zusammenarbeit für sich sehen? �� Erfahrungsaustausch zur
gegenseitigen Bereicherung
�� Beratung der Kinder und Eltern
�� Beratung der Eltern und
schnellere Hilfsangebote
�� Kompetente Beratung, z.B.
Kinder in Trennungssituationen
�� Gemeinsame Elternarbeit /
Problemlösung mit Eltern
gemeinsam finden
�� Erzieherabend; Tagesstätten-
und Betreuungsgruppen
machen gemeinsam einen
Infoabend
�� Spielnachmittage mit Betreuung
und Jugendzentrum
�� Fachliche Informationen für die
Mitarbeiter und Eltern
�� Zusätzliche fachliche
Informationen
�� Informationsaustausch als
Bereicherung für eigene Arbeit
mit Kindern,
�� Genaue Kenntnisse der
psychologischen und
pädagogischen Hilfsangebote -
nicht nur alle 5 Jahre
�� Bessere Informationen über
Angebote des Jugendamtes
oder verschiedener
Einrichtungen
�� Persönliches kennen lernen der
Freizeitangebote des
Jugendamtes
�� Bessere Planung der
Präventionen
�� Schnelleres Eingreifen /
Prävention
�� Bessere Planung der Hilfen
�� Informationen zum weiteren
Werdegang von gemeinsamem
Klientel
�� Informationsfluss könnte den
Kontakt zu den Besuchern
verbessern / intensivieren
(möglicherweise würde sich
mein Umgang verändern)
�� Kein unterschiedlicher
Kenntnisstand durch
unterschiedliche Informationen
�� Weniger Mundfunk, mehr
Echtheit
�� Informationsfluss durch Externe
vergrößert sich
�� Gesamtinfo vergrößert sich
�� Informationsaustausch
�� Zeitersparnis für beide
�� Gesundes Arbeitsklima
�� Erlangung von Kenntnissen
über alle Arbeitsfelder im
Jugendamt
�� Lebenssituation der
Jugendlichen besser verstehen
�� Fachlicher Austausch
�� Austausch zu Großprojekten
�� Stand der offenen Arbeit im
Vergleich zu anderen Städten
�� Allgemeine Infos zu den
�� Frühzeitige Informationen
bringen die Möglichkeit, im
Vorfeld durch entsprechende
Maßnahmen rechtzeitig
Hilfsangebote zu unterbreiten
�� Eigene Hilfen flexibler gestalten
�� Erkennen von präventiven
Ansätzen
�� Überprüfung eigener Konzepte
�� Reflexion
�� Neue Wege
�� Angebote nutzen
�� Austausch mit
Fachkollegen/innen
�� Informationen erhalten
�� Umfangreichere
Problemlösungen
�� Unterstützung
�� Feed-back
�� Veränderte Sichtweise
�� Erfahrungsgewinn
�� Kooperationspartner
�� Erleichterung
�� Freude an der Arbeit
�� Erfolgreichere Arbeit
�� Teamarbeit
�� Rückmeldungen
�� Mehr Hintergrund
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
32
Wo würden Sie den Nutzen einer Zusammenarbeit für sich sehen? �� Information über verschiedene
Einrichtungen in Herdecke,
zwecks Weitergabe an die
Eltern
�� Austausch zwischen
Kindergarten und Betreuung
�� Überprüfung des eigenen
„Standortes“; Treffen,
Kinderbetreuung / Schule vor
Einschulung
�� Durch bessere Zusammenarbeit
(auch übergreifende Angebote)
verbesserte oder andere
Einsichten / Ansichten
gewinnen
�� Wissen, die Eltern fühlen sich in
ihrer Stadt „aufgehoben“
�� Bereicherung und Unterstützung meiner Arbeit
verschiedenen Berufs-
/Arbeitsfeldern
�� Andere / neue Erfahrungen
Erfolgt eine Zusammenschau unter der Fragestellung wo der Nutzen für eine stärkere
Zusammenarbeit gesehen würde, so kann man im Vergleich bei allen Befragten
folgende Schwerpunkte feststellen:
1. der Wunsch nach Austausch von im eigenen Arbeitsfeld und in der eigenen
Tätigkeit gesammelten Erfahrungen.
2. Ein weiterer zentraler Aspekt, ist der Wunsch nach Information zur
Nutzung für die eigene Arbeit, aber auch Informationen über die
vorhandenen Angebote der anderen Dienste und über die Dienste selber.
Mit diesem Punkt wurde ein Transparenzgedanke ausgedrückt, der
eventuellen Phantasien und Vorurteilen über „die anderen“ entgegenwirken
soll.
3. Als weiterer Nutzen wird eine Außensicht und –reflexion der eigenen Arbeit
benannt.
4. Jeweils zwei Gruppen benennen die Aspekte Freude an der Arbeit bzw. ein
gute Arbeitsatmosphäre und nicht zuletzt eine Zeitersparnis.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
33
Was kann ich anbieten? Was macht mich für andere interessant? �� Räumlichkeiten für Aktionen
oder Projekte
�� Grundschulbetreuung als
Bindeglied zwischen Schule und
Jugendeinrichtung
�� Biete feste Nachmittage
gemeinsam mit Eltern an, oder
auch allein
�� Bereitschaft, gemeinsame
Lösungen für Probleme zu
finden
�� Zeit zu investieren
�� Zeit und fachlicher Austausch
�� Abbau von Vorurteilen
�� Aufbau von Vertrauen
�� Vertrautes Verhältnis zu Kindern
�� Meine Fachlichkeit und
Erfahrung in Pädagogik
�� Langjährige Arbeit im
Erziehungsbereich
�� Meine Erfahrungen
�� Angebot von gemeinsamen
Aktionen
�� Ideen zur Präventionsarbeit mit
Familien
�� Information
�� Mehr Information durch
intensive Kontakte/Beziehungen
�� Evtl. Informationen über
Besucher
�� Kontinuität
�� Unterstützung bei Projekten
�� Fachkenntnisse (Fortbildung)
�� Andere Ideen zum Umgang
�� Andere Sichtweise offene
Arbeit/Strasse
�� „Meinen Einsatz/Arbeitskraft“ im
Rahmen der Möglichkeiten
�� externe Ansprechpartner
�� Beratung
�� Unterstützung
�� Offen sein
�� Zusammenarbeit
�� Neue Lösungen
�� Kooperation
�� Mitarbeit an Problemstellungen
�� Diskretion
�� Bereitschaft zur Teamarbeit
�� Verlässlichkeit
�� Kreativität
�� Hilfen nach dem KJHG
�� Vermittlung an andere
Fachdienste
�� Fachwissen
�� Hilfe
�� Kontakte
�� Kenntnisse aus der Szene
�� Mein persönlicher Einsatz
�� Vertraulichkeit
�� Verschwiegenheit
Die Zusammenschau der „Angebotsseite“ für eine Zusammenarbeit ergibt folgendes
Bild:
1. Angeboten werden gemeinsame Aktionen und Projekte mit anderen
Diensten bzw. die Unterstützung und Mitarbeit dabei
2. Kenntnisse und Informationen über die eigenen bzw. gemeinsame
Zielgruppen,
3. Möglichkeiten des kollegialen Austausches wie der kollegialen Beratung.
Interessanterweise verhält sich die Angebotsseite somit komplementär zur
Nutzenseite und kann eine gute Grundlage bilden, um in eine gemeinsame
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
34
Zusammenarbeit zu kommen. Die Ausgangsfragestellung kann jedoch nur auf
mehreren Ebenen beantwortet werden:
Auf der inhaltlichen Ebene der Zusammenarbeit wären dabei aus unserer Sicht
folgende Punkte noch auszuarbeiten:
1. Eine Verständigung darüber, welche Trends beschreiben die gegenwärtige und
zukünftige Lebenssituationen für welche Zielgruppen in Herdecke?
2. Eine Verständigung, welche Themen eignen sich für Kooperationen und zu
welchen Themen wird eine Zusammenarbeit gewünscht?
3. Die Entwicklung von Zielen und die Bestimmung von Zielgruppen, auf die sich
eine stärkere Zusammenarbeit zu Präventivzwecken richten soll,
4. Von den Kooperationsthemen und der Zielentwicklung ausgehend: die
Bestimmung der potentiellen Kooperationspartner/innen soweit nicht schon in der
Planung miteinbezogen,
5. Im weiteren eine Maßnahmenplanung und Umsetzung.
Auffallend ist, dass die Mitarbeiter/innen des Jugendamtes inhaltlich nicht so weit
voneinander entfernt sind wie vermutet. Das Verständnis von präventivem Arbeiten
hat in den verschiedenen Fachdiensten jedoch einen unterschiedlichen
Diskussionsstand. Eine übergreifende Abstimmung ist bis jetzt noch nicht erfolgt.
Aufgefallen ist weiterhin, dass die Diskussion um präventives Arbeiten tendenziell nur
auf das eigene Aufgabengebiet bezogen wird, der „Blick fürs Ganze“ ist z.T.
vorhanden, aber nicht durchgängig.
Zum Aspekt des präventiven Arbeitens sind uns zwei unterschiedliche
Diskussionsstränge deutlich geworden, die die jetzige bestehende Kultur des
Zusammenarbeitens widerspiegeln.
Auf der einen Seite besteht der Wunsch nach verbindlichen Kooperationsstrukturen;
auf der anderen Seite die Sicht, Kooperation auf der Grundlage persönlicher Kontakte
reiche aus.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
35
Beide Stränge für sich allein sind für eine tragfähige Zusammenarbeit nicht
ausreichend. Nur der Blick auf persönliche Kontakte stellt die Zusammenarbeit in
das Belieben und die Zufälligkeit des Einzelnen. Die alleinige Sicht auf die
Strukturen der Zusammenarbeit blendet die persönliche Ebene aus und reduziert
die Zusammenarbeit auf Formalkriterien. Für eine nachhaltige und ausgewogene
Zusammenarbeit ist es deshalb notwendig, beide Stränge miteinander zu verbinden.
Für den strukturellen Aspekt ist es deshalb wichtig, dass die
Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit geklärt sind. Die wesentlichen
Punkte hierzu sind aus unserer Sicht bereits im Leitungsinterview benannt worden:
�� „Die Bereitstellung von Zeit
�� Orte für Kooperation
�� Schaffung von Rahmenbedingungen
�� Die Entwicklung von gemeinsamen Zielvereinbarungen
�� Führung“
Unter Aspekten von Organisationskultur als atmosphärische Rahmenbedingung
kann es hilfreich sein, sich die gemeinsame Geschichte des Jugendamtes vor Augen
zu führen und sich Gemeinsamkeiten bewußt zu machen.
In Zusammenhang mit den kleinräumigen Strukturen in Herdecke erscheint es aus
unserer Sicht sinnvoll, eine Koordination für abteilungsübergreifende
Zusammenarbeit mit dem Ziel des Ausbaus von Prävention strukturell im Jugendamt
zu verankern.
Da dies keine Personalausweitung bedeuten kann, wäre im Rahmen des
vorhandenen Stellenkegels aufgabenkritisch zu prüfen, inwiefern vorhandene
Stellenanteile für diesen Zweck genutzt bzw. umgewidmet werden können.
Zur Teilfrage der Bezugsgrößen wurden die bestehenden Strukturen von allen
Interview-Gruppen als passend für Herdecke bezeichnet. Veränderungswünsche
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM I
36
wurden nicht genannt. Für das Ziel des präventiven Zusammenarbeitens kann es von
Bedeutung sein, die (kleinste)Organisationsebene zu unterscheiden von der Ebene
des Sozialräume. Nach Einschätzung verschiedener Interviewpartner scheint das
Herdecker Modell aber die vorhandenen Sozialräume nach dem Zwiebelprinzip in die
bestehenden Arbeitsstrukturen zu integrieren.
Als nächste Umsetzungsschritte empfehlen wir:
�� Durchführung einer Klausurtagung für die ganze Abteilung zum Themenbereich
„Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit zur Verbesserung Präventiven
Arbeitens
alternierend oder ergänzend dazu:
�� Gemeinsame Dienstbesprechungen des Sozialen Dienstes und der Kinder- und
Jugendarbeit unter Einbeziehung der Leitung in einem festen Rhythmus
�� dienstübergreifende Entwicklung von Indikatoren und Instrumentarien zur
(Wirkungs)Überprüfung von Präventivstrategien
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM II
37
Subteam II
Um das gestellte Thema zu erschließen und aus den unterschiedlichsten Perspektiven
zu betrachten, wurden mit vier unterschiedlichen Gruppen Interviews geführt.
Die Fragestellungen wurden aus unterschiedlichen Blickwinkeln gestellt:
Interviewpartner
1. Vertreter/innen der Vereine und Verbände
2. VertreterInnen der Kindertageseinrichtungen (ErzieherInnen / LeiterInnen)
3. LehrerInnen aller Schulen
4. Eltern, deren Kinder ambulante Maßnahmen erhalten
Interviewleitfaden
Jeder Interviewgruppe wurde zunächst die der Ausgangs-(Leit)frage gestellt.
Anschließend wurden auf die unterschiedlichen Interviewpartner abgestimmte
Detailfragen formuliert.
Leitfrage der Interviews
Wie kann erreicht werden, dass in der Kinder- und Jugendarbeit der
Schwerpunkt stärker auf die Prävention verlegt werden kann; also mehr
agiert als reagiert wird?
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM II
38
Detailfragen der Interviews
für die Interviewgruppe 1 (VertreterInnen der Vereine und Verbände):
Was könnten Sie tun, wenn Sie Unterstützung vom Jugendamt bekommen
würden?
für die Interviewgruppe 2 (VertreterInnen der Kindertageseinrichtungen
(ErzieherInnen / LeiterInnen)
Was leisten Sie für schwierige Kinder?
Welche Unterstützung erwarten Sie?
für die Interviewgruppe 3 (LehrerInnen aller Schulen)
Was leisten Sie für schwierige Kinder?
Welche Unterstützung erwarten Sie?
für die Interviewgruppe 3 (Eltern, deren Kinder amb. Maßnahmen erhalten)
War erwarten (wollten) Sie vom Jugendamt?
Was haben sie bekommen?
Die von den Gesprächspartner/innen in den einzelnen Interviews gegebenen
Auskünfte hat das Subteam zu den jeweiligen Fragestellungen in Kernaussagen
zusammengefasst.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM II
39
Dokumentation der Interviews
1. Interview - Vertreter/innen der Vereine und Verbände
Dienstag , 04.06.02, 18.00 Uhr
Vom Jugendamt wurden die 37 in Herdecke ansässigen Vereine / Verbände zum
Interview eingeladen.
8 MitgliederInnen vertraten die 5 (~13,5%) anwesenden Vereine / Verbände und
konnten befragt werden.
Die Vereins-/Verbandsvertretungen wurden mit der Grundsatzfrage konfrontiert.
Zur Frage, wie der Schwerpunkt stärker auf die Prävention in der Kinder- und
Jugendarbeit verlegt werden kann, wurde folgendes als Kernaussagen erfasst:
Kernaussagen:
�� Sportvereine agieren schon immer im präventiven Bereich durch ihre
pädagogisch geleiteten Angebote.
�� Wichtig wäre es, einen niederschwelligen Kontakt zum Jugendamt aufzubauen
der als Beratungsangebot den Vereinen / Verbänden zur Verfügung steht.
Wichtig ist bei der Rückkopplung der Vereine / Verbände zum Jugendamt die
Wahrung der Anonymität.
�� Unterstützung in Form von Information und Vernetzung durch das Jugendamt
wird gewünscht.
�� Freizeitmöglichkeiten, insbesondere sportlicher Art, sind in Herdecke stark
ausgeprägt und werden von den Jugendlichen gut angenommen.
�� Der Sport hat seitens der Stadtverwaltung einen hohen Stellenwert und wird
entsprechend gefördert.
�� Trotzdem werden bestimmte Gruppen von Jugendlichen von diesen
Angeboten nicht erreicht.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM II
40
�� Die Sportvereine sind im Stadtsportverband organisiert. Etwa die Hälfte davon
(15 – 16 Vereine) arbeiten aktiv mit.
�� Einzelbetreuung im Übergang von Schule zur Freizeit (z.B. durch
Hausaufgabenhilfe, gemeinsames Mittagessen ...) sollte ermöglicht werden.
�� Hilfestellungen durch Fachkräfte und das Jugendamt durch Beratung und
Information müsste sichergestellt / gewährleistet werden.
�� Das Jugendamt sollte regelmäßig über die Vereine / Verbände
Informationsangebote für die Eltern anbieten.
�� Das Jugendamt hat bei den Vereinen / Verbänden einen sehr guten Ruf.
Trotzdem muss man berücksichtigen, das es als „Amt“ wahrgenommen wird.
�� Angeregt wurde ein „Runder Tisch“ über alle Vereine / Verbände hinweg, der
Erfahrungen austauschen und das Thema von grundsätzlicher Art
weiterverfolgen sollte.
�� Offen geblieben ist die Frage, wie nicht Vereins-/Verbandsorientierte
Jugendliche bzw. Jugendliche, deren Eltern finanziell nicht „gut gestellt“ sind
in die präventive Kinder- und Jugendarbeit einbezogen werden können.
Anonyme finanzielle Möglichkeiten sind über den Stadtsportverband
vorhanden.
2. Interview – Vertreter/innen der Kindertageseinrichtungen
(Erzieher/innen / Leiter/innen
Mittwoch 05.06.02, 10:30 Uhr
Die in Herdecke ansässigen 13 Kindertageseinrichtungen wurden vom Jugendamt
für das Interview eingeladen.
Fünf Kindertageseinrichtungen (~38,46%) ließen sich durch ErzieherInnen bzw.
LeiterInnen vertreten und konnten vom Subteam II befragt werden.
Die Vertreter/innen wurden mit der Grundsatzfrage konfrontiert.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM II
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Zur Frage, wie der Schwerpunkt stärker auf die Prävention in der Kinder- und
Jugendarbeit verlegt werden kann, wurden zwei Zusatzfragen
o „Was leisten Sie für schwierige Kinder?“ und
o „Welche Unterstützung erwarten Sie vom Jugendamt?“
gestellt.
Zu den beiden Zusatzfragen wurde die Moderationstechnik der „Kartenabfrage“
angewandt.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM II
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E rgebn is de r K a rtenab frage K iT as„W as le is te n S ie fü r sc h w ie rig e K in d e r? “
V erh a lten sb e ob ach tu n g en
A u stau sch m it K o llegen
G esp räch e m it K in d ern
E lte rng esp räch e
H ilfen a n b ieten
F ü r K in d er F ü r K in d er u . E ltern F ü r E ltern
P äd ag . H ilfe n v . O rt
In teg ra tion i. d . G rup p e
B es. Z u w en d u ng en /A u fm erk sam ke iten
P äd ag o gisch e H ilfen H ilfen fü r E lte rn
W eite rle iten d . E lte rna n F ach k o m p etenzen
E m otio n a le Z u w en d un g
E rgebn is de r K a rtenab frage K iT as„W elc h e U n te rs tü tzu n g e rw a rten S ie vo m J A ? “
Z eit fü r
G espräch e
D ie M ö glichk e it, b eiV ern ach lä ssig u n g der
K ind e r d irek te H ilfe zub ek o m m en .
S ch n elle (k u rz e)in ten siv e H an d lun g en
K o n k rete A dressen fü rH ilfen p äd ag . o d er
psy ch . A rt
A n sp rec hp artn er
P erso n elle
A u ssta ttu ng
In fo rm atio n en ü b erM ö g lich ke iten d er
H ilfenP erso n elle
U nte rstü tzu n g
F o rtb ild un g
G em . L ösu n genfind en ;
E lte rn – JA – K iT a `s
V erm ittlun g u n dU n terstü tzu n g in d er
E lte rn arbe it
F ach lich eInform atio n un d
U n terstü tzu ng
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM II
43
Kernaussagen:
�� Jede Kindertageseinrichtung hat eine eigene Konzeption und entsprechend
formulierte Ziele.
�� Als oberstes Ziel steht die „Arbeit mit / am Kind“.
�� Um die teils vorherrschende, negative Grundeinstellung der Eltern bei
Auffälligkeiten des Kindes zu ändern sollten sowohl bei der Einladung zu
Elterngesprächen als auch beim eigentlichen Elterngespräch „neue“ Wege
begangen werden.
Beispiele:
- Vorstellbar wäre es, wenn die Eltern über eine ausgelegte Liste selbst
bestimmen können, ob, wann und wo sie einen Elterngesprächstermin
wahrnehmen.
- Hospitieren der Eltern in der Kindertageseinrichtung
�� Die Kooperationsarbeit zwischen Kindertageseinrichtung und Eltern ist enorm
wichtig und sollte verstärkt werden.
�� Die Kindertageseinrichtungen verstehen sich in erster Linie als diagnostische
und beobachtende Institutionen.
�� Die Fachkräfte in den Einrichtungen verstehen sich auch als Mittler zwischen
Eltern und anderen Fachkompetenzen aufgrund der Schwierigkeiten des
einzelnen Kindes.
�� Als besonders belastend wird die personelle Ausstattung in den
Kindertagestageseinrichtungen aufgrund der Betriebskostenverordnung erlebt.
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM II
44
3. Interview – Lehrer/innen aller Schulen
Mittwoch 05.06.02, 13:30 Uhr
Vom Jugendamt wurden alle in Herdecke ansässigen Schulen zum Interview
eingeladen.
Das Subteam II konnte 7 LehrerInnen befragen.
Von den Schultypen (Grund-, Haupt-, Sonderschule und Gymnasium) war mindestens
1 VertreterIn anwesend.
Die LehrerInnen sind eingangs mit der Grundsatzfrage konfrontiert worden.
Zu den beiden Zusatzfragen
Was leisten Sie für schwierige Kinder?“ und
„Welche Unterstützung erwarten Sie vom Jugendamt?“
wurde die Moderationstechnik der „Kartenabfrage“ angewandt.
Ergebnis der Kartenabfrage LehrerInnen„W as leisten Sie für schwierige Kinder?“
Person(en) alssolche akzeptieren
Fort-/W eiterbildung
Soziale Kom petenzstärken
Vertrauenaufbauen Beratung
W ertschätzung zeigen
Grenzen setzen
Regeln für„M iteinander“ finden
Eigentum sfragenklären
IndividuelleFörderung
Integration
Projektarbeit
Verstärkersystem e
KlassenübergreifendesArbeiten
Projektwoche
Hilfen aus demSonderschul-bereich fortführen
-Spracherziehung
-Entwicklungs-störungen
Streitschlichtung
Verantwortung anSchüler übertragen
Sozialtraining
Kom petenztraining
Versuch der Ein-bindung der Kinder in
Spielgruppen
Klassenstufen-konferenzen
Vertrauens-person
NeutraleAnlaufstelle
M ittler-funktion
PhysischeBedürfnisse
erfüllen;z.B..
Frühstückbereithalten
Gespräche
E lternarbeit
Eltern-beratung
Einzel-beratung
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM II
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Kernaussagen:
• Aufgrund der budgetierten Ressourcen, insbesondere des Personals, hat ein
Wandel in der eigentlichen Arbeit am Kind aber auch mit den Eltern
stattgefunden.
• Reagiert wird seitens des Lehrkörpers in der Regel dann, wenn das Kinder / der
Jugendliche Auffälligkeiten in der Schule zeigt.
• Als Ergebnis der Kartenabfrage zur ersten Teilfrage, „Was leisten Sie für
schwierige Kinder“ bleibt festzuhalten, das von den anwesenden LehrernInnen
zunächst nur abstrakt beschrieben wurde, welche Leistungen möglich sind, aber
nicht, was sie konkret für schwierige Kinder tun. Details, wie z. B. „physische
Bedürfnisse in Form von Frückstück bereithalten, Seife zur Verfügung stellen ,...“
konnten erst in der anschließenden Diskussion herausgearbeitet werden.
• Die Leistungen, also das, was die LehrerInnen für schwierige Kinder tun, wurden
in fünf Rubriken (Personen als solche akzeptieren, Fort- / Weiterbildung, Stärkung
der sozialen Kompetenz, Vertrauensbildung und Beratung) gegliedert.
E rgebnis der K artenabfrage LehrerInnen„W elche U nterstützung erw arten S ie vom JA ?“
Projektangebote bereithaltenund W erbung betre iben
K onkrete H ilfenanbieten
B eratung
H elferprogram m e
P raxisangebote
Soziales K om petenztra in ing
(professionelle H ilfen)
Pers. W erbung f. außerschul-ische A ngebote i. d .Schule
W ohnhilfe
H ausbesuche
S tändig abrufbareU nterstü tzung der
Fam ilie impraktischen L eben
B eratung
V ernetzungs-/K ooperationsangebote schaffenfür / m it „E ltern von M orgen“ - V orschulbereich - Jugendhilfe
KOLLEGIALE VISITATION STADT HERDECKE: INTERVIEWS SUBTEAM II
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• Die Erwartungen an das Jugendamt wurden in drei Sparten, nämlich
Bereithaltung von Projektangeboten und Werbung betreiben, Anbieten von
konkreten Hilfen und Beratungstätigkeit unterteilt.
• Auf den werbenden Aspekt, dass das Jugendamt sich, seine Arbeit und
MitarbeiterInnen persönlich in der Schule darstellt, wurde ein besonderer Akzent
gesetzt.
4. Interview – Eltern, deren Kinder amb. Maßnahmen erhalten
Mittwoch 26.09.01, 15:30 Uhr
Drei Elternteile, die bereits für sich oder ihre Kinder ambulante Hilfen erhalten haben,
konnten vom Subteam II interviewt werden.
Ihnen wurde die Grundsatzfrage dargestellt. Anschließend wurde konkret
nachgefragt,
„Was erwarten (wollten) Sie vom Jugendamt?“ und
„Was haben Sie bekommen?“.
Die Aussagen der Elternteile wurden anonymisiert in folgende Kernaussagen
formuliert.
Kernaussagen:
�� Den Kindesmüttern war das Problem im Grundsatz unbekannt.
�� Von daher wurde keine bestimmte Hilfe vom JA erwartet.
�� Die Kindesmütter haben das JA beim Hilfeangebot zunächst als ablehnend erlebt.
�� Am Anfang bestand seitens der Kindesmütter auch eine Abwehrhaltung gegen
das JA (Eingriffsverwaltung).
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�� Die Kindesmütter schlugen vor, dass das JA seine Angebote transparenter
gestaltet und niedrigschwelligen Zugang ermöglicht.
�� Die vom JA geleistete Hilfe wurde weitestgehend als angenehm erlebt.
�� Die Mütter sahen über die Hilfen auch Erfolge für sich selbst und für ihre Kinder.
�� Der Sozialdienst sollte nach Ansicht der Kindesmütter sensibler auf Hilfesuchende
reagieren.
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Handlungsempfehlungen
In der Zusammenschau der Vorinformationen sowie Kernaussagen der einzelnen
Interviews und unter Rückbezug auf die Eingangsfragestellung kommt das KoVis-
Team zu folgenden Handlungsempfehlungen:
Angebotsbeschreibung
Das Subteam II empfiehlt die bestehenden und noch zu entwickelnden Angebote für
die Klienten „in ihrer Sprache“ zu beschreiben. Hilfreich wäre hierbei sicherlich die
unmittelbare Partizipation Betroffener.
Marketing
Öffentlichkeitsarbeit ist mehr als Werbung und mehr als Pressearbeit. Sie betrifft das
Jugendamt als Ganzes. Anlass und Ziel von Öffentlichkeitsarbeit sind schon in der
Existenz des Jugendamtes begründet. Niemand kann davon ausgehen, dass seine
Leistungen so transparent sind, dass sie jeder Klient kennt. Auch hier ist wieder der
Bezug herzustellen zur Sprache des Klienten. In diesem Zusammenhang ist auch eine
Marktanalyse gemeinsam mit den Klienten zu empfehlen.
Die erstellten Produkte sollten sich einpassen lassen in den Lebensalltag der Klienten
(z. B. Nützlichkeit eines Taschenkalenders).
Zugang zu unterstützenden Hilfen ausserhalb des Jugendamtes
Die Hilfeangebote des Jugendamtes sollten in den Erstkontakten von der
Niedrigschwelligkeit geprägt sein.
Weg vom „Amt“ hin zu mehr „persönlichen“ Kontakten.
Der Begriff „Amt“ wird von den Ratsuchenden immer noch negativ im Sinne einer
Eingriffsverwaltung erlebt. Im konkreten Einzelfall wird empfohlen die Auswahl des
„Treffs“ dem Ratsuchenden zu überlassen.
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Angebote im Schnittfeld zwischen
��Kindertagesbetreuung – Jugendarbeit – Jugendsozialarbeit -
erzieherischer Hilfen
��Kindertageseinrichtung – Vereine – Jugendamt - Schulen
Aufgrund der geringen Nachfrage sind individuelle Hilfen zwischen professionellen
Anbietern und ehrenamtlich Tätigen zu entwickeln. Kostenträger ist in jedem Falle
das Jugendamt, sofern nicht andere Finanzierungsmöglichkeiten (Finanzquellen)
aufgetan werden können.
Bei der Vernetzung - auch unter Beteiligung von Klein- und Mittelbetrieben - muss
die Kompatibilität der jeweiligen Ziele (Interessenlagen) überprüft werden. Hier
empfiehlt sich die Einrichtung eines „Runden Tisches“ unter Moderation des
Jugendamtes und Beteiligung des zuständigen Dezernenten.
Aufgrund bisheriger Erkenntnisse wird darauf hingewiesen, dass
�� Effektivität
�� Kontinuität
�� Effizienz
eines derartigen „Runden Tisches“ nur Ergebnis eines regelmäßigen Prozesses sein
können.
Diese vier Handlungsempfehlungen bedingen sich gegenseitig.
Kindertageseinrichtungen
Das Subteam II empfiehlt die Elternarbeit in den Kindertageseinrichtungen unter
dem Aspekt einer nötigen und möglichen Unterstützung durch das Jugendamt
gemeinsam zu überprüfen.
Gleiches betrifft die fachlichen Informationen und Fortbildungen für das Fachpersonal
und die Eltern.
Die Finanzierung zusätzlicher Personalkosten bezogen auf Einzelfälle in
Kindertageseinrichtungen ist ebenfalls zu überprüfen (z. B. Einsatz von
Fachleistungsstunden bei Ganztagesbetreuung)
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Schulen
Die Schulen wünschen ein verstärktes Angebot des Jugendamtes im Regelbereich.
Nach Meinung des Subteams II wären dann hier auch die Kooperationsleistungen der
Schulen zu überprüfen.
Ebenfalls wird eine Beratung von Lehrern und Eltern durch das Jugendamt
gewünscht. Zu überlegen wäre hier wie ein kontinuierlicher, gegenseitiger, fachlicher
Austausch organisiert werden kann.
Gleichzeitig ist unter dem Aspekt der Öffentlichkeitsarbeit in geeigneter und
persönlicher Form für die außerschulischen Angebote des Jugendamtes und der
Vereine in den Klassen Werbung zu betreiben.
Auch hier ist in Bezug auf die Weiterentwicklung der Jugendarbeit eine geeignete
Kooperationsform zu entwickeln.