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3.5.1 didaktische Theorien und Modelle

Hausarbeit zu dem Thema

Teil II Bildungssituation Haustiere

Gruppe II:

Hofmann, Lisa Maria 20116492

Graf, Theresia 20115030

Joos, Jana 20117900

Preuß, Cordula 20114666

Schneider, Timo 20116767

Seiert, Sarah 20114644

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Erklärung der Hausarbeit:

Wir erklären hiermit, dass wir die vorliegende Hausarbeit eigenständig angefertigt haben und

dass die verwendeten Quellen, aus denen wir uns bezogen haben, angegeben sind.

Freiburg, den 29.04.2013 Hofmann, Lisa Maria

Graf, Theresia

Joos, Jana

Preuß, Cordula

Schneider, Timo

Seiert, Sarah

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Inhaltsverzeichnis

Erklärung der Hausarbeit:.................................................................................................... 2

1 Einleitung ....................................................................................................................... 4

2 Begründung und Elementarisierung des Bildungsinhaltes Haustiere ...................... 6

2.1 Haustiere im Bildungsplan ....................................................................................... 6

2.2 Gegenwarts-, Zukunfts- und Exemplarische Bedeutung des Themas Haustiere ..... 8

2.2.1 Exemplarische Bedeutung: .............................................................................................. 8

2.2.2 Gegenwartsbedeutung .................................................................................................... 9

2.2.3 Zukunftsbedeutung ......................................................................................................... 9

2.3 Fachdidaktik des Sachunterrichts ...........................................................................10

2.4 Fachwissenschaftliche Sachanalyse ......................................................................11

2.5 Elementarisierung ..................................................................................................13

3 Lernchancen ................................................................................................................ 15

3.1 Langfristige Lernzielperspektiven ...........................................................................16

4 Lernvoraussetzungen ................................................................................................. 18

4.1 Lernvoraussetzungen der Schüler und Schülerinnen der integrativen Grundschule 20

4.2 Entwicklungsbezogene Lernvoraussetzungen ........................................................20

4.3 Inhalts- und Lebensweltbezogene Lernvoraussetzungen und methodische Lernkompetenzen .............................................................................................................25

5 Variationen der Grund- und Sozialformen im Unterricht .......................................... 27

5.1 Individualisierender Unterricht ................................................................................27

5.2 Kooperativer Unterricht ..........................................................................................28

5.3 Gemeinsamer Unterricht ........................................................................................29

6 Unterrichtsplanung- und Gestaltung sowie Methodenplanung der Unterrichtswoche . ...................................................................................................................................... 30

7 Methodenplanung zum Thema: Haustiere (Tag 1) .................................................... 31

7.1 Beschreibung der Stationen ...................................................................................45

8 Methodenplanung zum Thema: Ein Besuch auf dem Bauernhof (Tag 2) ................ 48

9 Methodenplanung zum Thema: Frühstück (Tag 3) ................................................... 57

10 Methodenplanung zum Thema: Haustiere (Tag 4) .................................................... 65

10.1 Beschreibung der Stationen ...................................................................................73

10.2 Beschreibung der Tierbesuche ...............................................................................76

11 Methodenplanung zum Thema: Karneval der Tiere (Tag 5) ...................................... 77

12 Anhang ......................................................................................................................... 83

13 Literaturverzeichnis: ................................................................................................... 89

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1 Einleitung

Terfloth und Bauersfeld (2012: 18f.) betonen, dass „Unterricht […] kein willkürliches Produkt

von Zufällen und individuellen Interessen der Lehrpersonen sein [sollte], sondern vielmehr

durch die Berücksichtigung von didaktisch-methodischen Qualitätsaspekten legitimiert

werden“ muss. Die Folgende Planung für eine Bildungseinheit in einer inklusiven

Grundschulklasse zum Thema Haustiere basiert daher weitestgehend auf dem in Abbildung

1 dargestellten Planungsraster für die Unterrichtsvorbereitung.

Abb. 1: Raster zur Unterrichtsplanung Aus: Terfloth/Bauersfeld 2012: 25.

Terfloth und Bauersfeld begründen ihr Planungsraster in Teilen auf Klafkis Modell der

kritisch-konstruktiven Didaktik bzw. dessen Modell der Unterrichtsplanung, welches in

Abbildung 2 dargestellt wird, beziehen aber auch andere didaktische Modelle wie die

entwicklungslogische Didaktik von Feuser (2000;2011) und das auf Überlegungen von

Nipkow (1986) und Heinen (2003) basierende Prinzip der Elementarisierung mit ein und

begründen dies dahingehend, dass Klafkis Modell die Heterogenität der Lerngruppe nicht

genügend berücksichtigt und daher der Ergänzung bedarf (Ebd.: 24).

Der Meister sagte: Tse-lu, soll ich dich lehren, was Wissen ist? – Wissen bedeutet zu erkennen, dass du es weißt, und, wenn du es nicht weißt, zu erkennen, dass du es nicht weißt. Das ist Wissen.

Konfuzius

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Gerade bei der Planung einer Unterrichtseinheit für eine inklusive Klasse müssen die

unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Aneignungsmöglichkeiten der Schüler1

besonders berücksichtigt werden. Dabei stellt sich nicht die Frage, ob Menschen mit einer

geistigen Behinderung auch das Recht haben, kulturell bedeutsame Bildungsinhalte zu

lernen, sondern wie diese in Bezug auf die Schüler begründet und welche Methoden der

Vermittlung und Präsentation gewählt werden. Feuser fordert ein Bildungsverständnis, „das

sich durch inhaltlich anspruchsvolle Lernangebote auszeichnet, die die generelle

Lernfähigkeit des Menschen mit schwerer Behinderung betonen und damit nicht auf

formales, entwicklungszentriertes und funktionales Lernen beschränkt bleiben“ (2000: 197).

Die einzelnen Schritte der Unterrichtsplanung sind also grundsätzlich gleich, der Fokus muss

jedoch auf den individuellen Lernvoraussetzungen und Aneignungsmöglichkeiten und den

damit verbundenen Möglichkeiten der Differenzierung liegen. Dabei ist es unerlässlich,

„Inhalte, Bedingungsfaktoren und Planungsschritte von Unterricht kritisch hinterfragen zu

können, inwiefern diese die individuelle Aneignung der Schülerinnen und Schüler – je nach

ihren Voraussetzungen und Erfahrungen, die sie für den Lernprozess mitbringen –

unterstützen“ (Terfloth/Bauersfeld 2012: 14).

Im Vorfeld der direkten Unterrichtsplanung ergeben sich damit zwei didaktische Probleme:

Das der didaktischen Reduktion, d.h. der Auswahl und Begründung des Unterrichtsinhaltes,

und das der didaktischen Transformation, d.h. der Aufbereitung der ausgewählten Inhalte im

Hinblick auf die individuellen Voraussetzungen der Schüler. Diese beiden Probleme sind eng

1 Im Folgenden wird aufgrund der Einfachheit die männliche Form verwendet. Die weibliche Form ist

selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Abb. 1: Perspektivenschema zur Unterrichtsplanung. Aus: Klafki 2007: 272.

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miteinander verknüpft, weshalb keinem eine Vorrangstellung eingeräumt werden darf, da

„kein Inhalt […] ohne methodische Aufbereitung zum Unterrichtsgegenstand [wird], ebenso

wenig wie keine Methode ohne Inhalt auskommt“ (Gonschorek/Schneider 2007: 138).

Dem Thema Haustiere wird im Folgenden in einer Projektwoche mit fünf Unterrichtstagen

behandelt. Dabei werden sowohl Lehrer anderer Fächer als auch Eltern einzelner Schüler

mit in den Unterricht einbezogen. Die integrative Grundschulklasse, für welche die folgende

Unterrichtseinheit geplant wird, umfasst 21 Schüler, von denen eine Schülerin das Rett-

Syndrom hat, zwei andere zeigen Probleme im Schriftspracherwerb.

Zu Beginn dieser Unterrichtsplanung steht die Begründung des ausgewählten

Bildungsinhalts, in einem zweiten Teil werden die Lernvoraussetzungen und

Aneignungsmöglichkeiten dargestellt, bevor im letzten Abschnitt die methodische Umsetzung

erörtert wird.

2 Begründung und Elementarisierung des Bildungsinhaltes Haustiere

Terfloth und Bauersfeld (2012: 67) schlagen folgende Schritte vor, innerhalb derer der

Bildungsinhalt begründet, systematisch eingegrenzt und für die jeweilige Schülergruppe

erschlossen werden kann:

1. Bezug des ausgewählten Inhaltes zum Bildungsplan

2. Kategoriale Begründung des Bildungsinhaltes

3. Orientierung an der jeweiligen Fachdidaktik

4. Fachwissenschaftliche Analyse

5. Elementarisierung

2.1 Haustiere im Bildungsplan

Zentral für die Planung von Unterricht sind die jeweiligen verbindlichen Vorgaben in Form

von Bildungsplänen. Im Folgenden soll der Bezug des Bildungsinhaltes Haustiere sowohl zu

den Bildungsstandards für die Grundschule als auch zum Bildungsplan der Schulen für

Geistigbehinderte in Baden-Württemberg hergestellt werden.

Die 2004 eingeführten neuen Bildungsstandards für die Grundschulen in Baden-

Württemberg legen für die jeweiligen Fächer Kompetenzen fest, welche die Schüler

erwerben müssen. Bei der Auswahl der Inhalte werden dagegen nur Vorschläge unterbreitet,

so dass den Lehrpersonen ein größerer Freiraum in der Auswahl der Bildungsinhalte

zukommt (Bildungsplan Grundschule Baden-Württemberg 2004:9).

Auch im Bildungsplan der Schulen für Geistigbehinderte werden Kompetenzen aufgeführt,

welche die Schüler erwerben sollen. Dieser teilt sich in verschiedene Bildungsbereiche auf,

innerhalb derer dem Thema Tieren im Bereich Natur, Umwelt, Technik ein eigenes

Themenfeld in der Dimension Natur eingeräumt wird. Leitgedanke für diesen

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Bildungsbereich ist, Handlungs- und Erfahrungsbereiche zu schaffen, in denen in Natur,

Umwelt und Technik Neues entdeckt und erprobt werden kann (Bildungsplan Schulen für

Geistigbehinderte Baden-Württemberg 2009: 197f.).

In Tabelle 1 sind die Inhalte der beiden Bildungspläne vergleichend gegenübergestellt.

Tabelle 1: Exemplarischer Vergleich der Bildungspläne (Bildungsplan Grundschule Baden-

Württemberg 2004: 103; Bildungsplan Schulen für Geistigbehinderte Baden-Württemberg

2009: 200)

Bildungsplan Grundschule Bildungsplan der Schulen für

Geistigbehinderte

Fach Mensch, Natur, Kultur:

6. Mensch, Tier und Pflanze:

Staunen, schützen, erhalten und

darstellen

Natur, Umwelt, Technik:

Dimension Natur

Themenfeld Tiere

Kompe-

tenzen

Konzept vom Lebendigen

erweitern und

Erkennen, dass Tiere

Lebewesen sind

Wertschätzung entwickeln

Techniken der

Naturbeobachtung anwenden

Kriterien der Unterscheidung von

Tieren anwenden und

Kenntnisse heimischer

Lebewesen erweitern

Tiere in ihren Merkmalen und

Unterschiedlichkeit wahrnehmen

Verantwortungsvoller Umgang mit

der Umwelt

nach Antworten, Gesetzmäßigkeiten

und Ordnungen suchen, um zu

neuen und tragfähigen

Erkenntnissen, Fähigkeiten und

Einstellungen zu gelangen

Inhalte Tiere als Grundlage von

Nahrungsmitteln und Rohstoffen

Klänge und Geräusche aus der

Natur

Tiere in Kunstwerken

Bedeutung von Tieren für den

einzelnen Menschen

Pflege, Ernährung und Nutzung

Ökologische Zusammenhänge

erfahren

Weiter

Implikati

onen

In Klasse 1 und 2 mindestens vier

Lieder im Fest- und Jahreskreis, vier

Bewegungs- und Tanzlieder, zwei

Spiellieder mit szenischer

Darstellung und vier Natur- und

Umweltlieder

sinnliche Erfahrung mit Tieren, deren

Beobachtung, der praktische Umgang

mit ihnen und die emotionale Qualität

der Begegnung mit Tieren

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2.2 Gegenwarts-, Zukunfts- und Exemplarische Bedeutung des Themas Haustiere

Die Begründung des ausgewählten Bildungsinhalts orientiert sich im Folgenden an Klafkis

bildungstheoretischem Modell der kritisch-konstruktiven Didaktik. Diese stellt eine

Weiterentwicklung der kategorialen Bildung dar, in welcher Klafki die Trennung zwischen

formaler und materialer Bildung aufzuheben versucht, um „die objektbezogene (materiale)

Seite von Bildungsprozessen mit der subjektbezogenen (formalen) Seite dialektisch zu

verschränken“ (Jank/Meyer 2009: 217). Mit der Verknüpfung materialer und formaler

Bildungsinhalte wendet sich Klafki gegen einen Inhaltskanon, dessen Bildungsinhalte sich an

einem „verbindlichen Kreis von Kulturinhalten […], die im historischen Entwicklungsprozess

den Rang klassischer Leistungen menschlicher Produktivität“ (Klafki 2007: 56) gewonnen

hätten. Die Auswahl der Bildungsinhalte müsse sich dagegen an den epochal typischen

Schlüsselproblemen der Gegenwart und Zukunft orientieren, da Bildung zugleich bedeutet,

„ein geschichtlich vermitteltes Bewusstsein von zentralen Problemen der Gegenwart und –

soweit voraussehbar – der Zukunft zu gewinnen, Einsicht in die Mitverantwortlichkeit aller

angesichts solcher Probleme und Bereitschaft, an ihrer Bewältigung mitzuwirken“ (Ebd.: 56).

Epochale Schlüsselprobleme sind für Klafki unter anderem die Friedens- und die

Umweltfrage, die gesellschaftlich produzierte Ungleichheit, Gefahren und Möglichkeiten der

neuen technischen Steuerungs-, Informations- und Kommunikationsmedien, die Subjektivität

des Einzelnen sowie das Phänomen der Ich-Du-Beziehung (Klafki 2007: 56-60). Das Thema

Haustiere bzw. Tiere wird in den Bildungsplänen den Bereichen Mensch, Natur und Kultur

bzw. Natur, Umwelt, Technik zugewiesen und lässt sich der Umweltfrage zuordnen, welche

„die in globalem Maßstab zu durchdenkende Frage nach der Zerstörung oder Erhaltung der

natürlichen Grundlagen menschlicher Existenz und damit nach der Verantwortbarkeit und

Kontrollierbarkeit der wissenschaftlich-technologischen Entwicklung“ (Ebd.: 58) thematisiert.

Klafki bezieht sich hier vor allem auf die Entwicklung eines Problembewusstseins bezüglich

der Endlichkeit natürlicher Ressourcen und der Umweltzerstörung durch die Folgen einer

unkontrollierten technologisch-ökonomischen Entwicklung.

2.2.1 Exemplarische Bedeutung:

Eine exemplarische Bedeutung liegt einem Bildungsinhalt dann zugrunde, wenn sich an ihm

„allgemeinere Zusammenhänge, Beziehungen, Gesetzmäßigkeiten, Strukturen,

Widersprüche, Handlungsmöglichkeiten erarbeiten lassen“ (Klafki 1995: 17).

Das Halten von Haustieren hatte entscheidenden Einfluss auf die soziale und kulturelle

Entwicklung der Menschheit. Sie dienen als Last- und Zugtiere, als Nahrungsmittel- und

Rohstofflieferanten sowie zur Freizeitgestaltung. Die Zähmung von ursprünglich wilden

Tieren und kontinuierliche Weiterzüchtung zu den heute bekannten Haustierarten stellt einen

bedeutenden Eingriff in die Natur dar. Durch die Zucht wurden gewünschte Merkmale des

Tieres verstärkt, während unerwünschte vermindert wurden. Neue Fortschritte in der

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Biotechnologie haben in den letzten Jahrzehnten ungeahnte Möglichkeiten der Züchtung bis

hin zum Klonen von Lebewesen aufgezeigt. Dabei stellt sich unweigerlich die Frage, wie weit

der Mensch in die Natur eingreifen und diese verändern darf. Haustiere sind zudem direkt

vom Menschen abhängig, d.h. sie stehen unter seiner Obhut. Das Thema Haustiere kann

deshalb exemplarisch für einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit der Natur

bzw. den natürlichen Ressourcen stehen.

2.2.2 Gegenwartsbedeutung

Den meisten Kindern werden Haustiere aus dem näheren Lebensumfeld bekannt sein. Nach

Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2012 mit 14 Euro pro Monat und Haushalt

für Haustiere mehr finanzielle Mittel als für Bücher (11 Euro pro Monat/Haushalt) verwendet.

Die höchsten Ausgaben für Haustiere wurden von Alleinerziehenden und Paaren mit Kindern

getätigt (16 bzw. 19 Euro pro Monat), was darauf hinweist, dass besonders in Familien mit

Kindern die Rate an gehaltenen Haustieren statistisch die höchste ist (Statistisches Jahrbuch

2012: 172). Viele Kinder werden sich zudem ein eigenes Haustier wünschen oder es werden

Haustiere in der Nachbarschaft gehalten. Eventuell bestehen auch schon Vorlieben oder

aber auch Ängste bezüglich bestimmter Tiere. Ebenso werden den Schülern Tiere, man

bedenke nur die zahlreichen animierten Trickfilme u.a. von Disney, durch das Medium

Fernsehen, durch (Bilder-) Bücher und aus Zeitschriften bekannt sein. Vermutlich wird auch

jedes Kind ein eigenes Kuscheltier oder andere Spielzeugtiere besitzen oder zumindest

besessen haben.

Auch ein Großteil der täglich konsumierten Nahrungsmittel stammt von Tieren, bspw.

Milchprodukte, Eier und Fleisch, auch Wolle, Leder, Daunen und Seide sind Rohstoffe

tierischen Ursprungs.

2.2.3 Zukunftsbedeutung

Kinder werden in ihrem zukünftigen Leben immer wieder in Kontakt mit Tieren kommen. Sei

es, dass sie ein eigenes Haustier besitzen werden oder Begegnungen mit ihnen im Alltag

machen werden. Hierzu sind spezifische Kenntnisse über den richtigen Umgang sowie die

Pflege und Versorgung von Tieren nötig.

Zudem sind Tiere als Rohstofflieferanten für die Gesellschaft von größter Bedeutung. Ein

Großteil der Nahrungsmittel stammt aus tierischer Produktion. Im Zuge der wachsenden

Weltbevölkerung wird die Versorgung mit tierischen Eiweißprodukten immer schwieriger und

nicht alle Teile der Weltbevölkerung haben Zugang zu tierischen Lebensmitteln. Die

Produktion tierischer Produkte in den Industrienationen ist zudem immer auch mit

ökonomischen Überlegungen verbunden. Immer mehr tierische Produkte müssen zu immer

geringeren Kosten hergestellt werden, was einerseits Auswirkungen auf die Formen der

Tierhaltung sowie auf die Qualität der Nahrungsmittel hat. Die einfache Frage, ob man sich

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im Supermarkt für Eier aus Käfighaltung oder aus biologischer Haltung entscheidet, hängt,

von finanziellen Gründen einmal abgesehen, direkt mit dem Wissen über artgerechte

Tierhaltung zusammen.

Die Beschäftigung mit dem Thema Haustiere eröffnet in diesem Sinne auch Perspektiven

über die zukünftige Haltung von Tieren zur Rohstoffgewinnung und die Versorgung der

Bevölkerung mit Nahrungsmitteln.

2.3 Fachdidaktik des Sachunterrichts

Neben den Bildungsplänen liefert auch die jeweilige Fachdidaktik eine Orientierungshilfe bei

der Entscheidung zur Auswahl von Bildungsinhalten, -zielen und fachbezogenen

methodischen Vorgehensweisen (Terfloth/Bauersfeld 2012: 71).

Der moderne Sachunterricht entstand aus der Kritik am restaurativen Charakter der älteren

Heimatkunde, der Demokratiebewegung im Zuge der Studentenproteste und dem Anspruch,

den Naturwissenschaften einen höheren Stellenwert im Bildungssystem einzuräumen

(Kaiser 2011: 260). Dabei rückte besonders der Partizipationsgedanke in den Mittelpunkt der

didaktischen Überlegungen. Vor allem Klafkis Modell der kategorialen Bildung trug dazu bei,

dass Fähigkeiten zur Selbst- und Mitbestimmung und die Bewusstmachung

gesellschaftlicher Probleme zu zentralen Zielen des Sachunterrichts wurden (Kaiser 2008:

93). Sachunterricht vertritt somit auch einen Allgemeinbildungsanspruch, der vor allem auf

der prinzipiellen Lernfähigkeit aller Schüler, unabhängig sozial bedingter

Begabungsunterschiede, basiert. Klafki (2007: 53) definiert Allgemeinbildung als „Aneignung

der die Menschen gemeinsam angehenden Frage- und Problemstellungen ihrer

geschichtlich gewordenen Gegenwart und der sich abzeichnenden Zukunft und als

Auseinandersetzung mit diesen gemeinsamen Aufgaben, Problemen, Gefahren“. Daher

muss Sachunterricht „dem Verstehen der Welt dienen und Kinder in ihrem jetzigen und

zukünftigen Leben Orientierungshilfe geben“ (Kaiser 2011: 260). Die Didaktik des

Sachunterrichts muss sich dabei an den vier Polen Welt, Kind, Sache und Unterricht

orientieren und Bildung als aktive, vieldimensionale Aneignung der Umwelt durch den

Einzelnen verstanden werden (Kaiser 2008: 14). Besonders für Kinder mit

sonderpädagogischem Förderbedarf ist es von Relevanz, systematisch zwischen den

Subjektbedingungen einerseits und den Inhalten der Welt andererseits zu vermitteln (Ebd.:

261). In der Auswahl der Bildungsinhalte sollen „Spannungsfelder zwischen Erfahrungen der

Kinder und fachlich gesichertem Wissen“ formuliert werden, wobei sich „die beiden Pole

dieses Spannungsfeldes […] im didaktischen Auswahlprozess gegenseitig kontrollieren“

(Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts 2002: 3) müssen. Naturwissenschaftliches

Lernen im Sachunterricht bedeutet „aus biologischer Sicht die aktive Auseinandersetzung mit

Gegenständen, Erscheinungen und Prozessen der (lebenden) Natur, wie Stoffkreisläufen,

Energieumwandlungen, Artenreichtum und Formenvielfalt, Stetigkeit und Veränderung,

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Entwicklung und Anpassung, Wechselwirkungen und gegenseitigen Abhängigkeiten,

Lebensgemeinschaften und Ordnungssystemen unter ökologischen Prinzipien.“

(Schwier/Wittkowkse 2007: 142) Hierzu muss eine Basis an Tier- und Pflanzenkenntnissen

aufgebaut und wissenschaftlich begründete Vorschläge zu ihrer Ordnung angeboten werden,

wobei möglichst Lebewesen aus der näheren Erfahrungswelt der Schüler einbezogen

werden sollen. Neu in den Blickpunkt gerückt sind die Biodiversität, also die zu erhaltende

Artenvielfalt, sowie Fragen zur nachhaltigen Entwicklung und zum Verbraucherschutz (Ebd.:

143).

2.4 Fachwissenschaftliche Sachanalyse

Die Analyse der fachwissenschaftlichen Sachstruktur dient der Lehrperson dazu, einen

Überblick über die Gesamtstruktur des Themas zu erfassen. Für die Planung des Unterrichts

ist es nicht nötig, alle fachwissenschaftlich relevanten Inhalte des Themas auszuwählen,

vielmehr muss die Struktur des Inhalts den Lernvoraussetzungen der Schüler angeglichen

werden und eine „fundierte Verdichtung“ (Terfloth/Bauersfeld 2012: 78) erreicht werden, die

es ermöglicht, den Schülerinnen und Schülern einen Zugang zum ausgewählten Thema zu

verschaffen. Dabei sollte das Themengebiet in einzelne Teilaspekte gegliedert und diese

strukturiert werden, um eventuelle Bezüge zwischen diesen deutlich zu machen. Terfloth und

Bauersfeld (Ebd.: 79) formulieren hierzu drei Fragen:

1. In welchem Teilaspekt oder welchen Teilaspekten liegt oder liegen die Kernaussagen

des Themas, an dem oder denen diese für die Lerngruppe erschlossen werden

können und was sind eher weiterführende Details?

2. Gibt es z. B. eine bestimmte Reihenfolge, in der die Inhalte gelernt oder gelehrt

werden müssen, damit diese verstehbar und nachvollziehbar sind?

3. Wird den Teilaspekten eine Gewichtung bezüglich ihrer Relevanz oder Bedeutung

zugeschrieben?

Als Teildisziplin der Biologie untersucht die Zoologie Gestalt und Körperbau (Morphologie,

Anatomie), Lebenstätigkeiten (Physiologie), Entwicklungs- und Stammesgeschichte

(Paläozoologie), Erbgeschehen (Genetik), Umweltbeziehungen (Ökologie), Verbreitung

(Zoogeographie) sowie das Verhalten (Verhaltensbiologie) der Tiere und erstellt eine

Systematik des Tierreiches. Neben der Zoologie beschäftigen sich aber auch andere

wissenschaftliche Disziplinen wie Geschichte, Soziologie, Philosophie, Ökonomie sowie

Rechts- und Agrarwissenschaften mit dem Thema Tiere. Speziell die Kulturgeschichte hat in

den letzten Jahren die Bedeutung der Tierhaltung für die kulturelle Entwicklung des

Menschen hervorgehoben. Brantz und Mauch (2012: 7) schreiben:

In unseren Geschichtsbüchern kommen Tiere, wenn überhaupt, nur am Rande vor. Glaubt

man der bisherigen Geschichtsschreibung, dann haben Tiere keine bedeutsame Rolle in der

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Entwicklung menschlicher Gesellschaften gespielt. Aber wo wären wir ohne Tiere? Wie hätte

sich die Landwirtschaft ohne die Zugkraft von Ochsen und später Pferden entwickelt? Wie

hätten Menschen sich ernährt und gekleidet? Wie wären Städte gebaut worden, und wie hätte

man sich fortbewegt? Wie stünde es um das weit verbreitete Ritual der Jagd, und wie hätte man

Kriege geführt ohne Pferde, Elefanten, Spürhunde, Tauben oder Delphine? Was wäre, wenn

Haustiere plötzlich verboten würden? Und wo wäre die Medizin ohne den Tierversuch? Selbst

wer die materiellen Grundlagen unserer Existenz ausblendet, muss sich fragen: Wo wären

Kunst, Literatur und Philosophie ohne den Gegenstand und das Motiv Tier? Und war es nicht

gerade die Beschäftigung mit dem Tier, die es uns ermöglicht hat zu bestimmen, was es

bedeutet, Mensch zu sein?

Als Haustiere werden alle Tiere bezeichnet, „die der Mensch zu seinem Nutzen hält und die

unter seiner Obhut stehen“ (Benecke 2001: 20). Tiere, die in „ihren Lebensäußerungen und

ihrer Populationsdynamik vom Menschen weitgehend unbeeinflusst sind“ (Ebd.: 20), werden

dagegen zu den Wildtieren gezählt. Als zentrales Unterscheidungsmerkmal gilt der Eingriff

des Menschen in das Fortpflanzungsverhalten: „Als entscheidender Vorgang der

Domestikation gilt, dass die von Menschen in Obhut genommenen Tiere von der

Wildpopulation isoliert gehalten werden und veränderten Selektionsbedingungen ausgesetzt

sind. Anstelle einer natürlichen tritt die vom Menschen gesteuerte »künstliche« Selektion auf

besondere Körper- und Leistungsmerkmale.“ (Ebd.: 36f.) Domestikation als „ein über viele

Generationen sich erstreckender Prozess, in dessen Verlauf wildlebende Tiere zu

Haustieren werden“ bezeichnet alle „Handlungen, Abläufe, Veränderungen usw., die mit der

Überführung von Wildtieren in Haustiere in Verbindung stehen“ (Ebd.: 35).

Die ersten Wildtiere wurden ca. 9 000 v. Chr. in Südwestasien domestiziert. Dort hatte sich

die Tierhaltung zusammen mit dem Pflanzenanbau als neue Grundlage der

Nahrungsgewinnung durchgesetzt und den Übergang von der aneignenden zur erzeugenden

Wirtschaftsform eingeleitet, welcher aufgrund seines umwälzenden Charakters als

„neolithische Revolution“ bezeichnet wird und tiefgreifende Veränderungen in der

Wirtschaftsweise und Kultur des Menschen zur Folge hatte. Durch die verbesserte

Nahrungsversorgung kam es zu einer Bevölkerungsexplosion, erste Austauschbeziehungen

und Formen der Spezialisierung bzw. Arbeitsteilung konnten sich entwickeln (Ebd.: 77). Die

Biologie ging bis in das 19. Jahrhundert davon aus, dass die zahlreichen Haustierarten von

verschiedenen Wildformen abstammen müssen. Erst Darwin konnte aufzeigen, dass die

heute bekannten Haustiere auf einige wenige Wildformen zurückzuführen sind und die Fülle

unterschiedlicher Phänotypen auf die Veränderlichkeit der Tiere unter den Bedingungen der

Domestikation zurückzuführen ist. Diese Beobachtungen trugen wesentlich zu seiner Theorie

der Evolution der Tiere und Pflanzen bei (Ebd.: 26). Nach der derzeitigen zoologischen

Systematik gelten Haustiere daher nicht als eigene Art, sondern bilden mit den jeweiligen

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Stammformen eine gemeinsame Art. Haustiere werden daher als Form der jeweiligen Wildart

bezeichnet und durch den Zusatz forma familiaris gekennzeichnet (bspw. Canis lupus für

den Wolf; Canis lupus f. familiaris für den Haushund). Haustiere können in Nutz- und

Heimtieren unterschieden werden. Tiere, von deren Haltung der Mensch einen Nutzen trägt,

werden entsprechend als Nutztiere bezeichnet. Diese können zu Zwecken der Nahrungs-

und Rohstoffgewinnung, als Last- bzw. Zugtiere oder zu medizinischen Zwecken gehalten

werden. Als Heimtiere werden diejenigen Tierarten bezeichnet, die der Mensch nicht in

erster Linie zu seinem Nutzen hält und die potentiell mit ihm unter einem Dach leben können.

Eine klare Unterscheidung zwischen Nutz- und Heimtieren ist aber nicht immer möglich, da

einige Nutztiere auch als Heimtiere gehalten werden können. Ein Blindenhund ist bspw.

zugleich Nutz- als auch Heimtier. Auch können verschiedene Wildtiere als Heimtier gehalten

werden, bspw. Spinnen, Schlangen und Echsen. Einen Sonderfall bilden die Labortiere,

meist Heimtiere, die der Mensch aber zu einem speziellen Nutzen hält.

Die Fortschritte in den Biotechnologien haben dazu geführt, dass neue Methoden der

künstlichen Beeinflussung der Genetik der Nutztiere möglich wurden. Bspw. können durch

das Klonen von Tieren zwei völlig gleiche Individuen hergestellt werden, d.h. besonders

leistungsfähige Nutztiere möglichst schnell vermehrt werden. Gleichzeitig kann Einfluss auf

die produzierten Nahrungsmittel genommen werden, bspw. durch Ausschaltung eines

bestimmten Gens lactosefreie Milch produziert werden oder der Fettgehalt des Fleisches

künstlich reduziert werden. Mittlerweile kann mit Hilfe von Stammzellen Fleisch künstlich im

Labor produziert werden, was die Nutztierhaltung überflüssig machen würde. Auch können

menschliche Organe mit Hilfe von Stammzellen und Labortieren als „Trägern“ künstlich

reproduziert werden (Vgl. Revermann/Hennen 2000; Niemann 2003).

Aus der fachwissenschaftlichen Sachanalyse ergeben sich folgende zentrale Teilaspekte:

Was sind Spezifika von Haustieren, worin unterscheiden sie sich von Wildtieren?

Wie sind die heute bekannten Haustiere entstanden?

Welche verschiedenen Einteilungen innerhalb des Oberbegriffs Haustiere gibt es?

Welchen Nutzen zieht der Mensch aus der Haltung von Haustieren?

Welche Möglichkeiten und Risiken bestehen im Zusammenhang mit den Fortschritten in

den Biotechnologien?

2.5 Elementarisierung

Das Prinzip der Elementarisierung basiert auf den Überlegungen von Nipkow (1982) und

Heinen (1989) und beschreibt einen „Prozess der Annäherung zwischen dem Lernenden und

dem Bildungsgegenstand“ (Terfloth/Bauersfeld 2012: 86). Die Auswahl und Eingrenzung des

Bildungsinhaltes erfolgt anhand fünf unterschiedlicher Perspektiven:

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Elementare Strukturen:

Zuerst wird aus „fachwissenschaftlicher Perspektive nach den konstitutiven

Grundbestandteilen“ (Heinen 2003: 132) gefragt, um die elementaren Strukturen von

Bildungsinhalten zu identifizieren.

Elementare lebensleitende Grundannahmen:

Aus einem kulturell-gesellschaftlichen Blickwinkel wird die Relevanz des Inhaltes in

Bezug auf die Lebensbedeutsamkeit, die Erfahrungen und Zugänge der Schüler gefragt.

Elementare Erfahrungen:

Die Sach- und Schülerperspektive werden zusammengeführt und nach der Bedeutung

des Bildungsinhalts im Leben der Schüler gefragt.

Elementare Zugänge:

Aus einem entwicklungspsychologischen Blickwinkel wird gefragt, auf welche Weise sich

die Schüler Inhalte aneignen können.

Elementare Aneignungswege:

Mit welchen Methoden kann der Inhalt im Unterricht umgesetzt werden?

Einige der hier aufgeführten Punkte finden sich auch in Klafkis Modell zur

Unterrichtsplanung. Unterschied Klafki in der didaktischen Analyse noch zwischen dem

Elementaren als der didaktischen Strukturierung des Bildungsinhaltes und dem

Fundamentalen als der Beziehung zwischen dem Bildungsinhalt und dem Schüler, so

verschränkt er in seiner kritisch-konstruktiven Unterrichtsplanung diese dialektisch unter dem

Begriff des Exemplarischen (Klafki 2007: 146f.). Das Prinzip der Elementarisierung geht aber

in gewissem Sinne noch einen Schritt weiter, in dem aus einem

entwicklungspsychologischen Blickwinkel nach den elementaren Zugängen sowie den

elementaren Aneignungswegen bzw. -möglichkeiten gefragt wird. Vor dem Hintergrund einer

heterogenen Lerngruppe findet hier eine noch stärkere Annäherung an den einzelnen

Schüler statt. Im Rahmen der Elementarisierung kann zugleich eine Strukturierung anhand

hierarchischer Lernziele bzw. thematischer Strukturen, wie sie auch von Klafki in der

exemplarischen Bedeutung des Bildungsinhalts gefordert wird, vorgenommen werden.

Haustiere sind durch Domestizierung durch den Menschen aus Wildformen entstanden. Die

Haltung von Haustieren erfolgt immer aus einem bestimmten Zweck. Tiere können einerseits

der Produktion von Rohstoffen dienen oder zur Freizeitgestaltung gehalten werden.

Haustiere unterscheiden sich dadurch von den Wildtieren, dass sie direkt vom Menschen

abhängig sind. Das Halten von Tieren, unabhängig vom Zweck der Haltung, ist somit mit der

Übernahme von Verantwortung verbunden. Weiterhin ergibt sich eine Aufteilung in Nutz- und

Heimtiere. Im Mittelpunkt des übergeordneten Themas Haustiere steht die Versorgung und

Pflege von Haustieren im Hinblick auf Formen artgerechter Tierhaltung.

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Aus der Elementarisierung des Bildungsinhalts Haustiere ergeben sich folgende

Teilelemente des Bildungsinhaltes Haustiere.

Haustiere sind Lebewesen, die unter menschlicher Obhut stehen. Sie müssen

gepflegt und versorgt werden. Das Halten von Tieren ist mit der Übernahme von

Verantwortung verbunden. Dies gilt im Exemplarischen für den Hamster, aber auch

für die Massentierhaltung auf dem Bauernhof. Was unterscheidet ein lebendes Tier

von einem Stofftier?

Welche Unterschiede zwischen den Tieren gibt es? Diese können durch

unterschiedliche Qualitäten des Fells, durch die Größe, durch unterschiedliche Laute

bzw. Tiergeräusche auch sinnlich erfahrbar werden. Die unterschiedlichen

Bewegungen können nachgespielt werden, dabei kann Bezug auf die im

Bildungsplan geforderte Einübung von Tanz- bzw. Bewegungsliedern genommen

werden.

Welche Pflege benötigen Haustiere? Was fressen verschiedene Heimtiere? Wann

sind sie aktiv? Welche Haltungsformen gibt es? Was muss beim Umgang mit Tieren

beachtet werden?

Haustiere können in Nutz- und Heimtiere unterschieden werden. Diese werden zu

unterschiedlichen Zwecken gehalten. Welche Nutztiere gibt es? Welche Heimtiere

gibt es?

Nutz- und Heimtiere benötigen unterschiedliche Haltungsformen. Welche Tiere leben

auf dem Bauernhof? Welche Tiere kann ich als Heimtier halten?

Nutztiere werden überwiegend zur Rohstoffgewinnung gehalten. Welche

Nahrungsmittel liefern Tiere? Welche anderen Rohstoffe liefern Tiere (Fell, Leder,

Seide, Daunen, Wolle)? Welche alltäglichen Konsumgüter sind tierischen Ursprungs?

Auch hier bieten sich sinnliche Erfahrungen an, bspw. über verschiedene

Oberflächenstrukturen von Fell, Leder, Wolle oder über tierische Lebensmittel.

3 Lernchancen

Unter Lernchancen wird der Einbezug von Input-, Prozess- und Output-Orientierung

verstanden (vgl. Terfloth/ Bauersfeld 2012: 138). Anhand dieser drei Dimensionen lässt sich

die Qualität des Unterrichtgeschehens beschreiben. Während mit Inputqualität der

Bildungsinhalt mit Zielorientierung gemeint ist, wird unter Prozessqualität die Interaktion

innerhalb der Lernsituation zwischen den Lehrenden und Lernenden verstanden. Die

Outputqualität ist folglich das Lernergebnis (vgl. ebd.: 133).

"Mit der Verwendung des Begriffs Lernchancen wird impliziert, dass diese nicht als Ziele

verstanden werden, die sich im Unterrichtsgeschehen eins zu eins umsetzen lassen" (ebd.:

Seite 16 von 92

139). Vielmehr wird durch das konstruktivistische Verständnis von Lernen das Handeln der

Lehrperson, sowie die Gestaltung der Lernumgebung als eine Anregung gesehen, die auf

die jeweiligen Interessen und Kompetenzen der Lernenden abgestimmt sein muss (vgl. ebd.:

139). Somit wird die Verantwortung für einen erfolgreichen Lernprozess sowohl bei den

Lehrenden wie auch bei den Lernenden gesehen.

"Lernchancen dienen in ersten Linie der bewussten Planung von Unterrichtsprozessen und

der Strukturierung des Handelns der Lehrperson im Sinne der Vorbereitung gezielter

differenzierter Angebote" (ebd.: 140). Dafür empfiehlt es sich die Lernchancen in lang-,

mittel- und kurzfristige Lernzielperspektiven zu untergliedern: langfristige

Lernzielperspektiven weisen auf die thematische Richtung einer Stunde oder Reihe hin.

Mittelfristige Lernzielperspektiven dahingegen beziehen sich auf eine Unterrichtsstunde oder

-einheit und formulieren ein Gemeinschaftsziel für die ganze Klasse. Kurzfristige oder auch

individualisierte Lernzielperspektiven werden konkret für jeden Schüler einzeln formuliert und

beziehen sich auf bestimmte Phasen innerhalb einer Bildungssituation (vgl. ebd.: 144).

Es können also Lernchancen für die gesamte Klasse wie auch individualisierte, nach dem

Prinzip der Differenzierung für jeden einzelnen Schüler erarbeitete Lernchancen aufgestellt

werden.

Im Folgenden werden nun die langfristigen Lernzielperspektiven für die Schüler der

integrativen Grundschule am Bildungsinhalt Haustiere angeführt.

Die langfristige Lernzielperspektive ist in unserem Fall auf den gesamten Fächerbereich

"Mensch, Natur und Kultur", in welcher das Thema Haustiere beinhaltet ist, bezogen und fußt

auf dem Bildungsplan der Grundschule aus dem Jahre 2004.

3.1 Langfristige Lernzielperspektiven

für die Schüler der integrativen Grundschule zum Thema Haustiere bezogen auf

die ganze Unterrichtsreihe (5-tägige Projektwoche)

Betrachtet man den Inhalt, so lassen sich allgemein folgende Lernzielperspektiven

formulieren: die Schüler lernen, dass Tiere genauso wie die Menschen Lebewesen sind.

Damit einher geht die Erkenntnis darüber, dass sich die Kuscheltiere vom lebenden Tier

unterscheiden. Besonders für Sofia gilt es den Bezug zu ihrer Plastikente herzustellen.

Daraus entwickeln die Kinder Wertschätzung den Tieren gegenüber.

Die Schüler lernen, dass es unterschiedliche Tierarten gibt und dass diese sich jeweils in

Aussehen, Haltung und Pflege, Gattung, Herkunft und Lebensraum unterscheiden. Im

Seite 17 von 92

nächsten Schritt können sie in Heim- und Nutztiere kategorisieren. Exemplarisch lernen die

Kinder für beide Gruppen Tiere kennen. Durch das Lesen von Texten, das Hören und Singen

von Liedern oder Geschichten, die theatralische Umsetzung von Tiercharakteren, das

Anschauen von Bildern und das Berühren und Streicheln der unterschiedlichen Tiere können

die Schüler ein umfassendes Bild der heimischen Lebewesen entwickeln. Die Schüler

"erweitern aus der genauen Naturbeobachtung und aus sinnlicher Erfahrung mit Tieren und

Pflanzen ihre musikalischen und künstlerischen Wahrnehmungs-, Gestaltungs- und

Ausdrucksfähigkeiten" (Bildungsplan Grundschule 2004: 102). "Dadurch werden die

Schülerinnen und Schüler bei der Erschließung ihres natürlichen und kulturellen Umfeldes

unterstützt" (Bildungsplan Grundschule 2004: 95). Die Aneignung der Unterrichtsinhalte

werden aus den unterschiedlichsten Perspektiven gewählt, so wird die Anschlussfähigkeit an

die verschiedenen Lebenswelterfahrungen und Interessen der Schüler gesichert (vgl. ebd.:

95).

Bezüglich der emotionalen und sozialen sowie kommunikativen Entwicklung der Kinder

lassen sich folgende Lernzielperspektiven nennen: die Schüler lernen selbstständig in

Einzelarbeit, wie auch in Partner- und Gruppenarbeit sich neue Inhalte auf unterschiedlichste

Art und Weise anzueignen. Sie erweitern ihre sozial-emotionalen wie auch ihre

kommunikativen Kompetenzen im Umgang mit den anderen Kindern und es können

besonders bei den Ausflügen Freundschaften und engere soziale Kontakte entstehen.

Im Speziellen für Sofia geht es darum, vor allem taktile Erfahrungen im Umgang mit ganz

unterschiedlichen Materialien zu machen, um dadurch ihren Handlungsspielraum und auch

ihre Selbstständigkeit zu erweitern. Für sie ist es auch ganz wichtig, durch Eigenständiges

Tun oder mit dezenter Unterstützung Selbstwirksamkeit zu erfahren. In Bezug auf ihre

Integration in die Klasse gilt es Beziehungen und Freundschaften unter den Kindern zu

fördern, indem innerhalb des Unterrichts dafür Zeit eingeräumt wird.

Für Sofia und Burak geht es vor allem darum, Fortschritte im Schriftspracherwerb zu

machen. Durch Erfolgserlebnisse soll die Motivation erhalten und zusätzlich Selbstvertrauen

aufgebaut werden.

Die mittelfristigen Lernzielperspektiven in Bezug auf eine Unterrichtsstunde sowie die

kurzfristigen und individuellen Lernzielperspektiven in Bezug auf einzelne Phasen innerhalb

einer Unterrichtsstunde werden im Folgenden anhand der Methodenplanung beschrieben.

Seite 18 von 92

4 Lernvoraussetzungen

Um den Bedarf an Differenzierung für eine Bildungssituation herzuleiten, also die Frage nach

der geeigneten Sozialform zu beantworten, ist es notwendig die Lernvoraussetzungen der

Lernenden zu kennen. Der Lehrende hat also die Aufgabe Informationen über die Lernenden

zu sammeln, die für die geplante Bildungssituation und deren Ausgestaltung direkt von

Bedeutung sind. Meyer definiert Lernvoraussetzungen wie folgt: „Lernvoraussetzungen sind

körperliche und geistige Personenmerkmale sowie materielle Faktoren, durch die die

Lernfähigkeit und -bereitschaft der Schülerinnen und Schüler hergestellt und gesichert wird“

(Meyer 2007: 141).

In Anlehnung an Meyer und Terfloth/ Bauersfeld werden nun folgende Lernvoraussetzungen

der Lernenden angeführt (vgl. Meyer 2007: 141f. und Terfloth/ Bauersfeld 2012: 89-112).

Zum einen geht es darum, inhaltliche Vorkenntnisse und themenbezogene Erfahrungen der

Lernenden sowie ihre soziokulturellen Voraussetzungen wie Migrationshintergrund und

Sprachvermögen herauszufinden. Auch das Arbeits- und Sozialverhalten der Lernenden ist

zu erfassen. Hier geht es vor allem um Kompetenzen, die für die aktuelle Bildungssituation

notwendig sind, zum Beispiel um Motivation, Selbstständigkeit und Konzentration.

Des Weiteren sollten die lern- und entwicklungspsychologischen Voraussetzungen der

Lernenden beachtet werden. Hierbei sind vor allem die Bereiche Motorik, Kognition,

Emotion, Kommunikation, Sensorik und Sozialisation gemeint.

Auch den aktuellen Wissensstand, die Lernkompetenzen und den Unterstützungsbedarf gilt

es herauszufinden, um personelle und mediale Hilfsmittel anbieten zu können.

Die lebensweltbezogenen Lernvoraussetzungen, das heißt die Interessen der Lernenden,

sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Das bedeutet, der Inhalt sollte im Hinblick auf die

Lerngruppe ausgewählt und eingegrenzt sein. Es sollte sich also um ein Thema handeln,

welches für die Lernenden zugänglich ist (vgl. Jank/Meyer 2011: 76), Bezug zu ihrer

gegenwärtigen und aktuellen Lebenswelt hat und ihrem kognitiven, affektiven und

sensorisch- motorischen Entwicklungsstand entspricht. Als letztes gilt es die individuellen

Aneignungsmöglichkeiten der Lernenden in den Blick zu nehmen. Im Bildungsplan Schule

für Geistig Behinderte Baden- Württemberg aus dem Jahre 2009 wird in vier

Aneignungsmöglichkeiten unterschieden: Basal- perzeptiv, konkret- gegenständlich,

anschaulich und abstrakt- begrifflich (vgl. Schule für Geistigbehinderte: Bildungsplan 2009:

14).

Seite 19 von 92

Die Methoden zur Informationssammlung und Einschätzung der Lernvoraussetzungen sind

vielfältig. Neben standardisierten diagnostischen Verfahren finden auch Methoden

informeller Art Anwendung. So beispielsweise in Form von Beobachtungen, Gesprächen mit

Angehörigen, Lehrern oder Betreuern der Lernenden. Die Lernenden können aber auch

selbst befragt werden und es können Informationen aus Akten oder Zeugnissen entnommen

werden (vgl. Meyer 2007:143).

Im Konkreten wird also überprüft, ob sich der Lernende bereits mit der geplanten Thematik in

irgendeiner Weise auseinandergesetzt hat und mit welchen Möglichkeiten er dies tun könnte

(vgl. Terfloth/Bauersfeld: 99).

Mit der Informationssammlung sollte bereits vor der Planung einer Bildungssituation oder -

reihe begonnen werden. Aber auch währenddessen ist es wichtig, „die Heterogenität der

individuellen Lernbiografien, Lernbedingungen und Interessen“ (ebd.: 99) der Lernenden zu

berücksichtigen.

In allen Fällen ist aber eine systematische Beobachtung der Lernenden ratsam, denn diese

hilft dem Lehrenden bei der „richtigen Einschätzung der Lernvoraussetzungen und

adäquaten Gestaltung der Lernangebote“ (ebd.: 102).

Als eine informelle Methode zur Informationssammlung gilt die systematische Beobachtung.

Diese wird in eine freie, eine halb- standardisierte und eine voll- standardisierte Beobachtung

unterteilt. Bei allen drei Verfahren ist der Ausgangspunkt eine konkrete Fragestellung.

Anhand von Beobachtungskategorien und dazugehörigen Indikatoren kann dadurch die

Beobachtung eingegrenzt werden. Wichtig ist es bei der Auswertung und Einschätzung der

Beobachtungen gewisse Punkte zu beachten: es ist beispielsweise entscheidend, ob der

Beobachter sich außerhalb der Beobachtungssituation befindet oder ob er Teil davon ist.

Auch ist die räumliche Position des Beobachters und, im Sinne der konstruktivistisch

geprägten Lerntheorie, die Subjektivität der Beobachtung mit einzubeziehen (vgl. ebd.: 102).

Es lässt sich nun in Bezug auf die Lernvoraussetzungen sagen, dass nur mit dem Blick auf

die Lernvoraussetzungen Unterricht den Lernenden in ihrer Unterschiedlichkeit gerecht

werden kann (vgl. Scholz 2012: 7).

Seite 20 von 92

4.1 Lernvoraussetzungen der Schüler und Schülerinnen der integrativen

Grundschule

Im Folgenden wird nun die Klasse der integrativen Grundschule mit ihren

Lernvoraussetzungen vorgestellt.

In Orientierung an Bauersfeld/Terfloth findet eine Unterteilung in Entwicklungsbezogene

Lernvoraussetzung und Inhalts- und Lebensweltbezogene Lernvoraussetzung und

methodische Lernkompetenzen zum Thema Haustiere statt.

Dabei wird auf Sofia sowie zwei weitere Schüler mit einem Förderbedarf im Lernen und beim

Erwerb der Schriftsprache im Einzelnen eingegangen. Die restlichen 19 Schüler der Klasse

werden vereinfacht dargestellt in einer Gruppe zusammengefasst.

4.2 Entwicklungsbezogene Lernvoraussetzungen

Die entwicklungsbezogenen Lernvoraussetzungen umfassen vor allem die Bereiche

Kognition, Emotion, Sozialisation, Motorik und Sprache/ Kommunikation.

"Der kognitive Entwicklungsbereich sollte in der Unterrichtsvorbereitung die zentrale

Aufmerksamkeit erfahren" (Terfloth/ Bauersfeld 2012: 112). Dennoch bedingen und

beeinflussen sich die verschiedenen Entwicklungsbereiche gegenseitig. So ist es

beispielsweise für die Beschreibung der kognitiven Entwicklung wichtig zu wissen, welche

Vorkenntnisse die Schüler bereits zum Thema haben (vgl. ebd.: 112).

Es werden im Folgenden im Bereich der kognitiven Entwicklung die Schüler unter dem

Gesichtspunkt ihrer dominierenden Tätigkeiten nach Leontjew und ihrer

Aneignungsmöglichkeiten beschrieben (vgl. ebd.: 106), so sind sie auch im Bildungsplan der

Schule für Geistigbehinderte in Baden- Württemberg 2009 wiederzufinden.

"Die emotionalen Voraussetzungen tragen entscheidend zu einem erfolgreichen Lernprozess

bei" (ebd.: 113), denn werden die Emotionen der Schüler angesprochen, so "sind die

Schülerinnen und Schüler motiviert, die Anstrengung der Aneignung des Inhaltes auf sich zu

nehmen" (ebd.: 113).

Auch die aktuelle Befindlichkeit der Lernenden und ihre Möglichkeiten diese auszudrücken

sind zu beachten, denn nur wenn das geklärt ist, "ist eine Fokussierung auf unterrichtliche

Inhalte möglich" (Terfloth/ Bauersfeld: 113).

Seite 21 von 92

Im Bereich der Sozialität gilt es darauf zu achten, wie der Umgang mit anderen Mitschülern

oder Lehrpersonen gestaltet wird. Wichtig für die Unterrichtsplanung ist dann die Frage, wer

mit wem zusammenarbeiten soll, für wen Gruppen- oder Partnerarbeit geeignet ist und unter

welchen Umständen und mit welchem Ziel die Umsetzung stattfinden sollte (vgl. ebd.: 114).

Die Sprache und die Kommunikationsmöglichkeiten sind ein weiterer wichtiger Bereich,

welcher eng mit der Sozialität zusammenhängt. Dabei ist vor allem auf die verbale oder

nonverbale Sprechfähigkeit und das Sprachverständnis zu achten, die unbedingt getrennt

voneinander betrachtet werden sollten. Diese bestimmen maßgeblich die

Auseinandersetzung mit dem Bildungsinhalt und die Zusammenarbeit mit den Mitschülern

(vgl. ebd.: 114).

Im Bereich Motorik und Sensorik geht es vor allem darum motorische und sensorische

Möglichkeiten wie auch den eventuellen personellen oder medialen Unterstützungsbedarf zu

erfassen.

Schüler Kognition Emotionalität und

Sozialität

Sprache Motorik und

Sensomotorik

Aneignungsmöglichkeiten

und Arbeitsverhalten

Sozialverhalten und

Motivation

Kommunikation Möglichkeiten und eventueller Unterstützungs- bedarf

Sofia

Sie bevorzugt die basal-

perzeptive und die

konkret- gegenständliche

Aneignungsmöglichkeit.

Sie nimmt neue Dinge

gerne auf

unterschiedliche Weise

wahr: in den Mund

nehmen, greifen oder

kneten, wegwerfen. Vor

allem taktile Erfahrungen

sind wichtig für sie. Im

Umgang mit ihrer

Plastikente dominiert die

manipulative Tätigkeit.

Durch das Wegwerfen

von neuen

Sie hat wenig Kontakt zu

ihren Mitschülern. Sie

hat aber durchaus

Freude an einem

gemeinsamen Spiel wie

beispielsweise dem

Wegwerfen und

Wiederbringen von

Gegenständen. Zudem

beobachtet sie vor allem

Bewegungen im

Klassenraum gerne.

Insgesamt arbeitet sie

gerne mit anderen in

einer Gruppe

zusammen.

Sie nimmt durch

ihren Blick und ihre

Mimik zaghaft aber

durchaus Kontakt zu

anderen auf. Sie

kann Sprache gut

verstehen.

Feinmotorisch

hat sie

Schwierigkeiten.

Sie greift und

knetet jedoch

gerne. Sie wirft

gerne

Gegenstände

weg.

Grobmotorisch

läuft und bewegt

sie sich

insgesamt sehr

gerne. Ihr

Gangbild ist

breit und relativ

stabil. Bei sehr

Seite 22 von 92

Schüler Kognition Emotionalität und

Sozialität

Sprache Motorik und

Sensomotorik

Aneignungsmöglichkeiten

und Arbeitsverhalten

Sozialverhalten und

Motivation

Kommunikation Möglichkeiten und eventueller Unterstützungs- bedarf

Sofia

Gegenständen und die

Freude daran, wenn sie

wieder gebracht werden,

lassen Vermutungen zu,

dass sie sich teilweise

der gegenständlichen-

und der Spieltätigkeit

bedient. Sie ist bei

Lerntätigkeiten, die ihrem

Entwicklungsstand

entsprechen mit Freude,

Motivation und Ausdauer

dabei und kann sich gut

darauf konzentrieren.

Desweiteren verfügt sie

über ein Ursachen-

Beziehungsverständnis.

kleinen und

feinmotorischen

Bewegungen

benötigt sie

Assistenz, die

sie gerne

annimmt.

Burak

Burak bedient sich

aufgrund seiner

Schwierigkeiten im

Schriftspracherwerb

hauptsächlich einer

anschaulichen

Aneignungsmöglichkeit.

Er kann Symbole und

einige Wörter erkennen,

was Anzeichen für eine

abstrakt- begriffliche

Aneignungsweise sind.

Er entdeckt und erkundet

Er wirkt des Öfteren

verschlossen und in sich

gekehrt. Er freut sich

jedoch, wenn andere ihn

ins Spiel holen. Er

arbeitet in Gruppen,

bevorzugt es aber neue

Dinge für sich und in

Ruhe zu erkunden.

Seinen Mitschülern

gegenüber ist er sehr

rücksichtsvoll und

sensibel. Er kann eigene

Burak hat noch

Schwierigkeiten

beim Erlernen der

deutschen Sprache.

Er kommuniziert

daher wenig verbal

und ist oft unsicher.

Er spricht kaum von

sich aus. Bei

Aufforderung kann

er Dinge mit

knappen Sätzen

beschreiben.

Er bevorzugt

ruhige

Aktivitäten.

Ansonsten ist er

grobmotorisch

selbstständig,

wenn auch noch

etwas unsicher.

Seite 23 von 92

Schüler Kognition Emotionalität und

Sozialität

Sprache Motorik und

Sensomotorik

Aneignungsmöglichkeiten

und Arbeitsverhalten

Sozialverhalten und

Motivation

Kommunikation Möglichkeiten und eventueller Unterstützungs- bedarf

Burak

gerne neue Dinge und

eignet sich Wissen

vorwiegend über

Ausprobieren und

Wahrnehmen an. Er

verfügt über gute

Problemlösestrategien

und hat eine hohe

Frustrationstoleranz und

Ausdauer beim

selbstständigen

Aneignen.

Bedürfnisse

zurücknehmen.

Er muss direkt

angesprochen

werden, damit er

sich an Gesprächen

beteiligt. Er spricht

türkisch als

Muttersprache.

Petra

Petra hat Schwierigkeiten

sich zu Konzentrieren

und bei einer Sache zu

bleiben, wenn

interessantere Dinge um

sie herum passieren. Sie

lernt gerne handelnd und

hat Freude daran

anderen etwas zu zeigen.

Sie eignet sich den

Lerninhalt vorwiegend

anschaulich und teilweise

abstrakt begrifflich an. So

kann sie beispielsweise

Symbole deuten und

zuordnen. Im

Schriftspracherwerb tut

sie sich noch etwas

schwer. Dadurch ist es

Sie bevorzugt

Tätigkeiten in der

Gruppe oder in der

Partnerarbeit. Sie

orientiert sich stark an

ihren Mitschüler. Ihre

persönliche

Befindlichkeit lebt sie

gerne aus. Sie ist

bezüglich ihrer

Sprechfähigkeit

empfindlich. Vor allem,

wenn andere sie nicht

auf Anhieb verstehen.

Sie übernimmt gerne

Verantwortung und

Sie kann ihre

Befindlichkeit durch

Sie kommuniziert

gerne und viel. Sie

hat noch

Schwierigkeiten

beim Schrift-

Spracherwerb. D.h.

Sie verdreht gerne

Worte, lässt Worte

weg oder bildet eine

falsche

Vergangenheitsform.

Sie unterstützt ihre

Sprache durch

Mimik, Gestik und

Symbolik.

Sie ist motorisch

uneingeschränkt

selbstständig.

Lediglich in

Phasen von

Frustration ist

sie manchmal

ungestüm und

eher hyperton.

Feinmotorisch

ist sie sicher.

Seite 24 von 92

Schüler Kognition Emotionalität und

Sozialität

Sprache Motorik und

Sensomotorik

Aneignungsmöglichkeiten

und Arbeitsverhalten

Sozialverhalten und

Motivation

Kommunikation Möglichkeiten und eventueller Unterstützungs- bedarf

Petra

für sie hilfreich

schriftliche/ sprachliche

Aufgaben durch Symbole

oder Fotos zu

verdeutlichen.

Gesten und Zeichen und

teilweise auch sprachlich

ausdrücken. Sie hat

großes Interesse am

Unterricht und möchte

aktiv miteingebunden

werden.

19

Schüler

Sie haben ein gutes

Verständnis für Regeln.

Es genügt die Regeln in

kurzen Sätzen

aufzuschreiben oder sie

zu sagen. Sie befinden

sich zum Großteil auf der

Stufe der Lerntätigkeit.

Sie können

verschriftlichte oder

sprachliche Aufgaben

verstehen und sie

selbstständig erfüllen. Sie

zeigen eine schnelle

Arbeitsauffassung. Sie

sind redegewandt und

bringen sich gern

gegenseitig etwas bei.

Sie bedienen sich der

anschaulichen und

teilweise abstrakt-

begrifflichen Aneignung.

Sie können gut schreiben

und auch lesen. Eine

Sie sind

begeisterungsfreudig

und neugierig. Ihr

Gerechtigkeitsempfinden

entwickelt sich und sie

unterstützen sich

gegenseitig. Sie arbeiten

gerne in Interaktion mit

anderen. Ihre meist

genutzten Spielformen

sind Rollen- und

Regelspiel.

Sie beteiligen sich

gerne an

Gesprächen und

präsentieren gerne

ihre Lernergebnisse

und Erfahrungen.

Sie bewegen

sich

uneingeschränkt

und

selbstständig

fort.

Seite 25 von 92

Schüler Kognition Emotionalität und

Sozialität

Sprache Motorik und

Sensomotorik

Aneignungsmöglichkeiten

und Arbeitsverhalten

Sozialverhalten und

Motivation

Kommunikation Möglichkeiten und eventueller Unterstützungs- bedarf

19

Schüler

Unterstützung durch

Symbole oder Fotos

erleichtert ihnen den

Lernprozess.

Zwischen den

Lernphasen benötigen

sie immer wieder kurze

Pausen, um dann wieder

konzentriert arbeiten zu

können.

4.3 Inhalts- und Lebensweltbezogene Lernvoraussetzungen und methodische

Lernkompetenzen

Im Folgenden wird nun der Blick auf den Bildungsinhalt gerichtet. Es ist wichtig zu wissen,

was die Schüler bereits zum Thema Haustiere wissen und wie sehr dieses Thema einen

Bezug zu ihrer Lebenswelt hat, um eine Unter- oder Überforderung zu vermeiden und an

Vorwissen anzuknüpfen (vgl.: Terfloth/ Bauersfeld 2012: 118)

Im nächsten Schritt schließt sich die Frage an, welche methodisch- medialen Kompetenzen

die Schüler besitzen, um sich den Inhalt selbstständig anzueignen und wo sie Unterstützung

benötigen. Das bedeutet konkret für die Unterrichtsplanung: mit welcher Sozialform und mit

welcher Methode lernen die Schüler am besten?

Seite 26 von 92

Schüler Inhaltliche

Vorkenntnisse und

themenbezogene

Erfahrungen

Lebensweltbezogene

Lernvoraussetzung

(Soziokulturelle

Voraussetzungen)

Lernstrategien

(Sozialform und

Unterrichtsmethode)

Sofia

Sofia hat eine

Plastikente mit

welcher sie gerne

spielt.

Sie hat eine Plastikente,

welche sie auch immer zum

Baden dabei hat.

Sie lernt gut in einer

Partnerarbeit. In

größeren Gruppen

lässt sie sich schnell

ablenken. Sie lernt

gerne in Bewegung

oder bei

Rollenspielen.

Burak

Er geht gerne mit

seiner Familie in den

Zoo. Seine Großeltern

haben Ziegen. Seine

Lieblingstiere sind

Hunde.

Er weiß dass es Tiere

gibt, die im Zoo leben

und die Zuhause bei

den Menschen leben.

Er weiß, dass Tiere

auch beißen können,

wenn man grob zu

ihnen ist.

Er hat Zuhause ein

Bilderbuch über

verschiedene Hunderassen

und was man bei der

Versorgung von Hunden

beachten muss. Das schaut

er sich gerne an. Er hat noch

nie einen Hund gestreichelt.

Seine Familie kommt aus der

Türkei. Er wurde in

Deutschland geboren und

hat fünf ältere Geschwister.

Seine Eltern sprechen

türkisch mit ihm.

Er bedient sich häufig

der Einzelarbeit um

sich neue Inhalte

anzueignen. Er kann

sich aber auch gut auf

eine Partnerarbeit

einlassen. Das

Stationenlernen

macht er gerne, weil

er sich dann

eigenständig auf

verschiedenen

Ebenen Inhalte

aneignen kann.

Petra

Sie hat einen Hasen

Zuhause. Ihre

Lieblingstiere sind

auch Hasen. Sie

kümmert sich gerne

um ihn und weiß

schon wie man ihn

Sie mag sehr Kuscheltiere

und vor allem Fernsehserien

in welchen Tiere mitspielen

zum Beispiel Lassie und die

Sendung mit der Maus. Sie

wohnt mit ihrer Mutter in

einer kleinen Wohnung mit

Sie lernt bevorzugt in

Gruppen, auch

manchmal in

Partnerarbeit. Sie

präsentiert gerne und

profitiert vor allem von

theaterpädagogischen

Seite 27 von 92

Schüler Inhaltliche

Vorkenntnisse und

themenbezogene

Erfahrungen

Lebensweltbezogene

Lernvoraussetzung

(Soziokulturelle

Voraussetzungen)

Lernstrategien

(Sozialform und

Unterrichtsmethode)

Petra

versorgt. Balkon. Elementen wie

Rollenspiele.

19 Schüler Ungefähr die Hälfte

dieser Kinder haben

selbst Haustiere

Zuhause. Es gibt auch

einen Schüler, dessen

Vater sogar eine

Schlange Zuhause im

Terrarium hat.

Sie kennen Bücher,

Geschichten und Filme mit

Tieren. Einige haben auch

Haustiere. Alle haben ein

Lieblingskuscheltier zuhause.

Sie können neue

Inhalte gut im

Frontalunterricht

aufnehmen. Sie

lernen sowohl einzeln

als auch in der

Gruppe sehr gut und

haben besondere

Freude am

eigenständigen

Lernen in der

Stationsarbeit.

5 Variationen der Grund- und Sozialformen im Unterricht

Um eine Unterrichtseinheit zu planen, sollte im Vorfeld festgelegt werden, welche Grund-

und Sozialformen für den Unterricht zur Verfügung stehen und welche passend für die

Klassengröße und die Umsetzung ist. Im Folgenden werden die Variationen der Grund- und

Sozialformen (Vgl. Paradies/Linser: 2010) im Unterricht kurz dargestellt, sowie auf die

Unterrichtseinheit zum Thema Haustiere und die dazu ausgewählte Variation eingegangen.

5.1 Individualisierender Unterricht

Der Schwerpunkt bei dieser Grundform zur Gestaltung des Unterrichtes liegt in der

Einzelarbeit. Die Lernprozesse knüpfen hierbei an den individuellen Erfahrungen und dem

Vorwissen des Schülers an, sodass individuelle Lernwege gezielt gefördert werden können.

Der Lehrer fungiert hierbei als Berater und Begleiter und stellt sein Basiswissen als

Unterstützung für die Schüler zur Verfügung, soweit diese Hilfe bei der Erarbeitung der

Aufgaben benötigen. Die Erarbeitungsmöglichkeiten werden weitestgehend den Schülern

überlassen. So wählen diese beispielsweise die Organisationsformen, Methoden, Materialien

Seite 28 von 92

und Lernorte selbst aus, planen diese und führen die Erarbeitung der Themen somit

eigenständig durch. Hieraus ergeben sich die Ziele die Selbstkompetenz der Schüler zu

stärken, die Selbstständigkeit und die Eigenverantwortung für Lernprozesse auszubauen,

sich selbst regelmäßig zu kontrollieren und kritisch die Lernprozesse zu reflektieren.

Hierbei gibt es folgende untergliederte Formen:

Freiarbeit

Werkstattarbeit

Stationenarbeit

Lernplanarbeit

Diese untergliederten Formen des individualisierenden Unterrichts haben die oben

genannten Ziele als Grundlage.

5.2 Kooperativer Unterricht

Beim kooperativen Unterricht ist der zentrale Gedanke, dass Schülergruppierungen

gemeinsam eine Aufgabe erarbeiten, die vom Lehrer unter einen thematischen Schwerpunkt

gestellt wird, jedoch bei der die Erarbeitung ohne weitere Kontrolle von diesem erfolgt.

Regeln und Verantwortlichkeiten werden zuerst innerhalb der Klasse besprochen, sodass ein

strukturierter Rahmen zur Erarbeitung gegeben ist. Auch hier fungiert der Lehrer wie beim

individualisierenden Unterricht als Beobachter, Berater und Gestalter der Lernumgebung.

Die Schüler hingegen wählen die Erarbeitungs- und Präsentationsmethoden selbst.

Dementsprechend ist diese Grundform nur sinnvoll, wenn sich die Schüler bereits ein

größeres Methodenrepertoire angeeignet haben. Auch die Inhalte und Medien werden

selbstständig erarbeitet, sodass jede Gruppe, sowie jeder einzelne Schüler der Gruppierung,

für ihr/sein Ergebnis, das in Form einer Präsentation am Ende des Lernprozesses

veranschaulicht wird, verantwortlich ist.

Ziel ist es hierbei die Sach-, Handlungs- und Sozialkompetenz zu fördern, Solidarität und

Kooperationsfähigkeit zu entwickeln und den Umgang mit Selbst- und Fremdkontrolle zu

erlernen. Auch bei dieser Grundform gibt es unterschiedlich untergliederte Formen, die diese

Ziele als Grundlage haben:

Projektarbeit

Theaterarbeit

Zukunftswerkstatt

Hausarbeit

Computerarbeit

außerschulische Arbeit

Lehr-/Lernfahrten

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5.3 Gemeinsamer Unterricht

Unter dieser Grundform versteht man auch Frontalunterricht, der vom Lehrer geplant und

vorbereitet wird. Die Schüler treten hierbei in den Hintergrund und bekommen den Inhalt vom

Lehrer vermittelt, sodass eine Art „Belehrung“ stattfindet. Die Selbstverantwortung der

Schüler ist dementsprechend geringer als bei den vorher veranschaulichten Grundformen,

da die Methoden und die Durchführung lehrerzentriert sind. Lediglich durch fragend-

entwickelnde Unterrichtsgespräche haben die Schüler die Möglichkeit sich am Unterricht zu

beteiligen. Die Ziele hierbei sind das Erlangen von Sachkompetenz, der Umgang mit der von

außen auf den Schüler einwirkenden Leistungsorientierung, die Sensibilisierung der

Fremdkontrolle und die Entwicklung von Gesprächsstrategien.

Differenziert kann diese Unterrichtsform durch den Einsatz von unterschiedlichen Medien

werden, aber auch durch unterschiedliche Aufgabenstellungen, die speziell auf den

einzelnen Schüler abgestimmt sein können.

Die konkrete Untergliederung dieser Form sieht wie folgt aus:

Präsentation

Lehrgang

Kursarbeit

Klassenunterricht

IT-Arbeit

Begründung der Auswahl der Grund- und Sozialform zum Thema Haustiere:

Für die Umsetzung einer Unterrichtseinheit zum thematischen Schwerpunkt Haustiere,

wurde die Projektarbeit/-woche als Sozialform ausgewählt, welche unter die Form des

kooperativen Unterrichts fällt. Dies wird dadurch begründet, dass das Thema Haustier viele

verschiedene Facetten bietet und in viele Untergliederungen aufgespalten wird. Die

Projektwoche bietet die Möglichkeit, viele Untergliederungen umzusetzen, sowie von Tag zu

Tag die thematischen Inhalte zu variieren und den Schülern eine Vielfalt von Wissen zur

Aneignung zu bereitzustellen. Außerdem stärkt sie die Selbstorganisation und

Eigenverantwortung der Schüler und ermöglicht soziales Lernen innerhalb der

Projektgruppe. Das Thema Haustiere ist lebensbezogen und schließt das Lernen mit allen

Sinnen mit ein. Zu erwähnen ist hierbei, dass die Projektwoche zu diesem Thema mehrere

Fächer einschließt. So kommen beispielsweise mathematische, sprachliche, künstlerisch-

musische und biologische Inhalte zum Tragen. Es kombiniert daher sowohl praktische als

auch theoriegeleitete Aspekte. Der Heilpädagoge gestaltet hierbei den Rahmen dieser

Projektwoche, wobei der Inhalt weitestgehend von den Schülern an jedem einzelnen Tag

selbstständig erarbeitet wird. Um die Aneignung des Wissens so qualitativ und quantitativ

Seite 30 von 92

wie möglich zu gestalten und dennoch jedes einzelne Kind im Fokus zu behalten, dienen

weitere Sozialformen für die Gliederung der Durchführung der einzelnen Projekttage. So

dienen die Freiarbeit, Stationenarbeit und Exkursionen zur selbstständigen und

eigenverantwortlichen Aneignung des thematischen Inhalts zum Thema Haustier. Freiarbeit

bietet den Vorteil, dass die Kinder sich in eigenem Lerntempo individuell das Lernmaterial

aneignen und durch eigenes Erleben und Ausprobieren Erfahrungen sammeln. Partnerarbeit

hingegen fördert die Fähigkeit zur gegenseitigen Hilfe, Arbeitsteilung und die

Sozialkompetenz. Gerade beim Erarbeiten von Aufgaben zum Thema Haustiere und zum

Aneignen von Wissen, ist die Partnerarbeit sehr gut geeignet und kommt daher in unserer

Projektwoche zum Einsatz. Die Sozialform Exkursion wurde in die methodische Planung

miteinbezogen, da es zum einen eine hohe Motivation für die Schüler ist, Unterricht

außerhalb der Schule durchzuführen, zum anderen werden Lerninhalte besser verinnerlicht,

da theoretisches Wissen mit praktischen Erfahrungen verknüpft werden. Durch den Einsatz

dieser unterschiedlichen Sozialformen wird Frontalunterricht umgangen, sodass individuelle

Lernwege der einzelnen Schüler gezielt gefördert und Wissen auf verschiedene Lernwege

angeeignet werden kann.

6 Unterrichtsplanung- und Gestaltung sowie Methodenplanung der

Unterrichtswoche

Die Gestaltung der Unterrichtswoche gliedert sich in 5 Tage mit unterschiedlichen

Sozialformen und Erfahrungsebenen. Um eine bessere Übersicht zu erlangen, sind die Tage

in tabellarischer Form dargestellt und haben pro Projekt-Tag eine andere Farbe.

In der Tabelle werden die Fern- und Nahziele aufgelistet und die Lerninhalte im Sinne der

Elementarisierung auf die Schüler übertragen sowie die Handlungsebenen der Schüler

dargestellt. Am Ende der Tabelle steht der Ablauf des Tages. Im Anschluss werden die

eventuellen Stationen des Tages noch einmal detailliert aufgelistet. Um die Erfahrungen der

Schüler festzuhalten, gestalten die Schüler ein Tagebuch über die Woche. Daher wird an

jedem Wochentag ein „Tagebuchblatt“ von den Kindern gestaltet, außer an Tag 3. Hier wird

mit Plakaten gearbeitet. Die Tagebuchblätter sind so konzipiert, dass die Kinder ganz

individuell festhalten können, was sie erfahren haben. Dies können sie bspw. verschriftlichen

oder malen. Dennoch gibt es auf manchen Tagebuchblättern gezielte Fragen zu den

Tageserfahrungen. Diese sind für den weiteren Wochenverlauf notwendig und wichtig für die

Planung der Lerninhalte der Folgetage. Für die Schüler mit Förderbedarf sind die

Tagebuchblätter völlig frei gestaltet, sodass sie entsprechend ihres Bedarfes mit der

Unterstützung eines Heilpädagogen eine individuelle Seite gestalten können.

Seite 31 von 92

7 Methodenplanung zum Thema: Haustiere (Tag 1)

Organisation:

An einem Elternabend werden die Eltern über das Projektthema „Haustiere“ im Allgemeinen

sowie über den Ablauf des ersten Projekttages informiert. Für den ersten Tag sollen die

Eltern mit ihren Kindern Motive bzw. Materialien (z.B. ein Foto, Kuscheltier o.Ä.) vorbereiten

und in den Unterricht mitbringen. Parallel zum Projekt soll von jedem Kind ein Tagebuch in

Form eines Schulheftes oder Ordners geführt werden. Der Heilpädagoge kümmert sich im

Vorfeld zum Projekt über die Reservierung von insgesamt zwei Räumen. Er beschafft alle

notwendigen Materialien und gestaltet die Stationen. Auch informiert er insgesamt zwei

Lehrer über den Ablauf des Projektes sowie über Methoden, Unterrichtsformen und

Aufgabenbereiche, welche v.a. in der Unterstützung und Betreuung der Schüler liegen.

Allergien und andere Unverträglichkeiten der Kinder werden im Vorfeld geklärt.

Seite 32 von 92

Erarbeitung der Ziele für den Tag 1

Einleitung: Der Heilpädagoge überlegt sich, wie er die Schüler kindgemäß auf das Projektthema "Haustiere" einstimmen könnte. Dazu bedarf es

bestimmter Zielvorstellungen, verknüpft mit spezifischen Methoden, welche die Kinder ihrem Entwicklungsstand entsprechend dazu anregen

sollen, Erfahrungen zu sammeln und sich dadurch Wissen anzueignen.

19 Schüler Sofia Burak Petra

Fern

zie

le

Die Kinder eignen sich Wissen

bzgl. Haustieren an, v.a. in Bezug

auf deren Fortbewegungsarten,

Geräusche und Lebensraum;

sie tauschen eigene Erfahrungen

aus und unterstützen sich

gegenseitig in ihren

Überlegungen.

Sophia sammelt körperliche

Erfahrungen mit unterschiedlichen

Möglichkeiten der Fortbewegung,

sowie sinnliche Erfahrungen mit

verschiedenen Materialien.

Burak tritt über Kommunikation mit

der Klasse in Kontakt, indem er

sein mitgebrachtes Kuscheltier

präsentiert und durch

Körpersprache über dessen

Bewegungsart sowie verbal in

wenigen Worten von dessen

Besonderheiten (und evtl. auch

von dessen Geräuschen)

berichtet.

Petra berichtet der Klasse von

Erfahrungen mit ihrem Haustier

„Kaninchen“ und erzählt, was sie

über dessen Haltung und Pflege

weiß.

Na

hzie

le

Die Kinder benennen und

beschreiben ihre mitgebrachten

Tierarten (Kuscheltiere) verbal, mit

dem Körper und anhand eines

Arbeitsblattes; sie lernen die

Haltungsformen Wohnhaus und

Bauernhof sowie das Leben

Sophia nimmt teil an der

Nachahmung verschiedener

Bewegungsformen und

Geräusche von Tieren und erfährt

dabei auch den Einbezug ihrer

(Plastik-)Ente; sie sammelt

sinnliche Erfahrungen mit dem

Burak erfasst (anhand der

Beschriftung des Fotos) den

Begriff „Ziegen“; er nimmt aktiv am

Unterrichtsgeschehen teil, indem

er der Klasse in wenigen Worten

davon berichtet, dass er Ziegen

kennt, weil seine Großeltern

Petra nimmt durch die

Beschriftung des Fotos mit

„Kaninchen“ dessen Bezeichnung

wahr und lernt dabei bei Bedarf

auch die Unterscheidung

zwischen Kaninchen und (Feld-

)Hasen kennen.

Seite 33 von 92

19 Schüler Sofia Burak Petra

einiger Tiere in freier Natur (als

sog. Wildtiere) kennen.

Medium Wasser und der

Beschaffenheit und

Besonderheiten von Entenfedern.

solche Tiere besitzen.

Erarbeitung des Inhaltes (Elementarisierung) für Tag 1

Einleitung:

Vorerfahrungen, welche sich aus der Lebensgeschichte der Kinder ergeben und sich auf das Thema Tiere beziehen, sind wichtig und bereits im

Vorfeld des Projektes zu ergründen. Denn es gilt als Pädagoge, sich danach auszurichten, was die Kinder bereits kennen und wissen

(Bekanntheitsgrad), um Über- und Unterforderung zu vermeiden und auch um Anknüpfungspunkte bzw. Zugangswege bei den Kindern zu finden.

Dadurch wird das Thema wird für die Kinder realitätsnäher, sinnhafter und "greifbarer". Außerdem können die Kinder die Lerninhalte und ihre

Erfahrungen so auch besser mit dem Alltag verknüpfen und entsprechend darauf übertragen.

Schüler Sofia Burak Petra

Vo

rerf

ahru

ng

en

der

Kin

de

r

ca. die Hälfte der Kinder

besitzt zu Hause ein

Haustier

viele Kinder kennen

Menschen mit Haustieren

hatte bisher noch keinen

direkten Kontakt zu einem

Haustier

füttert ab und zu Enten in

Teich

besitzt eine Plastikente, mit

der sie sehr gerne spielt

Großeltern besitzen Ziegen

Lieblingstiere sind Hunde

hat zu Hause ein Bilderbuch über

unterschiedliche Hunderassen

und die Versorgung von Hunden

hält sich zu Hause ein

Kaninchen und besitzt

Vorkenntnisse bzgl. dessen

Versorgung

kennt einige Haustiere auch im

Freundeskreis

schaut gerne Tiersendungen

an, wie z.B. Lassie

Seite 34 von 92

Schüler Sofia Burak Petra

Vo

rerf

ahru

ng

en

der

Kin

de

r

manche haben auch Eltern

mit Tierberufen

zu Hause haben sie

mindestens ein Lieblings-

Kuscheltier

Tiere sind aus dem

Fernsehen bekannt

Leb

en

sbe

zog

en

he

it

Verantwortung und Pflege

für die Haltung eines

Heimtieres

unterschiedliche Haltung

und Pflege von Heimtieren,

sowie je nach Tierart

verschiedener Zeit- und

Arbeitsaufwand

manche Tiere werden auch

auf einem Bauernhof

gehalten und liefern dem

Menschen wichtige

Rohstoffe

kennt die Tierart "Enten"

durch Füttern

trifft bei Spaziergängen oft auf

Hunde

Ziegen sind Nutztiere; ihre

Haltungsform ist i.d.R. Bauernhof

oder Weide

Ziegen liefern dem Menschen

Rohstoffe, v.a. Milch

die Haltung von Ziegen bedeutet

außer Nutzen auch Pflege und

Verantwortung

ein Kaninchen muss

regelmäßig gepflegt und

versorgt werden, es ernährt

sich viel von Pflanzen und

Körnern, benötigt frisches

Trinkwasser, Ausstreu und

Heu; sein Stall muss

regelmäßig sauber gemacht

werden

Seite 35 von 92

Schüler Sofia Burak Petra

Leb

en

sbe

zog

en

he

it

Verantwortung und Pflege

für die Haltung eines

Heimtieres

unterschiedliche Haltung

und Pflege von Heimtieren,

sowie je nach Tierart

verschiedener Zeit- und

Arbeitsaufwand

manche Tiere werden auch

auf einem Bauernhof

gehalten und liefern dem

Menschen wichtige

Rohstoffe

Kaninchen sind Herdentiere,

die nicht gerne alleine sein

möchten. Außer Pflege ist

daher auch Zuwendung für ein

Kaninchen wichtig und tut ihm

gut

Seite 36 von 92

Schüler Sofia Burak Petra

Zugänge d

urc

h

En

twic

klu

ng

Die Schüler weisen eine

altersgemäße Entwicklung

auf.

Um sich die Unterrichtsinhalte

aneignen zu können,

benötigen sie Materialien,

Medien und Methoden, die

ihrem Entwicklungsstand und

ihrem individuellen

Aneignungsniveau

entsprechen.

Siehe Handlungsebenen-

Siehe Handlungsebenen-

Siehe Handlungsebenen-

Seite 37 von 92

Schüler Sofia Burak Petra

sa

ch-

und s

ch

üle

r-

gere

chte

r V

erm

ittlu

ng

s-

we

g

Stufe der Lerntätigkeit:

abstrakt-begriffliches

Aneignungsniveau, am besten

unterstützt durch Symbole,

Bilder oder Fotos

Arbeitsblätter (Bearbeitung

i.d.R. auch in Einzelarbeit

möglich)

Kooperationsfreude, Lernen

erfolgt miteinander und

voneinander:

Interaktionen ermöglichen in

Form von

Klassenunterricht mit

Gesprächskreis, Kleingruppen-

oder Partnerarbeit

Neugierde und

Begeisterungsfähigkeit:

eigene Überlegungen und

selbstständige Aneignung von

Wissen über konkret greifbare

Materialien

Stufe der Manipulativen Tätigkeit:

ist manipulativ tätig, aktiv und

forschend;

lernt sehr gut auch durch

Spieltätigkeit;

eignet sich Wissen basal-

perzeptiv und konkret-

gegenständlich an

direkte basale

Sinneserfahrungen (hier: mit

Wasser, Federn, Moos) und

Einbezug konkreter Materialien

(Plastikente)

Stufe der Lerntätigkeit:

vorwiegend anschauliches

Aneignungsniveau mit Ansätzen zu

abstrakt-begrifflich

Arbeitsblätter; aufgrund von

Schwierigkeiten im

Schriftspracherwerb untermalt mit

Bildern und Symbolen

Stufe der Lerntätigkeit:

zwischen anschaulichem und

abstrakt-begrifflichem

Aneignungsniveau

Arbeitsblätter; aufgrund von

Schwierigkeiten im

Schriftspracherwerb untermalt mit

Bildern und Symbolen

Seite 38 von 92

Alle Schüler

sa

ch-

und s

ch

üle

r-

gere

chte

r V

erm

ittlu

ng

s-

we

g

Klassenunterricht im Gesamtklassenverband (Gesprächsrunde im Stuhlkreis):

Die Schüler unterhalten sich über das Mitgebrachte und dessen Besonderheiten, bringen eigenes Wissen ein und unterstützen sich gegenseitig

in Überlegungen.

Durch die Arbeit mit konkreten Gegenständen kann auch Sophia am Unterrichtsgeschehen teilnehmen und sich aktiv beteiligen.

Kleingruppenarbeit:

Die Bereiche mit konkreten Materialien als „Lebensräume“ ermöglichen direkte Sinneserfahrungen.

Kleingruppenarbeit bietet eine Chance für Kooperation und gegenseitige Mithilfe in der Überlegung bzgl. der Lebensräume von Tieren.

Kooperation kann auch bei der Bildung von Kategorien ähnlicher Tierarten entstehen.

Hier nimmt Sophia (direkt oder im Spiel mit ihrer Plastikente) Kontakt mit einzelnen Mitschülern auf und beobachtet das Unterrichtsgeschehen.

Einzelarbeit (Bearbeitung der Tagebuch-Blätter):

Die Kinder können sich methodisch selbständig mit Arbeitsblättern beschäftigen, da diese kindgemäß mit Symbolen, Bildern oder Fotos

untermalt sind. Diese Darstellungsform ist v.a. für Burak und Petra (aufgrund von Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb) wichtig,

Bei Rückfragen bzgl. der Symbolik auf den Arbeitsblättern o.Ä. können sich die Kinder an Mitschüler in der Kleingruppe oder an eine Lehrperson

wenden.

Seite 39 von 92

Alle Schüler

Lern

we

gg

esta

ltu

ng (

me

tho

dis

ch) Assistenz (für Sophia):

Immer wieder wird Sophia zur Kontaktaufnahme und Integration in die Klasse angeregt. Dort, wo möglich, wird sie aktiv in das

Unterrichtsgeschehen einbezogen. Die Klasse wird dafür sensibilisiert, bei Sophia insbesondere auf non-verbale Äußerungen zu achten.

Sophia erhält Impulse durch die Assistenz bzgl. der Erkundung von Entenfedern. Sie erhält direkte Assistenz in der Gestaltung des Tagebuches

(Einkleben von Entenfedern und -fotos als eine auf sie abgestimmte, vereinfachte Aufgabe).

Erarbeitung der Handlungsebenen für Tag 1

Einleitung: Jedes Kind befindet sich auf einer unterschiedlichen Stufe seiner Entwicklung und eignet sich damit auf verschiedene und

individuelle Art und Weise Wissen an. Folglich ist es die Aufgabe des Heilpädagogen, dies innerhalb seiner Angebotsplanung zu berücksichtigen

und sein Angebot entsprechend unterschiedlicher Aneignungsmöglichkeiten bzw. Handlungsebenen auszurichten. Hier findet also eine

Differenzierung zwischen unterschiedlichen Schülergruppen statt. Nur so können sich die Schüler entsprechend ihrer individuellen

Lernvoraussetzungen entwicklungsgemäß Wissen aneignen und dadurch zu Lernerfolgen gelangen. Untergliedert wird hier in die 19 Schüler der

Grundschulklasse (zusammengefasst), Sophia, sowie Burak und Petra, da sich diese in ihren Aneignungsmöglichkeiten von dem Großteil der

Klasse unterscheiden: Burak und Petra weisen noch Schwierigkeiten im Erwerb der Schriftsprache auf und Sophia befindet sich aufgrund ihrer

tiefgreifenden Entwicklungsstörung "Rett-Syndrom" auf einem nochmals anderen Level ihrer Entwicklung.

Seite 40 von 92

19 Schüler Sofia Burak und Petra

Ba

sal-

perz

eptiv

Die Kinder haben die Chance, beim

Umhergehen durch die unterschiedlichen

Bereiche („Lebensräume“ von Tieren)

direkte Sinneserfahrungen mit

unterschiedlichen Materialien (z.B. Moos,

Humus, Wasser)

zu sammeln.

Sophia erkundet

den Lebensraum

Wasser spielerisch-

explorativ mit ihren

Sinnen und lernt

besondere

Eigenschaften von

Federn kennen.

Sie lernt auch

weitere

Lebensräume

kennen, die sinnlich

für sie erfahrbar sind

-Siehe links „19 Schüler“-

Seite 41 von 92

19 Schüler Sofia Burak und Petra

Ko

nkre

t-g

eg

en

stä

nd

lich

Kuscheltiere sind geeignet für das

Explorieren, für das Lernen durch Sehen

und Ausprobieren.

Modelle von Wohnhaus und Bauernhof

sind dazu ebenso geeignet.

Konkretheit regt durch hohe

Anschaulichkeit insgesamt gut zur Bildung

von Kategorien in Bezug auf

Lebensräume, Merkmale und

Haltungsformen an.

Sophia bringt ihre

Plastikente von zu

Hause mit und lässt

diese im Wasser

schwimmen.

Sie erkundet mit

ihrer Ente die

unterschiedlichen

Lebensräume und

nimmt dadurch

spielerisch Kontakt

mit ihren Mitschülern

und evtl. auch deren

Kuscheltiere auf.

Burak und Petra erfahren durch Platzierung ihrer Kuscheltiere auf den

ihnen entsprechenden Lebensraum, wo das mitgebrachte Tier jeweils

heimisch ist und welche Haltungsform ihm entspricht (Haustier / Wildtier).

Seite 42 von 92

19 Schüler Sofia Burak und Petra

An

scha

ulic

h

Tier-Fotos;

Arbeitsblätter mit bestimmter Symbolik,

um Kuscheltier und Tier-Foto auf äußere

Merkmale hin zu untersuchen.

Keine Angaben Burak und Petra sehen Fotos, die Mitschüler und Heilpädagoge mitgebracht

haben.

Sie bringen evtl. auch eigene Fotos von Tieren in den Unterricht mit.

Sie erhalten in der Bearbeitung des Arbeitsblattes Unterstützung für ihr

vorwiegend anschauliches Aneignungsniveau, indem abstrakt-begrifflich

dargestellte Aufgaben auch mit Symbolik unterlegt sind und sie die

Aufgabenstellung trotz Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb deuten und

zuordnen können.

Ab

str

akt

Arbeitsblätter sind zusätzlich zur

Bebilderung auch mit Schrift untermalt.

Keine Angaben Burak erfasst (anhand der

Beschriftung des Fotos) den

Begriff „Ziegen“.

Er wird zum (Nach-)Schreiben

der Bezeichnung und des

individuellen Namens seiner

mitgebrachten Tierart angeregt.

Petra erfasst (anhand der

Beschriftung des Fotos) den Begriff

„Kaninchen“.

Sie wird zum (Nach-)Schreiben der

Bezeichnung und des individuellen

Namens ihrer mitgebrachten Tierart

angeregt.

Seite 43 von 92

Ablauf Tag 1

Tag 1:

Anfang

Im ersten Raum: Klassenunterricht (im Stuhlkreis) mit kurzer Gesprächsrunde

1. Kinder berichten, welche der mitgebrachten Tiere sie kennen

2. Kinder sollen ihr Kuscheltier in einer Menge (auf einem Haufen in Mitte des Stuhlkreises) wieder finden und besondere Eigenschaften,

woran sie wiedererkannt wurden, benennen;

bei Sophias Plastikente erfolgt hierbei Unterstützung in Form von Beschreibungen durch die Klasse

3. Kinder erzählen über eigenes Kuscheltier, Tier-Foto o.Ä., wobei sie schon erstes Wissen bzgl. bestimmter Tierarten einbringen;

ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der Bezeichnung, spezifischen Bewegungsformen und Geräuschen der jeweiligen Tierart, welche

gemeinsam erarbeitet, von einzelnen Kindern vorgemacht und durch die Klasse nachgeahmt werden (bei Sophias Plastikente: Watscheln,

Schwimmen, Fliegen; Laute: "Schnattern")

4. zusätzlich zur Erzählung über das mitgebrachte Tier werden Burak und Petra ermuntert, über die beiden Fotos mit den Motiven „Ziegen“

und „Kaninchen“ auch von Erfahrungen und Wissen bzgl. dieser Tierarten zu berichten, wozu der Heilpädagoge im Vorfeld folgende

Materialien vorbereitet hat:

o für Burak: ein Foto von Ziegen mit der Beschriftung „Ziegen“ in Großbuchstaben

o für Petra: ein Foto eines Kaninchen mit der Beschriftung „Kaninchen“ in Großbuchstaben

Tag 1:

Mittel-

teil

Im zweiten Raum: Stationenarbeit

(Informationen zum Verlauf der Stationenarbeit vgl. "Beschreibung der Stationen")

Tag 1:

Schluss

-teil

Im ersten Raum: Klassenunterricht (im Stuhlkreis) mit kurzer Gesprächsrunde

Reflexion mit Rückmeldung durch die Kinder, was ihnen am besten gefallen hat, was sie bereits kannten und was neu für sie war

Hinweis auf Exkursion auf Bauernhof am folgenden Tag

Vorbereitung auf Bearbeitung des Tagebuch-Blattes, bei der die Sitzordnung der Klasse (typische Stuhl- und Tischreihen)

wiederhergestellt wird

Seite 44 von 92

Tagebu

ch-

Blatt

Im ersten Raum: Einzelarbeit (bei Bedarf Hilfestellung durch Mitschüler oder Lehrer bzw. Heilpädagoge)

Das Tagebuch-Blatt "Mein Tier" (s. Anhang) wird ausgeteilt, bearbeitet und ins Tagebuch eingeklebt bzw. -geheftet.

Währenddessen klebt Sophia (mit Assistenz und individueller Hilfestellung, evtl. auch durch Führen) die Entenfedern sowie auch ein bis

mehrere Fotos einer echten Ente in ihr Tagebuch ein, welche der Heilpädagoge für sie mitgebracht hat und ihr somit auch Möglichkeiten der

Auswahl bietet.

zur Bearbeitung des Tagebuch-Blattes „Mein Tier“ (s. Anhang):

Merkmale des Kuscheltieres (und evtl. je nach Zeitrahmen auch des Tier-Fotos, Fells o.Ä.) sollen mit den Aussagen auf dem

Arbeitsblatt verglichen und Zutreffendes angekreuzt werden

Burak und Petra:

o können sich bei Bedarf an die Klasse wenden, wenn sie einen Teil der Aufgabenstellung nicht verstehen

(Kontaktaufnahme mit der Klasse ist v.a. für Burak wichtig)

o erhalten Unterstützung beim Aufschreiben von Tierart und Tiernamen, indem der Lehrer oder Heilpädagoge ihnen auf

einem separaten Blatt beides vorschreibt und sie es anschließend auf ihr Blatt abschreiben (Ziel: Unterstützung im Erwerb

der Schriftsprache)

o können den letzten Punkt auch aufzeichnen ("Ganz besonders bei meinem Tier ist: ...")

Seite 45 von 92

7.1 Beschreibung der Stationen

Im zweiten Raum befinden sich insgesamt vier Bereiche mit verschiedenen Materialien,

welche unterschiedliche Lebensräume von Tieren symbolisieren. Diese Bereiche werden im

Folgenden kurz beschrieben:

Lebensraum "Land":

Im Lebensraum „Land" befindet sich Moos, welches den Lebensraum mancher Tiere auf der

Erdoberfläche bzw. auf der Wiese symbolisiert. Ein Teilbereich dieses Lebensraumes ist

auch mit Pflanzen und kleinen Bäumen, symbolisch für den Lebensraum Wald, ausgestattet.

Humus stellt das Leben mancher Tiere unter der Erde dar. Sand symbolisiert den

Lebensraum Wüste bzw. Savanne, während eine weiße Styropor-Platte das Leben mancher

Tierarten in Schnee und auf Eis darstellt.

Lebensraum „Wasser“:

Dieser Bereich besteht aus Wasser, welches sich innerhalb eines durchsichtigem Behältnis

befindet. Geschlossen wird die Wasserfläche durch die Abdeckung mit einer durchsichtigen

Platte, um ein Vollsaugen der Kuscheltiere und ein Aufweichen der Fotos zu vermeiden ohne

den Kindern dabei die Sicht auf das Wasser (von der Seite und von oben) vorzuenthalten.

In einem separatem Behälter, einem Aquarium, befindet sich für direkte Sinneserfahrungen

auch eine offene Wasserfläche. Wasserkontakt gilt dabei lediglich für Sophias Plastikente.

Lebensraum „Luft“ :

Dieser Bereich befindet sich in einer Ecke des Raumes. An den beiden Wänden sowie auf

dem Boden wird er dargestellt durch große blaue Bögen aus Tonpapier, sowie durch Watte

als „Wolken“, welche sich an den Wänden und auf dem Boden befindet. Weitere "Wolken"

hängen auch, mit Perlon-Schnüren an der Decke befestigt, von der Decke herab.

„Lebensraum“ Medien:

Hier befindet sich ein Fernseher bzw. Computer-Monitor für mitgebrachte Kuscheltiere und

Tierfotos, welche nicht in der Realität, sondern nur über das Medium Fernseher oder

Computer „existieren“.

An einem separaten Platz im Raum befindet sich auch eine Kiste, welche mit

Ersatzmaterialien zu den einzelnen Lebensräumen ausgestattet ist. Eine zusätzliche

Ausstattung kann notwendig werden, falls sich bei einem Tier, wie z.B. einem Frosch, zwei

Lebensräume überschneiden sollten.

Nun erfolgt die Schilderung des Ablaufes der Stationenarbeit:

Vor Stattfinden des Raumwechsel und Übergang zur Stationenarbeit erfolgt die Vorbereitung

der Schüler auf den Raumwechsel mit folgendem Arbeitsauftrag: „Schaut euch genau um.

Was seht ihr? Und was könnte das mit dem Thema Haustiere zu tun haben?“

Seite 46 von 92

Zunächst erkunden die Schüler für einige Minuten wahlweise alleine, zu zweit oder in

Kleingruppen den Raum mit den Stationen und machen sich durch Umher-Gehen mit ihm

vertraut. Das Kuscheltier halten sie dabei noch in der Hand. Im Gesamtklassenverband wird

dann in der Mitte des Raumes ein Sitz-Kreis gebildet. Hier erfolgt ein Austausch, was die

Schüler beim Umhergehen gesehen haben und was dies darstellen könnte (Lebensräume

von Tieren).In Kleingruppenarbeit mit Gruppen von drei bis vier Kindern, welche (zur

Integration Sophias, die die Schüler noch nicht gut kennen) durch Organisation des Lehrers

bzw. Heilpädagogen gebildet werden, erfolgt ein Umhergehen zwischen den Bereichen mit

Überlegen, welches Tier wo untergebracht wird. Bei Finden eines zutreffenden Bereiches

bzw. Lebensraums wird das Kuscheltier dort abgesetzt. Zur Stationenarbeit erfolgt nun eine

zufällige Gruppenbildung durch diejenigen Kinder, deren Kuscheltier sich im selben Bereich

bzw. Lebensraum befindet. Dies bildet Stationenarbeit in Kleingruppen und damit

Kleingruppenarbeit ab, wobei die Gruppengröße an jeder Station u.U. sehr unterschiedlich

sein kann. Denn dies ist abhängig von den Lebensräumen der jeweiligen Tierarten, welche

die Kinder in Form ihres Kuscheltieres mitbringen. Daher ist individuell nach Verteilung der

Schüler an den Stationen auch an die Bildung von Untergruppen innerhalb einer Station zu

denken, sowie auch an ein unterschiedliches Maß an individueller Betreuung für die Kinder.

Nun werden für jede Gruppe Blätter mit verschiedenen Symbolen und konkreten Materialien

ausgeteilt. Dabei handelt es sich um insgesamt zehn Serien an Din A4-Blättern mit

unterschiedlichen Motiven, wobei jede Gruppe, d.h. jede Station, jeweils eine Serie erhält.

Dies entspräche i.d.R. vier Serien bei relativ gleichmäßiger Verteilung der Schüler an den

Stationen. Bei der Vorbereitung von mehr als vier Serien wurde berücksichtigt, dass sich

aufgrund ungleichmäßiger Verteilung der Kinder an den Stationen durchaus auch

Untergruppen bilden könnten (bei mehr als max. acht Kinder an einer Station).Jede Serie

enthält folgende Motive: Zum einen solche aus konkreten Materialien für direkte

Sinneswahrnehmungen, welche sich jeweils aus einem Din A4-Blatt mit aufgeklebtem Fell,

einem Blatt mit einer großen Feder und einem Blatt mit aufgeklebter Schlangenhaut (zur

Darstellung von Schuppen) zusammensetzt. Weitere Motive jeder Serie bilden

Bilddarstellungen zur Veranschaulichung weiterer körperlicher Merkmale von Tieren ab.

Hierzu ist pro Serie jeweils ein Blatt mit der Symbolik von zwei Augen, eines mit der

Darstellung von vier Augen sowie eines mit „keinen Augen“ (durch Darstellung von zwei

Augen, welche symbolisch durchgestrichen sind) vorhanden. Desweiteren gibt es zur

Darstellung weiterer Merkmale auch Blätter mit der Symbolik von vier (hier: menschlichen)

Beinen, zwei Beinen sowie "keinen Beinen" (durch Darstellung von zwei Beinen, welche

symbolisch durchgestrichen sind). Auch liegen hier Blätter mit zwei (hier: menschlichen)

Armen sowie mit „keinen Armen“ (zwei Arme, welche symbolisch durchgestrichen sind) vor.

Auf einem weiteren Blatt befindet sich die Darstellung von Flossen. Mit Hilfe dieser

Seite 47 von 92

Materialien überlegen die Kinder, welche der dargestellten Merkmale auf ihr Tier zutreffen

und welche nicht. In ihren Überlegungen unterstützen sie sich innerhalb der Kleingruppe

ggfs. gegenseitig. Während der Bearbeitung dieser Aufgabe durch die Klasse erhält Sophia

eine Reihe an echten Entenfedern und erfährt über direkte Sinneswahrnehmung, wie sich

diese Federn anfühlen. Dabei erhält sie von der Heilpädagogin Impulse zum Pusten (Federn

sind leicht, einige kleinere und dünnere Federn fliegen in der Luft) sowie Impulse zum

Kontakt der Federn mit Wasser (Federn schwimmen).Als nächstes sollen Gruppierungen der

Tiere innerhalb der jeweiligen Stationen bzw. Lebensräume gebildet werden, indem nach

Kategorien bzw. Gattungen für die verschiedenen Tierarten gesucht wird. Dies kann sich z.B.

auf gemeinsame äußere Merkmale beziehen, auf welche die Kinder soeben ihre

Kuscheltiere anhand der Din A4-Blätter hin untersucht hatten. Auch Sophia wird darin

einbezogen. Anschließend erfolgt ein Treffen aller in der Raum-Mitte. Dann präsentieren an

jeder Station die Kleingruppen ihre Ergebnisse vor der Klasse. Der Fokus liegt dabei darauf,

in welchem Lebensraum die Tiere leben und welche Besonderheiten und Eigenschaften

einzelne Tiere haben. Im Anschluss liegt das Augenmerk der (Klein-)Gruppe auf gebildeten

Kategorien der Zuordnung, sprich auf gemeinsamen Merkmalen einzelner Kuscheltier-Arten.

An der Station des Lebensraums Land wird der Bereich mit dem Moos, der das Leben an der

Erdoberfläche symbolisiert, nun durch Modelle von Bauernhof und Wohnhaus ergänzt. Dazu

werden hier als Erweiterung folgende Elemente hinzugefügt: ein Wohnhaus mit den

Charakteren Vater, Mutter und Kind aus Playmobil, sowie ein Modell eines Bauernhofes aus

Playmobil. Im Anschluss wird in Form eines gemeinsamen Gespräches in Verbindung mit

einem Umsetzen der Tiere (Kuscheltiere, Fotos o.Ä.) zu Wohnhaus, Bauernhof oder freier

Natur überlegt, welche Tiere welchem Modell zugeordnet werden. Nun benennt die

Lehrperson die vorgenommenen Kategorisierungen: Vom Menschen gehaltene Tiere sind

sog. Haustiere, wobei Tiere des Wohnhauses Heimtiere heißen und sich Tiere eines

Bauernhofes Nutztiere nennen. Tiere, die in der freien Natur außerhalb menschlicher

Behausungen leben, heißen Wildtiere. Im Klassenunterricht wird an dieser Station auch

erarbeitet, dass es (Wild-)Tiere schon länger gibt als den Menschen. Unsere heutigen

Haustiere stammen von den Wildtieren ab und entsprechen gezähmten und gezüchteten

Formen der Wildtiere. Schließlich wird noch Bezug zu Wildformen und deren domestizierten

Tierformen hergestellt: Der Hund stammt z.B. von der Wildform Wolf ab (weitere Verwandte

des Hundes sind z.B. Füchse oder Hyänen); sie Hauskatze stammt von einer Wildkatze ab

(weitere Wildformen der Katze, welche Raubkatzen genannt werden sind z.B. Löwen, Tiger,

Leoparden, Geparden, Panther). Soweit möglich erfolgt ein Einander-Zuordnen ähnlicher

Tierarten durch enges Aneinander-Stellen (Hund zu Wolf etc.). Zuletzt wird noch kurz

überlegt, welche Tiere anderer Lebensräume als die der Erde bzw. des Landes, ebenso vom

Menschen gehalten werden können.

Seite 48 von 92

Den endgültigen Ausklang der Stationenarbeit bildet eine gemeinsame freie Spielrunde der

Kinder mit ihren Kuscheltieren, in der die Kinder nun auch andere Stationen erkunden und

dadurch auch weitere soziale Kontakte knüpfen können.

8 Methodenplanung zum Thema: Ein Besuch auf dem Bauernhof (Tag 2)

Organisation:

Für den Tag auf dem Bauernhof werden die Eltern ein Tag im Vorfeld mit Infos vorbereitet.

Da der Heilpädagoge am zweiten Tag einen Ausflug geplant hat, klärt er schon vor dem

ersten Tag der Lehr-Woche wie die Kinder zu dem Bauernhof gelangen (evtl. Organisierung

eines Kleinbusses oder Fahrgemeinschaften). Der Heilpädagoge (HP) bespricht sich im

Vorfeld auch mit den Personen, die auf dem Bauernhof arbeiten und klärt mit Ihnen die

Verantwortlichkeit für die Tier-Stationen und informiert über spezielle Bedürfnisse

(Behinderung, Allergien) der Schüler. Im Vorfeld bereitet der HP die Tagebuchblätter und die

Materialien für die Bearbeitung der Blätter vor (z.B. Bildkarten, Wortkarten ).

Seite 49 von 92

Erarbeitung der Ziele für den Tag 2 Bauernhofbesuch

Einleitung:

Um den Tag auf die Fördermöglichkeiten der Kinder ausrichten zu können muss sich der HP im Vorfeld überlegen was er erreichen will. Die

Festlegung von Zielen hat an Tag 2 zwei Inhalte. Einen Pädagogischen: das konkrete Vermitteln von Wissen über Tiere durch Sammeln von

Erfahrungen. Und einen strukturellen Inhalt, nämlich das organisierte Planen des Bauernhofbesuches um maximale Erfahrungsebenen zu

ermöglichen.

19 Schüler Sofia Burak Petra

Fern

zie

le

Die Schüler sollen

erfahren haben, dass es

verschiedene Nutztiere

gibt

Sofia soll in altersentsprechende

Bewegung und (sozialen) Kontakt

gekommen sein

Burak soll ein übergreifendes

Verständnis von Nutztieren erhalten

und sein Lese-Schreibverständnis

erweitern

(Es gibt nicht nur Ziegen von Opa)

Petra soll mindestens eine Tätigkeit alleine

und konzentriert geleistet haben (unter

Aufsicht einer erwachsenen Person)

und ihr Lese-Schreibverständnis erweitern

Na

hzie

le

die Schüler sollen ihre

Erfahrungen mit den

Tieren im Aufgabenblatt

schriftlich/ bildlich

festgehalten haben

Sofia hat mindestens eine taktile,

visuelle oder motorische

Erfahrung gemacht und dies mit

einem weiteren Schüler

ausgetauscht

Burak soll eine einfache schriftliche

Ausarbeitung über sein Tier auf dem

Hof verfasst haben z.B. nur

stichpunktartige Benennung der

Eigenschaften eines Pferdes

Petra soll die Tätigkeit mit dem Kalb

abstrakt-begrifflich und/ oder bildlich im

Aufgabenblatt festgehalten haben

Seite 50 von 92

Erarbeitung des Inhaltes (Elementarisierung) für Tag 2 Bauernhofbesuch

Einleitung:

Die Vorerfahrungen, die die Kinder aufgrund ihrer Lebensgeschichte zum Thema Tiere haben, ist für den Bauernhof- Besuch für den HP hilfreich.

Bei den Kindern mit Förderbedarf kann der HP dann gezielter festlegen, welche Tiere er den Kindern zuteilt, damit sie einen leichteren Zugang zu

verschiedenen Erfahrungsebenen haben. Für alle Schüler bietet diese Herangehensweise gleichsam die Möglichkeit den Lerninhalt/ die

Erfahrungen und Informationen zu den Tieren auf ihren Alltag zu übertragen. So wird das Thema Tier für die Schüler viel lebhafter und greifbarer.

19 Schüler Sofia Burak Petra

Vo

rerf

ahru

ng

en d

er

Kin

de

r

Schüler haben

Haustiere

Geschwister

Eltern mit Tierberufen

Hat mit den Eltern immer wieder

am Teich Enten gefüttert

Kennt das Tier „Ziege“ und weiß um

die Bedeutung eines Weidezaunes

Kennt ihr Kaninchen

Leb

en

sbe

zog

en

he

it Tiere sind wichtig für

den Nahrungs-

mittelkreislauf

Der Mensch hat eine

sozial- verantwortliche

Aufgabe ggü. Tieren

Heimtiere benötigen Pflege und

Fürsorge

Tiere geben Rohstoffe, die der

Mensch im Alltag nutzt

Das Tier Ziege liefert Ziegenmilch

Es gibt mehr Tiere als die Ziege, die

Rohstoffe liefert

Nutztiere bedeuten Verantwortung

Heimtiere bedürfen kontinuierlicher

Pflege

Nutztiere geben z.B. Käse oder Eier

und andere Rohstoffe, die der Mensch

nutzt um sich zu ernähren

Zugänge

durc

h E

nt-

wic

klu

ng

Alterskonforme

Entwicklung mit

altersentsprechenden

Zugängen

Siehe Handlungsebenen- Siehe Handlungsebenen- Siehe Handlungsebenen-

Seite 51 von 92

19 Schüler Sofia Burak Petra

sa

ch-

und s

ch

üle

r-

gere

chte

r

Ve

rmittlu

ng

sw

eg

we

g

Abstrakt- Begrifflich

(wie z.B. ein Buch)

Arbeitsblätter

Bilder

Filme

über Bilder vom Hof

über Fellteile, Federn,

Eierschalen

über Tonimitationen

über Bewegungsnachahmung

Symbolisch

Abstrakt- begrifflich

Mit Bildern

Über konkretes Erspüren der Tiere

Über Lernen am Modell

Über direkte Vermittlung z.B. vom

Landwirt

Über Bilder, Symbole und Schrift

Lern

we

gg

esta

ltung

(meth

o-

dis

ch)

Exkursion mit Elementen der Stations- und Gruppenarbeit sowie Einzelarbeit

Aktives Mitwirken der Kinder beim Pflegen der Tiere

Mitarbeit im Hofladen führt zur ersten Kategorisierung von Tierprodukten

Ab

str

akt

Bücher

Zeitschriften

Etikette im Hofladen

Zugehöriges Wort zum Tier

erkennen

Schriftzeichen erkennen

Durch Futteranleitung kann sich

sein Ein-Wort-Satzverständnis auf

ein Mehrwortsatzverständnis

erweitern, da er bei der Fütterung

den unmittelbaren Realitätsbezug

hat

Verknüpfung von

Wortbedeutungen zum Thema

Nutztiere -> Sofia wird durch das

Kalb auf emotionaler Ebene

angesprochen

Seite 52 von 92

Erarbeitung der Handlungsebenen für Tag 2 Bauerhofbesuch

Einleitung:

Die Handlungsebenen für Tag 2 sind wichtig, damit der HP allen Schülern Lernerfahrungen ermöglichen kann. Jedes Kind hat seine eigene

Entwicklungsstufe und somit seine eigene Wahrnehmung. Für den Tag auf dem Bauernhof hat sich der HP im Vorfeld einen Überblick zu machen,

welche Situationen die Handlungsebenen der Schüler ansprechen, damit dadurch ein Lerneffekt auftreten kann. Gerade bei den Schülern mit

Förderbedarf spielt das im Hinblick auf den Schriftspracherwerb eine Rolle. Nach Klaus B. Günther (Vgl. Günther, 2008) lernen Kinder in einem

Stufenmodell das Lesen und Schreiben .

19 Schüler Sofia Burak Petra

basa

l-

perz

eptiv

Schüler (Sch.) haben

eine altersübliche

Entwicklung

Sch. können sich mit

der Umwelt

auseinandersetzen

Sch. haben die

Fähigkeit die Pflege

eines Nutztieres mit

allen Sinnen zu

erkennen

Sch. sind dazu fähig

Wörter sinnlich zu

erfahren

Z.B. durch Fütterung

Fühlen und Spüren der Tiere

Atmung der Tiere

Wahrnehmungsförderung

Fühlen des Pferdes mit Händen und

Gesicht (z.B. durch Anschmiegen)

Wahrnehmungsförderung

Körperwahrnehmung und Spüren der

Wärme des Kalbes

Fokussierung auf ein Thema durch

Erspüren des Kalbes

An

scha

ulic

h

Durch Fütterung der Tiere

Erkennung der Symbole auf der

Nahrungsmittelpackung

Förderung der

Worterkennung

Schilder auf dem Hof erklären

Burak, was er zu tun hat (z.B. das

Zeichen der Koppel oder das

Schließen des Gehege Tores)

Verknüpfung der Symbole auf den

Schildern mit den Texten darunter

Förderung der Worterkennung

Aufbau von Verständnis über

Wachstum eines Tieres durch

beiliegendes Buch über die Zucht

von Kälbern

Seite 53 von 92

19 Schüler Sofia Burak Petra

Ko

nkre

t-g

eg

en

stä

nd

lich -siehe vorherige Seite- Manipulatives Ball-Spiel mit

dem Hund

Schnur-Spiel mit der Katze

Aufbau von Funktions-

Verständnis (Was passiert,

wenn ich dies oder jenes

mache..)

Das Pferd an der Leine führen

Das Geschirr am Pferd anbringen

Die Hufe säubern

Verständnis von Ursache-

Wirkungs- Prinzip

Das Kalb mit der Flasche füttern

Das Kalb striegeln

Den Stall säubern

Erfahrung von Verantwortung

Ab

str

akt

Bücher

Zeitschriften

Etikette im Hofladen

Zugehöriges Wort zum Tier

erkennen

Schriftzeichen erkennen

Durch Futteranleitung kann sich

sein Ein-Wort-Satzverständnis auf

ein Mehrwortsatzverständnis

erweitern, da er bei der Fütterung

den unmittelbaren Realitätsbezug

hat

Verknüpfung von Wortbedeutungen

zum Thema Nutztiere -> Sofia wird

durch das Kalb auf emotionaler

Ebene angesprochen

Mo

torik/S

ozia

lve

rha

lte

n

u.

Kom

mu

nik

atio

n

Ganzkörperliche

Bewegung

Arbeit in Gemeinschaft

Wertschätzender

Umgang

Entwicklung von

Verantwortung

Kontakt knüpfen durch

Interaktion

Verständigung mit anderen

Kindern um gemeinsam ein Tier

zu Pflegen

Muss mit Schülern kommunizieren

um zusammenarbeiten zu können

Kann sich nicht isolieren, da

Teamwork gefragt ist

Muss sich mitteilen, wenn sie Hilfe

benötigt

Übt Verantwortung aus (-> Kalb)

Seite 54 von 92

Ablauf Tag 2 Bauernhofbesuch

Tag 2:

Anfang

Gesamtdauer: 4- 5 Stunden

Sozialform: Exkursion/ Stationsarbeit/ Gruppenarbeit

Materialien: Arbeitsblatt mit Fakten über Tiere (siehe Anhang) Bildkarten, Wortkarten, Fellteile eines Tieres oder Nahrungsstückchen, Bild-

Wortkarten, Fotos, Buntstifte, Kleber, Schere, Heißklebepistole, Diktiergerät

Die Kinder fahren zum Bauernhof, werden dort mit der Umgebung und den Landwirten (Stationsverantwortlichen) vertraut gemacht und der

Ablauf des Tages wird besprochen. Dabei gibt es 6 Gruppen mit je 3 Leuten und 2 Gruppen mit je 2 Leuten. Die Gruppen sind wie folgt aufgeteilt:

5. Kuhstall (u.a. mit Petra) 5. Schweine

6. Pferde (u.a. mit Burak) 6. Hühner

7. Ziegen 7. Gänse/ Enten und Hunde und Katzen (u.a. mit Sofia)

8. Schafe 8. Hofladen

Seite 55 von 92

Tag 2:

Mittel-

teil

Kinder finden sich in ihren Stationen ein und werden von den Stationsverantwortlichen (z.B. die Landwirte oder die Magd) angeleitet

Kinder erhalten in jeder Station die Möglichkeit die Tiere über die bevorzugten Sinneskanäle zu erfahren (z.B. Riechen, Spüren, Sehen)

HP nimmt Diktiergerät zur Aufnahme der Tiergeräusche und Digitalkamera zum Fotografieren der Tiere

Die Körperliche Aktion bietet Sinnesverknüpfungen

Sinnesverknüpfungen ermöglichen individuelles Verständnis über Lebenswelt der Nutztiere

Möglichkeit des gemeinsamen Erfahrungs-Austausches beim Mittagessen

Angebot des HP für die Kinder ihre Arbeitsblätter hier schon einmal auszufüllen

Während des gesamten Aufenthaltes unterstützt der HP immer wieder die Kinder mit Förderbedarf und spielt gezielt die Handlungsebenen der

Kinder an

Dies ergibt sich aus dem Moment heraus (z.B. bei Sofia im Spiel mit dem Hund durch das Ball- Werfen oder durch das Essen eines gekochten

Ei, da sie bevorzugt oral austestet)

Tag 2:

Schluß

-teil

Letzte Möglichkeit zur Bearbeitung des Arbeitsblattes

Feedback Runde über schönstes Erlebnis

Auf freiwilliger Basis für alle

Verabschiedung des Hofes

Seite 56 von 92

2 Nach Günther (1986) lernen Kinder in der präliteral-symbolischen Phase als Grundlage des Schriftspracherwerbs, dass dreidimensionale Objekte auch zweidimensional

dargestellt werden können.

3 In der logografemischen Phase wird erkannt, dass Buchstaben in Verbindung mit gesprochener Sprache stehen. Die Bedeutung von Buchstaben für die Lautsprache kann

von deren grafischen Gehalt unterschieden werden, obwohl die Kinder selbst noch nicht schreiben können. Charakteristische Wörter wie bspw. NUTELLA können so schon

erkannt werden.

Tag

eb

uch-

Bla

tt

Für alle Schüler gilt, dass sie die Möglichkeit haben ihre Erfahrungen kreativ festzuhalten.

Nur einige Fragen geben den Schülern Vorgaben, die wichtig für die Weiterarbeit an Tag 3 sind. (Arbeitsblatt zu Tag 2 – siehe Anhang-)

Burak und Petra:

Erhalten die Möglichkeit Tiere zu malen

Erarbeitung des Themas auf Präliteral- symbolische Phase2 (Vgl. Günther 1986)

Erhalten Bildkarten und Wortkarten, die sie wie in einem Memory zusammenbringen können.

Erarbeitung der Logografemischen Phase3 (Vgl. Günther 1986)

Gestaltung der Buchstabenkarten zum Nachfahren (siehe Arbeitsblatt)

Schafft u.a. Anregungen für Burak selbst ein Wort zu schreiben, da Schreibverständnis vorhanden ist (nur kaum Deutsch)

Sofia:

Arbeit mit Bildkarten und Wortkarten

Arbeit primär auf Präliteral- symbolischer Phase; primär soll sie aber nur ihre Erfahrungen gestalterisch zusammentragen

Seite 57 von 92

9 Methodenplanung zum Thema: Frühstück (Tag 3)

Organisation

Der Heilpädagoge plant den Tagesablauf, die Umstrukturierung des Raumes für die

Partnerarbeit und organisiert die Materialien: Plakate, Kleber, Schere, Stifte. Außerdem lässt

er die Fotos vom Bauernhofbesuch am Vortag entwickeln und organisiert eine Lehrkraft als

Unterstützung.

Die Eltern unterstützen ihre Kinder im Zusammentragen des Unterrichtsmaterials und geben

den Kindern Lebensmittel für das Frühstück mit. Die Schüler bringen Stifte, Scheren, Kleber

und ihre Arbeitsblätter mit als auch Tierprodukte für das Frühstück (wenn möglich Produkte

aus ihren Stationen des Vortages).

Seite 58 von 92

Erarbeitung der Ziele für den Tag 3 Frühstück

Einleitung: Die Nah- und Fernziele für Tag 3 sind insofern wichtig als dass die Erfahrungsebenen vom Vortag weiter verarbeitet werden und sich

neue Handlungsmöglichkeiten und Wissenskompetenzen aufbauen können. Diese sind je nach Kind spezifisch (z.B. Sozialkompetenzen).

19 Schüler Sofia Burak Petra

Fern

-

zie

le

Die Schüler vertiefen das Wissen

um Aussehen, Haltung, Pflege und

Nutzen bestimmter Bauernhoftiere

und um die Herkunft

verschiedenster Lebensmittel.

Sophia lernt spezifische

Eigenschaften eines Nutztieres

kennen. Und dass es im

Gegensatz zu ihrer Spielente

Lebewesen gibt, die einen

bestimmten Nutzen haben und

Lebensmittel erzeugen können.

Burak lernt spezifische

Eigenschaften eines Nutztieres

kennen und er erweitert sein

Wissen um die Herkunft

verschiedenster Lebensmittel. Er

erfährt, dass man auch einen

Mitschüler um Hilfe bitten kann

und legt seine Schüchternheit in

Bezug auf Kommunikation ab.

Petra lernt spezifische

Eigenschaften eines Nutztieres

kennen und sie erweitert ihr

Wissen um die Herkunft

verschiedenster Lebensmittel. Sie

erfährt, dass man auch Mitschüler

um Hilfe bitten kann.

Na

h-

Zie

le

Die Schüler arbeiten mit einem

Partner zusammen. Sie gestalten

gemeinsam ein Plakat über ein

spezifisches Bauernhoftier mit

Aussagen über das Tier und

entsprechenden Fotos. Sie

erlernen dabei gegenseitige

Rücksichtnahme und Absprache.

Die Kreativität wird gefördert.

Sophia arbeitet mit einem Partner

zusammen, wählt mindestens ein

Foto aus und klebt dieses auf das

Plakat. Sie knetet ein Tier, welches

auf dem Plakat angebracht wird.

Die Sätze, die ihr von ihrem

Partner vorgelesen werden, nimmt

Sophia auf Tonband auf und hört

diese nach Fertigstelen des

Plakates noch einmal an.

Burak arbeitet mit einem Partner

zusammen. Er liest seinem Partner

mit Hilfe des Lehrers mindestens 5

Sätze des Arbeitsblattes vor. Er

wählt mindestens zwei Fotos aus,

welches er auf das Plakat klebt.

Petra arbeitet mit einem Mitschüler

zusammen. Sie liest ihrem Partner

mit Hilfe des Lehrers mindestens 5

Sätze des Arbeitsblattes vor und

wählt mindestens zwei Fotos aus,

welche sie auf das Plakat klebt.

Seite 59 von 92

Erarbeitung des Inhaltes (Elementarisierung) für Tag 3 Frühstück

Einleitung: Für das gemeinsame Frühstück liegen die frühesten Vorerfahrungen am Tag 2, der Bauernhofbesuch. Der Heilpädagoge (HP) kann

hierauf zurückgreifen. So hat er die Möglichkeit, mit Hilfe der Elementarisierung, alle Schüler in der weiteren Besprechung auf ihre Erfahrung zum

Thema Haustiere anzusprechen und kann ein Interesse an der Thematik erwirken.

19 Schüler Sofia Burak Petra

Vo

rerf

ahru

ng

en

der

Kin

de

r

Gemeinsamer

Bauernhofbesuch am

Vortag, evtl. Bauernhöfe

in der Umgebung oder

Verwandtschaft

Gemeinsamer

Bauernhofbesuch am Vortag,

evtl. Bauernhöfe in der

Umgebung oder

Verwandtschaft

Gemeinsamer Bauernhofbesuch am

Vortag, evtl. Bauernhöfe in der

Umgebung oder Verwandtschaft

Gemeinsamer Bauernhofbesuch am

Vortag, evtl. Bauernhöfe in der

Umgebung oder Verwandtschaft

Leb

en

sbe

zog

en

he

it

Lebensmittel stammen

nicht nur aus

Supermärkten

Um Tierprodukte zu

erhalten gibt es,

Personen, die sich um

die Pflege und

Verarbeitung von

Tierrohstoffen

kümmern

Die Tierprodukte

begegnen uns ständig

im Alltag (z.B. beim

Frühstück)

Tierrohstoffe haben eine

Vorgeschichte

Verarbeitete Tierrohstoffe gibt

es zum Essen, z.B. zum

Frühstück

Tierrohstoffe haben eine

Vorgeschichte

Verarbeitete Tierrohstoffe gibt es

zum Essen, z.B. zum Frühstück

Tierrohstoffe haben eine Vorgeschichte

Verarbeitete Tierrohstoffe gibt es zum

Essen, z.B. zum Frühstück

Seite 60 von 92

19 Schüler Sofia Burak Petra

Zugänge d

urc

h E

ntw

icklu

ng

Alterskonforme

Entwicklung ( z.B.

Entwicklungsstufen

nach Piaget erreicht)

mit

altersentsprechenden

Zugängen (Umwelt-

und Sozialerfahrungen

mit anderen Objekten

und Subjekten)

Kann die Bedeutung von Fotos

erkennen

Kann die Unterschiedlichkeit

von tierischen Produkten er-

schmecken und über Bilder

kognitiv zuteilen

Kann die Bedeutung von Fotos

erkennen und einfache, kurze Sätze

lesen.

Durch Neugierde ist Burak

probierfreudig -> Verknüpfung von

konkret- gegenständlicher und

abstrakter Erfahrung

Kann die Bedeutung von Fotos

erkennen und einfache, kurze Sätze

lesen.

sa

ch-

und s

ch

üle

r-

gere

chte

r

Ve

rmittlu

ng

sw

eg

Abstrakt- Begrifflich

(wie z.B. ein Buch)

Arbeitsblätter

Bilder

über Bilder vom Hof

über haptisches Material (z.B.

ein Ei)

über Tonimitationen

Abstrakt- begrifflich

Über Bilder und einfache Sätze

Abstrakt- begrifflich

Über Bilder und einfache Sätze

Lern

we

gg

esta

ltung

(meth

o-

dis

ch)

Gruppendiskussion bei gemeinsamem Frühstück

Partnerarbeit

Seite 61 von 92

Erarbeitung der Handlungsebenen für Tag 3 Frühstück

Einleitung: Da jedes Kind anders wahrnimmt und verarbeitet, sollte die Frühstücksituation so gestaltet sein, dass möglichst viele Sinne

angesprochen werden. Lebensmittel an sich bieten schon einmal basale Stimulation, da der Kaumuskel beim Essen angesteuert wird. Ebenso das

Fühlen und Schmecken und Riechen führen in unserem Gehirn zu zahlreichen Verbindungen von Synapsen und Hirnfeldern. Das kann sich der HP

beim Vermitteln von Lerninhalten über die Handlungsebenen zu Nutze machen.

19 Schüler Sofia Burak Petra

basa

l-

perz

eptiv

Schüler (Sch.) haben

eine altersübliche

Entwicklung

Sch. können sich mit

der Umwelt

auseinandersetzen

Sch. haben die

Fähigkeit die Pflege

eines Nutztieres mit

allen Sinnen zu

erkennen

Sch. sind dazu fähig

Wörter sinnlich zu

erfahren

Z.B. durch Fütterung

Schmecken von

Lebensmitteln

Spüren von Lebensmitteln

Schmecken von Lebensmitteln

(z. B. unterschiedliche

Milchsorten: Kuhmilch,

Schafsmilch, Ziegenmilch)

Spüren von Lebensmitteln

Schmecken von Lebensmitteln

Spüren von Lebensmitteln

Konzentration auf einen

Geschmack im Vergleich zu

unterschiedlichen Geschmäckern

An

scha

ulic

h

Fotos

Z.B. Bilder der Milchkuh

auf dem Milchkarton

Fotos

Lebensmittel

Fotos

Lebensmittel

Seite 62 von 92

19 Schüler Sofia Burak Petra

Ko

nkre

t-

geg

en

stä

nd

lich

-siehe vorherige Seite- Schälen eines Ei

Schmieren der Butter

Auseinandersetzen mit

unterschiedlichen Lebensmitteln

Z.B. Wurst betrachten und

schneiden

Auseinandersetzen mit

unterschiedlichen Lebensmitteln

z.B. Wurst betrachten und schneiden

Ab

str

akt

-siehe vorherige Seite- Möglicherweise Verknüpfung

von Bildern auf Verpackungen

zum Schriftzug

Schriftsprache in Form einfacher

Sätze

z.B. Schriftzüge auf dem

Milchkarton oder der

Käseverpackung

Schriftsprache in Form einfacher Sätze

z.B. Schriftzüge auf dem Milchkarton

oder der Käseverpackung

Mo

torik/S

ozia

lve

rha

lte

n u

. K

om

mu

nik

atio

n Die Gruppendiskussion

ermöglicht

rücksichtsvollen

Umgang mit den

Meinungen Anderer

Durch Partnerarbeit

wird die

Kommunikation und

soziale Interaktion

gefördert, gegenseitige

Rücksichtnahme wird

geübt

Die Gruppendiskussion

ermöglicht Sofia Teilhabe am

Ganzen und kann sich durch

ihre Erfahrungen integrieren

(z.B. mit dem Diktiergerät oder

dem Zeigen eines

Mitgebrachten Gänse-Eis)

Durch Partnerarbeit wird die

Kommunikation und soziale

Interaktion gefördert,

gegenseitige Rücksichtnahme

wird geübt

Die Gruppendiskussion lockt Burak

aus seiner Isolation, denn wenn er

eine tolle Erfahrung mitteilen will,

dann muss er dies in der deutschen

Sprache versuchen

Durch Partnerarbeit wird die

Kommunikation und soziale

Interaktion gefördert, gegenseitige

Rücksichtnahme wird geübt

Die Gruppendiskussion ermöglicht

Petra zu lernen sich verbal zu äußern,

indem sie andere ausreden lässt und

sich selbst mitteilt

Durch Partnerarbeit wird die

Kommunikation und soziale Interaktion

gefördert, gegenseitige

Rücksichtnahme wird geübt

Seite 63 von 92

Ablauf Tag 3 Frühstück

Tag 3: Anfang

Der Heilpädagoge hat mit einer Hilfskraft im Vorfeld die Tische zusammengeschoben, sodass ein großer gemeinsamer Essbereich entsteht.

Wenn die Kinder alle im Klassenzimmer sind, richtet die Klasse gemeinsam den großen Esstisch. Der Heilpädagoge leitet im Vorfeld ein, dass

die Kinder während des Anrichtens darauf achten sollen, ob sie die Produkte zum Frühstück den Tierprodukten vom Bauernhofbesuch zuordnen

können. Während des Frühstückes können sich die Kinder über die Tierprodukte austauschen. Dabei können die Kinder ihre Arbeitsblätter und

die Produkte von dem Frühstückstisch nutzen. Die Schüler mit Förderbedarf erhalten Assistenz und können sich auch über Bilder oder

Tonbandaufnahmen vom Vortag mitteilen.

Der Heilpädagoge klärt die Schüler nach dem Frühstück über das weitere Vorgehen auf: Die Schüler sollen die Tische so zusammenstellen, dass

immer 2 Schüler zusammenarbeiten können und ausreichend Platz haben. Die Schüler wurden am Vortag bereits einem Partner zugeteilt. Mit

diesem und mit Hilfe des am Vortag bearbeiteten Arbeitsblattes über ein Bauernhoftier haben die Schüler nun die Aufgabe, ein Plakat zu

gestalten, indem sie die richtigen Informationen des Arbeitsblattes in großer Schrift auf das Plakat abschreiben und mit passenden Fotos, die am

Vortag gemacht wurden und nun auf einem separatem Tisch ausliegen, gestalten. Die Schüler dürfen sich die Farbe des Plakates aussuchen.

Der Heilpädagoge hat im Vorfeld bereits ein Plakat gestaltet und präsentiert es den Schülern, damit sie eine Vorstellung des Endergebnisses

haben.

Tag 3: Mittel-

teil

Die Schüler haben 1,5 Stunden Zeit, um ihr Plakat zu gestalten. Sophia erhält Knete, mit der sie beispielsweise das jeweilige Tier kneten und das

Ergebnis ebenfalls auf das Plakat kleben könnte. Hierzu erhält sie die Hilfe des Partners und ggf. die des Heilpädagogen. Der Partner wurde

aufgefordert, Sophia die Sätze vorzulesen, bevor er sie auf das Plakat schreibt. Die vorgelesenen Sätze nimmt Sophia auf einem Diktiergerät auf,

damit sie sich die Aussagen noch einmal anhören kann. Beim Aussuchen der passenden Fotos kann Sophia aktiv mitarbeiten und auch beim

Aufkleben auf das Plakat kann sie aktiv werden. Burak und Petra sollen einige Sätze auf den Arbeitsblättern mit Hilfe ihres Partners und des

Heilpädagogen laut lesen, bevor sie abgeschrieben werden.

Tag 3: Schlus

s- teil

Die gestalteten Plakate werden an den Wänden aufgehängt, um sie am letzten Tag der Projektwoche noch einmal zu begutachten und zu

präsentieren. Es erfolgt eine kurze Besprechung über den Tag und einen Ausblick auf die Stationsarbeit am nächsten Tag.

Seite 64 von 92

Tag

eb

uch

-

Bla

tt

Am heutigen Tag arbeiten die Kinder Plakate und Kollagen aus

Daher gibt es an Tag 3 kein Tagebuchblatt

Die Erfahrungswerte werden über Plakate visualisiert und besprochen

Seite 65 von 92

10 Methodenplanung zum Thema: Haustiere (Tag 4)

Organisation:

Die Eltern werden an einem Elternabend über das Thema und die Arbeit an Tag 4 informiert.

Sie werden gefragt, welche Vorerfahrungen die Schüler mit Haustieren haben und welche

Familien selbst Haustiere haben. Es wird geklärt, welche Familie einen Hund oder ein

Kaninchen besitzt, mit denen sie die Klasse besuchen könnte. Auch über die Hausarbeit,

den Tagebucheintrag und die erforderliche Unterstützung werden die Eltern informiert.

Der Heilpädagoge kümmert sich um alle notwendigen Materialien, um die Reservierung 3

verschiedener Klassenräume und um die Aufklärung von 2 weiteren Lehrern über den

Tagesablauf und die jeweiligen Aufgaben

Seite 66 von 92

Erarbeitung der Ziele für den Tag 4

Einleitung: Bevor der Heilpädagoge eine Unterrichtseinheit plant, ist es notwendig zu wissen, welche Lernziele, bzw. Lernchancen er den

Schülern an diesem Tag ermöglichen möchte. Zum Teil sind die Ziele bei allen Schülern gleich, bei einigen Schülern unterscheiden sie sich

jedoch je nach Art der Vorerfahrungen, Ressourcen, Interessen und Fähigkeiten.

19 Schüler Sofia Burak Petra

Fern

zie

le

Die Schüler lernen

spezifische

Eigenschaften des

Hundes, der Katze und

des Kaninchens kennen.

Sie arbeiten in einer

Gruppe und erlernen

somit gegenseitige

Rücksichtnahme und

Hilfsbereitschaft.

Sophia lernt, dass ein Hund, eine

Katze und ein Kaninchen andere

Eigenschaften besitzen, als ihre

Ente und versorgt und gepflegt

werden müssen. Sie fühlt sich als

Mitglied einer Gruppe.

Burak lernt spezifische Eigenschaften

des Hundes, der Katze und des

Kaninchens kennen. Er fühlt sich als

Mitglied einer Gruppe und erfährt,

dass seine sprachlichen Defizite

keinen Grund darstellen, sich von den

anderen Schülern abzugrenzen.

Er lernt, dass das Halten von

Haustieren, wie z.B. dem Hund seiner

Tante zeitaufwendig und mit Pflege

und Verantwortung verbunden ist.

Petra lernt spezifische Eigenschaften

des Hundes, der Katze und des

Kaninchens kennen.

Sie fühlt sich als Mitglied einer Gruppe

und erfährt, dass man auch die

Mitschüler um Hilfe bitten, bzw. ihnen

Fragen stellen kann.

Sie lernt, dass man sich um ein

Haustier kümmern und es pflegen

muss, und das Tier vom Menschen

abhängig ist.

Seite 67 von 92

19 Schüler Sofia Burak Petra

Na

hzie

le

Die Schüler gehen die

verschiedenen Stationen

durch und machen

unterschiedliche

Sinneserfahrungen. Sie

hören den Aussagen der

Lehrkraft zu und können

diese Informationen

wiedergeben.

Sophia macht unterschiedliche

Sinneserfahrungen. Sie macht bei

jeder Station einen Abdruck des

jeweiligen Gebisses auf einem

Stück Knete.

Burak macht unterschiedliche

Sinneserfahrungen. Er wiederholt

nach jedem Durchgang einer Station

mindestens einen Satz, der eine

Information über das entsprechende

Tier enthält.

Petra macht unterschiedliche

Sinneserfahrungen. Sie wiederholt

nach jedem Durchgang einer Station

mindestens einen Satz, der eine

Information über das entsprechende

Tier enthält

Seite 68 von 92

Erarbeitung des Inhaltes (Elementarisierung) für Tag 4

Einleitung: Für den Heilpädagogen ist es wichtig zu wissen, welche Vorerfahrungen die Schüler bereits besitzen, welche Rolle ein bestimmtes

Thema im Leben der Schüler spielt und auf welcher Entwicklungsstufe sich die Schüler befinden, um bei der Vermittlung von Wissen am

bisherigen Erkenntnis- und Entwicklungsstand anzuknüpfen und so einen bestmöglichen Lernerfolg zu erreichen.

19 Schüler Sofia Burak Petra

Vo

rerf

ahru

ng

en

der

Kin

de

r

Teilweise eigene

Haustiere, Bauernhöfe

in der Familie

2 Eltern arbeiten im

Tierheim

Hat eine Katze zuhause

Der Opa ist Jäger

Buraks Tante hat einen Hund, der

oft zu Besuch kommt

Hat ein Kaninchen zu Hause,

welches vorwiegend von der

Mutter gepflegt wird

Der Vater arbeitet als Metzger

Leb

en

sbe

zog

en

h

eit

Sozialer und

verantwortungsvoller

Umgang mit

Haustieren

Fürsorglicher Umgang sowohl

mit Mensch als auch Tier

Darüber hinaus: sozialer

Kontakt mit der Umwelt

Das Thema Tiere übt eine

Faszination auf ihn aus und fördert

ihn im Gebrauch der Sprache, wenn

er dann mehr Tiere benennen und

deren Eigenschaften aufzählen kann

Planung der Versorgung ihres

Kaninchens -> es ist mehr als

nur ein Kuscheltier

Seite 69 von 92

19 Schüler Sofia Burak Petra

Zugänge d

urc

h E

ntw

icklu

ng

Durch altersübliche

Entwicklung sind

gewisse Reife- und

Reifungsprozesse

gegeben, die ein

natürliches

Auseinandersetzen mit

der Umwelt möglich

machen (z.B. durch

Spielen mit Haustieren

oder beim Spaziergang

mit Eltern...)

Kann Fotos von Haustieren

selber machen, da sie die

manipulative Tätigkeit des

Fotos versteht

Versteht Ursache-

Wirkungsprinzip

Basal- perzeptive

Wahrnehmung

Wechselt zwischen mehreren Stufen

Dominierende Tätigkeit ist konkret-

gegenständlich, vermutlich wegen

eingeschränkter deutscher

Sprachkenntnisse

Benötigt daher greifbares

Unterrichtsmaterial, welches

Sinneserfahrungen ermöglicht

Diese sollten mit deutschen Wörtern

abstrakt untermalt werden

Sie handelt zwischen

anschaulich, konkret

gegenständlich und einzeln

auch abstrakt

Bildhafte Darstellungen von

Funktionen helfen ihr zu

verstehen.

sa

ch-

und s

ch

üle

r-

gere

chte

r V

erm

ittlu

ng

s-

we

g

Bilder

Bücher

Zeichenbücher

Filme

Tonbänder

Anschauungsmaterial (Fotos,

Filme, Material zum Spüren mit

allen Sinneskanälen) und

Möglichkeiten zum

Ausprobieren

Bilder

Symbole

Schrift

Hörkassette zum vor- und zurück

spulen

„Tiere zum Anfassen“

Symbole

Fotos

Bilder

Hörgeschichten mit Bildern zum

Malen

Einfache Sachbücher in leicht

verständlicher Sprache

Lern

we

g

ge

-

sta

ltu

ng

(meth

o-

dis

ch

)

Stationsarbeit

Seite 70 von 92

Erarbeitung der Handlungsebenen für Tag 4

19 Schüler Sofia Burak Petra

basa

l-

perz

eptiv

Die

Handlungsebene

ist

altersentsprechen

d bereits

weiterentwickelt.

Fotos

Konkrete

Gegenstände

zum Anfassen

Einfache Sätze,

die die Fotos

untermalen.

Kann oral die Form einer

Gummi-Ente erspüren-> dies

lässt sich bestimmt auf andere

Gummitiere übertragen

Somit könnte S. Unterschiede

der Tiere erfahren

Buraks Handlungsebene ist schon

weiterentwickelt

Petras Handlungsebene ist schon

weiterentwickelt

An

scha

ulic

h Fotos und Filme über Tiere

sprechen Sophia an

Fotos und einzelne geschriebene

Wörter kann Burak entschlüsseln

Symbole und bildhafte

Funktionsweisen wecken ihr Interesse

Ko

nkre

t-

geg

en

stä

nd

-

lich

Gegenstände zum Anfassen,

Kneten und Wegwerfen, aktiver

Umgang mit Tieren

Gegenstände zum Anfassen, aktiver

Umgang mit Tieren

Gegenstände zum Anfassen, aktiver

Umgang mit Tieren

Ab

str

akt

Eher ungeeignet Burak kann einzelne, einfache

Worte lesen

Kann Bildkarten Wortkarten zuteilen

Petra kann einzelne, einfache Worte

gut lesen und schreiben

Kann Bildkarten Wortkarten zuteilen

Seite 71 von 92

Ablauf Tag 4

Tag 4:

Anfang

Die Schüler werden über den Tagesablauf aufgeklärt, Regeln werden aufgestellt, Pausenzeiten und Arbeitszeiten werden festgelegt, die Schüler

werden in 3 Gruppen mit je 7 Schülern eingeteilt, die Reihenfolge der Stationen wird besprochen. Die Gruppen werden durch das Ziehen von

Bildkarten eines bestimmten Tieres (Hund, Katze oder Kaninchen) eingeteilt, so dass es keine Ungerechtigkeiten gibt und die Gruppen

heterogen sind.

Tag 4:

Mittel-

teil

Es gibt 3 Stationen (Hund, Katze, Kaninchen), die jeweils in 30 min. erarbeitet werden. Zwischen den Stationen folgt eine 5-minütige Pause für

den Raumwechsel. Nach dem Durchgang der 3 Stationen erfolgt eine 20-minütige Pause. Daraufhin trifft sich die gesamte Klasse und wird in 2

Gruppen eingeteilt. 2 Elternteile besuchen die Schüler mit einem Hund und einem Kaninchen. Die beiden Gruppen beschäftigen sich jeweils eine

halbe Stunde mit dem Hund und eine halbe Stunde mit dem Kaninchen.

Tag 4:

Schluss

-teil

Am Ende erfolgt eine Nachbesprechung von 30 Minuten. Sophia darf der Klasse ihre Knete mit den Abdrücken der verschiedenen Gebisse

präsentieren und die Schüler erhalten die Aufgabe, zu Hause einen Eintrag in ihr Tagebuch zu machen.

Seite 72 von 92

Tagebu

ch-

Blatt

Die Schüler erhalten die Aufgabe, zu Hause einen Tagebucheintrag zu machen. Sie erhalten hierzu Leitfragen:

-Von welchen Tieren stammen Hund, Katze und Kaninchen ab?

-Welche Versorgung benötigen der Hund, die Katze und das Kaninchen täglich?

-Welche Gegenstände sind hierzu notwendig?

-Wo leben und schlafen der Hund, die Katze und das Kaninchen?

-Wie sieht das Fell des Hundes, der Katze und des Kaninchens aus?

Zusätzlich sollen die Schüler Fotos des jeweiligen Tieres aus Zeitschriften oder Zeitungen aussuchen, ausschneiden und in das Tagebuch

einkleben. Die Eltern unterstützen ihre Kinder dabei, indem sie Hilfestellung bei möglichen Problemen in der Rechtschreibung geben.

Für Sophia, Burak und Petra schreibt der Heilpädagoge einfache Sätze in großen Buchstaben vor, die dann zu Hause von den drei Schülern

nachgefahren werden. Die Fotos werden wie von den anderen Schülern mit Hilfe der Eltern ebenfalls selbstständig ausgesucht.

Seite 73 von 92

10.1 Beschreibung der Stationen

Station 1: Der Hund

Abstammung:

An einer Zeitleiste hängt ein Bild von einem Wolf, die Zeitleiste führt zu einem Bild von einem

Hund. Mit der Zeitleiste wird verdeutlicht, dass der Hund vom Wolf abstammt und vor 14000

Jahren noch ein wildes Tier war. Der Lehrer erklärt, dass der Mensch den Wolf gezähmt hat,

um ihn zum Jagen und Hüten zu nutzen.

Aussehen:

Auf einem Tisch liegen Bilder verschiedener Hunderassen. Der Lehrer erklärt, dass Hunde

sich im Aussehen unterscheiden können, jedoch bestimmte Merkmale immer gleich sind.

Kurzes und langes Hundefell kann ertastet werden. Die Schüler erkennen, dass es sich

unterschiedlich anfühlt.

Die Größe eines Hundes wird durch Modellhunde (beispielsweise aus Holz) in drei Größen

(klein, mittel, groß) dargestellt, die an einer Latte mit Zentimeterangaben stehen. Die Schüler

können die Größenangaben ablesen und die Größen der Hunde mit der eigenen

Körpergröße vergleichen.

Auf einem weiteren Tisch liegt das Gebiss eines Hundes. Die Kinder können es ertasten und

erkennen, dass der Hund schärfere Zähne hat als der Mensch. Sie können die Zähne zählen

und mit der Anzahl der Zähne des Menschen vergleichen. Der Lehrer erklärt, dass das

Gebiss zum Kauen von Fleisch ausgerichtet ist. Sophia erhält ein Stück Knete und kann

darauf die Zähne des Gebisses abdrücken, um zu erkennen, dass ein Hund scharfe und

spitze Zähne hat.

Haltung und Pflege:

Auf dem Boden liegen verschiedene Gegenstände, die zum täglichen Umgang mit einem

Hund benötigt werden: Leine, Halsband, Futternapf mit Trockenfutter und Wasser,

Hundebett, Bälle, Hundebürsten. Die Gegenstände können von den Schülern angefasst

werden. Sophia kann die Bälle werfen und das Halsband mit Leine an einem der

Modellhunde befestigen, um deren Zweck zu begreifen.

Verwendung:

Auf einem Tisch liegen Fotos von Hunden in verschiedener Verwendung: Polizeihund,

Rettungshund, Hofhund, Jagdhund, Hütehund, Schlitten- und Familienhund. Den Schülern

wird erklärt, dass Hunde schlaue Tiere sind, die für verschiedene Zwecke ausgebildet

werden können und dass bestimmte Rassen für bestimmte Zwecke gut geeignet sind. Die

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Fotos sind mit den Bezeichnungen der Hunderassen sowie deren Nutzung beschriftet. (z.B.:

Der Husky als Schlittenhund).

Geräusche:

Auf einem Diktiergerät wurde das Gebell von Hunden in verschiedenen Größen

aufgenommen. Die Schüler, insbesondere Sophia, Burak und Petra können die Geräusche

abspielen und nachahmen. Der Lehrer weist darauf hin, dass sich das Gebell eines sehr

kleinen Hundes anders anhört als das Gebell eines großen Hundes.

Station 2: Die Katze

Abstammung:

An einer Zeitleiste hängt ein Bild von einer Wildkatze. Die Zeitleiste führt zu einem Bild von

einer Hauskatze. Mit der Zeitleiste wird verdeutlicht, dass die Katze bis vor 4000 Jahren wild

war und vom Menschen gezähmt wurde, um Mäuse und Ratten zu fangen.

Aussehen:

Auf einem Tisch liegen Bilder verschiedener Katzenrassen. Der Lehrer erklärt, dass Katzen

sich in ihrer Farbe und der Felllänge unterscheiden können, jedoch bestimmte Merkmale

immer gleich sind. Kurzes und langes Katzenfell kann ertastet werden. Die Schüler

erkennen, dass es sich unterschiedlich anfühlt.

Die Größe einer Katze wird durch eine Modellkatze (beispielsweise aus Holz) dargestellt, die

an einer Latte mit Zentimeterangaben steht. Die Schüler können die Größenangabe ablesen

und die Größe der Katze mit der eigenen Körpergröße vergleichen.

Auf einem weiteren Tisch liegt das Gebiss einer Katze. Die Kinder können es ertasten und

erkennen, dass die Katze schärfere Zähne hat als der Mensch. Sie können die Zähne zählen

und mit der Anzahl der Zähne des Menschen vergleichen. Der Lehrer erklärt, dass das

Gebiss zum Kauen von Fleisch ausgerichtet ist. Sophia erhält ein Stück Knete und kann

darauf die Zähne des Gebisses abdrücken, um zu erkennen, dass eine Katze scharfe und

spitze Zähne hat. Sie kann den Abdruck der Katze mit dem Abdruck des Hundes vergleichen

und erkennen, dass der Hund ein größeres Gebiss hat.

Haltung und Pflege

Auf dem Boden liegen verschiedene Gegenstände, die zum täglichen Umgang mit einer

Katze benötigt werden: Ein Futternapf mit Trockenfutter und Wasser, ein Katzenbett, diverse

Spielsachen, eine Katzenbürste, eine Katzentoilette mit Streusand und ein Kratzbaum. Die

Gegenstände können von den Schülern angefasst werden. Sophia kann die Spielsachen

ertasten und erkunden.

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Verhalten

An einer Leinwand wird ein kurzer Filmausschnitt abgespielt, in dem verdeutlicht wird, wie

sich die Katze an ihre Beute heranschleicht und diese fängt.

Geräusche

Auf einem Diktiergerät wurde das Miauen einer Katze aufgenommen. Die Schüler,

insbesondere Sophia, Burak und Petra können das Geräusch abspielen lassen und

nachahmen.

Station 3: Das Kaninchen

Abstammung

An einer Zeitleiste hängt ein Bild von einem Wildkaninchen. Die Zeitleiste führt zu einem Bild

von einem Kaninchen. Mit der Zeitleiste wird verdeutlicht, dass das Kaninchen bis vor vielen

Jahren ein wildes Tier war, das in Wäldern und Feldern lebte.

Aussehen

Auf einem Tisch liegen Bilder von einem Stallhasen und einem Kaninchen. Der Lehrer

erklärt, dass Hasen größer sind als Kaninchen und häufig geschlachtet werden. Das Fell

eines Kaninchens kann ertastet werden. Die Schüler erkennen, dass sich das Fell sehr

weich anfühlt.

Die Größe eines Stallhasen und eines Kaninchens wird durch Modelltiere (beispielsweise

aus Holz) in zwei Größen dargestellt, die an einer Latte mit Zentimeterangaben stehen. Die

Schüler können die Größenangaben ablesen und die Größen des Hasen bzw. des

Kaninchens mit der eigenen Körpergröße vergleichen.

Auf einem weiteren Tisch liegt das Gebiss eines Kaninchens. Die Kinder können es ertasten

und erkennen, dass das Kaninchen scharfe Schneidezähne hat. Sie können die Zähne

zählen und mit der Anzahl der Zähne des Menschen vergleichen. Der Lehrer erklärt, dass

das Gebiss zum Kauen von Pflanzen ausgerichtet ist. Sophia erhält ein Stück Knete und

kann darauf die Zähne des Gebisses abdrücken, um zu erkennen, dass ein Kaninchen sehr

kleine Zähne hat.

Haltung und Pflege

Auf dem Boden liegen verschiedene Gegenstände, die zur Haltung eines Kaninchens

benötigt werden: ein Kaninchenstall bzw. Käfig mit Stroh, ein kleiner Futternapf mit Körnern,

Karotten, Äpfeln, Salat, Löwenzahn, Heu, eine Trinkflasche und ein Freilaufgehege, in dem

Gras liegt. Sophia darf das Gemüse ertasten und wenn sie möchte probieren. (Es wird

danach ausgetauscht).

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Verhalten

In einem kurzen Filmausschnitt wird gezeigt, wie ein Kaninchen über einen Rasen hoppelt

und sich putzt.

10.2 Beschreibung der Tierbesuche

Besuch des Hundes

Die Schüler sitzen in einem Halbkreis auf Stühlen, so dass jeder Schüler den Hund und

seinen Besitzer gut sehen kann. Die Mutter kommt mit dem Hund herein, begrüßt die

Schüler und stellt sich und den Hund vor. Bevor sie mit dem Hund im Halbkreis an den

Schülern vorbeigeht, so dass Jeder den Hund einmal anfassen kann, fragt sie, ob sich einer

der Schüler fürchtet und stellt Regeln auf, beispielsweise dass man sich in Anwesenheit des

Hundes ruhig verhalten sollte oder den Hund nicht am Schwanz ziehen darf, da er sonst

beißen könnte. Nach einer Streichelrunde setzt sich die Mutter auf den Boden in die Mitte

des Halbkreises und erzählt, welche Aufgaben man täglich erledigen muss, wenn man einen

Hund besitzt: Man muss drei Mal täglich spazieren gehen, der Hund braucht zwei Mal täglich

sein Futter und immer frisches Wasser, er sollte wenn möglich einmal täglich gebürstet

werden, möchte hin und wieder spielen, beispielsweise mit einem Ball, man muss

regelmäßig zum Tierarzt gehen um den Hund impfen zu lassen, oder wenn der Hund krank

wird. Wenn man einen jungen Hund bekommt, benötigt man viel Zeit, um ihn zu erziehen

und ihm Kommandos beizubringen. Danach zeigt sie den Schülern, welche Kommandos der

Hund kennt und wie man ihm die richtigen Zeichen gibt. Im Anschluss fragt sie Sophia, ob

sie eine Runde im Zimmer mit dem Hund an der Leine gehen möchte. Dann entfernt sie den

Hund von der Leine und gibt Sophia einen Ball, den sie werfen kann und der Hund

zurückbringt. Anschließend fragt sie in die Runde, welcher Schüler Lust hätte, ebenfalls mit

dem Hund zu spielen oder ihn an der Leine zu führen. Nach einer halben Stunde bittet sie

die Kinder, sich wieder auf ihre Plätze zu setzten. Sie teilt ihnen mit, dass der Hund jetzt

müde sei und die Schüler deshalb nicht länger mit ihm spielen können. Sie verabschiedet

sich und die Lehrkraft begibt sich mit den Schülern in den Raum, in dem sich das Kaninchen

befindet, bzw. in den dritten Raum, um den Tag abzuschließen.

Besuch des Kaninchens

Die Schüler sitzen in einem Halbkreis auf Stühle, in der Mitte des Halbkreises befindet sich

das Kaninchen in einem Freilaufgehege. Die Schüler können das Kaninchen beobachten,

solange die Mutter sich und das Tier vorstellt und erzählt, was man bei der Haltung eines

Kaninchens beachten muss: Das Kaninchen braucht täglich Körnerfutter, Heu und frisches

Obst und Gemüse wie Äpfel, Karotten oder Salat sowie immer frisches Wasser. Der Stall

muss regelmäßig, mindestens einmal pro Woche ausgemistet werden. Das Kaninchen liebt

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es, wenn es draußen in einem Freigehege hoppeln kann. Außerdem muss man auch mit

einem Kaninchen regelmäßig einen Tierarzt besuchen, um es zu impfen und die Krallen

schneiden zu lassen. Kaninchen sind Herdentiere, d.h. ein Kaninchen alleine zu halten wäre

ungünstig. Das Kaninchen muss gezähmt werden und mag es, vorsichtig gestreichelt zu

werden, jedoch braucht es auch seine Ruhe. Die Lehrkraft frägt Petra, ob ihr Kaninchen

gleich aussieht bzw. welche Unterschiede es gibt. Im Anschluss setzt die Mutter das

Kaninchen in eine offene Kiste und gibt diese im Halbkreis herum, so dass jeder Schüler das

Kaninchen streicheln kann. Dann erklärt sie den Schülern, dass das Kaninchen nun müde ist

und seine Ruhe haben möchte. Die Lehrkraft geht mit den Schülern in den Raum, in dem

sich der Hund befindet, bzw. zurück in den dritten Raum, um den Tag abzuschließen.

11 Methodenplanung zum Thema: Karneval der Tiere (Tag 5)

Organisation

In der Vorarbeit setzt sich der Heilpädagoge mit dem Musikstück „Karneval der Tiere“ von

Camille Saint-Saens auseinander und bereitet alle Materialien für den Tag vor. Dabei achtet

er auf folgende Aspekte:

Spezialisierung auf die Sätze 2 (Hühner und Hähne), 4 (Schildkröten), 7

(Aquarium), 8 (Persönlichkeiten mit langen Ohren) und 10 (Vogelhaus), da die

Schüler an die Erfahrungen der vorherigen Tage anknüpfen können

Organisation einer CD des Stückes, eines CD-Players, sowie die Reservierung

des Turnraumes der Schule zur Durchführung

Klanghölzer und Trommeln für musikalische Begleitung der Kinder zum Stück als

Einführung

Erstellen von Bildkarten der im Stück vorkommenden Tiere mit entsprechenden

Namen

Die Schüler bringen die gesammelten Erfahrungen der letzten Tage zum Thema Haustiere in

die Durchführung mit ein. Dabei benutzen sie das mitgebrachte Tagebuch der Projektwoche.

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Erarbeitung der Ziele für den Tag 5

Einleitung: Die folgenden Ziele beziehen sich vorwiegend auf die Motorik und die Ausbildung der sozialen Kompetenzen der Schüler. Des Weiteren

knüpfen sie an die Vorerfahrungen der letzten Tage an, um das Wissen zum Thema Haustiere auszubauen und zu festigen.

19 Schüler Sofia Burak Petra

Fern

zie

le

Die Schüler erkennen

Unterschiede zwischen

Mensch und Tier, sowie

zwischen den einzelnen

Tieren untereinander.

Geräusche, Mimik und

Verhalten der Tiere

sollen dabei verinnerlicht

werden.

Sofia erkennt den Unterschied

zwischen Mensch und Tier, sowie

zwischen den Tieren

untereinander. Sie erlebt Freude

an entwicklungsentsprechender

Bewegung zur Musik und knüpft

soziale Kontakte zu den anderen

Mitschülern durch gemeinsame

Betätigungen.

Burak findet sich in die

Klassengemeinschaft ein und legt

seine Verschlossenheit gegenüber

anderen Kindern ab.

Er soll außerdem seine

visumotorischen Fähigkeiten weiter

ausbauen und festigen.

Petra baut ihre motorischen Fähigkeiten

weiter aus und erlernt den gezielten

Einsatz dieser in entsprechenden

Situationen.

Na

hzie

le

Die Schüler setzen sich

durch musikalische

Begleitung mit den

Verhaltensweisen der

vorkommenden Tiere im

Stück auseinander und

imitieren diese mithilfe

der bisher gesammelten

Erfahrungen.

Sofia übt rhythmische

Bewegungen mithilfe von

Taktstöcken zur Musik aus und

sammelt sowohl taktile,

motorische als auch visuelle

Erfahrungen, die auf das Thema

abgestimmt sind.

Durch das gemeinsame Bewegen zur

Musik erlebt Burak ein

Gemeinschaftsgefühl. Das Bewegen

zur Musik ohne Worte und mithilfe von

Tierlauten umgeht Buraks sprachliche

Schwierigkeiten und bietet die

Möglichkeit sich zu öffnen. Burak ist

am Ende des Angebots mindestens

dreimal kommunikativ mit anderen

Kindern in Kontakt getreten.

Petra soll den gezielten Einsatz von Mimik

und Gestik erlernen, indem sie passend

zum Musikstück die Tiere imitiert.

Durch langsame, schnelle, laute und leise

Phasen im Stück soll Petra lernen sich

sowohl mit dem ganzen Körper

einzubringen, als auch sich in den

entsprechenden Situationen

zurückzunehmen.

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Erarbeitung des Inhaltes (Elementarisierung) für Tag 5

Einleitung: Anknüpfend an die allgemeinen Vorerfahrungen mit Tieren und denen aus den vergangenen Projekttagen, soll das Thema „Karneval

der Tiere“ an die Lebenswelt der Kinder angeglichen und inhaltlich auf die Entwicklung abgestimmt werden, um gezieltes Lernen zu ermöglichen.

Erarbeitung der Handlungsebenen (Tag 5)

19 Schüler Sofia Burak Petra

Ba

sal -

perz

eptiv - Altersübliche Entwicklung ist

bei den Schülern vorhanden

- motorische

Auseinandersetzung mit Thema

ist gegeben

- Musik als Medium zur

Veranschaulichung

- Bildkarten zur Einleitung und

Veranschaulichung der

vorkommenden Tiere im

hören der Musik und der einzelnen Instrumente, die die entsprechenden Tiere darstellen

durch Bewegung und Tanz zur Musik den Körper spüren

An

scha

ul

ich

Taktstöcke zur Veranschaulichung des Rhythmus der Musik

Bewegungen der Mitschüler imitieren/beobachten

Ko

nkre

t-

geg

en

stä

nd

-

lich

Instrumente zum Anfassen

adäquates Verwenden der Instrumente

durch Wiederholung der Sätze des Stückes aktive Auseinandersetzung

Seite 80 von 92

Erarbeitung der Handlungsebenen (Tag 5)

19 Schüler Sofia Burak Petra

Ab

str

akt

jeweiligen Satz Zuordnung von Name zu

abgebildetem Tier

Durch Bildkarte mit Tier und

Name einfache

Veranschaulichung des im

Musiksatz vorkommenden

Tieres

Einstimmung/

Motivation

Bildkarten den einzelnen Tieren zuteilen

und dementsprechend vorbereitet auf

den Musiksatz sein

Seite 81 von 92

Ablauf Tag 5

Tag 5:

Anfang

(ca. 20

Minuten)

Die Kinder sollen sich in einem Sitzkreis im Turnraum einfinden. Ihnen werden die Bildkarten der Hühner/Hähne, Schildkröte, Fische, Esel und

Vögel nacheinander gezeigt, da diese den Inhalt der später vorgespielten Sätze wiederspiegeln und dem Thema der Projektwoche entsprechen.

Hierbei frägt der Heilpädagoge zu jedem Tier die Kenntnisse der Schüler ab (Lebensraum, Nahrung, etc.) und ergänzt gegebenenfalls. Es soll

hierbei eine Gesprächsrunde als Einstieg entstehen, bei der jedem Schüler die Möglichkeit gegeben wird, sein bisheriges Wissen einzubringen.

Der Heilpädagoge erklärt anschließend, dass er ein Musikstück gefunden hat, in dem diese Tiere vorkommen und das er mit den Schülern

zunächst anhören möchte.

Tag 5:

Mittel-

teil

(ca. 1

Stunde)

Der Heilpädagoge spielt das Stück den Schülern einmal vor, sodass diese einen ersten Eindruck von der Musik erhalten. Er hinterfragt außerdem,

in welcher Form die Schüler einzelne Tiere heraushören konnten. Die Schüler sollen nun den Raum nutzen, um die Tiere beim erneuten Abspielen

der Musik mit Bewegungen darzustellen. Hierbei sollen sie darauf achten, dass sie die Vorkenntnisse über Verhalten und Gangbild der Tiere

miteinbringen. Schüler, die hierbei einen größeren Wissensschatz haben, können anderen Schüler als Modell dienen, an denen sie sich bei der

Ausführung orientieren. Die einzelnen Sätze können mehrmals wiederholt werden, um die Darstellungen zu festigen und den Schülern die

Möglichkeit zur Exploration zu bieten.

In dem nächsten Schritt stellt der Heilpädagoge die Instrumenten (Klanghölzer und Trommeln) zur Verfügung, wobei diese den Schülern in einem

Sitzkreis ausgeteilt werden. Später können die Instrumente auch getauscht werden, sodass jeder einmal eine Trommel und Klanghölzer in

Benutzung hatte. Der Heilpädagoge erklärt nun den Kindern, dass sie mit Hilfe der Instrumente den Rhythmus des Musikstückes begleiten sollen.

Der Heilpädagoge dient hierbei als Modell, indem er den Takt mitklatscht. Die Schüler sollen bei dieser Phase nicht nur ein Gefühl für die Musik

erhalten, sondern es soll gleichzeitig als Ruhephase nach der vorherigen Bewegungsübung dienen. Das Gehörte soll verinnerlicht und durch

Instrumente imitiert werden (Ohr-Hand-Koordination). Der Heilpädagoge achtet dabei auf Besonderheiten in der Ausführung, unterstützt die

Schüler und wiederholt favorisierte Sätze, um auf die Bedürfnisse und Interessen der Schüler einzugehen und diese miteinzubeziehen.

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Erarbeitung der Handlungsebenen (Tag 5)

19 Schüler Sofia Burak Petra

Tag 5:

Schluss-

teil

(ca. 20-

30

Minuten)

Da die Projektwoche mit diesem Tag endet, werden die Schüler gebeten, ihr Tagebuch in den Sitzkreis zu holen. Sie werden danach aufgefordert

sich einen Tag aus der Woche auszusuchen, der ihnen besonders viel Spaß bereitet hat.

Der Heilpädagoge erhält dadurch ein Feedback, das er zur Eigenreflexion der Durchführung der Projektwoche verwenden kann. Des Weiteren

wird jedem Schüler die Möglichkeit geboten eigene Befindlichkeiten zu äußern und innerhalb der Klasse zu kommunizieren, was die sozialen

Kontakte und die sprachlichen Fähigkeiten fördert (speziell bei Burak).

Tage-

buch-

Blatt

Die Schüler sollen zum Abschluss der Projektwoche als Hausarbeit ein Abschlussbild zum Thema „Karneval der Tiere“ malen. Die im Musikstück

vorgekommenen Tiere sollen sich in diesem Bild wiederspiegeln oder auch den Prozess mit den Instrumenten darstellen. Musik und Kunst wird

dadurch abschließend zum Thema Haustiere vereint.

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12 Anhang

Seite 84 von 92

Tag 2: Bauernhofbesuch – Thema: Nutztiere

Beispiel des Tagebuchblattes der 19 Schüler anhand des Nutztieres Kuh

(entsprechend gibt es angepasste Arbeitsblätter zu den Tieren: Schwein, Pferd, Hühner, Hasen, Ziegen,

Gänse, Ente, Hund und Katze)

Bild des Tieres Name des Tieres:

KUH

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Weitere Fragen würden sich auf Haltung, Pflege, Nahrungsmittel und Rohstoffe des Tieres beziehen…

Hier könnt ihr die Bilder

rein kleben oder selber

malen

Frage

Hier müsst ihr ankreuzen, was richtig ist und könnt selber etwas zum

Tier schreiben

Wie

sieht

das

Tier

aus?

a) Die Kuh ist rot

b) Die Kuh kann verschiedene Farben haben: braun, weiß, schwarz

c) Die Kuh hat kein Fell

d) Die Kuh kann unterschiedliches Fell haben: lang, kurz

Was ich selber weiß:

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Tagebuchblatt für Förderkinder am Beispiel Pferd (Burak)

Bild des Tieres (kann auch gemalt werden)

Name des Tieres:

_FE_D

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Hier kannst Du die Bilder rein kleben

oder selber malen

Was hast Du gesehen? Schreibe es auf!

Hier kann Burak das Foto des Pferdes vom Hof oder

auch etwas Pferdehaar reinkleben

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Hier kannst Du die Bilder rein kleben

oder selber malen

Was hast Du gesehen? Schreibe es auf!

Hier kann Burak das Foto des Pferdes vom Hof oder

auch etwas Pferdehaar reinkleben

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13 Literaturverzeichnis:

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