Vortrag Bonn
Annahme Ablehnung
Flugkosten abgedeckt keine Auswirkung
Hotel großteils abgedeckt Kostenersparnis
Honorar keines keine Auswirkung
Zusätzlicher Zeitaufwand nicht unerhebliche
Opportunitätskosten keiner
Wissenschaftl. Anerkennung Kaum abschätzbar keine Auswirkung
Summe Zusätzliche Kosten Kostenersparnis
Aufgrund der ökonomischen Vernunft hat Herr
Dr. Tafner den Vortrag für heute abgesagt.
Dr. Georg Tafner
Universität Graz
Gehören ethische Prinzipien
zu den Inhalten kaufmännischer
Berufsausbildung?
Institut für Wirtschaftspädagogik / Karl-Franzens-Universität Graz
wahrhaftig,
vertrauensvoll,
verlässlich
Es wäre den
Teilnehmern
gegenüber
ungerecht
Freundschaft-
liche
Verbundenheit
Ich habe ein
Versprechen
gegeben.
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Lebenswelt
„riskanter Weg der Entäußerung“
(Habermas)
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Lebenswelt Institutionen
(Scott 2001)
regulativ
Gesetze
normativ
Moral
kulturell-kognitiv
Selbstver-ständlichkeiten
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Bild unserer Gesellschaft
Luhmann Habermas
Nur Subsysteme:
Moral von Wirtschaft getrennt
Lebenswelt + Systeme
Beschreibung der Beschreibung:
konstruktivistisch
Sollen-Beschreibung
Funktionalität Verständigung + Strategie
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Ökonomie
Oikos = das Haus
„Haushalten“
„Die Kunst des
Mangels“
Effizienz
(Funktionalität)
Haben Teilen
Ethik
chrematistike
≠
oikonomia
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1. Rahmenbedingungen
schaffen Moral
2. Unmoralisches dem
System zuschreiben
• Unmöglichkeit der
perfekten
Rahmenbedingungen
• „Löcher“ müssen mit
Moral gefüllt werden
• Einhaltung benötigt
deontologische Ethik
• Wirtschaft kann Werte
nicht selbst erzeugen
• Wo bleibt die persönliche
Verantwortung?
Ökonomische Ethik – Gegenargumente
Institut für Wirtschaftspädagogik / Karl-Franzens-Universität Graz
Ökonomische Ethik – Gegenargumente
3. Selbstinteresse schafft
Wohlstand
• „geläutertes
Selbstinteresse“ (Smith):
– Unparteiische Zuschauer
– Moral
– Gesetz
– Wettbewerb
• Selbstinteresse kann
Kooperation verhindern
(Gefangenendilemma)
• Mensch als zoon politikon
(Ultimatumspiel)
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Modell der Ökonomie
Als Ethik verstanden
Objektive Wirklichkeit
Legitimation Ökonomischer
Handlung
Luhmanns Sicht
Rolle der
Pädagog/inn/en
?
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Modell der Ökonomie
Als Ethik verstanden
Objektive Wirklichkeit
Legitimation Ökonomischer
Handlung
Luhmanns Sicht
Modell wird
Wirklichkeit
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Modell der Ökonomie
Als Ethik verstanden
Objektive Wirklichkeit
Legitimation Ökonomischer
Handlung
Luhmanns Sicht
Wirtschaft ist autonom,
Entscheidung aus
Selbstinteresse
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Modell der Ökonomie
Als Ethik verstanden
Objektive Wirklichkeit
Legitimation Ökonomischer
Handlung
Luhmanns Sicht
Methodenproblem:
aus
Konstruktivismus
wird Normativität
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Modell der Ökonomie
Als Ethik verstanden
Objektive Wirklichkeit
Legitimation Ökonomischer
Handlung
Luhmanns Sicht
Reine ökonomische
Rationalität als
Legitimation
vermeintlich
rationaler
Entscheidungen
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Moralphilosophie
(Sollensethik)
Deontologische Ethik
Absicht
Utilitaristische Ethik
Ziel/Folge
Ethik der Strukturganzheit einer Handlung
Ganzheitlich
„Klugheit strebt in der konkreten Situation nach dem Besten und fragt nicht einzig und allein, was erlaubt und was verboten ist“ (Pinckaers
2004, 94)
Reduktion auf ein Handlungs-Prinzip ist problematisch (Nida-Rümelin)
Integrative Ethik Strebensethik
eigene Glück
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Situationsmodell von Schulz von Thun
Q: Website Schulz von Thuhn
Absicht Folge
Ökonom.
Aspekt
Soziale
Aspekt
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Situationsmodell und Wirtschafts-Ethik
Lebenswelt
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Kommuni-kation
Ziele setzen
Planen
Ent-schei-dung
Reali-sierung
Kontrol-le
Grundlagen der Kommunikation:
• Wahrhaftigkeit
• Verlässlichkeit
• Vertrauen TUGENDEN • Respekt
vgl. Nida-Rümelin 2011
Kooperationsdilemma:
1. allgemeines Interesse
an Regelbefolgung
2. Individuelles Interesse
Regel zu brechen
3. Wenn alle die Regeln
einhalten, ergibt sich
gelungene
Kommunikation
Kommunikation kann ohne Moral
nicht funktionieren
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Zurück zur Fragestellung
• Gehören ethische Prinzipien zu den Inhalten
kaufmännischer Berufsausbildung?
• rhetorische Frage
• andere Dimension: Geht es bei Ethik um Inhalte?
• Ethik = angewandte Philosophie
• Moral erfahren – Ethik anwenden
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Gesellschaftliche Normen
• noch nie so viele Normen wie heute
• nicht Wertrelativismus sondern Werturteilsfähigkeit
• gesetzte Normen durch Individualpädagogik
– demokratisch gesinnt
– selbstständig
– lernwillig, arbeitswillig und leistungsbereit (vgl. Weinert)
– autonom, kompetent, in die Gesellschaft eingebunden
(vgl. Ryan/Deci)
– selbstreflexiv
– verantwortungsvoll
• Pädagog/inn/en gehen vom Guten im Menschen aus
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kaufmännische Bildung
• Bewusstmachung:
– jedes Unternehmen ist ein wirtschaftlicher UND sozialer
Raum
– wir fördern die Autonomie – Freiheit braucht auch
Gesellschaft
– rein ökonomisches Denken und Handeln ist eine bestimmte
Form von Handlung
– Wirtschaft ist kein Selbstzweck (Lebensdienlichkeit, Ulrich)
– Effizienz ist nicht Gerechtigkeit (vgl. Samuelson/Nordhaus)
– Verantwortung
– reine ökonomische Ethik nicht vertretbar
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kaufmännische Bildung
• Bewusstmachung:
– Modelle eröffnen die Möglichkeit der Reifizierung:
• immer Prämissen darlegen
• das Modellhafte herausstreichen
• kritische Diskussion der Modelle
• soziale und ethische Diskussion der Modelle
– das Aspekthafte des ökonomischen Denken und Handelns
herausstreichen
– Unterscheidung zwischen ökonomischen Modell und
wirtschaftlichen Vollzug
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kaufmännische Bildung
• Pluralistische Didaktik (Zabeck 2004):
– Betrieb: Ort der Praxis
– Schule: Ort des Wissens, der Reflexion und der konstruierten
pädagogischen Situationen
• Wissen: • Mensch als soziales Wesen (zoon politikon)
• Grundlegende Bedeutung von Institutionen
• Ökonomie als Konstrukt
• Selbstinteresse kann pareto-ineffizient sein
• Grundsätze ethischer Urteilsbildung (Moralphilosophie u.
Strebensethik)
• Finanzethik: „Lassen wir unser Geld arbeiten!“ – „?“
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kaufmännische Bildung
• Reflexion:
– Dilemmata-Situationen (Problematik der Abstraktheit u.
schwierigste ethische Herausforderung)
– über historische ökonomische Texte und ihren Kontext
– über betriebliche u. schulische Vorgänge
• Ort des Erlebens und Erfahrens:
– Im sozialen Raum Moral erleben u. Ethik anwenden
• Sozialprojekte managen
• Regeln gemeinsam erarbeiten (Beispiel VS u. Uni)
• Charity-Veranstaltungen
• Aufgreifen von Diskriminierungen und „Verletzungen“
• Mut zur Thematisierung von Tugenden
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kaufmännische Bildung
• Konstruierte Situationen
– Moral erleben – Ethik anwenden:
• Planspiele: in Situationen eintauchen
• Rollenspiel: in Rollen schlüpfen
• Ethik als eigenes Fach oder Bindestrich-Ethiken?
– eigenes Fach verstärkt die Ausdifferenzierung
– eigenes Fach kann Grundlagenwissen vermitteln
– IMMER auch Wirtschafts-Ethik
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Der Mensch in
Wirtschaft und
Gesellschaft
Sinn,
Resilienz
u. Glück
Effizienz
Verant-
wortung:
Moral-
philosophie
Ethik
Anthropologie
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"Ein Physiker, der nur Physiker ist, kann durchaus
ein erstklassiger Physiker und ein
hochgeschätztes Mitglied der Gesellschaft sein.
Aber gewiss kann niemand ein großer Ökonom
sein, der nur Ökonom ist – und ich bin sogar
versucht hinzuzufügen, dass der Ökonom, der
nur Ökonom ist, leicht zum Ärgernis, wenn nicht
gar zu einer regelrechten Gefahr wird."
Friedrich August von Hayek