Halbjahresfinanzbericht 2010
| 2 Kennzahlen
3 Vorwort
4 Die Aktie der Constantin Medien AG
7 Konzernzwischenlagebericht
29 Konzernzwischenabschluss
38 Anhangsangaben
44 Finanzkalender 2010
44 Impressum
INHALT
Zukunftsbezogene Aussagen
Dieser Halbjahresfinanzbericht enthält zukunftsbezogene Aussagen,die auf Ein schät zun gen künftiger Entwicklungen seitens des Vor- stands basieren. Eine Reihe außerhalb der Kontrolle des Unter neh-mens stehender Fak toren, wie zum Beispiel Änderungen desallgemeinen wirt schaftlichen und ge schäft li chen Um felds sowie die
Reali sierung einzelner Risiken oder das Eintreten un gewisser Ereig- nisse können zur Folge haben, dass die tatsächlichen Er geb nis se we- sent lich von den Prog nosen abweichen. Die Constantin Medien AGbeabsichtigt nicht, die in dem Halbjahresfinanzbericht enthaltenenzu kunfts bezogenen Aus sa gen fortlaufend zu aktualisieren.
INHALT Q2
KENNZAHLEN
2
Q2 DAS UNTERNEHMEN | KENNZAHLEN
IN MIO. EURO
Langfristige Vermögenswerte
Filmvermögen
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Bilanzsumme
Gezeichnetes Kapital
Eigenkapital
Eigenkapitalquote (in Prozent)
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
Umsatzerlöse
Sport
Film
Sport- und Event-Marketing
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)
Abschreibungen und Wertminderungen
Betriebsergebnis (EBIT)
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Ergebnisanteil Anteilseigner
Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
Anzahl Aktien im Umlauf in Mio.
Aktienkurs in Euro
Marktkapitalisierung (bezogen auf Aktien im Umlauf)
Durchschnittliche Aktienzahl (unverwässert) in Mio.
Ergebnis je Aktie des fortzuführenden Geschäftsbereichs (unverwässert) in Euro
Ergebnis je Aktie des fortzuführenden Geschäftsbereichs (verwässert) in Euro
Mitarbeiter (Stichtag)
30.06.2010
286,4
135,6
67,1
589,8
85,1
72,5
12,3%
30,0
264,0
1.1. bis
30.06.2010
201,9
76,4
90,4
35,1
43,3
-39,7
3,6
1,5
-3,3
75,5
-16,8
-47,6
30.06.2010
77,4
1,54
119,2
1.1. bis
30.06.2010
77,4
-0,04
-0,04
1.345
31.12.2009
293,9
145,8
71,6
644,9
85,1
109,8
17,0%
86,3
214,5
1.1. bis
30.06.2009
227,8
89,3
110,0
28,5
33,7
-42,3
-8,6
-6,8
-4,6
34,1
-18,1
-25,0
31.12.2009
77,7
2,00
155,4
1.1. bis
30.06.2009
73,6
-0,06
-0,06
1.544
* Die Vorjahreszahlen sind angepasst worden (siehe Anhangsangaben Kapitel 2 „Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze“)
*
Ihr Unternehmen, die Constantin Medien AG, hat im ersten
Halbjahr des Jahres 2010 seine Ertragslage deutlich verbes-
sert. Das operative Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern
(EBIT) konnte um 12,2 Mio. Euro gesteigert werden und
erreichte den positiven Wert von 3,6 Mio. Euro. Der Ergebnis-
anstieg ist nicht zuletzt auf eine erfreuliche Geschäftsent-
wicklung im Segment Sport- und Event-Marketing zurückzu-
führen. Aber auch das Segment Film konnte die Ertragslage
verbessern. Das Segment Sport schloss das erste Halbjahr mit
einem ausgeglichenen Ergebnis ab.
Der in den ersten sechs Monaten verzeichnete Rückgang des
Konzernumsatzes um 11,4 Prozent auf 201,9 Mio. Euro zeigt
jedoch, dass sich Constantin Medien unverändert in einem
herausfordernden Marktumfeld bewegt.
Unsere Sportaktivitäten müssen sich weiterhin mit einem sehr
wettbewerbsintensiven TV-Werbemarkt und mit der Investi-
tionszurückhaltung der TV-Sender im Produktionsbereich aus-
einandersetzen. Die Resonanz auf den am 11. April erfolgten
Start der neuen Dachmarke SPORT1, unter der unsere TV- und
Online-Aktivitäten gebündelt sind, stimmt uns zuversichtlich.
So erreichte der TV-Sender im zweiten Quartal gute Marktan-
teile, und das Online-Sportportal weist für das zweite Jahres-
viertel neue Rekordreichweiten bei den Zugriffszahlen aus.
Im Segment Film sind wir nach dem erwartungsgemäß verhal-
tenen Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr für die zweite Jah-
reshälfte gut gerüstet. So sind bei der Constantin Film
insgesamt noch rund sechs Kino-Neustarts für das zweite Halb-
jahr geplant, darunter die vielversprechenden 3-D-Produktionen
„Step up 3-D“, „Resident Evil: Afterlife“ und „Konferenz der
Tiere“.
Ein Highlight des zweiten Quartals war ohne Zweifel die
Erneuerung des Mandats unserer Konzerngesellschaft TEAM
durch die UEFA zur Vermarktung der UEFA Champions League,
der UEFA Europa League und des UEFA Super Cup um min-
destens drei Jahre ab der Saison 2012/13. Damit können wir
die vertrauensvolle und für beide Seiten erfolgreiche Zusam-
menarbeit mit dem europäischen Fußballverband in bewährter
Form fortsetzen.
Was das Gesamtjahr 2010 betrifft, so bleiben wir bei unseren
bisherigen Einschätzungen: Wir rechnen für den Constantin
Medien-Konzern mit einem negativen Ergebnis Anteilseigner
zwischen 12 und 14 Mio. Euro bei einem Konzernumsatz in
einer Spanne von 440 bis 460 Mio. Euro.
VORWORT
3
VORWORT | DAS UNTERNEHMEN Q2
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Burgener
Vorsitzender des Vorstands
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
Entwicklung der Kapitalmärkte
Auf dem deutschen Aktienmarkt und den internationalen Kapi-
talmärkten folgte der nachlassenden Unsicherheit hinsichtlich
der wirtschaftlichen Entwicklung und unterstützt durch ein wei-
terhin historisch niedriges Zinsniveau ab Mitte Februar zunächst
eine deutliche Aufwärtsbewegung. In Verbindung mit aufkom-
menden Sorgen bezogen auf die Stabilität des Finanz-systems
und der Verschuldung einiger Länder mündete diese jedoch im
zweiten Quartal 2010 in eine volatile Seitwärtsbewegung.
Insgesamt gab der deutsche Leitindex DAX im zweiten Quartal
um 3,1 Prozent nach und schloss mit 5.966 Punkten (0,1
Prozent seit Jahresbeginn 2010). Dagegen konnten sich die
Neben- und Medienwerte des deutschen Aktienmarktes teil-
weise besser entwickeln, wobei diese Werte im Gegensatz zu
den sogenannten „Blue Chips“ von den vorausgegangenen
Kursrückgängen im Rahmen der Finanz- und Wirtschaftskrise
stärker betroffen waren. So verzeichnete der Small-Cap-Index
SDAX im zweiten Quartal 2010 einen Anstieg um 0,2 Prozent
(10,0 Prozent seit Jahresbeginn 2010) und der Index für
deutsche Medienwerte (DAXsector Media) schloss nach einem
Kursrückgang von 2,3 Prozent im zweiten Quartal bei 97
Punkten (9,5 Prozent seit Jahresbeginn 2010).
Entwicklung der Constantin Medien-AktieDer Kursverlauf der Constantin Medien Aktie war auch im
zweiten Quartal 2010 insgesamt von einer volatilen Abwärts-
bewegung gekennzeichnet. Der Kurs schloss zum Stichtag bei
1,54 Euro. Dabei lagen das 52-Wochen-Hoch bei 2,17 Euro
(7. Dezember 2009) und das 52-Wochen-Tief bei 1,50 Euro
(8. Juni 2010). Damit entwickelte sich der Kurs der Con-
stantin Medien-Aktie im zweiten Quartal 2010 mit -18,9 Pro-
zent (-23,0 Prozent seit Jahresbeginn 2010) deutlich unter-
halb ihrer Vergleichsindizes für deutsche Nebenwerte SDAX
und deutsche Medienwerte DAXsector Media.
Von Unternehmensseite wurden im zweiten Quartal 2010
neben den Geschäftszahlen für das erste Quartal 2010 und
dem öffentlichen Angebot zum Rückerwerb der Wandel-
schuldverschreibung 2006/2013 vor allem die Zusammen-
führung von TV- und Online-Aktivitäten im Segment Sport
unter der Dachmarke SPORT1 mit erfolgreichem Relaunch
am 11. April 2010 veröffentlicht und die ordentliche Haupt-
versammlung 2010 durchgeführt. Im Weiteren wurden nach
der Erneuerung des Mandates von TEAM durch die UEFA Ver-
änderungen im Management der TEAM vorgenommen. Zum
30. Juni 2010 hat die Highlight Communications AG 20 Pro-
zent der Anteile der TEAM Holding AG von der UEFA erwor-
ben und damit ihre Beteiligung auf 100 Prozent aufgestockt.
Im weiteren Verlauf nach dem Bilanzstichtag folgte die Aktie
der Constantin Medien AG einer Aufwärtsbewegung. Der Kurs
der Aktie schloss am 13. August 2010 bei 1,63 Euro.
Im zweiten Quartal 2010 wurden rund 4,1 Mio. Stück der
Constantin Medien-Aktie (Tagesdurchschnitt 0,06 Mio. Stück)
an deutschen Börsen gehandelt. Damit verzeichnete der Wert
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen deutlichen Rück-
gang des Handelsvolumens um 36,5 Prozent. Aufgrund der
niedrigeren Handelsvolumina im Vergleich zum Vorjahr ver-
ringerte sich die Umschlagshäufigkeit der umlaufenden Aktien
über zwölf Monate zum Stichtag auf den Faktor von 0,37 (Vor-
quartal: 0,40). Im Ranking der Deutschen Börse lag die Con-
stantin Medien-Aktie unter allen MDAX- und SDAX-Werten
zum 30. Juni 2010 auf Rang 92 nach Handelsvolumen in den
letzten zwölf Monaten bzw. auf Rang 104 nach der soge-
nannten „Free-Float-Börsenkapitalisierung“.
Grundkapital und Aktionärsstruktur Das Grundkapital der Constantin Medien AG veränderte sich
im zweiten Quartal 2010 nicht und belief sich zum 30. Juni
2010 auf rund 85,1 Mio. Euro. Infolge der Vollkonsolidierung
der Tochtergesellschaft Highlight Communications AG quali-
fizieren deren Anteile an der Constantin Medien AG als eigene
Anteile, so dass die Gesellschaft über die Highlight Commu-
nications AG zum 30. Juni 2010 insgesamt 7,7 Mio. eigene,
nicht stimmberechtigte Aktien hielt (9,1 Prozent vom Grund-
kapital). Nach Abzug dieser Aktien, befanden sich zum Stich-
tag rund 77,4 Mio. Aktien im Umlauf.
DIE AKTIE DER CONSTANTIN MEDIEN AG
4
Q2 DAS UNTERNEHMEN | DIE AKTIE DER CONSTANTIN MEDIEN AG
Meldepflichtige Änderungen in der Aktionärsstruktur der Con-
stantin Medien AG haben sich im zweiten Quartal 2010 nicht
ergeben. Damit besteht ein Streubesitz der Constantin Medien-
Aktie zum 30. Juni 2010 bei 57,4 Prozent des Grundkapitals.
AKTIONÄRSSTRUKTUR ZUM 30. JUNI 2010
Grundkapital: 85,1 Mio. Aktien
Investor-Relations-Aktivitäten
Im Fokus der Investor-Relations-Aktivitäten der Constantin
Medien-Gruppe steht die umfassende und zeitnahe Informa-
tion aller Kapitalmarktteilnehmer (institutionelle und private
Investoren, Analysten und Finanzpresse). Es ist unser erklärtes
Ziel, mit einer transparenten Öffentlichkeitsarbeit eine faire
Bewertung der Constantin Medien-Aktie zu erreichen. Die Basis
dazu bilden unsere regelmässig veröffentlichten Geschäfts-
und Quartalsberichte, die einen detaillierten Einblick in die
aktuelle Entwicklung und die Perspektiven unseres Unterneh-
mens vermitteln. Darüber hinaus werden umfangreiche Infor-
mationen zur Constantin Medien-Gruppe auf unserer Website
unter www.constantin-medien.de zur Verfügung gestellt.
Neben der Teilnahme an Veranstaltungen für Analysten und
Investoren, ist es unser Ziel, eine möglichst hohe Anzahl von
Analysten zu betreuen. Die Constantin Medien-Aktie wird aktiv
von acht Research-Häusern beobachtet. In den letzten 12
Monaten wurden von folgenden sechs unterschiedlichen Insti-
tuten Studien zur Constantin Medien AG veröffentlicht:
– Close Brothers Seydler Bank – Commerzbank
– Deutsche Bank – DZ Bank
– Viscardi – WestLB
5
EIGENE ANTEILE1
KF 152
DR. ERWIN CONRADI
BERNHARD BURGENER
DR. DIETER HAHN
STREUBESITZ
1 Überwiegend gehalten über die Highlight Communications AG2 Kaufoption für weitere 8,0 Prozent des Grundkapitals bis 31. März 2011
9,1%
18,7%
5,1%
57,4%
6,7%
3,0%
XETRA-SCHLUSSKURSE DER CONSTANTIN MEDIEN-AKTIE IM VERGLEICH ZU SDAX UND DAXSECTOR MEDIA
Indizes zum Vergleich indexiert auf den Constantin Medien-Schlusskurs zum 31. Dezember 2009
31.12.09 31.01.10 28.02.10 31.03.10 30.04.10 31.05.10 30.06.10
2,50
2,00
1,50
1,00
Constantin Medien AG SDAX DAXsector Media
DE0009147207 / EV4
CH0006539198 / HLG
DE000A0GQKR4 / VGQKR
SDAX, DAXsector Media
1,54 / 2,17 / 1,50 Euro
3,76 / 4,70 / 3,53 Euro
5,50 / 5,80 / 3,87 Euro
85,1 Mio. Stück
77,4 Mio. Stück
7,5 Mio. Stück
119,2 Mio. Euro
173,3 Mio. Euro
41,3 Mio. Euro
INFORMATIONEN ZU CONSTANTIN MEDIEN-WERTPAPIEREN PER 30. JUNI 2010
ISIN/Börsenkürzel
– Stammaktie (Prime Standard Segment)
– Aktie der Highlight Communications AG (Prime Standard Segment)
– Wandelschuldverschreibung 2006/2013 (Reg. Markt)
Indizes
Schlusskurs 30.06.2010/52-Wochen-Hoch/52-Wochen-Tief
– Constantin Medien AG (Xetra)
– Highlight Communications AG (Xetra)
– Wandelschuldverschreibung 2006/2013 (Frankfurt)
Grundkapital 30.06.2010 (inkl. Aktien aus Wandlung)
Aktien im Umlauf (30.06.2010)
Wandelschuldverschreibung 2006/2013 im Umlauf
Marktbewertung (bezogen auf Stück im Umlauf zum 30.06.2010)
– Constantin Medien AG (Xetra)
– Highlight Communications AG (Xetra)
– Wandelschuldverschreibung 2006/2013
Weitere Kapitalmarkttitel der Constantin Medien AGDer Kurs der 5,25% Wandelschuldverschreibung 2006/2013
gab im zweiten Quartal 2010 um 2,7 Prozent nach und
schloss bei 5,50 Euro (9,8 Prozent seit Jahresbeginn 2010).
Am 13. August 2010 lag der Kurs bei 5,56 Euro. Jede Schuld-
verschreibung berechtigt zur Wandlung in 1,0123 Aktien der
Constantin Medien AG.
Die Aktien der Highlight Communications AG, ein Unternehmen
der Constantin Medien-Gruppe, entwickelten sich im zweiten
Quartal analog der Constantin Medien-Aktie unterhalb ihrer
Vergleichsindizes. Der Kurs schloss zum 30. Juni 2010 bei
3,76 Euro mit Kursabschlag von 8,7 Prozent im zweiten
Quartal 2010 (-7,4 Prozent seit Jahresbeginn 2010). Am
13. August 2010 lag der Kurs bei 4,06 Euro.
Directors’ Dealings
Im ersten Halbjahr 2010 wurden der Gesellschaft von Mitglie-
dern des Vorstands und des Aufsichtsrats keine mitteilungs-
pflichtigen Erwerbs- und Veräußerungsgeschäfte mitgeteilt.
6
Q2 DAS UNTERNEHMEN | DIE AKTIE DER CONSTANTIN MEDIEN AG
7
KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
1 Geschäft und Rahmenbedingungen
1.1 Geschäftstätigkeit
Die Constantin Medien AG ist ein international agierendes
Medienunternehmen mit Sitz in Ismaning bei München und
ist auf das Segment Sport sowie über die Beteiligung an dem
Schweizer Medienunternehmen Highlight Communications
AG auf die Segmente Film und Sport- und Event-Marketing
ausgerichtet.
Das Segment „Sport“ beinhaltet im Wesentlichen die Aktivitä-
ten im Bereich Fernsehen mit dem Free-TV-Sender SPORT1
(zuvor DSF Deutsches SportFernsehen) und im Online-Bereich
das Sportportal SPORT1.de (zuvor Sport1). Der Einmarken-
Strategie folgend präsentieren sich sowohl der Sportsender als
auch das Sportportal seit 11. April 2010 unter der neuen Dach-
marke SPORT1. Im IPTV-Bereich veranstaltet das Tochterun-
ternehmen Constantin Sport Medien den Bundesliga-Live-
Sender LIGA total! als eigenständiges Live-Programm, das über
das IPTV-Angebot Entertain und über MobileTV der Deutschen
Telekom verbreitet wird. Darüber hinaus bietet die ebenfalls zum
Konzern gehörende PLAZAMEDIA mit ihren Tochtergesellschaf-
ten umfangreiche Dienstleistungen im Bereich Produktion an.
Im Segment „Film“ sind die Aktivitäten der Constantin Film
AG und deren Tochtergesellschaften sowie der Highlight Com-
munications-Tochtergesellschaften Rainbow Home Entertain-
ment zusammengefasst. Die Constantin Film-Gruppe ist der
bedeutendste unabhängige deutsche Hersteller und Verleiher
von Kino-, Video/DVD- und Fernsehfilmen. Das Tätigkeitsfeld
der Constantin Film AG umfasst die Produktion und Herstel-
lung von Filmen sowie die Auswertung von eigenproduzierten
und erworbenen Filmrechten. Bei der Auswertung der Film-
rechte werden sämtliche Stufen der Verwertungskette vom Kino
über Video/DVD bis hin zum Fernsehen ausgeschöpft. Die eigen-
produzierten Filme werden in der Regel weltweit vermarktet,
während die Fremdproduktionen im Wesentlichen im deutsch-
sprachigen Raum vertrieben werden. Darüber hinaus erstellt die
Constantin Film-Gruppe fiktionale sowie non-fiktionale Produkte
für TV-Sender. Zur Verwertung der Videorechte an Eigen- und
Lizenztiteln verfügt die Highlight Communications AG über eine
eigene Vertriebsorganisation. In der Schweiz und in Österreich
erfolgt der Vertrieb über die Gesellschaften der Rainbow Home
Entertainment. Im deutschen Markt arbeitet die 100-prozentige
Beteiligung Highlight Communications (Deutschland) GmbH
mit der Paramount Home Entertainment zusammen.
Das Segment „Sport- und Event-Marketing“ umfasst die Akti-
vitäten der Team Holding AG (TEAM), die über ihre Tochter-
gesellschaften als Hauptprojekte die UEFA Champions League
und die UEFA Europa League vermarktet. Weitere Vermark-
tungsthemen sind der Eurovision Song Contest und die Wiener
Philharmoniker.
„Sonstiges“ beinhaltet die Aktivitäten der Constantin Medien
AG als Holdinggesellschaft sowie die Finanzierungstätigkeiten
der EM.TV Finance B.V.
1.2 Konzernstruktur
Die Constantin Medien AG ist als Obergesellschaft die konzern-
leitende Holding. Ihr obliegen die strategische Steuerung des
Konzerns sowie die Zentralfunktionen wie Personalwesen,
Rechnungswesen, Recht, Finanzierung sowie Unternehmens-
kommunikation und Investor Relations.
Die Constantin Sport Holding GmbH fungiert als Obergesell-
schaft der Tochtergesellschaften des Segments Sport und ist
zu 100 Prozent im Besitz der Constantin Medien AG. Sie hält
zum 30. Juni 2010 u.a. jeweils 100 Prozent der Anteile an
der SPORT1 GmbH (zuvor DSF Deutsches SportFernsehen
GmbH), an der SPORT1 Online GmbH (zuvor Sport1 GmbH),
an der Constantin Sport Medien GmbH sowie an der PLAZA-
MEDIA GmbH TV- und Film-Produktion. Die PLAZAMEDIA
hält ihrerseits Anteile an weiteren Konzerngesellschaften wie
u.a. jeweils 100 Prozent an der PLAZAMEDIA Austria
Ges.m.b.H. und der PLAZAMEDIA Swiss AG. Die Vermarktung
dieser Gesellschaften erfolgt über die ebenfalls 100-prozen-
tige Tochtergesellschaft Constantin Sport Marketing GmbH.
Die Highlight Communications AG ist eine Aktiengesellschaft
nach Schweizer Recht, die seit 1999 an der Frankfurter Wert-
papierbörse notiert ist. Sie hält u.a. 100 Prozent an der Con-
stantin Film AG, der Rainbow Home Entertainment AG, Pratteln/
Schweiz und der Rainbow Home Entertainment Ges.m.b.H.,
KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT Q2
8
Q2 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
Wien/Österreich. Seit dem 30. Juni 2010 hält sie zudem 100
Prozent (zuvor 80 Prozent) an der Team Holding AG, Luzern/
Schweiz.
1.3 Wesentliche Ereignisse des zweiten Quartals 2010
Einführung der neuen Multimedia-Dachmarke SPORT1
Am 11. April 2010 wurde im Zuge der Neuausrichtung des
Sportsegments die neue Multimedia-Dachmarke SPORT1 für
die TV- und Online-Aktivitäten des Konzerns eingeführt. Der
Umbau, die Abwicklung des Studiobetriebs sowie die Sendeab-
wicklung im Zusammenhang mit dem Launch der neuen Dach-
marke SPORT1 wurden von PLAZAMEDIA intensiv begleitet.
Design und Einführungskampagne wurden von der konzern-
eigenen Kreativ-Agentur Brandsome konzipiert und umgesetzt.
Rückkaufangebot für Wandelschuldverschreibung 2006/2013
angenommen
Am 22. April 2010 wurde den Gläubigern der von der EM.TV
Finance B.V., Amsterdam/Niederlande, begebenen und von
der Constantin Medien AG garantierten 5,25% Wandel-
schuldverschreibung 2006/2013 ein Rückkaufangebot unter-
breitet. Darin wurden die Inhaber aufgefordert, bis zum 30.
April 2010 Angebote zum Verkauf ihrer Wandelschuldver-
schreibungen zu einem Kaufpreis (einschließlich anteiliger
Stückzinsen) von mindestens 5,65 Euro pro Schuldverschrei-
bung abzugeben. Am 4. Mai 2010 teilte die Constantin Medien
AG mit, dass ein einheitlicher Kaufpreis für alle angenommenen
Rückkaufangebote von 5,65 Euro erzielt werden konnte. Der
Gesamtnennbetrag der erworbenen Schuldverschreibungen
belief sich auf 4.956.617,25 Euro.
Ordentliche Hauptversammlung der Constantin Medien AG
Am 9. Juni 2010 stimmte die ordentliche Hauptversammlung
der Constantin Medien AG, auf der 41,4 Prozent des Grund-
kapitals vertreten waren, allen Punkten der Tagesordnung mit
Zustimmungsquoten von jeweils mehr als 96 Prozent zu.
Verlängerung Vermarktungsvertrag zwischen UEFA und TEAM/
Erwerb 20-Prozent-Anteil durch Highlight Communications
AG/Neue Management-Struktur bei TEAM Marketing
Am 24. März 2010 gab der Konzern die erfolgreiche Erneue-
rung des Mandats von TEAM durch die UEFA zur Vermarktung
kommerzieller Rechte an der UEFA Champions League, der
UEFA Europa League und dem UEFA Super Cup bekannt. Die
Vereinbarung hat eine Laufzeit von zunächst drei Jahren ab
der Saison 2012/2013 und verlängert sich um eine weitere 3-
Jahres-Periode bei Erreichen vereinbarter Leistungsziele auto-
matisch bis zum 31. Dezember 2018 respektive 31. Dezem-
ber 2019, in Abhängigkeit vom Entscheid der EU-Kommission.
Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, dass die UEFA ihre 20-
prozentige Beteiligung an der TEAM Holding AG per 30. Juni
2010 an die Highlight Communications AG verkaufen wird.
Diese Transaktion wurde am 30. Juni 2010 vollzogen. Seither
hält die Highlight Communications AG 100 Prozent der An-
teile der TEAM Holding AG.
Am 10. Juni 2010 informierte die Highlight Communications
AG die Öffentlichkeit über die Veränderungen in der Manage-
ment-Struktur ihrer Tochtergesellschaft TEAM Marketing.
Deren operatives Management liegt seit diesem Tag in der Ge-
samtverantwortung einer Senior Management Group, der die
Herren Martin Wagner, Tom Liston, Patrick Murphy, Simon
Thomas und David Tyler angehören. Thomas Klooz (bis dato
Joint CEO zusammen mit Martin Wagner) und Frank Leenders
(bis dato Managing Director Event Operations) haben das Unter-
nehmen verlassen. Der Verwaltungsrat von TEAM besteht aus
Bernhard Burgener (Präsident) und Martin Wagner (Delegierter).
Constantin Film erneut erfolgreichster Produzent und Verlei-
her deutscher Filme 2009
Die Constantin Film AG sicherte sich bei Vergabe der dies-
jährigen Referenzmittel der Filmförderungsanstalt im April
2010 zum fünften Mal den „FFA-Branchentiger“. In der Ka-
tegorie „Produktionswertung“ punktete die Constantin Film
AG mit 12 Filmen – darunter „Die Päpstin“, „Männersache“
und „Wickie und die starken Männer“– und bekam eine
Referenzförderung von 2,0 Mio. Euro zugesprochen. In der
Kategorie „Verleih“ sicherte sich die Constantin Film Verleih
GmbH bereits zum sechsten Mal in Folge den FFA-Branchen-
tiger: 16 Filme sorgten für eine Fördersumme von 854.000
Euro. Die Tochtergesellschaft Rat Pack Filmproduktion GmbH
hatte bereits im ersten Quartal 2010 eine Referenzförderung
in der Höhe von 273.080 Euro erhalten.
Quelle: FFA
9
Weitere Auszeichnungen für Constantin Film-Gruppe und
Bernd Eichinger
Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises am 23. April
2010 in Berlin wurde Bernd Eichinger mit dem Ehrenpreis
ausgezeichnet. Über den Preis für den „Besten Kinderfilm“
für „Vorstadtkrokodile 1“ – verbunden mit einer zweckgebun-
denen Prämie in der Höhe von 250.000 Euro – freute sich
das Team der Rat Pack Filmproduktion GmbH. „Wickie und
die starken Männer“ und Regisseur Michael Bully Herbig wurden
am 30. April 2010 mit dem „GOLDENEN SPATZ“ der deut-
schen Kindermedienstiftung und im Rahmen des Münchner
Filmfests Ende Juni 2010, ebenso wie die Constantin Film
Koproduktion „Hier kommt Lola“, mit dem Kinder-Medien-
Preis „DER WEISSE ELEFANT“ ausgezeichnet.
Constantin Film Schweiz AG erwirbt Anteile an Kontrapro-
duktion AG
Mit Vertrag vom 14. Mai 2010 hat die Constantin Film Schweiz
AG, Basel/Schweiz 79 Prozent der Anteile der Kontraproduktion
AG, Zürich/Schweiz zu einem Kaufpreis von 6 Euro erworben.
1.4 Gesamtwirtschaftliches Umfeld im ersten Halbjahr 2010
Nach internationaler Finanzkrise und tiefer Rezession hat sich
die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2010 schneller erholt
als zunächst von Experten erwartet. Abgesehen von dynami-
schen Schwellenländern wie China oder Indien hat vor allem
der nordamerikanische Wirtschaftsraum laut Internationalem
Währungsfonds (IWF) am besten den starken Konjunktur-
rückgang des vergangenen Jahres überwunden, gefolgt – wenn
auch auf deutlich niedrigerem Niveau – vom Euroraum. Auf
der einen Seite gewann die Erholung der Weltwirtschaft im
bisherigen Jahresverlauf an Schwung, auf der anderen Seite
nahmen jedoch auch die konjunkturellen Risiken für eine Ab-
wärtsentwicklung zu. Dazu zählte vor allem die Schuldenkrise
einiger europäischer Staaten, allen voran Griechenland.
Auch die deutsche Wirtschaft hat in den ersten sechs Monaten
2010, vor allem im zweiten Quartal, einen klaren Aufwärts-
trend verzeichnet. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB)
analysierte in seinem Konjunkturbericht für Juli eine kräftig in
Fahrt gekommene Industrieproduktion, steigende Kapazitäts-
auslastungen und eine überraschend günstige Entwicklung
am Arbeitsmarkt. Allerdings deuteten die Stimmungsindika-
toren auch für Deutschland auf eine Verlangsamung der wirt-
schaftlichen Dynamik hin.
Quellen: Internationaler Währungsfonds (IWF), World Economic Outlook,Juli 2010, Bundesverband deutscher Banken (BdB), Konjunkturbericht Juli2010
1.5 Branchenspezifische Rahmenbedingungen
1.5.1 Sport
Fernsehen
Auf Basis einer leichten Erholung des gesamtwirtschaftlichen
Umfelds im ersten Halbjahr 2010 ist nach Nielsen Media Re-
search im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres eine
signifikante Steigerung um 15 Prozent bei den TV-Bruttower-
bebuchungen festzustellen. Zurückzuführen ist dies einerseits
auf die generellen Zuwächse der Bruttowerbeausgaben auf
4,90 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem kon-
junkturell bedingt schwachen Vergleichszeitraum 2009 mit
4,26 Mrd. Euro Brutto. Das zweite Quartal 2010 war dabei
vorrangig durch verstärkte Investitionen der Werbetreibenden
in hinführende und begleitende Kampagnen zur Fußball-Welt-
meisterschaft in Südafrika geprägt, wobei insbesondere der
Monat Mai deutliche Zuwächse zu verzeichnen hatte.
An der Gesamtsituation des nach wie vor wettbewerbsinten-
siven deutschen TV-Werbemarkts hat sich jedoch nichts We-
sentliches geändert. Weiterhin profitieren die beiden großen Ver-
markter IP Deutschland und SevenOne Media durch Budget-
bündelungen und -konzentrationen seitens der Agenturen am
stärksten von dem positiven Trend. Die kleineren Vermarkter
müssen sich dagegen auch weiterhin überwiegend über eine
stark von Konditionen getriebene Vermarktungspolitik etablie-
ren.
Quellen: Pressemitteilung © Nielsen Media Research GmbH 12.07.2010,© Nielsen Media Research GmbH: 1. HJ 2009 und 1. HJ 2010
Online
Die positive Entwicklung der Online-Werbeumsätze, die sich
im März 2010 abgezeichnet hatte, setzte sich auch im zweiten
Quartal 2010 fort. Im Mai 2010 lagen die Online-Werbeum-
sätze 29,1 Prozent über dem Mai-Wert 2009 und übertrafen
absolut sogar den sehr guten Wert im März 2010. Die Fußball-
Weltmeisterschaft im Juni und Juli führte zu einem starken
Anstieg von männer- und sportaffinen Kampagnen auch im
Online-Bereich. So lagen die Online-Bruttowerbeaufwendun-
gen nach Nielsen im Juni 2010 mit 46,6 Prozent über den
Juni-Werten in 2009. Der Juni war bei den Online-Bruttowerbe-
aufwendungen absolut gesehen somit der stärkste Monat im
ersten Halbjahr 2010.
Quelle: Nielsen Werbestatistik | © Nielsen Media Research GmbH
IPTV
Bis 2011 sollen einer Studie zufolge weltweit 54 Millionen
Haushalte IPTV nutzen. Deutschland hat dabei insbesondere
im europäischen Vergleich noch immer Nachholpotenzial.
Branchenschätzungen gehen von aktuell rund 1,2 Millionen
IPTV-Abonnenten in Deutschland aus, wovon über eine Million
auf die IPTV-Plattform Entertain der Deutschen Telekom ent-
fallen. Ursachen für das im Vergleich langsamere Wachstum
hierzulande sind unter anderem die starken Positionen des
Free-TV sowie der Kabelnetzbetreiber mit ihren Angeboten.
Allerdings war, wie bereits im ersten Quartal 2010, auch wei-
terhin die anhaltend steigende Nachfrage nach HD-Inhalten
ein Wachstumstreiber für den Verbreitungsweg IPTV. Darüber
hinaus stieg in den vergangenen Monaten auch die Nachfrage
nach Produktionen von Inhalten in 3-D. Diese Technologie
wird nach Expertenmeinungen in den kommenden drei bis
fünf Jahren von sehr großer Relevanz für den Markt sein.
Quelle: „In-Stat“-Studie
Produktionsdienstleistung
Ein gesteigertes Kostenbewusstsein bei Verbrauchern und
Unternehmen, große Budgetrestriktionen und eine starke
Investitionszurückhaltung bremsten 2009 Konjunktur und
Wachstum. Trotz einer leichten Erholung der Märkte waren
diese Faktoren auch für das erste Halbjahr 2010 bestimmend.
Unverändert ist der Produktionsmarkt durch den allgemeinen
Konsolidierungs-, Preis- und Veränderungsdruck in der Medien-
branche geprägt – vor allem auch im Pay-TV-Bereich.
Die ersten sechs Monate 2010 zeichneten sich einerseits durch
eine gesteigerte Nachfrage nach digitalen und günstigen Spar-
tenkanälen, andererseits aber auch nach hochwertigen HD- und
3-D-Produktionen sowie innovativen Medienleistungen aus.
Innovationskompetenz und Erfahrung etablieren sich dabei zu-
nehmend als wettbewerbskritische Faktoren – nicht zuletzt, um
damit auf budgetentlastende Produktionsmethoden umstellen
zu können. Innovationsfähigkeit wird hierbei nicht nur in tech-
nischer Hinsicht, sondern gerade auch bei der Entwicklung und
Gestaltung von Formaten für Kunden immer wichtiger.
1.5.2 Film
Kinoproduktion
Die Produktion großer 3-D-Spektakel, Family-Entertainment-
Filme, die Fortsetzungen bereits erfolgreicher Kinofilme sowie
Komödien, Action- und Fantasy-Filme in 2-D standen im ersten
Halbjahr 2010 im Mittelpunkt der Produktionsaktivitäten der
Hollywoodstudios.
Die deutsche Produktionslandschaft zeigt sich gegenüber dem
S3-D-Trend aufgeschlossen, allerdings gestaltet sich der Dreh
von Filmen in S3-D in Deutschland noch zu kostenintensiv;
entsprechende Maßnahmen von Seiten der Politik könnten die
künftigen Produktionsaktivitäten im Bereich S3-D positiv be-
einflussen.
TV-Auftragsproduktion
Nachdem sich der Fernsehmarkt in den vergangenen Monaten
langsam auf einem niedrigerem Auftragsniveau stabilisiert
hat, wirken sich die Sparmaßnahmen der großen TV-Sender
mit zeitlicher Verzögerung nun auch auf die deutschen Pro-
duktionsfirmen aus. Eine Umfrage der Produzentenallianz
unter ihren rund 180 Mitgliedern bestätigt eindeutig, dass
fast die Hälfte der einheimischen Fernsehproduzenten im lau-
fenden Jahr mit sinkenden Umsätzen rechnet. Rund 3 Mrd.
Euro werden pro Jahr in Deutschland für TV-Produktionen aus-
gegeben. Auf ProSiebenSat.1 und RTL entfällt rund ein Viertel
des Auftragsvolumens. Etwa zwei Drittel des Produktions-
volumens ordern ARD und ZDF, deren Budgets ebenfalls in-
folge strengerer Sparmaßnahmen schrumpfen.
Quelle: Pressemitteilung 8. Juli 2010 zur Studie der Produzentenallianz"Wirtschaftliche Aussichten der deutschen Produktionswirtschaft 2010"
Kinoverleih
Im Vergleich zum starken ersten Quartal 2010, das vor allem
vom Mitte Dezember 2009 gestarteten 3-D-Blockbuster
„Avatar“ geprägt war, verliefen die Monate April bis Juni für
10
Q2 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
die deutschen Kinobetreiber eher verhalten. Bis zum jetzigen
Zeitpunkt gelang es keinem in 2010 gestarteten Film, die
Hürde von drei Millionen Besuchern zu nehmen. Die erfolg-
reichsten Filme des zweiten Quartals 2010 waren „Sex and
the City 2“ mit ca. 2,4 Millionen Besuchern, „Robin Hood“
mit rund 1,5 Millionen Besuchern und „Prince of Persia – Der
Sand der Zeit“ (auch in S3-D), der ca. 1,4 Millionen Besucher
für sich verbuchen konnte.
Von daher wurden auf Halbjahressicht nur knapp 56,2 Millionen
Besucher an den Kinokassen gezählt, was im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum 2009 mit 63,4 Millionen Kinobesuchern
einem Minus von 11,4 Prozent entspricht. Aufgrund höherer
Ticketpreise und Zuschläge für 3-D-Vorführungen erreichte
der Branchenumsatz aber knapp 417,8 Mio. Euro und lag
damit noch gut 1,1 Prozent über dem des ersten Halbjahres
2009 (413,1 Mio. Euro).
Der Marktanteil deutscher Produktionen sank in den ersten
sechs Monaten 2010 auf knapp 16 Prozent nach Umsatz und
rund 19 Prozent nach Besuchern, nachdem er im gleichen Zeit-
raum des Vorjahres noch bei mehr als 21 Prozent (Umsatz) bzw.
fast 23 Prozent (Besucher) gelegen hatte. Hauptgrund des
Rückgangs ist ein Mangel an echten Kassenmagneten, der
unterstrichen wird durch die Tatsache, dass der erfolgreichste
deutsche Film des Jahres nach wie vor der im Januar gestartete
„Friendship!“ mit 1,5 Millionen Zuschauern ist. Insgesamt
mussten deutsche Produktionen deshalb im Vorjahresvergleich
einen deutlichen Umsatzrückgang um 25 Prozent auf 65,9
Mio. Euro und ein Minus von mehr als 26 Prozent auf 10,6
Millionen bei den Besucherzahlen hinnehmen. Der Marktan-
teilsrückgang gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 lässt sich
unter anderem auch auf die Querelen um das Filmförderungs-
gesetz sowie die späte Sicherstellung der Referenzmittelförde-
rung der Filmförderungsanstalt im Jahr 2009 zurückführen.
Quelle: Alle Zahlen aus „Marktstatistik Deutschland 1. Halbjahr 2010, 4.Januar bis 4. Juli 2010“ von Rentark, Bericht veröffentlicht am 7. Juli 2010
Home Entertainment
Der deutsche Home-Entertainment-Markt zeigt eine ähnliche
Entwicklung wie die Kinobranche: Auf ein gutes erstes Quartal
2010 folgte ein schwächeres zweites. Dennoch weisen die
Auswertungen des Marktforschungsinstituts „Gesellschaft für
Konsumforschung“ (GfK) auf Halbjahressicht immer noch
einen Zuwachs des Branchenumsatzes um 3 Prozent auf 710
Mio. Euro (Vorjahr: 689 Mio. Euro) aus.
Motor des Wachstums war einmal mehr der Videokaufmarkt,
der mit 50,8 Millionen verkauften Datenträgern einen neuen
Absatzrekord aufstellen konnte und den Vorjahreswert (47,0
Millionen) damit um 8 Prozent übertraf. Die Verkaufserlöse
erhöhten sich um rund 5 Prozent auf 599 Mio. Euro (Vorjahr:
571 Mio. Euro). Der unterproportionale Anstieg der Umsätze
im Vergleich zur Verkaufsmenge resultiert aus einem erneuten
Rückgang des durchschnittlichen Verkaufspreises von 12,16
Euro auf 11,79 Euro.
Mit herkömmlichen DVDs wurde ein Einzelhandelsumsatz von
517 Mio. Euro erzielt – ein Minus von mehr als 2 Prozent im
Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 (530 Mio. Euro). Deutlich
an Fahrt gewonnen hat dagegen das High-Definition-Format
Blu-ray, dessen Verkaufserlöse sich binnen Jahresfrist von 41
Mio. Euro auf 82 Mio. Euro verdoppelten. Damit hat sich der
Blu-ray-Umsatzanteil bereits auf knapp 14 Prozent erhöht.
Im Gegensatz dazu konnte die Talfahrt des deutschen Video-
theken-Fachhandels, die sich bereits in den ersten drei Mona-
ten des Jahres abzeichnete, auch im zweiten Quartal nicht
gestoppt werden. Auf Halbjahressicht erzielte die Branche Um-
satzerlöse in Höhe von 111 Mio. Euro und damit rund 6 Prozent
weniger als noch im Vorjahr (118 Mio. Euro). Hauptursache des
erneuten Rückgangs ist der schon seit Jahren anhaltende Kun-
denschwund. Nachdem die Zahl der Ausleiher im ersten Halb-
jahr 2009 noch bei 5,7 Millionen lag, ist sie aktuell auf 5,3
Millionen gesunken. Das Volumen der Verleihvorgänge reduzierte
sich infolgedessen von 48,7 Millionen auf 46,3 Millionen.
Quelle: Alle Zahlen aus „GfK Consumer Panel Video sell-through market undGfK Consumer Panel Video rental market”, Juni 2010
Lizenzhandel/TV-Auswertung
Auch wenn der Fernsehmarkt langsam wieder an Stabilität ge-
winnt, ist die TV-Branche nach wie vor sehr stark vom inten-
siven Wettbewerb zwischen den Sendern um die Gunst der
Zuschauer geprägt. Die großen Gewinner des Monats Juni
11
waren aufgrund ihrer umfassenden Live-Berichterstattung zur
Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika dabei die öffentlich-
rechtlichen Anstalten. Mit einem Monatsmarktanteil von 17,1
Prozent bei den Zuschauern gesamt und damit 4,2 Prozent-
punkten über dem Wert des Vormonats lag die ARD auf Platz
eins, gefolgt vom ZDF mit 16,7 Prozent und einem Plus von
4,8 Prozentpunkten gegenüber dem Mai-Wert. Ein völlig an-
deres Bild zeigen dagegen die kumulierten Werte des ersten
Halbjahres 2010: Spitzenreiter ist die ProSiebenSat.1-Gruppe,
die mit ihren Sendern Sat.1, ProSieben, Kabel1 und N24
einen Marktanteil von insgesamt 29,5 Prozent erzielte. Auf
Platz zwei folgt die Mediengruppe RTL Deutschland mit einem
Anteil von insgesamt 28,7 Prozent.
Quelle: AGF/ GfK Fernsehforschung/ pc#tv aktuell/ TV Scope/ alle Haushalte(D+EU)/ 27.-30.6.2010 vorläufig gewichtet/ alle Marktanteilsangaben be-ziehen sich auf Zuschauer 14-49 Jahre/ SevenOne Media
1.5.3 Sport- und Event-Marketing
Sport-Sponsoring
Der anhaltende Wettbewerb in den Medienmärkten geht unver-
ändert mit einer stärkeren Konkurrenz um Premium-Sport-
rechte einher. Nach wie vor behaupten Premium-Rechte ihren
Stellenwert, und insofern zeigte sich der Markt für erstklassige
Sportrechte – wie die UEFA Champions League oder die UEFA
Europa League – auch im zweiten Quartal 2010 weitgehend
resistent gegen konjunkturelle Schwankungen.
Musik-Events/Musik-Sponsoring
Da sowohl die Konzerte der Wiener Philharmoniker als auch
der Eurovision Song Contest durch die Europäische Fernseh-
union (EBU) im öffentlich-rechtlichen Fernsehen verankert
sind, sind die allgemein schwierigen Marktbedingungen im
Musikbereich hier deutlich weniger spürbar.
1.6 Steuerungssystem und Leistungsindikatoren
Der Vorstand der Constantin Medien AG ist für die strategi-
sche Ausrichtung und Steuerung des Konzerns verantwortlich.
Bei den Konzerngesellschaften des Segments Sport liegt die
operative Verantwortung bei den Geschäftsführungen der
jeweiligen Tochtergesellschaften. Die Steuerung der Gesell-
schaften dieses Segments erfolgt über Gesellschafterver-
sammlungen und ähnliche Gremien.
Die Highlight Communications AG als Aktiengesellschaft nach
Schweizer Recht und die Constantin Film AG als Aktiengesell-
schaft nach deutschem Recht werden durch den Verwaltungs-
rat bzw. den Vorstand eigenständig geführt. Die Constantin
Medien AG nimmt auf die Highlight Communications-Gruppe
über ihre 47,3-Prozent-Beteiligung als Aktionär Einfluss.
Für den Constantin Medien-Konzern sind sowohl finanzielle
Kennzahlen als auch nicht-finanzielle Leistungsindikatoren
als Steuerungsgrößen für den Unternehmenserfolg von Bedeu-
tung. Für Einzelheiten wird auf die Erläuterungen in Kapitel
1.8 im zusammengefassten Konzernlage- und Lagebericht des
Geschäftsberichtes 2009 verwiesen.
1.7 Bericht über den Geschäftsverlauf und die Lage der
Segmente des Konzerns
1.7.1 Segment Sport
Erstes 3-D-Eishockey-Spiel in Europa – live und exklusiv bei
LIGA total!
Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Constantin Medien
AG und der Deutschen Telekom AG wurde das Eröffnungsspiel
der Eishockey WM (2010 IIHF Weltmeisterschaft) zwischen
Gastgeber Deutschland und den USA am 7. Mai 2010 in der
Veltins-Arena in Gelsenkirchen – neben der Live-Übertragung
auf SPORT1 (in SD) – als eigenständiges Live-Programm
exklusiv auch in 3-D und HD bei LIGA total! gezeigt.
Die redaktionelle und produktionstechnische Verantwortung für
die Umsetzung des Eishockey-Events des Jahres lag dabei bei
den Konzerngesellschaften SPORT1, PLAZAMEDIA und der
Constantin Sport Medien als Veranstalter von LIGA total!.
Fernsehen/SPORT1 (zuvor DSF)
Nach der erfolgreichen Einführung der neuen Dachmarke
SPORT1 (bis 11. April DSF) verzeichnete der Sportsender im
zweiten Quartal 2010 sehr gute Marktanteile von 0,9 Prozent
bei Zuschauern gesamt (Z 3+) und 1,7 Prozent in der werbe-
relevanten Zielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre (M 14-49).
Maßgeblich für die sehr guten Reichweiten waren im zweiten
Quartal 2010 neben den bewährten Quoten-Garanten „Doppel-
pass – Die Krombacher-Runde“ und „Hattrick Live“ am Montag
12
Q2 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
die SPORT1-Berichterstattung zur Eishockey-WM 2010. Das
zweite Halbfinale zwischen Deutschland und Russland mit 2,6
Mio. Zuschauer im Durchschnitt und 3,9 Mio. in der Spitze
(Marktanteile von 16,8 Prozent Z 3+ und 29,2 Prozent in der
Kernzielgruppe) bescherte SPORT1 damit nicht nur den Spitzen-
wert des ersten Halbjahrs 2010, sondern die insgesamt beste
Reichweite seit Mai 2007. Parallel zur Berichterstattung im
Free-TV war SPORT1 redaktionell auch für die Umsetzung des
Eröffnungsspiels auf dem IPTV-Sender LIGA total! verantwortlich.
Darüber hinaus war SPORT1 vor allem mit seiner Handball-
Live-Berichterstattung erfolgreich. Mit dem Finale des Luft-
hansa Final Four am Relaunch-Tag von SPORT1 am 11. April
erreichte der Sportsender einen Spitzenwert von knapp 1 Mio.
Zuschauer (0,74 Mio. Zuschauer im Durchschnitt). Auch mit
den Live-Übertragungen der Rennen der Motorrad-Weltmeister-
schaft MotoGP konnten im zweiten Quartal Spitzenwerte von
bis zu 1 Mio. Zuschauer Z 3+ erzielt werden.
Insgesamt lag SPORT1 im ersten Halbjahr 2010 trotz starker
Konkurrenz durch sportliche Großereignisse wie die Olympi-
schen Winterspiele in Vancouver oder die Fußball-Weltmeister-
schaft in Südafrika mit einem Marktanteil von 0,9 Prozent bei
den Zuschauern gesamt im Vergleich zum Berichtszeitraum
2009 auf dem Vorjahres-Niveau und blieb auch in der Kern-
zielgruppe Männer 14 bis 49 Jahre mit einem Marktanteil von
1,5 Prozent stabil (2009: 1,6 Prozent).
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung 01.01. bis 30.06.2010
Online/SPORT1.de (zuvor Sport1.de)
Nach einem sehr guten Start ins Jahr 2010 konnte SPORT1.de
seine erfolgreiche Entwicklung auch im zweiten Quartal 2010
fortsetzen und verzeichnete neue Rekord-Reichweiten bei den
Zugriffszahlen: Gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 steiger-
ten sich die Visits um 29 Prozent auf 29,5 Millionen und die
Seitenaufrufe (Page Impressions) um 54 Prozent auf 241
Millionen. Verantwortlich hierfür waren nach dem bereits erfolg-
reichen ersten Quartal 2010 die herausragenden Werte der
Monate April, Mai und Juni 2010 – gleich drei Mal in Folge
stellte das Sportportal neue monatliche Top-Reichweiten auf.
Im Monatsdurchschnitt lagen die Visits im zweiten Quartal
2010 bei 31,5 Millionen und damit 28 Prozent über dem
Wert des Vergleichszeitraums 2009. Die Page Impressions
konnten im Vergleich zum zweiten Quartal 2009 sogar um 67
Prozent gesteigert werden und lagen bei 294,8 Millionen. Der
Juni 2010 bescherte der Online-Plattform mit 33,4 Millionen
Visits und insgesamt 334 Millionen Seitenabrufen die besten
Werte seit ihrem Bestehen.
In dem vierteljährlich veröffentlichten Internet-Vermark-
tungsbericht „internet facts“ der AGOF (Arbeitsgemeinschaft
Online Forschung) für das erste Quartal 2010 kommt
SPORT1.de auf 2,51 Millionen Unique User. Aufgrund der
in diesem Zusammenhang neu eingeführten Verfahrensände-
rung der Erhebungen ist dieser Wert jedoch mit vorange-
gangenen Ausweisungen der AGOF nicht vergleichbar.
Quelle: IVW Mai 2010, AGOF Q1/2010
13
Motorrad Wetmeisterschaft MotoGP – live auf SPORT1
„Doppelpass – Die Krombacher Runde“ – live auf SPORT1
Verantwortlich für die erfolgreiche Entwicklung des Sportpor-
tals waren im April und Mai vor allem die redaktionelle News-
Berichterstattung zur Eishockey-WM in Deutschland, zum
spannenden Saisonfinale der Fußball-Bundesliga, zur Final-
teilnahme des FC Bayern München in der Champions League
sowie zur WM-Vorbereitung des DFB-Teams. Der Juni wiederum
war vor allem geprägt durch das Interesse der User an aktuel-
len Informationen und Hintergrundberichten zur Fußball-Welt-
meisterschaft in Südafrika.
Ebenfalls maßgeblich für die Rekord-Reichweiten war auch
die Ausweitung und optimierte Positionierung multimedialer
Inhalte sowie interaktiver Features auf der Plattform, die von
den SPORT1.de-Usern sehr gut angenommen wurden.
IPTV/Constantin Sport Medien
Im zweiten Quartal 2010 wurde die erste Bundesliga-Saison
von LIGA total! erfolgreich abgeschlossen. LIGA total! hat in
der Spielzeit 2009/2010 alle 612 Spiele der Bundesliga und
2. Bundesliga live und in der Konferenz sowie in ausführlichen
Zusammenfassungen übertragen. Die Spiele der ersten Liga
und die entsprechenden Konferenzen wurden zudem komplett
in HD gezeigt. Um die umfangreiche Berichterstattung des
Spieltags zu komplettieren, wurde zur Rückrunde der Saison
2009/2010 mit „LIGA total! Spieltaganalyse“ ein neues
Format eingeführt, das – parallel zur Free-TV Ausstrahlung auf
SPORT1 – in der Regel im Anschluss an das Montagsspiel der
2. Liga auf LIGA total! ausgestrahlt wird.
Am 7. Mai übertrug LIGA total! darüber hinaus das Eröff-
nungsspiel der Eishockey-WM zwischen Gastgeber Deutsch-
land und den USA live und exklusiv in 3-D und HD. Zum ersten
Mal wurde damit in Deutschland eine 3-D-Übertragung dem
Endverbraucher zugänglich gemacht.
Produktionsdienstleistungen/PLAZAMEDIA
Das zweite Quartal 2010 war für PLAZAMEDIA im Wesentlichen
von zwei Themen geprägt: der 3-D-Technologie im Zusammen-
hang mit der Eishockey WM in Deutschland und umfangreiche
Dienstleistungen für verschiedene Kunden im Zusammenhang
mit der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010™.
Nachdem PLAZAMEDIA bereits im Februar 2010 das Champi-
ons-League-Spiel VfB Stuttgart gegen FC Barcelona für Sky
Deutschland in 3-D produziert hatte, setzte das Unternehmen
im Rahmen der bereits genannten Kooperation zwischen dem
Constantin Medien-Konzern und der Deutschen Telekom AG im
zweiten Quartal 2010 das Eröffnungsspiel zwischen Deutsch-
land und den USA exklusiv in 3-D und HD um. Parallel dazu
wurde das Sportereignis in SD auch für SPORT1 produziert.
Während der FIFA WM in Südafrika übernahm PLAZAMEDIA
das Live-Streaming aller WM-Spiele für die mobilen Endgeräte
der Deutschen Telekom, insbesondere für das Angebot auf dem
iPhone, und produzierte für diesen Verbreitungsweg einen 24-
Stunden-Kanal mit WM-Highlights und News. Für den Pay-TV
Sender Sky erstellte PLAZAMEDIA die Studio-Sendung, alle
64 Spiele und die Konferenz an den letzten Gruppenspieltagen.
Die komplette Produktion wurde in HD und komplett filbasiert
abgewickelt. Darüber hinaus wurden für das Online-Angebot
www.sky.de auch die Live-Streamings aller WM-Spiele und zu-
sätzlich die täglichen Highlights der Studio-Sendungen und der
WM-Spiele aufbereitet. Zudem produzierte PLAZAMEDIA für
sky.de alle 64 Spiele live im Internet für das iPad. Und schließ-
lich setzte PLAZAMEDIA auch für den Host-Broadcaster HBS
im International Broadcasting Center in Johannesburg alle WM-
Inhalte in elf Sprachen um, die weltweit von Mobilfunkanbie-
tern zum Empfang auf mobilen Endgeräten angeboten wurden.
Ferner wurde PLAZAMEDIA im Berichtszeitraum mit den HD-
Upgrades für die Konferenzkanäle und das Studio durch Sky
Deutschland beauftragt.
14
Q2 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
Eishockey-WM Eröffnungsspiel in 3-D – Deutschland gegen USA
1.7.2 Segment Film
Kinoproduktion
Bei der Constantin Film AG hat sich die Zahl der Produktionen,
die im ersten Halbjahr 2010 im Dreh waren, gegenüber dem
Vorjahreszeitraum verringert. Dies ist auf den nach wie vor satu-
rierten Markt zurückzuführen, der bei der Constantin Film AG
die Reduzierung ihrer Eigenproduktionen und Lizenztitel –
speziell im mittleren Budgetbereich – zur Folge hatte.
In Drehvorbereitung befand sich im zweiten Quartal 2010 unter
anderem die internationale Constantin-Koproduktion „Die drei
Musketiere“, die auch in S3-D produziert wird. Die Neuverfil-
mung des Klassikers von Alexandre Dumas ist mit internatio-
nalen Stars – unter anderem mit Logan Lerman, Matthew Mac
Fadyen, Orlando Bloom, Milla Jovovich, dem diesjährigen
Oscar®-Preisträger Christoph Waltz sowie Till Schweiger –
hochkarätig besetzt. Das Mantel- und Degen-Abenteuer konnte
auf dem diesjährigen Filmmarkt in Cannes bereits erfolgreich in
fast alle Länder der Welt verkauft werden. Die Weltpremiere ist
für das kommende Jahr vorgesehen. Ebenfalls in Vorbereitung
war die Fortsetzung der erfolgreichen Abenteuer des cleveren
Wikingerjungen in S3-D „Wickie – Auf großer Fahrt“. In Post-
produktion befand sich die CGI-Produktion „Konferenz der
Tiere“, die im Oktober 2010 in die Kinos kommen wird.
Darüber hinaus haben sich die Constantin Film Produktion
GmbH und Bernd Eichinger mit Natascha Kampusch geeinigt,
die Geschichte ihrer Entführung und ihrer Gefangenschaft für
das Kino zu verfilmen. Bernd Eichinger wird das Projekt für
Constantin Film produzieren.
Im Bereich Fremdproduktionen hat Constantin Film bislang
deutlich weniger Lizenztitel erworben als noch im ersten Halb-
jahr 2009, da das Angebot erstklassiger – und damit auch gut
auswertbarer – Titel auf den Filmmärkten nach wie vor sehr
begrenzt ist.
TV-Auftragsproduktion
Bei der Constantin-Tochtergesellschaft Olga Film starteten
Mitte Juni die Dreharbeiten zur inzwischen bereits 14. Folge
der erfolgreichen ZDF-Krimi-Reihe „Kommissarin Lucas“.
Eine weitere Folge sowie der TV-Film „Die Aufnahmeprüfung“,
der im Auftrag der ARD realisiert werden soll, befinden sich
derzeit in Drehvorbereitung.
Die Vorbereitungen zum Zweiteiler „Die Familie – Blut ist
dicker als Wasser“ (Arbeitstitel), den die Constantin-Mehr-
heitsbeteiligung MOOVIE – the art of entertainment im Auf-
trag des ZDF realisiert, wurden im zweiten Quartal 2010
abgeschlossen.
Die Constantin-Tochtergesellschaft Constantin Entertainment
GmbH produzierte im zweiten Quartal unter anderem die neue
Scripted-Doku „Heuser und Gebauer“, die ab Herbst 2010 auf
Sat.1 ausgestrahlt wird. Darüber hinaus wurden im Auftrag
von ProSieben 14 weitere Folgen der Reality-Doku „Model in 1
Day“ (Staffel 3) sowie eine dritte Staffel der Dokumentation
„Schluss mit Hotel Mama“ realisiert, die ab dem Spätsom-
mer 2010 auf kabel eins zu sehen sein wird.
Im europäischen Ausland produzierte Constantin Entertain-
ment die fünfte Staffel der Scripted-Reality „Malanowsky &
Partnerzy“, die im polnischen Fernsehen Durchschnittsmarkt-
anteile von sehr guten 25 Prozent erreicht. Ferner war in Kroa-
tien die dritte Staffel der Kochshow „Vecera za“ in Arbeit. Dort
läuft derzeit auch sehr erfolgreich die bereits 23. Staffel der
Castingshow „Hrvatska Trazi Zvijezdu“ („Kroatien sucht den
Superstar“), die im Durchschnitt hervorragende Marktanteile
von über 41 Prozent erzielt.
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung/TV Scope
15
Szene aus „Konferenz der Tiere“
Kinoverleih
Bedingt durch den Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft
Mitte Juni startete die Constantin Film AG im zweiten Quartal
nur zwei neue Filme in den deutschen Kinos. Die Tragikomö-
die „vincent will meer“ der Constantin-Tochtergesellschaft
Olga Film entwickelte sich dabei zu einem Überraschungser-
folg. Mitte April gestartet, begeisterte die abenteuerliche
Reise dreier junger Psychiatrie-Patienten bis Ende Juni
684.089 Zuschauer und war damit der erfolgreichste deut-
sche Film des zweiten Quartals 2010.
Der Kinderfilm „Tiger Team – Der Berg der 1000 Drachen“,
der Anfang Mai in die Kinos kam, blieb mit 271.477 Besuchern
im Berichtszeitraum dagegen hinter den Erwartungen zurück.
Im Gegensatz dazu fand die im ersten Quartal gestartete Doris
Dörrie-Komödie „Die Friseuse“ mit insgesamt 541.762 Zu-
schauern auch in den Folgemonaten ihr Publikum. Auch der
Kinderfilm „Hier kommt Lola“ konnte im zweiten Quartal mit
insgesamt 366.852 Besuchern noch einmal zulegen. Mit der
Performance aller im ersten Halbjahr 2010 gestarteten Filme
erreichte Constantin Film einen Marktanteil von 6,6 Prozent
nach Besuchern und lag damit auf Platz sieben unter allen
Verleihern im deutschen Kinomarkt.
Quelle: Alle Zahlen aus „Marktstatistik Deutschland 1. Halbjahr 2010, 4.Januar bis 4. Juli 2010“ von Rentrak, Bericht veröffentlicht am 7. Juli 2010
Home Entertainment
Die Highlight Communications-Gruppe konnte sich im ersten
Halbjahr 2010 mit weiteren starken Neuveröffentlichungen
und einer Vielzahl hochkarätiger Zweitvermarktungen gut be-
haupten. Im deutschen Videokaufmarkt konnte sie – zusammen
mit ihrem Vertriebspartner Paramount Home Entertainment –
einen Marktanteil von 9 Prozent (Vorjahr: 9 Prozent) erzielen.
Im Verleihmarkt lag der gemeinsame Marktanteil bei 11 Pro-
zent (Vorjahr: 12 Prozent).
Der absolute Bestseller der Neuveröffentlichungen der ersten
sechs Monate war die Michael Bully Herbig-Komödie „Wickie
und die starken Männer“, vom dem bis Ende Juni 550.000
Datenträger im deutschsprachigen Raum abgesetzt werden
konnten. Damit avancierte „Wickie“ zur erfolgreichsten deut-
schen Produktion des ersten Halbjahrs und eroberte Platz
sechs der Kaufcharts. Zu den Toptiteln des zweiten Quartals
2010 zählten das Historienepos „Die Päpstin“ mit 280.000
und der actiongeladene Lizenztitel „Gesetz der Rache“ mit
120.000 verkauften Einheiten.
Quellen: Marktanteile aus „GfK Consumer Panel Video sell-through marketund GfK Consumer Panel Video rental market”, Juni 2010; Absatzzahlenvon Constantin Film AG
Lizenzhandel/TV-Auswertung
Das Geschäftsfeld Lizenzhandel ist auch im zweiten Quartal
2010 trotz der anhaltend schwierigen Marktbedingungen auf
Kurs geblieben. Im Bereich Free-TV konnte die Constantin Film
AG im Wesentlichen Umsatzerlöse aus der Lizenzierung der
TV-Rechte von Filmen wie „Fantastic Four 2 – Rise of the
Silver Surfer“ und „Resident Evil: Extinction“ realisieren.
Zudem wurden die TV-Rechte des Lizenztitels „The Women –
Von kleinen und großen Affären“ für das Pay-TV lizenziert.
Darüber hinaus konnten einige Constantin-Titel, die im zweiten
Quartal 2010 ausgestrahlt wurden, sehr starke Einschaltquo-
ten erzielen. Die Constantin-Koproduktionen „Asterix und
Obelix gegen Cäsar“ und „Asterix bei den Olympischen Spie-
len“, die am 24. Mai im Nachmittagsprogramm bzw. Haupt-
abendprogramm von Sat.1 ausgestrahlt wurden, erreichten
mit 15,9 Prozent bzw. 21,6 Prozent in der werberelevanten
Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen hervorragende Marktanteile.
Und am 28. Mai konnte ProSieben mit der Rat Pack Film-
Produktion „Der Wixxer“ einen Marktanteil von 17,2 Prozent
in der werberelevanten Zielgruppe erzielen.
Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung/TV Scope
16
Q2 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
Szene aus „vincent will meer“
1.7.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Im zweiten Quartal 2010 lag der Fokus vor allem auf der
Abwicklung und Umsetzung der von TEAM betreuten Großer-
eignisse: zum einen der Finalspiele der UEFA Europa League
und der UEFA Champions League und zum anderen des Euro-
vision Song Contest und des Sommernachtskonzerts der
Wiener Philharmoniker.
Sport-Sponsoring
Am 12. Mai fand in Hamburg in der mit 49.000 Zuschauern
ausverkauften HSH Nordbank Arena Hamburg das Finale der
UEFA Europa-League zwischen Atletico Madrid und dem FC
Fulham statt, aus dem die Spanier in der Verlängerung mit
2:1 als Sieger hervorgingen. Am 22. Mai 2010 markierte
dann das Champions League Finale zwischen dem FC Inter-
nazionale Milano und dem FC Bayern München den Höhe-
punkt der europäischen Klubfußball-Saison. Im ausverkauften
Santiago Bernabeu Stadion in Madrid siegte Inter Mailand mit
2:0 über den deutschen Meister und DFB-Pokal-Gewinner
und eroberte zum dritten Mal nach 1964 und 1965 den wich-
tigsten europäischen Vereinspokal.
Musik-Events/Musik-Sponsoring
Nach den beiden Halbfinal-Runden am 25. und 27. Mai
2010 fand am 29. Mai 2010 in der mit 18.000 Besuchern
ausverkauften Telenor Arena in Oslo das Finale des 55. Euro-
vision Song Contest statt. Mit 246 Stimmen setzte sich Lena
Meyer-Landrut gegen die europäische Konkurrenz durch und
holte mit ihrem Song „Satellite“ erstmals nach 28 Jahren den
Titel wieder nach Deutschland. Weltweit zog der größte pan-
europäische Musikwettbewerb 105 Mio. TV-Zuschauer in sei-
nen Bann. Allein in Deutschland sahen bis zu 14,7 Mio. TV-
Zuschauer die Live-Übertragung in der ARD, die damit bei
den Zuschauern gesamt mit 49,1 Prozent und in der werbe-
relevanten Zielgruppe der 14-49-Jährigen mit 61,4 Prozent
hervorragende Marktanteile verzeichnen konnte.
Quelle: EBU/Mediametrie
Vor über 100.000 begeisterten Zuschauern fand schließlich
am 8. Juni 2010 das Sommernachtskonzert der Wiener Phil-
harmoniker im Schlosspark Schönbrunn in Wien statt. Über
40 Länder zeigten das Großereignis der klassischen Musik im
Fernsehen.
17
Finale der UEFA Champions League im Estadio Santiago Bernabeu
Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker im SchlossparkSchönbrunn
2 Ertrags-, Finanz- und Vermögens-lage des Konzerns
2.1 Rechnungslegung und Berichtsstandards
Der vorliegende ungeprüfte Konzernzwischenabschluss zum
30. Juni 2010 wurde nach den Bestimmungen des Regel-
werks der International Reporting Standards (IFRS) erstellt.
Zu Einzelheiten der Rechnungslegung wird auf die Erläute-
rungen in Kapitel 2 des Konzernanhangs verwiesen.
2.2 Gesamtbewertung des Berichtszeitraums
Der Constantin Medien-Konzern hat im ersten Halbjahr 2010
insgesamt eine Geschäftsentwicklung im Rahmen der eige-
nen Erwartungen verzeichnet. Trotz eines Umsatzrückgangs
im ersten Halbjahr 2010 hat sich das Ergebnis vor Zinsen und
Steuern im ersten Halbjahr 2010 um 12,2 Mio. Euro auf 3,6
Mio. Euro verbessert. Der Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr
war durch einen deutlichen Umsatz- und Ertragsanstieg im
Segment Sport- und Event-Marketing geprägt. Das Ergebnis
des Segments konnte um 3,7 Mio. Euro auf 5,5 Mio. Euro
gesteigert werden. Im Segment Sport konnte trotz eines Um-
satzrückgangs aufgrund niedrigerer Materialkosten, Personal-
kosten und sonstiger betrieblicher Aufwendungen ein ausge-
glichenes Segmentergebnis erzielt werden. Im Segment Film
verbesserte sich das Ergebnis aufgrund eines Anstiegs der
sonstigen betrieblichen Erträge und geringerer Belastungen
durch PPA-Abschreibungen um 5,1 Mio. Euro auf 0,7 Mio.
Euro.
Die Belastungen des operativen Ergebnisses durch akquisiti-
onsbedingte PPA-Abschreibungen verminderten sich um 2,7
Mio. Euro auf 9,6 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern ver-
besserte sich um 8,3 Mio. Euro auf 1,5 Mio. Euro. Der Kon-
zern schloss das erste Halbjahr 2010 mit einem Ergeb-
nisanteil Anteilseigner von -3,3 Mio. Euro (erstes Halbjahr
2009: -4,6 Mio. Euro) ab.
2.3 Umsatz- und Ertragsentwicklung des Konzerns
Der Konzern erzielte im ersten Halbjahr 2010 einen Umsatz
von 201,9 Mio. Euro (erstes Halbjahr 2009: 227,8 Mio.
Euro). Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 reduzierten
sich die Umsätze um 25,9 Mio. Euro bzw. 11,4 Prozent. Die
drei operativen Segmente entwickelten sich unterschiedlich:
Im Segment Sport fiel der Umsatz um 14,8 Prozent und
wurde neben der wettbewerbsintensiven Lage im TV-Werbe-
markt durch die nach wie vor anhaltende Investitionszurück-
haltung im Bereich Produktionsdienstleistungen belastet. Der
Umsatzrückgang im Segment Film betrug 17,8 Prozent und
entsprach den Erwartungen. Dagegen konnte das Segment
Sport- und Event-Marketing den Umsatz um 23,2 Prozent er-
höhen.
Für das zweite Quartal beliefen sich die Umsatzerlöse im Kon-
zern auf 95,5 Mio. Euro – ein Rückgang um 10,7 Prozent ver-
glichen mit 106,9 Mio. Euro im zweiten Quartal 2009.
Der Posten „aktivierte Filmproduktionen und andere aktivierte
Eigenleistungen“ wird im ersten Halbjahr mit 15,5 Mio. Euro
um 4,2 Mio. Euro niedriger ausgewiesen als im gleichen Vor-
jahreszeitraum. Der Rückgang spiegelt im Wesentlichen das
im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 niedrigere Produktions-
volumen bei den Eigenproduktionen im Segment Film wider.
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 5,5 Mio. Euro
auf 10,3 Mio. Euro. Der Anstieg resultierte in erster Linie aus
der Vereinnahmung von Kompensationen im Segment Film
aus Urheberrechtsverletzungen.
Der Material- und Lizenzaufwand ist im Wesentlichen auf-
grund eines im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 redu-
zierten Produktionsvolumens im Segment Film um 15,4 Mio.
Euro auf 101,6 Mio. Euro gesunken.
Der Rückgang des Personalaufwands um 13,7 Mio. Euro auf
56,3 Mio. Euro im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 ist zum
einen auf die Entkonsolidierung von im Jahr 2009 veräußerten
Gesellschaften, vor allem der Creation Club (CC) GmbH, zu-
rückzuführen. Zum anderen spiegelt er die im zweiten Halb-
jahr 2009 vorgenommenen Personalanpassungen wider. Davon
betroffen waren insbesondere freie Mitarbeiter in der TV-Auf-
tragsproduktion sowie Mitarbeiter in der Holding und den Sport-
gesellschaften durch die Restrukturierung des Segments Sport.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um 5,1 Mio.
Euro auf 26,5 Mio. Euro im Vergleich zum ersten Halbjahr
18
Q2 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
2009 zurückgegangen. Die Verringerung ist zum einen auf die
Entkonsolidierung von im Jahr 2009 veräußerten Gesellschaften
und auf Kostensenkungen zurückzuführen. Zum anderen waren
im Vorjahreszeitraum in diesem Posten noch die Ergebnisan-
teile der UEFA an der Team Holding AG ausgewiesen worden.
Der Constantin Medien-Konzern weist für das erste Halbjahr
ein um 9,6 Mio. Euro auf 43,3 Mio. Euro verbessertes Er-
gebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) aus
(erstes Halbjahr 2009: 33,7 Mio. Euro).
Die Abschreibungen und Wertminderungen beliefen sich in
den ersten sechs Monaten auf 39,7 Mio. Euro und lagen
damit um 2,6 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von 42,3
Mio. Euro. Der Rückgang resultiert vor allem aus einer Ver-
minderung der akquisitionsbedingten PPA-Abschreibungen
um 2,7 Mio. Euro auf 9,6 Mio. Euro. Die außerplanmäßigen
Abschreibungen auf das Filmvermögen betrugen 1,0 Mio.
Euro nach 0,5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbes-
serte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 um 12,2
Mio. Euro auf 3,6 Mio. Euro, davon entfielen 3,9 Mio. Euro
auf das zweite Quartal (zweites Quartal 2009: -7,9 Mio. Euro).
Das Finanzergebnis verminderte sich um 4,1 Mio. Euro auf
-2,4 Mio. Euro (erstes Halbjahr 2009: 1,7 Mio. Euro). Der
Rückgang ist in erster Linie durch um 6,8 Mio. Euro niedri-
gere Erträge aus dem Rückkauf von Wandelschuldverschrei-
bungen begründet. Gegenläufig wirkten sich die um 1,7 Mio.
Euro verringerten Finanzaufwendungen aus, vor allem auf-
grund geringerer Zinsaufwendungen wegen des Rückkaufs von
Wandelschuldverschreibungen. Die Finanzaufwendungen des
Vorjahres waren durch Verluste aus der Bewertung einer
Equity-Swap Transaktion in Höhe von 0,9 Mio. Euro belastet
(Berichtsperiode: Ertrag von 42 TEUR). Das Finanzergebnis
des zweiten Quartals 2010 belief sich auf -1,8 Mio. Euro
(zweites Quartal 2009: -1,2 Mio. Euro).
Das Konzernperiodenergebnis des ersten Halbjahrs 2010 er-
höhte sich um 7,3 Mio. Euro auf 0,8 Mio. Euro nach -6,5
Mio. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im zweiten
Quartal 2010 belief sich das Konzernperiodenergebnis auf
1,7 Mio. Euro nach -7,5 Mio. Euro im zweiten Quartal 2009.
Der Ergebnisanteil Anteilseigner beträgt aufgrund der den
Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss zuzuweisenden
Ergebnisanteilen in Höhe von 4,1 Mio. Euro (Vorjahr -1,9 Mio.
Euro) im ersten Halbjahr 2010 -3,3 Mio. Euro (Vorjahr: -4,6
Mio. Euro). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie sowohl
auf unverwässerter als auch auf verwässerter Basis von -0,04
Euro (erstes Halbjahr 2009: -0,06 Euro je Aktie).
2.4 Segmententwicklung
Das Segment Sport verzeichnete im ersten Halbjahr 2010
einen Umsatz von 76,4 Mio. Euro. Dies ist ein Rückgang um
14,8 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert
(89,7 Mio. Euro). Die Umsatzentwicklung spiegelt den unver-
ändert wettbewerbsintensiven TV-Werbemarkt und die anhal-
tende Investitionszurückhaltung der TV-Sender im Produk-
tionsbereich wider. Zudem war die Erlösentwicklung durch die
Entkonsolidierung von im Jahr 2009 veräußerten Gesell-
schaften beeinträchtigt, insbesondere die der Creation Club (CC)
GmbH. Gegenläufig wirkten sich die im Vorjahreszeitraum
noch nicht enthaltenen Erlöse im Bereich IPTV (Bundesliga-
Sender LIGA total!) aus. Das Segmentergebnis war nach sechs
Monaten ausgeglichen, was auch der Planung für das Gesamt-
jahr 2010 entspricht. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2009
errechnet sich eine Ergebnisverbesserung um 1,6 Mio. Euro.
Im Segment Film lag der Segmentumsatz im ersten Halbjahr
mit 90,4 Mio. Euro um 17,8 Prozent unter Vorjahr (erstes
Halbjahr 2009: 110,0 Mio. Euro). Der Umsatzrückgang, der
den Erwartungen entsprach, ist vor allem auf ein niedrigeres
Produktionsvolumen im Bereich der TV-Auftragsproduktionen
und auf niedrigere Umsätze in den Bereichen Kinoverleih und
Lizenzhandel zurückzuführen. Das Segmentergebnis Film be-
lief sich auf 0,7 Mio. Euro nach -4,4 Mio. Euro im ersten
Halbjahr 2009. In dem Betrag sind planmäßige PPA-Ab-
schreibungen aus der Kaufpreisallokation von 1,1 Mio. Euro
enthalten (erstes Halbjahr 2009: 4,2 Mio. Euro). Bereinigt
um diesen Effekt belief sich das Segmentergebnis auf 1,8
Mio. Euro (erstes Halbjahr 2009: -0,2 Mio. Euro). Der Rück-
gang der PPA-Abschreibungen beruht im Wesentlichen darauf,
dass der im Rahmen der Highlight Communications-Trans-
19
aktion erworbene Auftragsproduktionsbestand im Geschäfts-
jahr 2009 vollständig abgeschrieben wurde.
Das Segment Sport- und Event-Marketing wies für das erste
Halbjahr 2010 einen Umsatz von 35,1 Mio. Euro aus. Der An-
stieg um 23,2 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr
2009 (28,5 Mio. Euro) beruht im Wesentlichen auf höheren
Vermarktungserlösen für die UEFA Champions League und die
UEFA Europa League. Das Segmentergebnis belief sich für
die ersten sechs Monate auf 5,5 Mio. Euro und lag damit
erheblich über dem entsprechenden Vorjahreswert (1,9 Mio.
Euro). Der Anstieg des Segmentergebnisses ist teilweise auf
den veränderten Ausweis des Ergebnisanteils der UEFA an der
Team Holding AG zurückzuführen. In dem Segmentergebnis
sind planmäßige PPA-Abschreibungen von 8,5 Mio. Euro (ers-
tes Halbjahr 2009: 8,1 Mio. Euro) enthalten. Auf bereinigter
Basis errechnet sich ein Segmentergebnis von 14,0 Mio. Euro
(erstes Halbjahr 2009: 10,0 Mio. Euro).
Das Ergebnis des Bereichs Sonstiges konnte im Wesentlichen
durch Kostensenkungsmaßnahmen um 1,9 Mio. Euro auf -2,7
Mio. Euro verbessert werden.
20
Q2 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
KONZERNBILANZ ZUM 30. JUNI 2010 in TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Vermögen des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Summe Aktiva
30.06.2010
286.355
303.369
47
589.771
31.12.2009
293.870
350.923
92
644.885
Veränderung
-7.515
-47.554
-45
-55.114
2.5 Vermögenslage des Konzerns
Der Rückgang der langfristigen Vermögenswerte um 7,5 Mio.
Euro auf 286,4 Mio. Euro resultierte im Wesentlichen aus
einer Verminderung des Filmvermögens um 10,3 Mio. Euro
auf 135,6 Mio. Euro. Die Abschreibungen und Wertminde-
rungen auf das Filmvermögen lagen mit 27,2 Mio. Euro um
10,3 Mio. Euro über den Zugängen und Veränderungen im
Konsolidierungskreis von insgesamt 16,9 Mio. Euro. Der An-
stieg der Geschäfts- oder Firmenwerte um 3,9 Mio. Euro auf
43,6 Mio. Euro war ausschließlich währungskursbedingt.
Die Veränderung der kurzfristigen Vermögenswerte um -47,6
Mio. Euro auf 303,4 Mio. Euro resultiert aus einer deutlichen
Verringerung der Forderungen aus Lieferungen und Leistun-
gen und sonstige Forderungen um 62,2 Mio. Euro auf 133,1
Mio. Euro, im Wesentlichen aufgrund des im ersten Quartal
verzeichneten Zahlungseingangs von brutto 57,5 Mio. Euro
aus den Vergleichen mit den D&O-Versicherern, sowie einem
Anstieg der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um
13,5 Mio. Euro auf 162,0 Mio. Euro.
21
KONZERNBILANZ ZUM 30. JUNI 2010 in TEUR
Auf die Anteilseigner entfallendes Eigenkapital
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Summe Eigenkapital
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Schulden des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Summe Passiva
30.06.2010
36.911
35.618
72.529
69.812
447.413
17
589.771
31.12.2009
54.790
54.992
109.782
112.978
422.078
47
644.885
Veränderung
-17.879
-19.374
-37.253
-43.166
25.335
-30
-55.114
2.6 Finanzlage des Konzerns
Die Finanzlage im Berichtshalbjahr wurde in erster Linie durch
den Erwerb des 20-prozentigen Anteils an der Team Holding
AG durch die Highlight Communications AG beeinflusst.
Der Erwerb der Anteile ohne beherrschenden Einfluss an der
Team Holding AG führte auf Ebene der Constantin Medien AG
zu einer Verminderung des Eigenkapitals der Anteilseigner um
17,7 Mio. Euro und zu einer Verminderung der Anteile ohne
beherrschenden Einfluss um 21,7 Mio. Euro. Insgesamt redu-
zierte sich das Eigenkapital der Anteilseigner um 17,9 Mio.
Euro und die Anteile ohne beherrschenden Einfluss um 19,4
Mio. Euro.
Die Verminderung der langfristigen Schulden um 43,2 Mio.
Euro auf 69,8 Mio. Euro ergibt sich im Wesentlichen aus dem
Rückgang der langfristigen Finanzverbindlichkeiten um 56,3
Mio. Euro auf 30,0 Mio. Euro, vor allem bedingt durch die
Umgliederung der Wandelschuldverschreibungen in die kurz-
fristigen Finanzverbindlichkeiten (44,3 Mio. Euro) sowie durch
den weiteren Rückkauf von Wandelschuldverschreibungen
(12,3 Mio. Euro). Gegenläufig wirkte der Anstieg der sonstigen
langfristigen Verbindlichkeiten um 9,5 Mio. Euro auf 9,6 Mio.
Euro, im Wesentlichen aufgrund des Ansatzes des bedingten
diskontierten Kaufpreisanteils von rund 9,4 Mio. Euro für den
Erwerb des 20-prozentigen Anteils an der Team Holding AG.
Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich um 25,3 Mio. Euro
auf 447,4 Mio. Euro. Diese Veränderung ist im Wesentlichen
auf eine Erhöhung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
um 49,5 Mio. Euro auf 264,0 Mio. Euro zurückzuführen. Der
Anstieg resultierte vor allem aus der Umgliederung der Wandel-
schuldverschreibungen. Dem wirkte eine Verminderung der
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sons-
tige Verbindlichkeiten um 20,4 Mio. Euro auf 114,0 Mio.
Euro entgegen.
Die Nettoverschuldung des Konzerns konnte im ersten Halb-
jahr um 20,2 Mio. Euro auf 132,0 Mio. Euro per 30. Juni 2010
verringert werden (31. Dezember 2009: 152,2 Mio. Euro).
2.7 Liquiditätslage des Konzerns
Der Constantin Medien-Konzern weist für die ersten sechs
Monate 2010 einen positiven Cash-Flow aus betrieblicher
Tätigkeit des fortzuführenden Geschäftsbereichs in Höhe von
75,5 Mio. Euro aus (erstes Halbjahr 2009: 34,1 Mio. Euro).
Die Erhöhung der Mittelzuflüsse aus betrieblicher Tätigkeit
resultiert in erster Linie aus der Zahlung der vereinbarten
Beträge aus den Vergleichen mit zwei D&O-Versicherern.
Aus der Investitionstätigkeit resultierte in den ersten sechs
Monaten 2010 ein Mittelabfluss von 16,8 Mio. Euro (erstes
Halbjahr 2009: Mittelabfluss von 18,1 Mio. Euro), der wie in
der Vorjahresperiode im Wesentlichen für Produktionen im
Segment Film anfiel.
Die Finanzierungstätigkeit des Konzerns brachte einen Mittel-
abfluss von 47,6 Mio. Euro (erstes Halbjahr 2009: Mittelab-
fluss von 25,0 Mio. Euro). Der Mittelabfluss resultiert im
Wesentlichen aus der Zahlung von 30,0 Mio. Euro für den
Erwerb des restlichen 20-prozentigen Anteils an der Team
Holding AG und aus Nettorückzahlungen von Finanzverbind-
lichkeiten in Höhe von insgesamt 15,3 Mio. Euro.
In der Summe ergibt sich ein positiver Cash-Flow der Berichts-
periode von 11,0 Mio. Euro nach einem Mittelabfluss von 9,1
Mio. Euro im ersten Halbjahr 2009.
3 Personalbericht
Der Constantin Medien-Konzern beschäftigte zum Stichtag
30. Juni 2010 inklusive der freien Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter insgesamt 1.345 Personen (30. Juni 2009: 1.544
Personen). Davon entfielen 669 Personen auf Aktivitäten des
Segments Sport und auf Sonstiges (30. Juni 2009: 826 Per-
sonen) sowie 676 Personen auf die Highlight Communications-
Gruppe (30. Juni 2009: 718 Personen).
Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
belief sich zum 30. Juni 2010 konzernweit auf 1.030 Per-
sonen (30. Juni 2009: 1.168 Personen), davon entfielen 442
auf die Aktivitäten des Segments Sport und auf Sonstiges
sowie 588 Personen auf die Aktivitäten der Highlight Com-
munications-Gruppe.
Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den Wegfall der Mitar-
beiter nach dem Verkauf der Creation Club (CC) GmbH, den
Personalabbau als Folge der Straffung der Konzernstrukturen
und des im November 2009 angekündigten Rationalisie-
rungsprogramms sowie den nach wie vor im Vergleich zum
Vorjahresquartal niedrigeren Bestand an freien Mitarbeitern
zurückzuführen. Gegenläufig wirkte sich der Anstieg der fes-
ten Mitarbeiter bei der Constantin Film-Gruppe aus.
4 Nachtragsbericht
Gesellschaftsrechtliche Maßnahmen im Sportsegment
Nach der inhaltlichen Verzahnung der TV-und Online-Aktivi-
täten des Konzerns im Zuge der Einführung der Dachmarke
SPORT1 wurden im Juli und August 2010 weitere gesell-
schaftsrechtliche Maßnahmen bei Tochterunternehmen im
Sportsegment durchgeführt: Dazu gehörten die Verschmel-
zung der SPORT1 Online GmbH auf die SPORT1 GmbH, die
am 30. Juli 2010 ins Handelsregister eingetragen wurde
sowie die Umfirmierung der AdImpulse Media GmbH in Con-
stantin Sport Marketing GmbH, den neuen Zentralvermarkter
der Marken des Sportsegments, die am 10. August 2010 ins
Handelsregister eingetragen wurde.
SPORT1 präsentiert sich auf der IFA
In diesem Jahr präsentiert sich SPORT1 vom 3. bis 8. Sep-
tember mit einem eigenen Messestand auf der Internationalen
Funkausstellung (IFA) in Berlin. In der SPORT1 Sportsbar ver-
anstaltet der Sportsender unter anderem zweimal täglich Talk-
Runden mit prominenten Gesprächspartnern aus den Bereichen
Sport und Medien. Zudem werden neben weiteren Programm-
punkten und Aktionen auf dem Messestand auch Sendungen
wie „Bundesliga Aktuell“ oder die „SPORT1 News“ produziert.
Sky Austria beauftragt PLAZAMEDIA Austria
Sky Austria hat die PLAZAMEDIA-Tochtergesellschaft PLAZA-
MEDIA Austria Ges.m.b.H., Wien mit der Produktion der
Österreichischen Fußball-Bundesliga für die Spielzeiten
2010/2011 bis 2012/2013 beauftragt. Pro Spielzeit setzt
PLAZAMEDIA Austria insgesamt 360 Spiele der Ersten Bun-
desliga und der tipp3-Bundesliga für den Rechtehalter und
Produzenten des Basissignals Sky Austria in Szene.
Vollständiger Erwerb der Kontraproduktion AG
Am 13. August 2010 hat die Constantin Film Schweiz AG,
Basel die restlichen Anteile in Höhe von 21 Prozent an der
Kontraproduktion AG, Zürich zu einem Kaufpreis von 2 Euro
erworben.
Veränderungen im Aufsichtsrat der Constantin Medien AG
Mit Wirkung zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung
22
Q2 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
der Constantin Medien AG vom 9. Juni 2010 endete die
Amtszeit der mit Beschluss der ordentlichen Hauptversamm-
lung vom 27. Juni 2007 in das Kontrollgremium gewählten
Aufsichtsratsmitglieder Herr Dr. Erwin Conradi und Herr Martin
Wagner. Mit Schreiben vom 19. Juli 2010 hat der Vorstand in
Abstimmung mit dem Aufsichtsrat gemäß § 104 Abs 2 Satz
2 AktG die gerichtliche Bestellung von Herrn Dr. Conradi und
Herrn Rechtsanwalt Dr. Bernd Kuhn beim zuständigen Regis-
tergericht beantragt, da Herr Martin Wagner nicht mehr zur
Verfügung stand. Mit Beschluss vom 6. August 2010 hat das
Registergericht die Herren Dr. Conradi und Dr. Kuhn antrags-
gemäß zu Aufsichtsratsmitgliedern der Gesellschaft bestellt.
5 Angaben zu wesentlichen Geschäftenmit nahe stehenden Unternehmenund Personen im Berichtszeitraum
Es wird auf Kapitel 11 des Konzernanhangs dieses Halbjah-
resfinanzberichtes verwiesen.
6 Risikobericht
6.1 Risikomanagement
Risiken bezeichnen die Möglichkeit ungünstiger künftiger Ent-
wicklungen, die mit einer signifikanten, wenn auch nicht not-
wendigerweise überwiegenden Wahrscheinlichkeit erwartet
werden. Die Constantin Medien AG bewertet und steuert Risi-
ken auf Grundlage einer Risikomanagement-Richtlinie, die das
Risikomanagementsystem des Konzerns definiert. Diese Richt-
linie gilt für alle in den Konzern einbezogenen Gesellschaften.
Das Risikoprofil des Constantin Medien-Konzerns für die kom-
menden Monate nach Abschluss des ersten Halbjahres 2010
entspricht im Wesentlichen den Einschätzungen im Konzern-
abschluss zum 31. Dezember 2009 und den zusätzlichen An-
gaben im Zwischenbericht zum 31. März 2010. Eine detail-
lierte Darstellung der Unternehmensrisiken sowie des inte-
grierten internen rechnungslegungsbezogenen Kontroll- und
Risikomanagementsystems befindet sich in Kapitel 7 im
zusammengefassten Konzernlage- und Lagebericht des Ge-
schäftsberichts 2009. Ferner wird auf den Risikobericht des
Zwischenlageberichts zum 30. Juni 2010 der Highlight Com-
munications AG verwiesen.
Über diese Angaben hinaus ist auf folgende Risiken zu ver-
weisen:
6.2 Risiken im Segment Sport
Für einen Sportsender wie SPORT1 ist die Verfügbarkeit at-
traktiver Sportrechte von großer Wichtigkeit. SPORT1 befindet
sich bei der Akquisition solcher Rechte in einem intensiven
Wettbewerb mit anderen Free- und Pay-TV-Sendern und auch
neuen Content-Anbietern wie Telekommunikationskonzernen
oder Internet-Diensten. Insbesondere die durch die GEZ-
Gebühren mit erheblichen finanziellen Mitteln ausgestatteten
öffentlich-rechtlichen Sender und auch die privaten Vollpro-
gramme wie RTL, Sat.1 und ProSieben versuchen verstärkt,
das Profil ihrer Sender durch die Übertragung hochwertiger
Sportereignisse zu stärken. Es ist daher nicht ausgeschlossen,
dass sich der Sender SPORT1 in Zukunft einem nochmals ver-
stärkten Wettbewerb zumindest um hochwertige Sportrechte
ausgesetzt sieht.
Der deutsche TV-Werbemarkt zeichnet sich durch einen ver-
stärkt über massive Preisnachlässe geführten Wettbewerb der
TV-Sender aus. Sogenannte Trading Deals beschleunigen den
Preisverfall. Dieser aggressive Preiswettbewerb könnte nach-
haltige Auswirkungen auf das Preisgefüge und die Verteilung
der Werbeausgaben haben. Unverändert durch die Politik dis-
kutierte Werbeverbote in den Bereichen Automobil und Alko-
hol sowie eine fortwährende staatliche Regulierung im Rahmen
des Glückspielstaatsvertrags oder des Jugendschutzes könn-
ten das Erlösmodell von SPORT1 zusätzlich beeinträchtigen.
Die im Februar 2009 verabschiedete Gewinnspielsatzung der
Landesmedienanstalten sieht strengere Regelungen für die
Durchführung von Call-In-Formaten vor. Dabei stehen neben
dem Schutz von minderjährigen Teilnehmern insbesondere er-
höhte Transparenzanforderungen an die Gewinnspiele und die
dazugehörigen Sendeformate im Vordergrund. Es kann nicht
ausgeschlossen werden, dass die Landesmedienanstalten oder
23
der Gesetzgeber weitere Restriktionen zur Durchführung von
Call-In-Formaten beschließen. Zudem besteht aufgrund des
Rückgangs der Bereitschaft der Zuschauer zur Spielteilnahme
das Risiko eines Rückgangs der im Zusammenhang mit der
Durchführung von Call-In-Formaten erzielten Erlöse.
Risiken können auch aus einer weiteren Regulierung im
Bereich Werbezeitenverkauf resultieren. Derzeit gehen die
Behörden z.B. verstärkt gegen die Bewerbung von sogenann-
ten „Pokerschulen“ (d.h. Internetangebote, auf denen man
ohne Einsatz das Pokerspielen erlernen kann) und „50 Cent
Gewinnspielen“ (d.h. Internetangebote, auf denen man gegen
einen maximalen Einsatz von 50 Cent an Gewinnspielen teil-
nehmen kann) vor. So werden nach wie vor gegen diverse pri-
vate Medienunternehmen und auch gegen die SPORT1 GmbH
in zwei Bundesländern Verwaltungsverfahren wegen der Be-
werbung vorgenannter Angebote geführt.
Ende 2009 konnten mit den in Deutschland maßgeblichen
Kabelnetzbetreibern Kabel Deutschland (KDG) und Unityme-
dia Verträge zur mittelfristigen Absicherung der analogen und
digitalen Kabelverbreitung von SPORT1 zum Abschluss
gebracht werden. Aufgrund vertraglicher Kündigungsrechte
könnte sich jedoch auch während der Laufzeit dieser Verträge
ein Risiko für die analoge Kabelverbreitung von SPORT1
ergeben. Zudem besteht das Risiko, dass der Vertrag zur ana-
logen und digitalen Kabelverbreitung mit einem anderen
wesentlichen Kabelnetzbetreiber zum 31. Dezember 2010
beendet wird. Die zunehmende Digitalisierung der Verbrei-
tungswege schafft zusätzliche Übertragungswege für neue
Free-TV Angebote. Dies wird mittelfristig zu weiteren Mitbe-
werbern beim Erwerb von Sportrechten und auf dem Werbe-
markt führen. Zudem besteht das Risiko der Verringerung des
Marktanteils durch eine wachsende Zahl von Free-TV Sendern.
Im Bereich Produktionsdienstleistung bestehen bei PLAZA-
MEDIA weiterhin Risiken durch anstehende Vertragsverlänge-
rungen bzw. -verhandlungen mit diversen wichtigen Kunden.
6.3 Risiken im Segment Film
Die Risiken im Segment Film für die kommenden Monate
nach Abschluss des ersten Halbjahres 2010 entsprechen im
Wesentlichen den Einschätzungen und Darstellungen im
zusammengefassten Konzernlage- und Lagebericht des Ge-
schäftsberichts 2009 der Constantin Medien AG bzw. im Kon-
zernlagebericht des Geschäftsberichts 2009 der Highlight
Communications AG. Die dort beschriebenen Rechtsstreitig-
keiten der Constantin Film AG mit einem externen Verleiher
bestehen nicht mehr.
6.4 Risiken im Segment Sport- und Event-Marketing
Im Segment Sport- und Event-Marketing können Risiken aus
der Abhängigkeit der TEAM-Gruppe von der UEFA entstehen.
Allerdings relativieren die bisherigen Erfolge, die Positionierung
des Unternehmens im Markt, die erst kürzlich erfolgte Vertrags-
verlängerung zwischen der TEAM und der UEFA sowie die stra-
tegische Ausrichtung auf den Europäischen Fußballverband
diese Situation. Des Weiteren besteht aufgrund des Kursver-
falls des Euro im Vergleich zum Schweizer Franken ein erhöhtes
Wechselkursrisiko.
7 Chancenbericht
Das Chancenprofil des Constantin Medien-Konzerns für die
kommenden Monate nach Abschluss des ersten Halbjahres
2010 entspricht im Wesentlichen den Einschätzungen im
Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 und den zusätz-
lichen Angaben im Zwischenbericht zum 31. März 2010. Eine
detaillierte Darstellung der Unternehmenschancen des Konzerns
befindet sich in Kapitel 8 im zusammengefassten Konzern-
lage- und Lagebericht des Geschäftsberichts 2009. Ferner
wird auf den Chancenbericht des Zwischenlageberichts zum
30. Juni 2010 der Highlight Communications AG verwiesen.
Über diese Angaben hinaus ist auf folgende Chancen zu ver-
weisen:
7.1 Chancen im Segment Sport
Derzeit wird durch die Bundesländer die Fortführung des seit
Anfang 2008 geltenden Glücksspielstaatsvertrags, der ein
staatliches Monopol zur Veranstaltung von insbesondere
Sportwetten und ein TV- und Internet-Werbeverbot insbeson-
dere für Sportwetten vorsieht, über den 31. Dezember 2011
24
Q2 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
hinaus geprüft. Sollte es ab Anfang 2012 zu einer Zulassung
privater Sportwettangebote und zu einer Liberalisierung der
Werbevorschriften kommen, könnten erhebliche Erlöse durch
die Bewerbung entsprechender Angebote erzielt werden.
Die zunehmende Digitalisierung der Verbreitungswege führt
national wie international zu neuen Kanälen und preiswerteren
Distributionsmöglichkeiten. Hierdurch ergibt sich zunächst
die Chance zur Realisierung von Einsparungen im Zusam-
menhang mit der Verbreitung des Programmangebotes. So
haben ARD, ZDF, die ProSiebenSat.1 Media AG und die
Mediengruppe RTL Deutschland angekündigt, die kosten-
intensive analog-satellitäre Verbreitung ihrer Programmsignale
voraussichtlich zum 30. April 2012 einzustellen.
Zudem könnten sich durch die Aufnahme der Verbreitung des
SPORT1-Programmsignals im HD-Standard Chancen für die
Generierung zusätzlicher Erlöse für SPORT1 eröffnen. Und durch
die Digitalisierung der Verbreitungswege ergeben sich Chancen
zur Realisierung weiterer Pay-TV-Programme. Entsprechende
Verhandlungen mit Infrastrukturanbietern werden derzeit geführt.
Für den Wandel und die Entwicklung hin zu innovativen und
zukunftsträchtigen Technologien wie HD oder 3-D und generell
weiteren Verbreitungsplattformen ist PLAZAMEDIA bestens
gerüstet. Das Unternehmen entwickelt Konzepte, um einer-
seits die gesteigerte Nachfrage nach digitalen und günstigen
Spartenkanälen, andererseits aber auch nach hochwertigen
3-D- und HD-Produktionen bedienen zu können.
7.2 Chancen im Segment Film
Durch die gegenwärtig in Produktion befindlichen großen inter-
nationalen Projekte, insbesondere auch die S3-D-Titel, der
Constantin Film AG besteht die Möglichkeit, dass im Falle
sehr erfolgreicher Starts in nicht-deutschen Territorien über
Erfolgsbeteiligungen signifikante Erlösbeteiligungen an die
Constantin Film AG fließen.
Im Geschäftsfeld TV-Auftragsproduktionen plant die Constantin
Film AG, das Auslandsgeschäft – unter anderem durch die
Erschließung neuer Märkte – nach wie vor verstärkt auszubauen
und den Vertrieb bei weiteren Programmanbietern zu forcieren.
8 Prognosebericht
8.1 Konjunkturelles Umfeld
Angesichts der schneller als erwarteten Erholung der Welt-
wirtschaft in den ersten beiden Quartalen 2010 setzte der
Internationale Währungsfonds (IWF) Anfang Juli 2010 bereits
zum dritten Mal in diesem Jahr seine Prognose für das globale
Wirtschaftswachstum nach oben. Er geht nun von einem
Anstieg von 4,6 Prozent aus, nach zuvor 4,2 Prozent.
Der Währungsfonds mahnte zugleich, dass es Aufgabe der
Politik sei, rund um den Globus das Vertrauen in das Funktio-
nieren der Finanzmärkte zu stabilisieren, um die Erholung der
Weltwirtschaft nicht zu gefährden. Dies gelte vor allem für den
Euroraum, der unter der hohen Verschuldung einiger seiner
Staaten leide.
Der IWF rechnet für 2010 mit einem Wirtschaftswachstum in
der Eurozone von unverändert 1,0 Prozent. Deutschland
kommt demnach auf ein Plus von 1,4 Prozent. Damit ist der
Fonds pessimistischer als die meisten Experten in Deutsch-
land: Der Bundesverband deutscher Banken zum Beispiel
sieht für 2010 einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um
2 Prozent.
Quellen: Internationaler Währungsfonds (IWF), World Economic Outlook,Juli 2010, Bundesverband deutscher Banken (BdB), Konjunkturbericht Juli2010
8.2. Branchenumfeld
8.2.1 Segment Sport
Fernsehen
Der deutsche TV-Werbemarkt kann sich im Jahr 2010 nach
dem rezessionsbedingt tiefen Einschnitt im Vorjahr spürbar
erholen. Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien
(VPRT) geht für das Gesamtjahr von einem Anstieg der Netto-
Werbeumsätze in der TV-Werbung (Free-TV) von rund 4 Pro-
zent auf 3,52 Mrd. Euro aus. Für den Pay-TV-Bereich in
Deutschland rechnet er mit einem Zuwachs von mehr als 5
Prozent im laufenden Jahr. Der VPRT weist jedoch darauf hin,
dass trotz der wirtschaftlichen Erholung und der fortschreiten-
den Digitalisierung die Umsatzniveaus früherer Jahre nicht
erreicht würden.
25
Online
Auch für den Online-Werbemarkt ist nach dem guten ersten
Halbjahr 2010 mit einem weiteren Aufschwung zu rechnen.
Die mit Abstand wichtigsten Werbekunden werden dabei unver-
ändert Telekommunikationsanbieter und Betreiber von Online-
Diensten bleiben. Wachstumstreiber werden auch weiterhin
die Video Ads sein.
Quelle: VPRT, Pressemitteilung vom 22. Juli 2010, Bundesverband Infor-mationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM), Pres-seinformation vom 22. Juli 2010
Weiterhin ist vereinzelt mit neuen Marktteilnehmern und
Allianzen im Sport-Online-Segment zu rechnen. Zusammen
mit dem Anstieg an Online-Angeboten wird sich das prognosti-
zierte Marktwachstum verteilen und weiterhin hoher Preis-
druck herrschen.
Produktionsdienstleistung
Die Nachfrage im Produktionsmarkt wird weiterhin durch ein
starkes Kostenbewusstsein geprägt sein. Deshalb ist die Schaf-
fung von Mehrwert für die Kunden, wie etwa durch exklusive
technologische Innovationen, noch wichtiger geworden. Aktuell
werden positive Impulse für das Neukundengeschäft vor allem
von neuen Produkten und Produktionstechnologien erwartet.
Aber auch in der Konsolidierung und der damit einhergehen-
den Bereinigung des Marktes werden Chancen gesehen.
8.2.2 Segment Film
Kinoproduktion
Basierend auf dem noch immer übergroßen Angebot an Fil-
men auf dem deutschen Kinomarkt ist die Reduzierung der
Aktivitäten in den Bereich Eigenproduktionen und Lizenztitel
– vor allem im mittleren Budgetbereich und im Bereich Kin-
der- und Jugend-filme – zugunsten von Projekten mit Event-
Charakter sinnvoll.
TV-Auftragsproduktion
Obwohl im ersten Halbjahr 2010 eine positive Entwicklung
im Hinblick auf die Werbeeinnahmen verzeichnet werden
konnte, sind die TV-Sender bei Investitionen in Auftragspro-
duktionen weiterhin zurückhaltend. Die TV-Produktionsfirmen
werden sich deshalb auch im zweiten 2010 Halbjahr mit
einem starken Kostendruck auseinandersetzen müssen.
Kinoverleih
Insgesamt wird das zweite Halbjahr 2010 durch große Veröf-
fentlichungen der amerikanischen Studios geprägt sein, da
eine ganze Reihe potenzieller US-Blockbuster in die deutschen
Kinos kommen wird. Schon überzeugt haben der dritte Teil
der Twilight-Saga „Eclipse – Biss zum Abendrot“ von Summit
sowie Walt Disneys „Toy Story 3“ und „Inception“ von Warner
Brothers. In den nächsten Monaten stehen dann weitere Ver-
öffentlichungen wie unter anderem „Harry Potter 7“ von Warner
Brothers an. Der Start deutscher 3-D-Produktionen wie die
Constantin Film-Titel „Resident Evil: Afterlife“ oder „Konfe-
renz der Tiere“ dürfte im zweiten Halbjahr 2010 für positive
Impulse sorgen.
Home Entertainment
Derzeit ist davon auszugehen, dass der deutsche Home-En-
tertainment-Markt im Gesamtjahr 2010 im Vergleich zum Vor-
jahr wachsen wird. Wachstumstreiber wird dabei das High-
Definition-Format Blu-ray bleiben. Auch hier wird mit einem
Anstieg des Umsatzanteils im Kaufmarkt bis zum Jahresende
gerechnet
8.2.3 Segment Sport- und Event-Marketing
Infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise hat sich die Schere
in der Sportvermarktung weiter geöffnet. Während sich Top-
Events mit weltweiter Reichweite auch weiterhin gut ver-
markten lassen, leiden andere Veranstaltungen unter teilweise
deutlichen Einsparmaßnahmen. Das Sportsponsoring musste
bei den Top-Sportarten nur leichte Einbußen hinnehmen.
Nach Einschätzung von PricewaterhouseCoopers wird das
Sponsoring in den kommenden drei Jahren der Bereich mit
den größten Wachstumsraten in der Sportvermarktung sein.
Quelle: “Back on Track? The Outlook for the global sports market to 2013”PricewaterhouseCoopers, Mai 2010.
Im Hinblick auf den Erwerb von Senderechten für sportliche
Großevents zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die TV-
Sender zukünftig in immer stärkerem Ausmaß mit Internet-
Anbietern wie Yahoo oder Google konkurrieren müssen. So hat
beispielsweise Yahoo bereits Fußballrechte der englischen
Premier League erworben und wird ab der Saison 2010/2011
Zusammenfassungen aller Spiele auf seiner Internetseite
26
Q2 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
zeigen. In Anbetracht der finanziellen Möglichkeiten dieser
Großunternehmen ist davon auszugehen, dass sich der Druck
auf die Free-TV- und Pay-TV-Anbieter erhöhen wird.
8.3 Strategische Ziele
8.3.1 Konzern
Der Constantin Medien-Konzern verfolgt unverändert das stra-
tegische Ziel, einen im deutschsprachigen Raum führenden
Medienkonzern zu formen, der die gesamten Wertschöpfungs-
und Auswertungsketten in den Bereichen Sport sowie Film-
und TV-Produktion abdeckt und dabei stabile positive Ergeb-
nisse erwirtschaftet. Der Vorstand geht davon aus, dass der
Konzern von der Neuausrichtung des Sportbereichs, insbe-
sondere von der Schaffung der Dachmarke SPORT1 und der
zentralen Vermarktung der Marken des Sportsegments und
Dritter durch die Constantin Sport Marketing profitieren wird.
Die Segmente Film sowie Sport- und Event-Marketing sind
grundsätzlich aussichtsreich in ihren Märkten positioniert. All-
gemeines Kostenbewusstsein sowie die Straffung der Struk-
turen und Prozesse werden im gesamten Konzern auch künftig
einen hohen Stellenwert einnehmen.
8.3.2 Segment Sport
Die strategischen Schwerpunkte liegen nach der Zusammen-
führung der TV- und Online-Aktivitäten unter der Dachmarke
SPORT1 in den kommenden Monaten im Ausbau der inhalt-
lichen Verzahnung und Zusammenarbeit, der noch intensiveren
Nutzung konzerninterner Synergien und auch weiterhin in der
Realisierung übergreifender Projekte durch die Unternehmen
des Sportsegments und nicht zuletzt in der zentralen Vermark-
tung der Marken des Sportsegments der Constantin Medien AG.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung der
Verbreitungswege – und damit verbunden neuen Kanälen und
Distributionsmöglichkeiten sowie der multimedialen Positio-
nierung – ist für 2010 auch weiterhin die Verbreitung des Pro-
gramms von SPORT1 im HD-Standard vorgesehen.
Nach dem erfolgreichen Start und der Etablierung des Bundes-
liga-Live-Senders LIGA total! im Jahr 2009 steht für die Con-
stantin Sport Medien im Hinblick auf die zu erwartenden, ins-
besondere interaktiven Funktionalitäten der IPTV- und Mobile-
Plattform der Deutschen Telekom vor allem die Weiterent-
wicklung innovativer Produktionstechnologien im Fokus.
Der Schwerpunkt der PLAZAMEDIA liegt auch weiterhin auf
der Konzentration auf das Kerngeschäft sowie der Intensivie-
rung und Erweiterung der Beziehungen zu den Bestandskun-
den im In- und Ausland. Insbesondere auch der Ausbau der
Technologie-Marktführerschaft im Bereich HD und der Weiter-
entwicklung zukunftsträchtiger technologischer Innovationen
wie 3-D werden in den kommenden Monaten eine wichtige
Rolle spielen.
8.3.3 Segment Film
Neben den Drehstarts zu „Vorstadtkrokodile 3“ und „Die drei
Musketiere“ fällt im dritten Quartal 2010 auch die erste
Klappe für die Abenteuerkomödie „Wickie – Auf großer
Fahrt“, die auch in S3-D produziert wird. Die Regie bei der
Fortsetzung des Constantin-Kinoerfolgs aus dem Jahr 2009
hat Christian Ditter übernommen, der bereits bei „Vorstadt-
krokodile“ und „Vorstadtkrokodile 2“ sein großes Gespür für
Kinder- und Jugendfilme unter Beweis gestellt hat.
In Postproduktion befindet sich derzeit unter anderem „Ha-
bemus Papam“, ein halbdokumentarischer Film über Papst
Benedikt XVI. und den Vatikan. Der Film wird von Oliver Ber-
ben produziert; Kinostart ist für Ostern 2011 geplant.
Im Auftrag von RTL begannen bei der Constantin-Tochtergesell-
schaft Constantin Television Mitte Juli die Dreharbeiten zu dem
Backdoor-Pilotfilm „Mein Land“. Ebenfalls Mitte Juli startete
die Produktion der Komödie „Zwei übern Berg“, den Constan-
tin Television für die Degeto/Bayerischer Rundfunk realisiert.
Bei der Constantin-Mehrheitsbeteiligung MOOVIE – the art of
entertainment befinden sich mit „Liebesjahre“ und zwei
neuen Folgen der ZDF-Kriminalserie „Rosa Roth“ weitere TV-
Projekte in Vorbereitung. Die Dreharbeiten zu diesen Filmen
sollen im Sommer/Herbst 2010 beginnen.
Insgesamt ist die Constantin Film AG für das restliche
Geschäftsjahr 2010 gut gerüstet. Für den Kinoverleih sind
aus heutiger Sicht noch ca. sechs Neustarts für das zweite
27
Halbjahr 2010 geplant, so dass die Verleihstaffel 2010 etwa
13 Filme umfassen wird. Davon ist bereits Anfang August die
Komödie „Freche Mädchen 2“ angelaufen.
Im Spätsommer und Herbst wird die Constantin Film AG dann
mit vielversprechenden S3-D-Titeln „Step Up 3-D“, „Resident
Evil: Afterlife“ sowie der CGI-Produktion „Die Konferenz der
Tiere“ in das erfolgversprechende Geschehen um 3-D-Pro-
duktionen eingreifen.
Den Abschluss der Constantin-Verleihstaffel 2010 bildet nach
der gegenwärtigen Planung die Komödie „Umständlich ver-
liebt“ mit Jennifer Aniston in der weiblichen Hauptrolle, die
Mitte November 2010 starten soll.
Im Geschäftsfeld Home Entertainment setzt der Konzern in
erster Linie auf die Erstveröffentlichungen der Constantin-
Kinoerfolge der ersten sechs Monate des Jahres 2010. Für
das zweite Halbjahr 2010 ist deshalb mit Umsatzerlösen aus
Titeln wie „Vorstadtkrokodile 2“, „Zeiten ändern Dich“, „Die
Friseuse“, „Hier kommt Lola“ oder „vincent will meer“ zu
rechnen.
In der Free-TV-Auswertung werden im zweiten Halbjahr 2010
vor allem Titel wie „Warum Männer nicht zuhören und Frauen
schlecht einparken“ und „War“ Umsatzerlöse generieren. Für
das Pay-TV werden unter anderem noch „Effi Briest“, „Män-
nersache“, „Milk“, „Die Perlmutterfarbe“ und „Vorstadtkro-
kodile“ lizenziert.
8.3.4 Segment Sport- und Event-Marketing
Im laufenden Geschäftsjahr liegt der Fokus von TEAM auf den
umfassenden Vorbereitungen für die Abwicklung und Umset-
zung der TV-Verträge und Sponsoren-Vereinbarungen für die
neue Saison im europäischen Klubfußball.
Im Hinblick auf die zukünftige Umsetzung und Implementie-
rung der UEFA Champions League und der UEFA Europa
League in den Spielzeiten 2012/2013 bis 2014/2015 befin-
det sich die Highlight Communications-Tochtergesellschaft
TEAM mit der UEFA noch in Verhandlungen, die voraussichtlich
Ende Oktober 2010 zum Abschluss kommen werden.
Im Bereich Musik-Events und Musik-Sponsoring stehen die
Verhandlungen über die Verlängerung der Zusammenarbeit
mit der europäischen Rundfunkunion (EBU) und den Wiener
Philharmonikern auf der Agenda.
8.3 Finanzielle Ziele des Konzerns
Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Ergebnisse
wesentlich von den Erwartungen über voraussichtliche Ent-
wicklungen abweichen können, wenn sich die den zukunfts-
bezogenen Aussagen zugrundeliegenden Annahmen als unzu-
treffend erweisen sollten.
Für 2010 geht der Vorstand aus heutiger Sicht unverändert
von einem auf die Anteilseigner entfallenden Konzernergebnis
in einer Spanne von -12 Mio. Euro bis -14 Mio. Euro und
einem Konzernumsatz zwischen 440 Mio. Euro und 460 Mio.
Euro aus.
Ismaning, 18. August 2010
Constantin Medien AG
Der Vorstand
Bernhard Burgener Antonio Arrigoni
Vorsitzender des Vorstands Vorstand Finanzen
28
Q2 KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
29
KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
KONZERNZWISCHENABSCHLUSS Q2
30
Q2 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
AKTIVA
30.06.2010
135.553
67.123
43.640
16.603
6.214
10.133
251
6.838
286.355
3.884
133.127
4
755
3.552
162.047
303.369
47
589.771
31.12.2009
145.834
71.590
39.737
17.415
5.680
10.731
285
2.598
293.870
3.093
195.282
0
732
3.305
148.511
350.923
92
644.885
KONZERNBILANZ ZUM 30. JUNI 2010 in TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Filmvermögen
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwerte
Sachanlagen
Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Langfristige Forderungen
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Latente Steueransprüche
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen und Joint Ventures
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Ertragsteuern
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Vermögen des aufzugebenden Geschäftsbereichs
SUMME AKTIVA
31
PASSIVA
30.06.2010
85.131
-7.729
111.325
12.435
-160.951
-3.300
36.911
35.618
72.529
30.000
9.625
4.243
313
25.631
69.812
264.000
35.979
114.032
173
27.617
5.612
447.413
17
589.771
31.12.2009
85.131
-7.424
128.989
9.045
-169.660
8.709
54.790
54.992
109.782
86.263
120
3.778
313
22.504
112.978
214.466
35.487
134.402
2.576
28.000
7.147
422.078
47
644.885
KONZERNBILANZ ZUM 30. JUNI 2010 in TEUR
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Eigene Anteile
Kapitalrücklage
Andere Rücklagen
Verlustvortrag
Ergebnisanteil Anteilseigner
Auf die Anteilseigner entfallendes Eigenkapital
Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Langfristige Schulden
Finanzverbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten
Pensionsrückstellungen
Rückstellungen
Latente Steuerschulden
Kurzfristige Schulden
Finanzverbindlichkeiten
Erhaltene Anzahlungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Rückstellungen
Ertragsteuerschulden
Schulden des aufzugebenden Geschäftsbereichs
SUMME PASSIVA
Q2 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
32
1. JANUAR BIS 30. JUNI 2010 in TEUR
Umsatzerlöse
Aktivierte Filmproduktionen und andere aktivierte Eigenleistungen
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
Aufwendungen für Lizenzen, Provisionen und Material
Aufwendungen für bezogene Leistungen
Material- und Lizenzaufwand
Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
Personalaufwand
Abschreibungen und Wertminderungen auf Filmvermögen
Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle
Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen
Abschreibungen und Wertminderungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
Finanzergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Ergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs vor Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Latente Steuern
Steuern
Ergebnis des fortzuführenden Geschäftsbereichs nach Steuern
Ergebnis des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Konzernperiodenergebnis
davon Ergebnisanteil Anteile ohne beherrschenden Einfluss
davon Ergebnisanteil Anteilseigner
1.1. bis30.06.2009
227.757
19.733
247.490
4.760
-33.699
-83.277
-116.976
-61.536
-8.443
-69.979
-28.112
-14.196
-42.308
-31.598
-8.611
108
7.847
-6.186
1.661
-6.842
-1.855
2.188
333
-6.509
-18
-6.527
-1.949
-4.578
1.4. bis30.06.2009
106.909
11.387
118.296
2.520
-17.049
-41.670
-58.719
-30.998
-3.961
-34.959
-11.522
-6.579
-18.101
-16.891
-7.854
15
1.428
-2.643
-1.215
-9.054
-815
2.402
1.587
-7.467
-9
-7.476
-932
-6.544
* Die Vorjahreszahlen sind angepasst worden (siehe Anhangsangaben Kapitel 2 „Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze“)
*1.1. bis
30.06.2010
201.922
15.484
217.406
10.261
-27.749
-73.813
-101.562
-49.466
-6.797
-56.263
-27.228
-12.482
-39.710
-26.533
3.599
334
2.011
-4.446
-2.435
1.498
-2.295
1.614
-681
817
-14
803
4.103
-3.300
1.4. bis
30.06.2010
95.502
9.252
104.754
4.506
-13.315
-31.545
-44.860
-25.114
-3.636
-28.750
-11.976
-6.341
-18.317
-13.425
3.908
275
704
-2.539
-1.835
2.348
-1.078
484
-594
1.754
-11
1.743
2.634
-891
*
33
1.1. bis
30.06.2010
-0,04
-0,04
-0,04
-0,04
0,00
0,00
77.446.145
77.446.145
1.1. bis30.06.2009
-0,06
-0,06
-0,06
-0,06
0,00
0,00
73.632.524
73.632.524
1. JANUAR BIS 30. JUNI 2010
Ergebnis je Aktie
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie unverwässert, in EUR
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie verwässert, in EUR
Ergebnis je Aktie des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie unverwässert, in EUR
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie verwässert, in EUR
Ergebnis je Aktie des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie unverwässert, in EUR
Ergebnisanteil Anteilseigner je Aktie verwässert, in EUR
Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert)
Durchschnittliche im Umlauf befindliche Aktien (verwässert)
*
1. JANUAR BIS 30. JUNI 2010 in TEUR
Konzernperiodenergebnis
Unterschiede Währungsumrechnung
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge/Aufwendungen nach Steuern
Gesamtperiodenergebnis
davon Ergebnisanteil Anteile ohne beherrschenden Einfluss
davon Ergebnisanteil Anteilseigner
1.1. bis
30.06.2010
803
3.332
3.332
4.135
4.045
90
1.1. bis30.06.2009
-6.527
-752
-752
-7.279
-1.919
-5.360
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG
* Die Vorjahreszahlen sind angepasst worden (siehe Anhangsangaben Kapitel 2 „Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze“)
1.4. bis30.06.2009
-7.476
85
85
-7.391
-794
-6.597
1.4. bis
30.06.2010
1.743
2.491
2.491
4.234
2.707
1.527
34
Q2 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
1. JANUAR BIS 30. JUNI 2010 in TEUR
Konzernperiodenergebnis
Ergebnis des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Latente Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Finanzergebnis
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Abschreibungen und Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
Übrige nicht zahlungswirksame Posten
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Abnahme (-)/Zunahme (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
Erhaltene Dividenden von assoziierten Unternehmen und Joint Ventures
Gezahlte Zinsen
Erhaltene Zinsen
Gezahlte Ertragsteuern
Erhaltene Ertragsteuern
Cash-Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Veränderung der liquiden Mittel durch Erwerbe von Unternehmen/Unternehmensanteilen, netto
Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte
Auszahlungen für Filmvermögen
Auszahlungen für Sachanlagen
Auszahlungen für Finanzanlagen
Ein-/Auszahlung durch Veräußerung von Unternehmen/Unternehmensanteilen, netto
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Filmvermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit des fortzuführenden Geschäftsbereichs
1.1. bis
30.06.2010
803
14
-1.614
2.295
2.615
-334
39.710
-8
1.336
63.329
-25.111
369
-4.048
311
-4.359
185
75.493
51
-337
-14.861
-2.221
-3
0
153
31
347
-16.840
1.1. bis30.06.2009
-6.527
18
-2.188
1.855
-2.071
-108
42.308
1
851
2.059
4.308
133
-6.576
1.031
-3.465
2.429
34.058
0
-1.049
-36.784
-2.126
-27
0
3
68
21.812
-18.103
* Die Vorjahreszahlen sind angepasst worden (siehe Anhangsangaben Kapitel 2 „Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze“)
*
35
1. JANUAR BIS 30. JUNI 2010 in TEUR
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen und aus der Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten
Auszahlungen durch Kauf eigene Anteile
Einzahlungen durch Verkauf eigene Anteile
Auszahlungen durch Kauf Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Einzahlungen durch Verkauf Anteile ohne beherrschenden Einfluss
Auszahlungen durch Tilgung und Rückkauf von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
Auszahlungen durch Tilgung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
Einzahlungen durch Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten
Einzahlungen durch Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
Ausschüttungen
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit des fortzuführenden Geschäftsbereichs
Cash-Flow des aufzugebenden Geschäftsbereichs
Cash-Flow der Berichtsperiode
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn der Berichtsperiode
Auswirkungen Währungsdifferenzen
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Berichtsperiode
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
1.1. bis
30.06.2010
0
-601
0
-30.375
0
-12.543
-19.941
0
17.229
-1.394
-47.625
-44
10.984
148.511
2.552
162.047
10.984
1.1. bis30.06.2009
14.334
-2.855
1.724
-3.341
834
-9.011
-23.838
0
1.000
-3.845
-24.998
-54
-9.097
165.947
-598
156.252
-9.097
*
* Die Vorjahreszahlen sind angepasst worden (siehe Anhangsangaben Kapitel 2 „Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze“)
36
Q2 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
KONZERN-EIGENKAPITAL-VERÄNDERUNGSRECHNUNG
1. JANUAR BIS 30. JUNI 2010 in TEUR
Stand 1. Januar 2010
Unterschiede Währungsumrechnung
Summe der erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Posten
Konzernperiodenergebnis
Gesamtperiodenergebnis
Umgliederung Jahresergebnis Vorjahr
Kapitalerhöhung
Veränderung eigene Anteile
Dividendenausschüttung
Sonstige Veränderungen
Stand 30. Juni 2010
Stand 1. Januar 2009
Rückwirkende Änderung der Bilanzierungsmethode für Transaktionen
mit Anteilen ohne beherrschenden Einfluss gemäß IAS 8
Angepasster Stand 1. Januar 2009
Unterschiede Währungsumrechnung
Summe der erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Posten
Konzernperiodenergebnis
Gesamtperiodenergebnis
Umgliederung Jahresergebnis Vorjahr
Kapitalerhöhung
Veränderung eigene Anteile
Dividendenausschüttung
Sonstige Veränderungen
Stand 30. Juni 2009
GezeichnetesKapital
85.131
0
0
85.131
77.939
77.939
0
0
7.192
85.131
Kapital-rücklage
128.989
0
0
14
-17.678
111.325
158.020
-35.062
122.958
0
0
7.142
-8
-1.110
128.982
Eigene Anteile
-7.424
0
0
-305
-7.729
-5.956
-5.956
0
0
-539
-6.495
AndereRücklagen
9.045
3.390
3.390
3.390
12.435
9.737
9.737
-782
-782
-782
-850
8.105
37
Auf die Anteils-
eigner entfallen-
des Eigenkapital
54.790
3.390
3.390
-3.300
90
0
0
-291
0
-17.678
36.911
71.218
-35.774
35.444
-782
-782
-4.578
-5.360
0
14.334
-547
0
-1.962
41.909
Summe
109.782
3.332
3.332
803
4.135
0
0
-601
-1.394
-39.393
72.529
142.433
-36.371
106.062
-752
-752
-6.527
-7.279
0
14.334
-1.131
-3.845
-1.571
106.570
Anteile ohnebeherrschen-den Einfluss
54.992
-58
-58
4.103
4.045
-310
-1.394
-21.715
35.618
71.215
-597
70.618
30
30
-1.949
-1.919
-584
-3.845
391
64.661
ErgebnisanteilAnteilseigner
8.709
0
-3.300
-3.300
-8.709
-3.300
-131.344
-552
-131.896
0
-4.578
-4.578
131.896
-4.578
Verlustvortrag
-169.660
0
0
8.709
-160.951
-37.178
-160
-37.338
0
0
-131.896
-2
-169.236
38
Q2 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
ANHANGSANGABEN
1. Allgemeine Angaben zum Konzern
Die Constantin Medien AG als Konzernobergesellschaft hat ihren
Sitz in der Münchener Straße 101g, Ismaning, Deutschland.
Der Vorstand der Constantin Medien AG hat in seiner Sitzung
am 18. August 2010 den vorliegenden, ungeprüften, verkürzten
Konzernzwischenabschluss zur Veröffentlichung freigegeben.
2. Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze
Die Erstellung des ungeprüften, verkürzten Konzernzwischen-
abschlusses für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2010
erfolgte in Übereinstimmung mit IAS 34 „Zwischenberichterstat-
tung“ und in Übereinstimmung mit den International Financial
Reporting Standards (IFRS) und damit verbundenen Interpre-
tationen (SIC/IFRIC Interpretationen), soweit diese für die An-
wendung in der Europäischen Union (EU) anerkannt wurden.
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss enthält nicht sämt-
liche für den Abschluss des Geschäftsjahres vorgeschriebe-
nen Erläuterungen und Angaben und sollte im Zusammen-
hang mit dem von der Gesellschaft veröffentlichten Konzern-
abschluss zum 31. Dezember 2009 gelesen werden.
Die bei der Erstellung des verkürzten Konzernzwischenab-
schlusses angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsme-
thoden entsprechen mit Ausnahme der unten erläuterten
Erstanwendung von geänderten Standards den bei der Erstel-
lung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2009 an-
gewandten Methoden. In Folge der im Geschäftsjahr 2009
vorgenommenen Änderungen der Bilanzierungs- und Bewer-
tungsmethoden (siehe Geschäftsbericht 2009, Konzernan-
hang, Kapitel 2.1) wurden die entsprechenden Posten der
Gewinn- und Verlustrechnung bzw. der Kapitalflussrechnung
der Vergleichsperiode angepasst.
Der Abschluss ist in Euro aufgestellt, der die funktionale und
die Berichtswährung der Konzernobergesellschaft darstellt.
Die Betragsangaben erfolgen grundsätzlich in Tausend Euro
(TEUR), sofern nichts anderes vermerkt ist.
Die Erstellung des Konzernzwischenabschlusses in Überein-
stimmung mit IFRS verlangt vom Management, Einschätzun-
gen und Annahmen zu treffen, welche die ausgewiesenen
Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte, Verbindlichkeiten
und Eventualverbindlichkeiten zum Zeitpunkt der Bilanzierung
beeinflussen. Diese Schätzungen und Annahmen basieren auf
der bestmöglichen Beurteilung durch das Management auf-
grund von Erfahrungen aus der Vergangenheit und weiteren
Faktoren, einschließlich der Einschätzungen künftiger Ereig-
nisse. Die Einschätzungen und Annahmen werden laufend
überprüft. Änderungen der Einschätzungen sind notwendig,
sofern die Gegebenheiten, auf denen die Einschätzungen ba-
sieren, sich geändert haben oder neue Informationen und zu-
sätzliche Erkenntnisse vorliegen. Solche Änderungen werden
in jener Berichtsperiode erfasst, in der die Einschätzung an-
gepasst wurde. Für weitere Informationen siehe Anhang Kapi-
tel 9, Ermessensausübungen/Schätzungsunsicherheiten im
Geschäftsbericht 2009.
3. Änderungen bei den Grundsätzen der Rechnungslegung
Der Konzern wendet seit Anfang des Geschäftsjahres 2010
die Rechnungslegungsstandards IFRS 3, Unternehmens-
zusammenschlüsse (Überarbeitung) und IAS 27, Konzern-
und separate Einzelabschlüsse (Überarbeitung) erstmalig an.
Der neue IFRS 3 führt insbesondere zu Änderungen der Bilan-
zierung des Residualwerts „Geschäfts- oder Firmenwert“
(Wahlrecht zur Anwendung des sog. „Full Goodwill Model“
bzw. des bisherigen „Partial Goodwill Model“), der Abbildung
von sukzessiven Unternehmenserwerben (erfolgswirksame
Neubewertung der Alttranchen), der Ermittlung der Anschaf-
fungskosten (direkt zurechenbare Nebenkosten der Anschaf-
fung werden i.d.R. sofort aufwandswirksam) sowie zu Ände-
rungen in einzelnen Bereichen des Ansatzes und der Bewer-
tung identifizierbarer Vermögenswerte und Schulden. Der neue
IFRS 3 wurde erstmals auf den im Mai 2010 erfolgten Erwerb
von 79 Prozent der Anteile an der Kontraproduktion AG, Zürich,
Schweiz durch die Constantin Film Schweiz AG, Basel,
Schweiz angewandt. Die Auswirkungen auf den vorliegenden
Konzernzwischenabschluss sind in Kapitel 4 dieses Konzern-
anhangs dargestellt.
Der neue IAS 27 führt insbesondere zu Änderungen in Bezug
auf Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen sowie
der den nicht beherrschenden Anteilen im Konzernabschluss
zuzuweisenden Verluste. Weiterhin sind zurückbehaltene An-
teile bei Übergangskonsolidierungen grundsätzlich erfolgs-
wirksam neu mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten.
Eine Erhöhung oder Verminderung der Beteiligungsquote an
Tochterunternehmen ist zukünftig als erfolgsneutrale Eigen-
kapitaltransaktion darzustellen, solange die Muttergesellschaft
weiterhin über eine Beherrschungsmöglichkeit verfügt. Der Er-
werb der restlichen 20 Prozent der Anteile an der Team Holding
AG, Luzern, Schweiz durch die Highlight Communications AG
wurde gemäß IAS 27 erfolgsneutral als Eigenkapitaltransak-
tion abgebildet. Die Auswirkungen auf den vorliegenden Kon-
zernzwischenabschluss sind in Kapitel 4 und 7 dieses Konzern-
anhangs dargestellt.
Aus der verpflichtenden Anwendung der folgenden überarbei-
teten Rechnungslegungsvorschriften und Interpretationen im
Geschäftsjahr 2010 ergaben sich keine wesentlichen Auswir-
kungen auf diesen Konzernzwischenabschluss:
– IFRS 2, Anteilsbasierte Vergütung: Anteilsbasierte Vergü-
tungstransaktionen mit Bargeldausgleich im Konzern
(Änderung)
– IAS 39, Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung – Zuläs-
sige Grundgeschäfte im Rahmen von Sicherungsbeziehungen
(Änderung)
– Änderung der IFRS 2009/Improvement-Projekt 2009*
– IFRIC 17, Sachdividenden an Eigentümer
– IFRIC 18, Übergang von Vermögenswerten von Kunden
* hiervon sind im Einzelnen folgende Standards und Interpretationenbetroffen: IFRS 2, IFRS 5, IFRS 8, IAS 1, IAS 7, IAS 17, IAS 18, IAS 36, IAS 39, IFRIC 9, IFRIC 16
Die Constantin Medien-Gruppe hat auf die freiwillige vorzei-
tige Anwendung von neuen Standards, überarbeiteten Stan-
dards und Interpretationen, die noch nicht verpflichtend im
Geschäftsjahr 2010 anzuwenden sind, verzichtet. Für weitere
Informationen siehe Anhang, Kapitel 2.3 im Geschäftsbericht
2009. Neben den im Geschäftsbericht genannten geänderten
Standards und Interpretationen hat das IASB am 6. Mai 2010
den dritten Sammelstandard zur Vornahme kleinerer Ände-
rungen an den IFRS, die sog. „Improvements to IFRSs**“ ver-
öffentlicht. Der Konzern prüft gegenwärtig die möglichen
Auswirkungen der Umsetzung der Änderungen.
** hiervon sind im Einzelnen folgende Standards und Interpretationenbetroffen: IFRS 1, IFRS 3, IFRS 7, IAS 1, IAS 27, IAS 34, IFRIC13
4. Veränderungen im Konsolidierungskreis
Am 14. Mai 2010 hat die Constantin Film Schweiz AG, Basel 79
Prozent der Anteile an der Kontraproduktion AG, Zürich zu einem
Kaufpreis von 6 Euro erworben. Das operative Geschäft der Kon-
traproduktion AG umfasst im Wesentlichen die Herstellung von
Kino- und Fernsehfilmen. In Übereinstimmung mit IFRS 3.45 er-
folgt die Erstkonsolidierung vorläufig, da sich bezüglich der Kauf-
preisallokation noch weitere Erkenntnisse im Rahmen der
Bewertung der Zeitwerte ergeben können. Die Transaktion bein-
haltete im Wesentlichen den Erwerb von Filmvermögen (3,8 Mio.
EUR), Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten (0,1
Mio. EUR), erhaltenen Anzahlungen (1,9 Mio. EUR), Verbind-
lichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (1,8 Mio. EUR) und
sonstigen Verbindlichkeiten (0,2 Mio. EUR). Aus dem Unter-
nehmenserwerb ergab sich kein Unterschiedsbetrag. Die Ergeb-
nisse der Kontraproduktion AG, die seit dem 14. Mai 2010 im
Konzernabschluss berücksichtigt werden, sind unwesentlich.
Am 30. Juni 2010 hat die Highlight Communications AG von
der UEFA einen 20-Prozent-Anteil an der Team Holding AG
erworben. Somit besitzt die Highlight Communications AG ab
diesem Zeitpunkt 100 Prozent der Anteile der Team Holding
AG. Der Kaufpreis beträgt 30,0 Mio. EUR zuzüglich einer
erfolgsabhängigen Kaufpreiszahlung von 10,0 Mio. EUR, die
zum Bilanzstichtag auf einen Wert von rund 9,4 Mio. EUR
diskontiert wurde. Die erfolgsabhängige Kaufpreiszahlung ist
am 16. Januar 2013 bei Erreichen eines Leistungsziels
zwischen dem Abschluss der Transaktion und dem 15. Januar
2013 fällig. Wird dieses Leistungsziel erreicht, verlängert sich
der Agenturvertrag zwischen der Team-Gruppe und der UEFA
automatisch bis 31. Dezember 2018 respektive 31. Dezember
2019, in Abhängigkeit vom Entscheid der EU-Kommission.
5. Finanzielles Risikomanagement
Der Konzern ist verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt,
die sich aus den betrieblichen Geschäftstätigkeiten und den
Finanzierungstätigkeiten des Konzerns ergeben. Die für den
Konzern bedeutendsten finanziellen Risiken ergeben sich aus
39
40
Q2 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
Änderungen der Fremdwährungskurse, Marktrisiken der finan-
ziellen Vermögenswerte sowie aus der Änderung der Zinssätze,
der Liquidität und der Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähig-
keit der Geschäftspartner des Konzerns. Für weitere Informa-
tionen siehe Anhang Kapitel 7, Angaben zum finanziellen
Risikomanagement, im Geschäftsbericht 2009.
6. Aufzugebender Geschäftsbereich
Vermögenswerte, Schulden und Ergebnis des Geschäftsbe-
triebs der Life On Stage GmbH i.L. werden unverändert nach
IFRS 5.13 im aufzugebenden Geschäftsbereich ausgewiesen.
Gleiches gilt für die Darstellung in der Kapitalflussrechnung.
7. Erläuterungen zu ausgewählten Posten der Bilanz sowie der
Gewinn- und Verlustrechnung
Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2010 beträgt 589,8 Mio.
EUR im Vergleich zu 644,9 Mio. EUR per 31. Dezember
2009. Die Reduzierung der Bilanzsumme resultiert im Wesent-
lichen aus dem Rückgang des Filmvermögens um 10,3 Mio.
EUR und der Verminderung der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen und sonstige Forderungen um 62,2 Mio.
EUR. Gegenläufig wirkt sich die Erhöhung der Zahlungsmittel
und Zahlungsmitteläquivalente um 13,5 Mio. EUR auf 162,0
Mio. EUR aus. Auf der Passivseite kam es zu einer Vermin-
derung des Eigenkapitals um 37,3 Mio. EUR, einem Rück-
gang der langfristigen Schulden um 43,2 Mio. EUR und
einem Anstieg der kurzfristigen Schulden um 25,3 Mio. EUR.
Die Verminderung des Filmvermögens um 10,3 Mio. EUR auf
135,6 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen auf im Vergleich
zu den Investitionen und der Zunahme durch Veränderung
Konsolidierungskreis höheren planmäßigen Abschreibungen
auf das Filmvermögen.
Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistun-
gen und sonstige Forderungen um 62,2 Mio. EUR auf 133,1
Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus der Zahlung der Ver-
gleichsforderungen durch die D&O-Versicherer ACE und
CHUBB in Höhe von brutto 57,5 Mio. EUR.
Das Eigenkapital verminderte sich um 37,3 Mio. EUR auf
72,5 Mio. EUR. Die Verminderung resultiert im Wesentlichen
aus dem erfolgsneutral im Eigenkapital abzubildenden Erwerb
der restlichen 20 Prozent an der Team Holding AG. Durch
diese Transaktion reduzierte sich das Eigenkapital der An-
teilseigner um 17,7 Mio. EUR und die Anteile ohne beherr-
schenden Einfluss um 21,7 Mio. EUR. Insgesamt reduzierte
sich das Eigenkapital der Anteilseigner um 17,9 Mio. EUR und
die Anteile ohne beherrschenden EInfluss um 19,4 Mio. EUR.
Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten betragen zum
Bilanzstichtag insgesamt 30,0 Mio. EUR (Vj. 86,3 Mio. EUR).
Der Rückgang der langfristigen Finanzverbindlichkeiten um
56,3 Mio. EUR beruht im Wesentlichen auf Rückkäufen von
Wandelschuldverschreibungen von 12,3 Mio. EUR und der
Umgliederung der Wandelschuldverschreibungen von 44,3
Mio. EUR in die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten.
Die Erhöhung der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten um
9,5 Mio. EUR auf 9,6 Mio. EUR basiert im Wesentlichen auf
dem Ansatz der diskontierten bedingten Kaufpreiszahlung im Zu-
sammenhang mit dem Anteilserwerb an der Team Holding AG.
Der Anstieg der kurzfristigen Schulden um 25,3 Mio. EUR auf
447,4 Mio. EUR resultiert aus einer Erhöhung der kurzfristi-
gen Finanzverbindlichkeiten um 49,5 Mio. EUR, im Wesent-
lichen bedingt durch die oben erwähnte Umgliederung der
Wandelschuldverschreibungen. Zum 30. Juni 2010 befanden
sich insgesamt 7.436.557 Teilschuldverschreibungen im eige-
nen Bestand (Vj. 5.000.000) sowie noch 7.528.902 Teil-
schuldverschreibungen im Umlauf (Vj. 9.965.483). Im ersten
Halbjahr 2010 wurden zudem 24 Stück Teilschuldverschrei-
bungen (Vj. 0) in Aktien der Constantin Medien AG gewan-
delt. Dem entgegen wirkten der Abbau der Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
um 20,4 Mio. EUR auf 114,0 Mio. EUR unter anderem auf-
grund der Zahlung von 9,2 Mio. EUR wegen vertraglicher
Verpflichtungen im Zusammenhang mit den Vergleichen mit
den D&O-Versicherern.
Die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2010 betrugen 201,9
Mio. EUR im Vergleich zu 227,8 Mio. EUR im ersten Halbjahr
2009. Der Rückgang um 25,9 Mio. EUR beruht auf rückläu-
figen Umsatzerlösen in den Segmenten Sport von -13,3 Mio.
EUR und Film von -19,6 Mio. EUR, während im Segment
Sport- und Event-Marketing die Umsatzerlöse um 6,6 Mio.
EUR gesteigert werden konnten.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge um 5,5 Mio.
EUR auf 10,3 Mio. EUR verglichen zum ersten Halbjahr des
Vorjahres ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Con-
stantin Film-Gruppe Erträge aus Kompensationen für Urhe-
berrechtsverletzungen in Höhe von 4,6 Mio. EUR (Vj. 0,7 Mio.
EUR) ausweist.
Der Rückgang der Personalaufwendungen um 13,7 Mio. EUR
auf 56,3 Mio. EUR im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vor-
jahres ist zum einen auf die Reduzierung der Mitarbeiterzahl
im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung von Gesell-
schaften im zweiten Halbjahr 2009, auf den Mitarbeiterab-
bau vor allem im Segment Sport und der Holding sowie auf
niedrigere Personalkosten im Segment Film zurückzuführen.
Die Abschreibungen und Wertminderungen auf das Filmver-
mögen sowie auf immaterielle Vermögenswerte des Anlage-
vermögens und Sachanlagen für das erste Halbjahr 2010 von
insgesamt 39,7 Mio. EUR (Vj. 42,3 Mio. EUR) enthalten 38,7
Mio. EUR (Vj. 41,8 Mio. EUR) planmäßige Abschreibungen
und 1,0 Mio. EUR (Vj. 0,5 Mio. EUR) Wertminderungen, im
Wesentlichen auf das Filmvermögen. In den planmäßigen
Abschreibungen sind 9,6 Mio. EUR (Vj. 12,3 Mio. EUR) Ab-
schreibungen auf Vermögenswerte aus der Kaufpreisallokation
enthalten. Die Verminderung der PPA-Abschreibungen ist im
Wesentlichen auf den Wegfall der PPA-Abschreibungen auf
den Auftragsbestand einer Constantin-Tochtergesellschaft zu-
rückzuführen (Vj. 2,1 Mio. EUR), da der Auftragsbestand im
Geschäftsjahr 2009 vollständig abgeschrieben wurde.
Die Finanzerträge verminderten sich um 5,8 Mio. EUR auf
2,0 Mio. EUR, im Wesentlichen bedingt durch geringere
Erträge aus dem Rückkauf von Wandelschuldverschreibungen.
Durch den Rückkauf von 2.436.557 Teilschuldverschreibun-
gen (Vj. 2.900.000) wurde im ersten Halbjahr 2010 ein
Finanzertrag von 0,1 Mio. EUR (Vj. 6,9 Mio. EUR) realisiert.
Die Finanzaufwendungen verringerten sich um 1,7 Mio. EUR
auf 4,4 Mio. EUR. In der Vergleichsperiode sind darin Ver-
luste im Zusammenhang mit einer „Equity-Swap-Transaktion“
von 0,9 Mio. EUR enthalten, wohingegen in der Berichtsperiode
ein Ertrag von 42 TEUR angefallen ist, der unter den Finanz-
erträgen ausgewiesen ist.
8. Erläuterungen zum Eigenkapital und Ergebnis je Aktie
Zum 30. Juni 2010 belief sich der Posten der direkt und in-
direkt selbst gehaltenen stimmrechtslosen eigenen Aktien
unter Berücksichtigung des von der Highlight Communications
AG gehaltenen Postens auf 7.729.378 Constantin Medien-
Aktien. Im ersten Halbjahr 2010 hat die Highlight Com-
munications AG weitere 305.000 Aktien der Constantin Medien
AG über die Börse erworben. Des Weiteren hat die Constantin
Medien AG im ersten Halbjahr 2010 24 eigene Aktien im
Zusammenhang mit der Wandlung von 24 Teilschuldver-
schreibungen verwendet. Aus eigenen Aktien stehen der
Gesellschaft keinerlei Rechte zu.
Die potenziellen Aktien enthalten keine möglichen Aktien aus
Mitarbeiter-Optionen oder aus der 5,25% Wandelschuldver-
schreibung 2006/2013, weil entweder der Ausübungspreis
oberhalb des zugrundeliegenden durchschnittlichen Aktien-
kurses liegt oder die potenziellen Aktien nicht verwässernd
wirken.
9. Segmentberichterstattung
Die nachfolgenden Segmentinformationen basieren auf dem
sogenannten „Management Approach“.
Der Vorstand der Gesellschaft als Hauptentscheidungsträger
(„Chief Operating Decision Maker“) entscheidet über die Ressour-
cenzuteilung auf die Segmente und beurteilt deren Erfolg un-
verändert anhand der Kennzahlen Umsatzerlöse und Seg-
mentergebnis. Auf Basis des internen Management-Berichts-
systems und der dem internen Berichtswesen zugrundelie-
genden Organisationsstruktur ist der Konzern unverändert in
die drei operativen Segmente Sport, Film sowie Sport- und
Event-Marketing gegliedert. Zusätzlich werden unter Sonstiges
die administrativen Funktionen der Holding-Gesellschaft Con-
stantin Medien AG sowie die Tätigkeiten der EM.TV Finance
B.V. berichtet.
41
42
Q2 KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
Sport
76.410
5
76.415
2.704
-79.046
-2.796
-1
73
89.322
368
89.690
2.790
-94.003
-2.732
-2
-1.523
Außenumsätze
Konzerninnenumsätze
Umsatzerlöse gesamt
Übrige Segmenterträge
Segmentaufwendungen
davon planmäßige Abschreibungen
davon Wertminderungen
Segmentergebnis des fortzuf. Geschäftsbereichs
Nicht zugeordnete Ergebniselemente
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen und Joint Ventures
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
Ergebnis des fortzuf. Geschäftsbereichs vor Steuern
Außenumsätze
Konzerninnenumsätze
Umsatzerlöse gesamt
Übrige Segmenterträge
Segmentaufwendungen
davon planmäßige Abschreibungen
davon Wertminderungen
Segmentergebnis des fortzuf. Geschäftsbereichs
Nicht zugeordnete Ergebniselemente
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen und Joint Ventures
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
Ergebnis des fortzuf. Geschäftsbereichs vor Steuern
Sport- undEvent-
Marketing
35.154
0
35.154
31
-29.658
-8.974
0
5.527
28.471
0
28.471
38
-26.658
-8.497
0
1.851
Sonstiges
0
0
0
2.619
-5.294
-79
0
-2.675
0
0
0
2.767
-7.320
-89
0
-4.553
Konzern
201.922
0
201.922
25.745
-224.068
-38.750
-960
3.599
334
2.011
-4.446
1.498
227.757
0
227.757
24.493
-260.861
-41.780
-528
-8.611
108
7.847
-6.186
-6.842
Film
90.358
0
90.358
22.132
-111.816
-26.901
-959
674
109.964
0
109.964
20.809
-135.159
-30.462
-526
-4.386
Überleitung
0
-5
-5
-1.741
1.746
0
0
0
0
-368
-368
-1.911
2.279
0
0
0
SEGMENTINFORMATIONEN 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2010 in TEUR
SEGMENTINFORMATIONEN 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2009 in TEUR*
* Die Vorjahreszahlen sind angepasst worden (siehe Anhangsangaben Kapitel 2 „Rechnungslegung und Bewertungsgrundsätze“)
43
Das Segmentergebnis ist definiert als Ergebnis vor Ergebnis
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures,
vor Finanzergebnis, vor Steuern und vor Ergebnis des aufzu-
gebenden Geschäftsbereichs.
Verkäufe und Leistungen zwischen den Geschäftsfeldern wer-
den grundsätzlich zu Preisen erbracht, wie sie auch mit Dritten
vereinbart werden würden.
10. Haftungsverhältnisse, Eventualverbindlichkeiten und
sonstige finanzielle Verpflichtungen
Gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009
haben sich die sonstigen finanziellen Verpflichtungen am
30. Juni 2010 um 15,2 Mio. EUR auf 130,5 Mio. EUR ver-
mindert.
11. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und
Personen
Die Gesellschaft unterhält mit assoziierten Unternehmen und
Joint Ventures sowie Unternehmen, die von Aufsichtsratsmit-
gliedern kontrolliert werden, Beziehungen im Rahmen der ge-
wöhnlichen Geschäftstätigkeit.
Zwischen der Constantin Medien AG und assoziierten Unter-
nehmen sowie Joint Ventures bestanden im Berichtszeitraum
keine Geschäftsbeziehungen. Die im Berichtszeitraum von der
Highlight Communications-Gruppe mit der PolyScreen Pro-
duktionsgesellschaft für Film und Fernsehen mbH realisierten
Umsatzerlöse und übrigen Erträge von 398 TEUR (Vj. 458
TEUR) sind im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Auf-
tragsproduktion „Dahoam is Dahoam“ entstanden. Die Aufwen-
dungen gegenüber der PolyScreen Produktionsgesellschaft für
Film und Fernsehen mbH beliefen sich im Berichtszeitraum
auf 0 TEUR (Vj. 4 TEUR). Zum 30. Juni 2010 bestehen For-
derungen von 4 TEUR (Vj. 0 TEUR) sowie Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 173 TEUR (Vj.
2.576 TEUR).
Zwischen der Constantin Film-Gruppe und der Fred Kogel
GmbH besteht ein Beratervertrag in den Bereichen Lizenz-
handel, TV-/Auftragsproduktion und Filmverleih. Im ersten
Halbjahr 2010 sind Aufwendungen von 151 TEUR (Vj. 0
TEUR) angefallen. Die Verbindlichkeiten zum 30. Juni 2010
betragen 13 TEUR.
Nahe stehende Personen umfassen die Vorstände und Auf-
sichtsräte sowie deren Angehörige.
Zwischen der Constantin Medien AG bzw. der Highlight Com-
munications AG und Herrn Werner E. Klatten bestehen Bera-
terverträge. Die Aufwendungen aus den Verträgen betragen im
ersten Halbjahr 2010 305 TEUR (Vj. 306 TEUR). Die Ver-
bindlichkeiten zum 30. Juni 2010 betragen 56 TEUR (Vj. 25
TEUR).
12. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Am 13. August 2010 hat die Constantin Film Schweiz AG,
Basel die restlichen Anteile in Höhe von 21 Prozent an der
Kontraproduktion AG, Zürich zu einem Kaufpreis von 2 EUR
erworben. Es ist geplant, die Gesellschaft mit rund 0,2 Mio.
EUR zu rekapitalisieren.
13. Versicherung der gesetzlichen Vertreter
„Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzu-
wendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischen-
berichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermö-
gens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und
im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf ein-
schließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Kon-
zerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die
wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Ent-
wicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr be-
schrieben sind.“
Ismaning, 18. August 2010
Constantin Medien AG
Der Vorstand
Bernhard Burgener Antonio Arrigoni
Vorsitzender des Vorstands Vorstand Finanzen
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Q2 DAS UNTERNEHMEN | FINANZKALENDER 2010 | IMPRESSUM
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T.E.A.M. Marketing AG (Seiten 17)
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rechtlich geschützt und dürfen nur nach schriftlicher Geneh-
migung der Urheber verwendet werden.
FINANZKALENDER 2010
26. Mai 2010Bericht zum 1. Quartal 2010
9. Juni 2010Ordentliche Hauptversammlung zum Geschäftsjahr 2009
19. August 2010Halbjahresfinanzbericht 2010
November 2010Bericht zum 3. Quartal 2010
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