DER BEWEGUNGSAPPARAT
Juli 2014
Ärztemagazin
Orthopädische Klinik
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DER BEWEGUNGSAPPARAT
Inhalt
EditorialBewegung ist Leben .................................................................... 5
Interview«Die Orthopädie wird immer feiner, immer weniger invasiv» 6
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Schulter und EllenbogenNicht das Röntgenbild behandeln, sondern den Patienten ...... 9
HüfteSchonende Chirurgie, rasche Mobilisation .............................. 12
KnieBreites Spektrum bis hin zur Transplantation .......................... 14
Fuss & SprunggelenkChirurgie auf internationalem Niveau ..................................... 16
WirbelsäuleImpulse für die Wirbelsäulenchirurgie ..................................... 22
Kinderorthopädie/UKBBFür lebenslange Bewegung ...................................................... 26
TumorchirurgieSpezialisiert und interdisziplinär .............................................. 28
InfektchirurgieErfolgreicher Kampf gegen Infektionen ................................... 31
SportorthopädieHilft Athleten wieder auf die Beine ........................................... 32
Hand-, Nerven- und Plastische ChirurgieGelungenes Beispiel für Subspezialisierung ........................... 35
TraumatologieOrthopädie und Traumatologie ergänzen sich ......................... 38
RheumatologieIm Zentrum steht der Bewegungsapparat ............................... 41
Manuelle MedizinRheumatologie und Orthopädie ............................................... 44
PflegeAnleitung zur Selbstständigkeit ................................................ 49
PhysiotherapieVon der Heilgymnastik zur Physiotherapie .............................. 50
Standort Bethesda BaselGelenkCentrum Basel ................................................................ 52
Standort Spital Oberengadin/SamedanUniversitäre Medizin im Oberengadin ..................................... 55
Felix-Platter-SpitalEine erfolgreiche Kooperation .................................................. 56
QUERSCHNITTSPARTNER
Anästhesie«Narkose»? Was macht eigentlich die Anästhesie? ................ 59
OperationssaalIntelligente Logistik meistert Komplexität ............................... 63
RadiologieEin Bild sagt oft mehr als tausend Worte ................................. 64
LEHRE UND FORSCHUNG
Osteoarthritis Research Center BaselVon der Osteoimmunologie zum Prothesendesign ................ 66
Orthopaedic Resident Teaching Program (ORTP) Neuartige Form der Weiterbildung für Assistenzärzte ............ 69
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Gemeinsamkeit stärkt die Leistung .......................................... 72
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DER BEWEGUNGSAPPARAT
Editorial
Bewegung ist Leben
Liebe Leserin, liebe Leser
In kaum einer anderen medizinischen
Disziplin hat der technische Fortschritt zu
einer so rasanten positiven Entwicklung
geführt wie in der Orthopädie. Dank
einer weit in die Tiefe gehenden Spezia-
lisierung und dank neuer Materialien
und Methoden können die Orthopäden
Erkrankungen des Bewegungsapparats
bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt
erkennen und eine dem einzelnen Patien-
ten angepasste Therapie aufgleisen.
Die Erfolge können sich sehen lassen.
Immer mehr Menschen erreichen ein
hohes Alter und viele von ihnen erfreuen
sich dabei einer erstaunlichen Mobilität,
die entscheidend zu ihrer Lebensqualität
beiträgt.
Am Universitätsspital Basel ist die Ortho-
pädie seit 50 Jahren als eigenständige
Disziplin etabliert und feiert nun ihr
Jubiläum. Auf die in dieser Zeit von
Basel ausgegangenen Impulse können
wir stolz sein. Koryphäen des Fachs und
ihre jeweiligen Teams haben in der
Orthopädischen Klinik wertvolle Beiträge
geleistet und Operationstechniken,
Prothetik und Behandlungen für die
Menschen immer schonender und
erfolgreicher gemacht.
Genau so wichtig wie die Technik ist aber
auch die menschliche Betreuung (der
Patientinnen und Patienten), die in Basel
traditionell von grosser Bedeutung ist.
So verfügt das Universitätsspital Basel
heute über eine Orthopädie, die sowohl
die Grundversorgung für die Bevölkerung
der Nordwestschweiz erbringt als auch
mit ihren Innovationen immer wieder für
internationale Aufmerksamkeit sorgt.
Vor diesem Hintergrund ist das Univer-
sitätsspital Basel auf den oben beschrie-
benen demographischen Wandel bestens
vorbereitet und kann der Zukunft mit
Optimismus entgegen sehen.
Wir freuen uns, Ihnen mit dieser Sonder-
ausgabe des Ärztemagazins das beein-
druckende Leistungsspektrum der Basler
Orthopädie vor Augen führen zu können
und wünschen Ihnen eine anregende
Lektüre.
Dr. Werner Kübler
Direktor Universitätsspital Basel
Prof. Victor Valderrabano
Chefarzt Orthopädische Klinik
Editorial
6
«Die Orthopädie wird immer feiner, immer weniger invasiv»
Prof. Victor Valderrabano, Chefarzt Orthopädie, nutzt das Jubiläum der Orthopädie am USB zu einem Rückblick auf die Geschichte der Orthopädie und skizziert die Zukunft seines Fachs.
Wie begann die Orthopädie am
Unispital Basel?
Die orthopädisch-chirurgische Tätigkeit
gibt es schon seit dem 18. Jahrhundert.
In Basel war die Orthopädie aber anfangs
noch Teil der Chirurgie. Eine Initialzün-
dung für die Orthopädie in Basel ging
vom Kinderspital aus, wo man sich nach
der Poliomyelitis-Epidemie von 1956 und
wegen der damals häufig vorkommen-
den Kindergebrechen speziell mit der
Korrektur von Knochenschäden beschäf-
tigte. Am 1. April 1964 kam es dann zur
Gründung der Orthopädischen Klinik am
Bürgerspital, dem Vorläufer des Universi-
tätsspitals.
Welche Persönlichkeiten haben die
Orthopädie am USB geprägt?
Als erster Ordinarius hatte der Nieder-
länder George Chapchal, der Vater
unserer heutigen Klinik, eine grosse
Bedeutung. Sein Nachfolger war Erwin
Morscher, gefolgt von Walter Dick,
meinem Vorgänger.
Was waren die entscheidenden
Entwicklungsschritte in der Orthopädie?
Die grösste Fortschritt ging von den
Implantaten aus. Zuvor hoffte man nach
einem chirurgischen Eingriff darauf, dass
ein Bruch, von äusseren Anwendungen
unterstützt, von selbst ausheilt. In Basel
waren diverse Innovatoren am Werke.
So war Martin Allgöwer etwa einer der
Gründer der Arbeitsgemeinschaft für
Osteosynthesefragen (AO), die für die
Entwicklung von Platten und Prothesen
wegweisend war. Nicht zu vernachläs-
sigen sind die Verbesserungen bei der
Radiologie und der Sterilität. Früher war
es nicht so ungewöhnlich, im Spital
aufgrund einer Infektion zu erkranken
oder sogar zu sterben. Der bisher letzte
Schritt war die Subspezialisierung.
Welches Angebot bieten Sie den
Patienten heute?
Unter den niedergelassenen Orthopäden
findet man noch Generalisten. Bei uns
im Unispital hat dagegen eine Subspezia-
lisierung hin zu Teilgebieten stattgefun-
den. Unsere Fachleute beschäftigen sich
schwerpunktmässig und mit grosser
Expertise mit Wirbelsäule, Schulter/Ell-
bogen, Hüfte, Knie, Fuss/Sprunggelenk,
Sportverletzungen, Infekten, Tumoren
und mit Kindern.
7
DER BEWEGUNGSAPPARAT
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Welche besonderen Leistungen bietet
die Basler Orthopädie den Patienten?
Besonderen Wert legen wir auf eine
gelenkserhaltende Chirurgie, indem wir
Knorpel rekonstruieren und versuchen,
das eigene Gelenk zu retten. Ist das nicht
möglich, verfügen wir über ein vertieftes
Wissen beim Gelenkersatz. Neu bieten
wir eine sportorthopädische Abteilung.
Stark sind wir bei der Behandlung der
Wirbelsäule und der Arthrose-Therapie.
Auch die Kinderorthopädie bei unserem
Partner UKBB geniesst einen ausgezeich-
neten Ruf.
Welchen Stellenwert hat für Sie die
Zusammenarbeit mit den zuweisenden
Ärzten?
Unsere Zuweiser sind eigentlich Mitbe-
treuer, denn eine Operation macht nur
50 Prozent des Erfolgs aus. Die anderen
50 Prozent erbringen der Patient selbst
sowie der Haus- oder Facharzt. Wir kön-
nen nicht alles selber machen, sondern
brauchen die Zusammenarbeit mit den
niedergelassenen Ärzten. Wir unterstüt-
zen sie mit Fortbildungskursen, damit sie
uns wiederum in ihrer Rolle als Gatekeeper
helfen können.
Wie beurteilen Sie die Orthopädie am
USB im nationalen und internationalen
Vergleich?
Neben unserem Auftrag als Grundver-
sorger bemühen wir uns, die Orthopädie
durch Forschung weiter zu entwickeln.
Deswegen sind wir international renom-
miert und dürfen Patienten betreuen, die
aus aller Welt zu uns kommen.
In welchen Bereichen der Forschung
engagiert sich die Basler Orthopädie?
Neben der klinischen Forschung, mit der
wir Eingriffe evaluieren, betreiben wir
Forschung am Patienten selber sowie
Grundlagenforschung. Dabei geht es uns
darum, die Ursachen von Erkrankungen
wie der Arthrose zu finden. Konkret ge-
hen wir etwa der Frage nach, warum es
bei Arthrose zu Muskelschwund kommt.
Wichtige Erkenntnisse gewinnen wir aus
der Ganganalyse, denn die Biomechanik
ist die Mutter der Orthopädie. Ein wei-
terer Schwerpunkt der Forschung ist die
Sportorthopädie.
Was glauben Sie, in welche Richtung
wird sich die Orthopädie entwickeln?
Wir wollen versuchen, Erkrankungen
am Bewegungsapparat durch weiter-
entwickelte Diagnostik bereits in einem
frühen Stadium zu erfassen und dann zu
beheben. Dazu gibt es höchst interessan-
te Ansätze, mit speziellen Materialien die
Heilung von Gewebe zu animieren. Das
ist ein biologischer Ansatz, der dazu füh-
ren könnte, dass wir weniger künstliche
Gelenke verpflanzen müssten. Wir dürfen
uns darauf freuen, dass die Orthopädie
immer feiner und immer weniger invasiv
wird. Daneben werden wir uns verstärkt
mit gesundheitspolitischen Fragen be-
schäftigen müssen. Ich hoffe, dass neue
Gesundheitsmodelle, die auf Einsparung
abzielen, nicht auf Kosten der Qualität
gehen.
Interview
8
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DER BEWEGUNGSAPPARAT
Nicht das Röntgenbild behandeln, sondern den Patienten
Die Philosophie der Schulter- und Ellenbogenchirurgie der Orthopädie Universitätsspital Basel beruht auf einer Patientenversorgung, die sich an individuellen Bedürfnissen und aktueller Evidenz orientiert.
Andreas Marc Müller, [email protected] Rosso, [email protected]
Patrick Vavken, [email protected]
Im Schulter- und Ellenbo-genteam werden Patientin-nen und Patienten mit allen degenerativen und posttrau-matischen Veränderungen des Schulter- und Ellenbo-gengelenks behandelt. Hier-bei kommen sowohl opera-tive als auch konservative Therapiemodalitäten zum Einsatz. Letztere können durch eine enge Zusammen-arbeit mit den Kollegen der Rheumatologie im Rahmen des Gelenkcentrums Basel am Bethesda Spital maximal ausgeschöpft werden und auch zu ultraschallgesteu-erten Interventionen ausge-weitet werden. Die operative Seite umfasst das gesamte Spektrum einschliesslich Revisionseingriffen.
In unserer Teamsprechstunde, die sowohl
am Universitätsspital Basel als auch
im Rahmen des Gelenkcentrums Basel
am Bethesda Spital durchgeführt wird,
werden durch eine gezielte Anamnese,
klinische Untersuchung und Diagnostik
die symptomführende Pathologie sowie
die individuellen Bedürfnisse unserer
Patientinnen und Patienten erfasst, um
sie letztlich einer massgeschneiderten
Therapie zukommen zu lassen. Hochleis-
tungssportler haben andere Ansprüche
als betagte Patienten.
Individuelle Therapieentscheide sind
in der Schulter- und Ellenbogenchirurgie
sehr wichtig:
Nicht alle Patienten mit einer Rotatoren-
manschettenruptur profitieren von einer
Sehnennaht: Patienten mit bereits fort-
geschrittener fettiger Infiltration der Mus-
kulatur, einem Hochstand des Humerus-
kopfes und fortgeschrittenem Alter sind
für eine Sehnennaht ungeeignet. Studien
und unsere Erfahrung haben eine hohe
Rerupturrate mit schlechtem klinischem
Ergebnis gezeigt. Mit diesen Patienten
kann eine rein konservative Therapie, ein
Sehnentransfer, ein arthroskopisches Ge-
lenkdébridement oder gar eine Prothese
diskutiert werden. Der definitive Ent-
scheid orientiert sich hier hauptsächlich
an den Symptomen und Bedürfnissen
des Patienten.
Bei Patienten mit einer Schulterinstabi-
lität muss abgewogen werden, ob eine
Schulter und Ellenbogen
Viele Stärken. Viele Möglichkeiten. Eine Mission. Zimmer.
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Leben zu ermöglichen. Bis heute entwickeln und produzieren wir künstliche Hüft- und Knie-
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DER BEWEGUNGSAPPARAT
anatomische Rekonstruktion mit Refi-
xation des abgerissenen Labrums (sog.
Bankart-Repair) erfolgen soll oder ob ein
stabileres, extraanatomisches Verfahren
im Sinne einer Latarjet-Operation zur
Anwendung kommen muss. Bei Letzte-
rer wird der Rabenschabelfortsatz des
Schulterblattes zusammen mit den daran
ansetzenden Sehnen (sog. Conjoint
tendons) an den Unterrand der Gelenk-
pfanne (Glenoid) transferiert. Dadurch
vergrössert sich die knöcherne Abstüt-
zung des Humeruskopfes. Die mittrans-
ferierten conjoint tendons bilden in Aus-
senrotation und Abduktion der Schulter
eine Art Hängematte, die eine Translation
des Humeruskopfes nach vorne in eine
(Sub-)Luxationstellung verhindert. Diese
Art der Schulterstabilisierung weist in
der Literatur eine geringere Rezidivquote
(5 %) als die Bankartoperation (ca. 13 %)
auf, allerdings mit dem Nachteil, dass
sie bei Versagen einen Knochenspan
braucht. Beim Entscheid Latarjet versus
anatomischem Bankart repair müssen
aber das Patientenalter, ein allfälliger
Knochenverlust am Humeruskopf und
am Glenoid sowie Aktivitätslevel des Pa-
tienten miteinbezogen werden. Letztlich
spielen auch der Patientenwunsch und
die Erwartung an das Operationsergebnis
eine entscheidende Rolle.
Hochstehende Diagnostik
Seit 2012 besteht eine enge Kooperation
mit der Rheumatologie des Bethesda
Spitals im Rahmen des Gelenkcentrums
Basel. Unser Team profitiert hierbei
insbesondere von der qualitativ sehr
hochstehenden Ultraschalldiagnostik,
welche von Dr. Tamborini und seinem
Team angeboten wird. Hierbei kann
bereits beim Erstkontakt in der Sprech-
stunde eine ausgedehntere Diagnostik
oder eine ultraschallgesteuerte Infiltratio-
nen erfolgen. In Zusammenarbeit mit Dr.
Tamborini konnten wir auch bereits ult-
raschallgesteuerte Bicepstenotomien bei
polymorbiden, nicht operablen Patienten
mit klinisch eindeutiger Bicepstendino-
pathie durchführen.
Unser operatives Spektrum wird derzeit
insbesondere im Bereich der minimal-
invasiven, d. h. arthroskopischen Techniken
ausgeweitet. Unser stellvertretender
Teamleiter Dr. C. Rosso hat hierzu ein
Fellowship bei Dr. Lafosse in Annecy,
Frankreich absolviert, einer der weltweit
führenden Kliniken in der arthroskopi-
schen Schulterchirurgie, und einige neue
Techniken mit nach Hause gebracht, um
eine effiziente Patientenbehandlung zu
ermöglichen; hier z. B. den oben ange-
sprochenen rein arthroskopischen Latarjet.
Sehnentransfers bei irreparablen poste-
rioren Rotatorenmanschettenrupturen
oder Scapula Alata (Scapular Winging)
gehören ebenfalls zum Spektrum.
Breites Spektrum an Behandlungen
Auf dem Gebiet der Ellenbogenchirurgie
konnte dank dem allgemeinen techni-
schen Fortschritt das arthroskopische
Spektrum ebenfalls weiter ausgeweitet
werden. Hierbei profitieren beispielsweise
Patienten mit Frühstadien der Ellenbo-
genarthrose, bei denen wir eine arthro-
skopische Arthrolyse anbieten können.
In der Prothetik wird das gesamte Spek-
trum sowohl an der Schulter als auch am
Ellenbogen einschliesslich Revisionsope-
rationen angeboten. Insgesamt haben
wir an der Orthopädischen Klinik des
Unispitals Basel die Schulter- und Ellen-
bogenchirurgie auf ein Niveau gebracht,
welches internationalen Standards
gerecht werden kann.
Schulter und Ellenbogen
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Schonende Chirurgie, rasche Mobilisation
Hüftoperationen zählen zu den häufigsten Eingriffen und die Hüftendoprothese ist eine der erfolgreichsten Operationen in der Geschichte der Orthopädie.
Aktuell werden in der Schweiz über 16 000 künst-liche Hüftgelenke pro Jahr implantiert. Die Hüftchirurgie hat sich auf allen Gebieten weiterentwickelt, in der Or-thopädie am Universitätsspi-tal Basel gewinnen minimal-invasive Vorgehensweisen dabei immer mehr an Be-deutung und ergänzen das grosse Spektrum orthopädi-scher Therapiemöglichkeiten rund um das Hüftgelenk.
Das Team Hüftchirurgie ist innerhalb
unserer Klinik zuständig für sämtliche
orthopädischen Erkrankungen am Hüft-
gelenk. Das Team wird von Dr. med. Dr.
phil. Dipl.-Ing. (FH) Andrej M. Nowakowski
geleitet, sein Stellvertreter ist Dr. med.
Dr. phil. Csaba Forster-Horvath. Das Team
verfügt über umfassende Erfahrung
in der Hüftendoprothetik mittels der
klassischen offenen Technik wie auch mit
minimal-invasiven Zugangswegen (MIS).
Je nach Situation kann dabei eine indivi-
duelle Lösung für ein optimales Resultat
angeboten werden. Bei der MIS-Technik
wird ohne Ablösung oder Durchtrennung
von Muskeln und Sehnen der Zugang
zum Hüftgelenk präpariert. Damit dies
möglich wird, wurden Veränderungen
der Lagerung des Patienten auf dem
Operationstisch vorgenommen, es wur-
den neue Instrumente nötig, zusätzlich
neue Prothesendesigns entwickelt.
Da diese Zugangswege für Muskeln und
Sehen sehr schonend sind, führt die
minimal-invasive Chirurgie am Hüftge-
lenk zu einer deutlich schnelleren Gehfä-
higkeit mit weniger Schmerzen. Dank der
Andrej M. Nowakowski, [email protected] Forster, [email protected]
Christian Egloff, [email protected]
Kombination von neuen Prothesentypen
mit stabileren Verankerungssystemen ist
eine sofortige Vollbelastung möglich. Oft
gehen die Patienten schon nach wenigen
Tagen ohne Stöcke, was auch eine deut-
liche Verkürzung der stationären Auf-
enthaltsdauer mit sich bringt. Zusätzlich
wird durch Entwicklung von neuen Mate-
rialien wie Keramik oder hochvernetztem
Polyethylen ein geringerer Abrieb und
dadurch eine längere Funktionsdauer der
künstlichen Gelenke erwartet, was die
Zahl der nötigen Wechseloperationen auf
Dauer verringern soll.
Gelenkserhaltende Eingriffe
Arthroskopische Eingriffe und gelenk-
erhaltende Operationen, durch welche ein
Gelenkersatz vermieden oder verzögert
werden kann, sind technisch anspruchs-
voll und erfordern ein erfahrenes und
eingespieltes Chirurgenteam. Während
früher die Hüftprothese oftmals der letzte
gangbare Weg für einen Patienten mit
Hüftschmerzen war, eröffnet sich heute
mit neuen Einsichten in die Krankheits-
entstehung, mit der Diagnostik und
neusten Entwicklungen der Technik eine
13
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Vielzahl von Therapiemöglichkeiten, um
das Hüftgelenk zu erhalten.
Oftmals zeigt sich dabei bei jüngeren
Patienten ein sogenanntes femoroaceta-
buläres Impingement (FAI), bei dem es
zu einer biomechanischen Störung zwi-
schen Hüftpfanne, Hüftkopf und Schen-
kelhals kommt. Dabei kann das Problem
entweder in einer fehlenden Taillierung
des Schenkelhalses bestehen oder einer
vermehrten Überdachung des Hüftpfan-
nenrandes. Bei Beuge- und Rotationsbe-
wegungen stösst der hier überschüssige
Knochen am Pfannenrand an und schert
die Pfannenrandlippe ab, sodass diese
geschädigt wird. Im Gelenk kann es
zusätzlich zu Knorpelschäden kommen.
In den letzten Jahren konnten Studien
zeigen, dass ein solches FAI als Vorläufer
für eine später auftretende Arthrose zu
werten ist. Um spätere Knorpelschäden
zu vermeiden und das Hüftgelenk länger-
fristig zu erhalten, steht mit der Hüft-
arthroskopie eine etablierte Methode zur
Verfügung, um dieses Missverhältnis zu
lösen. Dabei können einerseits die zer-
störten Pfannenrandstrukturen sparsam
geglättet, der Knorpel inspiziert und die
knöcherne Fehlbildung am Schenkelhals
oder der Pfanne abgetragen werden,
sodass einem vorzeitigen Hüftverschleiss
entgegengewirkt werden kann.
Komplexe Hüftchirurgie
Wechseloperationen und Rekonstruktio-
nen bei schwerkranken Patienten können
bei uns erfolgreich durchgeführt werden,
da mit der universitären interdiszipli-
nären Infrastruktur mit vielen anderen
Spezialisten eine optimale Betreuung
gewährleistet werden kann. Wir gelten
dabei als Referenzzentrum für komplexe
Primäreingriffe, Revisionsoperationen,
Infektbehandlung, Zweitmeinungen und
Gutachten (vgl. Artikel Infektchirurgie).
In Zusammenarbeit mit dem Universi-
täts-Kinderspital beider Basel (UKBB)
wird auch die Chirurgie der Fehlbildun-
gen rund um die Hüfte einschliesslich
Umstellungsoperationen an Femur und
Acetabulum, Hüftgelenkseingriffen bei
Femurkopfnekrose oder die operative
Therapie von Tumoren des Bewegungs-
apparates von unserem Team abgedeckt
(vgl. Artikel Tumororthopädie).
Wissenschaft
Seit der Gründung der Orthopädie
Universitätsspital Basel vor 50 Jahren
werden an unserer Klinik alle Hüftpro-
thesen dokumentiert und systematisch
nachkontrolliert. Mit diesem Vorgehen ist
es möglich, neue Operationsmethoden,
Instrumente oder auch postoperative
Resultat zu evaluieren und bei Bedarf
entsprechende Massnahmen zu ergreifen,
um diese fortwährend zu verbessern.
Um den effektiven Gewinn an Lebens-
qualität, den Schmerz und die Funktion
zu messen, werden zusätzlich interna-
tional anerkannte patientenorientierte
Fragebögen verwendet, die von unseren
Patienten vor und nach einer Operati-
on ausgefüllt werden. Im Rahmen der
klinischen Forschung oder bei speziellen
Fragestellungen können wir zudem in
unserem «Movement and Sports Injury
Laboratory» elektrische Muskelkraftmes-
sungen (EMG), Ganganalysen
und Koordinationstests durchführen
(www.gelenkcentrum.ch).
Hüfte
14
Breites Spektrum bis hin zur Transplantation
Für das häufig von Störungen betroffene Knie gibt es eine Fülle von Behandlungsmöglichkeiten.
Verletzungen des Kniege-lenkes gehören immer noch zu den häufigsten Sport-verletzungen in unserer Gesellschaft. Doch auch der Gelenksverschleiss im Alter (Arthrose) ist ein zunehmen-des Problem, welches viele ältere Menschen in ihrem Alltag einschränkt und ihnen grosse Schmerzen bereitet. Egal, ob die Beschwerden des Kniegelenkes von ei-nen (Sport-)Unfall oder von einem Verschleiss des Ge-lenks herrühren – in unserer Orthopädischen Universi-tätsklinik können wir die modernste Behandlungsme-thode dafür anbieten.
In unserer Klinik steht sowohl für die
konservative als auch die operative
Therapie des Kniegelenkes das gesamte
Spektrum der Behandlungsmöglichleiten
zur Verfügung. Bezüglich der Operatio-
nen behandeln wir unsere Patienten mit
den aktuellsten chirurgischen Techniken
und Materialien mit dem Ziel, für jeden
die individuell beste Therapieform anzu-
wenden. Dabei liegt ein Schwerpunkt der
Behandlung in der gelenkserhaltenden
Chirurgie und der Knorpel-Knochen-
transplantation. Bei Knorpelschäden
des Kniegelenks können Knorpelzell-
transplantationen durchgeführt werden.
Die Orthopädische Klinik ist eines von
wenigen zertifizierten Zentren in der
Schweiz, welches diese komplexe Opera-
tion anbieten. Dabei können wir sowohl
auf die «Schlüssellochtechnik» (Arthro-
skopie) als auch auf offene Operationen
zurückgreifen. Im gesamten Spektrum
Geert Pagenstert, [email protected] Paul, [email protected]
der Kniegelenkschirurgie werden somit
die minimal-invasive Chirurgie, die
computergestützte Navigation oder auch
die Arthroskopie bei vielen Verfahren
genutzt.
Grosse Knorpelschäden des Kniege-
lenkes sind in der Orthopädie nach wie
vor ein häufiges Krankheitsbild und für
die Patienten stellen die Schäden eine
erhebliche Einschränkung in der Lebens-
qualität dar. Die Behandlung ist immer
noch eine grosse Herausforderung für
die behandelnden Orthopäden, weil der
Knorpel sich selber nicht regenerieren
kann und, wenn er einmal zerstört ist,
das gesamte Gelenk darunter leidet.
Dies kann bis zu einer generalisierten
Arthrose führen. Um dies zu verhindern,
kann mit einer Knorpelzelltransplanta-
tion schon frühzeitig der Gelenkknorpel
rekonstruiert und erhalten werden.
15
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Therapie der Knorpelschäden im Knie-
gelenk dar. Die Patienten können sowohl
ihre berufliche Aktivität als auch ihren
Freizeitsport wieder ausüben. Durch die
jahrelange Expertise der Orthopädischen
Klinik im Bereich der Knorpeltherapie
aller Gelenke ist es selbstverständlich,
dass auch dieses moderne und hoch spe-
zialisierte Verfahren angeboten wird.
Umfassende Behandlungskette
Bei fortgeschrittener Arthrose setzen
wir die neuesten Kniegelenksprothesen
ein – sowohl als Schlittenprothese (sog.
Mini-Prothese – nur auf einer Seite des
Gelenkes), Oberflächenersatzprothese
oder auch Revisions-Prothese bei
Prothesenwechseln. Unser Anliegen ist
es, unseren Patienten eine ganzheitli-
che Betreuung von der Sprechstunde
über den (ambulanten) Aufenthalt zur
Operation bis hin zur Nachbetreuung zu
gewährleisten.
Einen wichtigen Bestandteil der Behand-
lung der Patienten in unserer Klinik stellt
die postoperative Betreuung dar. Unsere
interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der
Abteilung für Physiotherapie und Ergo-
therapie ist dabei von grosser Wichtigkeit.
Die zuständigen Therapeuten stehen in
engem Kontakt zu Patient und Arzt, damit
die Behandlung fortlaufend angepasst
und optimal gestaltet werden kann.
Neuartige Form der Knorpeltransplan-
tation
In unserer Orthopädischen Universitäts-
klinik können diese Knorpelschäden mit
einer Knorpeltransplantation behandelt
werden. Dafür werden in einer ersten
kleinen Operation Knorpelzellen des
Kniegelenkes arthroskopisch entnommen
und das Gelenk wird auf die Operation
vorbereitet. Danach werden die Zellen
in einem speziellen Labor gezüchtet und
vermehrt. Nach ca. 4 Wochen erfolgt die
Reimplantation in den Defekt des Knie-
gelenkes, bei welcher die Zellen in eine
spezielle Membran eingebracht werden.
Diese Membran wird schliesslich passge-
nau in den Knorpeldefekt eingenäht.
Die internationale Fachwelt ist sich einig,
dass dieses innovative Verfahren Knor-
pelschäden therapieren kann, bei wel-
chen bisher keine guten Therapie formen
zur Verfügung standen. Im Rahmen
ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit nimmt
die Orthopädische Klinik des Univer-
sitätsspitals Basels an einer grossen
internationalen Studie teil, um mit
renommierten Experten europaweit
diese Technik zu standardisieren und mit
einem herkömmlichen Operationsverfah-
ren zu vergleichen.
Die Ergebnisse dieser Technik sind
erfolgsversprechend und stellen eine
ausserordentlich gute Möglichkeit für die
Knie
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Cruciate Retaining und Condylar Stabilized
Revision
Partieller Knieoberflächenersatz
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Ein Chirurg muss sich stets auf sein fachliches klinisches Urteilsvermögen verlassen, wenn es darum geht zu entscheiden, welche Produkte und/oder Techniken er bei dem jeweiligen Patienten einsetzt. Stryker erteilt keinerlei medizinischen Rat und empfielt Chirurgen vor der Durchführung von Knieoperationen eine Schulung in Knieimplantatchirurgie. Copyright © 2009 Stryker. Stryker Corporation or it’s divisions or other corporate affiliated entities own, use or have applied for the following trademarks or service marks: Stryker, Triathlon, X3.
Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Website: www.stryker.de
17
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Fuss- und Sprunggelenkchirurgie auf internationalem Niveau
Orthopädische Probleme des Fusses und des Sprunggelenks gewinnen zunehmend an Bedeutung: Inzwischen kommt jede achte Patientin/jeder achte Patient in die orthopädische Sprechstunde aufgrund eines Problems im Bereich des Fusses oder des Sprunggelenks.
Die Anatomie des Fusses ist sehr komplex und besteht aus 26 Knochen, 27 Gelenken, 32 Muskeln und Sehnen und 107 Bändern. Ausserdem ist der menschliche Fuss der am meisten beanspruchte Teil des Körpers: Im Durchschnitt läuft man täglich 8 000 bis 10 000 Schritte, was wäh-rend eines Lebens in einer Gesamtdistanz von mehr als 3000 Marathons resultiert.
Die fussorthopädischen Probleme kön-
nen sowohl posttraumatische (z. B. nach
einer knöchernen Verletzung) als auch
degenerative (z. B. Arthrose) Ursachen
haben. Daher steht die genaue Erhebung
der Anamnese (Krankengeschichte)
immer zuerst im Vordergrund bei der
Erstvorstellung der Patienten. Als
nächster Schritt erfolgt die sorgfältige
klinische Untersuchung, gefolgt von der
radiologischen Diagnostik. Aufgrund der
komplexen Anatomie ist es manchmal
schwierig, die Ursache von Beschwerden
auf einem Röntgenbild zu evaluieren.
Der Orthopädie Universitätsspital Basel
steht eine Reihe modernster innovativer
radiologischer Verfahren zur Verfügung
– damit nehmen wir den Spitzenplatz in
der Schweiz ein. Eines dieses Verfahren
ist die SPECT-Computertomographie.
Dieses innovative Hybrid-Verfahren dient
Alexej Barg, [email protected] Horisberger, [email protected]
Martin Wiewiorski, [email protected] Paul, [email protected]
Victor Valderrabano, [email protected]
der gleichzeitigen biologischen und mor-
phologischen Untersuchung des Knor-
pels. In der Praxis bedeute dies, dass mit
dieser modernen Methode schmerzhafte
Erkrankungen des Fuss- und Sprung-
gelenkes präzise lokalisiert werden
können. Für den Patienten bedeutet dies,
dass unnötige Operationen vermieden
werden können, falls es zum Beispiel
um die Frage nach Versteifung einzelner
Fussgelenke geht. Auch in der Erken-
nung von Knorpel-Knochen-Defekten
kann das SPECT-CT eingesetzt werden.
Hierbei hilft es einerseits, zu beurteilen,
wie gross der Defekt tatsächlich ist und
wo genau er liegt. Andererseits kann die
Aktivität des Defektes erfasst werden,
um mit dem Patienten die Entscheidung
zu treffen, ob eine Operation angezeigt
ist. Zahlreiche wissenschaftliche Arbei-
ten aus unserem Hause haben bestä-
Fuss & Sprunggelenk
Die Medartis AG mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ist spezialisiert auf technisch hochpräzise Implantate für die chirurgische Fixierung von Knochenbrüchen und Osteotomien. Weitere Informationen auf www.medartis.com
Sprung zurückins Leben
19
DER BEWEGUNGSAPPARAT
innovatives Konzept zur Versorgung von
Knorpel-Knochen-Defekten entwickelt,
die sogenannte «Autologe Matrix Indu-
zierte Chondrocytogenese» (AMIC). Im
Gegensatz zu vielen anderen teuren und
aufwendigen Verfahren ermöglicht AMIC
die Versorgung des Defektes in einer
einzigen Operation, ohne dass Knorpel
anderer Gelenke geopfert werden muss.
Dabei wird der tote Knorpel des Defektes
entfernt, der Knochen darunter ange-
frischt, mit Eigenknochen aufgefüllt und
mit einer Kollagen-Matrix versiegelt. In
kürzester Zeit entsteht ein Regenerat-
Knorpel, der in der Qualität gesundem
Knorpel in nichts nachsteht. Zahlreiche,
durch uns in international anerkannten
wissenschaftlichen Magazinen veröffent-
lichte wissenschaftliche Arbeiten haben
die hervorragenden Ergebnisse nach Ver-
sorgung mit dieser Methode bestätigt.
AMIC ermöglicht kurze Operationszeiten,
eine schnelle Rehabilitation und eine
beschleunigte Rückkehr zur Arbeit und zu
den Aktivitäten des täglichen Lebens.
Bei fortgeschrittener Sprunggelenkarthrose
galt lange Zeit die Versteifung des obe-
ren Sprunggelenks als Therapie der ers-
ten Wahl. Auch wenn diese Operation in
den meisten Kliniken akzeptiert und häu-
fig durchgeführt wird, sollten die Proble-
me durch Anschlussarthrosen, die lang-
fristig nach der Versteifung des oberen
Sprunggelenks auftreten können, nicht
unterschätzt werden. Aus diesem Grund
bieten wir unseren Patienten als mög-
liche Therapieoption den endoprotheti-
schen Ersatz des oberen Sprunggelenks
an. In der Orthopädie Universitätsspital
Basel wurde dafür eine der modernsten
Prothesen des oberen Sprunggelenks
nach jahrelanger und intensiver bio-
mechanischer und klinischer Forschung
durch Prof. Dr. Beat Hintermann und
Prof. Dr. Dr. Valderrabano entwickelt. Es
handelt sich dabei um eine anatomische
Prothese des oberen Sprunggelenks,
welche aus drei Komponenten besteht
und die anatomischen und biomecha-
nischen Gegebenheiten des natürlichen
oberen Sprunggelenks möglichst genau
nachahmt. In der Zwischenzeit wurden
ca. 1500 Prothesen implantiert – das ist
die höchste Zahl weltweit! Die Resultate
nach diesem Eingriff zeichnen sich durch
sehr gute Funktionalität und ausgezeich-
nete Patientenzufriedenheit aus – diese
Ergebnisse wurden mehrfach in nam-
haften nationalen und internationalen
Fachzeitschriften publiziert.
Ständig auf der Suche nach
neuartigen Lösungen
Während bereits ein erster Korrekturein-
griff am Rückfuss eine komplexe Ope-
ration darstellt, sind Revisionseingriffe
eine noch grössere Herausforderung.
Manchmal bestehen ausgedehnte knö-
cherne Defekte. In solchen Fällen kommt
nur noch eine Versteifung des Rückfusses
infrage. Doch selbst dies ist schwierig,
da für die Versteifung von zwei Knochen-
flächen ein genügender Kontakt dieser
Flächen nötig ist. Dies resultierte übli-
cherweise in einer relevanten Verkürzung
des Beines, welche für den Patienten bio-
mechanisch ungünstig ist und langfristig
zu Knie-, Hüft- und Rückenproblemen
führen kann. In der Vergangenheit wurde
tigt, welche immens wichtige Rolle das
SPECT-CT in der orthopädischen Diag-
nostik spielt. Unsere Patienten profitie-
ren täglich davon.
In Abhängigkeit von ihrer Lokalisation
werden die fussorthopädischen Proble-
me in Vorfuss-, Mittelfuss- und Rückfuss-
erkrankungen eingeteilt. Häufig stehen
am Anfang des Therapieplans die konser-
vativen Massnahmen im Vordergrund.
Auch während dieser Phase werden die
Patienten von uns engmaschig betreut,
um die Therapie gegebenenfalls anpas-
sen zu können. Muss eine chirurgische
Therapie durchgeführt werden, so bieten
wir unseren Patienten die aktuellsten
Operationstechniken und Materialien
(z. B. osteosynthetische Platten und
Schrauben), um das bestmögliche Ergeb-
nis erzielen zu können.
Innovative Therapien
Je nach Krankheitsbild kommen unter-
schiedliche Operations- und Behandlungs-
verfahren zum Einsatz: Bei Patienten
mit einem umschriebenen Knorpelde-
fekt können z. B. lokale rekonstruktive
Verfahren durchgeführt werden. Der
operativen Versorgung von Knorpel-
Knochen-Defekten am Sprungbein
wird in unserer Klinik ein besonderer
Stellenwert zugeschrieben. Als eine der
führenden orthopädischen Abteilungen
Europas sind wir stets bemüht, unseren
Patienten die modernste und effektivs-
te Knorpel-Behandlung anzubieten.
Um dieses zu ermöglichen, hat unser
Forschungs-Team unter der Leitung
von Prof. Dr. Dr. Victor Valderrabano ein
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21
DER BEWEGUNGSAPPARAT
eine Vielzahl von Materialien als Platz-
halter eingesetzt. So hat man versucht,
den Defekt mittels Stücken des körperei-
genen Wadenbeins, des Beckenkammes,
Leichenknochen oder gar Knochenze-
ment zu füllen. Die Probleme dieser
Verfahren sind vielfältig und betreffen
die fehlende Blutversorgung der einge-
setzten Stücke, den «Kollateralschaden»
an der Entnahmestelle, immunologische
Bedenken bei der Verwendung von Lei-
chenknochen oder die fehlende Möglich-
keit des Einheilens bei der Verwendung
von Zement. Dies lässt alle die genann-
ten Überbrückungsverfahren ungeeignet
erscheinen. Für diese Problematik hat
unsere Klinik in Zusammenarbeit mit
anderen renommierten Fusschirurgen
und einer Medizinaltechnikfirma nach
Lösungen gesucht und dabei den «Trabe-
cular Metal Ankle Spacer» mitentwickelt.
Trabecular metal besteht aus dem ausge-
sprochen biokompatiblen Metall Tanta-
lum, welches in eine Knochenbälkchen-
ähnliche, poröse Struktur geformt wird,
in die der patienteneigene Knochen an
den Kontaktflächen hineinwachsen und
sich fest verbinden kann. Im Unterschied
zu anderen Metallimplantaten ist seine
Elastizität dem Knochen viel ähnlicher,
was auch biomechanisch eine Integration
in das Skelett ermöglicht. Im Sommer
2013 erfolgte die erste Implantation
eines Trabecular Metal Ankles Spacers
in unserer Klinik. Damit haben wir nun
die Möglichkeit, auch bei ausgedehnten
Knochendefekten im Rückfussbereich die
Länge und die korrekte Achse zu erhalten
oder wiederherzustellen, eine stabile
Versteifung zu erreichen und damit ein
möglichst physiologisches Gangbild zu
erzielen.
Feste Adresse für Spitzensportler
Durch die ständig ansteigende Zahl
von Menschen in unserer Gesellschaft,
welche in ihrer Freizeit sportlich aktiv
sind, und vor allem die Ausdehnung
der sportlichen Betätigung bis ins hohe
Lebensalter steigt die Häufigkeit von
Verletzungen des Sprunggelenkes und
des Fusses an. Hiervon sind sowohl die
akuten Verletzungen als auch die chroni-
schen Überlastungsschäden betroffen.
Die Orthopädische Universitätsklinik des
Universitätsspitals Basel bietet die mo-
dernsten Behandlungsmethoden für alle
Arten dieser Verletzungen an. Aber nicht
nur im Freizeit-, sondern auch im Spitzen-
sport stellt unsere Klinik für nationale
und internationale Spitzenathleten den
ersten Ansprechpartner im Bereich Fuss-
und Sprunggelenkschirurgie dar. Allein
im letzten Jahr konnten wir namhafte
Fussballspieler europäischer Spitzen-
Ligen orthopädisch behandeln – so der
Schweizer Super League (bspw. Fabian
Schär, FC Basel) oder auch der deutschen
Bundesliga (bspw. Lars Stindl, Hannover
96). Aber auch Athleten anderer Sport-
arten, wie bspw. der Schweizer Ausnah-
meathlet Dario Cologna (Skilanglauf),
wurden in unserer Klinik erfolgreich
behandelt. Gerade im Spitzensportbe-
reich ist ein überaus wichtiger Bestand-
teil der Behandlung die postoperative
Betreuung. Daher stehen wir in enger
Zusammenarbeit mit den zuständigen
Therapeuten und Trainern der Vereine,
damit die weiterführende Behandlung
perfekt angepasst und gestaltet werden
kann.
Die Patienten mit fussorthopädischen
Problemen werden in unserer Klinik über
die gesamte Therapiedauer interdiszip-
linär betreut. Es beginnt mit der Erst-
vorstellung in unserer fachspezifischen
fussorthopädischen Sprechstunde. Die
prä- und postoperative Betreuung der
Patienten ist ein weiterer wichtiger Be-
standteil der Patientenbetreuung. Nach
dem chirurgischen Eingriff werden die
Patienten bis zum Behandlungsabschluss
interdisziplinär zusammen mit den Kol-
legen von der Abteilung für Physiologie
betreut. Es spielt dabei keine Rolle, ob
ein «einfaches» Vorfussleiden oder eine
komplexe Rückfuss-Deformität vorliegt,
ob der Patient oder die Patientin ein
Bauarbeiter oder ein Leistungssportler
ist – jede/r Patient/in kann die weltweit
einzigartige Spitzenbehandlung eines
universitären Zentrums erwarten und
dies auf jeder Behandlungsstufe, begin-
nend mit der Analyse der Beschwerden
und Diagnosesicherung über die Pla-
nung und minutiöse Durchführung der
therapeutischen Massnahmen (sowohl
konservativ als auch operativ) bis zu
Nachsorge und Behandlungsabschluss.
Fuss & Sprunggelenk
23
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Impulse für die Wirbelsäulenchirurgie
Die Wirbelsäulenchirurgie leistet seit Jahrzehnten bedeutsame Beiträge für die Entwicklung des Fachs.
Stefan Schären, [email protected]. Arne Mehrkens, [email protected]
Die Wirbelsäulenchirurgie hatte von Anfang an einen wichtigen Stellenwert inner-halb der Orthopädie Uni-versitätsspital Basel, so war z. B. Prof. Morscher bereits 1967 einer der Ersten, der in der Schweiz Skolioseopera-tionen mit dem damals höchst innovativen Harring-ton System durchführte.
Mit der Übernahme des Ordinariats
und der Chefarztstelle durch Prof. Dick
wurde 1996 eine spezialisierte Wirbelsäu-
lenabteilung innerhalb der Orthopädie
Universitätsspital Basel geschaffen. Die
Leitung übernahm Prof. Jeanneret, der
hierfür aus St.Gallen nach Basel kam.
Damals bestand die Abteilung aus einem
Leitenden Arzt, einem Assistenzarzt und
einer Sekretärin. Im ersten Jahr kam es
zu etwa 300 ambulanten Patientenkon-
takten und es wurden bereits ca. 280
operative Eingriffe an der Wirbelsäule
durchgeführt. Über die letzten 17 Jahre
wuchs die Abteilung stetig an und be-
steht mittlerweile aus einem Chefarzt,
einem Leitenden Arzt, 4 Oberärztinnen
und Oberärzten, 5 Assistierenden, 4
Sekretärinnen und einer wissenschaftli-
chen Mitarbeiterin. 2012 kam es (inklu-
sive Konsiliartätigkeit) zu etwa 6800
ambulanten Patientenkontakten und es
wurden ca. 940 operative Eingriffe an
der Wirbelsäule durchgeführt, was die
Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie zu
einem der grössten Wirbelsäulenzentren
der Schweiz macht.
Das gesamte Spektrum der ausserhalb
des Rückenmarks («extradural») liegen-
den Krankheitsbilder der Wirbelsäule
wird abgedeckt:
– Degeneration (Bandscheibenvorfall,
Spinalkanalstenose, degenerativ
bedingte Instabilitäten)
– Deformität (idiopathische, degenera-
tive, posttraumatische Skoliosen und
Kyphosen im Erwachsenenalter)
– Tumor (pathologische Frakturen,
extradurale Metastasen)
– Trauma (Stabilisationen von frischen
und älteren traumatischen/osteoporo-
tischen Wirbelbrüchen)
– Infekte (Wirbelkörper- und Bandschei-
benentzündungen)
– Revisionseingriffe
In der Therapie kommen verschiedenste,
moderne Operationstechniken zum
Einsatz, welche, je nach Krankheitsbild
– minimal-invasiv (mikrochirurgische
Dekompression bei Bandscheiben-
vorfall, Zementstabilisation von osteo-
porotischen Frakturen),
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25
DER BEWEGUNGSAPPARAT
– offen (Dekompression des Spinal-
kanals, Wirbelkörperersatz, Verstei-
fungsoperationen, Tumoroperationen)
oder
– gemischt (offen von vorne zur Diskek-
tomie und Cage-Einlage und minimal-
invasiv von hinten zur Stabilisation mit
transpedikulären Schrauben bei einer
Versteifungsoperation an der Lenden-
wirbelsäule) durchgeführt werden.
Nicht jedes Krankheitsbild muss (sofort)
mit einer Operation therapiert werden.
Wir arbeiten hierfür auch eng mit den
Kollegen der Rheumatologie, Schmerz-
therapie und Radiologie zusammen. 2014
wurde in Basel – einmalig in der Schweiz
und in Europa – eine neue Professur
und Chefarztstelle für spinale Chirurgie
geschaffen.
Basler Innovationen
Forschung und Innovation nahmen und
nehmen auch in der Wirbelsäulenchirur-
gie einen grossen Stellenwert ein. So
wurden z. B. Implantate entwickelt, die
weltweit zum Einsatz kamen und kom-
men: Von Prof. Morscher stammen u. a.
die Hakenschraube zur Stabilisation bei
Wirbelköpergleiten und die sogenannte
Morscherplatte für Fusionen im Bereich
der Halswirbelsäule, Prof. Dick entwickel-
te den Fixateur interne zur Stabilisation
der thorakalen und lumbalen Wirbelsäule
und Prof. Jeanneret entwickelte u. a. den
Cervifix für Stabilisationen an der Hals-
wirbelsäule und den Devex-Cage für Fu-
sionen im Bereich der Lendenwirbelsäule.
Die aktuellen Forschungsschwerpunkte
beinhalten sowohl klinische Studien wie
auch Grundlagenforschung. Klinisch
werden u. a. der Langzeitverlauf nach dy-
namischer Stabilisation, nicht-operativer
Therapie von Frakturen und die Patien-
tenzufriedenheit nach Wirbelsäulenope-
rationen evaluiert. Im Grundlagenbereich
werden aktuell u. a. die Arthrose im
Bereich der Facettengelenke sowie die
Mechanismen und Therapie der Band-
scheibendegeneration erforscht.
Internationales Renommee
Auch international geniesst die Wirbel-
säulenchirurgie des Universitätsspitals
unter anderem durch die engagierte
Präsenz und Beteiligung in der AO Spine
(einer Gesellschaft, in der Wirbelsäulen-
chirurgen aus aller Welt verbunden sind)
einen hervorragenden Ruf. Jährlich besu-
chen etwa 10 internationale Gastärzte für
1–3 Monate die Wirbelsäulenchirurgie,
um sich fortzubilden.
Somit beteiligt sich die Wirbelsäulen-
chirurgie auch aktiv am Fortschritt ihrer
spezialisierten Disziplin – und unsere
Patienten, die in der Behandlung immer
im Mittelpunkt stehen, profitieren nicht
nur von den bewährten, sondern auch
von innovativen, u. a. hier in Basel ent-
wickelten, Behandlungsmethoden.
Wirbelsäule
26
Für lebenslange Bewegung
Die Orthopädie am Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) arbeitet hochspezialisiert, interdisziplinär und forscht an den Muskel- und Gelenks-funktionen, um Kindern und Jugendlichen den Gang durch das Leben zu erleichtern.
Carol-Claudius Hasler, [email protected]
Moderne Kinderorthopädie weist einen grossen Spezia-lisierungsgrad und einen hohen Anteil an Spitzen-medizin auf. Eine qualitativ hochstehende Behandlung der meist sehr komplexen Krankheitsbilder ist zwin-gend an eine universitäre Kindermedizin gebunden. Die modernste Kinderklinik der Schweiz, das Univer-sitäts-Kinderspital beider Basel, bildet alle Partner-disziplinen wie Anästhesie, Intensivmedizin, Pulmologie, Kardiologie, Radiologie, Gastroenterologie und Physio-therapie ab, ermöglicht eine kind- und familiengerechte Betreuung und bietet mit ihrem Ganglabor ein optima-les Umfeld zur Erforschung des wachsenden Bewe-gungsapparates.
Die Kinderorthopädie ist nicht nur histo-
risch Ausgangspunkt und Fundament der
Erwachsenenorthopädie. Die meisten
Krankheitsbilder am Bewegungsapparat,
welche im Wachstum auftreten, bleiben
für die Patienten zeitlebens von Bedeu-
tung. Entsprechend verantwortungs-
voll gestaltet sich die Behandlung, da
durchschnittlich noch mindestens 60–70
bewegte Lebensjahre folgen sollen. Die
Orthopäden des UKBB aus den Berei-
chen Neuroorthopädie, Neuro- und
Wirbelsäulenchirurgie, Tumoren und
Sporttraumatologie betreuen ihre Pati-
enten ambulant im Rahmen von circa
12 000 Konsultation jährlich, davon ein
Drittel in zahlreichen auf die Schweiz
und das Ausland (Deutschland, Italien)
verteilten Sprechstunden. Von den am
UKBB jährlich rund 1800 durchgeführten
orthopädischen Operationen stellen die
meisten mehrstündige, komplizierte Ein-
griffe dar. Rund zwei Drittel der Patienten
stammen nicht aus den Trägerkantonen
Basel-Landschaft und Basel-Stadt, son-
dern kommen aus der übrigen Schweiz
und dem Ausland ins UKBB.
Interdisziplinarität für bestmögliche
Behandlung
Die meisten Kinder und Jugendlichen
mit Erkrankungen von Muskeln, Knochen
oder Gelenken weisen Krankheiten meh-
rerer Organsysteme auf, zum Beispiel
eine schwere Wirbelsäulenverkrümmung
mit Verminderung der Lungenfunktion
oder eine angeborene Hirnstörung mit
Gangauffälligkeit. Andere Betroffene
erkranken akut und benötigen Betreu-
ung von mehreren kindermedizinischen
Spezialisten, wie zum Beispiel Jugend-
liche mit bösartigen Knochentumoren,
welche dank der engen Zusammenarbeit
von Orthopäden (funktionserhaltende
Entfernung der Geschwulst), Onkologen
(medikamentöse Behandlung des Tumors
mit Chemotherapie) und Radiologen
(Diagnose mit Röntgenbildern, MRT, CT
und Kontrolle des Heilungsverlaufs) im
Vergleich zu früher eine gute Heilungs-
27
DER BEWEGUNGSAPPARAT
chance erreichen. Dieses Zusammenspiel
der Spezialisten – die Kultur der Interdis-
ziplinarität – erfolgt am UKBB in Sprech-
stunden, wo routinemässig gemeinsam
mit Patienten und Eltern der optimale
Behandlungspfad ausgearbeitet wird
oder auch im Rahmen gemeinsamer so-
genannter «Boards». Letztere vereinigen
Spezialisten der Kinder- und Erwachsen-
medizin, so zum Beispiel im Rahmen des
interdisziplinären Knochen- und Weich-
teiltumorzentrums des UKBB und USB
(www.kwub.ch).
Für aufrechtes Sitzen und Gehen
Schwere angeborene Wirbelsäulenver-
krümmungen und Wachstumsstörungen
bedrohen die schmerzfreie Bewegung,
die Herz-Lungenfunktion, sind kosme-
tisch auffällig und können bei nicht
gehfähigen, behinderten Kindern zum
Verlust der Sitzfähigkeit und zu Schmer-
zen führen. Moderne operative Techniken
ermöglichen eine dreidimensionale
Korrektur, eine sofortige Mobilisation
und in der Regel nach 7–10 Tagen eine
Entlassung nach Hause. Unsere Entwick-
lung motorgetriebener Implantate und
die Erforschung der Bewegungseigen-
schaften mit Messungen während den
Operationen strebt neben der Formkor-
rektur künftig auch die optimale Stimu-
lation von Wachstum und den Erhalt der
Funktion an.
Ganganalyse oder als die Bilder laufen
lernten
Die Analyse der Bewegungsfunktion
(Biomechanik) hat in der Basler Kinder-
orthopädie schon eine über 30-jährige
Tradition und geht zurück auf das erste
Ganglabor, damals im Felix Platter-
Spital. Mittlerweile sind die Analysen
im Ganglabor des UKBB hochtechnisiert
mit Videoanalyse, Druckmessplatten und
Muskelaktivitätsableitung (EMG), durch-
geführt durch ein eigenes Team von Klini-
kern und Forschern. Letztere fokussieren
zunehmend auf Computersimulationen
von Bewegungsabläufen, Knochen- und
Gelenkbelastungen. Sie werden künftig
auch in der Erwachsenenorthopädie
zunehmend die Röntgenbild-Diagnostik
ergänzen oder gar teilweise ersetzen, ist
doch die Bewegungsanalyse wesentlich
realitätsnäher als ein Röntgenbild im Ste-
hen: Welcher Mensch steht denn – ausser
beim Orthopäden oder bei der militäri-
schen Achtungsstellung – je gleichmässig
belastet auf beiden Beinen?!
Kinderorthopädie/UKBB
28
Spezialisiert und interdisziplinär
Die Tumororthopäden arbeiten bei der Behandlung von Tumoren des Bewegungsapparates eng mit anderen Experten zusammen.
Andreas Krieg, [email protected] M. Nowakowski, [email protected]
Gernot Jundt, [email protected]
Die zentrale Aufgabe der Tumororthopädie stellt die Behandlung von Knochen- und Weichteiltumoren bei Kindern und Erwachsenen dar, die primär in einer Ent-fernung des Tumors besteht und oft durch die Implantati-on von künstlichen Gelenken oder biologischen Defektre-konstruktionen ergänzt wird. Das Team wird von Dr. med. Dr. phil. Dipl.-Ing. (FH) Andrej M. Nowakowski in Koopera-tion mit PD Dr. med. Andreas Krieg (Leitung KWUB, Uni-versitäts-Kinderspital beider Basel UKBB) geleitet.
Dieses Team ist Teil des Interdisziplinären
Knochen- und Weichteil-Tumorzentrums
der Universität Basel (KWUB), an
welchem alle Tumorfälle des Bewegungs-
apparates interdisziplinär vor einer onko-
logisch-orthopädischen Therapie bespro-
chen werden. Dabei ist die histologische
Aufarbeitung und Diagnosesicherung
von Biopsien oder Resektaten durch das
am Institut für Pathologie beheimatete
Knochentumor-Referenzzentrum (KTRZ/
Prof. Dr. med. Gernot Jundt und PD Dr.
med. Daniel Baumhoer) ein wesentlicher
Stützpfeiler der Behandlungsplanung,
da die relativ seltenen Knochen- und
Weichteiltumoren eine grosse, sich zum
Teil überlappende Formenvielfalt bieten.
Ihre Diagnostik erfordert deshalb nicht
nur eine langjährige Erfahrung, sondern
oft auch die Anwendung immunhisto-
chemischer und modernster molekular-
pathologischer Verfahren, welche nur in
einem spezialisierten Zentrum wie dem
KTRZ verfügbar sind.
Gerade bei der operativen Behandlung
bösartiger Tumore wird ein interdis-
ziplinäres Vorgehen benötigt, sodass
bei solchen Operationen neben dem
onkologisch erfahrenen Orthopäden der
Pathologe und häufig der Onkologe,
Gefäss- und Plastische Chirurg, aber
auch interventionelle Radiologen oder
die Radioonkologen zusätzlich benötigt
werden. Eine solche Behandlung gehört
deshalb an eine universitäre Einrichtung
mit den entsprechenden Kompetenzen.
Vereinte Kräfte
Mit dem seit 1972 bestehenden Knochen-
tumorreferenzzentrum in der Pathologie
am USB konnte eine onkologische Ortho-
pädie mit entsprechenden Kompetenzen
kontinuierlich ausgebaut werden. Anfang
der 80er-Jahre bereits wurden konstant
die primären Knochentumore von Prof.
Dr. F. Hefti, damals Leitender Arzt Kinder-
orthopädie unter Prof. Dr. E. Morscher
am Kinderspital von orthopädischer
Seite her behandelt. Im Jahre 2005 grün-
deten Prof. Dr. F. Hefti und Prof. Dr. G.
Jundt das interdisziplinäre Knochen- und
Weichteiltumorzentrum an der Univer-
sität Basel (KWUB). Das KWUB vereint
die diagnostische, chirurgische und
medizinische Kompetenz zur Behandlung
von Patienten mit gut- und bösartigen
Tumoren am Bewegungsapparat.
29
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Das onkologisch-chirurgische Leistungs-
spektrum umfasst folgende Techniken:
– kompetente Planung der Biopsie (offen
oder bildgestützt) unter Berücksichti-
gung der späteren korrekten Zugangs-
wege zur Tumorresektion
– das gesamte Spektrum der
Tumorendoprothetik, inkl. Wachstums-
endoprothetik
– biologische Rekonstruktionen nach Re-
sektion von Knochentumoren (Sarko-
men), z. B. Fibulainterposition ggf. mit
Gefässanschluss, Wiedereinpflanzung
des eigenen Knochens nach extrakor-
poraler Bestrahlung, Umkehrplastik,
Beckenrekonstruktionen (Scaffoldtech-
nik), funktionsorientierte Resektion von
Weichgewebssarkomen
– gesamtes Spektrum der plastisch-
rekonstruktiven Chirurgie mit den
plastischen Chirurgen
– die Isolierte hypertherme Extremitäten-
perfusion bei Patienten mit lokal fort-
geschrittenen Weichgewebssarkomen
durch die Viszeralchirurgie (Prof. Dr.
Ch. Kettelhack)
Das pathomorphologische Leistungs-
spektrum beinhaltet die
– konventionelle Paraffinhistologie ggf.
nach EDTA-Entkalkung
– Histologie nach unentkalkter Kunst-
stoffeinbettung in Methylmethacrylat
– Trenndünnschlifftechnik bei Implantat-
assoziierten Fragestellungen
– Immunhistochemie
– Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH)
– Silber in situ Hybridisierung (SISH)
– PCR basierte molekularpathologische
Techniken (Mutationsanalysen, Trans-
lokationen)
Das radioonkologische Leistungs-
spektrum beinhaltet die
– intensitätsmodulierte Strahlentherapie
(IMRT)
– bildgeführte Strahlentherapie (IGRT)
– stereotaktische Strahlentherapie und
Radiochirurgie im Rumpf für Sarkome
und Metastasen
– extrakorporale Knochenbestrahlung
– Röntgentherapie für oberflächliche
Tumorerkrankungen sowie gutartige
Erkrankungen der Gelenke oder gelenk-
naher Strukturen
Das onkologische Leistungsspektrum
umfasst die
– Kooperation von Pädiatrischer und
Medizinischer Onkologie
– neoadjuvante, adjuvante und pallia-
tive Therapiekonzepte zur klinischen
Anwendung
– innovative Therapieansätze im Rahmen
oder in Anlehnung an nationale und
internationale klinische Studien (Inte-
gration in verschiedenen nationalen
und internationalen Arbeitsgruppen
(z. B. COSS, ISG, SSG))
– erleichterten Zugang zu innovativen
Medikamenten
– Supportivtherapie einschliesslich der
Palliativmedizin und der Schmerzthe-
rapie
Der Erfolg beruht nicht zuletzt auf der
engen Zusammenarbeit mit allen zuwei-
senden Kolleginnen und Kollegen, mit
den onkologischen Schwerpunktpraxen,
der Hauskrankenpflege sowie den Ange-
hörigen der betroffenen Patienten und
den Selbsthilfegruppen.
Tumorchirurgie
L.CH.
HC.0
7.20
13.0
259-
DE/F
R/IT
Der erste ORALE, direkte Faktor-Xa-Inhibitor
Antikoagulation – so einfach wie noch nie*TVT = tiefe Venenthrombose; LE = Lungenembolie. * Vollständige Indikation gemäss Fachinformation. # Diese Aussage bezieht sich auf die Anwendung von Xarelto® gegenüber der indikationsspezifi schen Standardtherapie sowie den anderen oralen Antikoagulantien (z.B. 1x vs. 2x tägl. Einnahme).
Referenzen: 1. Fachinformation Xarelto® Schweiz (Stand Juli 2013), 2. The EINSTEIN–PE Investigators. Oral Rivaroxaban for the Treatment of Symptomatic Pulmonary Embolism. N Engl J Med 2012; 366:1287-1297.
Gekürzte Fachinformation Xarelto® (Rivaroxaban): Direkter Faktor Xa-Inhibitor Z: Filmtabl. zu 10, 15 und 20 mg Rivaroxaban. I: a) Thromboseprophylaxe bei grösseren orthopädischen Eingriffen a. d. unteren Extremitäten wie Hüft- und Knieprothesen. b) Behandlung von Lungenembolie (LE) und tiefer Venenthrombose (TVT) sowie Prophy laxe rezidivierender TVT und LE. c) Schlaganfallprophylaxe und Prophylaxe system. Embolien bei nicht-valvulärem Vorhoffl immern. D: a) 1x/Tag 10 mg. b) 2x/Tag 15 mg für die ersten 21 Tage, gefolgt von 20 mg 1x/Tag c) 1x/Tag 20 mg; bei Krea-Cl 15–49 ml/min: 1x/Tag 15 mg. 15 mg und 20 mg während Mahlzeit einnehmen. KI: Überempfi ndlichkeit auf Inhaltsstoffe, akute bakt. Endokarditis, klin. sign. aktive Blutungen, schw. Leberer-krankung/Leberinsuffi zienz (LI) mit relev. erhöhtem Blutungsrisiko; leichte LI in Komb. mit Koagulopathie, dialysepfl . Niereninsuffi zienz (NI), akute gastrointestinale (GI) Ulzera oder GI ulzerative Erkrankungen, Schwangerschaft, Stillzeit. W: Komedikation (siehe «IA»); <18 Jahre; künstl. Herzklappen; d. Hämostase beeinfl . Arzneimittel. VM: NI (Krea-Cl 15–29ml/min) od. NI in Komb. mit Arzneimittel, die den Xarelto®-Plasmaspiegel erhöhen, erhöhtes Risiko unkontrollierter Blutungen und hämorrhag. Diathese, kurz zurückliegen-der hämorrhag. Schlaganfall, intrakran. o. intrazerebr. Hämorrhagie, kürzlich aufgetretene GI Ulzera/ulzerative Erkrankungen, schwere unkontrollierte Hypertonie, vask. Retinopathie, intraspinale o. intrazerebr. Gefässanomalien, kurz zurückliegende Hirn-, Spinal-, Augen-OP, Bronchiektasie oder pulmonale Blutung in der Anamnese, Spinalanästhesie und -punktion, mind. 24 Stunden vor invasiven Verfahren/chirurgischen Eingriffen absetzen, gleichzeitige Gabe von d. Hämostase beeinfl . Arzneimitteln. Häufi ge UAW: Blutungen, Anämie, Schwindel, Kopfschmerz, Augenblutungen, Hämatome, Epistaxis, Hämoptysis, Nausea, Obstipation, Durchfall, Leberenzymerhöhungen (ASAT, ALAT), Pruritus, Rash, Schmerzen i. d. Extrem., Fieber, periph. Ödem, Asthenie. IA: Starke CYP 3A4 + P-gp -Inhib. (Ritonavir, Ketoconazol), starke CYP 3A4 + P-gp -Induk. (Rifampicin, Carbamazepin, Phenobarbital, Johanniskraut), d. Hämostase beeinfl . Arz neimittel. Stand d. Information: Juli 2013. Packg.: 10 mg à 10 und 30; 15 mg und 20 mg à je 14, 28 o. 98 Filmtabl.; jew. Klinikpackung 10x 1 Filmtabl. (B), kassenzulässig. Für weitere Informationen siehe www.swissmedicinfo.ch. Vertrieb: Bayer (Schweiz) AG, Bayer Healthcare, Grubenstr. 6, 8045 Zürich. L.CH.HC.09.2013.0319-DE/FR/IT
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31
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Die erfolgreiche Behandlung Implantat-assoziierter Infek-te, welche meist langwierige Vorgeschichten und bereits vorangehende fehlgeschla-gene Behandlungsversuche aufweisen, setzt eine multi-disziplinäre Behandlung vo-raus. Einen wichtigen Fokus stellt die Behandlung von Infekten nach Operationen mit künstlichen Gelenken (Implantat-assoziierte Infek-te) dar.
In diesem Sinne wird regelmässig ein
interdisziplinäres muskulo-skelettales
Infekt-Kolloquium (IMSIK) durchgeführt.
In diesem Rahmen beraten Fachvertreter
der Abteilungen für Orthopädie, Trauma-
tologie, Plastische und Hand-Chirurgie
sowie Infektiologie. Das Team wird von
Dr. med. Dr. phil. Dipl.-Ing. (FH) Andrej
M. Nowakowski geleitet, Stellvertreter
ist Dr. med. Dr. phil. Csaba Forster. Die
Mehrzahl der Fälle wird aus den Kantonen
Baselstadt und Baselland zugewiesen,
aber auch überregionale Zuweisungen
an das Kompetenzzentrum erfolgen
regelmässig.
Wir behandeln unsere Patienten nach
den neuesten Evidenz-basierten Konzep-
ten und wenden den weltweit anerkann-
ten Behandlungsalgorithmus nach Prof.
Ochsner und Prof. Zimmerli an. Grund-
voraussetzung für eine erfolgreiche
Behandlung ist die korrekte Diagnostik
mit entsprechend fachgerechter Durch-
führung von Gelenkspunktaten oder
intraoperativen Probenentnahmen. Je
nach Befund und Zusatzdiagnosen wird
die nötige Behandlung festgelegt, von
Antibiotikatherapie bis hin zum zwei-
zeitigen Prothesenwechsel (Ausbau der
infizierten Prothese und Wiedereinbau
einer neuen Prothese nach entsprechen-
dem Zeitintervall).
Individuelle Therapien
Eine professionalisierte Arbeitsweise
ermöglicht uns hierbei eine individuelle
Konzeptausarbeitung, welche unter
Berücksichtigung der Vielfältigkeit der
mitwirkenden Faktoren, wie Antibiotika-
Resistenz der Erreger, Dauer der Symp-
tome, Zustand der Weichteile, Zusatz-
erkrankungen, Festigkeit der infizierten
Implantate, Knochenverlust etc. zwin-
gend erforderlich ist.
Grosse Knochendefekte nach Implantat-
assoziierten Infekten erfordern komplexe
Rekonstruktionen und Erfahrungen der
Operateure auf diesem Gebiet. Durch
den Einsatz moderner Revisionsimplan-
tate können wir auch in diesen Fällen
häufig stabile und sofort voll belastbare
Rekonstruktionen erreichen. Bei grossen
Knochendefekten im Pfannen-/Beckenbe-
reich kann z. B. ein poröser Werkstoff mit
besonders guten Knochenintegrations-
eigenschaften (Trabecular MetalTM)
verwendet werden. Bei femoralen
Knochendefekten werden in der Regel
zementfreie modulare Revisionsschäfte
implantiert.
In der Revisions-Knieendoprothetik
kommen Systeme mit der Möglichkeit
zum Aufbau nach Knochendefekten
(Augmentation) zum Einsatz. Im Falle
von geschwächten oder zerstörten Bän-
dern (ligamentäre Insuffizienz) werden
Prothesen mit verstärkter Eigenstabilität
(Koppelung) eingesetzt. Ein weiterer
Schwerpunkt der Infektchirurgie liegt im
Bereich der Sanierung chronischer
Knochendefekte (Osteomyelitis), z. B.
nach offenen Frakturen.
Erfolgreicher Kampf gegen Infektionen
Die Infektchirurgie konzentriert sich auf die Behandlung von Implantat-assoziierten Infekten.
Andrej. M. Nowakowski, [email protected]
Infektchirurgie
33
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Engagement für die Wissenschaft
Wissenschaftlich liegen unsere Schwer-
punkte in der Analyse von verschiedenen
Therapiemöglichkeiten und in der Prä-
vention von Verletzungen. Wir betreuen
verschiedene Master- und Doktorarbei-
ten. Dabei sind wir in verschiedene Ge-
sellschaften eingebettet, unter anderem
in die Schweizerische Gesellschaft für
Sportmedizin (SGSM) und die Gesell-
schaft für orthopädisch-traumatologische
Sportmedizin (GOTS).
Sehr stark sind wir auch in der Aus- und
Weiterbildung aktiv. Auf universitärer
Ebene führen wir das Modul «Sportortho-
pädie» für die Medizinstudenten der
Universität Basel durch und gestalten die
Vorlesungen zum gleichen Thema. Auf
post-universitärer Ebene organisieren
wir regelmässig regionale und nationale
Kongresse wie das GOTS Wintertreffen
in Basel und das GOTS Sommertreffen in
Engelberg.
Das Sportortho-Team wird aktuell von
Dr. Claudio Rosso geleitet. Unsere
Angebote sind dabei nicht nur für den
Spitzensportler zugänglich, sondern
stehen auch dem Hobby-, Breiten- und
Seniorensportler zur Verfügung.
Die Sportorthopädie küm-mert sich ganzheitlich um den verletzten Sportler von der primären Versorgung am Wettkampf über Diag-nostik und Therapie bis hin zur Rehabilitation und die Rückkehr in den Sport. Im Vordergrund stehen dabei Verletzungen von Bändern (z. B. Kreuzbandriss, Bänder-riss am Sprunggelenk), Ver-letzungen von Sehnen (z. B. Achillessehnenriss, Runner’s Knee), Muskelverletzungen (z. B. Muskelfaserriss) und Gelenksverletzungen (z. B. Hüftimpingement, Schulter-luxation). Zur Anwendung kommen dabei konservative (nicht-operative) Therapie-möglichkeiten wie Physio-therapie, exzentrisches Krafttraining, Stosswellen-therapie, Einlagenversor-gung und verschiedene Infil-trationstherapien (Spritzen) sowie operative Therapien.
Es ist unser Anliegen, dabei die Thera-
pie und Rehabilitation des Sportlers in
enger Absprache mit dem Teamarzt, den
behandelnden Physiotherapeuten und
dem involvierten Trainer individuell zu
planen und auszugestalten. Wir haben
dabei gelernt, dass durch eine individua-
lisierte Optimierung der Behandlung
die Rehabilitation und die Rückkehr in
den Sport verbessert und beschleunigt
werden können. Zudem sind wir in der
sportorthopädischen Betreuung von
verschiedenen Teams aktiv.
Um den funktionellen Anspruch in die
Diagnostik und Rehabilitation einfliessen
lassen zu können, wurde das «Move-
ment and Sports Injury Lab» an unserem
Standort im Bethesda Spital ins Leben
gerufen. Hier führen Biomechaniker,
Sportärzte und Physiotherapeuten in
einem interdisziplinären Setting funktio-
nelle Messungen durch. Dazu gehören
Laufbandanalysen mit Highspeedkame-
ras, Fussbelastungsmessungen, Kraft-
messungen, Muskelfunktionsmessungen
mittels Oberflächen-EMG, Messungen
der Gelenkstabilität und Sprungkraft-
messungen.
Sportorthopädie hilft Athleten wieder auf die Beine
Die Sportorthopädie kümmert sich gelenksübergreifend um die spezifischen Probleme von Sportlern. Dabei sind der funktionelle Anspruch und die Rückkehr in den Sport oberste Maxime.
Claudio Rosso, [email protected]
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DER BEWEGUNGSAPPARAT
Gelungenes Beispiel für Subspezialisierung
Die Handchirurgie und periphere Nervenchirurgie sowie Plastische Chirurgie des Bewegungsapparates verfügt über ein äusserst differenziertes Leistungsspektrum.
Dirk Johannes Schaefer, [email protected]
Die besondere Anatomie der Hand, das enge Nebeneinan-der von Knochen, Gelenken, Bändern, Sehnen, Nerven und Gefässen, gewährleis-tet die besondere Funkti-onsfähigkeit der Hand und erlaubt uns Menschen das «Begreifen» unserer Umwelt und die Manipulation von Gegenständen sowie den Erhalt unserer Selbststän-digkeit. Von daher sind für den Handchirurgen besonde-re Kenntnisse von Anatomie und Funktion sowie techni-sche Fertigkeiten wichtig, die ihre Abbildung in einem eigenen Facharzttitel für Handchirurgie seit dem Jahr 2007 gefunden haben.
Die Handchirurgie beschäftigt sich zum
einen mit den akuten Verletzungen im
Bereich der Hand. Dies betrifft sowohl
die Verletzung von Sehnen, Gefässen
und Nerven als auch die Behandlung von
Frakturen des Handskelettes. In extre-
mis findet sich die Versorgung dieser
Verletzung bei den Replantationen,
für die die Handchirurgie einen 7x24-
Stunden-Replantationsdienst bereitstellt.
Weiterhin gewährleistet die Handchirur-
gie die Behandlung von chronischen
Veränderungen im Bereich des Handske-
letts durch Arthrose mit Methoden des
Gelenkersatzes und der Gelenkwieder-
herstellung. Der Erfolg der Behandlung
wird durch die enge Kooperation mit der
Abteilung Ergotherapie (Leitung: Christa
Wyss) in der postoperativen Rehabilitation
gewährleistet.
In Kooperation mit dem UKBB erfolgt die
Behandlung von angeborenen Fehlbil-
dungen zur Optimierung der Handfunk-
tion bei Kleinkindern. Hierbei wird ein
breites Spektrum von Korrektureingriffen
bis hin zum mikrochirurgischen Seh-
nentransfer angeboten. Ein weiterer
Schwerpunkt ist die funktionierende
Wiederherstellung der Greiffunktion nach
Verletzungen des Rückenmarkes oder
des zentralen Nervensystems in Koope-
ration mit dem Schweizer Paraplegiker-
zentrum Nottwil (Prof. Dr. Jan Fridén).
Hierbei spielen vor allem die Methoden
der Mikrochirurgie, das Operieren von
Nerven und Gefässen unter dem Ope-
rationsmikroskop mit einer optischen
Vergrösserung bis zum 40-Fachen eine
besondere Rolle. Diese Fähigkeit wird
durch Absolvierung von spezialisierten
Kursen und regelmässiges Training
erlernt und weiterentwickelt.
Plastische Chirurgie des Bewegungs-
apparates
Die Mikrochirurgie stellt auch die
Schnittmenge zwischen der Handchirur-
gie und der Plastischen Chirurgie des
Bewegungsapparates dar. Dies zeigt sich
insbesondere in der Nervenchirurgie,
wo es neben der minimal-invasiven
Dekompression von Nervenengpass-
Syndromen im Bereich der oberen und
unteren Extremität auch zu Nerventrans-
fers oder Muskeltransfers zur funktionel-
Hand-, Nerven- und Plastische Chirurgie
36
Ein Erfahrungsbericht von R. Baer, ein Patient, der seit 25 Jahren an einer star-ken Kniearthrose leidet und dank sei-ner spezifischen Ernährung und seines Sportprogramms die Beweglichkeit bei-behält.
Der Unfall passierte vor rund 28 Jahren beim Fussballspiel. Ich war damals 18 Jahre jung und hatte meine Kreuz- und Aussenbänder gerissen. Ich wurde umge-hend operiert. Eine Woche später bekam ich starke Fieberschübe und die Ärzte diagnostizierten, dass ich eine Infektion (Staphylokokken-Bakterien) im operier-ten Knie habe. Diese operierten erneut und reinigten mein Knie – leider erfolglos. Die Infektion verblieb für insgesamt 6 Mo-nate im Knie. Ich bekam starke Antibioti-ka und ich wurde 6 weitere male operiert. Am Ende hatte ich Glück im Unglück und die Infektion wurde besiegt.
Meine Arthrose (Verlust von Knorpel-gewebe) wurde dann zwei Jahre später diagnostiziert, da ich beim Rennen bren-nende Schmerzen kriegte und das Knie plötzlich stark anschwoll. Ich fragte mei-nen Arzt was ich gegen meine Arthrose tun könne? Dieser antwortete, dass sich mein Knorpel aufgrund der Infektion im ganzen Gelenk rasch abbaue, dass sich eine Arthrose nicht heilen liesse und dass ich eines Tages ein künstliches Gelenk einsetzen müsse; dies sei aber mit 20 Jahren noch viel zu früh.
Während meines Studiums begann ich mich dann intensiv mit dem Knorpelge-webe auseinander zu setzen. Der Knorpel ist Teil der extrazellulären Matrix (ECM) oder des Bindegewebes und wird aus bestimmten Bausteinen (Aminosäuren, Sulfaten, Proteoglykanen, spezifischen Vitaminen und Mineralstoffen) hergestellt und benötigt genügend Ernährung über die Synovialflüssigkeit.
Aus diesem Grund entwickelte ich mit einem Lebensmittelingenieur und einer Schweizer Unternehmung ein Produkt als Nahrungsergänzung, welches speziell den Knorpel sowie auch die gesamte ex-trazelluläre Matrix ernähren soll. Dieses Produkt enthält alle wichtigen Bausteine
Mein Arzt ist jeweils erstaunt, wenn er auf mein Röntgenbild schaut und feststellt, wie stabil die Entwicklung ist und wie wenig Schmerzen und Schwellungen ich vergleichsweise habe. Ich bin überzeugt, dass meine ¨Knorpelernährung¨ sowie das gezielte Muskeltraining meinem Knie stark geholfen haben und auch meinen noch gesunden Gelenken helfen.
Mit diesem Erfahrungsbericht möchte ich allen Arthrose-Patienten Mut machen, seine Ernährung und sportlichen Akti-vitäten anzupassen, damit auch Sie ein künstliches Gelenk möglichst lange hin-auszögern können.
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Meine Arthrose hat mein Leben verändert – und ich meine Arthrose
des Knorpels und hemmt auch mit na-türlichen Antioxidantien (Hagebutte, Me-lonen, Edelweiss, Enzian), Vitaminen und Mineralstoffen sogenannte ¨freie Radika-le¨, welche das Gewebe entzünden und schädigen.
Ich nehme mein Produkt unterschiedlich häufig ein, meistens genügen mir 2-3 Ta-gesportionen in der Woche, so dass ich keine Schwellungen oder Schmerzen habe.
Heute, 28 Jahre nach meinem Unfall habe ich immer noch meine volle Beweg-lichkeit im linken Knie, kann Rad und Ski fahren, mache Langlauf, Nordic Walking und Schwimme regelmässig.
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Ein Erfahrungsbericht von R. Baer, einem
Patienten, der seit 25 Jahren an einer star-
ken Kniearthrose leidet und dank seiner
spezifischen Ernährung und seines Sport-
programms die Beweglichkeit beibehält.
Der Unfall passierte vor rund 28 Jahren beim
Fussballspiel. Ich war damals 18 Jahre jung
und hatte meine Kreuz- und Aussenbänder
gerissen. Ich wurde umgehend operiert.
Eine Woche später bekam ich starke Fieber-
schübe und die Ärzte diagnostizierten, dass
ich eine Infektion (Staphylokokken-Bakteri-
en) im operierten Knie habe. Ich erhielt star-
ke Antibiotika und wurde sechs weitere Male
operiert. Zwei Jahre später wurde dann eine
starke Arthrose diagnostiziert. Mit 20 Jahren
Gelenkbeschwerden und Ernährungwar ich aber noch zu jung, um an ein künst-
liches Gelenk zu denken.
Während meiner Arbeit in der pharmazeuti-
schen Industrie begann ich mich dann inten-
siv mit dem Knorpelgewebe und der EXTRA-
ZELLULAEREN MATRIX (ECM) auseinander
zu setzen. Mich interessierte insbesondere
wie ich diese spezifischen Inhaltsstoffe die-
ser Matrix in meine tägliche Ernährung inte-
grieren kann.
Dabei wurde mir schnell bewusst, dass Pro-
dukte mit einzelnen Inhaltsstoffen (Mono-
produkte) nicht genügen. Ich habe mir dann
täglich einen Ernährungscocktail zusam-
mengemischt, der die spezifischen ECM-
Die extrazelluläre Matrix
Die ECM besteht - vereinfacht ausge-
drückt - aus den Struktur- und Stütz-
proteinen Kollagen und Elastin sowie
aus Proteoglykanen, einer galertarti-
gen Flüssigkeit. Diese wasserreiche,
ionisierte MATRIX macht insgesamt ca.
20% unserer Körpermasse aus und
verfügt über ein elektrisches Potential,
welches die Interaktion, Diffusion und
Ernährung des umgebenden Gewebes
sicherstellt (u.a. Knorpel, Bänder, Seh-
nen, Haut).
Vor zwei Jahren habe ich dann mit einem
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rungsergänzung hergestellt, welche diese
spezifischen Bausteine und Aufbaustoffe
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Tag), welches in 3dl Wasser angerührt wird
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Heute, 28 Jahre nach meinem Unfall habe
ich immer noch eine hohe Beweglichkeit im
linken Knie, fahre Ski und Rad, mache regel-
mässig Langlauf und Nordic Walking. Ich bin
überzeugt – und viele Patienten bestätigen
dies mittlerweilen – dass die richtige Er-
nährung bei Knorpel-, Bänder- und Sehnen-
verletzungen einen wesentlichen Beitrag zu
leisten vermag. Wie in meinem Fall hilft es
Personen, welche noch zu jung sind für ein
künstliches Gelenk oder aber unterstützend
nach operativen Eingriffen.
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37
DER BEWEGUNGSAPPARAT
len Wiederherstellung der Greiffunktion
kommen kann. Insbesondere die Wie-
derherstellung nach Verletzungen des
Nervenplexus im Bereich der Schulter
steht hier im Mittelpunkt. Durch gezielte
Denervationsoperationen können chro-
nische Schmerzen nicht nur im Hand-
gelenk, sondern auch im Schulter-, Knie-
und Sprunggelenk behandelt werden.
Daneben beschäftigt sich die Plastische
Chirurgie vor allem im Bereich des
Bewegungsapparates mit der Wieder-
herstellung von unfall-, infektions- oder
tumorresektionsbedingten Weichteil- und
Knochendefekten im Bereich der Extre-
mitäten. Durch die mikrochirurgische
Transplantation von körpereigenen Ge-
webekomplexen, die aus Haut, Muskel
und Knochen sowie deren Kombination
bestehen können, können Extremitäten
erhalten und in ihrer Funktion verbes-
sert bzw. wiederhergestellt und damit
Amputationen vermieden werden. Eine
zentrale Aufgabe ist dabei auch die Wie-
derherstellung von Knochendefekten bei
avasulären Nekrosen oder nach chroni-
scher Osteomyelitis in Kooperation mit
der Extremitäten-Orthopädie.
Zur Wiederherstellung steht eine Vielzahl
von ca. 100 verschiedenen Lappen-
plastiken und deren Modifikationen
zur Verfügung. Die Plastische Chirurgie
stellt damit ein Querschnittsfach dar, das
durch Möglichkeiten des autologen Ge-
webetransfers und der Nervenchirurgie
auf Basis der Mikrochirurgie eine Vielzahl
von vorteilhaften Methoden zur Wieder-
herstellung von Extremitäten, Erhalt der
Gelenkfunktion, Wiedererlangung von
Motorik sowie Behandlung von chroni-
schen Schmerzen bereitstellen kann.
Entsprechend liegen die wissenschaft-
lichen Schwerpunkte im Bereich des
Tissue Engineerings mit Züchtung von
vascularisiertem Knochengewebe, Knor-
pel und Nervenersatzgewebe. In ersten
klinischen Studien konnte die Anwend-
barkeit dieser Weiterentwicklungen zur
Wiederherstellung von Gewebedefekten
im Menschen gezeigt werden.
Hand-, Nerven- und Plastische Chirurgie
38
Orthopädie und Traumatologie ergänzen sich
Die Orthopädie und Traumatologie am USB ergänzen sich in Klinik und Forschung zu einer umfassenden Bewegungsapparat-Chirurgie.
Marcel Jakob, [email protected]
Die Traumatologische Uni-versitätsklinik behandelt in einem 24h-Service sämtli-che akuten Erkrankungen und Verletzungen am Be-wegungsapparat sowie die Rekonstruktionen bei patho-logischen Folgezuständen nach Unfällen. Wir gewähr-leisten sowohl die Grund-versorgung der regionalen Bevölkerung als auch als universitäres Zentrum über-regional die Behandlung von schwerstverletzten Patienten mit komplexen Verletzungen und Verletzungsfolgen.
Die Ärzte unserer Klinik leisten routine-
mässig Dienst auf der Notfallstation des
Hauses, mit der eine enge Kooperation
besteht. So wird die hohe notfallchirurgi-
sche Kompetenz von der Erstbehandlung
bis zur definitiven operativen Therapie
von verletzten Patienten erhalten. Als
besondere eigene universitär-klinische
Entwicklungen können wir ein Geria-
trisches Frakturzentrum mit Fracture
Liaison Service sowie ein Zentrum für
regenerative Chirurgie für Knorpel- und
Knochenersatz anbieten.
Ein kompetentes, interdisziplinäres Team
bestehend aus Unfallchirurgen und
Orthopäden, spezialisierten Pflegefach-
kräften, Physio- und Ergotherapeuten,
Sozialarbeitern und anderen Spezial-
diensten stellt eine rasche und optimale
Wiederherstellung der Integrität unserer
Patienten und deren familiäre, soziale,
sportliche und berufliche Reintegration
sicher.
Geriatrisches Frakturzentrum Akutbehandlung von Frakturen
Oberstes Ziel von uns allen ist es, so lange
wie möglich selbstbestimmt und unab-
hängig zu sein. Dieses Bestreben wird
mit zunehmendem Alter durch akute
Verletzungen des Bewegungsapparats
gefährdet. Mit modernen Implantaten
gelingt es uns, eine primär belastungs-
stabile Situation auch bei osteoporo-
tischem Knochen zu erzielen. Dagegen
erweisen sich die vorbestehenden
Erkrankungen und Einschränkungen oft
als entscheidende Hürde auf dem Weg
zum Behandlungsziel. Durch die Thera-
pieangebote in unserem «Kompetenz-
netzwerk Altersfrakturen» sollen solche
Patienten profitieren die gefährdet sind,
infolge der Fraktur ihre Selbstständigkeit
einzubüssen.
Vermeidung von Folgefrakturen
Nach der Akutbehandlung einer Osteo-
porose-Fraktur ist es sehr wichtig, die
Osteoporose zu behandeln, um weitere
Knochenbrüche bei einfachen Stürzen
zu verhindern. Seit Juni 2013 hat das
USB in Kooperation mit der endokrino-
logischen Praxis und Labor ENDONET
den «Fracture Liaison Service Basel»
aufgebaut. Damit sollen jeder Patientin
und jedem Patienten mit einer Osteopo-
rose-bedingten Fraktur zusammen mit
dem Hausarzt die individuelle Osteopo-
39
DER BEWEGUNGSAPPARAT
rose-Diagnostik, Beratung, Therapie und
Nachkontrollen angeboten werden.
Versorgungsforschung:
Präventionsstudie DO_HEALTH
Unsere Bevölkerung wird älter und es
werden immer mehr Personen von Mo-
bilitätseinbussen bedroht. Unsere Klinik
sucht deshalb zusammen mit anderen
Zentren und Forschungseinrichtungen
Mittel und Wege, um den Alterungspro-
zess solange als möglich ohne relevante
Funktionseinbussen zu erhalten.
Zentrum für regenerative Chirurgie für Knorpel- und KnochenersatzIn Zusammenarbeit mit dem Institut für
chirurgische Forschung blicken wir auf
eine langjährige Forschungstätigkeit und
klinische Erfahrung auf dem Gebiet der
Knorpel- und Knochenersatzverfahren
zurück.
Tissue Engineering Labor am Institut für
Chirurgische Forschung
Mit dem Forschungsleiter, Prof. Ivan
Martin, betreiben wir gemeinsam seit
über 15 Jahren Grundlagenforschung zu
zellulären Interaktionen und Prozessen in
Knorpel und Knochen nach Verletzungen
und degenerativen Veränderungen. Ein
Schwerpunkt betrifft die Regenerationen
von Knorpel, Meniskus und Knochen
auf der Basis von Stammzellen und
körpereigenen Gewebezellen. Inzwi-
schen arbeiten über 23 Wissenschaftler
an den Projekten, welche über mehrere
europäische- und Nationalfondsprojekte
finanziert werden.
Klinische Anwendung
Die Erfolge in den Grundlagenprojekten
haben es uns ermöglicht, bei Patienten
Knorpel- und Knochentransplantationen
mit Geweben durchzuführen, welche im
Labor gezüchtet wurden. Diese weltweit
einzigartigen Untersuchungen sind sehr
erfolgreich verlaufen und wir können
damit modernste wiederherstellende
Verfahren bei komplexen Problemen am
Bewegungsapparat für unsere Patienten
anbieten.
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Sicherheit kommt zuerstDas letzte Wort haben die Pistenwärter
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Spot on!Das Hallenstadion-Magazin | nr. 5 | 2009
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41
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Rheumatologie – im Zentrum steht der Bewegungsapparat
Im Fokus der Rheumatologie stehen Diagnose und Behandlung von entzünd-lichen und degenerativen rheumatischen Erkrankungen, die sich meist primär am Bewegungsapparat manifestieren.
Diego Kyburz, [email protected]
Aufgrund des gemeinsamen Interesses an Störungen des Bewegungsapparates ist historisch eine enge Zusammenarbeit mit der Orthopädie Universitätsspi-tal Basel gewachsen. Nach dem kürzlich erfolgten Um-zug vom Felix Platter Spital ins Unispital Basel ist die rheumatologische Klinik nun wieder unter einem Dach mit den chirurgischen Dis-ziplinen, was eine intensive Kollaboration im Rahmen des Behandlungszentrums Bewegungsapparat des Unispitals Basel erlaubt.
Die Rheumatologie als nicht-operatives
Fach ist dem Bereich Medizin zugeord-
net. Die rheumatischen Erkrankungen
umfassen ein weites Gebiet, von den
entzündlichen Systemerkrankungen wie
Kollagenosen und Vaskulitiden über die
rheumatoide Arthritis bis zu den dege-
nerativen Erkrankungen von Gelenken
und Wirbelsäule. Nicht wenige dieser
Patienten müssen im Laufe ihrer Erkran-
kung wegen Störungen des Bewegungs-
apparates chirurgisch behandelt werden.
Gelenksersatzoperationen sind trotz
verbesserten Behandlungsmöglichkeiten
bei Patienten mit rheumatoider Arthritis
oder anderen Formen von chronischer
Arthritis nicht selten und müssen
manchmal bereits bei jungen Patienten
durchgeführt werden.
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43
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Auch Patienten mit Arthrosen müssen in
vielen Fällen aufgrund des fortgeschrit-
tenen Gelenkknorpelabbaus mit einem
künstlichen Gelenk versorgt werden.
Hinzu kommen handchirurgische Eingriffe
bei Patienten mit chronischen Arthritiden
und Eingriffe an der Wirbelsäule bei
degenerativen Veränderungen der
Wirbelsäule. Eine enge Zusammenarbeit
mit Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie
und Handchirurgie ist deshalb für eine
optimale Versorgung von Patienten mit
rheumatischen Erkrankungen unabdingbar.
Räumliche Nähe schafft Synergien
Bis zum Umzug der Orthopädie ins
Unispital Basel 2003 waren die Orthopädie
und die Rheumatologie im Felix Platter
Spital beheimatet, was die Kooperation
erleichterte. Ende 2013 ist nun auch die
rheumatologische Universitätsklinik ins
Unispital umgezogen und damit unter
einem Dach mit den chirurgischen Diszi-
plinen. Im Rahmen des interdisziplinären
Behandlungszentrums Bewegungsappa-
rat (BZB) ist die rheumatologische Klinik
als Partnerklinik von Orthopädie, Wirbel-
säulenchirurgie, plastischer und Handchi-
rurgie sowie Unfallchirurgie integriert.
Im Verbund der Kliniken bringt die Rheu-
matologie ihr Know-how in der konser-
vativen Behandlung von Störungen des
Bewegungsapparates ein. Eine grosse
Bedeutung kommt dabei der Früherken-
nung von entzündlichen Erkrankungen
als Ursache von Bewegungsapparats-
beschwerden zu. Insbesondere bei der
rheumatoiden Arthritis kann bei früher
Diagnosestellung durch eine geeignete
entzündungshemmende Behandlung ein
weiterer Schaden am Bewegungsapparat
vermieden werden, sodass idealerweise
ein chirurgischer Eingriff im Verlauf nicht
mehr notwendig wird.
Rheumatologie
44
45
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Rheumatologie und Orthopädie
Das Arbeitsfeld der Manuellen Medizin (MM) ist die reversible Funktionsstörung am Bewegungsorgan.
Michael Gengenbacher, [email protected]
Die Manuelle Medizin (MM) als eine ärztliche Kunst vereinigt Diagnostik und Therapie funktioneller Stö-rungen gleichermassen, oft sogar gleichzeitig. Vertiefte Kenntnisse der Biomechanik des Muskel-Skelett-Systems sowie der neurophysiolo-gischen, teils vegetativen, Regelkreise führen zu einer präzisen und symptomorien-tierten Analyse einer Funkti-onsstörung.
Im Zentrum der anatomischen Überle-
gungen steht bei der Wirbelsäule das
Segment, die Einheit zweier horizontaler
Wirbelhälften (embryologisch eines
Metamers) mit sämtlichen dazu gehöri-
gen Strukturen. Innerhalb dieser Einheit
treten bei Nozizeption Verteidigungs-
und Schutzreaktionen des Körpers auf,
die zunächst sinnvoll sind – wie die
Schutzreflexe. Ähnliches gilt auch für die
peripheren Gelenke, an denen Muskeln
und Faszien durch nozireaktives Verhal-
ten die Funktion beeinträchtigen können.
Diese Nozireaktionen können zu einer
Dysfunktion führen. Diese ist definiert
als die reversible hypomobile artikuläre
und muskuläre Dysfunktion mit einge-
schränktem oder fehlendem Gelenkspiel.
Anwendung der Manuellen Medizin
Es bedarf exakter Kenntnisse der Neu-
roanatomie, um die auf den ersten Blick
durchaus abenteuerlich anmutenden
Zusammenhänge zwischen der oberen
Halswirbelsäule einerseits und Kopf-
schmerz, Tinnitus, Gleichgewichtsstörun-
gen, Gesichtsschmerz oder Störungen
der Augenmuskelfunktionen anderer-
seits zu verstehen und in der Diagnostik
komplexer Beschwerdebilder nutzen zu
können. In ähnlicher Weise helfen die
anatomischen Kenntnisse der spindelge-
steuerten Muskelfunktionen der langen
Rückenstrecker zum Verständnis der
funktionellen Beziehungen zwischen
dem knöchernen Schädel, an dessen
Okziput diese Muskeln entspringen, und
der sakroiliakalen Region, die so er-
staunlich zuverlässig auf kranio-zervikale
Störungen reagiert. Selbstverständlich
werden asymmetrische, dysfunktionelle
Bewegungsmuster auf die peripheren
Strukturen fortgeleitet – die gestörte
Beckenfunktion macht über die ischio-
cruralen Ketten Knieschmerzen und
Fussschmerzen. Diese sollten dann funk-
tionell analysiert und behandelt werden.
Das Ganze unterliegt einer intensiven
neurophysiologischen Steuerung, die
einbezogen werden muss.
Das diagnostische Repertoire der
Manuellen Medizin umfasst neben den
üblichen ärztlichen Vorgehensweisen die
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47
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Prüfung und Palpation lokal und/oder
regional nach Mobilität, Irritation und
Provokation zur Identifizierung einer re-
versiblen Dysfunktion. Der mechanische
Mechanismus wirkt direkt ein auf eine
manipulierbare Veränderung und bewirkt
Entlastung der Gelenkstruktur und somit
indirekt auf die vermehrte Muskelspan-
nung. Diese mechanische Vorstellung
alleine ist jedoch nicht in der Lage, die
Wirkungsweise dieser Therapie zu erklä-
ren. Der neurologische Einfluss anderer-
seits steuert über das primäre afferente
Neuron des paravertebralen Gewebes
das motorische Kontrollsystem und das
Schmerz verarbeitende System. Primär
liegt eine Stimulation der propriozepti-
ven Afferenzen z. B. aus der Gelenkkapsel
vor (A-beta-Fasern), welche auf spinaler
Ebene auch schmerzhemmende und die
Motoneurone-hemmende Auswirkungen
haben. Das Arbeitsmodell eines positi-
ven Rückkopplungsmechanismus über
die (Skelett-) Muskulatur könnte erklären,
auf welche Weise manuelle oder physi-
kalische Interventionen insbesondere
in der akuten oder subakuten Phase in
dieses neuronale Geschehen (hemmend)
eingreifen.
Indikation und Kontra indikation
Alle manualmedizinischen Techniken
haben das Ziel, schmerzinhibitorische
Potentiale zu aktivieren, um schmerzre-
flektorische Funktionsstörungen abzu-
bauen und darüber hinaus funktionelle,
auch am Übergang zur strukturellen
Fixierung stehende Veränderungen und
Dysbalancen zu regulieren.
Die Indikationsstellung zur MM lebt in
erster Linie aus einer korrekten Schmerz-
und Funktionsanalyse einschliesslich der
(funktions-)palpatorischen Aussagen. Die
«Dreischritt-Diagnostik» mit Beweglich-
keitsprüfung (Mobilität), Palpation der
Irritation und Provokation erlaubt hier
eine meist sehr genaue Zuordnung der
Symptome.
Kontraindikationen gegen eine manuelle
Therapie ergeben sich aus der Diagnostik.
Ohne eine reversible Dysfunktion sind
manuelle Techniken nicht indiziert. Eine
entzündlich aktivierte Spondylarthrose
wird nur mit Schmerz reagieren, nicht
mit mehr Beweglichkeit und zeigt keine
freie Richtung in der Provokationsunter-
suchung – eine manuelle Therapie ist
nicht indiziert. Ausserdem ergeben sich
Kontraindikationen, wenn am betroffenen
Gelenk oder in der Umgebung folgende
Befunde erhoben werden können:
– entzündliche oder destruierende
Prozesse
– Osteoporose im Frakturstadium
– traumatische Läsionen
– radikuläre Kompressionssymptomatik
– segmentale Instabilität (postoperativ,
erworben, angeboren)
Manuelle Medizin
49
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Anleitung zur Selbstständigkeit
Die Pflege hat eine zentrale Koordinationsfunktion im Behandlungsprozess orthopädischer Patienten.
Stephan Schärer, [email protected]
Frau Hess*, 72-jährig, ist zu-frieden. Sie kann heute, sie-ben Tage nach ihrer Hüftope-ration, wieder nach Hause. Der gewünschte Aufenthalt in der Rehabilitationsklinik wurde von der Krankenkasse abgelehnt. Um so mehr ist Frau Hess erleichtert über die von der Pflege organi-sierte Haushaltshilfe und die vielen Tipps, die sie zur Wie-dererlangung ihrer Selbst-ständigkeit erhalten hat.
Noch vor wenigen Jahren wäre dieses
Szenario undenkbar gewesen. Mehrwö-
chige Aufenthalte waren üblich und die
Mobilisation war für Patientinnen und
Patienten sowie Pflegefachpersonen eine
anspruchsvolle Massnahme. Die frühzei-
tige Mobilisation ist heute dank neuen
Operationsverfahren und einer besseren
Schmerzbehandlung etabliert. Gleichzei-
tig konnte durch diese Entwicklung das
Luxations- und Dekubitusrisiko gesenkt
werden. Die Dekubitusprophylaxe ist
nach wie vor von grosser Bedeutung,
vor allem wenn eine Mobilisation nur
eingeschränkt möglich ist.
Immense Fortschritte
Die rasante medizinische Entwicklung
macht es möglich, immer ältere und mul-
timorbide Patientinnen und Patienten zu
operieren. Dies führt zu einer deutlichen
Zunahme an postoperativen Kompli-
kationen wie Delirien. Präoperative
Assessments sowie medikamentöse und
pflegerische Interventionen verfolgen
das Ziel, die Delir-Dauer zu reduzieren.
Bei der Entwicklung entsprechender
Interventionen nimmt die Pflege eine
führende Rolle ein. Auch im Bereich der
Wundpflege setzen Wundexpertinnen
ihr umfassendes Wissen in der Beratung
und Versorgung von Wunden seit einiger
Zeit ein.
Die zunehmenden administrativen Tätig-
keiten nehmen heutzutage für das Team
viel mehr Zeit in Anspruch. Konnte frü-
her der Austritt in Ruhe geplant werden,
beginnt dieser Prozess heute zum Teil be-
reits in der Sprechstunde. Und wo früher
ein Aufenthalt in einer Rehabilitationskli-
nik selbstverständlich war, sehen sich die
Patientinnen und Patienten zunehmend
mit abgelehnten Kostengutsprachen
ihrer Krankenversicherung konfrontiert.
Diese für die Betroffenen oftmals belas-
tende Situation gilt es aufzufangen und
zusammen mit dem Patienten, den Ange-
hörigen und dem Behandlungsteam gute
Alternativen zu finden.
Der Fortschritt geht weiter und auch in
Zukunft werden Patientinnen wie Frau H.
davon profitieren können. Die Pflege
wird diese Entwicklung im Sinne einer
personenorientierten Versorgung aktiv
mitgestalten und weiterhin eine zentrale
Rolle im gesamten Versorgungsprozess
einnehmen.
* Name geändert
Pflege
Von der Heilgymnastik zur Physiotherapie
In den letzten Jahren hat sich in der Ausbildung der Physiotherapie viel bewegt.
Guido Perrot, [email protected]
Im Gegensatz zu manchen historischen Gegebenheiten ist die Geschichte der Physio-therapie weder langweilig noch trocken. Die «Heilgym-nastik», wie sie vor 1964 noch heisst, gilt als ein Beruf für höhere Töchter. Selbst beim Adel und Hochadel ist man mit diesem Beruf ge-sellschaftsfähig, der durch die beiden Kriege einen Aufschwung erfahren hat. Man hatte festgestellt, dass verwundete Soldaten in den Lazaretten viel schneller wieder einsatzfähig waren, wenn sie von Heilgymnastin-nen behandelt wurden. Aus-serdem hatte man erkannt, dass frisch Operierte oder Wöchnerinnen durch die Therapie seltener an Kom-plikationen wie Pneumonien und Thrombosen litten. Aus diesem Grund setzt man nun Bewegungs- und Atemthera-pie gezielt ein.
Seit Herbst 2006 findet die Grundaus-
bildung nun schweizweit in Fachhoch-
schulen statt, das Staatssekretariat für
Bildung, Forschung und Innovation SBFI
(ehemals BBT) hat vier Standorte für
Fachhochschulen Gesundheit bestimmt:
Zürich (Winterthur), Bern (Basel),
Romandie, Tessin. Nach einem erfolg-
reichen Abschluss kann ein weiterfüh-
rendes Masterstudium anhängt werden.
Bereits wurden, auch in der Schweiz,
einige Dissertationen verfasst und drei
Lehrstühle für Physiotherapie an euro-
päischen Universitäten geschaffen. Der
Schwerpunkt der Ausbildung lag bis in
die 80er-Jahre des letzten Jahrhunderts
vermehrt in passiven Anwendungen wie
Massagen, Elektrotherapie und anderen
physikalischen Anwendungen. Heute
wird auf aktive Therapiemassnahmen
Wert gelegt. Die Kenntnisse der moder-
nen Wissenschaft und Technik verkürzen
die Immobilität und ermöglichen eine
frühe funktionelle Nachbehandlung.
Neue Techniken und Konzepte
In den letzten 50 Jahren haben sich die
operativen Versorgungstechniken und
somit auch die Nachbehandlungssche-
mata hinsichtlich der aktiven physio-
therapeutischen Behandlungsprinzipien
grundlegend verändert. Die Behandlung
von Funktions- und Formstörungen des
Bewegungsapparates im konservativen
und operativen Bereich hat in den letzten
Jahrzehnten eine enorme Entwicklung
genommen. Das Verständnis der Patho-
logie vor dem Hintergrund biologischer
Vorgänge und des Einwirkens von
biomechanischen Kräften hat einen
tiefen Einblick in die Entstehung solcher
Erkrankungen wie auch Möglichkeiten
der Therapie gegeben.
51
DER BEWEGUNGSAPPARATPhysiotherapie
Die grossartigen Erfindungen und Verbes-
serungen in der operativen Behandlung
stellten auch neue Herausforderungen
für die physiotherapeutische Nachbehand-
lung dar. Damit zeichneten sich neue
Aufgaben und Betätigungsfelder in der
Physiotherapie-Chirurgie-Orthopädie ab.
Während sich die Immobilisierungsdauer
durch die neuen technischen Errungen-
schaften laufend verkürzte, wurden die
physiotherapeutischen Nachbehand-
lungsschemata und Anforderungen an
den Berufsstand komplexer. Binde-
gewebsphysiologie, Biomechanik und
Trainingswissenschaften sowie evidenz-
basierte Therapien sind heute fixer Be-
standteil unseres Lehrplanes, damit wir
bei der Entwicklung der chirurgischen
Therapiemöglichkeiten Stand halten
bzw. unsere Nachbehandlungsmöglich-
keiten weiter entwickeln können.
Basel als treibende Kraft
Wohl kaum eine andere Fachdisziplin in
der Medizin hat in den letzten 50 Jahren
einen derart grossen technischen und
klinischen Fortschritt erfahren wie die
Orthopädie. Basel war in der Vergangen-
heit schon oft Mittelpunkt des Fortschritts
und Wirkungsstätte bedeutender Ärzte,
Chirurgen, Orthopäden, welche die nahe
Zukunft als Pioniere aktiv mitgestaltet
haben. Mit der Schaffung eines Lehr-
stuhles für Orthopädie an der Basler
Medizinischen Fakultät 1964 wurde in
den beiden Basel der Grundstein gesetzt.
Um diesen Entwicklungen und dem
hohen Qualitätsstandard für unsere
Patienten gerecht zu werden, wurde 2001
die evidenzbasierte Therapie in der Phy-
siotherapie, im Universitätsspital Basel,
eingeführt. In Journal-Clubs werden
Studien kritisch analysiert, um unsere
stationären Behandlungspfade nach
neusten, evidenzbasierten Erkenntnissen
festzulegen.
Mit dem Fortschritt der operativen Thera-
piemöglichkeiten verkürzte sich auch die
Aufenthaltsdauer der Patienten enorm,
was ohne eine professionelle interdiszipli-
näre Zusammenarbeit unmöglich ist.
Betrug die Aufenthaltsdauer in den 80er-
Jahren zum Beispiel für Patienten mit
Knieprothese rund drei Wochen, sind es
heute gerade noch wenige Tage.
1
GelenkCentrum Basel ist ein voller Erfolg
Die innovative Kooperation in der Orthopädie zwischen Universitätsspital Basel und Bethesda Spital Basel nimmt eine wichtige Rolle im regionalen Gesundheitssystem ein.
Das Universitätsspital Basel und das Be-
thesda Spital Basel betreiben gemeinsam
am GelenkCentrum Basel seit Anfang
März 2012 in den Räumen des Bethesda
Spitals ein integriertes Leistungsangebot
im Bereich des Bewegungsapparates,
speziell der Gelenke, dies von der Diag-
nose bis zur Rehabilitation. Durch die Zu-
sammenarbeit erlangt jede Patientin und
jeder Patient individualisiert Zugang zum
gesamten Spektrum der Bewegungsap-
paratmedizin. Die Patienten profitieren
einerseits durch modernste, universitäre
Forschung und Operationsmethoden des
Universitätsspitals Basel, andererseits er-
halten sie eine optimierte Diagnostik und
konservative Behandlungsoptionen, um
zum richtigen Zeitpunkt die richtige The-
rapie zu erhalten. Zudem profitieren die
Patienten vom Komfort, der persönlichen
Atmosphäre und der Patientenorientie-
rung des Bethesda Spitals.
Die beiden Partner freuen sich, dass die-
ses Angebot seit Beginn regen Anklang
findet. Thomas Rudin, Direktor Bethesda
Spital, hält fest: «Diese Kooperation ist
ein voller Erfolg! Seit rund zwei Jahren
arbeiten wir mit hoher Professionalität
zu Gunsten von Patientinnen und Pati-
enten zusammen. Wir erreichen mit den
Eingriffen eine optimale Zufriedenheit so-
wie volle Auslastung.» In mehr als 30‘000
Arzt-/Patientenkontakten und über 35‘000
Therapien pro Jahr leistet allein das Be-
thesda Spital im Bereich des Bewegungs-
apparates einen wesentlichen Beitrag im
regionalen Gesundheitssystem.
Alle Spezialisten des Bewegungsappa-
rats unter einem Dach vereint
Seit Beginn der Kooperation steht allen
Patientinnen und Patienten eine kontinu-
ierliche Behandlungskette im Bereich des
Bewegungsapparates – von konservativ
zu orthopädisch-chirurgisch bis rehabi-
litativ – zur Verfügung. In der heutigen
medizinischen Auffassung werden Lei-
den, wie die Arthrose, in einem interdis-
ziplinären Behandlungskonzept durch
verschiedene Fachgebiete behandelt. Die
Bethesda-Spezialisten aus den Bereichen
Rheumatologie, Physikalische Medizin,
Manuelle Medizin, Schmerzmedizin,
Psychosomatik, Anästhesie, Rehabilita-
tion, Physiotherapie und Pflege arbeiten
Hand in Hand zusammen mit dem univer-
sitären orthopädischen Ärzteteam.
Ein zusätzlicher Nutzen besteht in der
gemeinsamen Ausbildung des Ärzte-
nachwuchses an den beiden Ausbil-
dungskliniken. Weitere Vorteile liegen im
ökonomischen Einsatz der Ressourcen
bei tiefen OP-Zeiten, der hohen spezifi-
schen Professionalität und der effizienten
Ausgestaltung der OP-Belegung.
PubliReportage
53
DER BEWEGUNGSAPPARATStandort Bethesda
Standort Bethesda Spital Basel – GelenkCentrum Basel
Am Standort Bethesda Spital der Orthopädischen Klinik USB sind alle subspezialisierten Orthopädieteams im Einsatz.
Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der Ortho-pädischen Klinik des Uni-versitätsspitals Basel (USB) mit den Spezialistinnen und Spezialisten verschiedener Fachdisziplinen wie Rheuma-tologie, Anästhesie, Radio-logie, Physiotherapie und Rehabilitation des Bethesda Spitals ermöglicht gut auf-einander abgestimmte Pro-zesse und eine optimale Behandlung von orthopädi-schen Patienten.
Die Orthopädische Klinik des Universi-
tätsspitals Basel und das Bethesda Spital
Basel bieten ein integriertes Leistungs-
angebot in den Räumlichkeiten des Be-
thesda Spitals an. Alle Patientinnen und
Patienten werden in den Sprechstunden,
Operationen und Nachkontrollen von
den spezialisierten Orthopädieteams der
Orthopädischen Klinik USB betreut. So
werden die beste Behandlungsqualität
und eine persönliche Kontinuität in der
Betreuung ermöglicht. Nebst der hoch
spezialisierten Orthopädie aller Gelenke
liegt ein besonderer Schwerpunkt im
Bereich Prävention und Behandlung von
Sportverletzungen. Im «Movement and
Sports Injury Laboratory» der Orthopädi-
schen Klinik USB am Standort Bethesda
Spital analysieren unsere Expertinnen
und Experten mithilfe modernster
Technologien Gang- und Laufmuster,
Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer.
Durch die enge Zusammenarbeit mit
Spezialisten der Rheumatologie können
alle nicht-operativen Behandlungen
und konservativen Therapien optimal
angewendet und so eine Operation ver-
zögert oder auch verhindert werden. Das
Angebot in der Rheumatologie umfasst
die Diagnostik und Therapie von:
– entzündlich rheumatologischen Krank-
heiten des Bewegungsapparates
– degenerativen Erkrankungen des
Bewegungsapparates
– Weichteilerkrankungen
Zudem verfügt das Universitätsspital
Basel am Standort Bethesda Spital über
eine hausinterne Rehabilitation, sodass
die Behandelten auch nach dem Austritt
aus der orthopädischen Akutabteilung
bei Bedarf von ihrem Operateur weiter
visitiert werden können. Komplexe
orthopädische Eingriffe oder die Behand-
lung von schwer- bis schwerstkranken
Patientinnen und Patienten erfolgen am
Hauptstandort der Orthopädischen Klinik
am Universitätsspital Basel.
Andreas M. Müller, [email protected] Valderrabano, [email protected]
we take care of youspital-oberengadin.ch
Nus gratulainsWir gratulieren. Seit 2012 kooperiert das Spital Oberengadin mit der Orthopädischen Klinik am Universitätsspital Basel. Spitzenorthopädie auf 1700 Metern Höhe, universitäre Qualität in familiärer Atmosphäre. Wir sind stolz auf unseren Partner – alles Gute zum Fünfzigsten!
Viele Stärken. Viele Möglichkeiten. Eine Mission. Zimmer.
Zimmer gratuliert dem Universitätsspital Basel herzlich zum 50-jährigen Jubiläum!
55
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Universitäre Medizin im Oberengadin
Die Orthopädie Universitätsspital Basel kooperiert seit 2011 mit dem Spital Oberengadin in Samedan.
Martin Majewski, [email protected]
Direkt im Herzen des Ober-engadins, nur ein paar Kilo-meter von St.Moritz entfernt, liegt die alpine Dependance der Orthopädischen Klinik des Universitätsspitals Basel. Seit 2011 kooperiert die Or-thopädische Klinik unter der Leitung von PD. Dr. Martin Majewski mit dem Spital Oberengadin in Samedan und deckt dort die gesamte Or-thopädie und Traumatologie des Bewegungsapparates ab.
Hierbei liegt der Fokus auf der Behand-
lung alpiner Sportler im Winter und
im Sommer. Ob Tibia-, Femur-, Humerus-
oder Clavikulafraktur, die Verletzungs-
muster sind vielfältig und werden direkt
vor Ort durch das Team der Orthopädie
Universitätsspital Basel operativ ver-
sorgt oder konservativ behandelt.
Im Spital Oberengadin stehen dafür
60 Betten bereit, sodass das sehr grosse
Patientenaufkommen während der
Wintersaison problemlos gemeistert
werden kann.
Zusammenarbeit mit der REGA-Station
Samedan
Ein Hubschrauberlandeplatz auf dem
Spital sowie die enge Zusammenarbeit
mit der in Samedan stationierten REGA-
Basis erlauben einen sehr schnellen
Transport von in den Bergen verun-
glückten Patienten ins Krankenhaus. Ein
hochmodern ausgestatteter Schockraum
sowie eine radiologische Abteilung mit
CT und MRT gewährleisten eine sichere
Diagnostik und schnelle Behandlung al-
ler Verletzungen. In der nachgeschalteten
modernen OP-Abteilung kann bei Bedarf
in drei Sälen gleichzeitig operiert werden
und eine Intensivstation mit sechs Betten
bietet ausreichend Sicherheit für die
Behandlung schwerverletzter Patienten.
Betreuung von Freizeit- und Spitzen-
sportlern
Im ambulanten Bereich wurden für die
Betreuung von Spitzensportlern die
Kooperationen mit Ski- und Leichtathle-
tikvereinen ausgebaut und Freizeit -und
Breitensportlern neueste wissenschaft-
lich fundierte Behandlungsmethoden
angeboten.
Insbesondere die Therapie mit autologen
konditionierten Plasmapräparaten (ACP,
Orthokin etc.) zur Behandlung von chro-
nischen Sehnenentzündungen oder auch
Knorpelpathologien zeigt grosse Erfolge
und wird vor Ort häufig eingesetzt. 1786
Sprechstundenkonsultationen haben be-
reits 2012 stattgefunden und die Zahlen
sind 2013 weiter steigend.
Forschungsprojekte im Oberengadin
Ein durch die Orthopädische Klinik neu
eingerichtetes Biomechanikzentrum im
Oberengadin bietet zudem die Mög-
lichkeit, wissenschaftliche Studien in
der alpinen Umgebung durchzuführen.
So wurden bereits bei Skisportlern mit
implantierter Knie-Endoprothese elektro-
myographische Untersuchungen durch-
geführt, um Veränderungen im Vergleich
zum gesunden Knie zu erkennen und die
Auswirkungen des unterschiedlichen Ak-
tivitätsprofils der Patienten im Engadin
zu evaluieren.
Weitere Studien und Projekte des or-
thopädischen Teams in Samedan sind
bereits in Planung, sodass die alpine
Dependance auch in Zukunft das wis-
senschaftliche und klinische Spektrum
der Orthopädie Universitätsspital Basel
bereichern soll.
Standort Spital Oberengadin/Samedan
56
57
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Eine erfolgreiche Kooperation
Die «orthopedic-geriatric unit» im Felix Platter-Spital
Martin Conzelmann, [email protected]
Seit dem Wegzug der Ortho-pädie ins Universitätsspital Basel (2003) betreibt das Felix Platter-Spital eine or-thopädische Rehabilitations-station, die von einem Assis-tenzarzt der Orthopädischen Universitätsklinik betreut wird. Die enge Zusammen-arbeit garantiert, dass Pati-entinnen und Patienten nach einem orthopädischen Ein-griff rasch in die Rehabilitati-on verlegt werden können.
50 Jahre Orthopädische Klinik im Uni-
versitätsspital Basel – das Felix Platter-
Spital freut sich, dass es 47 Jahre des
Jubiläumswegs begleiten durfte und
weiterhin dabei sein kann. Als 1967 infol-
ge Raumnot im damaligen Bürgerspital
die Orthopädische Universitätsklinik als
Provisorium ins FPS ausgelagert wurde,
ahnte niemand, dass diese vermeintli-
che Zwangsheirat mit der Geriatrie den
Grundstein für eine innovative «ortho-
pedic-geriatric unit» legte. 1967 erfolgte
der Einzug unter Prof. George Chapchal,
1970 übernahm Prof. Erwin Morscher das
Zepter und mit ihm begann die Erfolgs-
geschichte. Medaillen und Vortragsreihen
rund um den Globus bezeugten die grosse
internationale Anerkennung.
Wir einfachen Geriater freuten uns
jeweils, wenn im Garten des FPS das
grosse «H» ausgebreitet wurde, um
internationalen Patienten aus Saudi-
Arabien, Asien oder Südafrika, welche
im Helikopter eingeflogen wurden, die
Suche nach dem Spital zu erleichtern.
Das Labor für Biomechanik erlebte seine
Geburtsstunde und unzählige innovative
Operationsverfahren oder mechanische
Erfindungen traten von hier aus den
Weg in die Fachwelt an. Prof. Walter Dick
und Prof. Bernhard Jeanneret führten
die Erfolgsgeschichte weiter und die
Orthopädie erfuhr eine Erweiterung um
das Kapitel der Wirbelsäulenchirurgie.
Nicht selten trafen wir in unserer Ärzte-
bibliothek auf schlafende Chinesen, die
das Know-how erlernen wollten, für eine
komfortablere Unterkunft jedoch keine
Mittel hatten.
Fruchtbare Kooperation zwischen den
Disziplinen
Die geriatrische und orthopädische
Zusammenarbeit wurde über die Jahre
hinweg intensiviert. Dank der verbes-
serten anästhesiologischen Möglichkei-
ten konnte zunehmend auch bei sehr
alten und polymorbiden Patienten die
Lebensqualität durch orthopädische
Eingriffe verbessert werden. So entstand
eine geriatrisch-orthopädische Einheit,
die ihre Bezeichnung nicht nur auf eine
räumliche Verbundenheit, sondern auf
eine fachliche Zusammenarbeit zurück-
führen konnte. Dieses Modell wurde
bereits seit den 80er-Jahren in England
und den USA praktiziert und konnte die
Vorteile sowohl in der Versorgung als
auch in Lehre und Forschung zeigen.
2003 fand das 36-jährige Provisorium
sein Ende. Die Orthopädische Universi-
tätsklinik vollzog ihren Umzug zurück ins
Unispital, zurück blieb die Station für or-
thopädische Rehabilitation. Ein Rotations-
assistent der Orthopädie betreut diese
20-Betten-Einheit und bietet Gewähr
dafür, dass das orthopädische Know-how
in unserem Zentrum erhalten bleibt.
Da sehr viele unserer geriatrischen
Patienten orthopädische Probleme
aufweisen, sind wir dankbar für die
fachliche Zusammenarbeit und den
institutionalisierten Konsiliardienst mit
allen Spezialfächern der Orthopädie. Ins-
besondere die neuen Therapieoptionen
im Bereich der Wirbelfrakturen haben
die Konsiliarvisite des Wirbelsäulenchi-
rurgen zum unverzichtbaren Bestandteil
unseres Alltags gemacht. 1964 waren
es 97 orthopädische Operationen pro
Jahr, heute mehrere Tausend – das FPS
gratuliert zum grossen Erfolg und zum
runden Geburtstag und bedankt sich für
die fruchtbare Zusammenarbeit.
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59
DER BEWEGUNGSAPPARAT
«Narkose»? Was macht eigentlich die Anästhesie?
Die Anästhesie betreut die Patientinnen und Patienten während der Operation. Genauso wichtig ist jedoch der Einsatz vor und nach der Operation.
Thierry Girard, [email protected] Steiner, [email protected]
Die Anästhesiologie ermög-licht nicht nur eine schmerz-freie Operation, sondern ist auch für die Beurteilung der Risiken von Anästhesie und Operation zuständig. Diese persönliche Risiko-einschätzung erlaubt es, ein entsprechendes Anästhesie-verfahren auszuwählen. Die Allgemeinanästhesie kann dabei durchaus mit einer peripheren Nervenblockade kombiniert werden. Je nach Operation können nach der Operation Schmerzkatheter zur Schmerzbehandlung eingesetzt werden.
Das Risiko einer Operation und der dazu-
gehörenden Anästhesie hängt sehr von
der allgemeinen Gesundheit der Patien-
ten ab. Herz-/Kreislauferkrankungen sind
häufig und können das Risiko einer Ope-
ration und Anästhesie deutlich erhöhen.
Das Gleiche gilt für verschiedene andere
Erkrankungen, wie Lungenerkrankungen,
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und
viele andere mehr. In der Sprechstunde
der Anästhesie (prä-operative Anästhesie
Sprechstunde, PAS genannt) werden die
Patientinnen und Patienten vor der ge-
planten Operation gesehen. Die genaue
Befragung der Patienten ergibt zusam-
men mit den Unterlagen des Hausarztes
und anderen aktuellen Informationen
ein Bild möglicher Risiken. Besteht der
Verdacht auf ein erhöhtes Risiko, aber
die Diagnose ist unklar, so arbeitet die
Anästhesie eng mit den Hausärzten und
den Spezialisten verschiedener Fach-
richtungen des Universitätsspitals Basel
zusammen. Falls im Rahmen dieser
Beurteilung erkannt wird, dass bestimm-
Anästhesie
61
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Dieser «Schmerzkatheter» bleibt nach
der Operation mehrere Tage am Ort
(s. unten).
Es ist durchaus möglich – und üblich –
dass eine Allgemeinanästhesie (oder
auch eine Spinalanästhesie) mit einem
Schmerzkatheter kombiniert werden
können.
Schmerzen nach der Operation
In einer engen Absprache mit dem Ope-
rateur werden diejenigen Operationen
identifiziert, bei welchen nach der Ope-
ration mit starken Schmerzen gerechnet
werden muss. In diesen Fällen wird in
der Anästhesiesprechstunde die Mög-
lichkeit eines Schmerzkatheters bespro-
chen. Diese Katheter erlauben es, eine
periphere Regionalanästhesie während
Tagen weiter zu führen. Die Patienten er-
halten eine Pumpe, welche ständig eine
kleine Dosis eines Lokalanästhetikums
zum Nerv führt. So kann das operierte
Gebiet über Tage schmerzarm oder sogar
schmerzfrei gehalten werden. Die Pflege-
fachpersonen des «Anästhesie-Schmerz-
dienstes» betreuen unsere Patientinnen
und Patienten mit Schmerzkathetern.
te Erkrankungen (meist von Herz oder
Lunge) noch durch Medikamente oder
andere Massnahmen verbessert werden
können, so können diese – in Absprache
mit dem Operateur – geplant werden.
Diese Beurteilung des individuellen
Risikos erlaubt es, zusammen mit der
Patientin und dem Patienten das Risiko
zu besprechen und ein entsprechendes
Anästhesieverfahren auszuwählen.
Auswahl des Anästhesieverfahrens
Bekannt sind die Ausdrücke «Vollnarkose»
und «Teilnarkose». Diese beschreiben
jedoch die Möglichkeiten der Anästhesie
nur sehr ungenügend. Die «Vollnarkose»
wird als Allgemeinanästhesie bezeich-
net. Bei der «Teilnarkose» kann es sich
entweder um eine «rückenmarksnahe»
Anästhesie handeln (Spinal- oder Epi-
duralanästhesie) oder um eine Blockade
einzelner Nerven am Arm oder am Bein
(periphere Regionalanästhesie).
Bei der peripheren Regionalanästhesie
kann ein dünner Schlauch (Katheter)
– meist unter Ultraschallkontrolle – in
die Nähe der Nerven gebracht werden.
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63
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Intelligente Logistik meistert Komplexität
Die Operationen der Orthopädischen Klinik setzen eine durchdachte und flexible Organisation voraus.
Peter Müller, peter.mü[email protected]
Die Orthopädische Klinik am Universitätsspital Basel (USB) besteht aus Sicht der OP-Organisation aus zwei operativen Kliniken, die an zwei Standorten operieren. So hat die Extremitäten-Orthopädie sowohl am USB als auch im Bethesda-Spital OP-Kapazitäten, während die Wirbelsäulenchirurgie als Bestandteil der Orthopä-dischen Klinik nur am USB OP-Kapazitäten hat.
Im Zeitraum von Januar bis Novem-
ber 2013 (11 Monate) wurden von der
Extremitäten-Orthopädie 1590 Ope-
rationen mit 2100 Stunden OP-Dauer
durchgeführt. Von der Wirbelsäulenchi-
rurgie wurden im gleichen Zeitraum 720
Operationen mit 1420 Stunden OP-Dauer
erbracht. Daraus resultiert neben dem
personellen auch ein erheblicher logis-
tischer Aufwand. Das gesamte Material,
also sämtliche Implantate und das dafür
benötigte Instrumentarium für die bei-
den Standorte der Orthopädischen Klinik,
werden nämlich über die Operationsab-
teilung und Zentralsterilisation des USB
abgewickelt.
Vielfältiges Instrumentarium
Aufgrund der hohen Komplexität der
orthopädischen Eingriffe resultiert eine
Vielfalt an dazu benötigten Instrumenten
und Implantaten. Eine penible Buchhal-
tung und eine genaue Übersicht über die
Bestellungen sind zwingend erforderlich.
Alle Leihinstrumente müssen bei der
Anlieferung kontrolliert werden, da-
nach werden sie sterilisiert und für den
Eingriff im jeweiligen OP-Trakt bereit-
gestellt. Nach dem Eingriff müssen sie
wieder gereinigt und sterilisiert werden,
bevor sie an die Leihfirma zurückgesandt
werden können. So wurden im genann-
ten Zeitraum über 280 Sendungen von
Leihinstrumenten von 20 Lieferanten
ausgeführt. Das Gesamtgewicht alleine
des Instrumentariums beträgt dabei über
5000 Kilogramm. Die verwendeten Im-
plantate sind dabei nicht berücksichtigt.
Die Ärzte der Orthopädischen Klinik wer-
den bei ihren komplexen Operationen
rund um die Uhr durch ein erfahrenes
Team aus Pflegefachkräften in der Ope-
rationsabteilung und in der Zentralsterili-
sation unterstützt. Viele dieser Aufgaben
sind heute nicht mehr rein pflegerischer
Natur, sondern erfordern neben den
genauen Kenntnissen über die Operati-
onen und die verwendeten Instrumente
und Implantate eine gute Kommunikati-
onsfähigkeit, um die genannten logisti-
schen Herausforderungen bewältigen zu
können. Diese vielfältigen Aufgaben ge-
stalten die Arbeit im Operationsbetrieb
aber auch besonders reizvoll für unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Operationssaal
64
Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte
Die Radiologie ist mit ihren bildgebenden Verfahren für die Diagnostik und Therapie vieler orthopädischer Krankheitsbilder unabdingbar.
Clemens Reisinger, [email protected] Hirschmann, [email protected]
Die vielfältigen Methoden zur Darstellung anatomi-scher Strukturen gestatten eine gezielte Abbildung der Beschwerderegion, ermög-lichen die Feststellung der Krankheitsursachen und zei-gen Wege zu deren Behand-lung auf. Darüber hinaus bieten wir minimal-invasive Verfahren in der Schmerz-therapie sowie zur Gewebe-diagnostik an.
Aufgrund einer in der Schweiz universi-
tär einzigartigen Aufteilung des Departe-
ments für Radiologie in spezielle Organ-
gruppen bieten wir unseren Zuweisern
spezialisierte und exzellent ausgebildete
Ansprechpartner in den Subdisziplinen
der Radiologie an. Dabei arbeitet die
Gruppe der muskuloskelettalen (MSK)
Radiologie, die auf die Diagnostik von Er-
krankungen des Stütz- und Bewegungs-
apparates spezialisiert ist, gezielt mit
der Orthopädie zusammen. Die Gruppe
der MSK-Radiologen umfasst derzeit
drei Fachärzte, zwei Assistenzärzte und
einen Fellow.
Die Untersuchungs verfahren
Die konventionelle Röntgendiagnostik
stellt auch im 21. Jahrhundert den Haupt-
teil der Untersuchungen zur Abklärung
von Erkrankungen des Skeletts dar. Die
Vorteile liegen auf der Hand: Eine Rönt-
genuntersuchung ist rasch verfügbar,
übersichtlich und bedarf keiner speziel-
len Patientenvorbereitung. Nach einem
Unfall hilft das Röntgenbild, präzise
Knochenbrüche und Gelenkluxationen zu
visualisieren. Die Computertomographie
(CT) ergänzt durch dreidimensionale Bil-
der die räumliche Darstellung komplexer
Knochenbrüche, um eine etwaige Opera-
tion so präzise wie möglich zu planen.
Neben Untersuchungen mittels Rönt-
genstrahlung kann der gesamte Bewe-
gungsapparat ohne Strahlenexposition
mit der Sonographie und der Magnet-
resonanztomographie (MRT) untersucht
werden. Diese beiden Verfahren bieten
einen hervorragenden Weichteilkontrast
(Unterscheidung von Muskulatur, Sehnen,
Bändern, Knorpel, Bandscheiben). Wäh-
rend der Sonographie besteht einzigartig
die Möglichkeit, Gelenke und Sehnen
in Bewegung zu betrachten, ein Vorteil
beispielsweise bei der Diagnostik von
Fingern und Hand.
Differenzierte Aussagen
Mittels MRT können Verletzungen der
Gelenke zuverlässig erfasst werden, so
zum Beispiel Sehnen- oder Bänderrisse,
Meniskusrisse, aber auch das Ausmass
eines Knorpelschadens einer Arthrose
beurteilt werden. Die Kontrastmittelgabe
in das Gelenk erlaubt in der MRT eine
exaktere Aussage über Sehnenrisse der
Schulter, Bandrisse am Handgelenk und
Knorpelrisse wie zum Beispiel beim
Impingement (Einklemmung) der Hüfte.
65
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Darüber hinaus hilft die MRT bei der Eva-
luation von Rückenschmerzen, sie diffe-
renziert zwischen Bandscheibenvorfällen
und Einengungen des Rückenmarkkanals
durch Arthrose der kleinen Wirbelgelenke.
Neuerdings können auch Gelenkprothesen
in der MRT untersucht werden, insbeson-
dere dann, wenn Schmerzen persistieren
oder gar eine Lockerung vermutet wird.
Modernste nuklearmedizinische Hybrid-
technologien runden das Spektrum der
MSK-Radiologie in der Diagnostik einer
Arthrose, einer schmerzhaften Gelenk-
prothese oder von Knochenmetastasen
ab. In Kooperation mit der radiologischen
Physik und Orthopädie werden neuste
Methoden in der MRT, z. B. in der Knorpel-
beurteilung, erforscht.
Interventionelle Aspekte
Neben diesen vielen nicht-invasiven
bildgebenden Verfahren bietet die MSK-
Radiologie auch interventionelle Me-
thoden in ihrem Leistungsspektrum an.
So besteht die Möglichkeit, durch einen
bildgesteuerten Eingriff schmerzlindern-
de Medikamente zielsicher an den Wirkort
entlang von Nervenwurzeln oder in ein
schmerzendes Gelenk einzubringen.
Auch eine CT- oder Sonographie-gestützte
Biopsie (Gewinnung von Gewebe) ist bei
Knochen- und Weichteiltumoren inzwi-
schen Methode der Wahl und gestattet
eine Gewebediagnostik ohne operative
Massnahmen.
Kooperation
Die Ärzte der Orthopädie haben die
Möglichkeit, über ein klinikweites Com-
putersystem (PACS) sämtliche Bilder der
Radiologie in der Notaufnahme, auf den
Stationen oder auch im Operationssaal
zu betrachten. Tägliche Konferenzen
dienen dem direkten Austausch zwischen
der MSK-Radiologie und der Orthopädie
und tragen bedeutend zu einer optima-
len Patientenbetreuung bei.
Oft sind die klinischen Symptome ortho-
pädischer Patienten bereits wegweisend
für die Natur der Beschwerden. Doch so-
wohl das Ausmass als auch die genaue
Ursache lassen sich häufig erst durch
radiologische Bildgebung bestimmen
und mitunter auch therapieren. Ein Bild
sagt eben meist mehr, als Worte auszu-
drücken vermögen.
Radiologie
66
Osteoarthritis Research Center Basel: Von der Osteoimmunologie zum Prothesendesign
Innovative Forschung an der Orthopädie Universitätsspital Basel
Thomas Hügle, [email protected]
Die Arthrose ist eine Erkran-kung des ganzen Gelenks. Dementsprechend haben sowohl die Pathogenese als auch die Behandlung der Ar-throse viele Facetten. Neben einer gestörten Biomechanik spielen biologische Prozesse eine wichtige Rolle. Überra-schend oft wird dabei eine Entzündungsreaktion im Bereich der Synovialhaut, im subchondralen Knochen oder auch im intraartikulären Fettgewebe beobachtet. Die Komplexität der Arthrose erscheint zunächst proble-matisch, gibt uns aber andererseits verschiedene Möglichkeiten für neue Be-handlungen.
Es liegt in der Natur der Dinge, dass die
Arthrose eine interdisziplinäre Forschung
benötigt. Genau deshalb wurde 2012 von
Prof. Valderrabano das «Osteoarthritis
Research Center Basel» gegründet, in
dem Orthopäden, Biomechaniker, Rheu-
matologen, Anatomen und Grundlagen-
wissenschaftler zusammenarbeiten und
auf der Plattform www.osteoarthritis.ch
über ihre Arbeit informieren.
Die mechanische Überbeanspruchung
eines Gelenkes, z. B. durch Achsenfehl-
stellung oder Übergewicht, führt zu
einer Entzündungsreaktion. In unseren
eigenen Arbeiten konnten wir nachwei-
sen, dass aus der Blutbahn einwandern-
de Makrophagen im subchondralen
Knochen bei der Kniegelenksarthrose
eine wichtige Rolle spielen und aktiv
Osteoblasten und Osteoklasten beein-
flussen. Als eines der ersten Arthrose-
Forschungszentren setzen wir hierbei
Durchflusszytometrie (flow cytometry)
zur Analyse des subchondralen Knochens
ein, um darin enthaltene Immunzellen
im Knochen noch besser charakterisieren
und sogar isolieren zu können. Letztere
Technik führen wir in enger Zusammen-
arbeit mit dem Labor für Tissue Engineering
durch, wo diese Technik hilft, neuartige
Knorpel-Knochenkonstrukte herzustellen.
Mittels Nuclear Resonance Spectroskopie
(NMR) führen wir Analysen zur Zusam-
mensetzung der Synovialflüssigkeit bei
Arthrose durch, um neue Biomarker oder
gar Therapieansätze zu finden.
Bedeutung der Biomechanik
Insbesondere bei degenerativen Verän-
derungen oder Verletzungen der unteren
Extremität spielt die gestörte Biomecha-
nik eine wichtige Rolle. So wissen wir
aus dem klinischen Alltag, dass bei-
spielsweise O-Beine zu einem medialen
Knorpel- und Meniskusschaden mit
unterliegendem Knochenmarksödem
im Knie führen können. Über die hier
wirkenden Kräfte wie das Adduktionsmo-
ment ist bereits viel bekannt. Insbeson-
dere das Zusammenspiel mit anderen
Gelenken, also die «inter-artikuläre»
Biomechanik bei der Arthrose, ist aber
weitgehend unerforscht. Wir widmen uns
dieser Fragestellung und untersuchen,
welche Rolle die Bewegung des Rückens
auf die Entstehung der Kniegelenks-
arthrose hat. Ein weiterer Schwerpunkt
unserer biomechanischen Forschung
liegt im Bereich der Muskelatrophie und
Gelenksinstabilität, bei der sich folgende
Fragen stellen: Welche Rolle spielt die
67
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Muskelatrophie bei der Entstehung der
Arthrose? Welche muskulären Abläufe
finden während der Rehabilitation nach
einem Gelenksersatz statt und wie kann
man diese verbessern? Kann man eine
Schultergelenksinstabilität im offenen
MRT funktionell darstellen? Für Antworten
auf diese Fragen führen wir Laufband-
analysen und andere Messungen im
neu gegründeten «Sport and Movement
Injury Lab» und im Ganglabor durch.
Ein weiteres Interesse liegt im Bereich
der Mechanosensitivität. Diese beschäftigt
sich mit der Frage, wie sich Bewegung
in biologische Signale umwandelt. Mit
dem Molekül COMP-1 steht ein funktio-
neller Biomarker zur Verfügung, der die
Knorpelbelastung anzeigt. Inwieweit die-
ser «Stresstest» zur Diagnose oder zur
Vorhersage des Verlaufes einer Arthrose
genutzt werden kann, wird derzeit un-
tersucht. Als langfristiges Ziel haben wir
uns gesetzt, das Mechanosom selektiv
auszuschalten, um damit sozusagen ei-
nen molekularen Gipsverband (molecular
casting) anzulegen. Dank einer nachhal-
tigen wissenschaftlichen Zusammen-
arbeit mit Prof. Walter Herzog ist es fast
schon Tradition, dass Assistenzärzte aus
unserer Abteilung in Calgary in Kanada
am dortigen «Human Performance Lab»
einen Forschungsaufenthalt absolvieren.
Schliesslich wurde im Jahr 2012 ein
biomechanischer Forschungsstandort
Samedan, Graubünden gegründet: das
Center for Alpine Sports Biomechanics
(CASB). Hier werden translationale bio-
mechanische Fragestellungen im alpinen
Gelände bearbeitet. Das erste Pilotprojekt
über biomechanische Daten von Patien-
ten, die nach Kniegelenksersatz wieder
Ski fahren, konnte erst kürzlich publiziert
werden.
Klinische Forschung
In unserer klinischen Forschung gehen
wir relevanten Fragestellungen aus der
Praxis in Form von prospektiven kontrol-
lierten Studien, retrospektiven Studien,
Fallserien und Metaanalysen nach.
Welchen Vorteil hat ein bestimmtes
Knochenersatzmaterial? Welcher Patient
profitiert besonders von einer bestimm-
ten Operationstechnik? Wie ist der Verlauf
bei Patienten mit Früharthrose? Nur durch
klinische Forschung lassen sich diese
Fragen beantworten. Bereits seit meh-
reren Jahren führen wir in der Wirbel-
säulenchirurgie auch eine konsequente
Nachbefragung nach Operationen durch
und können somit auch Langzeitverläufe
von bestimmten Operationen wie der
dynamischen Stabilisation überprüfen.
Andererseits werden in der Basel Study
of Early Osteoarthritis (BasE-OA) gezielt
Patienten mit sehr frühen Formen der
Arthrose analysiert und prospektiv
beobachtet. Im Bereich der Bildgebung
arbeiten wir bereits seit mehreren
Jahren an der SPECT-CT Aufnahme,
einer Hybrid-Bildgebung bestehend aus
Single Photone Emission Computed
Tomography (SPECT) und der üblichen
Computertomographie. Hier untersuchen
wir insbesondere den Wert der SPECT-CT
bei der Arthrose und analysieren, wie die
Schmerzquelle lokalisiert werden kann.
Vielversprechend sind auch Studien zu
neuen Kontrastmitteln und Sequenzen in
der Magnetresonanztomographie, wel-
che gezielt Knorpel darstellen können,
um Arthrose sehr früh zu diagnostizieren.
Technische Innovation
Ein weiterer Schwerpunkt unserer For-
schung liegt in der technischen Innova-
tion. Hier können wir auf erfolgreiche
Entwicklungen zurückblicken wie z. B. die
Hüftprothese von Prof. Erwin Morscher,
die von Prof. Beat Hintermann entwi-
ckelte OSG Prothese oder den Fixateur
interne von Prof. Walter Dick. Aktuelle
Entwicklungen beinhalten beispielsweise
ein neues Prothesendesign für das Knie
zum Erhalt des vorderen Kreuzbandes
(Abbildung 6) oder eine bidirektionale
Hüftprothese. Weitere Innovationen
umfassen einen neuen Markbohrer zur
Zemententfernung oder den «Trabecular
Metal Ankle Interpositional Spacer», ein
neuartiges Knochenersatzmaterial zur
Überbrückung von Knochendefekten am
Sprunggelenk, z. B. nach Entfernung
einer Prothese. Auch ein neues Instrument
zur einfachen und schnellen Synovial-
biopsie unter lokaler Anästhesie wurde
entwickelt und schliesslich die erste ana-
tomische Unterarmschiene für Krücken.
Ein zentraler Punkt bei der technischen
Innovation ist es, relevante klinische
Fragestellungen, sogenannte «clinical
needs», zu identifizieren und mit ent-
sprechendem technischen Wissen in ein
Produkt umzusetzen. Im Anschluss gilt es
dann, den richtigen Industriepartner zu
finden und das Produkt in einer klini-
schen Studie zu testen. Der interdiszipli-
näre Aufbau unserer Einrichtung gibt uns
hierbei einen wichtigen Vorteil.
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69
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Neuartige Form der Fortbildung für AssistenzärzteDas Orthopaedic Resident Teaching Program (ORTP) vereint Theorie und Praxis.
Alexej Barg, [email protected]
Eine praktikbezogene Ausbil-dung ist Garant für ein qua-litatives und strukturiertes Fortbildungsprogramm zum Facharzt. In unserer orthopä-dischen Abteilung wurde im Jahre 2006 das ORTP – Orthopaedic Resident Teaching Program – von Professor Victor Valderrabano und Dr. André Leumann initiiert und seither ständig entwickelt und durchgeführt.
Das jährliche ORTP-Programm startet im
August/September und endet im Juni/
Juli. Das gesamte Jahresprogramm
wird in mehrere Hauptblöcke unterteilt:
Hüftchirurgie, Kniechirurgie, Chirurgie
des Fusses & Sprunggelenks, Schulter &
Ellenbogen, Hand & Plastische Chirurgie,
Wirbelsäulenchirurgie. Ausserdem wer-
den in der Fortbildung Bereiche tangiert
wie Kinderorthopädie, Behandlung der
Infekte in der orthopädischen Chirurgie,
Knochentumore usw. Ein Hauptblock be-
steht dabei in der Regel aus vier Veran-
staltungen. Die ersten beiden Veranstal-
tungen sind eher «theoretischer» Natur.
Es werden jeweils zwei Vorträge von den
Experten aus der Region auf dem jeweili-
gen Gebiet gehalten. Anschliessend ste-
hen die Experten für Fragen und lebhafte
Diskussion zur Verfügung. Gleichzeitig
stellen die Assistenzärzte spannende Fäl-
le in Form eines Kurzvortrages vor und
sind am «Journal Club» beteiligt. Dabei
lernen die jungen Kollegen und Kolle-
ginnen, wie man eine wissenschaftliche
Publikation systematisch untersucht,
interpretiert und die Resultate präsentiert
und diskutiert.
Wertvoller Austausch
Die dritte Veranstaltung wird in enger
Zusammenarbeit mit dem Anatomischen
Institut der Universität Basel (Prof. Dr.
med. Magdalena Müller-Gerbl) organi-
siert und durchgeführt. Das Hauptziel
dieser Veranstaltung ist das Erlernen der
wichtigsten anatomischen Zugänge. Sie
werden von den Facharzttitelanwärtern
(Assistenzärzte im 5. oder 6. Ausbil-
dungsjahr) demonstriert und detailliert
erläutert.
Die vierte Veranstaltung des jeweiligen
Blocks wird als «Hands-On» durchge-
führt. Meistens werden ausgewählte
osteosynthetische Verfahren bei der Fa.
Synthes in Oberdorf in Zusammenarbeit
mit Andreas Feigenwinter geplant und
geübt. Das praktische Üben steht dabei
im Vordergrund, es werden jedoch auch
die theoretischen Aspekte wie Indikatio-
nen, Kontraindikationen und Ergebnisse
des zu diskutierenden Eingriffs ange-
sprochen.
Orthopaedic Resident Teaching Program (ORTP)
Thopaz ist ein kleines, kompaktes Drainagesystem, das Patienten,
Ärzten und Pflegepersonal gleichermassen von Nutzen ist:
– Uneingeschränkte Mobilität des Patienten kann den Heilungs
prozess beschleunigen.
– Objektive Echtzeitmessungen und Verlaufsdaten der Luftleckage
enthalten zuverlässige Informationen für zeitnahe Entscheidungen
über das Entfernen der Thoraxdrainage.
– Wichtige Überwachungsfunktionen schaffen Gelassenheit.
– Einfache Einrichtung und Bedienung unterstützen Pflegepersonal
in ihren Arbeitsabläufen.
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71
DER BEWEGUNGSAPPARAT
Zu den weiteren «Hands-On» Veranstal-
tung gehört das jährliche Arthroskopie-
treffen bei der Fa. Anklin AG in Binningen,
welches u. a. durch sorgfältige Planung
von Mike Müller ermöglicht wird. Die
Teilnehmer haben dabei die Möglich-
keit, die wichtigsten arthroskopischen
Schritte mit Hilfe von Kniegelenks- und
Schultergelenksmodellen unter Leitung
eines erfahrenen Operateurs zu üben.
Da die arthroskopischen Eingriffe eine
zunehmende Bedeutung im Alltag eines
operativ tätigen Orthopäden haben, er-
freut sich diese Veranstaltung einer sehr
grossen Beliebtheit.
Zwei bis drei Mal jährlich finden die
sogenannten «Basic Science» ORTP-
Veranstaltungen statt. Eine der Veran-
staltungen wird von PD Dr. med. Dr.
phil. Thomas Hügle – dem Leiter unserer
Forschungsabteilung – organisiert und
durchgeführt. Die jungen Kollegen und
Kolleginnen bekommen dabei die her-
vorragende Möglichkeit, einen Einblick in
die zahlreichen wissenschaftlichen Aktivi-
täten unserer Abteilung zu bekommen.
Basic Science
Das Lesen und Studieren der aktuellen
fachspezifischen Literatur ist heutzutage
während der orthopädischen Ausbildung
unabdingbar. Aus diesem Grund veran-
stalten wir jährlich eine «Basic Science»-
Veranstaltung mit dem Schwerpunkt der
medizinischen Statistik. Dabei werden
die statistischen Grundlagen anhand
mehrerer praktischer Beispiele erläutert
und anschliessend mehrere Publikatio-
nen und deren Inhalte interpretiert und
diskutiert.
Die ORTP-Veranstaltungen werden seit
ihrer Einführung im Jahre 2006 regel-
mässig durchgeführt und gehören in
der Zwischenzeit zum festen Bestandteil
der orthopädischen Facharztausbildung
in unserer Region. Hinter den einzel-
nen Veranstaltungen steckt häufig ein
immenser Organisationsaufwand. Die
zahlreichen positiven Rückmeldungen
von den Teilnehmern sind jedoch eine
grosse Motivation für uns alle, auch wei-
terhin interessante und hoch qualitative
Veranstaltungen anzubieten.
Orthopaedic Resident Teaching Program (ORTP)
72
Bei schweren arthrosebedingten Defor-mitäten eines Gelenkes sind oftmals alle Erfahrung des behandelnden Orthopäden und hohe Ansprüche an die Implantate gefordert.
Modernste Gelenkprothesen sollen heute auch schwierigsten Situationen gerecht werden. In manchen Fällen ist es auch schon bei der Erstimplantation einer Knie-gelenksprothese aufgrund fortgeschrittener Deformität oder Bandinstabilität notwendig mit einer besonderen Prothese eine hohe Stabilität zu schaffen, um eine optimale Situation und zukunftssichere Versorgung zu gewährleisten. Bei diesen Fällen, kann mit einem modularen System durch die Kombination aus einer Oberflächenprothe-se und einer schaftgeführten Prothese das bestmögliche Ergebnis mit dem kleinstmög-lichen Eingriff erreicht werden. Es müssen keine für die Patientin eventuell nachteiligen Kompromisse, wie etwa ein eingeschränkter Bewegungsumfang eingegangen werden.
Ein Beispiel aus der orthopädischen Universitätsklinik Basel zeigt das optimale Ergebnis durch die Verwendung eines Ober-flächenersatzes für den Gelenkanteil des Oberschenkelknochens (Femur) und einer schaftgeführten Prothese für den gelenk-bildenden Teil des Unterschenkels (Tibia). Hierdurch konnte eine hohe Stabilität eines stark deformierten und instabilen Kniege-lenkes ohne Einbussen im Bewegungs-umfang erreicht werden. Zur Verwendung kamen das Stryker Triathlon PS Implantat femoral in Kombination mit dem Stryker Triathlon TS Implantat tibial.
Wie unser Beispiel zeigt, schafft die Mög-lichkeit der Kombination aus einer Ober-flächenprothese und einer schaftgeführten Prothese die Option eine individuelle Lösung für den Patienten zu finden.Auch während der Operation kann so ein Verfahrenswechsel durchgeführt werden.Wurde bei einer Patientin oder einem Patienten in der präoperativen Planung noch eine reine Oberflächenersatzprothese angedacht, so kann der Operateur, gemäss des sich zeigenden Befundes, auch noch intraoperativ bei z. B. schlechterer Kno-chenqualität als erwartet oder Bandinsta-bilität auf eine Prothese mit Schaftführung wechseln. In dem Fall des Stryker Kniepro-thesensystems Triathlon PS und TS ist dies mit besonders einfachen Mitteln möglich,
Zurück ins Leben – Möglichkeiten der modernen KnieendoprothetikVon täglichen Schmerzen bei starker Kniegelenksarthrose zum schmerzfreien Gehen mit künstlichem Kniegelenk.
da das Instrumentarium der schaftgeführten Prothese auf dem Instrumentarium für die Oberflächenprothese basiert.
Unser Fallbeispiel zeigt, dass die Mög-lichkeit der Kombination beider Systeme heutzutage ein Anspruch an die moderne Endoprothetik darstellt. In unserem Beispiel handelt es sich um eine 79-jährige Patientin, die seit einigen Jahren, an persistierenden und stetig zunehmenden Schmerzen des linken Kniegelenkes leidet. Den genauen Beginn ihrer Beschwerden kann sie nicht mehr angeben, da das Leiden schon zu lan-ge besteht. Obwohl schon vor Langem die Indikation zur operativen Versorgung mit der Implantation einer Kniegelenksprothese gestellt worden war, hat die Patientin noch Jahre mit der Beschwerdesymptomatik ge-lebt. Der Leidensdruck hat aber nun so stark zugenommen, dass sie im alltäglichen Le-ben nicht mehr zurechtkommt. Die schmerz-freie Gehstrecke ist komplett aufgehoben, es bestehen Nacht- und Ruheschmerzen. Sie kann mittlerweile nicht mehr am so-zialen Leben teilnehmen und ist dadurch zunehmend isoliert. Bei der Untersuchung zeigt sich eine Patientin mit deutlichem Übergewicht (Adipositas) mit einem body mass index (BMI) von über 35. Ein deutli-ches Schonhinken linksseitig bei valgischer (X förmiger) Beinachse und einem Streck-defizit von 10 ° des linken Kniegelenkes. Des Weiteren zeigt sich eine verstrichene Kniegelenkskontur aufgrund eines Gelenk-sergusses. Die Seiten- und Kreuzbänder sind stabil. Die x-förmige Beinachse links ist in der Röntgenaufnahme des ganzen Beines zu sehen (Abb. 1). Die fortgeschrittene Arth-rose ist auch im seitlichen Röntgenbild des Kniegelenkes deutlich zu erkennen (Abb. 2)Aufgrund der Valgusdeformität und der Adipositas bei schlechter Knochenqua-lität fiel bei der präoperativen Planung die Entscheidung zur Verwendung einer Stryker Triathlon PS (posterior stabilized) Oberflächenprothese femoral zur Bandsta-bilisierung in Kombination mit einer Stryker Triathlon TS (total stabilized) schaftgeführ-ten Prothese tibial zur sicheren Verankerung und besseren Kraftübertragung.
Der postoperative Verlauf war bei der Patientin altersentsprechend regelhaft. Sie konnte nach 10 Tagen Aufenthalt im Univer-sitätsspital Basel zur stationären Anschluss-heilbehandlung in eine Rehaklinik entlassen werden.
Nach 6 Wochen stellt sie sich zur routine-mässigen klinischen und radiologischen Verlaufskontrolle vor. Sie ist mit dem Ope-rationsergebnis und der postoperativen Si-tuation nach sechs Wochen sehr zufrieden. Rückblickend fragt sie sich, warum sie sich nicht viel früher operieren hat lassen. Die Untersuchung zeigt eine reizlose Narbe, das linke Kniegelenk ist noch leicht geschwol-len, doch schon jetzt ist der Bewegungsum-fang deutlich besser als vor der Operation mit einer Beugung/Streckung von 0/0/100 °.
Ein wichtiger Einflussfaktor der subjektiven Zufriedenheit der Patientin ist die stabile Gelenkführung bei gerader Beinachse mit einer guten postoperativen Beweglichkeit.Die angefertigten Röntgenaufnahmen (Abb. 3 und 4) zeigen die korrekt einliegen-de Prothese und in der Ganzbeinaufnahme sieht man die nun gerade Beinachse des linken Beines. Die Schaftführung in der Tibia dient zur sicheren Verankerung der Prothese bei der erhöhten Belastung durch das Über-gewicht der Patientin.
Die Patientin kann nun in Zukunft wieder am sozialen Leben teilnehmen und sich in die Gesellschaft integrieren, was subjektiv ein grosser Lebensqualitätsgewinn für die Patientin darstellt.
PubliReportage
David Brauers, Jochen Paul, Martina Viglino, Geert Pagenstert
Abb. 1
Abb. 3
Abb. 2
Abb. 4
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DER BEWEGUNGSAPPARAT
Gemeinsam für starke Leistungen
Die Orthopädische Klinik des Universitätsspitals Basel arbeitet intensiv mit inter-nen und externen Partnern zusammen, um optimale Be-handlungen zu ermöglichen.
Patientinnen und Patienten sind in der
Orthopädischen Klinik des Universitäts-
spitals Basel in guten Händen. Dank der
engen Zusammenarbeit mit unseren
klinischen Partnern können wir auch für
sehr komplexe Probleme die beste Lö-
sung finden. Wir sind in engem Kontakt
mit den Spezialistinnen und Spezialisten
der Notfallmedizin, der Traumatologie,
der Hand- und plastischen Chirurgie,
der Rheumatologie sowie der Orthopä-
dischen Klinik des Universitäts-Kinder-
spitals beider Basel UKBB mit seinem
kinder-orthopädischen Ganglabor. Wir
sind ausserdem in der Lage, nach Bedarf
sehr rasch medizinisches Personal aus
der Neurochirurgie, der Radiologie und
der Anästhesie beizuziehen. Abgerun-
det wird die Behandlungspalette in der
Rehabilitation mit der hausinternen Phy-
siotherapie. Sehr bewährt hat sich in den
vergangenen Jahren auch die Kooperati-
on mit den Aussenstandorten Bethesda
Spital Basel und Spital Oberengadin
in Samedan. Zusammen mit seinen
Partnern zeichnet sich die Orthopädie
des Universitätsspitals Basel durch eine
interdisziplinäre Forschungstätigkeit aus.
Partner
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Orthopädie Universitätsspital Basel
Universitätsspital Basel | Spital Bethesda | Spital Oberengadin Samedan
Universitätsspital BaselSpitalstrasse 21CH-4031 BaselTel. +41 61 265 78 00Fax +41 61 265 78 29www.usb.ch/orthopaedie
Chefarzt
Prof. Dr. med. Dr. phil. Victor Valderrabano,
Assistentin Prof. Valderrabano
Kathrin Scherrer, [email protected]
Klinikmanager
Sven Fettback, [email protected]
ImpreSSUmHerausgeber: Frehner Consulting AG, Unternehmensberatung für PR, CH-9001 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 60 80, [email protected] Gesamtleitung: Natal Schnetzer produktion und Inseratemarketing: MetroComm AG, CH-9001 St.Gallen, Tel. +41(0)71 272 80 50, [email protected] Chefredaktor: Dr. Stephan Ziegler redaktion: Felix Ruhl, Dr. Arne Mehrkens Fotos: Urs Flury, Derek Li Wan Po, J.-J. Schaffner, zVg projektkoordination Universitätsspital Basel: Urs Flury Anzeigenleitung: Herbert Keller Gestaltung: Manuela Lupi. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der MetroComm AG. Juli 2014
Universitätsspital BaselSpitalstrasse 21, CH-4031 Basel, Tel. +41 (0)61 265 25 25, [email protected], www.unispital-basel.ch
Kontakte
Autologous Matrix-Induced Chondrogenesis
Geistlich Pharma AGBahnhofstrasse 40CH–6110 Wolhusen [email protected]
A clinically proven stem cell application for cartilage repair in talus, knee and hip
> A minimally invasive, effective one-step surgical technique for the treatment of chondral and osteochondral lesions larger than 1 cm2
> Based on microfracturing, the established first-line treatment
> Natural protection of the super clot through the unique bilayer structure of Chondro-Gide®
> Positive influence of Chondro-Gide® on chondrogenesis
> Straightforward, cost-efficient surgical technique> Over 10 years of clinical experience
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