Axel Rogge
Die Videoschnitt-SchuleFür spannende und überzeugende Filme
Auf einen Blick
1 Grundlagen für den guten Schnitt ..................................... 17
2 Bevor es losgeht – Ideen für spannende Filme .................. 37
3 Mit der Kamera in der Hand .............................................. 49
4 Der erste Schnitt – die ersten Bilder .................................. 105
5 Storytelling ......................................................................... 153
6 Spannung erzeugen und aufrechterhalten ......................... 187
7 Der Feinschliff – Effekte für Ihren Film .............................. 221
8 Das Ende eines Films .......................................................... 297
9 Power Editing – wenn es mal schnell gehen muss ............. 311
Inhalt
5
Inhalt
1 Grundlagen für den guten Schnitt1.1 DieAufgabe ............................................................... 18
Das erste Bild .............................................................. 18
Ihnen fehlt es an guten Bildern? .................................. 19
1.2 TechnischeGrundlagendesSchnitts .......................... 19
Vollbilder und Halbbilder ............................................ 20
Datenrate und Kompression ........................................ 22
Halbbilder im Schnitt ................................................... 25
1.3 Schnitttechniken ........................................................ 27
In und Out – wichtige Punkte beim Schnitt ................. 27
Harter Schnitt .............................................................. 29
Weicher Schnitt: Blenden ............................................ 29
Unsichtbare Schnitte ................................................... 31
Sichtbare Schnitte: Effekte ........................................... 34
Schnitt und Musik ....................................................... 35
Schnitt und Montage ................................................... 36
2 Bevor es losgeht – Ideen für spannende Filme
2.1 WoherkommendieIdeen? ........................................ 38
Sich in die Lage der Zielgruppe versetzen .................... 38
Ungewöhnliche Fragen stellen ..................................... 39
Alle Ideen sind erlaubt! ............................................... 39
Ideen durch Nachahmen ............................................. 40
Ideen durch Musik ...................................................... 40
Ideen für den Schnitt durch »gemeinsame Pfeiler« ....... 41
2.2 EinKonzeptisteinKonzeptisteinKonzept ............... 42
Storyboard .................................................................. 42
Drehplan ..................................................................... 44
Anwendung des Konzepts ........................................... 44
Inhalt
6
Hartnäckigkeit siegt: Qualität muss sein! ...................... 45
Das Konzept unserer Beispielfilme ............................... 45
3 Mit der Kamera in der Hand3.1 DerBildausschnitt–dieQualderWahl ..................... 50
Totale .......................................................................... 51
Halbtotale ................................................................... 52
Halbnahe .................................................................... 52
Amerikaner ................................................................. 53
Nahe (Close) ............................................................... 54
Großaufnahme ............................................................ 54
Detailaufnahme (Superclose) ....................................... 54
Besondere Einstellungen ............................................. 55
Einstellungen verbinden .............................................. 56
3.2 Bilderkomponieren .................................................... 57
Dynamische und statische Bildkomposition ................. 57
Einfach oder komplex .................................................. 58
3.3 Perspektive:WostehteinKameramann? ................... 59
Vogelperspektive ......................................................... 60
Augenhöhe ................................................................. 60
Subjektive ................................................................... 61
Froschperspektive ....................................................... 62
Außergewöhnliche Perspektiven .................................. 62
Kameraposition wechseln ............................................ 63
3.4 Kameraschwenk ......................................................... 65
Das Problem ............................................................... 65
Die Lösung .................................................................. 66
Kriterien für einen guten Schwenk ............................... 66
Schwenk und Bildausschnitt ........................................ 67
Schwenkende .............................................................. 68
Bitte vermeiden Sie zu lange Schwenks! ...................... 70
Vertikal schwenken ..................................................... 71
Kombiniert schwenken ................................................ 72
Stative und Bildstabilisatoren ....................................... 75
Schwenken mit DSLR-Kameras .................................... 76
Inhalt
7
3.5 Zoom .......................................................................... 76
Effekte unterschiedlicher Brennweiten ......................... 77
Gründe für oder gegen einen Zoom ............................ 78
Schärfetest mit dem Zoom .......................................... 80
3.6 Kamerafahrt ................................................................ 82
3.7 Fingerübung:FilmenSieIhrenArbeitsweg ................. 84
3.8 DenAnschlussschnittmitderKameravorbereiten .... 85
Dreh mit zwei Kameras ............................................... 85
Dreh mit einer Kamera ................................................ 86
Positionswechsel beim Dreh ........................................ 86
Beispiel für einen Anschlussschnitt ............................. 87
3.9 GeplanteKameraeffekte ............................................. 88
Riss ............................................................................. 89
Transition .................................................................... 91
Stopp-Trick .................................................................. 94
Ganz schön (un)scharf: der Schärfentiefe-Effekt ........... 96
3.10 O-TonundInterviewsaufnehmen .............................. 99
O-Töne ....................................................................... 99
Interview mit und ohne Interviewer ............................ 100
Tipps für gute Interviews ............................................. 101
Situative O-Töne ......................................................... 103
4 Der erste Schnitt – die ersten Bilder4.1 Vorüberlegungen ........................................................ 106
Das werte Publikum .................................................... 106
Der Schnitt und die Wahrheit ...................................... 108
Der Anfang ist das Schwierigste .................................. 110
4.2 VomBand–digitalisierenundaufnehmen ................. 112
4.3 DateienvonderKameraübernehmen ........................ 114
4.4 DieBeispielfilmeaufderBuch-DVD .......................... 115
4.5 BildundTon,dieErste ............................................... 116
Orientierung mit einem Establisher ............................. 116
Der Einstieg im Wassersportclip .................................. 117
Inhalt
8
Teasing ........................................................................ 118
Musik für den Einstieg ................................................. 120
Das zweite Bild ........................................................... 121
Ein kleiner Effekt zu Beginn: der Stopp-Trick ................ 121
Anschlussschnitte ........................................................ 123
Close mit O-Ton im On und Off ................................... 126
Die Blickrichtung des Protagonisten:
mögliche Fehler ........................................................... 127
Anschlussfehler ........................................................... 128
Situative O-Töne und Musik ........................................ 129
4.6 DerTitel:schlichtbesticht ......................................... 130
Titel für die Reportage ................................................. 131
Titel für den Sportclip .................................................. 132
Schwarzblenden .......................................................... 133
4.7 DiegutenO-Töne ....................................................... 135
Weißblitze vermeiden ................................................. 136
Vorziehen von O-Ton ................................................... 137
4.8 Schnittfehler ............................................................... 140
Anschlussfehler 1 ........................................................ 141
Bild- und Tonsprung .................................................... 141
O-Ton-Fehler ............................................................... 141
Fehlbild ....................................................................... 142
Unbegründeter Riss ..................................................... 142
Anschlussfehler 2 ........................................................ 143
Thematischer Anschlussfehler ...................................... 144
Fehlersammlung .......................................................... 144
Bewegung abgeschnitten ............................................. 145
Kameraschnitt in der Blende ........................................ 146
4.9 WasgutenSchnittauszeichnetundschlechten
entlarvt ....................................................................... 146
Katastrophen im Schnitt .............................................. 146
Top 10 der schönen Stilmittel ...................................... 147
4.10 UmschnittundWirkung:derSportclip ...................... 148
Vergleich Sportclip und Reportage ............................... 151
Inhalt
9
5 Storytelling5.1 MontagederAbfolge ................................................. 154
5.2 MontagedurchAnschlussschnittundGegenschuss ... 155
5.3 MontagevonParallelen .............................................. 155
Off-Texte als Hilfsmittel ............................................... 156
Bilder und Atmo angleichen ........................................ 156
Das Erzähltempo erhöhen ........................................... 158
Fehlende Kameraeinstellungen überbrücken ................ 160
Trenner durch Schwarzblende ...................................... 163
Anschlussproblem lösen .............................................. 164
Wegsprung .................................................................. 165
Kamerazufahrt simulieren ............................................ 165
Clips spiegeln .............................................................. 167
Übersehen Sie schon einmal Details! ........................... 167
Spannung erneuern ..................................................... 168
Fehlende Bilder erklären .............................................. 169
5.4 GrafischeMontage ..................................................... 170
5.5 Parallelmontage .......................................................... 171
5.6 KonstruktivistischeMontage ..................................... 172
5.7 SymbolartigeMontage ............................................... 172
Vorsicht vor abgenutzten Symbolen ............................. 173
Mit Effekten arbeiten .................................................. 173
5.8 MontageeinesrotenFadens ...................................... 174
5.9 EinfacheTrenner ......................................................... 175
Der klassische Trenner: harter Übergang ...................... 176
Trennen durch Ein- und Ausblenden ............................ 177
Trenner mit Windrad-Effekt ......................................... 177
Trenner mit Zusammenziehen-Effekt ........................... 178
Blende mit Blur ........................................................... 178
Trenner ohne Trennbild, 1 ........................................... 179
Trenner ohne Trennbild, 2 ........................................... 180
Die Blickrichtung lenken per Trenner ........................... 181
Tontrenner .................................................................. 185
Inhalt
10
6 Spannung erzeugen und aufrechterhalten
6.1 Informationenbekömmlichverpacken ....................... 188
6.2 Off-Texteerstellen:dasWortausdemOff ................. 189
Konzept für den Text ................................................... 189
Text ausformulieren ..................................................... 193
6.3 SpannenSiedenBogen .............................................. 195
Protagonist und Antagonist ......................................... 196
Spannungsbogen aufbauen .......................................... 196
Höhepunkte in der Reportage ..................................... 199
6.4 Musikrichtiggeschnitten ........................................... 199
Musik auf Länge schneiden .......................................... 200
Filmmusik selbst komponieren:
der Magix Music Maker .............................................. 202
6.5 DieFarbigkeitdesFilms ............................................. 208
Farbkorrektur für einen einzelnen Clip ......................... 208
Clips angleichen .......................................................... 213
Farbigkeit, Musik und Stimmung ................................. 217
Legale Videopegel ....................................................... 219
7 Der Feinschliff – Effekte für Ihren Film
7.1 DerKey ...................................................................... 222
Was ist ein Key? .......................................................... 222
Key-Signal ................................................................... 224
Key-Kanal .................................................................... 225
Key invertiert .............................................................. 225
Fazit Keys .................................................................... 228
7.2 Wipe–Wischundweg! ............................................. 229
7.3 Effektesindnichtgernalleine .................................... 229
Effekte speichern ......................................................... 230
Effekte animieren – Keyframes ..................................... 231
Inhalt
11
7.4 AnimierteTrennerundÜbergänge ............................. 234
Welleneffekt ............................................................... 235
Blendeneffekt .............................................................. 238
Partielle Farbänderungen ............................................. 240
Helligkeit und Kontrast ................................................ 241
Schachbrett ................................................................. 242
7.5 Musik,dieZweite ...................................................... 243
Die richtige Musik zum richtigen Bild .......................... 243
Musik bearbeiten ........................................................ 245
7.6 GrafischeMontagemitMusikin
derReportage ............................................................. 247
Ein alter Freund: der Key ............................................. 247
Fingerübung für Fortgeschrittene:
Key und Tracking ......................................................... 249
Eine leichte Fingerübung für Fortgeschrittene:
der Key als Fehlerkorrektur .......................................... 250
7.7 DieBauchbinde .......................................................... 251
Einfache Bauchbinde: nur Text ..................................... 251
Bauchbinde mit Hintergrund ....................................... 252
Bauchbinden im titelsicheren Bereich .......................... 254
Bauchbinde mit Effekt ................................................. 254
Bauchbinden variieren ................................................. 259
Bauchbinden bewegen ................................................ 260
7.8 Titelanimation:GrafikundEffekt
mitAfterEffects ......................................................... 261
Die Aufgabe ................................................................ 261
7.9 Multi-Picture:BilderbiszumAbwinken ..................... 271
Multi-Picture mit Hintergrund ..................................... 273
Multi-Picture für Fortgeschrittene ................................ 274
Multi-Picture in Kombination mit
anderen Effekten ......................................................... 275
7.10 Quad-Split .................................................................. 277
Quad-Split: Variante 1 ................................................. 277
Quad-Split: Variante 2 ................................................. 278
Ein gefärbter Quad-Split in After Effects ...................... 279
Inhalt
12
7.11 WeitereEffekte .......................................................... 281
Spiegeln ...................................................................... 281
Lichtsäule: Multi-Picture-Variante 3 ............................. 282
Blitz ............................................................................ 285
Multiplizier-Effekt ........................................................ 286
7.12 Zeiteffekte .................................................................. 288
Echo ........................................................................... 288
Zeitlupe und Zeitraffer ................................................. 288
Reißzooms .................................................................. 288
7.13 Filmeffekte ................................................................. 289
Filmeffekt analysieren .................................................. 290
Schnittmarke erzeugen ............................................... 291
Kratzer ........................................................................ 292
Haare .......................................................................... 293
Film-Rüttler ................................................................. 294
7.14 MaßvollerEffekteinsatz .............................................. 295
8 Das Ende eines Films8.1 Feinschliff ................................................................... 298
Tipps zum Feinschliff ................................................... 299
8.2 GeräuschegehörenzumgutenTon ............................ 300
Geräusche nachstellen ................................................. 300
8.3 DasletzteBild:DasistdasEnde! ............................... 302
Das Ende des Kinderfilms ............................................ 302
Filmende mit Musik .................................................... 303
8.4 ShortStory–wennderFilmzukurzist ...................... 304
Foto-Effekt .................................................................. 305
8.5 LangeStory–langeGesichter .................................... 307
Episoden entbehren .................................................... 307
Kleinkram löschen ....................................................... 308
Framefucking .............................................................. 308
Multipicture ................................................................ 309
Inhalt
13
9 Power Editing – wenn es mal schnell gehen muss
9.1 Schnellundgut .......................................................... 312
Unter Zeitdruck ........................................................... 312
Digitalisieren ............................................................... 313
Rohschnitt ................................................................... 313
9.2 Rohschnittradikal ...................................................... 314
Immer feiner werden ................................................... 314
Auf dem Prüfstand ...................................................... 315
9.3 Informationentransportieren ..................................... 316
9.4 Feinschliffflott ........................................................... 317
9.5 KlassikerundExperiment ........................................... 318
Musik .......................................................................... 319
Kameraführung ........................................................... 319
Schnitt ........................................................................ 319
DieDVDzumBuch ............................................................... 321
Index ................................................................................... 323
5Storytelling
Erzählen Sie eine gute Geschichte.
E Wie nutze ich die Macht der Montage, um Geschichten gut zu erzählen?
E Wie kann ich fehlende Bilder und Kameraeinstellungen kaschieren?
E Welche Details sind wichtig, welche nicht?
E Wie kann ich die Story verdichten?
E Wie springe ich per Blende und Trenner zu einem anderen Thema?
5 Storytelling
154
Kaum etwas fesselt die Menschen so sehr wie eine spannend erzählte Geschichte. In diesem Kapitel bekommen Sie die wesent-lichen Werkzeuge, um Ihre Filme spannend und unterhaltsam zu gestalten.
Während es im Allgemeinen bei uns »Schnitt« oder vielleicht noch »Video-Editing« heißt, darf man neben diesen eher tech-nisch geprägten Begriffen die eigentliche Tätigkeit des Cut-ters oder Video-Editors nicht übersehen: Er erzählt mit seinem Schnitt eine Geschichte.
Schnitt ist das zentrale Werkzeug, wenn Sie einen Film herstel-len, der aus mehr als einer einzigen Kameraeinstellung besteht (gibt’s – nicht nur im Internet!). Daher finde ich den französischen Begriff »Montage« als Bezeichnung für die Zusammensetzung der Geschichte aus einzelnen Bildern und Szenen sehr zutreffend. Die Reihenfolge der Szenen entscheidet über den Inhalt und die Aus-sage der ganzen Geschichte! Wenn Sie Kameramann, Autor und Cutter in Personalunion sind, liegt es also ganz in Ihrer Hand, ob der Film langweilt oder begeistert. Um auf solch einem machtvol-len Instrument spielen zu können, sollten wir uns einmal die ein-zelnen Spielarten anschauen.
5.1 Montage der Abfolge
Hier wird eigentlich so geschnitten, wie alles wirklich passiert ist: erst A, dann B, dann C etc. Klingt langweilig, kann aber durchaus die Spannung erhöhen.
Kopfkino: Eine Hand füllt eine Flüssigkeit aus einem Röhrchen in eine Kaffeetasse. Gegenschuss: Die Hand im Vordergrund wird mit dem Röhrchen zurückgezogen, während im Hintergrund die Tür aufgeht. Schnitt: Ein Mann betritt seine Wohnung, setzt sich an den Tisch, hebt die Tasse an den Mund. Schnitt: Krankenwagen steht vor der Tür, Sanitäter rennen in das Haus.
5 Storytelling
Montage von Parallelen 5.3
155
Da wird nichts an der Reihenfolge verändert, aber der Inhalt und die schon fast monotone Montage können die Spannung erhö-hen. Dies ist als erzählendes Mittel eine feste Grundlage. Um eine Abfolge lebendig werden zu lassen, gibt es die grundlegenden Methoden des Anschlusses und des Gegenschusses.
5.2 Montage durch Anschlussschnitt und Gegenschuss
Diese Arten der Montage sind ebenfalls eine echte Basis des Schnitts. Sie dienen der zeitlichen oder räumlichen Auflösung einer Handlung. Durch den Perspektivenwechsel können Dyna-mik und Spannung erzeugt werden.
Beispiele für Anschlussschnitte haben Sie bereits reichlich in Kapitel 4, »Der erste Schnitt – die ersten Bilder«, gesehen. Bitte verwechseln Sie ihn nicht mit der Abfolgemontage. Dort gesche-hen mehrere Aktionen, während der Anschlussschnitt in verschie-denen Abschnitten ein und derselben Aktion verwendet wird und diese in unterschiedliche Perspektiven (mit unterschiedlichen Bedeutungen) auflöst. Der Anschlussschnitt kann dann schwer werden, wenn die passenden Bilder einfach fehlen. Im Abschnitt »Anschlussproblem lösen« auf Seite 164 bekommen Sie Hilfestel-lungen anhand eines Beispiels dazu.
Den klassischen Gegenschuss sehen Sie im Studio – Interviews mit mehreren Kameras: Der Protagonist erzählt Bewegendes aus seinem Leben. Zeigt der Interviewer eine heftige Reaktion, wird auf dessen Kamera umgeschnitten. Das lockert die ermüdend sta-tische Kameraeinstellung des Gastes auf und gibt dem Kamera-mann Zeit z. B. für einen kleinen Zoom oder um die Schärfe zu korrigieren. Bei gesetzten O-Tönen werden diese Reaktionen (und z. T. Fragen) des Interviewers einfach nachgedreht.
5.3 Montage von Parallelen
Hier werden Handlungsstränge so montiert, dass ihre zeitliche oder inhaltliche Parallelität offensichtlich wird. Allerdings treffen sich die Parallelen bei dieser Art der Montage nie.
Kopfkino
Ihr Sohn (sofern Sie einen haben) läuft mit der Schultüte in der Hand vor der Kamera zum Schulge-bäude. Umschnitt auf die Tür, die von einer kleinen Hand geöffnet wird. Schnitt: Ihre Tochter (siehe oben) läuft auf die Schule zu, nimmt ihre Schultüte in den anderen Arm, um die Tür zu öff-nen. Schnitt: Ihr Sohn sitzt zum ersten Mal in einem Klassenzimmer. Schnitt: Ihre Tochter auch. So kann das immer weiter gehen, weil sich die beiden Kinder zwar räumlich Parallelen lie-fern, zeitlich aber in die-ser Szene nicht treffen müssen (außer auf dem Schulhof oder wenn Sie Zwillinge haben).
5 Storytelling
156
Schauen Sie sich den Film »Gecko-Glas.mp4« im Ordner Filme an. Nach dem O-Ton über das Bestreben des Glases, sich zu einer Kugel zusammenzuziehen (TC 01:41:12), schneide ich ohne Bedenken auf einen Schwenk von einer bunten Glasplatte im Brennofen auf Daniela Reiher, die diesen Ofen programmiert.
Eigentlich passen diese Bilder thematisch nicht zueinander. In Situationen, bei denen zwei Themen zeitlich und räumlich offen-sichtlich auseinanderliegen, sollte ich einen bildlichen Übergang in Form einer Blende oder aber einen »Trenner« wie zum Beispiel einen Kamerawischer verwenden.
Off-Texte als Hilfsmittel
Warum das trotzdem ohne Trenner geht? Weil ich an dieser Stelle im Off sagen werde: »Während die Perle fertiggestellt wird, wird Daniela Reiher den Ofen programmieren, denn er braucht zwei Stunden, um auf Betriebstemperatur zu kommen.« Hier dient also der Off-Text als Erklärung für den Sprung zwischen den Parallelen. Sollten Sie keinen Off-Text verwenden wollen, empfehle ich Ihnen dringend zu einem ausdrucksstarken Trenner.
Sicherlich ist diese Sequenz nicht ganz der Wahrheit entspre-chend montiert, verdichtet den Film aber ein wenig, weil mehr geschieht, ohne dass man es sieht. In unserem Fall kann man es aber noch hören – was will man mehr!
Bilder und Atmo angleichen
Dabei springe ich nicht zwischen beiden Aktionen Bild für Bild hin und her. Das wäre eindeutig zu schnell für den Zuschauer an dieser Stelle, weil das Thema keine große Geschwindigkeit her-
Abbildung 5.1 E Themenwechsel durch zeit-liche Parallelen
Parallelen nutzen
Sie erhöhen durch die Parallelmontage die Dich-te und Abwechslung in Ihrem Film.
Montage von Parallelen 5.3
157
gibt. Den »Druck« durch ständige Ortswechsel zu erhöhen, wäre nur dann gerechtfertigt, wenn an dieser Stelle Hektik ausbrechen würde. Da das Gegenteil der Fall ist, soll die Kamera noch für vier zusätzliche Bilder auf Daniela Reiher bleiben, wie sie den Ofen programmiert und die Schale schon darin liegt. Leider habe ich hier zu wenige Bilder von der Situation, also muss ich welche woanders »klauen«.
Fündig werde ich bei »Flasche_schleifen 04.avi«, wo ich ein schönes Superclose von Daniela Reiher habe (Ordner Zugeschnit-ten_Gecko-Glas). Die Einstellung löst den Kopf völlig vom Hin-tergrund und der eigentlichen Tätigkeit, sodass ich sie problemlos hier verwenden kann. Einzig die Bildfarbe fügt sich nicht ganz rei-bungslos zwischen die anderen Bilder. Diejenigen, die das stört, mögen bitte das Gamma etwas höherschrauben. Für alle ande-ren: Passt schon.
Zu guter Letzt muss noch an der Audiospur gebastelt werden. Das Schleifgeräusch des Superclose passt nicht zu der Ofen-Situation. Also wird das Audio des Clips »Flasche_schleifen 04.avi« in der Sequenz gelöscht und die Atmo von »TemperaturEingabe_2.avi« unter den Flasche-schleifen-Clip gezogen. So erhalten Sie eine kontinuierliche Atmo-Spur, welche die beiden Bilder zusätzlich verbindet.
Aber auch die Atmo der ganzen Ofenprogrammier-Strecke reicht mir nicht aus. Hier lege ich zusätzlich die Atmo aus einem Perlenclip (»Perle_6.avi«) darunter, damit man im Hintergrund noch das Fauchen des Brenners hört – beide Aktionen finden schließlich im gleichen Raum und angeblich zur gleichen Zeit statt. Würde ich das Audio nicht derartig bearbeiten, wäre ein wichtiges Indiz der Parallelität verloren, was manchen Zuschauer irritieren
H Abbildung 5.2 Zwischenschnitt als Rettung
Zusammenhänge schaffen
Aktionen, die zeitlich voneinander getrennt aufgenommen wurden, kann man durch Ver-schmelzung der Atmos akustisch – und somit lo-gisch – verbinden.
5 Storytelling
158
könnte. Und das wollen wir doch genauso wenig wie ihn darauf aufmerksam machen, dass nicht alles, was er im Fernsehen sieht, auch hundertprozentig stimmt …
Es ist schon eine ziemliche Fummelei, aber sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt! Und das alles nur, um eine parallele Mon-tage vorzunehmen. Aber anspruchsvoller Schnitt beansprucht hauptsächlich den Editor und nicht den Zuschauer!
Die beiden Aktionen der Protagonistinnen gehen parallel noch ein wenig weiter. Nach dem Programmieren des Ofens und dem bunten Glas schneide ich auf die Perle zurück, die jetzt fertig ist. Der Atmo-O-Ton »Fini!« ist wunderschön, ich lasse ihn aber im Atmo-Pegel (also etwas leiser als 0 dB), da er sonst zu sehr rauscht. Die Perle wird dann in den Sandtopf gesteckt.
Das Erzähltempo erhöhen
Nun könnte ich, wenn ich denn wollte, auf den heißen Ofen schneiden und zu einem der Höhepunkte des Films kommen: dem »Glasziehen« der bunten Glasplatte im über 930 °C heißen Ofen. Will ich aber nicht – so schnell heizt der Ofen nicht hoch, und ich möchte mich ja auch bei Kennern der Materie nicht blamieren.
Stattdessen wird ein neues Fass aufgemacht, genauer: eine Flasche. Auch der Sprung vom Perlentopf zur Glasflaschen-bearbeitung gelingt über eine Montage von Parallelen, der zeit-liche Zusammenhang wird im Off-Text geliefert: »Währenddessen
Abbildung 5.3 E Perle im Sandtopf
Story verdichten
Wenn Ihre Zielgruppe über acht Jahre alt ist, müssen Sie für eine hohe Erzähldichte sorgen. Par-allelen eignen sich beson-ders dazu, weil Sie dann mindestens zwei Hand-lungsstränge gleichzeitig verfolgen und so dem Zuseher gefühlsmäßig doppelt so viele Informa-tionen geben.
Montage von Parallelen 5.3
159
ritzt Daniela Reiher eine Proseccoflasche an, um deren Hals abzu-sprengen.«
Hier könnte ich schon verraten, was daraus später werden soll. Tu ich aber nicht – Sie erinnern sich noch an das Konzept des Films? Und damit es nicht langweilig wird, schicken wir gleich einen O-Ton hinterher, damit der Zuschauer erklärt bekommt, wie die »Sprengung« nun vor sich geht. Bettina Schneider geht auf den Ritz an der Glasoberfläche ein, darum wollen wir den auch sehen. So schneide ich also auf die Aktion von Daniela Reiher. Der O-Ton geht im Off weiter, während die Vorbereitungen laufen.
Das erhöht das Erzähltempo, und nach dem O-Ton wird der Fla-schenhals abgesprengt. Das ist relativ dicht, der Zuschauer hat also erst einmal eine kleine Pause verdient – geben wir sie ihm. Die »Sprengung« soll frei stehen – ohne Text im Off. Ich möchte die Zuschaueraufmerksamkeit ohne Ablenkung auf dem Flaschenhals haben, damit das leise »Knick«-Geräusch schön herauskommt. Danach wird eines der fertigen Objekte von Bettina Schnei-der präsentiert: ein Trinkglas. Bitte im Hinterkopf behalten: Wir schneiden eigentlich Parallelen.
Durch die Demonstration weiß der Zuschauer, wohin es geht, und das nimmt Spannung und Fahrt heraus: Die Pause ist da.
Bei TC 03:04:00 habe ich mir eine kleine Schweinerei erlaubt: Ich verwende unter dem Glasdrehen-Bild eine andere Atmo mit
F Abbildung 5.4 Umschnitt auf die Aktion von Daniela Reiher
5 Storytelling
160
einem Impuls (da ist irgendetwas auf den Tisch gefallen), um die Neugier des Zuschauers wieder zu wecken. Es sind ja schließlich zwei Personen im Raum, und während der Glasvorführung geht es mit der Bearbeitung der blauen Proseccoflasche weiter. Der Rand des abgesprengten Unterteils wird jetzt geschliffen. Das ist wie-der Grund genug, um in wenigen Anschlussschnittchen den Glas-rand glätten zu lassen.
G Abbildung 5.5 Trinkglas
G Abbildung 5.6 Handlungsstrang Flasche
Fehlende Kameraeinstellungen überbrücken
»Ich kann ja nicht überall sein« ist eine Binsenweisheit, die auch beim Dreh gilt. Es gehört zum Schnittalltag, dass man nicht alle Einstellungen so hat, wie man sie sich wünscht. Um den Fluss des Films nicht zu stören, können Sie in der folgenden Situation unbekümmert ein oder mehrere Bilder wählen, die zwar nicht der Chronologie entsprechen, aber gut zur Szene passen. Hier sind wir an einer Stelle, wo das nötig ist, denn leider habe ich kein neutrales Bild zu dem Thema, um zu den nächsten Stationen des Herstellungsprozesses – Bekleben und Sandstrahlen – überzuge-hen. Ein Klassiker wäre der Tisch gewesen, auf den die blaue Vase in ihrer Rohform gestellt wird.
Nach (wirklich!) mehreren Sekunden der Selbstgeißelung und mehreren Stunden (ebenfalls wirklich!) der Materialsuche kam dann doch noch das erlösende Bild, das ich bei TC 03:34:11 ein-schneiden konnte: Frau Reiher beugt sich über das Glas. Dass sie da bereits an einem anderen Arbeitsplatz im Raum ist, stört nicht,
Kamerafehler verdecken
Wenn Sie einen schönen Film herstellen möchten, verraten Sie dem Zu-schauer nicht, was beim Dreh alles schief gegan-gen ist. Eine Methode, fehlende Bilder oder an-dere Kamerafehler zu überdecken, ist die Ver-wendung von Schnittbil-dern, die eigentlich aus ganz anderen Stellen des Rohmaterials stammen.
Montage von Parallelen 5.3
161
weil dieser Schnitt ein Anschlussschnitt sein könnte. Ein wenig peinlich hingegen ist, dass sie auf einmal keine Schürze mehr trägt – das ist schon eher zu bemerken. Damit dieser Sprung aber nicht zu sehr wehtut, schaffe ich einen zusätzlichen Übergang auf der Audio-Ebene.
Ich lasse den Ton der Schleifmaschine in die nächsten Bilder hin-einragen. Die Schleifmaschine braucht sehr lange zum Auslaufen, und das Auge verzeiht offensichtlich viel, wenn ihm das Ohr gut zuredet. Auch nach dem Wegsprung aus der Nahen in die Halb-totale lasse ich die Maschine noch ein wenig weiterlaufen, dann muss aber gut sein.
So schnell, wie das Bekleben des Glases geschnitten ist, kann es in Echtzeit nicht vor sich gehen. Da könnte sich der Zuschauer auf den Arm genommen fühlen. Um davon abzulenken, lege ich gleich einen O-Ton hinten an, der charmanterweise erklärt, was als Nächstes kommt. So können wir mit einem fröhlichen Pfeifen auf den Lippen (persönliche Melodie-Empfehlung: First Cut is the Deepest) zur nächsten Station gehen: dem Sandstrahlen.
F Abbildung 5.7Tonüberhang
Unterschied zur Parallelmontage
Noch einmal: Es handelt sich nicht um eine Paral-lelmontage (siehe Ab-schnitt 5.5), da die ver-schiedenen Aktionen der Künstlerinnen nicht zu-sammentreffen, wie es zum Beispiel bei der Her-stellung zweier Details für ein größeres Objekt der Fall wäre. Durch die Montage von Parallelen werden nur mehrere Vor-gänge zeitlich paralleli-siert: die Perlenherstel-lung, das Aufheizen des Ofens, die Vasenherstel-lung. Kein Höhepunkt, keine Kumulation an einem Punkt.
F Abbildung 5.8Ortswechsel durch Perspek-tivenkontrast
5 Storytelling
162
Erst hier sehen wir beide Protagonistinnen in ein und derselben Situation. Daraus folgt, dass ab hier die parallele Montage been-det ist.
Nach dem O-Ton funktioniert der harte Schnitt auf das Close, weil Daniela Reiher nicht erkennbar im Bild ist, obwohl sie das blaue Glas im zweiten Bild selber sandstrahlt: Montage der Abfolge, kennen Sie schon. Bildlich hilft dabei, dass die beiden Bilder ein ordentlicher Perspektivenkontrast trennt.
Zunächst regiert auch hier der Anschlussschnitt, aber bei TC 04:01:07 (nach dem Close auf die Hand beim Sandstrahlen) gibt es einen Stolperstein: Wie komme ich heil von der Nahen in die Halbnahe? Die Sandstrahlaktion von Daniela Reiher ist ganz offen-sichtlich im Close nicht zum Ende gekommen, und trotzdem öff-net Bettina Schneider die Tür, ohne dass ein Schwall Sand heraus-kommt. Das passt also zeitlich nicht wirklich zusammen.
Stellen Sie sich einen Ball vor, der von der Kamera verfolgt von links nach rechts durchs Bild hüpft, und in dem Moment, in dem er gerade wieder auf dem Boden aufkommt, schneiden Sie auf ein Superclose, wie der Ball weiterrollt. Brrrrrr.
Die Situation beim Sandstrahlen ist aber eine andere: Wor-auf es ankommt, haben wir close gesehen (Hände und zukünftige Vase). In der Halbnahen ist der Schwerpunkt unseres Interesses jedoch nicht zu sehen. Wir sehen auch nicht, wie der Sandstrahl aufhört zu pusten. Aber wir können es hören! Und das rettet mich in diesem Fall vor einer größeren Suchaktion wie oben. Ich ziehe den Ton vom Close für genau einen Sandstrahl – »Pft« – unter das Halbclose. Wenn Sie möchten, stellen Sie sich auch an dieser Stelle ein leises und diabolisches Kichern des Cutters vor. Schnei-den Sie dieses aber bitte nicht rein.
Bilder erzeugen
Wenn Ihnen ein sehr wichtiges Bild fehlt, ver-suchen Sie es, wie hier, durch einen Atmo-Ton zu »erzeugen«. Denn der Zuschauer glaubt nicht nur, was er sieht, sondern auch, was er hört!
Abbildung 5.9 E Audio-Überlappung als Rettung
Montage von Parallelen 5.3
163
Auf jeden Fall haben Sie nun genau gehört, dass der Sandstrahl zu Ende ist. Wie schön!
Kopfkino: Ihr erster Krimi soll auch für Kinder und Jugendli-che unter zwölf Jahren geeignet sein. Sie dürfen also z. B. kein Blut zeigen. Wie können Sie trotzdem den fast obligatorischen bösen, bösen Mord zeigen? Indem Sie den Schuss entweder aus der Per-spektive des Opfers zeigen oder – wenn Sie das nicht gedreht haben – indem Sie z. B. in eine Außentotale des Mordzimmers schneiden und einen gedämpften Schuss drunterlegen. Und schon ist die Szene verträglich und verständlich.
Weiter in unserem Film. Da kommt er, der optische Klassiker für jedes handwerkliche Endprodukt: Tisch neutral, Hand stellt Objekt drauf, und nun soll bewundert werden. Die Aktion ist mit dem fertigen Produkt zu einem befriedigenden Ende gekommen.
Trenner durch Schwarzblende
Aber die Story, die hier erzählt wird, legt noch einen drauf. Auch der Flaschenhals soll verwertet werden. Der Einstieg dazu ist die Einstellung, in der Daniela Reiher die Flasche vom Plattenteller nimmt, umdreht und einritzt. Sehr nett, geht aber nicht, weil Frau Reiher noch mit dem unteren Teil der Flasche beschäftigt war. Was bisher als Verbindung funktioniert, sollte ich hier also lieber vermeiden, da ich ja gar nichts verbinden will. Jetzt darf ja sogar ein wenig Zeit verstrichen sein, damit dem Zuschauer der Hauch einer – natürlich nicht zu langen – Pause gegeben wird.
Was nun? Um klar darzustellen, dass es sich um einen neuen Abschnitt im Leben der Glasflasche und in unserem Film handelt, brauchen wir einen Trenner.
Vielleicht einen fluffigen Videoeffekt à la »Glas zersplittert« oder »Riss-Defokus« mit abschließendem Grobpixeln? Igittigitt, warum sollte es so etwas sein? Es zersplittert nichts, es wird auch nichts aus unserem Film gerissen, und die Glaskünstlerinnen ver-fallen auch nicht in Hektik.
Wie wäre es dann mit der guten alten Schwarzblende, beste-hend aus einer Abblende ins Schwarz und einer Aufblende von dort ins nächste Bild? Sie ist ein charmanter Helfer in vielen Lebenslagen des Schnitts, weil sie fast völlig neutral ist.
Fehlende Bilder herstellen
Trotz der sensationellen Entwicklung der Video-Technologie können nur 3D-Spezialisten wirklich Bilder »herzaubern«. Oft reicht aber ein einfacher Trick beim Ton, um feh-lende Bilder zu ersetzen. Der zeitliche Aufwand ist bedeutend geringer.
Weitere Trenner
Die Schwarzblende ist nur eine mögliche Art, zwei Filmteile zu trennen. Ein paar Beispiele für Trenner werden am Ende dieses Kapitels in Ab-schnitt 5.9 ausführlicher besprochen.
5 Storytelling
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»Fast« nur deshalb, weil sie auch ein Symbol für Trauer, Abschied, Ende und ähnlich belastete Situationen sein kann. Muss sie aber nicht, und deswegen kommt sie an dieser Stelle hinein (irgendei-nen Vorteil muss es ja haben, wenn man sich schon so viel Arbeit macht, also darf man sich auch den Effekt selbst aussuchen!). In der erträglichen Länge von 15 Frames wird die Schwarzblende auch nicht so bedeutungsschwanger, dass man sich Sorgen um die arme blaue Flasche machen muss. Bei einer Blendenlänge von 40 Frames wäre das schon eher der Fall, vielleicht noch durch ein bedrohlich wirkendes einsekündiges Schwarzbild danach ver-stärkt … da klappern die Zähne! Also drauf mit der kurzen Blende, und siehe – alles ist gut.
Anschlussproblem lösen
Der nächste Teil des Films ist wieder klassischer Anschlussschnitt. Auch hier gibt es natürlich eine Reihe kleiner Probleme, die aber schnell in den Griff zu bekommen sind.
Das Anschlussproblem bei TC 04:20:01 ergibt sich daraus, dass der Flaschenhals nach dem Einritzen umgedreht wird. Da ich aber in der Detaileinstellung war und Frau Reiher nicht ständig bit-ten wollte, alles zweimal zu machen (ja, auch ich habe gutmü-tige Momente beim Drehen), wird die Flasche im Originalmate-rial umgedreht, während ich fröhlich mit der Kamera durch die Gegend rudere, um in die nächste Einstellung zu kommen – nicht unbedingt ein fesselnder Anblick, das Rudern natürlich.
Daher nehme ich jetzt als nächstes Bild eine Einstellung, die schon davor auf dem Band ist, nämlich, wie die Hand vom Flaschenhals genommen wird. Das passt so einigermaßen (auch wenn es nicht
Schnittprobleme mit Videoeffekten lösen
Die Rettungsleinen des eiligen Cutters sind oft Videoeffekte, die Bilder vergrößern, spiegeln oder einfach von Materialfeh-lern ablenken.
Abbildung 5.10 E Einstellungswechsel kaschieren
Montage von Parallelen 5.3
165
wirklich ein perfekter Anschlussschnitt ist), weil ich die Szene mit dem Ritz in der Bewegung geschnitten habe. Es ist also kein goldener Schnitt, ich werde dafür auch sicherlich keinen Oscar gewinnen, aber diese Methode hilft schnell und in erträglicher Qualität. Dann geht es in bekannter Weise weiter.
Wegsprung
Kleines Detail am Rande: Der Ton bei TC 04:27:03 ist ein wenig vorgezogen und eingeblendet, damit man hört, wie der Brenner zu zischen beginnt. Dann heißt es: Laufen lassen, denn alle wollen ja noch einmal sehen, wie so ein Glas zerspringt, ohne dass gleich einer schimpft. Leider dauert diese Einstellung länger, als mir lieb ist. Bis das Glas springt, ist ja alles noch spannend, aber dann dau-ert es noch mal etwa acht Sekunden, bis sich wieder etwas tut (die Hand dreht den Brenner weg). Angenehmerweise habe ich in dieser Zeit etwas aufgezogen, sodass ich einen Wegsprung wagen kann:
Der Profi achtet sogar hier noch auf den richtigen Anschluss der Flaschenrotation: Als Anhaltspunkt dient der Ritz, dessen Ende sich jetzt auf der linken Seite der Flasche befindet.
Kamerazufahrt simulieren
Auch bei dem nächsten Schnitt fordert das Kameramaterial den gerissenen Cutter: In der Gegend von TC 04:54:11 wird zwar der Flaschenhals vom Drehteller genommen, aber leider nicht ganz aus dem Kamerabild. Ein professioneller Kameramann hätte dies natürlich sofort gemerkt und in mittlerer Geschwindigkeit auf den verbleibenden Glasrest gezoomt. Bin ich nicht und habe ich nicht,
F Abbildung 5.11 Wegsprung
Kaschieren per Audio
Wenn Sie sich das Premi-ere-Pro-Projekt anschau-en können, werden Sie sehen, dass ich den Ton verblendet habe. So ver-bindet auch die Audio-Ebene diese beiden Bil-der. Probieren Sie es aus: Löschen Sie die Tonblen-de – der Unterschied ist erschreckend.
5 Storytelling
166
also hier auch für mich Abzüge in der B-Note und eine Fleißauf-gabe im Schnitt.
Man kann – innerhalb gewisser Grenzen – mit den digital ver-fügbaren Videoeffekten eine Kamerazufahrt simulieren. In diesem Fall muss das sogar geschehen, damit dieser Flaschenhals endlich aus dem Bild verschwindet, weil er als Nächstes geschliffen wird. Der Schnitt bei TC 04:54:21 darf also nicht so aussehen wie in Abbildung 5.12.
Wie soll der Flaschenhals so schnell (innerhalb von 40 Milli-sekunden, um genau zu sein) vom Plattenteller in die Hand von Bettina Schneider und in die Reichweite des Schleifgerätes sprin-gen? Eben.
Deshalb verwende ich den Effekt »Bewegung« in zweierlei Hin-sicht: Das Bild wird auf 160 % vergrößert, und der rechte Bild-rand wird durch eine horizontale Bewegung aus dem Bildbereich geschoben. Dann warte ich noch ein paar Frames (dass dabei die Hand – ohne Flasche – ins Bild kommt, ist zwar nicht schön, aber eindeutig das kleinere Übel, da sonst das Bild mit dem Flaschen-rest zu kurz steht) und schneide dann erst auf die Zufahrt durch das Regal auf die Schleifarbeit, wie in Abbildung 5.13 zu sehen.
Abbildung 5.12 E Schlechter Stil durch unlogi-schen »Objektsprung«
Überflüssige Teile entfernen
Auch hier kann eine Bild-vergrößerung unliebsame Teile aus dem Bild schie-ben.
Abbildung 5.13 E Besserer Stil: Vergrößerung des linken Bildes durch eine »Zufahrt«
Montage von Parallelen 5.3
167
Hier ziehe ich – auch wenn es inhaltlich unlogisch ist – die Atmo der Schleifarbeit etwas vor, um einen einigermaßen erträglichen Tonübergang zu schaffen. Löschen Sie die Audioblende – das ist nicht wirklich gut.
Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, die Schleifarbeit dis-kret unter den (Schneide-)Tisch fallen zu lassen, da wir ja auch schon bei der Vase gesehen haben, wie so etwas aussieht. Dann wird sich der Betrachter der Szene, in der der Flaschenhals auf ein Stück Glas geklebt wird, aber wundern, warum man sich an dem Glas nicht schneidet und wieso die Sprengkante so unglaublich gerade geworden ist. Geht also nicht – die Schleiferei kommt rein, und gut ist.
Nicht ganz so geglückt ist leider der nächste Schnitt: Nachdem Bettina Schneider den Flaschenhals geschliffen hat, kommt aus der neutralen Einstellung mit dem Holz-Glas-Objekt Daniela Rei-her von rechts und hat eben diesen Flaschenhals in der Hand.
Na ja, schön ist anders. Eigentlich hätte ich Bettina Schneider die Flasche auf den Tisch stellen lassen sollen, und Daniela Reiher hätte dann weitermachen können, aber Bilder herzaubern kann ich im Schnitt nun auch nicht. Zumindest keine, die die hohe Auf-lösung und die Echtzeit der Realität haben.
Clips spiegeln
Dafür gibt es dann einen O-Ton von Frau Reiher und ein paar schöne Bilder, wie sie den Flaschenhals auf einem Glasquad-rat festklebt. Einzige schnitttechnische Besonderheit hier ist der Clip ab TC 05:30:13. Der ist horizontal gespiegelt, damit die UV-Lampe von rechts gesehen hinter dem Flaschenhals ist. Das muss ich so machen, damit der Anschlussschnitt bei TC 05:36:06 funk-tioniert, da ist die Lampe nämlich bereits hinter der Flasche. Das sieht man in Abbildung 5.14 und 5.15.
Übersehen Sie schon einmal Details!
Die folgenden Schnitte waren nicht so problematisch, man darf aber offen gestanden auch nicht genauer hinschauen, sonst muss man sich schon wundern, warum z. B. auf einmal die UV-Lampe vom Tisch und aus der Hand verschwunden ist. Ich darf Ihnen ein
5 Storytelling
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Geheimnis verraten: Im Schnitt geschehen seltsame Dinge, die an Wunder grenzen! Allein das Zentrierkreuz, wie es vom Glas ver-schwindet – ganz mysteriös. Aber wir sind ja unter uns.
Bitte seien auch Sie bei solchen Details nicht zu pingelig, sonst kann so ein Schnitt ewig dauern. Der Mehrzahl der Zuschauer fal-len solche Details nicht auf. Der leidensfähige Rest hat den Lapsus nach drei bis vier guten Schnitten wieder vergessen.
Spannung erneuern
Mit entsprechender musikalischer Unterstützung kann man jedem Zuschauer suggerieren, dass an dieser Stelle die Geschichte zu Ende ist. Etwas schwieriger ist es, ihn jetzt noch bei Laune zu halten. Wir haben schließlich noch was im Ofen – die bunte Glas-scheibe. Und die wird als Nächstes bearbeitet. Das ist auch gut so, denn nach der Fertigstellung des Kerzenleuchters muss etwas kommen, was den Zuschauer bildlich dabeibleiben lässt. Wir wol-len jetzt schließlich keine Gähner hören, nur weil das so spannend avisierte Glasobjekt »nur« ein Kerzenständer ist.
Abbildung 5.14 E Die falsche Position der UV-Lampe zur Flasche …
Abbildung 5.15 E … ist durch Spiegeln korri-gierbar.
G Abbildung 5.16 Der fertige Kerzenständer
Montage von Parallelen 5.3
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Ein zentrales Objekt der menschlichen Faszination ist Feuer. Wir können zwar gerade nicht mit offenem Feuer dienen, aber so einen Brennofen, der bei ca. 930 °C fröhlich vor sich hin glost, dürfen wir schon mal als Hingucker gelten lassen.
Damit also klar ist, worum es jetzt geht, blende ich als Nächstes auf die Temperaturanzeige. Ja, ich blende. Und: Ich blende sogar wieder heraus aus der Temperaturanzeige! Nicht, dass meine Sit-ten verweichlichen – hier sind Blenden tatsächlich einmal besser als harte Schnitte.
Erstens mögen die Blenden einen Themenwechsel symbolisie-ren, was ja auch zu der Temperaturanzeige passt, und zweitens sehen harte Schnitte hier nicht so gut aus, weil die Temperaturan-zeige allein ist. Es gibt kein unterstützendes Bild, das sich erklärend zu ihr gesellt. Die Temperaturanzeige ist sozusagen ganz allein auf der Bühne unseres Films! Damit dem feuchten Auge des Betrach-ters aber klar wird, dass es dennoch einen Bezug gibt, blende ich.
Die darauf folgende Szene bringt ordentlich Spannung rein: Daniela Reiher fordert Bettina Schneider mehrmals auf, die Hand aus dem Ofen zu nehmen, weil sie glaubt, dass der Handschuh brennt. So etwas kann den Puls des Zuschauers schon leicht erhö-hen. Besonders dann, wenn man vorher »verrät«, dass man sich dem geöffneten Ofen nur mit Bekleidung aus Baumwolle nähern darf, da Kunstfasern sofort schmelzen würden. Das sollte als Span-nungsspitze reichen. Die verschiedenen parallelen Schichten des Glases werden dann mit einem Stahlhaken ineinandergezogen. Da kein Mensch diese Hitze auf Dauer aushält, muss das in meh-reren Durchgängen geschehen. Zum Schluss wird die Glasplatte »abgeschreckt«, indem der Ofen so lange geöffnet wird, bis er auf 540 °C abgekühlt ist. Auch hier blende ich in die Temperaturan-zeige ein und wieder aus – in der Hoffnung, dem einen oder ande-ren Zuschauer andeuten zu können, dass an dieser Stelle recht viel Zeit vergeht.
Fehlende Bilder erklären
Dieser Teil der Schalenherstellung wird durch den O-Ton »Jetzt muss das Kindchen ruhen« abgeschlossen. Da ich leider den Prozess des Schalebiegens nicht filmen konnte (der Kühlprozess dauert zweimal 24 Stunden), muss ich das auch an dieser Stelle
G Abbildung 5.17 Blende als Symbol für vergan-gene Zeit
5 Storytelling
170
der Geschichte zugeben. Es bleibt also nichts anderes, als nach einer Schwarzblende zu erzählen, dass der Abkühlprozess einen Tag gedauert hat und die Glasplatte dann zwischen zwei hohen Schamottsteinen erhitzt und dadurch zur Schale gebogen wurde, die dann wieder 24 Stunden braucht, um auf Zimmertemperatur abzukühlen.
Das Resultat dieses Prozesses hingegen konnte ich sehr wohl wieder drehen, also kommt die fertige Schale auch noch in den Film. Da jetzt ein respektables Endprodukt abgefeiert wird und mir so langsam die Themen ausgehen, ist es an der Zeit, den klei-nen Film zu Ende zu bringen.
5.4 Grafische Montage
Als »krönenden Abschluss« des Films habe ich mir eine Montage-art ausgesucht, die man normalerweise aus dem künstlerischen Kurzfilm oder im Fernsehen von Trailern und ähnlichen Produkten kennt: die grafische Montage.
Ungefähr viermal im Jahr wechseln die meisten Fernsehsen-der die grafische »Verpackung« ihrer Trailer, zum Beispiel bei den Werbetrennern. Da gibt es dann lustige Oster-, heiße Sommer-, romantische Herbst- und weihnachtlich-verspielte Winterkampa-gnen, die den Sender jahreszeitlich korrekt einkleiden und den Zuschauer auf das kommende, zur Jahreszeit passende Programm einstimmen sollen.
Und oft gibt es einen Riesentrailer, der die Spitzenprodukte des Programmeinkaufs möglichst marketinggerecht dynamisch und zielgruppenrelevant präsentiert. Schauen Sie sich einen solchen Trailer einmal mit Genuss und wachem Schnittauge im Fernse-hen an.
Da geht es nicht um viel Inhalt, sondern um den »Boah!«-Effekt. Und den erreicht man nicht nur durch gutes Storytel-ling, sondern auch durch die Auswahl der zu montierenden Bilder nach grafischen Gesichtspunkten. Da werden Bewegung, Farbe, O-Töne und räumliche Aufteilung wichtiger als der filmische Kon-text. Hier ist ein Video-Editor in seinem Element, denn Schnitt, Grafik und Musik sind bei der grafischen Montage die wichtigs-
Letzte Rettung
Wenn keine der hier ge-nannten Hilfen funktio-niert, dann weisen Sie im Off-Text darauf hin, warum Sie keine Bilder haben. Das ist manchmal besser, als ganze Filmteile wegen eines fehlenden Bildes wegzuwerfen oder den Zuschauer zu ver-wirren.
Grafische Montage ist themenabhängig
Diese Montageform ist also vielleicht nicht die richtige für einen schö-nen Urlaubsfilm. Aber wenn Sie einen Abend in der Hoteldiskothek ge-dreht haben, ist es genau das Richtige. Probieren Sie’s aus! Dieser Teil wird sicherlich einen der Hö-hepunkte Ihres ganzen Films darstellen. Es ist alles drin, was unterhält: Tempo, schöne Bilder, grafisch aktive Bewegun-gen und Lichter, gute Musik, zappelnde Men-schen – und alle sind glücklich.
Parallelmontage 5.5
171
ten Zutaten. Bitte versuchen Sie einmal, Ihren Urlaubsfilm in die-sem Stil zu schneiden. Sie werden folgende Erfahrungen machen:1. So eine Art der Montage ist unglaublich zeitaufwendig im Ver-
gleich zum Resultat.2. Die Urlaubserlebnisse sind so nicht erzählbar.3. Wenn Sie gut sind mit der Kamera, brauchen Sie für 45 Sekun-
den Film ca. zwei Stunden Rohmaterial.4. Der Urlaub war wohl sehr kurz.
Am Ende des Films über Gecko Glas zeige ich Ihnen ein kleines Beispiel für eine grafische Montage. Bei TC 08:07:08 geht’s los – mit einer Schwarzblende. Somit ist dem geneigten Zuschauer klar: »Okay, jetzt kommt etwas Neues«. Bitte denken Sie daran, dass es mir hier nicht nur um die einzelnen Bilder geht, sondern auch um die Montage der Bilder miteinander und zur Musik.
Dieser Teil ist extrem auf die Musik zugeschnitten und die Musik den Bedürfnissen dieses Schnitts angepasst. Das geht sozusagen Hand in Hand. In Kapitel 6, »Spannung erzeugen und aufrechter-halten«, werde ich die verwendete Methode für den Musikschnitt näher erläutern und in Kapitel 7, »Der Feinschliff – Effekte für Ihren Film«, die kleinen Tricks und Kniffe, mit denen man Bilder effektvoll aneinander montiert.
5.5 Parallelmontage
Einer meiner Lieblinge, um Spannung und Dynamik zu erzeu-gen, ist das »Gegeneinanderschneiden« von Prozessen, die sich an einem bestimmten Punkt (gern auf recht dramatische Weise) treffen. So richtig schön gemein finde ich den Trick, mehrmals hin-tereinander parallel zu montieren, immer vorhersehbar zu kumu-lieren und dann bei der dritten oder vierten Sequenz eine völlig unerwartete Auflösung zu bieten. Danach können Sie mit dem Zuschauer machen, was Sie wollen – er wird Ihrer sein.
Bitte verwechseln Sie die Parallelmontage nicht mit der Mon-tage von Parallelen. Parallelen (über-)schneiden sich nicht, außer in der Unendlichkeit – das würde einen langen Film geben. Die Parallelmontage hingegen springt immer wieder zwischen solchen Szenen hin und her, die später aufeinandertreffen und so ihren
G Abbildung 5.18 Ausschnitte aus der grafischen Montage
Fachbegriffe
Die Parallelmontage nennt man auch alternie-rende Montage oder cross cutting.
5 Storytelling
172
Zusammenhang verraten. Das dient der Erhöhung der Spannung oder einfach der Verblüffung des Zuschauers.
5.6 Konstruktivistische Montage
Allein das Wort … Aber gut, es gibt sie. Und ja, sie hat was, auch wenn sie einen schrecklichen Namen hat. Die Rede ist von einer Montage, die fast nur aus Close-Einstellungen besteht. Das ist eindeutig nicht trivial, denn das Bild soll nach wie vor nicht sprin-gen, auch nicht über die Achse. Warum macht man dann so etwas überhaupt? Die Idee dahinter ist die Einbeziehung des Zuschauers in die Handlung, indem ihm Informationen vorenthalten werden! Eigentlich eine kleine Schweinerei, aber es gibt sicher Momente, wo das auch von den Zusehenden genossen wird.
Ich persönlich habe den Verdacht, dass diese Montageart auch aus der Not heraus geboren sein könnte: Stative, Mikrofone oder andere merkwürdige Dinge in allen Einstellungen, die weiter als eine Halbnahe sind? Da nimmt man doch gerne nur die Nahen … Jetzt war ich ganz nahe am Thema, habe aber noch immer nicht erklärt, warum »konstruktivistisch« … Sie merken, das kann auch danebengehen! Denn die offizielle Intention einer konstruktivis-tischen Montage ist die, durch Zerlegen einer Handlung in ganz viele nahe Einstellungen das Gehirn des Zuschauers dazu zu brin-gen, die Umgebung des Gesehenen selbst zu konstruieren! Nun, das hat zumindest in diesem Abschnitt nicht geklappt, aber Sie wissen jetzt, was ich meine, oder?
5.7 Symbolartige Montage
Natürlich können Sie als Symbol der Pubertät eines Jugendlichen eine sich entfaltende Rose im Zeitraffer drehen. Müssen Sie aber nicht. Eigentlich sind die meisten Symbole im Film abgeschafft, da man ja fast alles ohne Symbolik und Hemmung direkt auf Band und DVD bannen kann. Muss man aber auch nicht.
Besonders in peinlichen oder schwierigen Situationen und wenn man die Protagonisten wertschätzt und respektiert, sind Symbole die richtigen Hilfsmittel. Die Montage von Symbolen – also Stell-
Analytische Montage
Diese ist das Gegenteil der konstruktivistischen. Dabei zerlegt sie eine Handlung ebenfalls in viele nahe Einstellungen, erklärt aber durch einen Establisher dem Zuschau-er die Umgebung. Darum muss dieser nichts mehr konstruieren.
Symbolartige Montage 5.7
173
vertretern – für komplexe oder aus anderen Gründen nicht zeig-bare Bildinhalte ist aber, wie Sie am Beispiel der pubertierenden Rose sehen, nicht ganz ungefährlich.
Vorsicht vor abgenutzten Symbolen
Symbole haben eine sehr eigene Anziehungskraft für Pathos und Kitsch. Immer wieder gern genommen wird z. B. der Schwenk ins Kaminfeuer als Symbol für eine Liebesszene. Wie originell! Da wird als Ersatz für »verzehrende Leidenschaft« ein »sich verzeh-rendes Feuer« eingeschnitten. Einmal gesehen in Ordnung. Im zweiten Film wissen wir dann, was gemeint ist, im fünften Film langweilt so etwas nur noch.
Hüten Sie sich vor abgenutzten Symbolen. Sie langweilen und/oder wirken trivial. Abgenutzte Symbole kann man höchstens im ironisch bis sarkastischen Sinn verwenden, um eine bestimmte Art von Humor zu transportieren. Dennoch: Wenn Sie mit der herkömmlichen Darstellung nicht weiterkommen, sind Symbole prima. Sie sollten nur wirklich sehr gut durchdacht sein. Auch Musik kann übrigens als Symbol dienen – z. B. bieten die Sound-tracks von »Star Wars« und »Harry Potter« hervorragendes Bei-spielmaterial.
Mit Effekten arbeiten
Um Übergänge oder strukturierende Elemente in den Film ein-zubauen, sind Effekte ein ausgesprochen hilfreiches Werkzeug. Sie signalisieren eindeutig, dass für den Zuschauer z. B. ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. Leider kann ich Ihnen den Einsatz der meisten Effekte nicht vorbehaltlos empfehlen. Viele sehen über-trieben künstlich aus, haben ein unpassendes Timing oder sind schlicht unansehnlich. Der Trick ist hier, die von der Schnittsoft-ware vorgegebenen Einstellungen eines Effektes so zu verändern, dass es wieder zu den Bildern und zum Thema passt. Häufig bedient man sich dabei auch einer Kombination von Effekten, wie Sie später sehen werden.
Es gibt ein paar Standard-Effekte, die wohl jedes ernsthaftere Schnittprogramm zur Verfügung stellt, und mit denen Sie wun-derschöne Übergänge zwischen zwei Bildern schaffen können.
Symbole im Film
Hier ein paar Vorschläge für erträgliche bis origi-nelle Symbole:
E Ärger, Wut: Bild in rote Farbfläche explodieren oder zertrümmern las-sen, Effekt »Film Burn«, eigentlich alles, was knallt
E Wertung positiv/nega-tiv: Daumen nach oben oder unten. Witzig: ni-ckende (tilt) oder ver-neinende (pan) Kamera
E Trauer: lange Schwarz-blende, lange Weiß-blende
E Liebesszene, witzig: Biene und Blume, eventuell auch Feuer-werk
E Liebesszene, unange-nehm: stampfende, laute (Bett-)Geräusche
E Zeit: Zeitraffer einer Uhr, sei es Armband-, Wand-, Stopp- oder Eieruhr
E Hektik: »Wirbelschnitt« mit ca. 15 verschie-denen Bildern pro Sekunde
5 Storytelling
174
Die Kernkompetenz im Umgang mit Effekten ist der Einsatz von Keyframes, die in Kapitel 7, »Der Feinschliff – Effekte für Ihren Film«, ausführlich behandelt werden.
5.8 Montage eines roten Fadens
Beliebig anspruchsvoll kann der Einsatz eines roten Fadens im Film sein. In unserem Film gibt es nur einen dünnen roten Faden – das Material Glas. Das ist nicht sehr schwer, aber vorhersehbar, um nicht zu sagen trivial, und daher nicht nennenswert.
Einen roten Faden muss man im Allgemeinen planen. Er kann z. B. aus einem Gegenstand, einer (kurzen oder außergewöhnli-chen) Handlung oder einem sich wiederholenden Satz bestehen. Schon beim Dreh muss klar sein, wodurch der rote Faden gebil-det und wie er dargestellt werden soll. Wenn das nicht der Fall ist, wird aus dem roten Faden ein hartes Stück Brot. Dann werden Sie in den meisten Fällen einfach nicht genug Rohmaterial haben, um dieses Leitmotiv abwechslungsreich in den Film schneiden zu können. Die Betonung liegt auf abwechslungsreich, denn eines ist schon seit der Gründung des öffentlich-rechtlichen Fernsehpro-gramms – zumindest beim Zuschauer – verpönt: ständige Wie-derholungen. Die will keiner sehen, auch nicht in einem einzigen Film. Vielleicht mit Ausnahme von Trennern.
Sie können also den roten Faden im nebenstehenden Kopf-kino-Beispiel auch als Trenner zwischen den beiden Kindern ein-setzen. Das erleichtert den Schnitt erheblich, setzt aber leider eine gewisse Planung und zum Teil bedeutend intensiveren Kame-raeinsatz voraus. Aber Sie schaffen das, da bin ich mir sicher!
Wenn Sie sich an die erste Fingerübung mit dem Weg zum Arbeitsplatz erinnern möchten: Dort bieten sich zum Beispiel bei Regen als roter Faden Regentropfen an, wie sie auf die Glasschei-ben von Haustür, Auto oder der Bahn klatschen. Wie der Regen in Pfützen, auf ein Straßenschild, vom Firmenschild tropft, die Stra-ßenbeleuchtung auf einer regennassen Schulter reflektiert oder einfach Regentropfen auf eine Glasplatte fallen, unter der Sie die Kamera positioniert haben, da ist die Auswahl an Motiven wahr-scheinlich beträchtlich größer als Ihre Zeit, das Ganze zu dre-hen. Aber ich kann Ihnen versichern: Sie werden auf diese Art
Kopfkino
Sie drehen Ihre Kinder beim Fahrradfahren. Der rote Faden möge das Klingeln der Fahrradklin-gel sein. Dann brauchen Sie Bilder aus allen mögli-chen Perspektiven und Lebenssituationen einer Fahrradklingel: von oben, von unten, von vorn, von hinten, von den Seiten, während der Fahrt auf Sie zu, von Ihnen weg, an Ihnen vorbei, in der Sub-jektive des Kindes, als Detailaufnahme. Und dann kann es losgehen: Close: Die Klingel wird betätigt. Halbtotale: Das Kind fährt los und aus dem Bild. Über die Schul-ter: Das Kind fährt eine Kurve (können Sie ei-gentlich Inline-Skates fah-ren?) und legt den Dau-men an die Klingel. Heransprung auf Klingel von oben: Klingel klin-gelt. Halbnahe: Anderes Kind fährt los. Klingel von unten. Und so wei-ter.
Einfache Trenner 5.9
175
sehr schöne Bilder drehen, die professionell wirken und die Sie genauso professionell schneiden können.
In dem Kinderfilm hat das Intro aufgrund seiner Quiz-Struktur einen roten Faden. Zunächst wird die Frage »Was macht ein Kind so unwiderstehlich?« gestellt, und dann werden verschiedene Ant-wortmöglichkeiten »vorgeschlagen«: das gute Aussehen, Charme und Ausstrahlung, Lässigkeit, Zielstrebigkeit. Vor dem eigentli-chen Film dann die Motivation für die Chronologie: »Schwer zu sagen! Schauen wir es uns mal der Reihe nach an.« Diese »Gegen-fragen« sind natürlich nicht zufällig ausgewählt. Vorangegangen ist eine Clipsammlung von Szenen, die ich unbedingt im Film haben wollte. Allerdings passten einige nicht wirklich in eine chronolo-gische Abfolge, darum kam mir diese Art des Einstiegs sehr ent-gegen. In der Sammelsequenz habe ich dann einige »Gemeinsame Pfeiler« gefunden, deren Themen sich in den Gegenfragen wider-spiegeln. Einen Zusammenschnitt dieser Intros finden Sie auf der Buch-DVD unter Filme: »Intro Kinderfilm.mp4«.
5.9 Einfache Trenner
Nicht immer kann man mit einem Bild ausreichend erklären, dass der Film nun eben aus Gründen des Spannungsaufbaus oder der Parallelität oder etwa wegen mangelnden Rohmaterials Raum und/oder Zeit überwindet und zu einem anderen Thema springt. Das passende kleine Helferlein ist der Trenner, der sogar als roter Faden oder als Symbol geschnitten werden kann.
Ein Trenner kann aus einem einzigen Bild – zum Beispiel einem Riss oder einem Symbolbild – oder aus einer kleinen Sequenz bestehen. Wichtig ist, dass er als Trenner klar erkennbar ist, sonst verwirrt er den armen Zuschauer noch! Dabei sind zum Beispiel auch Verfremdungen wie Farbkorrektur oder Weichzeichner oder grafische Elemente – beispielsweise Rahmen – möglich. Man darf nicht vergessen, dass der Trenner (vielleicht mit Ausnahme der Schwarzblende) ein künstlich erzeugtes und auch künstlich wir-kendes Element ist.
Die Zeit fließt kontinuierlich, und auch der Raum ist in den uns bekannten Dimensionen recht homogen. Ein Trenner macht dar-auf aufmerksam, dass der Film dieses Naturgesetz nun gerade
Video-HinweisSie finden das Intro zum
Kinderporträt (»Intro
Kinderfilm.mp4«) auf der
Buch-DVD im Ordner Filme.
Künstliche Trenner
Einen Trenner können Sie auch durch eine grafische Montage gestalten. Dann wirkt er sehr edel.
Index
323
Index
3D ....................................... 2016:9-Balken ....................... 296
A
Ablenken ............................. 64Abschied symbolisieren ...... 164Abschweifungen ................. 135Abschwenk ........................ 287Abwechslung ..................... 156Action-Dreh ......................... 56Action-Kamera ..................... 56After Effects
Quad-Split ..................... 279Titelanimation ................ 261
Aktive Bewegungen ........... 170Alpha-Kanal ....................... 257Amerikaner .......................... 53Anfang ................................. 18
spannend ....................... 110verrätseln ...................... 110
Animation .......................... 231Anordnung ........................... 57
von Objekten ................... 57Anschluss ............................. 85
korrekt .......................... 165mit Blende ....................... 33mit einer Kamera
drehen ......................... 85perfekt ............................ 85schneiden ........................ 85
Anschlussfehler ... 128, 141, 143thematisch .................... 144
Anschlussproblem .............. 164Anschlussschnitt ... 32, 123, 155
mit einer Kamera ............. 87Problem ........................ 164vorbereiten ...................... 85
Antagonist ......................... 196Antexter ............................. 102A-Roll .................................. 25Atmo ................. 112, 157, 300
fehlend .......................... 318
verschmelzen ................. 157Atmo-Loch ......................... 300Atmosphäre durch Film-
effekte ............................ 290Atmo-Spur ......................... 143Audio-Effekt ...................... 136Audio-Fehler ...................... 145Audioformat, kHz ................. 21Audiospur anpassen ........... 157Audio-Überlappung ........... 162Aufblende .......................... 247Aufnahmewinkel .................. 60Aufpeppen ......................... 273Auf-Weiß-Ziehen ................ 209Aufzieher ............................. 73Augenhöhe .......................... 61Aussage verstärken ............... 34Ausschnitt, Auswahl ........... 109Authentizität ...................... 129Auto-Kamerafunktionen ....... 95
B
Balkendiagramme ............... 316Band digitalisieren .............. 112Batch-Aufnahme ................ 113Bauchbinde ................ 127, 251
animieren ...................... 260bewegen ....................... 260einfach/nur Text ............. 251Hintergrund ................... 252im titelsicheren Bereich ... 254in Photoshop erstellen .... 254Lesbarkeit ...................... 251mit Effekt ...................... 254Textfarbe ....................... 251
Bedrohung ........................... 78Beispielfilm ........................ 115Beschneiden ...................... 248Betroffenheit ........................ 78Bewegung ............................ 91
abgeschnitten ................ 145Bewusstwerdung .................. 74
Bezugsgrößen ....................... 70Bildausschnitt ............... 50, 181
Amerikaner ...................... 53Close ............................... 54Detailaufnahme ............... 54Großaufnahme ................. 54Halbnahe ......................... 52Halbtotale ....................... 52Nahe ............................... 54Superclose ....................... 54Totale .............................. 51
Bilddaten ordnen ................. 18Bild-Doppler ...................... 288Bilddynamik ......................... 91Bildenden, angerissen ........ 142Bilder
Definition ........................ 26erzeugen ........................ 162fehlende erklären ........... 169komplizierte ..................... 58zu wenige ...................... 157
Bildfarbe nicht stimmig ...... 157Bildfrequenz ......................... 21Bildgröße ............................. 50Bild-in-Bild-Effekt ................ 35Bildkomposition ................... 57
dynamisch ....................... 57statisch ........................... 57
Bildmaske-Key ................... 225Bildmitte ........................ 57, 59Bildschwerpunkt .......... 58, 183Bildstabilisierung .................. 75Bildstörung ........................ 293Bild-Ton-Versatz ................. 146Bild- und Tonsprung ........... 141Bildvergrößerung ................ 166Bitrate
konstante ........................ 25variable ........................... 25
Blende ........... 29, 97, 156, 169Dauer .............................. 30Form ............................... 30kurvig ............................. 30linear .............................. 30mit Blur ......................... 178
Index
324
Synchronisations- bewegung .................. 123
Transition ........................ 30Blendenautomatik um-
gehen ............................... 97Blendeneffekt ..................... 238Blick
in die Kamera ................ 100lenken ........................... 183
BlickrichtungFehler ........................... 127lenken ........................... 181
Blitz ................................... 285Blur .................................... 178Blur-Effekte ........................ 136Bonusmaterial drehen .......... 44Brainstorming ....................... 40Brennweite .......................... 77B-Roll ................................... 25Buch-DVD ........................... 18
Beispielfilme .................. 115Musik ........................... 121
C
CBR ..................................... 25Chroma-Key ....................... 249chronologische Darstellung 313Clip ...................................... 26
spiegeln .................. 167, 277Clips angleichen ................. 213Close ................................... 54Codec .................................. 22Cross cutting ...................... 171
D
Datenrate ....................... 22, 23Deckkraft ............................. 29Denkpausen ....................... 135Detailaufnahme .................... 54Details ........................... 55, 64Digitalisieren ...................... 112Dominanz ............................ 20
DrehMusik berücksichtigen ...... 40vergessen ....................... 161
Drehbuch ............................. 42Drehen, von unten ............... 53Dreherlaubnis .................... 108Drehpause ........................... 87Drehplan .............................. 44Dreipunkt-Schnitt ................. 27DSLR-Kamera ....................... 76
Nachteile ......................... 76Schärfentiefe-Effekt ......... 97Schwenk .......................... 76
DV-Band ............................ 112Dynamik ...................... 88, 171
erzeugen .......................... 59Dynamische Bildkomposition 57
E
Echo .................................. 288edl-Datei öffnen ................... 18Effekt ................... 34, 188, 222
animieren ...................... 231Bewegung ..................... 166Blendeneffekt ................ 238Blitz .............................. 285Echo .............................. 288Farbänderungen ............. 240Key ............................... 222Kontrast ........................ 241Multi-Picture ................. 271Quad-Split ..................... 277Schachbrett ................... 242Speichern (Premiere
Pro) ........................... 230Spiegeln ........................ 281Wellen .......................... 235Wipe ............................. 229
Effektauswahl ..................... 276Effekt-Kombinationen ........ 230Effekt-Trenner .................... 137Eindringlichkeit .................. 102Einstellung ........................... 86Ein- und ausblenden .......... 177Einzelheiten ......................... 54
Einzigartigkeit ................ 39, 84Elektronischer Zoom ............ 78Emotionen per
Musik .................... 199, 246Ende symbolisieren ............ 164Erkennbarkeit ....................... 58Erstes Bild .... 18, 112, 116, 314Erzähldichte ....................... 158Erzählendes Mittel ............. 155Erzähltempo erhöhen ......... 159Establishing Shot .......... 35, 116Experimenteller Film .......... 318Eyecatcher ......................... 110
F
Fahrt .................................... 82im Gehen drehen .............. 83
Fairness .............................. 108Familienvideo ...................... 38Farbe
Clips angleichen ............. 213Look verändern .............. 208
Farbe verändern ................. 280Farbkorrektur ..................... 208
in Premiere Pro .............. 209Farbstich ausgleichen ......... 209Farbton/Sättigung .............. 280Fehlbild .............................. 142Fehlerkorrekturen .............. 298Feinschliff flott ................... 317Feldreihenfolge .................... 23Fields ................................... 20Fill ..................................... 223Film
auf Festplatte bringen .... 112Feinschliff ...................... 299überprüfen .................... 298
Filmeffekte ......................... 289Filmende ............................ 303
mit Musik ...................... 303Filmgattung ........................ 318Filmlänge ........................... 304Film-Look .......................... 290Filmmusik .......................... 199Film-Rüttler ....................... 294
Index
325
FireWire ............................. 112Fisheye-Konverter ................ 56Fisheye-Objektiv .................. 55Footage .............................. 261Foto-Effekt ................. 305, 306fps ....................................... 22Framefucking ..................... 308Framerate ............................ 22Frames ................................. 20Freeze ........................ 149, 305Freude vermitteln ................ 91Froschperspektive ................ 62
G
Gamma .............................. 215Gang .................................... 62Gegenschuss ...................... 155GEMA ................................ 121Geräusche .......................... 300
nachstellen .................... 300Geräuschemacher .............. 301Geschichte ......................... 154
Zusammensetzung .......... 154Geschwindigkeit ................... 91Gesprächspartner
Bildausschnitt ................ 100im Interview .................. 100
Gesprächspausen ............... 102Gestaltung ......................... 318Glaubwürdigkeit ................. 129Grafik ......................... 188, 316Grafische Montage ............. 170
mit Musik ...................... 247Grid ................................... 254Großaufnahme ..................... 54Größenvergleich ................... 70Größenverhältnisse .............. 59Guter Geschmack ............... 108
H
Haare erzeugen .................. 293Halbbilder ............................ 20
Halbnahe ....................... 52, 57Halbtotale ............................ 52Handlung, Auflösung .......... 155Handlungsstränge ............... 158Harter Schnitt ...................... 29Harter Übergang ................ 176HD ....................................... 20High Definition .................... 20Hintergrund ....................... 273
und Objekt ...................... 53unscharfer ....................... 96weichgezeichnet ............. 274
Höhepunkt ........... 40, 196, 199Horizontalschwenk ............... 66
I
Ideen ................................... 38durch Musik .................... 40durch Nachahmen ............ 40Fragen stellen .................. 39
Ideenfindung ............... 38, 243Ideen-Killen ......................... 39Identifizierung .......... 54, 61, 83Informationen .............. 99, 188
transportieren ................ 316Innenaufnahmen mit Außen-
aufnahme verbinden ......... 65Insert-Bilder ....................... 102Intensivieren ........................ 52Interessensmittelpunkt unter-
stützen ........................... 183Interessensschwerpunkt und
Hintergrund verbinden ..... 74Interlaced ............................. 20Interview ..................... 99, 100
Bildausschnitt ................ 103Natürlichkeit ................. 103Perpektive wechseln ....... 101Tipps ............................. 101Vordergrundobjekt ......... 104zoomen ......................... 102
Interviewer ........................ 100Interview-Technik ................. 99In- und Out-Punkt ............... 27
J
Jump Cut ............................. 34
K
KameraSchärfetest ...................... 80Text ................................. 99Ton aufnehmen .............. 186
Kameraeffekt ........................ 88Riss ................................. 89Stopp-Trick ...................... 94Transition ........................ 91
Kameraeinstellungextreme ........................... 56fehlende überbrücken ..... 160
Kamerafahrt ......................... 82Dauer .............................. 83Definition ........................ 56
Kamerafehler verdecken ..... 160Kameraführung .............. 49, 59Kameraposition .............. 57, 60
wechseln ......................... 63Kameraschwenk ............. 65, 66Kameras synchronisieren .... 124Kamerazufahrt simulieren ... 165Katastrophen im Schnitt ..... 146Key ...................... 29, 222, 247
erstellen ........................ 224invertieren ..................... 225
Keyframe ................... 185, 231erzeugen ........................ 231
Key-Kanal .......................... 225Keymaske ........................... 225Key-Signal .......................... 224Kinderfilm ............................ 46Kinder, O-Töne .................... 99Klassiker ............................. 318Kleiner wirken ...................... 60Kombination von Horizontal-
und Vertikalschwenk ......... 72Kombination zweier Bilder ... 91Komplexität ......................... 58Komposition ...................... 261Komprimierung .................... 22
Index
326
Kontrast verbessern ............ 211Konzept ....................... 42, 312
Anwendung ..................... 44Kopfkino-Methode .............. 19Körnung ............................. 289Kran ..................................... 83Kratzer ....................... 289, 292Künstlich ............................ 176Kürzen ............................... 307Kurzfilm drehen ................... 44
L
Länge verkürzen ................. 102Langweilig ............................ 58Lautstärkepegel .................. 245Lautstärkespitzen ............... 200Lautstärke verändern .......... 130Leicht ................................... 58Leitmotiv ........................... 174Lensflare ............................ 238Letztes Bild ........................ 302Lichtsäule ........................... 282Liebesszene ........................ 173Logische Fehler vermeiden ... 44Look verändern .................. 208Loop .................................. 201Luma-Key .......................... 224Luminanz-Key .................... 224
M
Magix Music Maker ............ 202Makro-Objektiv .................... 55MBit pro Sekunde ................ 22Mikrofon ............................ 186Mimik ............................ 54, 78Minimax-Effekt .................. 265Mitzieher ............................. 68Montage ...................... 36, 154
alternierende ................. 171analytische .................... 172der Abfolge .................... 154durch Anschlussschnitt .... 155
durch Gegenschuss ......... 155grafische ........................ 170grafische, mit Musik ....... 247konstruktivistische .......... 172roter Faden .................... 174symbolartige .................. 172von Parallelen ................ 155
Motion Blur ....................... 288mp4-Datei abspielen ............ 18Multi-Picture .............. 271, 282
auf Schwarz ................... 276Multiplizier-Effekt .............. 286Musik ............. 35, 40, 243, 319
Abwechslung ................. 200Anfang .......................... 200auf Länge schneiden ....... 200Ende ............................. 201mit Text ......................... 245selbst komponieren ........ 202
Musikauswahl .................... 199Musikschnitt .............. 199, 222
N
Nachvollziehbarkeit .... 300, 308Nachzieh-Effekt ................. 288Nachzieher ........................... 68Nahe .................................... 54Namenseinblendungen ...... 251ND-Filter ............................. 98Neugier wecken ................. 110
O
Objektfolgen ............................. 78und Hintergrund .............. 53
Off-Text ...................... 126, 189als Trenner ..................... 156ausformulieren ............... 193erstellen ........................ 189fehlende Bilder ............... 170Konzept ......................... 189
Orientierungshilfe .......... 58, 64
Originaltöne ......................... 99Örtlicher Zusammenhang ..... 51Ortswechsel durch
Perspektivenkontrast ...... 161O-Ton .................. 99, 135, 188
Fehler ........................... 141gesetzter ....................... 188Hintergrund ................... 103im Off ........................... 126im On ........................... 127interessanter machen ...... 102Kinder ............................. 99mit Umgebung ................. 78passende Bilder drehen ... 102reinigen ......................... 135situativer ........ 103, 129, 188Synchronisationspunkt .... 139Vorziehen ...................... 137zu leise .......................... 130
Overwrite .......................... 140
P
PAL ................................ 19, 20Panorama ....................... 51, 66Panoramaschwenk ............... 70Parallelen ........................... 156Parallelität, Audio ............... 157Parallelmontage ................. 171Person
filmen ........................... 108furchterregend ................. 53größer ............................. 53ins Bild rücken ................. 57Mimik ............................. 54
Perspektive .............. 57, 59, 60und Brennweite ............... 77wechseln ......................... 85
Perspektiven zu ähnlich ...... 145Perspektivenkontrast .......... 162Perspektiven-
wechsel ............ 78, 129, 155Picture-in-Picture-Effekt ....... 35Pixel ..................................... 21Planung ................................ 38Pointe ................................ 302
Index
327
Porträt, Kinder ..................... 46Positionswechsel ............ 64, 86Premiere, Projekt
konvertieren ................... 321Preroll ................................ 113Progressive ........................... 20Protagonist ........................... 45Protagonist und Antagonist 196prproj-Datei öffnen ...... 18, 321Publikum ........................... 106
Schnelligkeit der Schnitte 107
Q
Quad-Split ......................... 277Qualität ............................... 45
R
Raum wechseln .................. 176Reihenfolge ........................ 154
überprüfen .................... 314Reportage .......................... 118Rhythmus .......................... 244
Musik- und Bildschnitt ..... 41Rig ....................................... 76Riss ...................................... 89
einblenden ....................... 90per Hand ......................... 90und Still hart aneinander-
schneiden ..................... 90Roter Faden ....................... 174
als Trenner ..................... 174Transition ........................ 94
Rückwärts schneiden ............ 95Ruhe .................................... 57
S
Sample ............................... 201Samplerate ......................... 201
SchärfeBlu-ray ............................ 82HD .................................. 82
Schärfentiefe ........................ 96Schärfe ziehen ...................... 82schneller .............................. 89Schnitt
akustisch unterstützen .... 185hart ................................ 29radikal ........................... 314Schnelligkeit .................. 107sichtbar ........................... 34Technische Grundlagen ..... 19und Musik ....................... 35unsichtbar ....................... 31vermeiden ..................... 146
Schnittarten ......................... 31Schnittfehler ................ 85, 140Schnittfrequenz .................. 151
und Publikum ................ 107Schnittmarke ...................... 291Schnittprobleme mit Video-
effekt lösen .................... 164Schnittrhythmus ................... 41Schnitttechniken .................. 27Schulterkamera .................... 61Schulterstativ ....................... 75Schwarzblende ... 133, 163, 171
Dauer ............................ 163Schwenk
Definition ........................ 56zeitlicher Verlauf .............. 67
Schwenkanfang .................... 68Schwenkende ....................... 68
neutrales ......................... 69Schwenker ........................... 66Schwer ................................. 58Seitenverhältnis .................. 290
4:3 ................................. 2116:9 ................................ 21
Sendefähige Farben ............ 220Sequenz ............................... 26Sichere Ränder ................... 254Sichtbare Schnitte ................ 34Situativer O-Ton ................. 103Skalierung .......................... 248Slapstick ............................. 301
Sounddesigner ................... 301Soundeffekt ....................... 185Spannung ....... 54, 69, 154, 171
durch Antagonist ............ 196durch Farbigkeit
des Films .................... 217erneuern ........................ 168erzeugen ............. 54, 58, 195halten ............................. 40mit Musik erzeugen ........ 199
Spannungsbogen ................ 195aufbauen ....................... 196
Speicherkarten ................... 114Speicherplatz sparen .......... 113Spiegelbild ................... 84, 279Sportaufnahmen .................. 47Standbild ............................. 88Stanze ................................ 223Statik ................................... 58Statische Bildkompo-
sitionen ............................ 57Stativ ............................. 70, 75Staub und Haare ................ 289Stil ..................................... 318Stilmittel ............................ 147Stimmung, unterschiedliche
schneiden ......................... 84Stopp-Trick
Erzeugung ....................... 95Orientierungspunkte ....... 122
Storyfesseln ............................. 18verdichten ..................... 158
Storyboard ........................... 42Storytelling ........... 19, 153, 154Stottern ............................. 135Strukturierung .................... 176Subjektive ............................ 83Superclose ........................... 54Symbole nutzen ................. 172Synchronisierungspunkt ..... 122Sync-Punkt ......................... 123Szenenerkennung ............... 112Szenen, Reihenfolge ........... 154Szene wechseln .................... 89
Index
328
T
Taktvorgabe ....................... 243Teasing ............................... 118Tempo ............................... 170Tempomacher .................... 243Text-Bild-Schere ................. 132Text, Schriftart .................... 252Themenwechsel ................. 169Themen, zwei verbinden .... 156Tiefenschärfe ........................ 96Tilt ....................................... 71Timecode ............................. 43Titel ................................... 130Titelanimation .................... 261Titelsicherer Bereich ........... 254Titel-Tool ............................ 131Tonschnitt kaschie-
ren ......................... 136, 201Tontrenner ......................... 185Tonüberhang ...................... 161Totale ................................... 51Tracking ............................. 249Transition ....................... 30, 91Transitionszeit .................... 229Transparenz ........................ 259Trauer symbolisieren .......... 164Trenner .............................. 175
animieren ...................... 234ein- und ausblenden ....... 177harter Übergang ............. 176künstlich ................ 175, 178mit Blende ..................... 178mit Effekt ............... 177, 178ohne Trennbild ............... 179Schwarzblende ............... 163Soundeffekt ................... 185
Trimmen ............................ 106TV-Auflösungen ................... 21
U
Überblick ............................. 51Übergang ................... 156, 176
animieren ...................... 234fließender ...................... 228
keiner .............................. 29mit Muster .................... 229weich .............................. 29
Überlänge .......................... 307Überraschend ....................... 55Überschieben (Bänder) ....... 261Übersicht ............................. 60Umblättern-Effekt .............. 295Unausgeglichen .................... 58Unbedeutend ....................... 60Unbegründeter Riss ............ 142Unbelebte Objekte ............... 54Ungewöhnliche Bilder .......... 60Unschärfe ............................. 96Unsichtbare Schnitte ............ 31Untersichtige ........................ 62Unübersichtliche Bilder ...... 188
V
VBR ..................................... 25Verbindungsschuss ............... 65Verfremdung ...................... 301Vergangene Zeit simu-
lieren .............................. 169Verpackung ........................ 170Verschönern ....................... 273Versprecher ........................ 135Vertikal schwenken .............. 71Verzerren ........................... 281Video-Clip ............................ 26Video-Effekte ............... 34, 304Videokamera-Effekt ............ 305Videopegel ......................... 219VLC-Player ........................... 18Vogelperspektive .................. 60Vollbilder ............................. 20Vorder- und Hintergrund ...... 59
Brennweite ...................... 77Objekt trennen ................ 97
Vorziehen ........................... 137
W
Wackelfreie Bilder ................ 83Wahrheit ............................ 108Wegsprung ........................ 165Weicher Schnitt ................... 29Weichzeichner ... 136, 182, 288Weißabgleich ..................... 209Weißblitz ........................... 295
vermeiden ..................... 136Welleneffekt .............. 235, 237W-Fragen ........................... 103Windrad-Effekt .................. 177Wipe ............................ 30, 229Wischer ............................. 134
Z
Zeilensprungverfahren .......... 20Zeitdruck ........................... 312Zeiteffekte ......................... 288Zeitliche Parallelen ............. 156Zeitlupe ............................. 288Zeitraffer .................... 172, 288Zeit wechseln ..................... 176Zelluloid-Effekt .................. 289Zielgruppe .................... 38, 106Zoom ....................... 56, 64, 76
Definition ........................ 56Gründe ............................ 78mit Schwenk .................... 73Schärfetest ...................... 80
Zoom-Schwenk-Kombination 73Zufahrt ................................. 73
Interview ....................... 102Zusammenhang .............. 64, 78
schaffen ........................ 157Zuschauer
mit Protagonist identifi- zieren .......................... 54
neugierig machen ........... 118Zweite Kamera ..................... 33Zwischenbild ...................... 176Zwischenschnitt ... 87, 102, 157