Hardware, Software, Multimedia-Integration
E-Books 2012/2013: Das Update
Fabian Kern
E-Book-Hardware
Geräte und Plattformen: Diversifizierung in jede Richtung
Das Jahr der Glowlight-Reader
Die zweite Generation der eInk-Geräte bringt High-End-Reader:
Hintergrund-Beleuchtung als Zusatz-Features
Deutlich erhöhte Bildschirm-Auflösungen
Mehr Speicher, bessere Hardware
Beispiele: Kindle Paperwhite, Kobo Glow, Tolino Shine
Tolino: New kid on the block
Mit Tolino kommt ein neues Ökosystem in den deutschen Markt:
Neuer eInk-Reader als Gerät
Telekom-Cloud als gemeinsames Backend zum Speichern
Anbieter-spezifische Apps für iOS, Android, Web
Für Herbst in Planung: Tolino II, Tolino Tablet
Das Tablet wird zum Notebook-Ersatz
Das Tablet wird zum Standard-Gerät im Markt:
Neueste Tablet-Generation wird kleiner und billiger
Marktentwicklung: Tablets und Notebooks ziehen gleich
Beispiele: Kindle Fire, iPad mini, Asus PhonePad
Nutzungsverhalten gegenüber eReadern fächert sich auf
Die Exoten kommen
Neben eReader und Tablet fächert sich der Markt auf:
Smartphone-Companions: txtr Beagle, Smartwatches
Kombigeräte mit LCD- und eInk-Display
Android auf immer mehr Gerätetypen
Parallel dazu Steigerung verschiedener Nutzungssituationen
E-Book-Software
Angleichung der Reader, Plattform-übergreifende Ansätze und EPUB 3
Angleichung der Reader-Funktionen
In den Readern bildet sich ein Standard an Funktionen heraus:
Einstellungen für Layout
Notizen und Markierungen
Suche im Titel und im Web
Social Sharing-Funktionen
Glossarfunktion, Übersetzung
Gegenüber dem Stand 2012 existieren deutlich weniger Alleinstellungs-Merkmale einzelner Plattformen.
Tendenz zur Plattform-übergreifenden Präsenz
Amazon hat es begonnen, die anderen Player ziehen nach:
„Stammplattform“ des Ökosystems wird kombiniert mit:
Anwendungen für Windows/Mac
Apps für iOS/Android
Cloud-Reader für den Browser
„Buy once,
read everywhere“
Einziger Trendverweigerer: Apple
Die Schere zwischen eInk-Readern und anderen Geräten
Unterschiede zwischen eReadern und Tablet/Smartphone werden größer:
Funktionen, die Webanbindung und Cloud-Integration erfordern
Fähigkeit zu Multimedia-Wiedergabe und Animation
Integration mit Dritt-Anwendungen und Mehrwert-Diensten
Offene Frage im Markt:
Marktablösung eReader durch Tablet?
Konstanz durch unterschiedliche Nutzung
EPUB 3: Warten auf Readium
Im Bereich EPUB 3 wenig Veränderungen gegenüber 2012:
Apple mit laufender EPUB 3-Unterstützung
Amazon bleibt bei KF8
Alle anderen Großen warten auf Abschluss von Readium
Ausnahmen:
Samsung
Sony
Kobo
Multimedia
Als die E-Books laufen lernten…
Vergleich der Multimedia-Unterstützung der Plattformen
Wer eBook mit Audio- und Video-Integration realisieren will, hat es nach wie vor nicht leicht:
Notwendigkeit für Media Fallbacks; konsistente Umsetzungen über die Plattformen hinweg schwer realisierbar
Ökosystem Unterstützung
Amazon Audio und Video in KF8-Dateien integrierbar, Abspielmöglichkeit je nach Gerät bzw. Kindle-App-Typ
Apple Volle Audio- und Video-Unterstützung, sowohl für EPUB 2 als auch für EPUB 3
Google Unterstützung für Audio und Video vorhanden, fortgeschrittene Funktionen noch nicht integriert
Readium Volle Audio- und Video-Unterstützung für EPUB 3
Adobe RMSDK Nur auf Umwegen möglich für Adobe DE, die meisten Geräte mit Adobe RMSDK sind nicht multimedia-fähig
Einbetten vs. Streaming von Ressourcen
Mit EPUB 3 kommt neben der Einbettungsmöglichkeit für Video auch Streaming für Multimedia-Dateien als Weg hinzu:
Unterstützt von iBooks und Readium
Vorteil: Dateigrößen für die EPUB-Dateien sinken, manche Zusammenstellungen werden nur so möglich sein. Über URL-Indirektionen ist Content-Aktualisierung möglich.
Nachteil: Online-Verbindung notwendig, kein Caching. Produkt ist nicht mehr zwingend in sich selbst konsistent.
Beide Modelle können nicht miteinander kombiniert werden
Abwägungsfrage: Dateimengen vs. Online-Verbindung
Media Overlays und Vorlese-Funktionen
Media Overlays zur Synchronisation von Audio und Textfluss:
Mit EPUB 3 neu eingeführt: Audio-Datei und Text werden über eine zusätzliche XML-Datei synchron gehalten.
„Natürliche“ Vorlesefunktionen sind so realisierbar, Verfahren ist jedoch relativ aufwändig
Unterstützung für Media Overlay: nur in iBooks und Readium
Amazon:
Keine Media Overlay-Integration
Dafür Integration von automatisierten Vorlese-Funktionen und Synchronisation von eBook und Hörbuch
Weitere Funktionen in dieser Richtung geplant
…und viele konzeptionelle Fragen
Heterogenes Bild in der Multimedia-Unterstützung der verschiedenen Hardware- und Software-Umgebungen: Für Produkte sind immer Media Fallbacks notwendig
Bei aufwändigen Produkten mit viel Multimedia-Einsatz: Ist bei vielen Fallbacks das Produkt dann immer noch sinnvoll?
Welche Plattformen werden angestrebt? eInk-Reader schließen sich aus. Für Bedienung Amazon + Apple + weitere Tablets werden mittelfristig Kombi-Strategien notwendig sein: EPUB 3 für Apple/Google, Android-App für Amazon
Produkt-Komplexität vs. Mehrwert für das Produkt: Kosten-Nutzen-Abwägung