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AusgAbe 01 April 2013
EINSVIERVIER
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Die „Team Österreich Tafel“ versorgt ab Mai armutsgefährdete Personen kostenlos mit Lebensmitteln.
Kaum eine Veranstaltung im BezirkImst kommt ohne die Ambulanz-Dienste des Roten Kreuzes aus.
Über 400 aktive Freiwillige bilden die Basis für den Rettungsdienst in der gesamten Region.
Soziale GrundversorgungStändig präsentUnbezahlbarer Einsatz
Helfen zu HelfenOhne Unterstützung der fördernden Mitglieder könnte die Rot-Kreuz-Bezirksstelle Imst ihrer Arbeit nicht nachkommen. Um die Bevölkerung über die Aufgaben zu informieren, startet im April eine Werbeaktion.
Einblickein die Rot-Kreuz-Bezirksstelle Imst
Rettungs- und Krankentransporte, Organisation von Gesundheits- und Sozialen Diensten, Alten- sowie
Kinder- und Jugendbetreuung, Krisenintervention, Blut-spendedienst und noch vieles mehr – die Aufgaben der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Imst sind vielfältig. Und in den ver-gangenen Jahren stetig gewachsen. „Ohne die finanzielle Unterstützung unserer derzeit rund 5.000 fördernden Mit-glieder könnten wir den immer größeren Anforderungen nicht entsprechen und diese Dienste in der gewohnten hohen Qualität nicht an-bieten“, betont Thomas Köll, Geschäftsführer der Rot-Kreuz-Bezirks- stelle Imst. Die fördern-den Mitglieder zählen zu den wichtigsten Säulen des Rot-Kreuz-Systems. Um die Bevölkerung über die Tätigkeiten des Roten Kreuzes zu informieren und um weitere Mitglieder zu gewinnen, startet das Rote Kreuz Imst eine Wer-beaktion. „Rot-Kreuz-Mit-arbeiter sind von Ende April bis Juli im ganzen Bezirk unterwegs“, erklärt Köll. Mit nur 18 Euro Min-destbeitrag pro Jahr ist jeder dabei, allerdings ist die Höhe des Mitgliedsbei-trages variabel und kann individuell gewählt wer-den. Beitrag für den BezirkEiner, der schon seit Jah-ren von der Möglichkeit, die Rot-Kreuz-Bezirks-stelle Imst finanziell zu
unterstützen, Gebrauch macht, ist Gerald Huber. Der Fahrschulleiter hebt hervor: „Die wertvolle Arbeit der Rot-Kreuz-Mitarbeiter ist absolut lobenswert und pro-fessionell, und das wird jeder zu schätzen wissen, der einmal in eine missliche Lage gekommen ist. Darum ist es für uns schon seit über zwei Jahrzehnten selbstver-ständlich, diese aus der Gesellschaft nicht mehr wegzu-denkende Institution zu unterstützen.“ Die Mitgliedsbei-träge kommen ausschließlich der Rot-Kreuz-Bezirksstelle
Imst sowie deren Ortsstel-len zugute. Sei es für soziale Projekte wie für die „Team Österreich Tafel“, Besuchs-dienste oder für die Jugend-gruppenförderung. Darüber hinaus wird regelmäßig bei akuten Notfällen unbürokra-tisch geholfen oder auch die Krisenintervention finan-ziert. „Diese ist übrigens für alle Betroffenen kostenlos“, hebt der Bezirksgeschäfts-führer hervor. Als Mitglied trägt man dazu bei, dass sich das Rote Kreuz Imst auch in Zukunft weiterhin in der Form engagieren kann.
Vorteile der MitgliedschaftIm Gegenzug genießen Mit-glieder auch Vorteile. So erhält man Vergünstigun-gen bei Erste-Hilfe-Kursen. Diese sind für Mitglieder bzw. deren nahe Angehöri-ge kostenlos (beispielswei-se auch der verpflichtende Erste-Hilfe-Kurs für den Füh-rerschein).
Mit seinem Mitgliedsbeitrag trägt Gerald Huber
dazu bei, dass das Rote Kreuz seine Aufgaben in
gewohnter Qualität erfüllen kann.
Factbox:
Werden Sie Mitglied undunterstützen Sie:
soziale Projekte des Roten Kreuzes Imst
Krisen-Intervention Familien-in-Not-Spontanhilfe Jugendgruppen-Förderung
SALZBURG
BludenzVaduz
Sargans
Chur
St. Moritz
Lecco
Como
Varese
Dornbirn
BReGenZ
Immenstadt im Allgäu
Reutte Garmisch-Partenkirchen
Lindau
Landeck
Sölden
Meran
Imst
Telfs
Jenbach
Schwaz
Mayrhofen
Wörgl
Kufstein
WattensInnSBRUCK
St. Anton
ST. GALLen
Friedrichs-hafen
Ravens-burg
Konstanz
GaschurnLanquart
Samnaun
PfundsSpiss
Tösens
RiedFendels
Feichten
Prutz
Fließ
JerzensUmhausen
Sautens
Tarrenz
StamsMötz
Seefeld
ZirlHall i. T.
Kramsach
Fügen
Achenkirch
Hopfgarten
Zell am Ziller Axams
Neustift im Stubaital
Mühlbachl
Steinach
Gries
Mühlbach
Kastelruth
St. UlrichWolkenstein
Stern
Bruneck
Mitterolang
Toblach
Innichen
St. Lorenzen
Sand
Sterzing
FreienfeldRatschins
St. Leonhard in Passeier
St. Martin in Passeier
Schlanders Naturns
Ulten
Prad amStilfserjoch
GlurnsMals
Burgeis
Reschen
Graun
Kematen
Scharnitz
Mittenwald
Lengries
Leutasch
Karrösten
Arzl
nassereith
Lermoos Ehrwald
Weißenbach am Lech
Pinswang
Sonthofen
Oberstaufen
Oetz
Längenfeld
Obergurgl
Wenns
SchönwiesMils
St. Leonhard i. P.Ladis
Fiss
Serfaus
Nauders
Zernez
Susch
S-Chanf
Silvaplana
Samedan
Tiranio
TeglioEdolo
Madonna di Campiglio
Sarce
Arco
Riva
Tione die Trento
Mezzocorona
DimaroChiavenna
Tiefencastel
Bonaduz Laax
Musté
Biasca
Ascona
Bellinzona
Thusis
Andeer
Splügen Livigno
TaraspGuarda
Sent
NüzidersBludesch
Nenzing
Frastanz
Feldkirch
Rankweil
Götzis
Hohenems
Lustenau
Hard
Lauterach Wolfurt
SchwarzachEgg
Hittisau
Krumbach
Bezau
Schnepfau
Mellau
Damüls
Schoppernau
Schröcken
Warth
ZürsPettneu
Lech
Stanzach
Elmen
Obersdorf
Pfafflar
Steeg
Mittelberg
Alberschwende
SulzbergLochau
HörbranzFrauenfeld
Brixen
Lienz
Bozen
TRIenT
Roveretto
BeRGAMO
Davos
Sondrio
Locarno
Lugano
Bormio
Kitzbühel
Salfelden
Mittersill
Weilheim
Bad Tölz
Füssen
Kempten
Kappl
Ichgl
See
Stanz Zams
Galtür
St. Gallenkirch
Walenstadt St. Anton i. M. Dalaas
Klösterle
Mathon
Bieler Höhe 2036m
Arlbergpass 1807m
Flexenpass 1773m
Hahntennjoch 1807m
Fernpass 1216m
Holzleitens. 1119m
Timmelsjoch 2474m
Jaufenpass 2099m
Brennerpass 1375m
Achenpass 941m
Penserjoch 2215m
Stilfserjoch 2758 m
Col S. Àngelo 1757 m
Kreuzberg 1636 m
Grödner Joch 2121 m Falzarego 2105 m
Campolongo 1875 m
Flüelapass 2383m
Ofenpass 2149m
Reschenpass 1507m
Umbrailpass 2501m
Karerpass 1745 m
Sellajoch 2244 m
Staller Sattel 2052 m
Schluderbach 1518 m
Tre Croci 1809 m
Pellegrino 1919 m
Forcola di Livigno 2315 m
Berninaexpress 2323 m
Gerlospass 1603m
Oberjoch 1178m
Rot-Kreuz-Ortsstellen im Bezirk Imst
Editorial
das Rote Kreuz im Bezirk Imst sieht sich heute in der Rolle des
Mittlers. Wir knüpfen ein Netz zwischen jenen, die auf die Hilfe
anderer angewiesen sind, und den vielen Individuen aller Altersgrup-
pen, die der Allgemeinheit etwas zurückgeben möchten.
Längst reicht die Rolle des Roten Kreuzes über das klassische Ret-
tungswesen hinaus. Unsere Organi-sation bietet mit ihren Gesundheits-
und Sozialdiensten viele sinnvolle Möglichkeiten, etwas für das Ge-
meinwohl zu tun. So z. B. während Besuchsdiensten, bei „Bewegen bis
ins Alter“ oder unserer jüngsten Initiative „Team Österreich Tafel“. Ob für junge oder ältere Menschen
im beruflichen Ruhestand: Wir schaffen den Rahmen, in dem sich
Einzelne betätigen können. Und zwar ohne große Einstiegshürde.
Wir bieten die Chance, langsam in eine Aufgabe hinein – und letztlich
auch an ihr zu wachsen.
Das Schöne an diesem Konzept besteht darin, dass alle gewinnen.
Die Empfänger der Hilfestellung erfahren Menschlichkeit, wenn
sie diese am dringendsten benö-tigen. Die Gesellschaft kommt in
den Nutzen kostbarer Dienste, die unverzichtbar sind. Und schließlich gewinnen die freiwilligen Helfer. In Form von sinnvoll gestalteter Frei-zeit und dem Bewusstsein, als Teil
der Rot-Kreuz-Idee ganz konkret und praktisch Gutes zu leisten. Wir
hoffen, auch Sie für unsere Idee begeistern zu können. Denn Ihre
Hilfe wird geschätzt und dringend benötigt.
Ihr Günter KuglerRot-Kreuz-Bezirksstellenleiter
Retter aus Leidenschaft Hansjörg Waibl (re.)
und Zivildiener Sebastian Bair.
Sehr geehrteLeserinnen und Leser, Wissenswert
Das Rote Kreuz im Bezirk fährt pro Tag rund 100 Patienten,zwei Drittel davon sind Kranken-transporte. 19 Rettungsautos und fünf PKW im betreuten Fahrdienst sind täglich im Einsatz.Zusammen legen die Busseund PKW jährlich 1,3 Millionen Kilometer mit ca. 25.000Patienten zurück.
In max. 90 SekundenmIt tatütata unterwegS!Dienstag kurz vor 06.00 Uhr früh: Rettungsfahrer Hansjörg Waibl und Zivil-diener Sebastian Bair beginnen ihren 12-Stunden-Dienst. Heute ausnahms-weise mit an Bord: ein „Schreiberling“ vom Magazin EINS VIER VIER.
Der Schmäh rennt im Aufenthaltsraum, wo sich die Ret-tungstrupps mit Kaffee für einen Tag im Dienste der
Mitmenschen aufwärmen. „Das ist halt so bei uns“, lächelt Hansjörg Waibl, „zwischen den Einsätzen wird viel geblö-delt.“ Wenn dann aber der „Pieps geht“, hört der Spaß auf. Dann steht der Patient im Fokus. Bevor Hansjörg und seine Kollegen sich jedoch bei der Leitstelle mit ihren Rettungsautos anmelden, wol-len diese auf vollständige Ausrüstung und Einsatzbereitschaft hin gecheckt werden. Dann geht’s los, mit Navi und dem sogenannten „Car-PC“, auf den die Leitstelle Daten von Einsatzorten und Notfallgeschehen übermittelt.
Klischee und WahrheitUm 08.24 Uhr rückt unser RD 13-718 zum ersten Mal aus: Fußverletzung in Arzl im Pitztal. Der Patient wird erstver-sorgt und auf die Unfallambulanz ins Bezirkskrankenhaus Zams gebracht. „Unsere Aufgabe ist es, den Patienten zu versorgen und je nachdem, was er braucht, ein passen-des Ziel auszuwählen. Wenn nötig, fordern wir das Not-arzt-Einsatzfahrzeug (NEF) oder den Notarzthubschrauber (NAH) nach.“ Bis zum nächsten Einsatz bleibt Zeit für eine Fleischkäsesemmel. Insofern stimmt das Klischee: „Ja, wir können locker eine Hitliste der besten Metzgereien er-stellen“, schmunzelt Hansjörg. Seit 32 Jahren ist er bei der Rettung – ein Rot-Kreuz-Urgestein mit absoluter Hingabe
für seinen Beruf. Er kommt bei der Bevölkerung gut an – kaum jemand, der ihn nicht freudig grüßt, wenn er das Rettungsauto lenkt. Dass man die Semmel in Ruhe essen kann, weiß man halt nur nie vorher: „Wenn der Pieps geht, musst du alles liegen und stehen lassen. Dir bleiben ma-ximal 90 Sekunden, um mit Tatütata in Bewegung zu sein
– die vorgeschriebene Ausrückzeit.“
Voller EinsatzApropos Bewegung: Der nächste Einsatz führt wieder nach Arzl/Osterstein: Es ist 09.25 Uhr, eine Patientin mit Kopfschmer-
zen muss auf die Interne Ambulanz gebracht werden. Was denn angenehmer sei, wenn viel oder wenn wenig los ist, will der im Rettungsdienst unbedarfte „Schrei-berling“ wissen. „Wenn was los ist“, sind sich die bei-den Rot-Kreuzler einig. „Wir sind dafür da, den Leuten zu helfen. Wir bilden uns laufend fort und wollen dieses Wissen auch anwenden.“ Und was sind die belastends-ten Einsätze? „Immer, wenn Kinder betroffen sind oder Bekannte. Das will keiner haben.“ Nach dem Einrücken in die Rot-Kreuz-Zentrale in Imst wird das verbrauchte Material nachgefüllt und dann steht – wenn es denn eine Pause gibt – wieder Kameradschaftspflege am Programm. Bis zum nächsten Einsatz. Es wird nicht der letzte sein bis 18.00 Uhr, wenn ein ganz „gewöhnlicher“ Tag für den Ret-tungssanitäter und den Zivildiener endet. Notfälle sind ihre Normalität. Das ist irgendwie beruhigend zu wissen!
„Wenn der Pieps geht, musst du alles liegen und stehen lassen.“
e InSVIerVIer auSgabe 01 apr Il 2013
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Bürgermeister
Rupert Hosp
Durch die Ersthelfer lässt sich
wertvolle Zeit gewinnen.
pIlotprojekt Im pItztal: ScHnelle HIlfe Vor ortIm Pitztal feiert das Modellprojekt „First Responder“ seine Bezirks-Premiere. Dabei treten ausgebildete Rettungs-sanitäter in Aktion, die mit speziellen Notfallrucksäcken ausgestattet werden. Sie sollen damit rasch Erste Hilfe leisten.
Ohne sie würde die Rot-Kreuz-Bezirksstelle Imst ihre Aufgaben nicht erfüllen können: Mehr als 400 aktive Freiwillige im Rettungsdienst bilden die Basis, ihre unbezahlte Arbeit ist unersetzlich. Mustafa „Musti“ Demirel ist einer von ihnen.
Die Gemeinde St. Leonhard er-streckt sich über eine Länge von
25 Kilometern und ihre rund 1.500 Ein-wohner verteilen sich auf insgesamt 50 Ortsteile. Diese Gegebenheiten er-weisen sich gerade in Notfallsituatio-nen als besondere Herausforderung. Auf Initiative von Rot-Kreuz-Mitarbei-tern aus dem Ort wird nun das Projekt „First Responder“ in die Tat umge-setzt. In Zusammenarbeit mit der Ret-tungsdienst GmbH und der Leitstelle Tirol nehmen die „First Responder“ erstmals im Bezirk ihre Arbeit auf. Die im Pitztal gesammelten Erfahrungen dienen dann in Zukunft für die Reali-sierung gleichartiger Projekte in an-deren exponierten Lagen.
Großer Vorteil: ZeitgewinnRund 15 Freiwillige – über das gesam-te Gemeindegebiet verteilt und alle als Rettungssanitäter ausgebildet –
Mehr als die Hälfte seines Lebens schon stellt Musti De-mirel freiwillig in den Dienst seiner Mitmenschen. Mit 17 Jahren hat er als Mitglied der RK-Jugendgruppe den dama-ligen Sanitätshelferkurs be-sucht. Nach ein paar Jahren Praxis ließ er sich zum Not-fallsanitäter ausbilden und erwarb Notfallkompetenz auf dem Gebiet der Arzneimittel. Der Mitarbeit im Schulungs-team sowohl intern wie auch extern folgten die Ausbildun-gen zum Gruppen-Kommandanten und schließlich zum Einsatzleiter. Die Motivation des 33-jährigen Nassereithers war über all die Jahre die gleiche: „Die Möglichkeit, Gutes zu tun und anderen Menschen in Not zu helfen.“
Ziel: Sicherheit & GeborgenheitDie Blaulichtorganisationen sind ganz das Seine: Im Zivil-beruf ist Musti Demirel nämlich Polizist. Sein freiwilliger
Dienst beim Roten Kreuz ist für ihn ein guter Ausgleich, wenngleich sich die Tätigkeiten in ihren Grundsätzen äh-neln: „Man kann es nicht direkt miteinan-der vergleichen, da sich die Aufgabengebiete doch zum größten Teil unterscheiden. Doch dienen beide Tätigkei-ten letztlich nur einem: für Sicherheit und Ge-borgenheit zu sorgen,
Dienst am Mitmenschen zu leisten.“ Die Freiwilligkeit beim Roten Kreuz Imst wurde trotz des mitunter stres-sigen Berufes nie zum Problem: „Finanziell sowieso nie! Zeitlich teilweise, da die Aus- und Weiterbildung einem hohen Standard entspricht und daher viel Zeit erfordert.“ Also Freizeit, die er gerne mit Freunden verbringt. Denn die sind zu einem guten Teil ebenfalls Rot-Kreuz-Kollegen!
treten mit der notwendigen Basisaus-rüstung als Ersthelfer in Aktion. We-sentlicher Vorteil ist der Zeitgewinn für den Patienten. „Die Helfer vor Ort werden über Piepser alarmiert, steigen in ihr Auto und kommen so unmittelbar zum Einsatzort“, er-klärt Jürgen Bombardelli von der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Imst die Vor-gangsweise. Somit wird die Zeit-spanne bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt. Gerade in Ausnahmesituatio-nen, wenn der St. Leonharder Rettungstransportwagen sich bereits im Einsatz befindet und bei Bedarf ein Fahr-zeug aus Imst nach-rücken muss, lassen sich durch die Helfer vor Ort wertvolle Minuten gewinnen. „Es ist beruhigend
zu wissen, dass auch dann eine pro-fessionelle Erste-Hilfe-Leistung zur Verfügung steht, wenn das Fahrzeug unserer Ortsstelle unterwegs ist“, so Rupert Hosp, Bürgermeister der Gemeinde St. Leonhard. Für Hosp, selbst aktiver Rot-Kreuz-Mitarbeiter, bringt das Projekt zusätzliche Sicher-
heit sowohl für die Bevöl-kerung als auch für die Gäste. „Dass Mitarbeiter der Rot-Kreuz-Ortsstelle diese Aufgabe noch zu-sätzlich auf sich nehmen
wollen, macht mich als Bürgermeister be-
sonders stolz!“
blaulIcHt Im blut
Zahlen & Fakten
Inklusive der Jugendgruppen engagieren sich aktuell 657 Menschen beim Roten Kreuz im Bezirk Imst. Allein im aktiven Rettungsdienst (ohne Ambu-lanz-Dienste) leisteten im Jahr 2012 402 ausgebildete Rettungs- und Notfallsanitäter 134.017 Stunden – unbezahlt und freiwil-lig! Würde man jede freiwillige Stunde mit EUR 20,- honorieren, käme man auf eine erarbeitete Wirtschaftsleistung von knapp 2,7 Millionen Euro! Dazu kom-men 37 Hauptberufliche im Fahr-dienst und 53 Zivildiener. Sie alle sind sieben Tage pro Woche 24 Stunden für ihre Mitmenschen in Not im Einsatz.
Freund und Helfer Mustafa „Musti“ Demirel: im Brotberuf Polizist,
in seiner Freizeit Notfallsanitäter.
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www.roteskreuz-imst.at
Im auftrag der menScHlIcHkeIt
„ IcH wIll SInnVoll Helfen“
Rund 40 bis 50 junge Männer sind pro Jahr beim Roten Kreuz alsZivildiener tätig. Viele von ihnen bleiben auch nach dieser „Pflichtzeit“gerne als Freiwillige dabei. Wie zum Beispiel Stefan Gstrein aus Sölden.
Die Jugend sieht sich heute oft mit dem Vorwurf konfrontiert, egoistisch und passiv zu sein. Den Gegenbeweistreten die Rot-Kreuz-Jugendgruppen an. Zudem stellen sie eine tragende Säule der Mitgliederrekrutierung dar.
E igentlich war es anders geplant. Und für den gelernten Elektriker
Stefan Gstrein eine „logische Sache“, den Präsenzdienst als Funker beim Bundesheer zu leisten. Die Neugier, einen völ-lig neuen Bereich ken-nen zu lernen, und die Empfehlungen von Be-kannten brachten ihn jedoch zum Zivildienst. „Die beste Entscheidung in meinem bisherigen Leben“, ist der 24-Jähri-ge überzeugt. Die Tätigkeit des Ro-ten Kreuzes habe ihn schon immer fasziniert, als Zivildiener in der Orts-stelle Sölden konnte er das gesamte Arbeitsspektrum unmittelbar erleben.
Wissen, dass man gebraucht wird„Mir hat es von Anfang an gut gefal-len“, erzählt Stefan enthusiastisch,
Seit sechs Jahren ist Sabrina Wendlinger (18) in der Jugend-
gruppe des Roten Kreuzes Imst aktiv. Ein Schritt, den sie nie bereut hat: „Anfangs interessierte mich, ob ein Beruf im sozialen Bereich für mich in Frage kommt. Schnell stellte sich he-raus, dass es genau das Richtige für mich ist.“ Mittlerweile arbeitet Sabri-na im Krankenhaus Zams als Pflege-helferin und lässt sich parallel beim Roten Kreuz zur Rettungssanitäterin ausbilden.
Nachwuchsarbeit als BasisDerzeit zählt man im Bezirk Imst 41 Heranwachsende im Alter von zwölf bis 18 Jahren, die den Jugendgrup-pen angehören. Bei den regelmäßig stattfindenden Jugendbewerben in den Stufen Gold, Silber und Bronze beweist der Nachwuchs sein Kön-nen und bereitet sich auf den aktiven Dienst vor. Zusätzlicher Vorteil: Mit der Absolvierung der Gold-Prüfung,
die der Rettungssanitäter-Ausbil-dung entspricht, erwirbt man einen anerkannten Beruf. „Ohne Stress und Druck bieten wir eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, bei der sozia-le Kompetenzen, Selbstbewusstsein sowie Teamgeist gefördert werden“, erklärt Corinna Plat-ter, Jugendreferentin der Rot-Kreuz-Be-zirksstelle Imst. Auch später im Berufsle-ben geforderte Kom-petenzen, wie etwa die Zusammenarbeit in einer Gruppe, werden vermittelt. Der Aufgabenbereich beschränkt sich dabei nicht nur auf die Erste Hilfe: Alt-papier-Sammlungen, der Besuch von Senioren in Altersheimen oder das Verteilen des Friedenslichtes zu Weih-nachten gehören ebenso dazu. Aktive EmpfehlungDer Einstieg in die Jugendgruppe
erfolgt meist auf Empfehlung von Verwandten, Freunden oder Schul-kollegen. So lief es auch bei Eva Wolf (17) ab, derzeit Gymnasiastin in Zams: „Meine Großcousine er-zählte mir von der Jugendgruppe in Imst und danach habe ich mich sofort
angemeldet. Von Be-ginn an gefiel es mir sehr gut, Jetzt bin ich das dritte Jahr dabei und seit Herbst 2012 bilde ich mich zur Rettungssanitäterin fort.“ Dass Erste Hil-
fe keine Frage des Alters ist, bewei-sen die Jugendlichen immer wieder. Corinna Platter berichtet von Fällen, in denen der Nachwuchs die Erstver-sorgung der Verletzten übernommen und damit Erstaunen hervorgerufen hat. „Sie sind sich ihrer Sache sicher und das beste Gegenbeispiel für das Klischee einer desinteressierten Ju-gend“, so Platter.
lich erhalten“, freut sich Thomas Köll, Geschäftsführer der Rot-Kreuz-Bezirks-stelle Imst. Er spricht aus Erfahrung, hat-te er doch selbst in den 1980er-Jahren als Zivildiener erste Erfahrungen im Ret-tungswesen gesam-melt.
Zivildiener als wichtige BasisRund 1.000 Zivildiener haben ihren Dienst im Bezirk Imst abgeleistet, im Schnitt sind es in den vergange-nen Jahren rund 40 bis 50 in allen Ortsstellen des Bezirkes. Nach der sechswöchigen Ausbildung zum Rettungssanitäter kommen die Bur-schen vor allem im Rettungs- und
Krankentransport zum Einsatz. Dass der Trend hin zum Zivildienst weiter steigt, kann Thomas Köll nur begrü-ßen: „Zivildiener spielen bei uns eine wichtige Rolle, ohne deren wertvolle Arbeit könnten wir unserem Auftrag nicht nachkommen. Daneben lernen Zivildiener auch fürs Leben. Nicht zu-letzt durch die Ausbildung zum Ret-tungssanitäter.“
„besonders der Aspekt, etwas Sinn-volles zu tun, Menschen in Not zu helfen und zu wissen, dass man ge-braucht wird.“ So gut, dass er nach
den neun Monaten Zivildienst gleich als Freiwilliger bleibt. Kurz danach wird er zum Ortsstellen-leiter gewählt und zwei Jahre darauf
gibt er seinen Beruf auf, um als Not-fallsanitäter hauptamtlich beim Roten Kreuz Sölden zu arbeiten. Doch damit nicht genug. Stefan bildet sich weiter zum Lehrbeauftragten für Erste-Hil-fe-Kurse, zum Schulungsreferenten und derzeit zum Lehrsanitäter. „Zahl-reiche Burschen entdecken während des Zivildienstes ihre soziale Ader. Und jeder Zweite bleibt dem Roten Kreuz auch weiterhin ehrenamt-
Vom „Zivi“ zum hauptamtlichen Notfallsanitäter: Stefan Gstrein hat
nach dem Zivildienst seinen Beruf als Elektriker aufgegeben, um als
Notfallsanitäter beim Roten Kreuz zu arbeiten.
„Die beste Entschei-dung in meinem
bisherigen Leben.“
„Spiel, Spaß unddie Gemeinschaftstehen immer im
Vordergrund“
Die Jugendgruppen vermitteln wertvolles Wissen
fürs Leben.
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Eva Wolf
Sabrina Wendlinger
StetS zu dIenStenVon der Fasnacht in Imst über den Gletschermarathon im Pitztal bis zu DJ David Guetta im Ötztal: Das Rote Kreuz ist im Rahmen der Ambulanz-Dienste im ganzen Bezirk Imst im Einsatz.
Wenn tausende Menschen zu-sammentreffen, müssen Ver-
anstalter von Events per Gesetz Sicherheitsvorkehrungen
treffen. Wesentlichen An-teil am reibungslosen
Verlauf von Sport-, Kultur- und Traditi-onsveranstaltun-gen hat auch das Rote Kreuz mit seinen Ambu-
lanz-Diensten. „Wir stim-men uns bereits im Vorfeld mit den Orga-nisatoren ab und be-rechnen
d a n n ,
wie viele Mitarbeiter benötigt werden. Ein Motorradrennen ist logischerwei-se riskanter als ein Klassik-Konzert einzustufen“, so Bezirksrettungs-kommandant Martin Dablander. Im Jahr 2012 standen die Mitarbei-ter bei 108 verschiedenen Anlässen insgesamt 3.300 Stunden im Dienst, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten. „Diese Zahlen zeigen deutlich, welche Ausmaße die Am-bulanz-Dienste pro Jahr mittlerweile einnehmen“, erklärt Dablander.
Sonnenbrand bis KreislaufkollapsDie Ereignisse, mit denen die Rot-Kreuz-Mitarbeiter bei ihren Einsät-zen konfrontiert werden, sind so ab-wechslungsreich wie die Veranstaltun-gen selbst. Ob kleinere Verletzungen durch Glasscherben, Sonnenbrand am Gletscher beim Konzert von David
Guetta oder Hyperventilation durch aufgeregte Fans: Gefordert wird ein hohes Maß an Ruhe und Konzentra-tion, denn die Helfer müssen für alle Eventualitäten gewappnet sein.
Perfekte ZusammenarbeitHans Neuner, Geschäftsführer der AREA 47, schätzt seit Jahren die ver-lässlichen Dienste des Roten Kreuzes bei sämtlichen Events. „Die Zusam-menarbeit erweist sich als perfekt und mit Martin Dablander als Sicher-heitskoordinator haben wir einen di-rekten Draht für unsere Anliegen“, erklärt Neuner. Im selben Ton spricht Ernst Lorenzi, Organisator des Ötzta-ler Radmarathons: „Die Vertreter des Roten Kreuzes sind stets zur Stelle und bringen sich bereits im Vorfeld der Veranstaltung bei den diversen Sitzungen vorbildlich ein.“
AusgewählteAmbulanz-Diensteim Bezirk Imst:
1 Skiweltcup Rettenbachgletscher Sölden
2 AREA 47 Ötztal-Bahnhof
3 Pitztal Marathon St. Leonhard
4 Fasnacht Tarrenz
5 Motorradrennen Roppen
6 Rastland Open Air Nassereith
7 Nachtwallfahrt Locherboden Mötz
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Als größtes Bankinstitut des Tiroler Oberlandes nimmt die Sparkasse Imst AG die zentrale Aufgabe wahr, sich im sozialen Bereich zu en-gagieren. Nicht zuletzt wurde die Förderung gemeinnütziger Anliegen bereits im ursprünglichen Gründungsauftrag der Sparkasse Imst fest-gelegt. „Das Rote Kreuz leistet einen unverzichtbaren Dienst für die Be-völkerung. Wir sehen uns deshalb seit Jahrzehnten verpflichtet, diesen zu fördern“, heben die Vorstände der Sparkasse Imst AG, Meinhard Reich (m.) und Martin Haßlwanter hervor, im Bild mit Thomas Köll, Geschäftsführer der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Imst (l.).
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www.roteskreuz-imst.at
prInzIp teller Statt tonneAb Mai startet das Rote Kreuz das Projekt „Team Österreich Tafel“ im Bezirk Imst. Dabei werden kostenlos nicht mehr verkaufbare Lebensmittel an armutsgefährdete Menschen verteilt.
Knapp 100.000 Tonnen Lebensmittel landen in
Österreich pro Jahr auf dem Müll. Gleichzeitig steigt die Anzahl jener Personen, die mit ihrem vorhandenen Einkommen kein Auslan-gen mehr finden. Die „Team Österreich Tafel“, 2010 von Hitradio Ö3 und dem Roten Kreuz ins Leben gerufen, zeigt einen Ausweg aus diesem Di-lemma. „Sammeln statt ver-gammeln – verwenden statt verschwenden“, lautet das selbsterklärende Motto: Eh-renamtliche Mitarbeiter holen jeden Samstag bei Partnern im Lebensmittelhandel ge-nießbare, aber für den Ver-kauf nicht mehr geeignete Le-bensmittel ab. Im Anschluss werden die Waren an zentraler Stelle an Bedürftige kostenlos abgegeben. Eine geeignete Lokalität wurde in der Imster Oberstadt gefunden. Das Angebot rich-tet sich an Menschen, die an der Armutsgrenze leben.
Lücke im Oberland schließenIn den Bezirken Landeck und Telfs hat sich das Projekt be-reits etabliert und mit den dort gesammelten Erfahrungen folgt nun mit Start Anfang Mai der Bezirk Imst. „Die Tafeln sind dort ein nicht mehr wegzudenkender Teil der sozialen Grundversorgung“, so Thomas Köll, Bezirksgeschäftsfüh-rer vom Roten Kreuz. Über ein Drittel der regelmäßigen Be-zieher von Lebensmitteln in Landeck wohnt im Bezirk Imst. Aus diesem Grund sehen sich Köll und sein Team veran-lasst, ein entsprechendes Angebot vor Ort zu schaffen.
gerHard HolzknecHt Bezirksreferent für Gesundheits- und Soziale Dienste
Was sind die Beweggründe für Ihr Engagement beim Ro-ten Kreuz? „Während meiner aktiven Laufbahn bei der Polizei lernte ich bei vielen täglichen Einsätzen, aber auch bei Großveranstaltungen und Katastrophen die Wichtig-keit des Roten Kreuzes sehr gut kennen und schätzen. Jetzt im Ruhestand habe ich mich dazu entschlossen, eine Freiwilligentätigkeit beim Roten Kreuz zu überneh-men.“
Welche Aufgaben zählen zu den Gesundheits- und Sozi-alen Diensten? „Diese sind sehr vielfältig und verfolgen
insbesondere das Ziel, sozial schwächeren, armutsge-fährdeten, behinderten, aber auch einsamen Menschen in ihrer jeweiligen Situation zu helfen und sie zu unter-stützen. Wir starten jetzt mit der Tafel Österreich sowie Besuchs- und Hilfsdiensten im gesamten Bezirk.“
Es werden noch freiwillige Helfer im Bezirk gesucht? „Unser Team besteht derzeit aus 25 Personen. Für die weitreichenden Aufgabenstellungen benötigen wir aber noch wesentlich mehr Freiwillige aus dem gesamten Be-zirk, die sich in ihrer Freizeit sinnvoll engagieren möch-ten. Das Alter spielt dabei keine Rolle, viel wichtiger ist es, anderen Menschen helfen zu wollen.“
Ehrenamtliche Mitarbeiter gesuchtOft wird das Rote Kreuz nur mit dem Rettungs- und Kran-kentransportdienst in Verbindung gebracht. Dabei ist „Team Österreich Tafel“ Element des zweitgrößten Auf-gabenbereiches: Gesundheits- und Soziale Dienste. Sie erweitert das angebotene Spektrum, das von der Alten-betreuung und Besuchsdienst über Hausnotruf, Essen auf Rädern bis hin zur „24 Stunden“-Betreuung reicht, um eine weitere Facette. In diesem Tätigkeitsfeld können lang gediente Mitarbeiter der Organisation weiterhin aktiv ver-bunden bleiben und sich statt im Sanitätsdienst im sozia-len Bereich engagieren. Für die „Team Österreich Tafel“ werden weitere Freiwillige gesucht, die mit Verlässlichkeit punkten und denen der Umgang mit Menschen Freude be-reitet.
Kontaktaufnahme für an derMitarbeit interessierte Personen
unter Tel. 05412-66444 [email protected]
Team Österreich Tafel in Imst
Ab dem Startschuss im Maiwerden die eingesammelten
Lebensmittel jeden Samstag abca. 18.00 Uhr an bedürftige
Personen ausgegeben. Damit die Verteilung fair abläuft und jeder
etwas erhält, begleiten Mitarbeiter des Roten Kreuzes die Empfänger.
Jeden Samstag werden die Waren abgeholt und
anschließend an bedürftige Personen kostenlos abgegeben.
Gerhard Holzknecht engagiert sich als freiwilliger
Mitarbeiter beim Roten Kreuz im Bereich Gesund-
heits- und Soziale Dienste.
e InSVIerVIer auSgabe 01 apr Il 2013
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Starke glIeder derrettungSketteDie Rot-Kreuz-Bezirksstelle Imst hat im Jahr 2012 843 Menschen in 51 Kursen in Erste Hilfeausgebildet. Erklärtes Ziel ist, zehn Prozent der Bevölkerung laufend als Ersthelfer zu schulen.
Korrekte Erste Hilfe ist im Ernstfall entscheidend für den weiteren Verlauf einer plötzlichen Erkrankung
oder Verletzung. Was oft zur Folge hat, dass sich Men-schen nicht so richtig helfen trauen aus Angst, etwas falsch zu machen. Aber: „Generell ist das Nichtstun das Falscheste, was man tun kann“, so Bezirksausbildungs-referent Markus Rinner. Eine Kette ist nämlich immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied, und das gilt auch für die Rettungskette. Insofern kann jeder Erste Hilfe leisten, denn diese beginnt bereits beim richtigen Absetzen des Notrufes. Nach dem eventuellen Absichern der Unfall-stelle sollte man frühestmöglich professionelle Hilfe an-
erfolgSgeScHIcHte „Strom fürS leben“ Wussten Sie, dass Obergurgl zu den sichersten Orten Ös-terreichs zählt? Das hat seinen Grund: Im Rahmen der Rot-Kreuz-Aktion „Strom fürs Leben“ haben sich Hote-liers und die Bergbahnen Obergurgl-Hochgurgl bereit er-klärt, zehn sog. „Laien-Defibrillatoren“ anzukaufen und an hochfrequentierten Stellen zu installieren. So konnte bereits zwei Menschen das Leben gerettet werden, ohne diese Frühdefibrillation wäre jede ärztliche Hilfe zu spät gekommen! Ein weiterer Erfolgsbericht kam unlängst aus Sölden. 16 „Defis“ sind im hinteren Ötztal instal-liert, im ganzen Bezirk sind es 22 – Tendenz steigend.
Die Rot-Kreuz-Bezirksstelle Imst bietet diese Lebensret-ter zum Kauf an (Kostenpunkt: ab EUR 1.274,-), schult Personal und Bevölkerung und übernimmt die regelmä-ßige Wartung. Angesprochen sind Gemeinden, Firmen und Organisationen, wünschenswert wäre etwa, wenn in absehbarer Zukunft neben jedem Feuerlöscher ein „Defi“ hinge. Warum eigentlich „Laien-Defi“? Thomas Köll, RK-Bezirksgeschäftsführer, erklärt: „Dank moderner Elektronik kann heute wirklich jeder rasch Hilfe leisten. Die Bedienung ist kinderleicht, eigentlich muss der Defi nur geöffnet werden. Das Gerät gibt dann genaue An-weisungen, was zu tun ist.“ Internationale Pilotprojekte bestätigen das Engagement des Roten Kreuzes: Dank flächendeckender Verfügbarkeit von Defibrillatoren kann die Sterberate wesentlich gesenkt werden!
fordern. Dann erst beginnt die Erste Hilfe am Verletzten bzw. Erkrankten, ehe nach deren Eintreffen Rettungs- und Notfallsanitäter die Erstversorgung fortsetzen. Die weitere Versorgung übernehmen dann die Experten.
Flexibel das ganze Jahr überWesentlich für ein effizientes Eingreifen ist eine gute Ausbildung zum Ersthelfer. Die Rot-Kreuz-Bezirksstelle Imst bietet in der gesamten Region regelmäßig Erste-Hil-fe-Kurse an, sei es für den Führerschein (6 h), für den gesamten EH-Grundkurs (16 h) oder für Säuglinge und Kindernotfälle (8 h). Und immer bei Bedarf, denn Flexibi-lität ist die große Stärke der Schulungsmannschaft. Dazu kommen Ausbildungseinheiten für Firmen, in denen je nach Betriebsgröße eine bestimmte Anzahl von Ersthel-fern vorgeschrieben ist. Auch Vereine und Blaulichtor-ganisationen nutzen die Fortbildungsmöglichkeit und die Kurse. Spezielle Lehrbeauftragte vermitteln in der Breiten-Ausbildung alles Wissenswerte in Wort und Tat.
Auch intern am neuesten StandDer zweite Bereich in Sachen Schulung beim Roten Kreuz ist die Aus- und Weiterbildung der aktiven Mitarbeiter des Rettungsdienstes. Das dazugehörige Gesetz schreibt vor, dass jeder Rettungssanitäter sich regelmäßig fortbilden muss. „Wir machen das in unseren Ortsstellen selbst“, freut sich Markus Rinner über die vorhandenen Kapazitä-ten an Lehrsanitätern. Apropos Rettungssanitäter: Für die Zulassung zur kommissionellen Prüfung sind 160 Praxis- und 100 Theoriestunden nachzuweisen. „Das ist eine ab-geschlossene Berufsausbildung, mit der die Absolventen selbstständig und alleine Dienst am Menschen leisten kön-nen“, unterstreicht der Bildungsreferent. Aktuell fiebern 20 Auszubildende der Prüfung am 4. Mai 2013 entgegen.
Bezirksausbildungsreferent Markus Rinner (l.): „Wer im Kurs lernt, richtig
Erste Hilfe zu leisten, verliert auch die Scheu im Notfall“.
144 – Derrichtige Notruf
Nehmen Sie sich Zeit fürden Notruf! Ein speziellgeschulter Mitarbeiter derLeitstelle begleitet denAnrufer wenn möglich biszum Eintreffen der Rettung.Computerunterstützt undanhand von Checklisten fragtder Mitarbeiter alle Informa-tionen ab, die er wissen muss, um die richtigen Rettungskräfte entsenden zu können. Erwird auch genaue Anleitungen geben, wie im individuellenFall Erste Hilfe geleistetwerden soll. Legen Sie erstauf, wenn die Leitstelledas Gespräch für beendeterklärt! Wichtig sind aufalle Fälle die vier „Ws“:
WO ist der Notfallort?WAS ist geschehen?WIE VIELE Menschensind betroffen?WER ruft an?
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www.roteskreuz-imst.at
ImSter künStleralS gönnerIm Rahmen einer Benefiz-Ausstellung zugunsten des Roten Kreuzes stellte der Imster Hobbymaler Sepp Holz-knecht zahlreiche seiner Werke zur Verfügung. Der 88-Jäh-rige freute sich über den großen Publikumsandrang.
Getreu dem Motto „Das Geheim-nis des Glücks liegt nicht im Be-
sitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich“ stellt sich Sepp Holzknecht bereits Zeit seines Lebens in den Dienst der All-
gemeinheit. Nachdem sei-ne inzwischen verstorbene Frau durch das Rote Kreuz viel Hilfe und Zuwendung erfahren hatte, initiierte der rüstige Senior eine Bene-fiz-Ausstellung seiner Wer-ke zugunsten des Roten Kreuzes im kleinen Imster Stadtsaal. Anlässlich der Eröffnung konnte Künst-ler Holzknecht zahlreiche Freunde begrüßen, darun-ter Landeshauptmann-Stell-
vertreter Gerhard Reheis, Bürger-meister Stefan Weirather u.v.m. Rot-Kreuz-Bezirksstellenleiter Günter Kugler zollte Holzknecht seinen Re-spekt, sich so uneigennützig für die Hilfsorganisation zu engagieren.
v.l.: LH-Stv. Gerhard Reheis, Sepp Holzknecht, BGM Stefan
Weirather und Bezirksstellenleiter Günter Kugler
Im eInSatz Vor der kameraMitarbeiter vom Roten Kreuz in Sölden wirkten an einer TV-Dokumentation zum Thema „Der verletzte Mensch – Modernes Trauma Management“ mit. Der österreichische Sender ORF III drehte im Skigebiet von Obergurgl-Hochgurgl.
Keinen alltäglichen Einsatz be-deutete die Mitarbeit des Roten
Kreuzes an der Sendung aus der Reihe „Treffpunkt Medizin“. Ob-wohl die Aufnahmen natürlich ge-stellt waren, wurde großer Wert auf eine möglichst realistische Darstel-lung gelegt. Annahme war die Ver-
sorgung eines mehrfach verletzten Wintersportlers im Skigebiet von Obergurgl-Hochgurgl. Ihr Können vor der Kamera demonstrierten unter anderem Notfallsanitäter Ste-fan Gstrein, Andreas Falkner und Tatjana Reich von der Ortsstelle Sölden.
Realistische Darstellung der Erstversorgung für die TV-Kamera.
Abtransport des Verunfallten mit dem Notarzthubschrauber „Martin 8“ in Obergurgl-Hochgurgl.
ImpRESSUmEINS VIER VIER –Einblicke in die Rot-Kreuz-Bezirksstelle Imstmedieninhaber, Herausgeber und Verleger:Österreichisches Rotes Kreuz, Bezirksstelle ImstRedaktionsleitung: Thomas KöllKonzept und Redaktion: Polak Mediaservice, ImstLayout: West Werbeagentur, LandeckDruck: Buchdruckerei Lustenau GmbH, Lustenau
Fotos: Rot-Kreuz-Bezirksstelle Imst, Österrei-chisches Rotes Kreuz, Markus Geisler, Melitta Abber, Michael Aman, Imst Tourismus, Starmaker, ORF, PrivatAnschrift Herausgeber:Österreichisches Rotes Kreuz, Bezirksstelle ImstMeranerstraße 16, A-6460 ImstTel. +43 (0)5412 / 66 [email protected], www.roteskreuz-imst.at
In jeder Beziehungzählen die Menschen.
www.sparkasse.at/imst
e InSVIerVIer auSgabe 01 apr Il 2013
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www.roteskreuz-imst.at
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