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Page 1: HALLO NACHBARstorage.dow.com.edgesuite.net/dow.com/deutschland/presse... · 2013. 7. 26. · Ausgabe 1 · Juli 2013 HALLO NACHBAR Eine Zeitung der Dow Olefinverbund GmbH für die

die aktuelle Ausgabe unserer Nachbarschafts-zeitung präsentiert sich Ihnen in einer frischen Optik. Bilder und Grafiken sollen die Themen rund um die Chemie und unser Unternehmen noch besser erklären. Den bewährten Blick hinter den Werkszaun behalten wir natürlich bei.

Wussten Sie zum Beispiel, dass sich wichtige Pro-zesse in unserem Werk in

Teutschenthal vor allem unter der Erde abspielen und dass sich Mitarbeiter immer wieder Gedan-ken machen, wie Anlagenprozesse noch effektiver gestaltet werden können? Neben unserem sozialen Engagement in der Region liegt uns auch der Schutz von Umwelt und Natur sehr am Herzen. Lesen Sie in dieser Ausgabe, wie sich Dow im Rahmen des ökologischen Großprojektes SOW Böhlen um die Renaturierung ehemaliger Industrieflächen um und innerhalb seines Werkes in Böhlen engagiert.

Hürden der grünen EnergieversorgungPolitisch beschäftigen uns derzeit – wie auch Sie als Privatverbraucher – die steigenden Energiepreise. In dieser Zeitung geben wir einen Einblick, welche Herausforderungen die Energiewende auch für unser Unternehmen mit sich bringt. Gleichzeitig zeigen wir Ihnen, wofür Dow die großen Mengen an Energie als Rohstoff zur Herstellung seiner Pro-dukte benötigt. Häufig liegen Stromverbrauch und Energiesparen näher beieinander als auf den ersten Blick ersichtlich.

Wir hoffen, mit diesen Themen Ihr Interesse zu wecken, und freuen uns über Ihre Meinung! Lassen Sie uns wissen, welche Berichte Sie besonders spannend finden und welche Informationen Sie spe-ziell interessieren. Sie erreichen uns per E-Mail an [email protected] oder per Post an Dow Olefinver-bund GmbH, Öffentlichkeitsarbeit, 06258 Schkopau.

Neldes Hovestad, Standortleiter Werk Böhlen

KURZMELDUNG

Cl2 – Element der WertschöpfungEs begann vor 115 Jahren, als in einem Holzschup-pen in Midland der damals 30-jährige Herbert Henry Dow an einer Zelle zur Chlorgewinnung bastelte und damit den Grundstein für die „The Dow Chemical Company“ legte. Am 25. November 1897 startete die Produktion von Chlor, das damals vorrangig als Bleich-mittel benutzt wurde. Schon sehr früh jedoch wurde dessen vielfältiges Potenzial als Ausgangsstoff für unzählige Anwendungen vom Gründer Dow erkannt. Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens Dow ist bis heute untrennbar mit dem Element Chlor verbunden.

Dow ist mit Abstand der weltweit führende Hersteller von Chlor- und Natronlaugeprodukten. Rund sechs Mil-lionen Tonnen werden heute jährlich an fünf Standorten auf drei Kontinenten jährlich produziert.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Schkopau blicken auf 75 Jahre industrielle Chlorproduktion, geprägt von der wechselvollen deutschen Geschichte, zurück. Nach der deutschen Wiedervereinigung, mit der Übernahme des Olefinverbundes durch Dow Mitte der Neunzigerjahre, wurden die damals noch mit dem Amalgam-Verfahren arbeitenden Chloranlagen demon-tiert und durch umweltfreundliche Membrananlagen ersetzt. So konnte die Umweltbelastung durch Queck-silberemissionen vollständig abgestellt werden.Heute gehört die Chlorproduktion in Schkopau mit einer Jahreskapazität von rund einer Viertelmillion Tonnen zu den effizientesten Prozessen. In Schkopau wird das Pro-dukt für die Weiterverarbeitung vor Ort zu Vinylchlorid (VC) und Polyvinylchlorid (PVC) eingesetzt.

Lokales Spendenprogramm 2013 – 18 Projekte werden gefördertDie Errichtung eines Nistfloßes für die Fluss-Seeschwalbe durch den NABU Regio-

nalverband Merseburg-Querfurt e.V. sowie der Bau eines Skate-Parks für Kinder und Jugendliche in der Gemein-de Neukieritzsch gehören zu jenen 18 Projekten, die

Liebe NACHBARN, Liebe LESER,

Kaylane Köhler und Jannes Schiffner sind zwei von zehn Stipendiaten aus Sachsen-Anhalt, die eine Förderung durch das Deutsche Schüler-stipendium der Roland Berger Stiftung erhalten. Die 9- bis 17-jährigen Schüler haben viele Gemeinsamkeiten: Sie sind vielseitig interessiert und möchten aus ihrem Leben etwas machen. Dazu kommen sehr gute Schulnoten. Doch sie gehören auch zu jenen Kindern, deren soziale Herkunft eine Barriere für die Nutzung gebotener Bildungschancen darstellt. Durch eine gezielte und langfristige Förderung ihrer Stärken und Bedürfnisse werden sie nun zur bestmöglichen Ausbildung geführt – unter anderem dank der finanziellen Unterstützung von Dow. Bei der feierlichen Übergabe der Stipendien moderierten Kaylane und Jannes eine Talkrunde mit Ministerpräsident Reiner Haseloff und Regina Pötke, Vorstandsmitglied der Roland Berger Stiftung.

Dow unterstützt Schülerstipendium

Ausgabe 1 · Juli 2013

HALLO NACHBAREine Zeitung der Dow Olefinverbund GmbH für die Nachbargemeinden

eine Jury im Rahmen des lokalen Spendenprogramms 2013 der Dow Olefinverbund GmbH favorisierte. Zum vierten Mal hatte das Unternehmen das Programm „Wir für hier“ ausgeschrieben, um nachhaltige Projekte zu unterstützen. Angesprochen waren gemeinnützige Vereine, Organisationen und Institutionen der Städte und Gemeinden in der Nachbarschaft der Dow-Werke Schkopau, Böhlen, Leuna sowie Teutschenthal. Erstmals erfolgte die Ausschreibung thematisch in den Katego-rien „Energie und Umwelt“ sowie „Sport“. 77 Anträge wurden eingereicht, aus denen die Jury 18 Projekte mit Fördersummen von 2.500 bis 15.000 Euro auswählte.

Mehr zu bereits umgesetzten Projekten auf Seite 4.

Siehe auch Seite 3

Mirko Brauburger, Said Mennane, Danny Andres, Bettina Schöps und

Christina Walter (v. l. n. r.) gehören zum Team der Chlor-Vinyl-Produktion, das

den wertvollen Rohstoff produziert.

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Ein weiter grüner Rasen, ringsherum Bäume und Büsche und eine reiche Fauna: So sehen die „Alten Auflandebecken“ in Gaulis, einem Ortsteil von Böhlen, ab 2014 aus. Derzeit gleicht die 17 Hektar große Fläche allerdings noch einer Mondlandschaft, auf der Lkws riesige Mengen Boden heranbringen, die von Baggern umgewälzt werden.

Die Abdeckung der „Alten Auflandebecken“ im Rahmen des ökolo-gischen Großprojekts „SOW Böhlen“ läuft in vollem Gange. In diesen Becken wurde ab den 1930er-Jahren Feinkohle-schlamm, der bei der Treibstoffproduktion in den ehemaligen Böhlener Werken entstand, abge-kippt. Das Wasser verdunstete, doch die leicht entzündlichen Reste blieben und führten immer wieder zu Schwelbränden, aus denen offene Feuer entstanden. Um dies zu verhindern, werden die Becken abgedeckt und anschließend bepflanzt. Besonders brandgefährdete Bereiche haben Dow sowie die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-

Neue Flora und Fauna für GaulisVerwaltungsgesellschaft (LMBV) gemeinsam bereits 2006 saniert. Dabei sollte auch geprüft werden, ob das Vorhaben die angestrebten Ziele erreichen konnte. Das Ergebnis war sehr zufriedenstellend. So wurde die vollständige Abdeckung beschlossen und im Dezember 2012 mit den Arbeiten begonnen. Bis zum nächsten Jahr erhalten die ehemals sechs Teil-

becken verschiedenste Bodenschichten, wie Fred Richter, Projektleiter

Altlastensanierung der Dow Olefinver-bund GmbH, erklärt: „Zuerst werden 60.000 Kubikmeter Profilierungsschicht aufgebracht, die vor allem die im Laufe der Zeit durch das

Brandgeschehen ent- standene Kraterlandschaft aus-gleichen soll. Dann folgt eine

108.000 Kubikmeter umfassende Abdeckschicht, die keine Umgebungsluft mehr durchlässt und so weitere Brände verhindert. Zum Schluss werden 54.000 Kubik- meter Unter- und 16.000 Kubikmeter Oberboden aufge-füllt und ermöglichen so eine Bepflanzung.“ Damit die Experten zukünftig die Temperatur der unteren Schich-ten immer im Blick haben, wird das bereits vorhandene

Im Juni konnte die Dow Olefinverbund GmbH einen neuen Rekord verzeichnen: Seit mehr als 500 Tagen arbeiten die Teams der mitteldeutschen Dow-Standorte Schkopau, Leuna, Teutschenthal und Böhlen gemeinsam mit ihren Servicepartnern unfallfrei.

„Das ist ein hervorragendes Ergebnis und beweist einmal mehr das Engagement unserer Mitarbeiter, der Partnerfirmen und Dienstleistungs-unternehmen für ein hohes Sicherheitsniveau. Dow in Mitteldeutschland gehört damit zu den besten Standorten weltweit“, unterstreicht Roland Abel, verantwortlich für die Bereiche Arbeitssicherheit, Umwelt- und Gesundheitsschutz. „Sicherheit am Arbeitsplatz und die Gesundheit der Mitarbeiter haben bei uns oberste Priorität. Wir schätzen diesen Sicherheitsrekord auch deshalb so hoch ein, da wir noch vor wenigen Jahren unsere selbst gesteckten Ziele in puncto Arbeitssicherheit nicht ganz erreicht hatten.“

Gemeinsam mit den Partnern an den mitteldeutschen Standorten wurden viele Aktivitäten ausgelöst, um systematische und nachhaltige Verbesserungen für sicheres Arbeiten zu erreichen. Ständige Analysen zur Senkung des Unfallrisikos am Arbeitsplatz, die offene und kritische Kommunikation, aber auch die Förderung des Erfahrungsaustausches rund um das Thema Arbeitssicherheit waren und sind wichtige Mosaik-steine für ein hohes Sicherheitsniveau.

NeUeR REKORD

Roland Abel,

verantwortlich

für die Bereiche

Arbeitssi-

cherheit,

Umwelt- und

Gesundheits-

schutz, ist stolz

auf 500 Tage

ohne Unfall.

2 Partnerschaft Ausgabe 1, Juli 2013 3VerantwortungAusgabe 1, Juli 2013

Rund drei Viertel des Energieverbrauchs in deutschen Haushalten macht die Raumwärme aus. Trotzdem entweicht noch immer ein Großteil davon durch Wände, Fenster, Dächer, Türen oder Fußböden. In der Bauindustrie tragen Produkte von Dow seit mehr als 50 Jahren dazu bei, Energie einzusparen, Kosten zu senken sowie die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren.

Dämmstoffe wie die blauen STYROFOAM™-Wärmeprodukte aus Schkopau sorgen für dauerhaften Wärmeschutz, insbesondere in anspruchsvollen, druck- oder feuchtbelasteten Bereichen: Dazu gehören die Wärmedämmung von Straßen und Bodenplatten, Frostschutz, Perimeterdämmung sowie die Dämmung von Umkehrdächern, Wärmebrücken und Sockeln.

Aber auch im Wohnbereich kommt Dow-Technologie zum Einsatz. Wo Energie über Spalten, Risse und Öffnungen entweichen kann, hilft ein zweikomponentiges Polyurethansystem zur Abdichtung von Hohlräumen. Diese entstehen zum Beispiel bei Durchbrüchen für Kabel und Kanäle, Rohrleitungen oder Ventilationsschächte. Selbst in gut isolierten Wohnungen lassen sich so mit einer optimierten Dichtung bis zu 20 Prozent Heiz- und Kühlkosten sparen.

Mit STYROFOAM™-Dämmplatten von Dow lässt sich viel Geld sparen.

Mit grüner Energie unabhängig von konventionellen Kraftwerken produzieren – warum das für große Chemieunternehmen in naher Zukunft nicht denkbar ist und welche Herausforderungen die Energiewende für Dow mit sich bringt, erklären Standortleiter Reiner Roghmann und Energieeinkäuferin Carmen Ullrich.

Welche Rolle spielt Energie für Dow?Reiner Roghmann (R. R.): Für uns ist Energie wie die Luft zum Atmen. Ob Strom, Dampf oder technische Gase, um aus Rohstoffen wie Salz oder Rohbenzin hochwertige Kunststoffe oder Kleber für die Automobilindustrie zu produzieren, ist sehr viel davon nötig. Nach der Deut-schen Bahn hat Dow den höchsten Energieverbrauch in Deutschland. Allein in Mitteldeutschland benötigen wir etwa so viel Strom wie 460.000 Haushalte.

Haben Sie kein schlechtes Gewissen?R. R.: Nein, wir verbrauchen Energie mit Bedacht und sind auf höchste Effizienz aus. Zudem darf man nicht verges-sen, dass wir mit unseren innovativen Produkten dazu beitragen, an anderer Stelle Energie zu sparen. Ich denke zum Beispiel an das leichte Material von Elektroautos oder an Dämmplatten, die helfen, Heizkosten zu reduzieren.

Woher bezieht Dow die nötige Energie?Carmen Ullrich (C. U.): Strom und Dampf für den Stand-

Unverzichtbar: Energie für die Chemie

CLEVER eNeRgie spaReN

100 %

70 %

69 %

48 %

48 %

20 %

doppelt ab. Wenn in Schkopau nur noch ein Block des Kraftwerks zur Verfügung steht, beziehen wir einen Teil des Stroms aus dem Lan-desnetz. Dampf erzeugen wir dann aus Erdgas, das in Deutschland ein teurer Rohstoff ist.

Wie haben sich die Energiekosten zuletzt für Sie entwickelt?R. R.: In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Kosten für Energie für uns um mehr

als 50 Prozent erhöht. Bisher entlastet uns die Befreiung von der Ökostromumlage etwas. Sollte die Bundesregierung hier den Kurs ändern, müssen wir uns ernsthaft Sorgen um unsere Wettbewerbsfä-higkeit machen.

Mit wem konkurrieren Sie?R. R.: Neben Mitbewerbern weltweit wird vor allem auch unternehmensintern ganz genau hingesehen, wo sich die besten Bedingungen bieten. Kosten für Energie spielen dabei eine wichtige Rolle. Für die deutschen Standorte wäre es sehr ungünstig, wenn es sich für Dow irgendwann nicht mehr lohnt, weiter in Deutschland zu investieren, weil Energie in den USA oder im Nahen Osten günstiger ist. Hilft da nicht nur, Energie zu sparen?C. U.: Ein Energieeffizienz-Team nimmt schon heute jede Produktionsanlage und jeden Prozess regelmäßig unter die Lupe, um ungenutzte Potenziale aufzudecken. Wir tauschen uns untereinander aus, ob hier in Mittel-deutschland, zwischen den Standorten in Deutschland oder auch global. Neben der Sicherheit ist es das beherr-schende Thema in allen Dow-Werken.

Wie blicken Sie in die Zukunft? R. R.: Den rasanten Stromkostenanstieg können wir durch Effizienzsteigerungen nicht mehr kompensieren. Schließ-lich erlauben unsere Anlagen schon heute eine maximale Rohstoffausbeute. In Zukunft wird neben dem Netzaus-bau und der Entwicklung von Speichertechnologien der richtige Mix aus erneuerbaren und konventionellen Energien entscheidend sein. Die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland muss dabei stets berücksichtigt werden.

ort Schkopau liefert uns das benachbarte Kraftwerk und das Werk Böhlen bezieht Strom aus dem Landesnetz. Darüber hinaus produzieren wir auch selbst Energie und nutzen z. B. den Dampf, der bei chemischen Pro-zessen anfällt. Selbigen verwenden wir dann wieder für den Betrieb unserer Anlagen. Dieses Prinzip der geschlossenen Kreisläufe ist sehr effizient und lässt keine Rohstoffe ungenutzt.

Nutzt Dow auch regenerative Energien?R. R.: Allein mit regenerativen Energien können wir unsere Versorgung nicht absichern. Wir produzieren auch bei wolkigem Himmel oder Windstille und noch gibt es keine Möglichkeit, Sonnen- oder Windenergie effizient zu speichern. Die notwendige Grundlastfähig-keit sichern aktuell nur konventionelle Kraftwerke ab.

Und dennoch ist nicht selten zu viel Strom im Netz.R. R.: Richtig. Und genau das stellt uns vor eine weitere große Herausforderung. Weil der Ökostrom bei der Einspeisung gesetzlich Vorrang genießt, müssen kon-ventionelle Kraftwerke wie das in Schkopau zeitweise in Teilen herunterfahren, um das Netz zu entlasten.

Inwiefern ist Dow davon betroffen?C. U.: Um die Produktion unserer Anlagen und aller Part-ner zu garantieren, sichern wir die Energieversorgung

Kurz erKlärt: Die ÖKostRom-UmLage

Mit der auch als EEG-Umlage bekannten Ab-gabe fördert der Staat Ökostrom-Anlagen. Betreiber erhalten so unabhängig vom Börsen-preis eine feste Vergütung für die Einspeisung von Ökostrom. Energieinten-sive Unternehmen sind bislang davon befreit, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

Drei Millionen Tonnen SalzPlanung ist alles

Gemeinsam mit den Landesbehörden erarbeitete das Team am Standort Böhlen ein Konzept, mit dessen Hilfe bisher zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfindende Prüfungen an einem Termin stattfinden können. Damit gehört Dow zu den ersten Unternehmen in Deutschland, die einen solchen Prozess, der Vorgaben der Behörden und Unternehmensanforderungen in Einklang bringt, erfolgreich zum Abschluss gebracht haben.

Hunderte Einzelteile auf dem PrüfstandProjektleiter Frank Müller vergleicht das mit der Durchsicht beim Pkw: „Alle zwei Jahre muss jedes Auto zum TÜV. Dann wird von den Bremsen bis zur Lichtanlage alles kontrolliert. Niemand fährt ohne Not für jedes Teil extra in die Werkstatt. Genauso haben wir nun die Genehmigung, verschiedene Arbeiten in einem Zug durchzuführen.“ Um die Behörden vom neuen Zyklus zu überzeugen, ging das Team in Vorleistung: In zwei Jahre dauernder Kleinstarbeit wurde zum Beispiel jedes der gut einhundert Bauteile der betroffenen Hochdruckkessel und Dampfbehälter einzeln einer Risikobetrachtung unterzogen, es wurden Gutachten erstellt, neue Messverfahren entwickelt und Teile erneuert. Die Behörden hat das von der Sicherheit der Anlagen überzeugt.

Mit guter Zusammenarbeit zum

Erfolg: v. l. n. r. : Frank Müller, Joachim

Tannert, Marco Bormann, Margit

Schwarzburger, Reinhard Meissner,

Gerhard Beyer (nicht im Bild).

Die turnusmäßige Überprüfung moderner Chemie-Anlagen bringt großen Aufwand und hohe Kosten mit sich. Ein Team am Standort Böhlen regte im Zuge der letzten Groß-abstellung 2010 an, einige Prüfungen zusammenzulegen. Im Ergebnis wurden damit enorme Kosten eingespart und das Team wurde dafür mit einer unternehmensinternen Auszeichnung gewürdigt.

unterirdische elektronische Temperaturmesssystem erweitert.

Kein höheres VerkehrsaufkommenZahlreiche Lkws sind notwendig, um die Erdmassen ans Ziel zu bringen. „Sie fahren dabei nicht durch Böhlen und Gaulis, sondern ausschließlich von der S71 über die Umfahrung Hoch-halde Lippendorf sowie die Hofer Brücke, die im Jahr 2005 eigens für die Sanierung der ‚Alten Auf-landebecken‘ errichtet wurde“, so Fred Richter.Sobald alle Schichten aufge-bracht sind, wird das Gelände mit Trockenrasen bepflanzt. „Die Rand- bzw. Böschungsbereiche erhalten zusätzlich einheimische Gehölze, die voraussichtlich weitere Tiere anziehen werden“, betont Richter. Ein ökologischer Baubegleiter sorgt dafür, dass bereits ansässige Tiere durch die Arbeiten nicht gestört werden. Dazu gehören zum Beispiel Vögel und Insekten, die bereits im Zuge der Sanierungsarbeiten auf dem Gebiet brüten.

Brasilien

Mittlerer Osten

Russland

Südostasien

USA

Westeuropa

In zahlreichen Regionen der Erde kostet Energie

deutlich weniger als in Deutschland. Carmen Ullrich

und Reiner Roghmann erklären die Folgen für Dow.

„Ein ökologischer baubegleiter sorgt dafür, dass bereits

ansässige tiere durch die

Arbeiten nicht gestört werden.“

Ausgangsstoff für Chlor ist Steinsalz. Mithilfe der Elektrolyse wird es zu Chlor, Wasserstoff und Natronlauge aufgespalten. Zur Gewinnung der Sole formt und betreibt Dow bei Teutschenthal in 700 bis 1.100 Metern Tiefe fünf Kavernen, die auch zur Speicherung von Ethylen und Propylen genutzt werden. Zwei davon dienen jedoch ausschließlich dazu, die Chloranlage in Schkopau mit Salz zu versorgen.

Chemie unter der ErdeUm das Steinsalz in den Kavernen zu lösen, wird Wasser hineingepumpt. Seit 1999 geschieht das in einem geschlossenen Kreislauf: Die gewonnene Vollsole wird per Pipeline nach Schkopau gefördert, in der Chloralkali-Elektrolyse verarbeitet und als ungesättigte Lösung für die erneute Salzgewinnung wieder zurückgepumpt. „Dow war 1999 weltweit das erste Unternehmen, das diese umweltfreundliche Technologie eingesetzt hat“, erklärt Petra Hanisch, Produk-tionsleiterin des Sol- und Speicherfeldes Teutschenthal. Seitdem wurden mehr als drei Millionen Tonnen Salz gefördert.

Vom Salz zum PVCDie Sole wird mithilfe von elek-trischem Strom im Elektrolyseprozess am Standort Schkopau in Chlor, Wasserstoff und Natronlauge aufge-spalten. Im weiteren Verlauf entsteht Vinylchlorid (VC), das im ValuePark® zu Polyvinylchlorid (PVC) verarbeitet wird. PVC kommt u. a. in der Bau- und Automobilindustrie zum Einsatz. „Die Chlor-Elektrolyse gehört zu den ältesten chemischen Prozessen“, erklärt Produktionsleiter Christoph Maier. „Chlor ist die Basis für viele Produkte, die helfen, Energie ein-zusparen“, so Maier. So ist Chlor zum Beispiel Ausgangsstoff für Epoxidharze, die beim Bau von Wind-krafträdern zum Einsatz kommen. Auch Kunststoffe für moderne, energiesparende Automobile oder für Isoliermaterialien in Häusern basieren auf Chlor.

Kurz erKlärt: ÖKoLogisches gRosspRojeKt

Ökologische Großprojekte (ÖGP) wurden zu Beginn der 1990er-Jahre initiiert, um Altlasten ehemaliger Industriebetriebe und -standorte der DDR zu beseitigen und die neuen Eigentümer von den Kosten der Sanierung zu befreien. Seit Mitte der 1990er-Jahre wurden ins ÖGP „SOW Böhlen“ bereits rund 20 Millionen Euro investiert.

Das Gebiet des ÖGP „SOW Böhlen“ umfasst das ehemalige Betriebs-gelände des VEB „Otto Grotewohl“ und weist eine Fläche von ca. 500 Hektar auf. Dow agiert als sogenann-ter federführend Freigestellter und Projektträger. Das bedeutet, dass die Sanierung vom Bund und vom Frei-staat Sachsen refinanziert wird. Der heutige Eigentümer des Geländes ist eine Bundesgesellschaft.

500 Tage unfallfreiDow am Bau

An Bohrkernen aus bis zu 1.000 Metern Tiefe erkennt Christian

Winter die Salzqualität.

Kurz erKlärt: steiNsaLZ

Steinsalz, chemisch: Natriumchlorid, ist eines der ältesten bekannten Materialien. Ohne Salz und seine Fähigkeit, sich in Wasser zu lösen und Ionen zu bilden, ist Leben auf der Erde nicht vorstellbar. Seit Jahrtausenden ist Steinsalz als Kochsalz begehrtes Handelsgut. In der chemischen Industrie ist es als wichtiger Rohstoff nicht wegzudenken.

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Kinder haben Freude daran, Neues zu entdecken und zu lernen. Mithilfe von Spenden aus dem Dow-Spendenprogramm „Wir für hier“ wurden in Merseburg und Rötha kleine Lernparadiese geschaffen.

In der Grundschule Joliot Curie in Merseburg, die sich selbst als „Grüne Schule“ bezeichnet, steht alles im Zeichen von Natur und Umwelt. Dank einer Spende in Höhe von 10.000 Euro konnte die Einrichtung einen

Wasser- und Experimen-tierspielplatz bauen. „Die Kinder haben nicht nur riesigen Spaß beim Planschen und Matschen in den Pausen und im Hort. Sie lernen vor allem die Bedeutung von Wasser beim Umweltschutz kennen. „So nimmt eine drei Meter tiefe Zisterne jetzt das Regenwasser auf, das vorher unge-nutzt in der Erde versickerte. Das können wir nutzen, um unsere vielen Topfpflanzen im ganzen Schulhaus zu gießen. Auch die

Aussicht, mithilfe des zusätzlichen Wassers Frösche am Schulteich anzusiedeln, begeistert die Schü-ler“, freut sich Schulleiterin Monika Tschakert.

Kleine LesekönigeMehr als 60 neue Lesekinder tum-meln sich seit vergangenem Jahr in der Bibliothek Rötha. „Die Bücher, die wir dank der 5.000-Euro-Spende von Dow für alle Altersstufen anschaffen konnten, kommen sehr gut an“, freut sich Leiterin Marlies Walther. Von Hartpappenbüchern für die Zwei- bis Dreijährigen über Themenbilderbücher bis zu lustigen Bilderbüchern für die Kindergarten-kinder wecken rund 500 neue Titel

die Lust am Lesen. „Dank der Spende konnten wir ein Konzept umsetzen, von dem von der Kinderkrippe bis zur Grundschule alle profitieren“, erklärt die Bibliothe-karin. Hilfreich war dabei auch die örtliche Nähe der Einrichtungen zueinander: Keine 50 Meter trennen Bibli-othek, Kindergarten, Kinderkrippe und Schule. So haben

Lehrer, Erzieher und Bibliothekare auch gemeinsam über die Buchauswahl entschieden. Ein Konzept,

das aufgeht: Zum Beispiel bei den Kleinsten, wo sich nicht wenige Eltern erstaunt zeigen, wenn der dreijährige Nachwuchs nun selbst-ständig zum Regal in der Bibliothek geht und aus der Geschichte vom kleinen Entenkind „vorliest“. „Die Buchreihe gehört zum Pro-gramm im Kindergarten und kann nun von den Familien mit nach Hause genommen werden“, erklärt Marlies Walther.

Impressum – herausgeber: Dow Olefinverbund GmbH, Öffentlichkeitsarbeit, D-06258 Schkopau, Telefon: 03461 49-0, Internet: www.dowmitteldeutschland.de, Konzept, redaktion, gestaltung und Produktion: Westend. Public Relations GmbH, Telefon: 0341 3338-0, Internet: www.westend-pr.de, fotos: Dow Olefinverbund GmbH, Horst Fechner, © Andreas Haertle, raven, Visty/Fotolia.com, Roland Berger Stiftung, Westend. Public Relations GmbH, Druck: Löhnert-Druck, Internet: www.loehnert-druck.de, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, ValuePark®: eingetragene Marke der Dow Olefinverbund GmbH, styrofoamtm: Markenzeichen der The Dow Chemical Company

unter Dow in den 1990er-Jahren modernisiert wurde, kam die Frage des Probentransportes auf. Klassische Mittel, wie zum Beispiel einen Kurier zu beauftragen, wurden schnell verworfen, da sie zu teuer und zeitauf-wendig waren. Als Folge werden seitdem die Proben per Luftdruck durch die Rohre geschossen und gelan-gen in maximal drei Minuten ins Zentrallabor. Die Mitarbeiter dort sind dadurch sehr nah an den Produktionsprozessen dran und können ihre Kollegen in den Anlagen schnell über Verände-rungen an den Produkten informieren.

Bei Dow in Schkopau kommt die Post durch Rohre! Zumindest die bis zu 500 Produktproben, die täglich durchs Werk ins Zentrallabor für Qualitätsprüfungen geschickt werden.

Gesendet werden die Proben von den Anlagen am Standort, die über die computergesteuerte Rohrpost sternförmig mit dem Zentrallabor verbunden sind. Das ausgeklügelte System, das aus mehr als sechs Kilometern Leitung und 19 Sende- und Empfangsstationen besteht, ist seit 1999 im Einsatz. Nachdem der Chemiestandort

Unterschiedliche Nationalitäten, zwei Geschlechter, verschiedene Herkunft und Lebenslagen: Die rund 5.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dow in Deutschland repräsentieren eine breite Vielfalt. Der englische Begriff „Diversity“ fasst dieses breite Spek-trum zusammen.

Dow legt großen Wert darauf, Vielfalt und Chancen-gleichheit zu fördern. Zu den Netzwerken, die dieses Ziel stetig verfolgen, gehört das 2011 gegründete Disability Employee Network (DEN). Gemeinsam mit lokalen Part-nern kümmert es sich speziell um die Integration und berufliche Förderung von Mitarbeitern mit Behinderung inner- und außerhalb des Unternehmens. Anlässlich des ersten bundesweiten Diversity-Tages (s. Kasten) lud die lokale Gruppe des Netzwerkes bei Dow in Mitteldeutsch-

Spielend lernen – Spenden für clevere Kids

Chancengleichheit und Integration fördern

4

WeiteRe iNfoRmatioNeN … Grundschule Joliot Curie www.gs-curie.bildung-lsa.de

Stadtbibliothek Rötha www.roetha.de/bildung-und-jugend/ bibliothek.html

engagement Ausgabe 1, Juli 2013

Labormitarbeiterin Kathleen Kralisch nimmt die Rohrpost in

Empfang.

Alix Adler leitet das Disability Employee

Network bei Dow in Mitteldeutschland.

Ab durch die Rohre

Projektpaten von Dow beglei-ten jedes Vorhaben, das über das lokale Spendenprogramm gefördert wird.

Dow-Mi tarbe i te r in Kathrin Heinrich hält den Draht zur Grund-schule Joliot Curie. „Der Wasser- und Experimentierspielplatz hat mich von Anfang an überzeugt. Er ist ein Beispiel dafür, dass Naturwissenschaften nicht kompliziert sein müssen.“

Gle ichzei t ig war Katja Spannmann öfters in der Bibliothek in Rötha zu Gast, um sich vom Fortschreiten des Projektes zu überzeugen. „Die Chemie zwischen der Bibliotheksleiterin und mir hat sofort gestimmt. Es hat mir viel Freude gemacht, zu sehen, wie gut die Spende hier eingesetzt wurde“, erklärt die Verfahrens-technikerin aus Böhlen.

eNgagieRte MITARBEITER

Kurz erKlärt: „WiR füR hieR“

Mit dem 2010 erstmals ausgeschriebenen loka-len Spendenprogramm fördert Dow gemein-nützige und nachhaltige Projekte in der Region. Seit dem Start des Programms wurden insgesamt 73 Vorha-ben in den Bereichen Bildung, Umwelt und Soziales gefördert. Neben der finanziellen Unterstützung bringen sich Dow-Mitarbeiter auch persönlich als Projektpaten ein.

Aliya (6) stöbert gern in

der Röthaer Bibliothek.

schoN GEWUSST?

land zu einem Workshop zum Thema „Arbeitsleben und Behinderung“ ein. „Als DEN wollen wir nicht nur Plattform für jene Mitarbeiter sein, die trotz Behin-derung Teil unserer Belegschaft in Deutschland sind. Wir sehen unsere Aufgabe auch darin, Möglichkeiten beruflicher Integration von Menschen mit Behinderung im Unternehmen zu fördern und Erfah-rungen über die Arbeit mit Behinderten zu vermitteln“, erklärte Alix Adler.

Unterstützung aus der RegionEinen Einblick in vielfach noch beste-hende Vorurteile und Möglichkeiten beruflicher Integration von Behinderten erhielten die Teilnehmer von Bettina

Nitzschke, Integrationsamt in Halle, und dem Leiter der Stiftung der Samariterherberge Horburg, Burk- hard Weichsel. Seit vielen Jahren

ist die Behinderten-Werkstatt der Stiftung in Merseburg auch Dienstleistungspart-ner für Dow. Einen Besuch im April nutzten die Mitglieder des DEN daher, um gemeinsam mit der Stiftung weitere Ideen der Zusammenarbeit auszuloten.

Kurz erKlärt: DeUtscheR DiveR sity-tag

Am 11. Juni 2013 richtete der Verein „Charta der Vielfalt e. V.“ den 1. Deut-schen Diver sity-Tag aus. Alle Unternehmen und Institutionen, die Vielfalt zeigen wollen, waren zum Mitmachen aufgerufen.


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