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HISTORISCHER

LEHRPFAD

GRUITEN

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Kirschenhecke

In der Frühzeit war Gruiten im Norden von der Kölnischen Straße und im Südwesten vom “Prozessionsweg“, sonst von dichtem Urwald eingeschloßen.Nur vom Prozessionsweg, einer Handelsstraße, führte von der heutigen Windfoche über die Hansenheide und die Kirschenhecke ins Tal. Sie war vermutlich schon im 9./10. Jahrhundert der einzige befahrbare Weg zum Dorf Gruiten. Kirschenhecke dürfte zurückzuführen sein auf die vielen wilden Kirschbäume, die hier standen.

Aus diesem Weg wurde erst 1910 eine feste Straße. Bis dahin gruben die schweren Eisenreifen der Karrenräder tiefe Furchen in den Boden, die nur behelfsmäßig zugemacht wurden. Die Straße hat öfter ihren Namen gewechselt: Voisheider-, Bahn-, Hindenburg- und Schulstraße. Als der verdienstvolle Gruitener Pastor Prälat Marschall Ehrenbürger von Gruiten geworden war, benannte man die Straße nach ihm.

Foto (c) Foto Jürgen Unger

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An der Eick

Kommt man über die Kirschenhecke ins Dorf, stehen linker Hand drei Häuser.

Eine Einheit, die einst zum Quall gehörte. Als erstes “An der Eick“. Hier stand bis zur Jahrhundertwende eine der letzten Eichen, die zu dem südwestlich vom Quall gelegenen Eichenhain gehörte.

Dieser wurde als erste Station bei dem Prozessionsumzug durch das Dorf im Jahre 1716 genannt. Das genaue Alter des Hauses ist urkundlich nicht belegt. Doch geht aus der Friedhofsordnung des Archivs der St.Nikolaus Kirche hervor, daß bereits 1795 der Bewohner von der Eick eine Grundpacht für ein Erbbegräbnis zu zahlen hatte. Im Hause Eick war auch lange Zeit ein Krämerladen. Hier konnte man von der Nähnadel über Fleisch und Wurstwaren, Lebensmittel aller Art, Sauerkraut und Rübenkraut aus dem Faß, Kerzen und Petroleum, Eisenwaren aller Art usw. alles erwerben. In der links danebenliegenden Schmiede wurden Pferde beschlagen sowie kunstvolle Gitter für Gartenzäune und den Friedhof hergestellt.

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Rosenbaum

Nur durch eine schmale Gasse getrennt, steht neben dem Haus “An der Eick“ das Haus “Rosenbaum“. Es war früher keine Seltenheit, daß ganze Hauswände bis über das Dach hinaus mit Rosen bewachsen waren. Daher der Name dieses Hauses. Die Chronik der evangelischen Kirchengemeinde berichtet, daß Lehrer Rotkopf nach längerer Pause 1679 hier im Hause wieder Schulunterricht erteilte. Vom 28.November 1681 wird berichtet, daß das Presbyterium unter Mithilfe der Meistbegüterten das Haus für 400 Reichstaler erworben hat.

Daselbst sollten nun die Gottesdienste der kleinen evangelischen Gemeinde gehalten und eine Wohnung für den Pastor eingerichtet werden. Es kam jedoch zu Schwierigkeiten. Am 9.Mai 1682 mußte der Kauf rückgängig gemacht werden, weil die Gemeinde den Kaufpreis nicht zahlen konnte.

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Stübben-Haus

Als der große Qualler Hof sich aufgrund napoleonischer Gesetze ( Aufhebung des Lehnswesens, Ablösung des Zehnten ) Anfang 1800 nach und nach auflöste,fanden die alten Gewohnheiten, den Hof zu erhalten, keine besondere Beachtung mehr.

Einen Teil der Ländereien erhielt der Stübbenhof, der ihn nun zu einem selbständigen Hof werden ließ. Das Stübben-Haus dürfte jedoch bereits vor 1675 erbaut sein. Es war der Mittelpunkt des Hofes. Im Hause war seit Jahrhunderten auch ein Krämerladen bis etwa 1960, der zugleich aber auch landwirtschaftliche Produkte, wie Saatgetreide und Düngemittel, handelte.

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Am Doren

Die Chronik berichtet, daß der Doren um 1675 wieder erstanden sei. Der Name “Doren“ bedeutet Tor oder Eingang. Es ist aber nicht ganz klar, ob hier einst ein Dorftor gestanden hat. Es gibt unbestätigte Hinweise, daß hier einst ein Höriger das Tor bewachte und an nichtgeschützten Stellen ein Palisadenzaun gestanden habe, wie es in früheren Jahrhunderten üblich war.

Es mag an dieser Stelle einmal ganz anders gewesen sein, was man an zwei verschiedenen Bauabschnitten erkennt. Beachtenswert ist die östliche Fachwerk-Giebelwand. Leider ist das Symbol des Hofes, die Wetterfahne - ausgebildet als Tor, nach der Renovierung nicht erneuert worden. Schon vor 1445 führte durch den dichten Wald ein Reitweg vorüber am Upgruitener Kreuz ( jetzt Parkstraße, Ecke Pastor-Vömel-Straße ) zum Gut “Zur Mühlen“ (Feldweg ist heute Parkstraße). Über Clevenhof nach Gräfrath-Solingen ging der “Kohlentreiberweg“. Der Hof bekam erst Bedeutung, als Anfang 1800 der Quall aufgelöst wurde. Dem Doren fiel dann der größte Teil der Ländereien des Quall zu. Die am Hause vorüberführende Pastor-Vömel-Straße wurde 1806 bis zur Obgruitener Grenze ( Parkstraße ) und 1839 bis nach “Zur Mühlen“ angelegt.

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Klutenberg

Der Klutenberg zählt zu den alten Höfen, die 1448 mit 17 anderen Höfen ihren Zehnten zahlen mussten. In der Chronik der St. Nikolaus Kirche ist bereits 1448 die Abgabepflicht der einzelnen Höfe festgelegt. Der Zehnte war die Gegenleistung für die Verpflichtung zur Stellung des Pfarrbenifiziums zum Unterhalt des Pfarrers durch den Patronatsherren, dem Kloster in Gräfrath.

In derselben Chronik heißt es: “Dyt yst dat Register und rolle van der opfer gersten und frone in dem Kyrrspel zo gruyten und ys gestellt undgeschrieve in dem jair nae der geburt onser herrn Jhesu Christo dusend vier hondert acht und vyrtig opsanct Thomas Dag das hyligen Abbas.“ ( 21.12.1448 ). Die Eheleute Gort und Billchen vom Klutenberg schließen 1494 einen vorbildlichen Vertrag über die Bewässerung der Wiesen in der Wiedenhofer Aue mit ihrem Nachbarn Daniel zu Bröckers. Durch diesen Vertrag musste aber auch dem Teich zum Diek jederzeit genügend Wasser zugeführt werden. (Siehe Nr.7). Auf dem Klutenberg wohnte vor etwa 100 Jahren der spätere Zwiebackfabrikant “Brandt“ und besuchte hier die Schule.

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Haus am QuallDer Quall zählt wohl zu den ältesten Bauernsiedlungen. Im Jahre 1155 bestätigt Kaiser Friedrich 1. Barbarossa der Abtei Knechtsteden bei Neuß einen Hof “curtem in Grucena“ und 1232 erwähnt auch Kaiser Friedrich II. den “curtem in Grucena“.

Unter “curtem“ wird im allgemeinen ein Klosterhof verstanden. Dabei hat man es mit einer Einzelsiedlung zu tun. Der Landbesitz des Quall erstreckte sich noch zu Anfang des 17.Jahrhunderts über die Mitte der Honschaft Gruiten, von der Grenze von Mettmann im Norden bis zur Grenze von Haan im Süden. Dies läßt auf uralten Erstbesitz schließen. Der Hof war von Anfang an von wertvollem Waldbestand umgeben. Südwestlich vom Quall werden 1617 noch die “Qualler Eichen“ oder “Eichenhain“ genannt. Gleich unterhalb vom Quall wurde das Wasser des Mühlbaches gestaut und dadurch die Wiesen bewässert, oberhalb, unter dem kath. Pfarrhof, war ein großer Teich “am Diek“ genannt. Wurde das Schütt - früher Quall genannt - gezogen, war die Bauernburg in wenigen Minuten von Wasser umgeben. Im Laufe der Zeit wurde sie so eine Wasserburg. Das Gebäude erhielt von quallen = aufhalten seinen Namen. Bauerntum und Wehrgedanke gehörten unmittelbar zusammen. Ständig musste der Bauer bereit sein, sich gegen Angriffe fremder Gewalten zu wehren.

So war das Wasser und der Fliehturm ein wesentlicher Teil der Verteidigung. Der historisch bedeutendste Teil ist der “Steingaden“, ein wehrhafter Flieh- oder Fluchturm mit meterdicken Mauern und Schießscharten. Im 16. Jahrhundert wurde das prachtvolle Burghaus als Wohnhaus in Fachwerkbauweise erneuert. Dieses sogenannte Stockwerkhaus, bei dem jedes Geschoß selbständig abgezimmert ist, dürfte besonders interessant sein.

Die Geschosse liegen auf den Außenwänden des Kellergeschosses. Auf der Schwelle, der unteren Balkenlage, sind die Ständer eingezapft. Auf dem Erdgeschoßständer liegen dann die giebelparallelen Balken, die wiederum die Schwelle für die obere Fachwerkkonstruktion tragen. Der Quall wurde wohl mit der wachsenden Familie immer größer. Angebaut wurden die Häuser “In der Lust“, das “Neue Haus“, “Brauhaus“ und “Backhaus“. Wer nach den ersten Bewohnern und dem Alter des Quall fragt, stellt diese Frage vergeblich. Doch 1435 hat der Solinger Amtmann Henken up der Bech in einem Verzeichnis den schatzfreien Burggrafen von Hammerstein als Besitzer des Qualls eingetragen. Ebenfalls 1435 wird der Verkauf der Düsselfischerei an Johann von Hammerstein als Besitzer des Gutes Quall eingetragen. Als 1675 die kleine evangelische Gemeinde einen eigenen Pfarrer einstellen wollte, musste das Jahresgehalt für ihn gesichert sein. Johann vom Quall trägt sich mit 3 Reichstalern ein. Da aber für den Pfarrer keine eigene Wohnung vorhanden ist, ist er gewillt, das Haue am Rosenbaum (siehe Nr.3) zu kaufen. In dem Protokollbuch der evangelischen Kirchengemeinde heißt es wörtlich: “Für die Entwicklung unserer Gemeindeverhältnisse waren folgende Umstände von großer Bedeutung: Im Jahre 1743

wurde aus hochwichtigen Ursachen der Quallerhof mit allem, was dazugehörte (Ehlenbeck, Kick, Schwanen, kleiner und großer Teich, Stübbenhaus, Biesenkamp) für die Summe von 3.950 Reichstalern von der Gemeinde angekauft. Jedoch gab die katholische Obrigkeit der evangelischen Kirchengemeinde nicht die Konzession, das Gut in Besitz zu nehmen. 1748 musste es daher wieder verkauft werden.“Im 19. Jahrhundert löste sich der Hof “Quall“ nach und nach in viele kleine Teile auf. 1968 erwarb die Gemeinde Gruiten die Gebäude vom Quall, um sie in die Dorfsanierung einzubeziehen. Die Gebäude sollten abgerissen werden. Doch massive und stichhaltige Einsprüche der Heimatvereinigung “Aule Gruitener“ und dem Bürger- und Verkehrs- Verein Gruiten beim Regierungspräsidenten konnten den Abbruch verhindern. Es dauerte einige Jahre, bis man den historischen Wert voll erkannt hatte und sich für die Erhaltung und Erneuerung einsetzte. Nachdem 1975 Gruiten umgemeindet wurde, setzt sich die Stadt Haan mit Hilfe des Landeskonservators dafür ein, daß das Kleinod “Quall“ heute als Schmuckstück inmitten des Dorfes steht. 1978/1980 wurde das “Haus am Quall“ rekonstruiert und wieder aufgebaut.

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Breidshüsken

Das Haus mag im 18.Jahrhundert erbaut worden sein, könnte aber auch älter sein. Bereits 1796 wurde hier der spätere, vielleicht erste Gruitener Postbote, Peter Breidt, geboren. Die Familie war bis 1967 im Postdienst tätig. Sehr bedauerlich ist, daß das schöne Fachwerkhaus verklinkert werden musste, da es durch den Schmutz, den der immer stärker gewordene Verkehr mit sich brachte, nicht mehr ständig sauber gehalten werden konnte. Das Bild zeigt den alten Zustand.

Als die Handweberzunft in Gruiten nach 1870 einen Aufschwung erlebte, richtete die Elberfelder Firma, für die die Weber arbeiteten, hier ein Lieferkontor ein. Mit Pferdefuhrwerk wurden dann die Fertigwaren nach Elberfeld gebracht und Rohwaren zurücktransportiert, wenn es die Weber nicht vorzogen, wie es vielfach geschah, den Weg zu Fuß zurückzulegen.Gerade das Breidshüsken hat von jeher unter dem Hochwasser des Mühlbaches zu Leiden gehabt, sodaß die Bewohner nicht selten 8 Tage und länger im oberen Stockwerk leben mussten, ja manchmal mit ihrem Vieh.

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Schwanen

Der Schwanen entstand um 1700, z. T. wohl noch früher. Genaue Daten sind nicht bekannt. Er gehörte auch zum Quall und wurde in verschiedenen Bauabschnitten errichtet. Dies ist wohl deutlich zu erkennen an der Nord-West-Seite, den Schürgen (Scheune).

Diese wurde 1981 renoviert. Vermutlich im 19. Jahrhundert entstand der Erweiterungsbau - der dunkle Teil links neben dem Eingang zur Gaststätte. Dort ist die Jahreszahl 1823 sichtbar. Als der Quall aufgelöst wurde, übernahm der Schwanen einen Teil der Ländereien. Heute ist der Schwanen mit seiner Wetterfahne, dem Schwan auf dem Dach, und seiner Gaststätte ein einladender Mittelpunkt im Dorf.

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Hof Brügge

Der Hof Brügge, hinter der katholischen Kirche gelegen, gehört auch zu den alten Höfen, welche 1448 erstmals genannt werden ( siehe Nr.6 ). Prof. Dr. Adolf Halbeck deutet den Namen als Rüge = Gerichtsstätte. Von Gerichtsbarkeit in Gruiten ist allerdings wenig bekannt (siehe Nr.19).Es ist aber durchaus möglich, daß schon in der Frühzeit, als die Gerichte noch unter freiem Himmel tagten, solche Sitzungen zwischen Kircher Hof und Hof Brügge stattfanden.

1467 erhielt Druitgen das der Kirche gehörende Gut Brügge zur Pacht.Der Hof wird heute noch bewirtschaftet.

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Wiedenhof

In fast allen Kirchdörfern unserer Umgebung gibt es einen Wiedenhof. Die Kirche widmete ihrem Pfarrer ein Stück Land, damit er für seinen Lebensunterhalt sorgen konnte. Gemeinde und Kloster konnten das Gehalt des Pfarrers nicht aufbringen.Das Pfarrhaus in Gruiten wird 1435 erstmals urkundlich genannt. Kuhstall und Backofen standen an der westlichen Seite.Die Scheune, die in den fünfziger Jahren abgerissen wurde, stand auf der anderen Straßenseite.Herzog Adolf der Erste hatte den Pfarrhof, wie alle Gotteshäuser, von der Futtergersten­Abgabe befreit.

Und doch beschwert sich 1586 Pastor Dahlhaus, daß er zu hoch eingeschätzt sei.Nachdem er den zu Unrecht geforderten Zehnten nicht zahlte, wurden seine Kühe gepfändet und fortgeführt. Als 1781 Pfarrer Heuck das Pfarramt übernahm, war das Pfarrhaus nicht mehr bewohnbar. Weder das Kloster Gräfrath noch die Gemeinde hatten Mittel es neu aufzubauen. Da setzte er sein ganzes väterliches Vermögen ein und baute das heute noch stehende Haus auf das alte, mit Schießscharten versehene schwere Kellergewölbe wieder auf. Wiederholt wurde an dem Haus an und umgebaut.1975 wurde es instandgesetzt und dient heute noch als Pfarrhaus.

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Katholische Pfarrkirche St. Nikolaus

Die St. Nikolauskirche mitten im Dorf wurde 1877/79, als die alte Kirche auf dem Friedhof wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste, nach den Plänen des Architekten G.A. Fischer, Barmen, im romanischen Stil erbaut.Zunächst hatte man vor, an der alten Stelle ein größeres Kirchenschiff anzubauen, doch die vorhandenen Erbbegräbnisse ließen das nicht zu.Sie birgt heute wertvolle Altertümer, die aus der alten Kirche übernommen wurden, u.a. das Pestkreuz. Als 1665 die Pest in Gruiten wütete, stellte es Pastor Frechen hier auf.

Ebenfalls wurde die zu Füßen der alten Kirche gegossene St. Nikolausglocke aus dem Jahre 1521 übernommen. Auch eine Anzahl der alten Figuren wurden in die neue Kirche übernommen. Als Schutzpatron übernahm man den der alten Kirche, den “St. Nikolaus“. Seit dem 10. Jahrhundert wurde er in steigendem Maße Schutzherr der Kirchen und Kapellen. 1973 wurde die Kirche gründlich überholt. Dabei wurden u. a. sieben Tonnen Schiefer verarbeitet.

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Der Mühlbach und die Düssel

Inmitten des Dorfes treffen Mühlbach und Düssel zusammen. Der Mühlbach ist ein Zusammenfluß des Krutscheider Bachs mit dem Bolthauser Bach ( “Kleine Düssel“ ) genannt. Die Düssel entspringt in Oberdüssel bei Aprath.Die fließt weiter durch das Neandertal bis Düsseldorf, wo sie in den Rhein mündet.

Tussela wurde der Bach 1065 genannt. Tussela könnte von "tosen" kommen. Tosend bahnte sich der Wasserlauf sein Bett durch die Kalksteinberge. Die Düssel ist mit etwa 46 km der längste Bach im Kreis Mettmann. Den Bewohnern des Dorfes Gruiten haben die beiden Bachläufe durch Hochwasser nicht selten große Not bereitet. Die älteste Überlieferung besagt, daß eine schmale Tonnengewölbe-Brücke über den Bach führte, der Fahrweg jedoch durch eine Furt ging. 1867 wurde diese Brücke erneuert. 1891 wurde eine Gesamtbrücke auf Eisenträgern gebaut. Erst als 1924/25 die Straße für den Oberleitungs-Omnibus vorbereitet wurde, baute man die heutige schwere Eisenbetonbrücke mit einem Bürgersteig. Am heutigen Zugang zum Wiedenhof und Katholische Kirche erhielt der Mühlbach 1847 die erste kleine Holzbrücke und 1868 die heutige Steinbrücke.Ein altes ungeschriebenes Gesetz besagt, wer nicht einmal unfreiwillig in die Düssel gefallen sei, wäre kein Gruitener Bürger.

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Haus “Alte Brücke“ und “Neue Brücke“

Wie vorher beschrieben, führte zu dem Haus “Alte Brücke“ eine wohl schon alte Steinbrücke. Das Haus, vor 1675 erbaut, war Altenteil vom Kircherhof ( siehe Nr. 19 ). Immer von Blumen umgeben, ein Schmuckstück für das Dorf.Als an dieses Haus 1789 ein neues Haus angebaut wurde, nannte man es Haus “Neue Brücke“, zur Unterscheidung vom Erstgenannten. Es führten zu dieser Zeit zwei Brücken über die Düssel, die alte Steinbrücke und eine Holzbrücke, die den Zugang zum Kirchplatz der evangelischen Gemeinde bildete.

Diese Holzbrücke war 1799 durch eine große Überschwemmung im Dorf weggerissen worden.Sie wurde aber gleich durch eine neue Brücke ersetzt. Als Kurfürst Maximilian 1803 die Klöster auflöste, wurde auch das Kloster Gräfrath aufgelöst und abgebrochen.

Der Eigentümer des Hauses “Neue Brücke“ erwarb die schöne Barock-Haustür, die jetzt als Hauseingang zu bewundern ist.

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Predigthaus der ev.-ref. Gemeinde

Der Kampf zwischen weltlicher und kirchlicher Macht spitzte sich immer mehr zu. Die Unzufriedenheit mit den Zwängen der Kirche machte sich bei den Landesherren und dem Volk bemerkbar. Durch Luther und dessen Anschlag seiner Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg 1517 kam das religiöse Leben in eine umwälzende Bewegung.

Dies hatte einen Sturm ausgelöst, der auch das Bergische Land in Erregung versetzte. 1524/25 begann es mit dem Bauernkrieg. 1530/31 kam es dann zur kirchlichen Spaltung und zum Zusammenschluß der Protestanten. Zu dieser Zeit soll auch in Schöller bereits die Reformation eingeführt worden sein. In altem Schrifttum heißt es, in Gruiten sei im Jahre 1589 eine reformierte Gemeinde vorhanden gewesen.In der folgenden Zeit standen die reformierten Gemeinden ständig unter Druck und konnten ihre Zusammenkünfte nur im Verborgenen abhalten. Erst 1674 konnte durch den Religionsvergleich auch in Gruiten die Gemeinde frei zusammenkommen. 1675 konnte der erste Pastor angestellt werden, Thomas Kolhagen.

Als Predigtstätte wurde der Kircherhof oder das Quallerbackhaus benutzt. Nach schwierigen Vorbereitungen und Beschaffung des Geldes durch Spenden konnte 1682 das Predigthaus eingeweiht werden. In der linken Hälfte des Hauses fand nun regelmäßig Gottesdienst statt. Völlig unzureichend waren die Wohnverhältnisse. Pfarrer und Lehrer mussten sich die rechte Hälfte des Predigthauses teilen. 1825 wurde an das Predigthaus ein Raum für eine Schulklasse angebaut.

Bis 1906 diente dann das Predigthaus als Schule.Mehr als 100 Jahre hatte der Unterricht in der Wohnung des Lehrers stattgefunden. Heute befinden sich im Erdgeschoss ein Gemeinderaum und eine Bücherei und im Obergeschoss wurde eine Wohnung ausgebaut.

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Evangelisch - reformierte Kirche

In der Mitte des Kirchenzentrums steht die Kirche. 1721 wurde sie fertig gestellt. 1706, nach dem Tode von Pastor Kolhagen, wurde Pastor Jacob von Bergh nach Gruiten berufen. Die Gemeinde hatte längst erkannt, daß ihr Predigthaus nur ein Notbehelf war.

Die Chronik berichtet, daß Pastor von Bergh sich unvorstellbare Mühe gab, für die Gemeinde ein Kirchlein mit Glockenturm zu bekommen. Es gingen über Erwarten viele Spenden ein. Im Ganzen zählte man 2.000 Spender. Am 5.6.1719 wurde der Grundstein zur Kirche gelegt. Viele freiwillige Helfer standen dem Baumeister Steinle zur Seite. Der schöne Dachstuhl wird von zwei 13m langen Eichenstämmen getragen. Die beiden Eichentüren sind ein besonderes Schmuckstück. Der innen befindliche Balkenverschluß dürfte heute noch sicherer sein als manches Sicherheitsschloß.

Der Burggraf Joh. Wilh. Eryander von Mörs, ein guter Freund des damaligen Pastor von Bergh, gab viele Spenden zum Bau der Kirche. Aus Dankbarkeit verwandte man am Kanzelaufgang aus dem Wappen des Spenders das Motiv, wie der Pelikan seine Jungen mit dem eigenen Herzblut tränkte.Ein weiteres Schmuckstück ist die Kanzel von dem Schnitzler Kiep in der Schnitzelsheide.Ebenfalls beachtenswert ist der Opferstock mit Eisenbeschlägen aus einem Stück Eichenstamm hergestellt. ( Über alte Eisenarbeiten wird unter Nr.20 berichtet ). 1722 konnten zum ersten mal zwei Glocken zum Gottesdienst rufen. Erst 1838 bekam die Kirche eine Orgel, die inzwischen wiederholt erneuert wurde.

Der schlichte Saalbau mit Walmdach und Türmchen schmiegt sich gut in das Dorf ein. 1905 wurde die Petroleumbeleuchtung durch elektrische Beleuchtung ersetzt. Die Kirche muß wegen Feuchtigkeit aus dem Grundwasser oft renoviert werden.

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Pfarrhaus der ev. - ref. Gemeinde

Im Jahre 1696 kaufte die Kirchengemeinde das Restgrundstück gegenüber vom Predigthaus im Quallerbanden. Darauf stand eine strohgedeckte Kate, das “Haus am Bleek“. Das im Verfall begriffene Haus musste aber bewohnbar gemacht werden, bevor der Pastor dort einziehen konnte.Pastor von Bergh schreibt 1703: “Das Häusgen auf der Bleek sei gantz dachlos und entlich gar verfallen; wenn nich bald geholfen, der Unflat fiele vom Söller durch die Decke in die Küche.“

Durch die Synode wurden Mittel zur Reparatur zur Verfügung gestellt. Danach schreibt der Pastor an die Synode und bedankt sich für das Zeichen der Liebe, für den Anfang des Haushalt, eine Bettstatt mit Unterlage und einige Küchengeräte verehrt bekommen zu haben.Erst 40 Jahre später, 1764, wurde dann das schöne Fachwerkhaus auf die Grundmauern vom Haus am Bleek gebaut und diente als Pfarrhaus.

200 Jahre später sollte das Haus abgerissen werden, weil durch die wiederholten Überschwemmungen, bei denen das Wasser durch das Haus flutete, die tragenden Balken an ihren Füßen morsch und faul geworden waren. Kirchenleitung und Synode sowie Land und politische Gemeinde setzten sich dafür ein, daß es trotz schwierigster Verhältnisse renoviert werden konnte. Heute dient das Pfarrhaus als Gemeindeamt.

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Bürgermeisterhaus

Dieses Haus dürfte 1675 erbaut worden sein. Der östliche Giebel mit seinen Fachwerkspiegel trägt wesentlich zur Verschönerung des Dorfes bei. Vor dem Hause standen einst zwei Lindenbäume, die aber bei der Straßenverbreiterung 1928 dem Verkehr weichen mussten. Wahrscheinlich ist es 1818 der Hauseigentümer Peter Forsthoff gewesen, der die Vorderfront mit Ziegelsteinen ausbaute. Die Buchstaben P.F. über der Tür weisen darauf hin.

Im Haus war eine Gaststätte. Hier trafen sich die Gemeindevertreter zu ihren Beratungen, bis Gruiten 1897 ein eigenes Rathaus erhielt ( siehe Nr.40 ).Das ist wohl die Ursache dafür gewesen, dem Haus den Namen “Bürgermeisterhaus“ zu geben.

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Weidenwerth

Werth bedeutet hier Sumpfgelände mit Weiden bewachsen. Auch “Em Ried“ genannt, was auf das im Sumpf wachsende Ried hinweist. So mag es gewesen sein, als die Diissel noch kein festes Bett hatte und sich in Rinnsalen ihren Weg bahnte.

Das Haus dürfte aber aus der ersten Zeit der Dorfbesiedlung stammen. Man weiß auch, dass von 1675 bis 1975 ein Krämerladen im Hause war. Die Namen der Bewohner werden uns aufgezählt. 1676 legt die Tochter des Inhabers, Margaretha Schruck, ihr Glaubensbekenntnis ab. Das oberhalb stehende Backhaus wurde 1724 angebaut. Heute sind beide Häuser bewohnt.

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Kircherhof

Kircherhof hat nichts mit der Kirche zu tun, lediglich wird ausgesagt, daß er an der alten Kirche lag. Er gehörte zu den großen alten Höfen, die schon 1448 genannt werden und dementsprechend ihre Abgaben zu machen hatten ( siehe Nr.9 ). Das Haus hat mit den Jahren manche Veränderung erfahren.

Der Anbau, jetzt Wohnung, mag Jahrhunderte zu den Stallungen gehört haben. Seine Ländereien erstreckten sich, einschließlich der Düsselermiihle, bis zur Kölnischen Straße. Hier wurden auch Hofgerichte abgehalten. Bereits 1555 wird der Kircherhof als Hofgericht genannt. Laut Archiv der evangelischen Kirchengemeinde hat bereits an 15.6.1573 ein Hofgericht getagt. Geurteilt wurde bei den Rechtsprechungen im allgemeinen nach dem mündlich übernommenen Gewohnheitsrecht. 1626 wird dieses Hofgericht in Gruiten wieder erwähnt.Nachdem sich die erste heimliche evangelische Gemeinde um 1580 gebildet hatte, wurden ab 1674 hier im Hof, im Baumhof, in Backhaus und auch im Qualler Backhaus die Zusammenkünfte abgehalten bis zur Fertigstellung des Predigthauses (Nr.14).

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Kircher Schmiede

Diese dürfte so alt sein wie der Hof. Jeder größere Hof hatte schon in früheren Jahrhunderten seine eigene Schmiede. Und so gehörte diese zum Kircherhof. Betrachtet man hier den kleinen Kellerraum, konnte man kaum glauben, daß bei den überstarken Mauern hier noch zwei Schmiede gearbeitet haben.

Um 1720 wird sie urkundlich als Dorfschmiede genannt. Von da an wurde auch jegliche Schmiedearbeit für die evangelische Kirche hier ausgeführt. Dazu gehörten u. a. auch die Dachspitze und die Wetterfahne mit Engel. Besonders zu erwähnen ist noch das schwenkbare Kanzelpult, das mit seinen Verzierungen noch unverändert vorhanden ist.

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Weinberg

Der Weinberg wurde 1805 erneuert. Über Generationen befand sich hier bis 1987 ein Krämerladen, in welchem sich die Bewohner des Dorfes ihre "Winkelswaren" holten. Für die außerhalb Wohnenden war es einst üblich, sonntags nach dem Gottesdienst ihre Waren für die kommende Woche einzukaufen.

Im 15.Jahrhundert befand sich hier die Zehntscheune des Klosters Gräfrath. Hier hatten ab 1448, amtlich datiert, die Zehntpflichtigen von Gruiten und Diepensiepen den Feldzehnten für das Kloster abzuliefern. Die Verwaltung oblag dem jeweiligen Küster. Der Name "Weinberg“ deutet darauf hin, daß sich um das Haus und an den Hängen Weinstöcke befanden. 1586 wird von Pastor Dahlhaus berichtet, daß das Kloster Gräfrath nicht imstande sei, den nötigen Wein zum Messopfer zu liefern, weshalb man darauf angewiesen war, sich selbst zu helfen.So legte die Kirche eigene Weinstöcke an, um den Messwein selbst zu ernten. Heute dient das Gebäude als Wohnhaus. Eine besondere Bedeutung hatte der Weinberg für die Handweber. Als nach 1870 die Handweberei einen großen Aufschwung erlebte, webten um die Jahrhundertwende in Gruiten etwa 70 Handweber. Auf dem Speicher des Weinbergs richtete man für die Weber eine Kettbäumerei ein.

Die Ketten wurden in Längen von 30-60m in dicken Garnknäueln angeliefert. Hier wurden sie auf ein großes Rad, die Tromm, etwa 1,20m breit und 1 m im Durchmesser, aufgedreht.Dann wurde die Kette in einen Kamm zerlegt, je nach Breite des Stoffes, und auf den Kettbaum aufgebäumt.Den jeweiligen Kettbaum brachte der Weber nach Hause auf seinen Webstuhl. Dort webte er dann größtenteils weißen Rips.

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Welschenmauer

In alter Zeit war es üblich, wie hier, einen Friedhof auf einer Anhöhe anzulegen. Der 1/4 Morgen große Friedhof wurde durch eine Friedhofsmauer umgeben. Der Friedhof wird nach den vorhandenen Urkunden im Jahre 1445 eine feste Ordnung bekommen haben. Der Friedhof selbst dürfte also älter sein. Man darf mit einiger Sicherheit annehmen, daß die Mauer so alt wie die Kirche ist, also etwa aus der Zeit um 1075 stammt (siehe Nr.23). Der Name “welsch“ = fremd deutet darauf hin, dass sie von “Welschen“ = Fremden gebaut wurde.

Der Name könnte aber auch erst später entstanden sein, als Facharbeiter aus Eupen Anfang des 19. Jahrhunderts die Mauer renovierten. In Schriftstücken aus dem 17.Jahrhundert wird gesagt, das sie mehr baufällig sei und an mehreren Stellen ein einzustürzen drohe, was auf ein sehr hohes Alter hindeutet. An der Mauer stand ein schönes Fachwerkhaus, das sogenannte “Welschenhaus“, durch welches man zum Friedhof gehen konnte. Es wurde 1902 abgerissen.Bei der letzten Renovierung, etwa 1960, wurden alte Grabsteine mit in die Mauer eingelassen. Der älteste trägt das Datum 1629.

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Kirchturm

Schaut man von der Straße zum Kirchturm hinauf, scheint er unendlich hoch hinter der Wehrmauer. Nach Art und Anlage stand die Kirche unter dem Begriff einer Wehrkirche.Man kann sie auch als Kirchenburg bezeichnen. Es war üblich, Kirche und Friedhof vereint auf einer Anhöhe anzulegen und mit einer festen Mauer zu umgeben. Dabei galt ein altes Recht, das die in Kirchen flüchtenden Menschen der weltlichen Macht entzogen waren. Diese Kirchenburg hat aber wahrscheinlich nie Verteidigungszwecken gedient. Nach Forschungsergebnissen dürfte die Kirche um 1075 erbaut worden sein.

Man darf wohl annehmen, wenn man eine solche Kirche baute, mußten dort auch schon Menschen gewohnt haben. So kann man annehmen, daß die Siedlung Gruiten etwa auf das Jahr 1000 zurückgeführt werden kann.Turm und Langhaus der Kirche, ein romanischer Bau, waren in einer Flucht verbunden. Das alte Turmdach wurde durch die jetzige Turmhaube, einem Spitzturm, ersetzt, wahrscheinlich um 1500. Im Jahr 1521 wurde außerhalb des Kirchengeländes die St.Nikolaus-Glocke gegossen. 1735 erhielt die Kirche eine Turmuhr.Wegen Baufälligkeit wurde das Kirchenschiff 1894 abgerissen, nachdem eine neue Kirche gebaut worden war ( siehe Nr.12 ).

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Doktorshaus

Lange Jahre ging man am Doktorshaus am Heinhauser Weg achtlos vorüber. Nun, da es 1981/82 gründlich renoviert worden ist und altes Fachwerk freigelegt wurde, mag es wieder das werden, was es einst war, das vornehmste barocke Haus des Dorfes mit seinem auffallend schönen Fachwerk und Walmdach.

Das Haus wurde von dem Heilpraktiker Dr. Jacob Lauterbach um 1750 erbaut. Nach 1890 wurde es mit Ziegelsteinen ummauert, die bei der Renovierung 1982 wieder entfernt wurden.Die Ulmen vor dem Haus wurden 1675 als Grenzsteine gesetzt. In den 50er Jahren mußte die Treppe zum Hauseingang entfernt werden, weil eine Ulme die Treppe auseinanderdrückte. Eine Stufe befand sich tief im Stamm und konnte nicht mehr entfernt werden. Bei der Renovierung wurde die Ulme mit der Stufe in die neue Treppe integriert ( siehe Nr.26 ). Wer war nun dieser Dr. Lauterbach ? Im April 1713 als Sohn eines Tagelöhners bei Haan geboren, blieb er früh als Waise zurück. Er mußte sein tägliches Brot schon früh selbst verdienen. Als er 13 Jahre alt war, erbarmte sich ein Wollweber seiner und lehrte ihn das Wollspinnen. Unter Anleitung dieses Meisters lernte er auch Rechnen, Lesen und Schreiben. Eine Schule hat er jedoch nie besucht. Nach drei Jahren starb sein Meister. So 16 Jahre alt geworden, übertraf er in Religion sowie in allen anderen Kenntnissen seinesgleichen. Eines Tages fand er ein bedeutendes Kräuterbuch, das ihn so anregte, daß er begann eine Anzahl Kräuter zu sammeln. Als er diese an Kranke verteilte und sah, daß die Kranken gesund wurden, studierte er noch intensiver in dem Buch. Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß er jedesmal, wenn er ein Mittel zurecht machte, vom Grund

seiner Seele Gott um seinen Segen bat. 1740 machte er sich zum selbständigen Wollweber und wohnte in Gruiten im Grunder-Kämpchen, oberhalb des Dorfes an der Straße nach Mettmann. Intensiv studierte er nebenher auf eigene Faust Latein was ihm später sehr zugute kam. Dem Beruf des Wollwebers konnte er nicht lange nachgehen, weil die Krankenbesuche überhand nahmen. Der große Zulauf erregte den Neid der Apotheker und Ärzte. Als der Präsident der Kanzlei von Düsseldorf erkrankte und kein Arzt ihm helfen konnte, wandte man sich an Lauterbach. Er heilte den Mann in wenigen Tagen vollkommen.Dies veranlaßte ihn, sich dem Collegium Medicinicum in Düsseldorf zu stellen. Dieses hatte vor der Zulassung alle Apotheker und Ärzte zu überprüfen. Aufgrund seines großen Wissens und seiner anerkannten Leistungen erhielt er die Approbation und die Promotion als Dr. med. . Das war ein korrekt durchgeführtes Verfahren, aber gewiss ein seltener Fall. Aufgrund seiner Erfolge und seines unermeßlichen Fleißes konnte er das große Haus mit Nebenbauten errichten. Es heißt, das oft etwa 200 Menschen am Tage auf Audienz gewartet hätten. Als Kirchmeister und Presbyter war er in der evangelischen Kirche ein getreuer Mitarbeiter.Nach einem arbeitsreichem und gesegnetem Leben starb Dr. Lauterbach 1773 und wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung hier auf dem Friedhof beerdigt.

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Offers

Im Offershaus wohnte ehemals der Offermann, Küster würden wir heute sagen. Er versah den Kirchendienst und das Totengräberamt am nahegelegenen Friedhof und in der Kirche.Das Haus wird 1476 erstmals urkundlich genannt.

Pastor Servatius schreibt über das Haus, das es in seiner Zeit ( 1633 — 1654 ) schon ein altes Haus, zu Heinhausen gehörend, gewesen sei. Lediglich der vordere Teil trägt die Jahreszahl 1731. Es ist denkbar, daß dieser Teil auf das alte Kellergewölbe aufgesetzt wurde.Bemerkenswert ist der alte Querbalken über der Haustür mit folgender Inschrift: “Anno 1731 den 5.August. Hinrichen Heinhausen, Cebilla Heinhausen, Eheleute. Wir gehen ein und gehen aus, doch hat die Welt kein bleibend Haus, gedenk an das, welches ohn Händ gemacht, ehe dein Gehen hat ein End“Die gleichen Namen trägt eine Wandtafel im Hof Heinhausen und ein Grabstein in der Friedhofsmauer.Für seine Dienste erhielt der Offermann kein Bargeld. Die Kirche hatte ihm ein Stück Land zugewiesen, den jetzigen oberen Teil des Friedhofs, das sogenannte “Küstersfeldchen“, das er landwirtschaftlich für seinen Unterhalt nutzte.Das Haus wurde 1981/82 erneuert.

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Benninghofener Schlösschen

Dieses Gebäude mit dem anliegenden Stall gehörte zum Doktorshaus. Es dürfte etwa um 1750 erbaut worden sein. Es ist anzunehmen, daß Dr. Lauterbach (siehe Nr.24) für seine weiten Krankenbesuche ein Pferd und eine Kutsche hatte, wozu er den Stall benötigte.

Um 1850 erwarb Wilhelm Benninghofen das Anwesen. Er hat es, wie noch alte Gruitener wußten, im neoklassizistischen Stil zu einem Schlößchen ausgebaut, dem sogenannten “Benninghofener Schlösschen“. Von der Düssel aus führte durch ein großes Eisentor ein mit Zypressen bewachsener Weg zum Haus und Stall. Man sagte, daß dieses Anwesen das schönste im ganzen Dorf gewesen sei. 1880 brannte das Schlösschen ab. Dann wurde es wieder aufgebaut und wie der Volksmund sagte, “verschandelt“, da es nicht mehr dem alten Stil entspräche.Im Jahre 1982 wurde es grundlegend erneuert. Als Architekt Rudolf van Els seine Renovierungsarbeiten beendet hatte, mußten die beiden über 300 Jahre alten Ulmen vor dem Schlösschen und dem Doktorshaus gefällt werden. Sie waren von der Ulmenkrankheit befallen und nicht mehr zu retten.Die Ulmen waren 1675 als Grenzsteine gesetzt worden.

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Heinhauser Mühle

Der vorhergenannte Benninghofen baute 1849 auch die Heinhauser Mühle. Die Bewohner des Dorfes fürchteten, durch die dazu notwendige Stauung der Düssel würde die Hochwassergefahr für das Dorf um ein vielfaches größer. Dies traf aber nicht zu.

Die erbaute Stampf- und Steinmühle soll keine große Bedeutung erlangt haben. Der Stein-Splitt oder das Steinmehl wurden vermutlich zum Straßenbau verwandt. Die Steine stammten aus dem nahegelegenen Heinhauserlöh oder gar noch aus dem Heinhauser Kamploch; das ist dort, wo die Sauna im Dorf stand. Hier stand wohl auch der älteste Kalkmeiler Gruitens. In alten Karten ist er noch eingetragen. Hier soll dann auch der Kalk für den alten Kirchturm gebrannt worden sein.Um 1900 wurde das Gebäude als Kantine für die Arbeiter des Steinbruchs benutzt. Um 1935 wurde das Haus zu Wohnungen ausgebaut.

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Heinhauser Schmiede

Die Heinhauser Schmiede trägt die Jahreszahl 1883. In ihrer massiven Steinbauweise könnte sie viel älter, zu Heinhausen gehörend, sein.Auch gleicht ihre Grundform vielen anderen Schmieden aus älterer Zeit. Erst viel später wurde die Schmiede zu einer schmucken Wohnung ausgebaut, etwa um 1930.

( 29 )

Heinhausen

Heinhausen gehört zu den alten, großen Höfen und wird in einem Register von Kaiserswerth 1387 erstmals genannt. Durch die Jahrhunderte werden mancherleiJahreszahlen genannt, die auf einen An- oder Umbau hinweisen.

1448 wird Heinhausen mit anderen Höfen verpflichtet für den Unterhalt des Offermanns, des Küsters, zu zahlen. Der Name Heinhausen als Hof- und Familienname hatte bis vor 100 Jahren Bestand, dann wurde er abgelöst durch den weit verbreiteten Namen Benninghofen. Der Name Heinhausen ist wohl abzuleiten von Hain = Waldbestand, der bis vor 100 Jahren noch bis an den Hof reichte. Der Heimatforscher Schöneshöfer sagt, daß die Höfe mit der Nachsilbe “hausen“ aus dem 7. und 8.Jahrhundert, also der Zeit des Suitbertus, stammen könnten, wofür es jedoch keinen Nachweis gibt. Die Häuser werden jetzt als Wohnungen genutzt.

( 30 )

Im Grund

Der Hof “Im Grund“ zählt auch zu den alten und großen Höfen. In einer Urkunde des Staatsarchivs zu Düsseldorf heisst es “1387 ym grunt ebenso der Sohn Mettel van dem Gute Grund zu andrea 30.11.1380 18 Denare 2 Obulus und am 13.5.1389 17 1/2 Denare 2 Obulus an das Kloster zu Kaiserswerth zu zahlen.“

1448 wird der Grund ebenfalls aufgezählt, der zum Unterhalt des Küsters die Offergerste bezahlt.“Kirstgen ym grunde“ ist von 1478 bis 1494 als Schöffe des Gerichts der Vier Kapellen in Gräfrath nachweisbar. Die Scheune und der Stall sind wohl die ältesten erhaltenen, in massivem Stein erstellten Bauten. Eingemeißelt in einen Stein ist ein Bienenkorb mit der Umschrift, “Wir arbeiten für andere.“ Ein Schöffensiegel in Form einer Blume, an anderer Stelle, trägt die Umschrift: Die Blumen verwelken - sehnen wir nach Ruhe!“Im Stall sind drei Tafeln, die auf die Familie Benninghofen hinweisen, die hier seit 1681 beheimatet waren.1894 wurde der damalige Hofbesitzer Friedrich Kratz Ehrenbürgermeister der Bürgermeisterei Gruiten.Leider wurde der ehrwürdige, 600 Jahre alte Hof Grund bei der Eingemeindung 1975 umbenannt. “Im Grund“ beherbergt heute einen bedeutenden Reiterhof‘.

( 31 )

Am Düsselberg

Der Hof Düsselberg wird in Urkunden des Hauses Schlikum schon 1351 für eine erteilte “Quallgerechtsame“ genannt. Seit alter Zeit führte hier der “Marktweg“ vorbei, eine Handelsstraße als Verbindung vom Ruhrgebiet nach Gräfrath-Solingen. Noch heute ist entlang des Düsselberges an der Mauer der Weg zu erkennen.

Die heutige Düsselberger Straße war der „Marktweg“, von dem an der Voisheide der Weg zum Dorf abbog. Eine Straße nach Mettmann gab es noch nicht. Für Fahrzeuge war der Weg kaum geeignet. Tragtiere mit ihren Tragkörben auf dem Rücken waren bevorzugt.Daher standen am Wege viele Schmieden. Einige 100m bergan aus dem Düsseltal, dem Düsselberg gegenüber, wird 1665 eine solche Schmiede genannt. Diese wurde 1977 zum Wohnhaus umgebaut. Der oben abgebildete Hof Düsselberg mußte Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen werden.

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Am Schragen

Etwas abseits vom Wege, von der “Kölnischen Straße“ zum Bracken, liegt das kleine Gut “Am Schragen“. 1458 wird das kleine Gut als abgabepflichtig genannt. 1495 zahlte man auch den Zehnten an Gräfrath. 1621 vertrat “Jacob auf‘m Schragen“ die kleine evangelische Gemeinde auf der Bergischen Provinzialsynode in Elberfeld.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts trat dann in Gruiten ein Handwerkerstand in Erscheinung, der nicht mehr von den örtlichen Verhältnissen abhängig war. Das waren die Handweber. Aus Unterlagen von 1791 geht hervor, daß hier am Schragen eine Vertragswebergesellschaft entstand, die Weber beschäftigte.Die Bauern brachten ihre selbstgesponnenen Garne zu diesem Unternehmen. Hier wurden dann die gewünschten Stoffe gewebt. Es durfte nur für die Bauern weben, aber keine eigenen Stoffe verkaufen. Noch zu Anfang dieses Jahrhunderts wohnte hier der Ackerer (Landmann), der neben seiner Landwirtschaft diese Weberei für große Firmen fortsetzte.Nach der Renovierung dient das Haus als Wohnhaus.

( 33 )

Der Bracken

Bracken kommt wahrscheinlich von brechen. Der Bracken war einer von den großen Höfen. Munter durchfließt die Düssel das stille, aber enge Tal. Für Landwirtschaft war in diesem engen Tal aber nur wenig Raum. Urkunden weisen darauf hin, daß hier schon durch Jahrhunderte in einer Anzahl kleiner Meiler Kalk gebrannt wurde.

So wird der Bracken 1218 dem Stift Gerresheim zehntpflicbtig. Es ist anzunehmen, daß das Stift Gerresheim Wert legte auf die Erzeugnisse des Kalkofens. Es hat sich überliefert, daß der Kalk von hier in Körben auf dem Rücken der Tragtiere auch nach Köln zum Dombau gebracht wurde. Diese Lieferungen sollen zollfrei gewesen sein. 1470 mußten die Lieferungen wegen zu hoher Zollforderungen Kölns eingestellt werden.Heute ist der Bracken ein Wohnhaus.

( 34 )

Kalkofen Huppertsbracken

Am Weg entlang der Düssel, zwischen Bracken und Winkelsmühle steht der Kalkofen Huppertsbracken als Symbol der früheren Kalkstein-Verarbeitung im Neandertal. Die erste Erwähnung fand dieser Brennofen in einer Urkunde aus dem Jahr 1672. Der Ofen dürfte aber schon früher betrieben worden sein. Seine Reste waren zugewachsen und nur schwer erkennbar.

Siehe oberes Bild von W. Lohoff aus den Jahr 1928. Auf Anregung des Gruitener Heimatforschers Ernst Breidbach wurden die Reste des Kalkofens, die sich unter einen Erdhügel befanden, archäologisch freigelegt und unter Federführung des Zweckverbandes Erholungsgebiet Neandertal 1985-1986 rekonstruiert. Beim Wiederaufbau wurde bewusst eine ruinenartige Form des Kalkofens geschaffen, um seine Konstruktion und innere Ausstattung zu verdeutlichen. Siehe Bild auf der unteren Seite von M. Sucker aus den Jahr 1986.Vormals gab es viele Öfen dieser Art im Neandertal, die ab Mitte des vorigen Jahrhunderts mit den Aufkommen industrieller Abbau- und Brennweisen durch größere und rationellere Anlagen, z.B. Trichteröfen, ersetzt wurden.Dieser Kalkofen wurde wohl nur bei Bedarf betrieben, sozusagen als landwirtschaftlicher Nebenerwerb. Die Arbeiter brachen den Kalkstein in den Felsen des Huppertsbracken. Vier bis fünf Tage dauerte der Brennvorgang. Dann hatte der Stein etwa die Hälfte seines Gewichtes verloren.

Die Farbe des Rauches, der aus den Ofen stieg, zeigte an, wann der Kalkstein “gar gebrannt“ war. Das Produkt war Branntkalk . Im Inneren des Ofens befindet mich die trichterförmige Brennkammer, in der Kalkstein und Kohlen lagenweise aufgeschichtet wurden. Darunter entzündete man ein Feuer, das je nach Bedarf und Windrichtung durch eines der drei Schürlöcher in Gang gehalten wurde. Der gebrannte und weiterverarbeitete Kalk fand schon früher, besonders in der Landwirtschaft, vielseitige Verwendung zum Düngen, Beizen des Getreides, zum Kälken ( gegen Ungeziefer ) und selbstverständlich als Baustoff.

( 35 )

Der Hardenberg

Wo die Düssel aus nördlicher Richtung von Gruiten kommt und nach Westen abbiegt, liegt auf steiler Höhe die Bauernburg "Hardenberg".Ihre Ländereien reichten bis in die Nähe der Winkelsmühle. Ihre erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1545 zurück.

In einem anderen Bericht wird auf das Kalkgewerbe hingewiesen, wahrscheinlich auf den Huppertsbracken (siehe Nr.34).Das Gut “Hardenberg“ hatte zu damaliger Zeit ein Turmgebäude als Steingaden errichtet. Es diente der Sicherheit und dem Schutz der Menschen und des Geldes, das wohl aus dem Kalkverkauf reichlich floß.Das Anwesen war dem Verfall nahe. Es wurde vom heutigen Besitzer vorbildlich renoviert.

( 36 )

Pillscheuer

Der Name mag auf eine kleine Scheune hindeuten. Pill = kleine und scheuer = Scheune. Die Pillscheuer zwischen Lindenbeck und Ehlenbeck wird 1363 in einer Urkunde erwähnt. Zur Zeit der Reformation schloß sich die Pillscheuer Obgruiten und damit Schöller an.

Somit blieb der Hof bis zur Eingliederung von Obgruiten und Gruiten 1902 eine Enklave mitten im Gruitener Gebiet. Von der Pillscheuer aus führte bis zum Bau der Eisenbahn ein bedeutender Kalkweg nach Ellscheid und weiter nach Haan. 1720 war Peter von der Pillcheuer beauftragt, den Kalk für den Bau der evangelischen Kirche Gruiten anzuliefern.Heute ist die Pillscheuer dem Verfall nahe.

( 37 )

Ehlenbeck

Ehlenbeck wird erstmals 1363 in einem Abgabeverzeichnis genannt als Elsbech=Elsbach=Erlenbach, woraus später Ehlenbeck wurde. Von der Quallerheide und Hansenheide (siehe Nr.39) floß von jeher ein kleines Bächlein in das Tal hinunter, welches man Ehlenbeck nannte. Es gab sicher auch dem Hof seinen Namen. Der Bach führte lehmiges, gelbes Wasser mit sich, das ihm seinerseits den Namen gegeben haben könnte. Es dürfte von dem althochdeutschen “elo“ = gelb stammen. Die gelbe Farbe war wahrscheinlich bedingt durch den eisenhaltigen Boden in seinem Bachlauf.

Der Hof wird 1458 wieder erwähnt und 1545 im Rodeverzeichnis genannt. Ab 1594 war der Hof dann auch abgabepflichtig an das Kloster Gräfrath. 1841 erwarb Carl Jacobs das Gütchen. Er war beteiligt, als anstelle des Hardenberger Kalkmeilers der große Kalkofen in der Lindenbeck gebaut wurde.Der Hof wird heute noch bewirtschaftet.

( 38 )

Voisheide

Vom „Prozessionsweg“, der heutigen Haaner- und Gruitener Straße, erstreckte sich einst über die Quallerheide ein breiter Heidelandstreifen und Sumpfgebiet ins Tal der Düssel. In seiner Mitte befand sich der Thunbusch, ein Zaunbusch. Er war ursprünglich die Grenze zwischen Qualler-Land und Heinhauser-Land.

Am Rande des Thunbusches wird ein Hof genannt “die Heid“. 1261 wird er in einer Gräfrather Urkunde erwähnt. Danach erfährt man erst 1668 ausgiebig über das alte Bauerngeschlecht “Voß in der Heiden“. Wohl kaum wird so ausführlich von einer Hochzeit berichtet wie von der Kochzeit der Trein Voß von der Voisheide mit W. Radenberg vom Hasenhaus im Jahr 1696. An ihr nahmen 145 Personen teil (siehe Nr.47).Heute ist dort ein Omibusbetrieb beheimatet.

( 39 )

Hansenheide

Die Hansenheide, auch Offermannsheide genannt, hat ihren Namen öfter gewechselt. Sie war Pfarrgut. 1363 hieß sie z.B. “Conradius de Gruten“.1586 wird das Gut von Pastor Dahlhaus bearbeitet. Er hatte 10 Kinder. In großer Armut beklagte er sich, daß er mit seinem Unterhalt nicht zurechtkommt.

Ab 1614 pachteten drei Generationen der Familie Heidmann das Gut. Im Jahr 1685 wurde die Hansenheide, die durch die Kriegsnöte fast verfallen war, erneuert.Als die Eisenbahn gebaut wurde, mußte der Hof wertvolles Weidegelände abgeben. Der Pächter Veit war so verärgert, daß er schwor, nie mit der Eisenbahn zu fahren.Diesen Schwur soll er gehalten haben.

( 40 )

Rathaus von Gruiten

Als im Bergischen Land die Ämter entstanden, wurde etwa 1565 Gruiten dem Amt Solingen zugeteilt, bis es 1689 der Herrschaft Schöller angeschlossen wurde. Bei der Neugestaltung der Verwaltungsgebiete durch Napoleon kam 1809 Gruiten zur Bürgermeisterei Haan. 1894 wurden die Gemeinden Gruiten, Millrath, Hochdahl und Schöller selbständig und bildeten das “Amt Gruiten“.

Die Amtsgeschäfte wurden zu Anfang im Hause Bahnstraße 9 erledigt. 1896 wurde der heutige Rathausbau an der Bahnstraße errichtet. 1909 wurde es durch einen Anbau erweitert. Die Verwaltung beanspruchte zu Beginn 4 Zimmer des Erdgeschoßes. Die Etagenräume waren als Wohnungen vermietet. Als Gruiten an das Telefonnetz angeschlossen wurde, erhielt das Rathaus im Flur einen Kurbelkasten. 1905 kam elektrische Beleuchtung dazu. Später beherbergte es auch den Poliziwachtmeister und den Strassenwärter. Als 1975 die Umgemeindung kam, wurde Gruiten wieder mit Haan vereint. Seitdem befindet sich die Verwaltung in Haan. 1976 wurde das Rathaus an den Bergisch­Rheinischen Wasserverband verkauft, der seitdem dort seine Geschäftsstelle unterhält.

( 41 )

Gut Birschels

Seine Lage hat den Hof seinen Namen gegeben. Am Rande von Osterholz war reichlich Gelegenheit gegeben das Wild mit Spürhunden aufzubringen. Dies nannte man früher in den verschiedenen Schreibweisen „birsen“ oder „birschen“ oder „Birssel“ oder „Byrzel“.

In einem Zinsverseichnis von Corvey wird der Hof 1430 erwähnt. Er dürfte aber bedeutend älter sein. Anfang 1600 wohnte dort Kons Birsel. Der jüngste Sohn wurde 1553 Pastor zu Gruiten. Um 1650 holten Haaner Bauern regelmäßig hier am Hof aus einem Kalkofen ihren Kalk. Im Jahr 1963 wurde der Steinbruch von den RWK übernommen.Als 1840 die Eisenbahn durch das über 300 Morgen große Land geführt wurde, stieß man auf Erzvorkommen, das in Schichten von 2 – 4m und 40m tief abgebaut wurde. Der Abbau war nicht von langer Dauer. Aus dem Gewerkschaftsfest der Erzabbauer am 1. Sonntsg im Oktober entwickelte sich die Gruitener Herbst- oder Puffelskirmes. 1873 übernahm Wilhelm Imbusch den Hof und baute den Betrieb vorbildlich aus. 1973 feierte man in der 4.Generation das 100-jährige Jubiläum. Der Hof wird heute noch bewirtschaftet.

( 42 )

Altes Gut “Zur Mühlen“

Das heute noch erhaltene Gebäude stellt eine „Wehrburg“ dar, die die Jahreszahl 1603 trägt. Das Haus umschließt an seiner Südwestseite einen außerordentlich stark hergestellten, auf einen mächtigen Kellergewölbe errichteten, mit Schießscharten versehenen Fluchtturm.

Die Chronik der Familie Forsthoff, die Jahrhunderte hier beheimatet war, berichtet von einer Urkunde von 2.9.1331, in der von einer Ritterburg gesprochen wird. Es unterschrieben die Ritter Andreis von zor moelen und von Elversfelde. Es wird daselbst von einer Wasserburg berichtet, die nur über eine Zugbrücke zu erreichen war.Durch den Bau eines großen Dammes entstand ein großer Teich. Aus Urkunden des Klosters Gräfrath ist zu entnehmen, daß die Besitzer in den Jahren 1444, 1448, 1452 usw. zumeist Schöffen waren. Auch im kirchlichen Leben waren die Forsthoffs vertreten als Presbyter, Älteste und Kirchmeister. Dieses alte Bauerngeschlecht gehört nachweisbar zu den ältesten des Niederbergischen Landes.Die späteren Fachwerkausbauten und die vielen Anbauten brannten 1888 ab. Nur die Wehrburg mit Fluchtturm blieben stehen. Die Anlage wurde 1985 - 1987 grundlegend erneuert und ist heute ein Wohnhaus.

( 42a )

Neues Gut “Zur Mühlen“

1448 baute Johann Forsthoff in “Zur Mühlen“ eine Kornbranntbrennerei, auf recht primitive Weise. Im September 1703 brannte die ganze Behausung ab; das rechte steinerne Haus blieb stehen. Am 26.September brannte auch die Scheune ab, vollgefüllt mit Feldfrüchten. Dabei verbrannten 8 Kühe und 5 Rinder. Mit dem Wiederaufbau wurde sogleich begonnen.1888 legte ein Großfeuer den ganzen Hof in Asche. Die Brennerei blieb z.T. stehen und wurde dann vergrößert.

1896 wurde von hier vom hofeigenen Brunnen durch private Initiative von Ludwig Forsthoff die öffentliche Wasserversorgung Gruitens begonnen. Das Wasser wurde zur Millrather Straße gepumpt und dort in einen Behälter geleitet. Damals konnte in der Umgebung vom Bahnhof kaum gebaut werden, da wegen des Fließsandes keine Brunnen gebaut werden konnten. Erst als diese Wasserleitung in Betrieb war, entstanden ganze Straßenzüge. Der Brunnen mußte später von der Straße fort in den Watersiepen verlegt werden.Damals wurden etwa 60 cbm Wasser in der Stunde gefördert. 1904 übernahm die Familie Borgmann den Betrieb, der heute noch besteht. Das Wasserwerk ging nach dem ersten Weltkrieg in den Besitz der Gemeinde Gruiten über.

( 43 )

Die Mühle “Zur Mühlen“

Die Famlienchronik Forsthoff berichtet, daß das Mühlhaus zur Mühlen 1331 ins Wasser gebaut wurde, d.h. man baute das Haus und warf dann einen Damm auf, der das Wasser zu einem Teich staute. Das war ein Schutz gegen Überfall. Zugleich konnte aber auch das angestaute Wasser eine Mühle antreiben.

Sie ist bereits 1331 als zinspflichtig genannt. Die Chronik bezeichnet u. a. am 29.6. 1452 Ailff in der Moelen als Schöffen zu Solingen, am 15.1.1505 Hennes zor Moelen als Schöffen der Freiheit Grevrodt, 1568 die Mühle als “Veltmannsgut“.1730 gehörte sie zu dem Zwangsmühlen und mußte jährlich 1 Malter Roggen zahlen. 1967 kaufte die Gemeinde Gruiten die Mühle und nutzte sie bis 1975 als Bauhof. Heute ist das Haus als Wohnhaus ausgebaut und wird von den Bewohnern bestens gepflegt.Der Anbau gehört heute dem Deutschen Roten Kreutz, das den Bau völlig renovierte und zur Schulungsstätte ausbaute.

( 44 )

Scheifenhaus

Scheifenhaus gehört zweifellos mit zu den ältesten Höfen von Obgruiten. Er wird im Rentregister zu Kaiserwerth erstmals 1387 genannt.Das eigentümliche an diesen Bau ist das vorspringende Obergeschoß mit den mächtigen Eichenständern, die das Gerüst des Hauses bilden.

Schon vor 1426 war der Hof Zehntpflichtig an das Kloster Corvey, ab 1528 an die Herren von Schöller. 1773 heiratete Johann Peter Niepenberg dort ein.Die Familie bewirtschaftet das Gut in vorbildlicher Weise mit kurzer Unterbrechung bis heute.

( 45 )

Voisholz

In einer Urkunde aus der Zeit 1330, die sich im Staatsarchiv Münster befindet, wird Voisholz erstmals genannt mit dem Hinweis, nur Zinsen statt des Zehnten zahlen zu müssen. 1430 kam Voishols zu Schöller.

1494 taucht der Name wieder in einem Vertrag auf.In einer Urkunde wird berichtet, daß der Hof Voisholz keinen Zins zu bezahlen brauche, da er das Honnenamt inne habe und Hofesbote sei.Die Zehntscheune zeugt davon, daß hier von den Höfen der Zehnt abgeliefert wurde.Die Gebäude wurden erneuert und der heutigen Zeit angepaßt.

( 46 )

Weilenhaus

Es ist einer der alten Höfe, die bereits 1363 genannt werden. Ursprünglich heißt es Wildenhaus und wurde vom Wilderi bearbeitet. In der ältesten Urkunde heißt es u.a.: “Der Filius, das ist der Sohn vom Wilderi, bezahlte seine Brüchten“.

Der Hof ist am Abhang gebaut, sodaß man von den oberen Feldern bequem in die Scheune fahren konnte.Wichtig dabei war das klare Wasser des Mühlbaches. 1448 wird der Hof genannt zur Zahlung der Offergerste. Eine Urkunde von 1554 besagt, daß die Bevölkerung sich "mehre" und darum mehr Ackerland erforderlich sei. Der junge Wilderi rodete deswegen beim Klutenberg. Ab 1568 ist der Hof Lehnsbesitz der Herren von Schöller. Das Anwesen ist jetzt im Privatbesitz. Die Gebäude wurden 1984/85 vorbildlich restauriert, wobei das Fachwerk besonders zur Geltung gebracht wurde. Sie dienen jetzt Wohnzwecken.

( 47 )

Hasenhaus

Hasenhaus lag auf der Grenze von Gruiten und Obgruiten. Um 1330 zahlte der Hof bereits Zinsen an die Herren von Schöller, die diese im Auftrag des Klosters Corvey einzogen. Hasenhaus gehörte zum Lehnsbesitz des Klosters Corvey und lag entlang der heutigen Parkstraße.

1545 wurde zwischen Klutenberg und Hasenhaus 15 Morgen Wald gerodet. Ab 1568 ist der Hof Lehnsbesitz der Herren von Schöller. 1696 wohnte hier Johann Radenberg vom Raderberg bei Düssel. Der Sohn heiratete 1696 Trein Voß von der Voisheide (siehe Nr.38). 1806 wurde der Reitweg vom Klutenberg kommend bis zum Upgruitener Kreuz, der Grenze von Hasenhaus (siehe Nr.5) als Fahrweg ausgebaut. 1839 wurde dieser bis zum Gut „Zur Mühlen“ verlängert. Der Weg führte dann weiter von „Zur Mühlen“, Clevenhof über den „Kohlentreiberweg" bis nach Gräfrath.Der Hof wurde Ende des 19.Jahrhunderts aufgelöst. Das Wohnhaus ist als typisches Fachwerkhaus erhalten.

( 48 )

Zu Bröckers

Bröckers kommt von Brocken, Land grob umbrocken, graben. Die älteste Nachricht vom Geschlecht der Bröckers datiert von 1448. Es handelte sich nur um einen kleinen Hof. Das geht daraus hervor, daß die Besitzer noch neben ihrer Landwirtschaft tätig waren als Weber, Küfer (Fassbinder), Schmiede usw.

1494 wurde ein vorbildlicher Vertrag über Quallergerechtsame erarbeitet über die Wiedenhofer Aue zwischen Daniel Bröckers und Gord vom Klutenberg. Als es noch keine Verkehrsstraße nach Vohwinkel gab, war diese Wiedenhofer Aue der Verbindungsweg durchs Tal über “Zur Mühlen“, Clevenhof, Birschels bis nach Gräfrath. Dieser Weg entlang der Düssel war der sogenannte uralte "Kirchweg“.Um die Wende zum 20. Jahrhundert lebte hier die Familie Büchter bereits in mehreren Generationen. Von dem ganz alten Gebäude, vermutlich aus dem 15. Jahrhundert, blieb nur das Kellergewölbe erhalten. Darauf wurde 1860 ein Ziegelbau gesetzt. Im 2.Weltkrieg zerstörte eine Luftmine einen Teil des Hauses, während das Kellergewölbe standhielt. Heute dient es als Wohnhaus.Die Scheune links neben dem Wohnhaus wurde 1984/85 ausgebaut zu einem schmucken Wohnhaus, unter Wahrung der alten Fassade.

( 49 )

Düsselermühle

Nach einem Zehntverzeichnis des Klosters Gräfrath von 1448 gehörte das Müllersgütchen und die Düsselermühle zum Hof an der Kirchen.Später ging sie in den Besitz von Groß-Düssel, dem Nachbarhof, über.

Die Wassermühlen waren seit dem 12. Jahrhundert mit besonderen Privilegien ausgestattet. Die Düsselermühle war eine herzogliche Mühle. 1347 wurde durch Vertrag bestimmt, daß jede Honschaft (Hundertschaft) nur eine Mühle haben durfte. 1721 berichtet die Chronik der evangelischen Kirchengemeinde, daß sie dem Zimmermeister und Müller von der Düsselermühle die Zimmerarbeiten beim Bau der evangelischen Kirche übertragen habe. 1795 sollen die Franzosen die Düsselermühle ausgeplündert haben. Dies alte Mühlhaus wurde vor etwa 10 Jahren zu Wohnungen umgebaut und steht heute unter Denkmalschutz.

( 50 )

Hof Pütt

Der Name Pütt stammt aus dem römischen „putus“, d.h. ein gegrabenes Loch. Ob es sich auf den im Haus befindlichen Brunnen oder die einstige nahegelegene Quelle bezieht, wird nicht gesagt. Der kleine Hof gehörte auch zu den alten Höfen, die 1448 genannt werden.

1545 hat Adolf zu Pütt ein größeres Stück Wald gerodet. Dafür mußte er den Rottzehnten bezahlen. Als 1682 das evangelische Predigthaus gebaut wird, wurde Peter zu Pütz Baubevollmächtigter. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Familie Loh hier ansässig. Unter Loh, Loj, Luhe verstand man ein Waldgebiet oder Gebüsch zur Lohgerberei.Als die Franzosen 1795 plündernd durchs Düsseltal zogen, hatten alle schwer zu leiden. Wilhelm Lohe war später so verarmt, daß er den Hof verkaufen mußte. In den 60er Jahren war der Hof dem Verfall preisgegeben und wurde aufgelöst. Das alte Wohnhaus wurde ausgebaut und zeigt sich heute als schönes Fachwerkhaus.

( 50a )

Groß-Düssel

Groß-Düssel war ein freies Gut, weder lehnspflichtig noch abgabepflichtig. 1356 ist Yvan in der Düsselbeeke als Eigentümer genannt. Hier haben aber die Besitzer oft gewechselt. 1600 war das Gut z. B. im Besitz des Hofrichters Adolf Forsthoff. Nach einem Brand Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Haus auf den starken, alten Kellergewölben wieder aufgebaut. Seit dieser Zeit wird das Gut bis heute bewirtschaftet, vor allen mit Milchwirtschaft. Es gehört zu den großen Gruitener Höfen.

( 51 )

Bäusenberg

Der Bäusenberg, auch der Bösenberg genannt, gehört zu den kleinen, aber schon 1448 genannten Höfen. Caspar Hill wurde 1720 zum Baubevollmächtigten für die evangelische Kirche Gruiten gewählt.

Der Hof ist bis heute in Betrieb.

( 52 )

Hof Pelzers

Der Hof Pelzers gehört auch zu den alten Höfen, die 1448 urkundlich genannt sind. Mitte des 19. Jahrhunderts übernahm Albert Schöl den Hof. Durch ihn entwickelte sich ein vorbildliches christliches Leben.Es wirkte ein Missionsnähverein. Ferner entstanden je ein Jungfrauenverein und Jünglingsverein.

Aus beiden entwickelte sich der heutige Gemischte Chor und der Posaunenchor.

( 53 )

Hermgesberg

Der Hermgesberg gehörte zu den drei großen Höfen Gruitens. In einer Urkunde um 1330 heißt es u.a. : “Dies sind die Höfe, die zu Schöller gehören und Zinsen für die Abtei Corvey zu zahlen haben“. 1413 wird Tilgen „auf dem Berg“ genannt.

1448 wird Consen Birg als Hofbesitzer genannt. Auch als 1487 Herzog Wilhelm II. eine Anleihe von seinen Untertanen fordert, wird der Hof mit aufgeführt. 1710 wird er im Zinsverzeichnis bei den großen Höfen aufgeführt unter dem Namen Birschels. 1800 heiratet Peter Kratz, der aus einem alten bergischen Geschlecht stammt, hier “auf dem Berg“ ein. 1867 wurde der Hof teilweise auf ein außergewöhnlich starkem Kellergewölbe neu errichtet. So zeigt er sich heute noch.

( 54 )

Heidnische Kultstätte

Geht man vom Hermgesberg hinauf ins Osterholz, liegen linker Hand zwei kleine Wäldchen, „Hexenloch“ und „Düwelsbann“ genannt. Auf alten Karten sind sie noch eingetragen. Bereits 1330 war dieses Land als altes Siedlungsgebiet “am Kalkofen“ eingetragen.

Mächtige Eichen und fremdartige große Steine, die man als Opfer-Steine deuten könnte, geben Hinweise auf eine heidnische Opferstätte. Leider wurde das „Hexenloch“ zugeschüttet. Gegenüber auf dem Berg befand sich die Richtstätte Schöllersheide und unterhalb davon das Galgenfeld. Auch dies trägt heute noch den Namen. Bis 1803 soll die Richtstätte als solche genutzt worden sein.Es bleibt der Zeit überlassen, nach den Steinen und ihrer Bedeutung zu forschen.

( 55 )

Kalksteinbrecher im Bruch 7

Gruiten liegt auf einem mächtigen Kalkgürtel. Kalk wurde daher hier seit Jahrhunderten abgebaut.Auf diesem Gelände begann 1910 der systematische, industrielle Kalkstein-Abbau.Nach dem 2.Weltkrieg entwickelte sich hier einer der größten Kalksteinbetriebe.Das Werk war in der Lage jährlich bis zu 720.000 Tonnen Dolomitsteine zu verarbeiten.Bis zu 250 Arbeitskräfte waren dort beschäftigt.Bei einer Kammersprengung Anfang der 60er Jahre wurden Wasseradern zugeschüttet, so daß im Dorf Gruiten eine große Zahl Brunnen versiegte.

Im Steinbruch wurde weitergearbeitet, jedoch mußte das Wasser laufend abgepumpt werden. 1962 war der Höhepunkt der Produktionsleistung erreicht. 1966 mußte der Betrieb stillgelegt werden, da er nicht mehr rentabel war. Nun füllten sich die ausgebaggerten Teile mit Wasser, sodaß ein großer See entstand. Seitdem wird der Bruch 7 als Erholungsgebiet genutzt. Da die Hänge und das Wasser gefährlich sind, wurden sie von der Stadt gesichert und das Baden verboten. Seit der Sanierung des Geländes hat sich die Natur selbst geholfen.Es konnte wieder ein reges Pflanzen- und Tierleben beobachtet werden. Daher wird gebeten, den Anordnungen zu folgen und nur die Wege zu benutzen. Die Einrichtungen des Kalksteinbetriebes wurden bis auf den Rest eines Kalksteinbrechers beseitigt ( oberes Bild ).

Herausgeber: Bürger- und Verkehrs-Verein Gruiten e.V.

Idee, Gestaltung, Redaktion: Horst W. Hübner, Gruiten

Sämtliche Texte: Ernst Breidbach, Gruiten

Sämtliche Fotos: Archiv Breidbach, Gruiten

1. Auflage2. Auflage3. Auflage4. Auflage5. Auflage

Juni 1982April 1983Februar 1985Januar 1989Februar 1996


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