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Page 1: Jahresbericht der Heidelberger Stiftung Chirurgie

Jahresbericht der Heidelberger Stiftung Chirurgie

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Jahresbericht 2014

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„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Dieser kleine Satz im Artikel 14 unseres Grundgesetzes gibt uns allen einen Auftrag mit auf den Lebensweg: Neben dem persönlichen Wunsch nach einem Leben in Zufriedenheit und weitgehender Sorglosigkeit ist es an uns allen, gemeinsam unsere Gesellschaft zu gestalten. Ich möchte für mich den Begriff des Eigentums sogar noch erweitern: Neben unseren finanziellen Möglichkeiten bringen wir alle noch mehr mit: Wir besitzen auch Fähigkeiten, Stärken und Möglichkeiten, die wir zum Wohle Aller erfolgreich einsetzen können.

Naturgemäß liegt die Betonung im Grundgesetz auf der Pflicht eines jeden Einzelnen, sich einzubringen. Was es verschweigt, ist die Freude, die ein solcher Einsatz für unsere Gesellschaft mit sich bringt. Wie ich selbst, kennen auch Sie dieses unwahrscheinlich großartige Gefühl, das mit einem Engagement und dem Wissen, das Richtige getan zu haben, einhergeht.

Wir alle haben mit unserer vielfältigen Unterstützung der Heidelberger Stiftung Chirurgie einen deutlichen Beitrag für unsere Gesellschaft geleistet. Unser gemeinsames Interesse ist, dass auch nachfolgende Generationen auf Spitzenmedizin bauen können und schwerste Erkrankungen in Zukunft noch besser und gleichzeitig schonender behandelt werden können.

Mit diesem Jahresbericht blicken wir auf ein Jahr zurück, in dem die Heidelberger Stiftung Chirurgie dank der Unterstützung vieler Mitbürger wieder deutliche Fortschritte in der medizinischen Versorgung erzielen konnte.

Zugleich ist dieser Bericht aber auch Ausweis dessen, wie viele Menschen dem Artikel 14 des Grundgesetzes Leben einhauchen und mit großem Engagement ihren Beitrag zum Wohle der Allgemeinheit leisten. Ihnen allen gilt dafür mein aufrichtiger Dank.

Vorwort Dr. M. Lautenschläger Vorsitzender des Kuratoriums

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Ist das Leben nicht etwas großartiges? Und auch für uns in der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg ist es so vieles mehr als die Ausschläge auf einem EKG. Ein lauer Sommerabend mit der großen Liebe, sich große und kleine Ziele stecken, für Familie und Freunde da sein, etwas erreichen für einen selbst wie auch für die Gesellschaft. All dies und noch viel mehr ist Leben.

Und auch wenn das, was für einen jeden von uns Leben ausmacht, höchst unterschiedlich ist: In jedem Fall lohnt es sich, ein jedes Leben zu retten und zu erhalten. Manches Mal ist dies eine Herausforderung, aber nie eine Aufgabe für Einen allein. Wir alle müssen hierfür tagtäglich unsere jeweilige Stärken einbringen, um Erfolg zu haben.

Dies gilt selbstverständlich nicht nur für uns in der Klinik, auch unsere vielen Freunde der Heidelberger Stiftung Chirurgie tragen einen entscheidenden Teil dazu bei, dass wir derart erfolgreich sein können. Wir wissen, dass Vieles von dem, was den Patientinnen und Patienten heute hilft, ohne den bemerkenswerten Einsatz der vielen Spenderinnen und Spender nicht möglich wäre.

Ihnen, als ganz besonderen Partner unserer gemeinsamen Stiftung, möchten wir mit diesem Jahresbericht aufzeigen, was auch Ihr Engagement für das Leben so Vieler bewirkt hat. Denn auch das Stiftungsleben ist viel zu interessant, um nicht davon zu berichten.

Vorwort Prof. Dr. M. W. Büchler Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums

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Vorwort Dr. M. Lautenschläger Vorsitzender des Kuratoriums 5

Vorwort Prof. Dr. M. W. Büchler Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums 7

Inhalt 8

Stiftung 2014 10

Mitarbeiter der Heidelberger Stiftung Chirurgie 14

Kuratorium der Heidelberger Stiftung Chirurgie 15

Ganz die Alte: Ihre neue Stiftung 16

On- und Offline für Sie da 19

Höchstleistung nicht nur in der Klinik 20

Vorsorge und Verantwortung 23

Heilung ist möglich 24

Wir bauen Zukunft 27

Inhalt

Spender 2014 28

Disput um den besten Weg 32

Geburtstagsgeschenke für Alle! 35

Forschung 2014 36

Die Erleuchtung in der Krebschirurgie 41

Kleine Operation - große Wirkung? 42

Herausragende Medizin und Forschung vor der Haustür 45

Den lebensrettenden Moment erkennen 46

Ausgezeichnete Forschung - Made in Heidelberg 49

Qualifikationen 2014 50

Qualifiziert für das Leben 55

Verantwortung über den Tag hinaus 56

Herausragende Medizin jederzeit und überall 59

Förderungen 2014 60

Verzeichnis der Förderungen 2014 64

Finanzen 2014 68

Einnahmen 73

Ausgaben 74

Impressum 77

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Stiftung 2014

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Das Jahr 2014 der Heidelberger Stiftung Chirurgie verbinden die meisten mit der Farbe Grün. Im Herbst wandelte sich der Außenauftritt komplett - und das nicht nur aus ästhetischen Gründen.

Seit der Gründung 2003 entwickelte sich die Stiftung schnell zu einem wichtigen und starken Partner moderner Chirurgie. Jahr für Jahr konnten mehr und mehr engagierte Förderinnen und Förderer für die gemeinsame Sache gewonnen werden. Und hierdurch sowohl mehr als auch größere Projekte, vor allem in Forschung und Qualifikation, realisiert werden.

Dieser Bedeutung der Heidelberger Stiftung Chirurgie für moderne Medizin wollten wir auch in der Gestaltung Ausdruck verleihen, sowohl in den klassischen Drucksachen, wie auch in den Auftritten im Internet und in den sozialen Medien.

Die wichtige Rolle der Stiftung führte auch zu einer weiteren Änderung im Stiftungsalltag: Neben seiner Tätigkeit an der Chirurgischen Klinik unterstützte Ingo Stelzer seit vielen Jahren Roger Lutz in seiner Arbeit. Zum Jahresende beschlossen die Entscheidungsgremien, dass Ingo Stelzer seine Tätigkeit vollständig in die Heidelberger Stiftung Chirurgie verlagert. Dies ermöglicht zudem auch die Übernahme von weiteren Verantwortlichkeiten innerhalb der Klinik durch Roger Lutz.

Personell derart aufgestellt, sind qualitative Einbußen erfolgreich vermieden - auch weiterhin kann den Spenderinnen und Spendern die gebührende Aufmerksamkeit gewidmet werden. Vor allem aber können die wichtigen Aufgaben der Stiftung sicher und transparent gegenüber den Aufsichtsbehörden und gegenüber der Öffentlichkeit erfolgen.

Zusammengefasst hat das Jahr 2014 nicht alles verändert, aber manches verbessert und die Heidelberger Stiftung Chirurgie sicher für die Zukunft aufgestellt.

Roger Lutz & Ingo Stelzer

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Mitarbeiter der Heidelberger Stiftung Chirurgie

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Kuratorium der Heidelberger Stiftung Chirurgie

Prof. Dr. med. M. W. BüchlerStellv. Vorsitzender

Dr. jur. K. A. Lamers, MdB

Dr. h.c. M. LautenschlägerVorsitzender

Prof. Dr. med. E. O. MartinStellv. Vorsitzender

Prof. Dr. med. G. Adler

Dipl. Volkswirtin I. Gürkan

Dr. jur. G. Hennes

Dr. jur. B. Scheifele

Prof. Dr. med. H-G. Sonntag

Prof. Dr. med. M. Weigand(ab 1.1.2015)

I. StelzerR. Lutz C. Henrich(in Teilzeit)

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Gleich zum Jahresbeginn 2014 wurde der Plan gefasst, der Heidelberger Stiftung Chirurgie ein neues ‚Gesicht‘ zu geben, das ihrer gewachsenen Rolle in der modernen Medizin entspricht. Glücklicherweise konnte die schon lange befreundete Agentur „Faktenhaus“ aus Heidelberg gewonnen werden, diese neue Entwicklung nicht nur professionell und innovativ zu begleiten, sondern auch kostengünstig. Schließlich war es im gemeinsamen Interesse, verantwortungsvoll mit den benötigten Geldern umzugehen.

Gemeinsam kam es schnell zu einem Konsens bezüglich der neuen Farbe. Grün steht für Leben, Wachstum und Nachhaltigkeit - wie auch die Heidelberger Stiftung Chirurgie. Aber Grün ist noch mehr: Es ist die Farbe des ‚Herzens‘ einer jeder Chirurgie, dem OP.

Da war es nur naheliegend, für ein neues Logo die Inspiration in der Operationsabteilung zu suchen. Auch bei allen technischen Innovationen, die die heutige moderne Medizin ermöglichen, bleiben die Menschen die wichtigsten Elemente bei jeder Operation: Der Chirurg

genauso wie der Narkosearzt und die Pflegekräfte. Stilisierte Haube und Mundschutz des Operateurs bilden so nun auch das neue Logo der Stiftung.

Und auch in der Darstellung des Namens wird das, wofür die Stiftung steht, ganz besonders hervorgehoben: Herausragende Chirurgie.

Das so gefundene Logo fand nun Einzug in alle Briefe, Broschüren, Poster und selbstverständlich auch im Internet. Nahezu über Nacht veränderte sich im Oktober der Auftritt der Heidelberger Stiftung Chirurgie und allenthalben wurde es - trotz herbstlicher Witterung - überall ein wenig grüner.

Die anfängliche Sorge, dass eine solche massive Veränderung gerade alte Freunde der Stiftung irritieren könnte, schien völlig unberechtigt: Spender, Interessenten und auch Mitarbeiter der Klinik waren und sind voll des Lobes bezüglich ihrer neuen, alten Stiftung! Und dies wirkte sich auch schnell auf die Spendenbereitschaft aus. Schon im Dezember 2014 machte sich die Investition bezahlt - Eine Erfolgsgeschichte ganz in Grün.

Ganz die Alte: Ihre neue Stiftung

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Natürlich durfte auch der Internetauftritt der Heidelberger Stiftung Chirurgie bei der Neugestaltung nicht hinten anstehen. Allerdings wurde es nicht einfach bei einer rein gestalterischen Änderung belassen: Von Grund auf baute die Agentur Faktenhaus die Homepage neu auf und erweiterte das Online-Angebot der Stiftung deutlich.

Umfassende Informationen zur Stiftung, zu den unterschiedlichen Möglichkeiten der Unterstützung und aktuelle Neuigkeiten können nun unkompliziert gefunden werden. Abgerundet wird der Auftritt mit einer praktischen und sicheren Online-Spendenfunktion.

Darüber hinaus erweitern wir unser Angebot um einen neuen und spannenden Email-Newsletter, der direkt und schnell über die Homepage angefordert werden kann.

Und auch Freunde der sozialen Medien kommen auf ihre Kosten. Neben Informationen über Facebook wurde das Spektrum hier um Twitter, YouTube und Google-Plus erweitert.

Ganz gleich, ob On- oder Offline: Die Stiftung lebt Transparenz. Und das auf nahezu jedem Weg.

On- und Offline für Sie da

Internetwww.stiftung-chirurgie.de

facebookwww.facebook.com/StiftungChirurgie

Twitterwww.twitter.de/HDStifChir

Google+plus.google.com/+Stiftung-chirurgieDe

YouTubeyoutube.com/+Stiftung-chirurgieDe

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Cea arci nobitin isquati rende autatem ellorese nis dercienime pro beribus coreperum nobitatus re nust, odit aut dis de et dolo enis voluptaturia quas ea nus.

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Höchstleistung nicht nur in der Klinik

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Er gilt als der härteste Stadtmarathon Deutschlands: Der Trail Marathon in Heidelberg. Und auch wenn der Weg durch eine der schönsten Städte führt, gilt es auf 42 km insgesamt 1.500 Höhenmeter zu bezwingen. Ein Team unserer Anästhesisten hat sich der sportlichen Herausforderung gestellt und als Zeichen Ihrer Verbundenheit grüne Trikots mit dem Logo der Heidelberger Stiftung Chirurgie getragen.

Und das nur drei Tage nach der Umsetzung des neuen Erscheinungsbildes der Stiftung. Schnell die richtigen Entscheidungen treffen, ist eben auch ein Kennzeichen der Klinik für Anästhesiologie, zu der auch die Notfallmedizin gehört.

Und schnell war das Team um den neuen ärztlichen Direktor der Heidelberger Anästhesie, Prof. Dr. M. Weigand, auch beim Marathon. Gemeinsam erreichte er mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Fr. Dr. D. Kojic, Fr. Dr. K. Harzheim, Hr. Dr. S. Klemm und Hr. F. Uhle nach nur 4 Stunden und 19 Minuten das Ziel und damit den bemerkenswerten 9. Platz.

„Die Teilnahme war in jedem Fall ein Gewinn!“ freut sich Prof. Weigand, „Wir haben es geschafft, unser Training hat sich gelohnt. Wir haben etwas für unsere Gesundheit getan, als Team Großes geleistet und den Namen der Stiftung getragen. Mein Team hat gezeigt, dass sie nicht nur in der Klinik Höchstleistung bieten können!“.

Auch ohne Lauftrikot sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie ein Team der Spitzenklasse. Neben der Narkoseführung in der Operationabteilung gehören in diesen Fachbereich auch die Schmerztherapie, Notfall- und Intensivmedizin. Ein komplexes Fachgebiet mit vielen Herausforderungen.

Eine solche stellt vor allem die Sepsis (Blutvergiftung) dar. Etwa 60.000 Menschen sterben jährlich in Deutschland an den Folgen dieser schweren Erkrankung. Mit Nachdruck forschen die Mitarbeiter der Klinik unter anderem an Möglichkeiten zur schnellen Erkennung der Krankheit und an effektiven Therapien. Die Heidelberger Stiftung Chirurgie unterstützt diese wichtigen Vorhaben dank des Engagements vieler Spenderinnen und Spender.

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I. Stelzer, D. Kojic, S. Klemm, M. Weigand, F. Uhle, K. Harzheim (v.l.n.r.)

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Haben Sie schon Ihren Nachlass geregelt? Wir wissen, über dieses Thema redet man nicht besonders gerne. Genauso wenig wie über Regelungen für eine Situation, in der man, zum Beispiel infolge schwerer Erkrankung, nicht mehr selbst Entscheidungen für sich selbst treffen kann.

Und doch ist es wichtig, dass wir rechtzeitig unsere Vorstellungen darüber was uns im Leben wirklich wichtig ist und was wir hinterlassen wollen, besprechen und niederschreiben. Aus vielen Gesprächen wissen wir aber, dass es gerade hierbei (auch infolge jüngster rechtlicher Neuerungen) einige Unsicherheiten gibt.

Die Heidelberger Stiftung Chirurgie hat sich daher diesen Themen angenommen. Gemeinsam mit dem Rechtsanwalt Jan Bittler wurde zunächst eine Informationsveranstaltung zu dem großen Thema Vorsorge durchgeführt. Von Patientenverfügung bis zur Vorsorgevollmacht wurde leicht verständlich erläutert, wie man schon heute Vorkehrungen treffen kann, die im Fall der Fälle sicher stellen, dass die

eigenen Vorstellungen zum tragen kommen. Die vielen Teilnehmer erfuhren auch, dass solche Vereinbarungen entgegen landläufiger Meinung bindend sind und auch befolgt werden - zumeist zeigen sich Therapeuten dankbar, nicht mutmaßen zu müssen, sondern so wissen, was der Patient sich wünscht.

Auch zum Thema „Erben & Vererben“ fanden sich viele Interessierte ein, die erfuhren, wie man unmissverständlich seinen letzten Willen selbst formuliert - und in welchen Fällen ein Rechtsbeistand wichtig ist. Großes Interesse fand auch die Möglichkeit, gemeinnützige Organisationen wie die Heidelberger Stiftung Chirurgie, mit in seinen letzten Willen aufzunehmen.

Die vielen Fragen und das große Interesse bestärken uns darin, diese Themen auch weiter zu behandeln und noch weiter zu vertiefen. Auch, damit nachdem man für den Ernstfall vorgesorgt hat, noch unbeschwerter das Leben genießen kann.

Vorsorge und Verantwortung

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Die Tumorchirurgie hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt. Dank ausgefeilter Operationsverfah-ren lassen sich zum Teil selbst fortgeschrittene Tumoren erfolgreich entfernen. Professor Dr. Markus W. Büchler stellte den vielen Besuchern der Vortragsreihe “Medizin am Abend” die wichtigsten Eingriffe im Bereich des Ver-dauungstraktes vor und zeigte auf, welche Möglichkei-ten die moderne Tumorchirurgie bietet.

Jährlich erkranken in Deutschland rund 500.000 Men-schen neu an Krebs, knapp 70.000 von ihnen an Darm-krebs. Standardtherapie ist in der Regel die Operation, gefolgt von gegebenenfalls Chemotherapie und Be-strahlung. Dank stetiger Weiterentwicklung der Operati-onsmethoden und fachübergreifende Therapiekonzepte haben sich die Überlebenschancen bei vielen Krebsar-ten, darunter auch Darmkrebs, in den letzten 30 Jahren erheblich verbessert.

Einen besonderen Stellenwert an der Chirurgischen Uni-versitätsklinik Heidelberg haben Tumoroperationen an Bauchspeicheldrüse und Leber, auf die sich das Team

um Professor Büchler spezialisiert hat. Jährlich führen die Heidelberger Chirurgen rund 700 solcher Eingriffe durch. „Dank der großen Erfahrung des gesamten Teams gelingt es uns, auch schwierige Tumoren zu entfernen, die ursprünglich als inoperabel eingestuft wurden und in weniger spezialisierten Zentren nicht behandelt wer-den können“ so Prof. Büchler weiter.

Die Behandlung der Bauchspeicheldrüsenerkrankun-gen, sei es chirurgisch oder medikamentös, ist eine der großen Herausforderungen der modernen Medizin. Weltweit hatte man in den vergangenen Jahren die For-schung in diesem Bereich stark vernachlässigt. Doch nun zählt der Bauchspeicheldrüsenkrebs zu den tödlichsten Tumorerkrankungen der Gegenwart. Daher muss die Forschung in diesem Bereich intensiviert werden. Auch für die Heidelberger Stiftung Chirurgie ist die Erfor-schung neuer Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten sehr wichtig. Auch Sie können mit einer Spende helfen die Therapieoptionen zukünftiger Patienten zu verbes-sern.

Heilung ist möglich

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Der Neubau der Chirurgischen Klinik kommt: „Es gibt kein Zurück mehr“, bilanzierte der Vorstandsvorsitzende des Klinikums, Prof. Guido Adler, in seiner Rede zum Spa-tenstich am 5. Mai 2014. Mit 170 Millionen Euro Investi-tionssumme ist der Neubau derzeit die größte Baumaß-nahme sowohl des Landes Baden-Württemberg als auch des Universitätsklinikums, die sich die Kosten teilen.

Der baden-württembergische Finanzminister und stell-vertretende Ministerpräsident Nils Schmid sprach als Hauptredner der Veranstaltung von einem „Klinikkom-plex auf jeweils allerneuestem Stand der Medizin, der seines Gleichen sucht.“ Mit der Baumaßnahme schaffe die Landesregierung moderne, wirtschaftliche und ener-giesparende Flächen. Beim offiziellen Baubeginn für die neue Chirurgische Klinik griff der stellvertretende Minis-terpräsident persönlich zu einem der 16 Spaten.

Der Rektor der Heidelberger Universität, Prof. Dr. Bern-hard Eitel, hob die internationale Bedeutung der Heidel-berger Universitätsmedizin mit der weltweit anerkann-ten Chirurgie hervor.

Die Kaufmännische Direktorin Irmtraut Gürkan verwies auf die enormen finanziellen Kraftanstrengungen des Klinikums selbst, das die Hälfte der Baukosten des Neu-baus trägt. Heidelbergs Universitätschirurgie sorgt be-reits heute für ein Drittel der Einnahmen des Klinikums. Da Patienten in dem Neubau noch weitaus effizienter versorgt werden können, verspricht sich das Klinikum hier nochmals weiteres Wachstum. Für Irmtraut Gürkan war der Spatenstich auch Anlass, den Chirurgie-Mitar-beitern für ihr Engagement zu danken.

Was dieses Wachstum konkret möglich macht, skizzierte der Vorstandsvorsitzende des Klinikums Prof. Guido Ad-ler in seiner Rede: Mehr modernste Operationssäle, mehr Betten vor allem auch in der Intensivpflege, noch besse-re Zusammenarbeit mit der nun direkt angebundenen Klinik der Inneren Medizin und keine umständlichen Pa-tiententransporte durchs Neuenheimer Feld mehr.

Der erste, 20.000 Quadratmeter große Bauabschnitt wird voraussichtlich bis 2018 beendet sein. Auch die Heidel-berger Stiftung Chirurgie fördert die Baumaßnahme.

Wir bauen Zukunft

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Spender 2014

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Es steht außer Frage: Ohne die Unterstützung der Heidelberger Stiftung Chirurgie wären schon so viele Projekte in Forschung und Qualifikation nicht möglich gewesen und stünden heute in der täglichen Arbeit mit Patientinnen und Patienten nicht zur Verfügung. So wurde die Stiftung ein enger Partner und Freund der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Krankenhäuser.

All dies wäre undenkbar ohne das selbstlose Engagement der vielen Spenderinnen und Spender. Erst sie haben die Stiftung zum Leben erweckt und all diese wunderbaren Entwicklungen in der Medizin ermöglicht. Und ganz besonders ihnen gilt unser tief empfundener Dank.

Diese Menschen sind die Seele der Stiftung - und verdienen einen eigenen Platz auch in diesem Jahresbericht.

Wenn wir an dieser Stelle zwei engagierte Personen vorstellen, so geschieht dies nur stellvertretend für die insgesamt 1.044 Spenderinnen und Spender des Jahres 2014. 1.044 Menschen, die alle sehr unterschiedliche Beweggründe und oft auch ganz individuelle persönliche Erfahrungen haben - sich aber alle in einem einig sind: In der gemeinsamen Vision einer gesunden Gesellschaft.

Gerne würden wir Jede und Jeden hier vorstellen - dies würde allerdings den Rahmen sprengen. Aber seien Sie versichert, dass unsere Dankbarkeit jedem, der sich für unsere gemeinsame Sache engagiert, gilt. Und das ganz gleich, ob es sich bei dem individuellen Engagement um eine einzelne oder eine monatliche Spende, eine Gabe anlässlich eines Geburtstages oder die Berücksichtigung im eigenen Testament handelt. So individuell wie die Menschen sind auch die Formen der Gabe.

Eines allerdings ist allen gleich: Sie schaffen gemeinsam eine bessere, gesündere Zukunft.

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Die Ernst Freiberger-Stiftung unterstützt die Heidelberger Stiftung Chirurgie seit 2012 großzügig bei der Erforschung einer wichtigen Sonderform des Bauchspeicheldrüsenkrebses, den so genannten IPNMs (Intraduktale papilläre muzinöse Neoplasien).

Aktuell ist offen, wie diese eigentlich gutartigen Tumore am sichersten für die Patienten behandelt werden sollen. Aufgrund ihrer Neigung, sich in eine bösartige Krebsgeschwulst zu verändern, gilt in großen Zentren wie Heidelberg die Devise der frühzeitigen Operation.

Aber ein solch großer Eingriff ist auch, wenn er von hocherfahrenen und renommierten Chirurgen wie Prof. Dr. M. W. Büchler durchgeführt wird, immer mit Risiken verbunden. Daher propagiert unter anderem auch Prof. Dr. C. Fernandez-del Castillo, Direktor für Pankreas-Chirurgie am Massachussets General Hospital in Boston (USA), einen solchen Tumor lieber zu beobachten und nur wenn er entartet, ihn zu operieren.

Welcher Weg ist der Richtige? Unter anderem dieser Frage geht das von Ernst Freiberger ermöglichte

Forschungsprojekt über 5 Jahre nach. Dem Thema widmete sich auch der traditionsreiche ‚Ameranger Disput‘, der jährlich von Ernst Freiberger zu wichtigen Fragen aus Gesellschaft und Medizin veranstaltet wird.

Gemeinsam mit Vertretern aus Medizin, Wirtschaft und Politik diskutierten Prof. Büchler und Prof. Fernandez-del Castillo unter Moderation von Nina Ruge auch erste Forschungsergebnisse.

Neben der medizinischen Sicht wurden hier auch volkswirtschaftliche Aspekte beleuchtet, um sich dem Thema ganzheitlich zu widmen. Auch wenn die Tendenz die ‚Heidelberger‘ Meinung bestätigt, so gilt es die endgültigen Ergebnisse abzuwarten, um den besten Weg bestimmen zu können.

Allerdings fließen viele Impulse aus der Veranstaltung in die Betrachtung und Bewertung der Studienergebnisse ein. So ist die Veranstaltung von Ernst Freiberger ein herausragendes Beispiel dafür, dass Wissenschaft auch immer die Auseinandersetzung mit anderen Teilen der Gesellschaft braucht um große Ergebnisse zu erzielen.

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Disput um den besten Weg

Prof. Fernandez-del Castillo, N. Ruge, E. Freiberger, Prof. Büchler, Dr. Maurer

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Frau Reinstrom hatte 2014 allen Grund zum feiern! Sie hatte nicht nur Geburtstag, sondern hatte vorher auch eine große Operation an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg gut überstanden und wurde so befreit von einer schweren Erkrankung.

Für viele Menschen ist ein solches Erlebnis wie ein zweiter Geburtstag. Und darauf kann man zurecht einmal das Glas erheben. Aber Frau Reinstrom ging weiter. Ihr war vollkommen bewusst, dass diese Heilung nicht von ungefähr kommt. Jahrelange Wissenschaft und die hohe Expertise von Fachleuten ganz unterschiedlicher Fachrichtungen und Berufsgruppen sind notwendig, um heute erfolgreiche Therapien wie die ihre durchführen zu können. Und gleichzeitig wusste sie auch, dass nicht allen ihr Glück beschieden ist und man mit dem heutigen Wissen und den heutigen Mitteln manchen Patienten auch nicht helfen kann.

Um diesen Umstand zu ändern, verband Frau Reinstrom das Angenehme mit dem Nützlichen und Sinnvollen. Ihren Ehrentag beging sie mit einem großen und schönen Fest, zu dem sie viele Freunde, Verwandte und Wegbegleiter einlud.

All ihre Gäste forderte sie auf, ihr nichts zu schenken, da sie das größte Geschenk - ihre Gesundheit - bereits erhalten habe. Dafür sollte lieber eine Spende an die Heidelberger Stiftung Chirurgie zugunsten der Forschung im Bereich Bauchspeicheldrüsenkrebs gemacht werden.

Und so wurden aus den Geschenken für Frau Reinstrom ein Geschenk an so viele Betroffene weltweit. Denn auch Dank dieses Engagements ist es der Stiftung möglich, zukunftsweisende Forschung zu ermöglichen, die uns helfen, noch mehr Menschen zu heilen und so noch viele wundervolle Geburtstagsfeste zu ermöglichen.

Geburtstagsgeschenke für Alle!

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Forschung 2014

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Der große deutsche Chirurg Ferdinand Sauerbruch, der als Erster Operationen am offenen Brustkorb ermöglich-te, stand am Beginn seiner Karriere 1901 vor der Frage, ob er sich der Weiterentwicklung der Blinddarm-Entfer-nung widmen soll. In seinen Memoiren schrieb er später, dass ihm dies zu frustran erschien, da zu dieser Zeit die meisten Patienten nach dem Eingriff an schweren Infekti-onen verstarben. Erst 1941 konnten mit dem Einsatz des Penicillins die Sterblichkeit bei Operationen am Darm die Überlebenschancen drastisch verbessert werden.

Heutzutage ist die operative Entfernung des Blindar-mes ein risikoarmer Eingriff, der tagtäglich hundert-fach in Deutschland durchgeführt wird. Wie bei vielen anderen Therapien konnte ambitionierte medizinische Forschung das Überleben von so vielen Menschen erst möglich machen.

Doch noch immer scheinen so manche Krankheiten un-beherrschbar oder sind manche Therapien für Patienten nur schwer verkraftbar. Auch führen ein geänderter Le-bensstil, eine immer älter werdende Gesellschaft und

veränderte Umweltbedingungen zu immer wieder neu-en Herausforderungen für die medizinische Forschung.

In Heidelberg schätzt man sich glücklich, eine inspirie-rende Forschungsumgebung und zahlreiche Talente zu haben, um auch heute noch vielversprechende For-schung leisten zu können. Die Herausforderung besteht, hier auch die finanziellen Ressourcen bereitzustellen.

Für die Heidelberger Stiftung Chirurgie ist dies die größte Aufgabe. Auch, weil es im Interesse vieler der Spenderin-nen und Spender liegt. Die meisten zweckgebundenen Mittel werden für die unterschiedlichsten Forschungs-gebiete zur Verfügung gestellt. Oft mit dem Gedanken, zukünftigen Generationen die Behandlung schwerster Erkrankungen überhaupt erst möglich zu machen oder eine solche leichter und schonender zu gestalten.

Vielleicht werden wir so dazu beitragen, dass in 100 Jah-ren beispielsweise Therapien bei Krebserkrankungen so einfach werden, wie heute die Entfernung des Blinddar-mes.

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Die Erleuchtung in der Krebschirurgie

Viele an Krebs erkrankte Menschen kennen die Frage nach dem Absetzungsrand, die nach einer Operation meist gestellt wird.

Hintergrund ist, dass grundsätzlich versucht wird, einen Tumor so herauszuschneiden, dass an den Schnittkanten kein Tumorgewebe mehr zu finden ist. Nur so weiß man sicher, dass keine Krebszellen im Körper verblieben sind. Allerdings möchte man natürlich auch so wenig gesundes Gewebe wie möglich entfernen.

Die endgültige Antwort darauf, ob diese Gratwanderung bei einer Operation geglückt ist, kann aktuell nur eine Feingewebliche Untersuchung des entfernten Gewebes geben - die allerdings einige Tage dauert. Denn mit dem bloßen Auge sind die einzelnen Zellen nicht erkennbar.

Für Operateure und damit auch für die Patienten ist es schon lange eine Wunschvorstellung, wenn man schon während der Operation sehen könnte, wo genau noch Tumorzellen sind.

Ermöglicht durch die Heidelberger Stiftung Chirurgie entwickeln Heidelberger Forscher nun ein System, mit dem dieser Traum zumindest bei dem äußerst gefährlichen Leberkrebs Realität werden kann.

Einen Tag vor der Operation sollen Patienten eine bestimmte Substanz bekommen, das eine besondere Eigenschaft hat: Gesunde Zellen bauen dieses Mittel schnell wieder ab, Krebszellen hingegen speichern es für länger als einen Tag ein.

In der Operation selbst kann, mittels einer speziellen Lampe, diese Substanz zum Leuchten gebracht werden. Der Chirurg würde dann anhand dieses Leuchtens sehen, in wie weit noch krankhafte Zellen im verbliebenen Gewebe enthalten sind - und gegebenenfalls das Operationsgebiet entsprechend vergrößern.

Der große Wunsch „Soviel wie nötig, sowenig wie möglich“ würde so dank Heidelberger Pionierarbeit in Erfüllung gehen.

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Wenn heutzutage Menschen den Kampf gegen eine Krebserkrankung verlieren, so ist meistens nicht die Krebsgeschwulst an sich schuld, sondern von dieser ausgebildete Tochtergeschwülste (Metastasen). Viele Forschungsvorhaben widmen sich daher dem Verständnis dieser Aussaat des Tumors. Inzwischen weiß man, dass das Immunsystem hier eine wesentliche Rolle spielt. So weiß man heute auch, dass zum Teil dieses System, das eigentlich der Abwehr von Krankheitserregern dient, das Größenwachstum von Tumoren fördern kann.

Hier scheint die Milz eine wesentliche Rolle zu spielen. Mit diesem Organ, dessen Aufgabe das „Herausfiltern“ von alternden Blutzellen ist, befasst sich nun eine vielversprechende Untersuchung, die von der Heidelberger Stiftung Chirurgie finanziert wird. In Voruntersuchungen konnte bereits gezeigt werden, dass bei Bauchspeicheldrüsenkrebs durch eine Entfernung der Milz die Größe und Anzahl der Tochtergeschwülste reduziert werden kann.

Hier wollen wir herausfinden, ob der Prozess der Ausbildung von Tochtergeschwülsten insgesamt positiv beeinflusst werden kann. Gleichzeitig besteht auch die Chance, durch einen solchen (vergleichsweise risikoarmen) Eingriff auch das Ansprechen einer Chemotherapie verbessert werden kann.

Im Fokus sind bei diesem Forschungsvorhaben vor allem Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse und des Dickdarms. Allerdings könnten Erkenntnisse hier auch einen positiven Effekt auf die Therapie anderer Krebserkrankungen haben.

Sollte dieser Forschungsansatz von Erfolg gekrönt sein, so hätte dies eine große Bedeutung für die Patienten. Ein Leben ohne Milz bedeutet für die Betroffenen keine Einschränkungen. Gleichzeitig könnte aber so das Überleben deutlich verlängert werden oder eine Heilung eher möglich sein.

Für die Stiftung sind dies hervorragende Argumente, ein solches Vorhaben zu fördern.

Kleine Operation - große Wirkung?

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Seit Anfang 2009 kooperiert das Universitätsklinikum Heidelberg eng mit der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie der GRN-Klinik Sinsheim unter der Leitung von Prof. Dr. Markus W. Büchler. Das beispielhafte Zusammenwirken eines Zentrums der hochschulmedizinischen Maximalversorgung mit einem regionalen Grund- und Regelversorger hat sich als Erfolgsmodell erwiesen. Auch das Universitätsklinikum Heidelberg und das Krankenhaus Salem sind schon langjährig eng miteinander verbunden: bereits seit April 2004 wird die Chirurgische Klinik im Krankenhaus Salem von Professor Büchler geleitet.

Ein gemeinsames chirurgisches Expertenteam sorgt für eine moderne Behandlung auf höchstem medizinischem Niveau – und das in einem menschlichen, persönlichen Umfeld einer wohnortnahen Klinik. Hier wird das gesamte Spektrum der Allgemein- und Viszeralchirurgie angeboten.

Durch die hervorragende Zusammenarbeit mit der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin können an der GRN-Klinik Sinsheim auch komplexere Operationen an der Leber, der Bauchspeicheldrüse und der Speiseröhre durchgeführt werden.

Doch die Zusammenarbeit reduziert sich nicht nur auf die Therapie, auch in der Ausbildung und Forschung profitieren sowohl die beiden Krankenhäuser wie auch die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg.

Damit Studien auch in den Häusern vor Ort kompetent und sicher durchgeführt werden können, finanziert die Heidelberger Stiftung Chirurgie eigens hierfür qualifiziertes Personal in den Krankenhäusern Sinsheim und Salem. So ist es nun möglich, Krankheiten auch unter ganz unterschiedlichen Bedingungen zu beobachten für die Forschung wichtige Nachuntersuchungen derPatienten zu Hause vor Ort zu ermöglichen - ohne, dass es zu qualitativen Einbußen kommt.

Herausragende Medizin und Forschung vor der Haustür

Das Krankenhaus Salem in Heidelberg

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Wir alle sind von Bakterien und Pilzen umgeben. Viele sind sehr nützlich für uns, andere werden von unserer körpereigenen Abwehr in Schach gehalten. Kommt es in diesem fein ausbalancierten System zu Störungen, so kann dies den krankhaften Erregern die Möglichkeit bie-ten, schwere Infektionen auszulösen.

Vor allem Patienten, die geschwächt durch eine schwe-re Erkrankung und eine komplexe Operation auf einer Intensivstation behandelt werden müssen sind hier gefährdet. Nicht selten kommt es zu Entzündungen im Bereich der Lunge oder Nieren und Blase, die kaum be-herrschbar sind und sich zu einer schweren Sepsis (Blut-vergiftung) ausweiten können.

Es stellt sich im Alltag die Frage nach dem richtigen Zeit-punkt. Handelt es sich bei dem Patienten noch um eine reguläre Besiedlung mit einem Erreger oder stehen wir am Anfang einer Infektion? Behandelt man zu früh und ohne Not, setzt man den Patienten unnötig der Gefahr von Nebenwirkungen aus, behandelt man zu spät, ris-kiert man eine unkontrollierbare Situation.

Dank der Unterstützung der Heidelberger Stiftung Chirurgie widmet sich der Anästhesist Sebastian Decker nun besonders pilzbedingten Blutvergiftungen. Durch die Bestimmung von innovativen Entzündungsmarkern und der Untersuchung des Lungensekretes wird er Merkmale definieren können, den Moment der beginnenden Infektion bestimmen zu können. Und so auch den besten Zeitpunkt für eine Therapie festzulegen, an dem einerseits eine drohende Sepsis gut und sicher vermieden werden kann, andererseits den Patienten auch keinem unnötigen Risiko ausgesetzt wird.

Gleichzeitig nutzt er die Chance, um auch Risikofaktoren zu definieren. Dies hilft vor allem Mitarbeitern in kleineren Häusern, die mit der Problematik nicht derart erfahren sind, besonders gefährdete Patienten ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu schenken - und gegebenenfalls notwendige Maßnahmen einzuleiten, damit das große Ziel der Heilung nicht von einem kleinen Erreger gefährdet wird.

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Den lebensrettenden Moment erkennen

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Einer der bedeutendsten europäischen Nachwuchs-forscherpreise in der Medizin ging im vergangenen Jahr an Dr. Dr. Thomas Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistenzarzt der Chirurgischen Klinik Heidelberg.

Er wurde für seine wegweisenden Arbeiten zu Darmkrebs-Metastasen mit dem Ernst Jung-Karriere-Förderpreis 2014 ausgezeichnet. Dr. Dr. Schmidt untersucht auf molekularer und zellulärer Ebene, wie die aggressiven Tochtergeschwulste über Gefäße versorgt werden und sucht nach Möglichkeiten, diese Versorgungswege zu unterbrechen.

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland: Jedes Jahr trifft es rund 70.000 Menschen. Zwar kann der Haupttumor, von dem die Krebserkrankung ausgeht, heute oft erfolgreich entfernt werden. Aber die Metastasen in anderen Organen wie Leber oder Lunge, sind nur schwer zu behandeln.

Hier setzen die Forschungsarbeiten von Dr. Dr. Thomas Schmidt an: Sie befassen sich mit den Grundlagen für die Gefäßversorgung von Darmkrebs-Metastasen und suchen nach Möglichkeiten, diese Versorgungswege zu unterbrechen. Dann könnten die Metastasen ausgeschaltet und chirurgisch entfernt werden.

Die Heidelberger Stiftung Chirurgie fördert seit Jahren die wichtige Forschung im Bereich Darmkrebs. Dank dem selbstlosen Engagement der Spenderinnen und Spendern konnten so immer wieder wichtige Erkenntnisse gewonnen werden und ein Forschungsumfeld ermöglicht werden, da es auch solch großen Talenten wie Dr. Dr. Schmidt möglich macht, in Zukunft tausende Patienten besser, sicherer und schonender zu behandeln.

Ausgezeichnete Forschung - Made in Heidelberg

Dr. Dr. T. Schmidt

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Qualifikationen 2014

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Medizin wird von Menschen gemacht. Technischer Fortschritt ist gerade in der Chirurgie entscheidend - doch ohne hochkompetente und erfahrene Mitarbeiter, die eben diese Technik entwickeln und beherrschen wird sie nicht heilen.

Und Medizin ist eben nicht nur eine mehr oder minder einfache Reparatur von Organen. Empathisch dem Patienten in all seiner Individualität begegnen und seine Bedürfnisse wahr- und ernstnehmen, ist entscheidend für wirklich herausragende Medizin.

Dies alles ist nicht durch eine Grundausbildung zu erreichen. Kontinuierliche Qualifikation aller an der Behandlung von Patienten beteiligten Berufsgruppen ist von außerordentlicher Bedeutung.

Die Heidelberger Stiftung Chirurgie hat sich genau aus diesem Grund stets der Weiterbildung verschrieben. Und das Spektrum geförderter Maßnahmen ist so breit, wie es eine moderne Chirurgie erfordert: Von Stipendien über Fortbildungstagungen bis hin zu intensiven Abendveranstaltungen.

Die unterschiedlichen von der Heidelberger Stiftung Chirurgie geförderten Häuser profitieren auch auf einem anderen Weg von diesem Engagement. Die Möglichkeiten, sich persönlich weiter zu entwickeln sehen viele der außerordentlichen Talente als Standortvorteil, den nur wenige Kliniken bieten können.

Im Gegensatz zu vielen anderen Häusern können so dank dem Einsatz der Spenderinnen und Spender die besten und vielversprechensten Bewerber nicht nur gewonnen, sondern auch auf Dauer gehalten werden.

So stellen wir sicher, dass auch in Zukunft herausragende Medizin möglich gemacht wird - von herausragenden Menschen.

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Qualifiziert für das Leben

Die Betreuung schwerst lungenkranker Patienten stellt hohe Anforderungen an Pflegekräfte und Physiotherapeuten. Um sie auf dieses anspruchsvolle Aufgabenspektrum optimal vorzubereiten, bietet die Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg seit Oktober 2012 eine berufsbegleitende Weiterbildung zum Atmungstherapeuten an. Die ersten 18 Teilnehmer aus ganz Deutschland haben nun erfolgreich ihren Abschluss gemacht.

Der Bedarf an spezialisierten Pflegekräften und Physiotherapeuten in der Lungenheilkunde ist in den letzten Jahren sowohl in Fachkliniken, als auch in der Rehabilitation und der häuslichen Intensiv- und Beatmungspflege gestiegen.

Gefördert durch die Heidelberger Stiftung Chirurgie wird auch Nicole Kraus, Fachkrankenschwester an der Chirurgischen Klinik in diesem Jahr diese Weiterbildung zum Atmungstherapeuten beginnen.

Der Atmungstherapeut arbeitet an der Schnittstelle von ärztlicher Versorgung, Pflege und Physiotherapie.

Speziell ausgebildete Krankenschwestern, Pfleger oder Physiotherapeuten können viele dieser Tätigkeiten selbständig ausführen, daher auch schneller reagieren, Maßnahmen einleiten oder anpassen.

Aber auch in der Beratung von schwerst erkrankten Pati-enten und deren Angehörigen ist eine derart qualifizier-te Pflegekraft von ungemeinem Nutzen: Mit spezieller Fachkenntnis über Therapiemöglichkeiten in den eige-nen vier Wänden kann so Sorge getragen werden, dass es nicht aufgrund einer Verlegung zu deutlichen Einbu-ßen in der Behandlungsqualität kommt.

Und auch die Schulung von behandelnden Ärzten und Pflegekräften sorgt für ein deutliches Plus in der Betreuung und Behandlung der Patienten.

Eine solche Qualifikation ist ein großartiges Beispiel für die große Wirkung, die eine Spende an die Heidelberger Stiftung Chirurgie entfalten kann.

N. Kraus

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Medizin ohne Verantwortung ist nicht denkbar. Jede Fehlentscheidung könnte Folgen ungeahnten Aus-maßes haben - dies ist jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter der Chirurgischen Klinik bewusst und tägli-che Handlungsmaxime.

Doch die Verantwortung geht heutzutage weit über das Schicksal des einzelnen Patienten hinaus. Die Frage der Wirtschaftlichkeit medizinischen Handelns stellt sich in unserer Gesellschaft seit vielen Jahren immer wieder neu. Allen ist bewusst, dass die Wahl eines Medikamen-tes oder der Materialien für eine Operation immer auch eine Auswirkung auf die von der Gesellschaft zur Verfü-gung gestellten Finanzmittel hat.

Die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg stellt sich genauso wie die Heidelberger Stiftung Chirurgie dieser Herausforderung. Neben einer hohen medizinischen Qualifikation bedarf es heute eben auch einem breiten Grundverständnis für volks- und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge um auf Klinikebene kompetent und mit Weitsicht entscheiden zu können.

Dank dem Engagement der Spenderinnen und Spender der Stiftung konnte Prof. Dr. Lars Fischer ein Stipendium für den Master-Studiengang (MBA) „Gesundheitsma-nagement und -controlling“ ermöglicht werden.

„Es geht nicht darum, um jeden Preis zu sparen. Ganz im Gegenteil: Um auch weiterhin bestmögliche Therapien selbst bei schwersten Erkrankungen anbieten zu kön-nen, müssen wir als Mediziner unseren Teil dazu beitra-gen, die knappe Ressource ‚Geld‘ sinnvoll einzusetzen.“ begründet Prof. Fischer seine Motivation. Darüber hin-aus fördert ein solches Studium auch das Verständnis für die Situation der Vertreter der Verwaltung und der Krankenkassen. Prof. Fischer weiß: „Wenn wir die gleiche Sprache sprechen und um die Herausforderungen aller Beteiligten wissen, können wir gemeinsam den besten Weg finden.“

Die Heidelberger Stiftung Chirurgie leistet auch auf die-sem Weg ihren Beitrag, dass in Zukunft weiterhin der ge-samten Gesellschaft herausragende Medizin ermöglicht werden kann.

Verantwortung über den Tag hinaus

Prof. L. Fischer

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Auch durch das große Engagement der Freunde der Heidelberger Stiftung Chirurgie werden in Heidelberg konstant neue Erkenntnisse gewonnen und neue Therapieoptionen entwickelt. Damit aber möglichst viele Patientinnen und Patienten hiervon profitieren, verbietet sich für uns jede Form von Geheimniskrämerei!

In Fachzeitschriften, auf Kongressen und im Rahmen von Vorträgen werden die Arbeiten und Ergebnisse transparent vorgestellt und die Erkenntnisse anderen Ärzten und Pflegekräften vermittelt. Eine Aufgabe die zwar zeit- und kostenintensiv, aber an Bedeutung nicht zu unterschätzen ist.

Um diesen Wissenstransfer schneller und effektiver zu machen, unterstützt die Stiftung finanziell vor allem zwei Veranstaltungen, die zu einer schnellen Verbesserung der Situation der Patienten führt. Zum Einen konnte 2014 die Organisation des Deutschen Chirurgen Kongresses in Berlin finanziell unterstützt werden. Bei diesem bedeutensten Zusammentreffen Deutschlands kommen Chirurgen aus nahezu jedem Krankenhaus

der Republik. Gerade hier lassen sich neue Erkenntnisse zu Therapieformen und Krankheiten nicht nur schnell verbreiten, sondern auch aktuelle Fragestellungen umfassend diskutieren.

Aber Medizin, wie wir sie begreifen, kann nicht funktionieren, wenn man sich nur innerhalb der eigenen Fachdisziplin bewegt. Ein Zusammenspiel ganz unterschiedlicher Richtungen und Professionen ist wichtig, um Patienten ganzheitlich und über lange Zeit hinweg zu begleiten und zu behandeln.

Daher unterstützt die Heidelberger Stiftung Chirurgie auch monatliche Fortbildungsveranstaltungen für niedergelassene Ärzte und andere Berufsgruppen, um hier alle Beteiligten auf den aktuellsten Stand der Wissenschaft zu bringen und zu diskutieren, welche Auswirkungen Veränderungen in der vorbereitenden und weiterführenden Behandlung haben. So leistet die Stiftung einen wesentlichen Beitrag, dass Patienten weltweit und im gesamten Verlauf ihrer Therapie die bestmögliche Behandlung erfahren.

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Herausragende Medizin jederzeit und überall

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Förderungen 2014

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Die Förderungen der Heidelberger Stiftung Chirurgie sind glücklicher Weise so zahlreich, dass der Raum in diesem Jahresbericht nicht ausreicht, alle Projekte im Detail vorzustellen.

Um Ihnen einen Überblick zu verschaffen, finden Sie im Folgenden alle von der Stiftung finanzierten Projekte aufgelistet.

„Der Zweck der Stiftung ist die Förderung der Hochschulmedizin“ bestimmt §1 der Satzung der Stiftung. In nur einem kleinen Satz steckt hier die Komplexität modernster Medizin, die es tagtäglich zu ermöglichen gilt. Daher ist es der Stiftung ein gelebtes Anliegen, eben alle Aspekte herausragender Chirurgie zu beachten und zu fördern.

Ist es 2014 auch gelungen? Entscheiden Sie selbst! Sollte Ihrer Meinung ein Aspekt unterrepräsentiert sein, lassen Sie es uns wissen. Schließlich ist Transparenz kein Selbstzweck, sondern öffnet auch Türen zum Austausch und zur Diskussion über den besten Weg.

Wir stellen uns gerne und mit Freude dieser Diskussion. Denn wir wissen: Herausragende Medizin entsteht im Team!

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Dr. phil. Adrian Billeter• Veränderungen der Inflammation, Adipozyten-Hormone

und Schmerzpeptiden in diabetischen Patienten nach Roux-Y-Magenbypass

Angelika Brobeil• Teilnahme von sechs Pflegekräften am Kongress

„HIFIT-Intensivmedizin Kompakt“

Dr. med. Pietro Contin• Survival-Metaanalyse sporadischer und

HNPCC-assoziierter kolorektaler Karzinome

Dr. med. Sebastian Decker• Mykotische Infektionen im Rahmen der sepsisinduzierten

Immunsuppression – Randerscheinung ohne Krankheitswert oder therapiebedürftige Superinfektion?

Prof. Dr. med. Lars Fischer• Stipendium Studiengang „Master of Business Administration

Gesundheitsmanagement und –controlling“

PD Dr. med. Moritz von Frankenberg• Teambildungsmaßnahme im Krankenhaus Salem

• Fort- und Weiterbildung für Ärzte und Pflege des Krankenhaus Salem

• Personalmittelförderung Studienzentrum Krankenhaus Salem

Dr. med. Clemens Franz• Expression von micro-RNAs bei Patienten mit colorektalen

Lebermetastasen

Dr. med. Natalia Giese• Beschaffung eines Express Rack Imager inklusive

Linear Barcode Scanner

PD Dr. med. Patrick Günther• Erlebnisunterricht für Patienten der Kinderchiurrgie

„Zooschwärmer“

Prof. Dr. med. Thilo Hackert• Zielgerichtete Sequenzierung von Pankreascarcinom (PDAC)-

assoziierten genetischen Mutationen bei Patienten mit PDAC und anderen Tumorerkrankungen

Hazim Harbas• Gastarzt-Stipendium

Prof. Dr. rer. nat. Ingrid Herr• Doktoranden-Stipendium

• Beschaffung eines CO2-Inkubator

Dr. med. Sarah Hidding• Reduktion von Fernmetastasen gastrointestinaler Tumore

chirurgische Entfernung der Milz (Splenektomie)

Dr. med. Philip Houben• Verwendung eines elektrothermischen, bipolaren Gefäß-

Versiegelungsverfahrens zur Hepatektomie bei der Lebertransplantation

Prof. Dr. med. Martina Kadmon• Optimierung des Patientenregisters für Patienten mit

familiärer adenomatöser Polyposis (FAP)

• Weiterbildungsförderung für Assistenzärzte an der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg

• Desmoidforschung bei familiärer adenomatöser Polyposis

Nicole Kraus• Weiterbildung zum Atmungstherapeuten

Dr. med. Arianeb Mehrabi• Using Indocyanine green fluorescence imaging in liver surgery

Gisela Müller• Klausurtagung der Leitungen

• Klausurtagung der stellvertretenden Leitungen

• Finanzierung diverser Präsentationsmedien

Prof. Dr. med. Beat Müller• Betriebsmittel Graduiertenkolleg 1126 (Intelligente Chirurgie)

Dr. med. Felix Nickel• Beschaffung eines MIC-Computersimulator

Dr. med. Thomas Pausch• Finanzierung Fortbildungsveranstaltung für niedergelassene

Ärzte (VIS)

Dr. med. Georgios Polychronidis• Bestimmung der Funktion von miR – 486 – 5p in

Leberzellkarzinomen (HCC)

Dr. med. Phillip Romero • Genomweite-Sequenzierung bei Patienten

mit Morbus Hirschsprung

• Knotenqualität in der Minimal-invasiven Chirurgie – eine Vergleichsstudie zweier Knotentechniken

Prof. Dr. med. Eduard Ryschich• Tumorendothel-gesteuerte Anreicherung von therapeutischen

Substanzen bei Lebermetastasen des Pankreaskarzinoms

Verzeichnis der Förderungen 2014

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Dr. Dr. med. Thomas Schmidt• Die Rolle der Zytokine, Chemokine, Wachstums- und

Angiogenesefaktoren im Tumorgewebe und Serum für das Ansprechen und die Prognose von Patienten mit Speiseröhrenkrebs

PD Dr. med. Lutz Schneider• EUROPEAN STUDY GROUP FOR PANCREATIC CANCER – TRIAL 4.

Combination versus single agent chemotherapy in resectable pancreatic ductal and peri-ampullary cancers – ESPAC-4

Nico Siegel• Stipendium „Bachelor of Arts in Social-, Healthcare- und

Education-Management an der Steinbeis Hochschule in Berlin“

Dr. med. Thomas Simon• Personalmittelförderung Studienzentrum Krankenhaus Salem

PD Dr. med. Oliver Strobel• Stipendium Studiengang „Master of Business Administration

Gesundheitsmanagement und –controlling“

• EUROPEAN STUDY GROUP FOR PANCREATIC CANCER – TRIAL 4 (periampullary cancer). Combination versus single agent chemotherapy in resectable periampullary cancers – ESPAC-4

• Neue Targets im Pankreaskarzinom

• Beschaffung eines 300-Liter-Flüssigstickstofftanks

Hendrik Strothmann• Rolle des Programmed Death-1-Pfades in der Immunoevasion

endokriner Pankreastumore

Moritz J. Strowitzki• Bedeutung von HIF-Prolyl-Hydroxylasen bei der Leberfibrose

Ignazio Tarantino• Der LiMax-Test zur Monitorisierung der Leberfunktion während

und nach einer Chemotherapie

Prof. Dr. med. Margit Zöller• Zwischenfinanzierung Personalkosten

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Finanzen 2014

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Geht es uns nur um das liebe Geld?

Nein, es geht um diesen wundervollen Augenblick, wenn ein zuvor schwerstkranker Patient geheilt und mit einem Lächeln auf den Lippen das Krankenhaus verlässt. Oft können wir dies an der Chirurgischen Universitätsklinik, dem Krankenhaus Salem und der GRN-Klinik Sinsheim erleben.

Um noch mehr Menschen solche Momente zu schenken, müssen wir bessere und schonendere Therapien entwickeln, bessere Möglichkeiten der Früherkennung entwickeln und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alle Möglichkeiten geben, ihre Talente zu nutzen und ihre Stärken zum Wohle unserer Patienten einbringen zu können.

Und um all dies zu ermöglichen, brauchen wir Geld.

Geld, das unsere Spenderinnen und Spender uns anvertraut haben, weil sie unsere Vision von einer gesunden Gesellschaft teilen. Und weil sie Verantwortung für unsere gemeinsame Zukunft übernehmen.

Dieses immer wieder beeindruckende Engagement so vieler Menschen ist uns auch Verpflichtung, diese Mittel bewusst und sinnhaft einzusetzen. Selbstverständlich ist uns dabei, dass wir offen und transparent über unsere Finanzen berichten. Einerseits fühlen wir uns zurecht verpflichtet, dass unsere Spenderinnen und Spender erfahren, was mit ihren Spenden geschehen ist. Zum Anderen ermöglichen wir auch potentiellen Spendern im Dschungel der vielen Organisationen eine objektive und bewusste Entscheidung zu fällen - für herausragende Medizin.

Denn uns geht es uns um die vielen schwerkranken Menschen.

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Mehr und mehr Menschen machen Gesundheit zu ihrem Thema und engagieren sich für unsere gemeinsame Sache. Insgesamt 1.044 Menschen unterstützen uns im Jahr 2014 finanziell und spendeten insgesamt 740.315 Euro.

Damit setzt sich der erfolgreiche Trend der vergangenen Jahre deutlich fort. Unsere Spender bestätigen so auch unseren 2011 eingeschlagenen Weg: Wir begreifen unsere Arbeit als ein gemeinsames Vorhaben der Stiftung, der Klinik und der Spenderinnen und Spender. Dazu gehört auch, dass wir offen und vertraut miteinander umgehen.

Erfolg dieser Transparenz ist auch, dass einerseits die Menschen, die uns unterstützen, sicher sein können, dass Ihr Engagement genau dort ankommt, wo es gebraucht wird. Andererseits aber bekommen wir auch wertvolle Anregungen, wie genau wir in Zukunft noch besser für eine gesunde Gesellschaft wirken können.

Spenden

Zweckgebunden

Forschung 400.358,00 €

Fort- & Weiterbildung 18.760,00 €

Sonstige Zweckbindungen 800,00 €

Zweckungebunden 295.226,83 €

Bußgelder 25.000,00 €

Zinserträge 1.895,32 €

Mittelrückführung abgeschlossener Projekte 48.877,82 €

Einnahmen gesamt 790.917,97 €

EinnahmenSpenden- & Bußgeldeingänge 2003 - 2014

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Es wäre unlauter zu verschweigen, dass auch durch die Arbeit der Heidelberger Stiftung Chirurgie Kosten entstehen. Neben Verwaltungskosten (von Buchhaltung über Bankenspesen bis hin zur Berichterstattung gegenüber dem Finanzamt) bringt auch unsere Transparenz Ausgaben mit sich.

Sie wissen, dass es uns wichtig ist, Sie immer wieder umfassend zu informieren, was aus Ihrer Spende geworden ist und was die Arbeit der Stiftung bewirkt. Und dies in einer für Sie angenehmen Form. Gleichzeitig sind wir sehr bedacht darauf, diese Kosten möglichst gering zu halten. Der Vergleich mit anderen Organisationen zeigt uns: Mit nur 3,6 % interner Kosten ist uns dies auch 2014 wieder geglückt. Dies freut uns und gibt Ihnen die Gewissheit, dass Ihre Spende größtmöglichen Nutzen für zukünftige Patienten hat.

Unsere gemeinsame Vision konnten wir mit über 789.000 Euro verfolgen - Mittel die sich aus zweckungebundenen Spenden Jahres 2013 und projektgebunde Spenden aus 2014 zusammensetzen.

Förderungen

Forschung 664.076,01 €

Fort- & Weiterbildung 91.537,15 €

Investitionen 27.052,00 €

Sonstige 6.488,50 €

Stiftungsbetrieb

Drucksachen 3.640,91 €

Verwaltung & Kommunikation 1.227,44 €

Bankgebühren 939,46 €

Steuern & Abgaben 4,14 €

Einmalige Investitionen 23.670,12 €

Ausgaben gesamt 818.635,73 €

Ausgaben

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Ausgabenverteilung 2014

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Herausgeber Heidelberger Stiftung Chirurgie Im Neuenheimer Feld 110 69120 Heidelberg Tel. (06221) 56-4875 Fax (06221) 56-4877

Kuratorium Dr. M. Lautenschläger (Vorsitzender) Prof. Dr. M. W. Büchler (Stellvertretender Vorsitzender, V.i.S.d.P.) Prof. Dr. E. O. Martin (Stellvertretender Vorsitzender) Prof. Dr. G. Adler Dipl. Volkswirtin I. Gürkan Dr. G. Hennes Dr. K. A. Lamers, MdB Dr. B. Scheifele Prof. Dr. H-G. Sonntag Prof. Dr. M. A. Weigand

Redaktion und Gestaltung Ingo Stelzer Roger Lutz

Bildnachweis MLP AG: Seite 4 Faktenhaus GmbH: Seiten 17, 18 Peggy Karsten: Seite 21 gordonBelow/photocase: Seite 22 Ingo Stelzer: Seiten 28, 60, 70 Ernst Freiberger-Stiftung: Seite 32 Privat: Seite 34 LaSource/photocase: Seite 47 Dr. Pietro Contin: Seite 58 Alle anderen: Universitätsklinikum Heidelberg, Medienzentrum

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Stand September 2015

Impressum

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