Themenübersicht:
• Vorstellung des Krankenhauses • Unsere Ausgangssitua4on • Idee einer speziellen Demenzsta4on • Abwägen von Für und Wider • Umsetzung des Konzepts • Fazit
Das Evangelische Krankenhaus Unna ist ein Krankenhaus in der Grund‐ und Regelversorgung mit 324 BeOen. Unsere rund 800 Mitarbeiter kümmern sich um circa 12.500 staUonäre PaUenten im Jahr.
• Zum EK‐Unna gehören acht geführte Fachabteilungen: • ‐ die Abteilung für Anästhesiologie , Intensivmedizin und
Schmerztherapie • ‐ die Abteilung für Interven4onelle Radiologie • ‐ die Klinik für Allgemein‐ und Visceralchirurgie • ‐ die Klinik für Gefäßchirurgie/ Vaskuläre und endovaskuläre • Chirurgie • ‐ die Klinik für Innere Medizin • ‐ die Klinik für Neurologie • ‐ die Klinik für Orthopädie • sowie • ‐ die Klinik für Unfall‐ und Wiederherstellungschirurgie
• 30‐BeZen‐Sta4on • Hauptsächlich DreibeZzimmer • Belegung inhomogen • Pa4enten mit gestörtem Tag/Nacht‐Rhythmus • Pa4enten mit Verhaltensauffälligkeiten • Zusatzaufwand seitens der Pflege • Störungen und Unzufriedenheit bei Mitpa4enten
• Abnahme der ursprünglichen Ressourcen
• Pa4enten mit ND Demenz und – Hinlau_endenz – großer Unruhe – gestörtem Tag‐/Nachtrhythmus – die häufig laut schreien oder – um Hilfe rufen
sollten aus dem schnelllebigen Krankenhausalltag herausgelöst und auf einer speziell für sie geschaffenen neuen Sta4on gepflegt werden.
Hierbei sollte nicht die auf dem Diagnosebogen festgeschrie‐bene Nebendiagnose “Demenz” die Zuweisung zur Sta4on regeln, sondern vielmehr sollte diese Sta4on allen Pa4enten mit entsprechenden Verhaltensauffälligkeiten offen stehen.
Unsere Vision:
• Pflegerische Versorgung • Erhaltung u. Förderung vorhandener Ressourcen • Keine Bewegungseinschränkung für Pa4enten mit Hinlau_endenz
• Gewährleistung einer max. Sicherheit für diese Pa4enten
Schwerpunkte:
• Erhaltung der alltagsprak4schen Fähigkeiten (Waschen, Kleiden, Nahrungsaufnahme,Mobilität)
• Hohe Gewichtung von Sicherheit, Geborgenheit und Vertrautheit
• Pa4enten mit einem hohen Bewegungsdrang, sowie einem gestörten Tag‐/Nachtrhythmus sollten diese Gewohnheiten ausleben dürfen.
• Keine ak4vitätsbegrenzenden Maßnahmen • Keine unbedingte Verhinderung von
Verhaltensauffälligkeiten • Entlasszustand gleich Einweisungszustand
Unsere Ziele:
Eigentlich sprachen die bisher gefundenen Tatsachen schon jetzt eher für die Einrichtung einer neuen Sta4on. Dennoch haben wir das Für und Wider noch einmal abgewogen.
• Evtl. Brandmarkung der Pa4enten durch Zuweisung
• Größere Anzahl Demenzpa4enten = erhöhtes Gefahrenpoten4al
• Nicht berechenbare Pa4enten = unvorhersehbare Zwischenfälle
• Höhere Belastung des PP • Stark verändertes Arbeitsfeld für PP
Kontra:
• Individuellere Versorgungsmöglichkeiten gegenüber einer Normalsta4on
• Gezielt geschultes PP • Entlastung der Normalsta4onen = kein Zusatzaufwand für Demenzpa4enten
• Entlastung der nicht dementen Pa4enten auf den Normalsta4onen
Pro:
Nach Abwägung aller Für und Wider fiel unsere Entscheidung letztendlich zugunsten einer Demenzsta4on aus. Nachdem die Entscheidung getroffen war, erarbeiteten wir ein Konzept, das der Unternehmensleitung vorgelegt wurde, die die Genehmigung für das Projekt erteilte.
Die Entscheidung:
• Erfahrungsaustausch mit anderen Kliniken • Gespräche mit zukün_igem PP
– Teamsitzungen – Einzelgespräche – Beratungen über die zukün_ige Besetzung
• Schulung der Mitarbeiter
Maßnahmen:
• 5x5 Stunden Demenz‐Basiskurs mit Valida4on • Basale S4mula4on • Sturzprophylaxe • Kon4nenzförderung • Ausbildung zum Experten für Mangelernährung • Ausbildung in der 4ergestützten Humanpflege • Ausbildung zur Demenzbetreuerin • Fachweiterbildung
Schulungsinhalte:
• Geringe finanzielle MiZel • Aus DreibeZ‐ wurden ZweibeZzimmer • Bebilderung der Zimmertüren sowie • Farbige Punkte an BeZstellplätzen, Schränken und
Waschplätzen – bessere Wiedererkennung durch die Pa4enten
• HochstellbeZen zur Sturzprophylaxe • Pa4entensitzbank im Flur • Aus zwei Pa4entenzimmern
– ein Wohnzimmer und ein Speisezimmer
• Installa4on eines GPS‐Systems
Räumliche Umgestaltung:
Die Sta4on begrüßte ihre ersten Pa4enten im Oktober 2009. Wir haben jetzt eine interdisziplinäre Demenzsta4on mit zehn BeZen, bei denen alle Pa4enten in ihrer medizinischen Fachabteilung bleiben.
• Bei der Aufnahme: – Biographische Anamnese – Berücksich4gung von Schlaf‐ und Essensgewohnheiten – Teilnahme an 4ergestützer Humantherapie? – Tragen eines GPS‐Armbandes?
Aufnahme der Arbeit:
• Möglichkeit eines gemeinsamen Frühstücks im Speisezimmer • Kleine Ruhezeit • Visite • Arbeit mit Ergotherapeu4n • Freizeitgestaltung mit Demenzbetreuerinnen • MiZagessen • Weitere mögliche Freizeitgestaltung wie:
– Singen, Basteln, Spielen, Tanzen, Backen, Vorlesen… • Physiotherapie • Donnerstags Möglichkeit der Teilnahme a. d. 4ergestützten
Humantherapie • Abendessen Bei allen Angeboten haben die Pa4enten immer die Gelegenheit, sich in ihr Zimmer oder aber auch in unser kleines Wohnzimmer zurückzuziehen.
Tagesablauf:
Zurückschauend, können wir mit heute mit Bes4mmtheit sagen, dass die Gründung der Demenzsta4on ein guter Entschluss war.
• Größere Ruhe auf den peripheren Sta4onen • Pa4enten nehmen Angebote sehr gut an • Posi4ve Veränderungen durch Tiergestützte Humantherapie • Effek4vere Pflege trotz geringeren Aufwandes • Höhere Zufriedenheit bei Pa4enten und Angehörigen • Höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter • Auszubildende lernen biographisches Arbeiten kennen
Weitere Ideen, die in Zukun_ zur Fes4gung des Projektes beitragen könnten, wären beispielsweise:
• Integra4on von Seniorensport in den Sta4onsablauf • Durchführung von so etwas wie “Life‐Cooking” auf der Sta4on