2
Gliederung
• Gesundheitsreform • Primärversorgungszentrum• Aktueller Stand• Handlungsoptionen• Chancen und Risken
2
33
Gesundheitssystem - Wahlfreiheit
• Basiszugang ist frei (kein Gatekeeper-System!)• Gleich leichter Zugang zu
– Allgemeinpraktiker*in– Fachärzt*in– Spitalsambulanz
• Wechsel ein Mal im Quartal leicht möglich es wird immer der bequemste Weg gewählt
44
Das führt zu ….
67,1066,60
66,20
61,10
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
Griechenland Schweden Großbritannien Österreich
65,9
67,5
64,8
58,4
52
54
56
58
60
62
64
66
68
70
Griechenland Schweden Großbritannien Österreich
…niedrige „Lebenserwartung in Gesundheit“
Frauen Männer …gleichzeitig höchste Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem von
allen 28 EU – Staaten das bedeutet: man kann so lange wählen, bis es „passt“ (nicht bis die
„beste“ Versorgung erreicht ist
66
Gesundheitsreform
• Bundes-Zielesteuerungskonferenz Juli 2014– Versammlung aller relevanten Stakeholder auf Bundes-
und Landesebene• Einigung auf das Konzept „Team rund um den
Hausarzt“• Vorgeschichte
– Ursprünglich sollte es ein „Team rund um den Patienten“ sein
– Nach Intervention der Ärztekammer kam der Hausarzt ins Zentrum
77
Gliederung
• Gesundheitsreform • Primärversorgungszentrum• Aktueller Stand• Handlungsoptionen• Chancen und Risken
8
• Ausgangssituation – Unsicherheit der Patienten bei der Orientierung im
Gesundheitssystem– Teilweise mäßige Versorgung an Tagesrandzeiten und
am Wochenende– Vermeidbare Krankenhausaufenthalte, überfüllte
Spitalsambulanzen– Doppeluntersuchungen, unnötige Patientenwege
mangelnde Koordinierung– Mangelnde Koordination und Kooperation zwischen
den einzelnen Berufsgruppen
Hausarztversorgung Neu
9
• Neue „Hausarztversorgung“ (Primärversorgung)– Bund, Länder und Sozialversicherung haben das
Konzept „Das Team rund um den Hausarzt“ erarbeitet– Primärversorgung Erstanlaufstelle im
Gesundheitssystem (jedenfalls Allgemeinmediziner und diplomierte Pflege)
– Zusätzlich je nach regionaler Ausprägung: Physiotherapeuten, Logopäden, Hebammen, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten, mobile Dienste, etc.
Hausarztversorgung Neu
10
• Ziele– Verbesserung der Zugänglichkeit zur Primärversorgung,
sowohl in räumlicher als auch zeitlicher Hinsicht– Leicht zugängliche erste Anlaufstelle für Menschen mit
gesundheitlichen Anliegen– Unterstützung bei der Orientierung der Patienten im
Gesundheitssystem (Lotsenfunktion)– Reduktion unnötiger Patientenwege– Erweiterte Öffnungszeiten (z.B. Mo-Fr 7:00-19:00)
BundesebeneHausarztversorgung Neu
12
• Zentren und NetzwerkeDie Teammitglieder einer PHC-Einrichtung können dabei entweder räumlich „unter einem Dach“ oder in einem organisatorischen Verbund verbindlich miteinander kooperieren
BundesebeneHausarztversorgung Neu
1313
Gliederung
• Gesundheitsreform • Primärversorgungszentrum• Aktueller Stand• Handlungsoptionen• Chancen und Risken
1414
Zielsetzung 2014
• Bis zum Jahr 2016 sollen bereits 1 Prozent der Hausärztlichen Versorgung in PVZ erfolgen
• Es soll in allen Bundesländern Modelle geben
1717
Gliederung
• Gesundheitsreform • Primärversorgungszentrum• Aktueller Stand• Handlungsoptionen• Chancen und Risken
1818
Problemstellung
• Die Orientierung ist klar• Die Umsetzung ist noch relativ unsicher
….trotzdem scheint es wichtig, sich bereits jetzt mit Auswirkungen auf die Beschäftigten auseinander zu setzen
1919
Auswirkungen im Spital• Effekte sind erst mittelfristig zu erwarten:
– Entlastung der Spitalsambulanzen– Rückgang der Selbsteinweisungen– Rückgang der Drehtüreinweisungen– Frühere Entlassung, weil bessere (ganzheitliche) extramurale
Versorgung gesichert ist• Das kann eine Entspannung am Personalsektor bringen..• … aber auch eine „prophylaktische“ Reduzierung von
Personal Hier ist Wachsamkeit nötig
2020
Auswirkungen extramural (1)
• Die geplanten multiprofessionalen Teams schaffen neue Arbeitsplätze
• Sie schaffen Kooperationsmöglich-keiten auf Augenhöhe
2121
Auswirkungen extramural (2)
• Die zwei möglichen Organisationsformen schaffen unterschiedliche Anforderungen an Arbeitsorganisation
• Zentrum (städisch): Alles in einem Haus (wahrscheinlich angestellt)
• Netzwerk (am Land): Miteinander in verschiedenen Dienststellen verbunden (neben angestellt auch freiberuflich vorstellbar) Herausforderungen für Interessensvertretung
2222
Auswirkungen extramural (3)
• Kooperation der verschiedenen Berufsgruppen– Gemeinsame Ressourcen– Gemeinsame EDV
• Organisation• Patient*innendaten• Therapiedaten
• Notwendig: Umgang mit Transparenz und Datenschutz bzw.- transfer
2323
Auswirkungen extramural (4)
• Organisatorische Herausforderungen…– Lange Öffnungszeiten schaffen Zeiten, in denen kein*e
Ärzt*in anwesend ist• … schaffen neue Formen der Kooperation und der
Verantwortungsdelegation• Welche Berufsgruppe macht Hausbesuche (nur
der*die Ärzt*in oder auch Sozialarbeiter*in oder Nurse?)– Kommen alle zum Bett oder nur eine Berufsgruppe im
Auftrag Aller?
2424
Auswirkungen extramural (5)
• Hierarchieprobleme– Leiter*in muss ein*e Ärzt*in sein– Es werden aber mehrere Ärzt*innen in einem
Zentrum tätig sein• Abstimmung/Unterordnung innerhalb der
berufsgruppe– Anordnung und Delegation
• Was kann an andere Berufsgruppen (Nurse, Paramedics, Sozialarbeit, Hebamme) delegiert werden und was nicht?
2525
Gliederung
• Gesundheitsreform • Primärversorgungszentrum• Aktueller Stand• Handlungsoptionen• Chancen und Risken
2626
Auswirkungen extramural (6)
• Chancen– Die Berufe können voeneinander lernen– Besserer work-life-Ballance im extramuralen Bereich
wird möglich– Es entsteht ein besser abgestimmtes
Betreuungsangebot ohne „weiße Flecken“– Für Patient*innen entstehen attraktive one-stop-
shops mit attraktiven Öffnungszeiten und wohnortnahe nachgehende Betreuung
– Es entstehen lebbare Alternativen zum Spital
2727
Auswirkungen extramural (7)
• Risken– Die Berufsgruppen verstricken sich in Macht- und
Statuskämpfe– Es fehlt eine gute Organisation und eine ausreichende
Finanzierung / Ressourcenversorgung– Hohe Fluktuation, geringe Innovationsbereitschaft– Politischer Erfolgsdruck verhindert gute Vorbereitung– In der „Pioniersituation“ des Aufbaues wird auf die
Etablierung betrieblicher Vertretungsstrukturen vergessen
2828
Es gibt zwei Gestaltungsoptionen
• … entweder wir gestalten mit …• … oder wir werden gestaltet.
• Aussitzen wäre keine realistische Alternative für eine zukunftsorientierte Interessensvertretung
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DANKE für die AUFMERKSAMKEIT!
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