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Dezember 2017 • Nr. 20Das Magazin für die Schweinehaltung

WELTSCHWEINE

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es ist mir eine Ehre, verehrte Kun-den und Leser, dass ich michIhnen erstmals in der neuen Aus-gabe der Schweine-Welt, vorstel-len darf. Mein Name ist ElisabethFischer, ich bin Tierärztin undhabe von den Gremien der Bay-ern-Genetik das Vertrauen erhal-ten, ab November 2017, denBereich Schwein zu leiten. DiesePosition war einige Zeit ohnehauptamtliches Gesicht, deshalbist es für mich nicht nur eineberufliche Herausforderung undVerantwortung, sondern aucheine große Freude diese Aufgabezu übernehmen und mit Ihnenzukünftig vertrauensvoll zusam-menzuarbeiten. Mehr Informatio-nen zu meiner Person, sowiemeine Kontaktdaten, entnehmenSie bitte dieser Ausgabe.Nach den schwierigen Zeiten, diedie gesamte Schweinebranche inden letzten Jahren durchlebt hat,hoffe ich, dass ich mit vielenneuen Ideen meinen Beitrag fürunsere Abteilung leisten kann.Zukünftig wollen wir vor allemunseren Service verbessern undin diesem Zusammenhang freueich mich, für Sie als Ansprech-partnerin zu dienen.Unser Langzeitverdünner ist nunschon über 1 Jahr im Einsatz und

hat sich sehr gut bewährt. Durchdie längere Haltbarkeit des Sper-mas, können Sie sich den Ebersa-men schon ein paar Tage vor demBesamungstag liefern lassen.Weitere Details zu unserem Ver-dünner finden Sie in diesem Heft.Einen neuen Service bieten wirIhnen ab sofort an – Sie könnennun bei uns einen Dauerauftragfür Ihre Samenbestellung aufge-ben, dadurch erhalten Sie diebestellten Samentuben nachIhrem betrieblichen Rhythmusautomatisch auf den Hof.Im Rahmen unserer Betriebsre-portage durften wir FamilieTrummler kennenlernen, derenBetrieb in den letzten Jahren ste-tig gewachsen ist und auch dieschwierigen Zeiten der Schwei-neproduktion gut gemeistert hat. Neben einem Bericht über denBesuch von Ferkelerzeugern undRingberatern aus Schwaben ander Eberstation in Kammerlehen,finden Sie auf den nächsten Sei-ten auch die Vorstellung desneuen EGZH-Labels „Optima“.Die gemeinsame Veranstaltung„Schweinetreff für Profis“ vonBayern-Genetik und EGZH inEdenland war auch in diesemJahr sehr gut besucht, Ihr Interes-se hat uns gefreut.

Dass sich die Zuchteber der Bay-ern-Genetik vor keinem nationa-len und internationalen Vergleichscheuen müssen, zeigen einer-seits die Toplisten der bayeri-schen Zuchtwertschätzung aberauch die Ergebnisse eines vielbe-achteten Mastversuchs, den wirIhnen in diesem Heft detailliertvorstellen. Nutzen Sie unser brei-tes Angebot an Topebern!Aufgrund der immer näherrückenden Afrikanischen Schwei-nepest (ASP) haben wir für Siedie Maßnahmen im Umgang mitder Seuche und Präventionsmög-lichkeiten zusammengefasst.

Wir wünschen Ihnen, Ihren Fami-lien und Freunden ein gesegnetesund frohes Weihnachtsfest, sowieein gesundes, glückliches undberuflich erfolgreiches NeuesJahr 2018.

Ihre

Elisabeth Fischer, Diplom-TierärztinLeiterin Schweinebereich der Bay-ern-Genetik GmbH

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Liebe Schweinehalter und Schweinezüchter, liebe Kundenund Freunde der Bayern-Genetik GmbH,

Inhaltsverzeichnis SeiteBetriebsreportage Trummler, Priel 3Ferkelerzeuger und Ringberater aus Schwaben zu Besuch 7Schweinetreff für Profis 8Optima - Bayerns genomisch selektierte Jungsau 10Neue Bereichsleiterin bei der Bayern-Genetik 11Nachzuchtmanagement mit Farben 12Mastvergleichsversuch 14Alternativen in der Schweinehaltung 16Langzeitverdünner 18Afrikanische Schweinepest 18Änderungen in den Gremien der Bayern-Genetik 19Ehrung verdienter Mitarbeiter 20Martin König in den Ruhestand verabschiedet 20

Herausgeber:Bayern-Genetik GmbHRiedweg 5 • 86673 BergheimAltenbach 2 • 84036 KumhausenTel. 0871 95310-0www.bayern-genetik.deVerantwortlich für den Inhalt:Dr. Thomas GruppDiplom Tierärztin Elisabeth FischerEdwin Eifler und Armin ProstederAlle Ausgaben der Schweine-Weltfinden Sie auf unserer Internetseitewww.bayern-genetik.de

Titelbild: Weidehaltung auf dem Hofgut Leberfing.

Schweine-Welt - Dezember 2017

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Im schönen Rottal, am Fuße desKlosters Asbach liegt Priel mit demHof von Familie Trummler. Dasgenaue Alter der Hofstelle ist nichtbekannt. In Aufzeichnungen ausdem Jahr 1903 wird erstmals derName Trummler in Verbindung mitdem Hof genannt. 1971 haben dieEltern des jetzigen Hofbesitzers denHof von den Vorfahren übernom-men. Damals waren zwölf Milchkühe,35 bis 40 Mastbullen und zwölfZuchtsauen auf dem Vierseithof. Inden 1990er Jahren stieg man dannauf reine Ferkelerzeugung mit 80Zuchtsauen um. Als junger Landwirt-schaftsmeister mit 22 Jahren über-nahm Stefan Trummler den Betriebim Jahr 2006 von seinen Eltern. Ehe-frau Karin brachte ihre Erfahrung alsEinzelhandelskauffrau mit auf denBetrieb. Sie ist selbst auf einem Bau-ernhof aufgewachsen und stehtihrem Mann mit Rat und Tat zurSeite. 2011 kam Tochter Sophie zurWelt und drei Jahre später TochterLena. Vor allem Lena hält sich gernebei den Tieren im Stall auf.Vor der Hofübernahme hat Stefan inanderen Betrieben im Rottal und inBaden-Württemberg berufliche Er-fahrungen gesammelt. Gerade derEinblick in andere Betriebsabläufehat ihm gezeigt, wie man Herausfor-derungen von unterschiedlichen Sei-ten aus lösen kann. Allerdings auch,welche Fehler man machen kann.

Von 2005 bis 2012 hat Stefan einBlockheizkraftwerk betrieben unddamit für ein nahegelegenes Beton-fertigteilwerk die Energie zur Trock-nung der Teile bereitgestellt.Zur Hofstelle in Priel gehörten imJahr 2006 sieben Hektar Land. DurchZukauf konnte die Größe nach undnach auf 40 Hektar aufgestockt wer-den. „Bei den jetzigen Gundstücks-preisen wäre das heute nicht mehrmöglich“, sagt Stefan. Darüberhinaus werden noch Pachtflächenbewirtschaftet. Der eigene Wald fielzum Großteil dem Borkenkäfer zumOpfer.

Zwei Jahre nach der Übernahmestartete Stefan mit der ersten Bau-maßnahme. Ein Abferkelstall mit 64Buchten wurde errichtet. Aufgeteiltist der Stall in zwei Hauptabteile undein Reserveabteil. Weitere zwei Jahrespäter war der frühere Kuhstall ander Reihe. Seine nun überflüssigeFunktion als Abferkelstall wurde ver-ändert zum Wartestall. Er ist ausge-stattet mit Laufbuchten und einerSattfütterung. Diese hat sichbewährt. Etwa fünf bis sechs Prozenthöhere Futterkosten fallen dabei an,das Verhalten der Sauen ist aberdeutlich ruhiger als früher. Ungefähr

Nicht jammern, sondern anpacken

Karin und Stefan Trummler mit Tochter Lena. Sophie war beim Fototermi-ne noch in der Schule.

Typisch für das Rottal ist dieses Hoftor. Dahinter diemodernen Stallungen.

Sehr idyllisch liegt der Hof von Familie Trummler.Rechts oben die Kirche von Kloster Asbach.

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80 % des Futters wird selbst erzeugtund in der hofeigenen Misch- undMahlanlage verarbeitet. Von umlie-genden Nachbarn kauft der BetriebGerste hinzu. Getrocknete Malzkeimein Pelletform erwirbt Trummler voneiner Mälzerei. Die Pellets werden alsRohfaserträger zur Steigerung derMilchleistung bei den Sauen verfüt-tert. Wegen der Sattfütterung sinddie Pellets ein hervorragender Zusatzsowohl für die Darmgesundheit alsauch für die Ausgeglichenheit derFutterration. Ab dem sechsten/sieb-ten Wurf wird zusätzlich mit Milchergänzt. Mais kommt nur zu einemgeringen Teil zu den eigenen Tieren.Der Rest wird verkauft.Der ganze Betrieb ist auf Trockenfüt-terung mit Volumendosierer einge-stellt. Im Jahr 2018 soll die Misch-und Mahlanlage vergrößert werden.

Ein neuer Deckstall mit Kastenstän-den und kleinem Auslauf war dasBauprojekt des Jahres 2011. Imdarauf folgenden Jahr kam es zurumfangreichen Wohnhaus-Sanie-rung. Die vierköpfige Familiebewohnt das Obergeschoß. Das Erd-geschoß wurde für die Eltern herge-richtet. Im März 2013 startete dasnächste Projekt: ein Ferkelaufzucht-stall für 1.400 Tiere. Während derBauphase gab es jedoch einen PRRSEinbruch. Da der übrige Gesund-heitsstatus auf dem Betrieb aberschon seit Jahren Sorgen bereitete,entschloss sich Familie Trummler zueiner kompletten Erneuerung derHerde. Zur Risikominimierung für soeinen Fall hatte Familie Trummlerzum Glück eine umfangreiche Tier-versicherung abgeschlossen. EinigeMonate lang überlegte das Betriebs-

leiterehepaar, mit welcher Genetikman zukünftig arbeiten will. Zwi-schen Dänen und Bayern-Hybridengab letztendlich der deutlich höhereGesundheitsstatus der heimischenTiere den Ausschlag. Man entschiedsich für Stefan Ganslmeier aus Hein-zeleck als neuen Sauenlieferant.Idealerweise werden beide Betriebevon der gleichen Tierarztpraxisbetreut. 240 Jungsauen aus ver-schiedenen Altersgruppen wurdeninsgesamt als neue Grundlage aufge-kauft. Bei der Auswahl der Sauenwurde neben dem Exterieur auchWert auf hohe Zuchtwerte gelegt.Helfend zur Seite stand EGZH-Mitar-beiter Josef Hasbauer, der denBetrieb Trummler schon seit vielenJahren kennt und betreut. Für dieHerdensanierung wurden drei Stal-lungen angepachtet. Einer davon

Flatdeck-Abteil. Fit und gesund sind die Ferkel auf dem Betrieb Trumm-ler.

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Die ersten Ferkel wurden im Mai 2014 in den neuenAufzuchtstall getrieben.

Sophie (damals 3 Jahre alt) hat fleißig mitgeholfen.

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wurde nach und nach mit den neuenSauen aufgefüllt. Dabei wurdengleich die Gruppen festgelegt. Diebeiden anderen Ställe dienten alsFlatdeck. Die Tiere vom eigenen Hofwurden jeweils nach dem Absetzengeschlachtet. Diese Zeit war extremarbeitsintensiv für Stefan Trummler.Die Tiere auf allen Standorten muss-ten versorgt werden. Bei jedem Stallmusste die Kleidung gewechselt undauf höchste Sauberkeit geachtet wer-den. Das Einschleppen von Krank-heitserregern zu den neuen Tierenwurde dadurch verhindert. In dieserZeit blieben nur wenige StundenSchlaf pro Nacht. Der Gesundheits-status in der Herde ist seit der Sanie-rung sehr hoch. Da sich um die Hof-stelle herum einige Mastbetriebebefinden, wird vorsorglich alle vierMonate gegen PRRS geimpft. Dies

erfolgt über eine Impfung in die Hautmit einem IDAL-Vakzinator. Bei regel-mäßiger Überprüfung wurde bisherkein Feldvirus im Tierbestand gefun-den. Hygienemaßnahmen werdenbeim Umgang mit den Tieren penibelgenau eingehalten, um den hohenGesundheitsstatus nicht zu gefähr-den.Nach der Fertigstellung des Ferkel-aufzuchtstalles im Jahr 2014 wurdeim darauffolgenden Jahr eine zusätz-liche Güllegrube mit 1.600 m3 errich-tet. 2016 investierte der Betrieb inlandwirtschaftliche Geräte sowie dieOptimierung des Fuhrparks. Für die-sen Bereich ist der Bruder von StefanTrummler eine großartige Stütze.Im Jahr 2017 stand die Infrastrukturdes Hofes an erster Stelle. Die Wegeund Zufahrten wurden erneuertbeziehungsweise stärker befestigt.

Aktuell nimmt man die Sanierungeiniger alter Dächer in Angriff. Darü-ber hinaus sollen zusätzliche Dachflä-chen einzelne Gebäude verbinden,damit die Zwischenwege abgedecktsind. Ein Höhenausgleich zwischenJungsauen- und Wartestall istgeplant um die Treibwege zu opti-mieren. Der Wartestall wird um- undausgebaut. Auch hier wird wieder dieSattfütterung zum Einsatz kommen.Die Sauen werden nach Konditionund Alter zusammengestellt. Nachdem Absetzen findet in der Arena dieGruppenfindung statt. Bis kurz vorder Rausche bleiben die Tiere in derGruppe. Geplant ist für den erneuer-ten Stall, dass die Tiere gleich nachder Besamung wieder in die Gruppeverbracht werden. Der Platz für einekomplette Gruppe soll im neuen Stallimmer leer bleiben, damit genügend

Mit zusätzlicher Decke auf den Heizplatten kann derWinter ruhig kommen.

Die Trockenfütterung ist auf dem ganzen Betrieb zufinden.

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Abferkelabteil im 2008 erbauten neuen Stall. Die Sauen sind zum Abferkeln und Säugen im klassi-schen Abferkelstand.

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Zeit zum waschen usw. besteht. MitHilfe einer Gasheizung wird die Wär-meversorgung aller Gebäude ge-währleistet. Die Gruppengröße liegtbei 35 Tieren, die im 3-Wochen-Rhythmus organisiert sind. Auf demBetrieb gibt es keinen Sucheber. Eskommt nur Eberspray zur Stimulie-rung der Sauen zum Einsatz.Ringberater Franz Bruckmeier unter-stützt den Betrieb. Stefan Trummler setzt nur Ebersa-men von Bayern-Genetik Tieren ein.Am Freitag kommt die Lieferung undMontag Mittag werden die Sauenbesamt. Auswahlkriterien sind hohe,nachkommengeprüfte Sicherheiten,Fleischwerte und die Schlachtkörper-länge. Seit dem das Ebersperma nurnoch mit Langzeitverdünner herge-stellt wird, sind die Ferkelzahlengestiegen – so der Betriebsleiter. Inder letzten Gruppe waren sogar zweiWürfe mit jeweils 26 Ferkel dabei.Die Ferkel werden an einen nahe gel-genen Mastbetrieb verkauft. Hierherrscht eine sehr enge 1:1 Bezie-hung mit hervorragendem Gesund-heitsstatus der Tiere und einem sehrhohen Mastniveau. Vorteil dieserdirekten Verbindung ist eine sicher-gestellte Ferkelabgabe auch beischwieriger Vermarktungslage. DerMastbetrieb profitiert davon ebensodurch eine pünktliche und zuverlässi-ge Lieferung. Zudem haben beidePartner einen festgelegten Aufschlagvereinbart. Geschlachtet werden dieMasttiere bei VION in Vilshofen. DieAbrechnung erfolgt über die EG Süd-ostbayern.Der Familie Trummler ist die Gesund-heit der Tiere wichtig, ebenso die

engen Geschäftsbeziehungen in derRegion mit ihren kurzen Wegen. Ste-fan empfindet die negativen Diskus-sionen über Wirtschaftslage, Vor-schriften, gesetzliche Unsicherheitenusw. manchmal als übertrieben.„Wenn man sich anstrengt, dann läuftes auch, was uns nicht umbringtmacht uns nur noch härter“ sagt er.Er beweißt es auch eindeutig mit derandauernden Investitionsbereitschaftin den Betrieb. KontinuierlichesWachstum, sowie Anpassung undOptimierung der Betriebsstätten hater immer im Blick.Familie Trummler wurde im Jahr2015 von LandwirtschaftsministerHelmut Brunner besucht. Dabei ginges um die Initiative „Schwerpunktbe-ratung Ferkelerzeugung“. Die anste-henden politischen Entscheidungenzur Tierhaltung in unserem Landkönnen eventuell sehr ungünstig fürFamilienbetriebe in dieser Größeausfallen. Der „vierte Weg“ beimThema Ferkelkastration wäre in dermomentanen Situation der beste.Nach dem Tod von Stefans Vater imApril 2017 hat der Betriebsleiter erstnach und nach gemerkt, was dieserihm an Arbeit bisher abgenommenhat. Aber auch diese Herausforde-rung meistert der Familienmenschzusammen mit seiner Frau.Ein junger Mitarbeiter, der flexibel zurVerfügung steht, hilft als Teilzeitkraftum Arbeitsspitzen aufzufangen.Wegen den andauernden Baumaß-nahmen war es bisher zeitlich nochnicht möglich, einen Auszubildendenauf den Betrieb zu holen. Doch inwenigen Jahren sollen alle Baustel-len erledigt sein. Dann will Stefan

sich um zukünftige Landwirte bemü-hen und diesen mit einer fundiertenAusbildung den beruflichen Wegebnen. Trotz dem Wachstum in denletzten Jahren soll der Hof ein Famili-enbetrieb bleiben. Für Hobbies oderUrlaub ist keine Zeit. Es reicht höchs-tens für Tagesausflüge mit den Kin-dern. Mit Hilfe des flexiblen Mitarbei-ters soll sich das in Zukunft aberändern. Durch die Einzellage der Hofstellebesteht die Möglichkeit diese weiterauszubauen. Für die nächsten Jahreist ein bereits genehmigter Maststallgeplant, um die Wertschöpfung amBetrieb zu halten. Ein Großteil derFerkel bleibt dann von der Geburt biszur Schlachtreife in Priel.

Sophie (oben) und Lena helfengerne auf dem Bauernhof mit.

Durch den Obstgarten fährt man zur Hofstelle vonFamilie Trummler.

Die Arena zur Gruppenbildung.

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Die DE- und DL-Eber wurden vom Zuchtleiter vorge-stellt.

Die Gäste im Vorführraum von Stall III.

Ferkelerzeuger und Ringberater aus Schwaben zu Besuch

Am 22. November waren 25 Ferkeler-zeuger und Ringberater zu Besuch ander Bayern-Genetik Eberstation inKammerlehen. Organisiert wurde dieFahrt vom 1. Vorsitzenden des Fer-kelerzeugerring Schwaben BertholdMederle und Fachberater Peter Mül-ler vom AELF Wertingen. Bayern-Genetik Vorstand Stephan Neherbegleitete die Reisegruppe. Mutterrassen-Zuchtleiter GüntherDahinten war von Seiten der Landes-anstalt für Landwirtschaft anwesend.Die Gäste wurden von Bayern-Gene-tik Geschäftsführer Dr. ThomasGrupp begrüßt. Dieser stellte ihnendie Bayern-Genetik Mitarbeiter vor.Allen voran die neue Leiterin desSchweinebereichs, Tierärztin Elisa-beth Fischer und Außendienstmitar-beiter/Ebereinkäufer Armin Proste-der. Stellvertretender Vorstandsvor-sitzender Josef Häfel stellte denschwäbischen Besuchern die Hof-stelle Kammerlehen mit ihrergeschichtlichen Entwicklung dar.Anschließend ging man zu einer klei-nen Eberschau über. ZuchtleiterDahinten erklärte zuerst die Bedeu-tung der einzelnen Zahlen im Leis-tungsgitter. Danach wurden insge-samt acht DE- und DL-Eber (darunterzwei Dänen) hinter der Glaswandvorgeführt und von ihm besprochen.Von jungen Hoffnungsträgern wieCASS 70460 bis zu bewährten Leis-tungsträgern wie UNO 70436 waralles dabei. Eine ebenso interressan-te Auswahl stellte Armin Prosteder

den Gästen vor. Hervorragende Pié-train-Eber wie WACHBUBE 63795oder MAC 64026 (mit dem bayern-weit höchsten Zuchtwert bei den täg-lichen Zunahmen) waren in Ab-wechslung mit PIC-Eber, Piétrain xDuroc und reinrassigen Duroc zusehen. Die Tierpfleger führten insge-samt 24 Bestandseber vor.Nach der Tiervorführung traf mansich im Sitzungssaal in Altenbachnoch einmal. Dort stellte Josef Häfeldie beeindruckenden Ergebnisse desMastvergleichversuchs zwischenEbern der Bayern-Genetik und Tiereneiner anderen südwestdeutschenBesamungsstation vor (siehe Artikelauf Seite 14). Zusätzlich zeigte er auf,dass die Tiere an der Besamungssta-tion Kammerlehen bayernweit imGesamtzuchtwert, aber auch in fastallen Einzelzuchtwerten, mit teilsdeutlichem Abstand am bestenabschneiden.Zuchtleiter Dahinten erklärte anhandeiner Präsentation die Vorteile und

Funktionsweise der genomischenSelektion. So wäre z. B. der EberWADKAI 64056 (GZW: 168; PW:2,62) wegen der schwachen Eltern-leistung nie für den Besamungsein-satz angekauft worden. Mit Hilfe dergenomischen Selektion wußte manaber schon sehr früh, dass ein über-durchschnittlicher Vererber aus ihmwerden wird. Ende November stander an Platz 13 von über 500 bayeri-schen Piétrain-Ebern im GZW.Am Ende der Veranstaltung gab esnoch eine allgemeine Diskussion mitden Besuchern und den Vertreternder Besamungsstation. Obwohl esbei der Samenlieferung in das GebietOberbayern/Schwaben bereits deut-liche Verbesserungen gibt, war diesder Hauptkritikpunkt. Aktuell werdendie Touren von Mitarbeitern der Bay-ern-Genetik begleitet um restlicheSchwachpunkte ausfindig zu machenund auch abzustellen.Edwin Eifler, Bayern-Genetik

Die Besuchergruppe vor Stall II in Kammerlehen.

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8 Schweine-Welt - Dezember 2017

Am Donnerstag, den 9.11.2017 fandunter reger Beteiligung der „Schwei-netreff für Profis“ statt. Im GasthausLackermeier in Edenland luden dieBayern-Genetik und die Erzeugerge-meinschaft für Zucht- und Hybrid-zuchtschweine in Bayern (EGZH) ein.Vor rund 200 Schweinebauern, Züch-tern und Verbandsmitglieder wurdeüber Neuigkeiten in der Bayern-Genetik und der EGZH referiert. Nach einleitenden Worten von Tho-mas Roßmanith, Vorsitzender desNiederbayerischen Schweinezucht-verbandes, wurde zuerst das leckereBuffet eröffnet. Im Anschluss refe-

rierte Martin Heudecker, Geschäfts-führer der EGZH. Er wies auf denStrukturwandel im Schweinebereichhin und die notwendige Zusammen-arbeit. Er ging aber auch auf die 2015eingeführten Eber-Label „Piétralon“,„Turbo“ und „Goliath“ ein, die zusam-men mit der genomischen Zucht-wertschätzung die Eber zu einembegehrten Produkt machen. Mit demneuen Label „Optima“ will man die-sen Erfolg nun auch auf die Zucht derMuttersauen ausweiten. Die Gefah-ren der afrikanischen Schweinepestwerden auch von der EGZH weiterim Blick behalten, vor allem da auch

der Export immer mehr in den Vor-dergrund rückt.

Von Seiten der Bayern-Genetikwurde von Josef Häfel die TierärztinMag. Elisabeth Fischer als neue Lei-terin der Schweineabteilung vorge-stellt. Nach turbulenten Jahren in derBayern Genetik sei man nun wiederauf einem guten Weg, so Josef Häfel,stellvertretender Vorstandschaftsvor-sitzender. Die schwierigen Zeitensind auf die Rückgänge der Anzahlder Schweinebauern zurückzuführenund das führte zu Umsatzeinbußen,so erklärte er es in seinem Statusbe-richt. Er stellte im Anschluss einenMastversuch vor, in dem Bavarian-Piétrain („Turbo“) mit einer Kontroll-gruppe aus Baden Württemberg ver-glichen wurde. Die Ergebnissezeigten, dass die „Turbo“ Ebersowohl bei den geborenen undabgesetzten Ferkeln, bei den Tages-zunahmen und auch beim Schlacht-gewicht deutlich besser abgeschnit-ten hatten als die Kontrollgruppe. Diedeutlichen Zunahmen würden zueinem zusätzlichen Schlachterlösvon 6,50 Euro pro Tier führen. Die-ser Versuch und auch die Ranglisteder BaZi Schweineliste bestätigendie gute Genetik der Bayern-Genetik.Unter den besten 25 aufgelistetenEbern bzgl. des Zuchtwertes gehören19 Eber der Bayern-Genetik.

Schweinetreff für Profis wieder ein großer Erfolg

EGZH-Geschäftsführer Martin Heudecker stellte dasneue Label „Optima“ vor.

Stellv. Bayern-Genetik-Vorstandsvorsitzender JosefHäfel referierte über den Mastversuch.

Bestens besucht war der Schweinetreff für Profis in Edenland.

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Nach der Eberrevue-Präsentationdurch die Zuchtleiter Günther Dahin-ten (Mutterrassen/Bayern) und Dr.Rudolf Eisenreich (Vaterrassen/Bay-ern) wurden die Preisträger fürgeprüfte Besamungseber mit dem„Bayern-Kini 2017“ geehrt. Mit die-sem Preis, der mit 3000, 2000 und1000 Euro Siegesprämien dotiert ist,soll die züchterische Leistung gewür-digt werden, um auch in Zukunftbeste Genetik auf hohem Niveauanbieten zu können. Der erste Preisging an „Massai“ aus dem Zuchtbe-trieb von Wolfgang Schwarz aus Sal-ching, der zweite an „Madros“ vonZüchter Bernd Eckardt aus Sonnefeldund den dritten Preis konnte auchWolfgang Schwarz mit „Wachbube“einstreichen. Hauptreferent des Abends war Dr.Rudolf Götz, Fachtierarzt für Schwei-ne beim TGD Bayern. Unter demTitel „Derf´s a bisserl mehr sein –oder is scho zuvui? – praxistauglicheImpfkonzepte im Ferkel und Läufer-bereich“ setzte er sich mit der ver-gangenen und der aktuellen Lage inder Schweineproduktion auseinan-der. Durch die notwendige Antibioti-ka Reduktion stünde die Prophylaxeimmer mehr im Mittelpunkt, wozuauch die Impfmaßnahmen gehören.Er verdeutlichte, dass Impfmaßnah-men immer betriebsindividuell erar-beitet werden müssen. Durch dieImpfstoff-Forschung und -Entwick-lung werden in Zukunft immer wie-der neue und verbesserte Impfstoffe

zur Verfügung stehen. Auch dieAnwendungstechniken werden ver-einfacht, wie die intradermale Imp-fung zeigt, bei der der Impfstoff mitHilfe von Druckluft in die Haut verab-reicht wird. Ziel dabei ist immer Ver-luste zu reduzieren, die Herdengesund zu erhalten und den Antibio-tikaeinsatz zu reduzieren.Abschließend gab es noch einigeWorte von Stephan Neher, Vor-standsmitglied der Bayern-Genetikund 2. Vorsitzender der EGZH, der

sehr erfreut war über die rege Besu-cherzahl. Im Anschluss wurde das Kuchenbuf-fet eröffnet. Die Kuchen wurden vonverschiedenen Bäuerinnen gespen-det.Der „Bayern-Kini“ - Gewinner Wolf-gang Schwarz durfte die Kini-Torteanschneiden.Elisabeth Fischer, Bayern-Genetik

Die beiden Zuchtleiter Günter Dahinten (li) und Dr. Rudolf Eisenreich stellten die Eber vor.

Dr. Rudolf Götz hielt einen umfangreichen Vortragzum Thema Impfung.

Die Bayern-Kini Gewinner mit den Mitgliedern der Richtkommission v. li.:Thomas Roßmanith (Vorsitzender des Niederbay. Schweinezuchtver-bands), Bernd Eckhard (zweiter Sieger), Wolfgang Schwarz (erster unddritter Sieger), Armin Prosteder (Außendienst Bayern-Genetik), JosefHäfel (stellv. Vorstandsvorsitzender Bayern-Genetik) und Dr. Rudolf Eisen-reich (Zuchtleiter Vaterrassen).

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10 Schweine-Welt - Dezember 2017

Optima – Bayerns genomisch selektierte Jungsau

Selektion mit der höchsten Sicher-heit bei Landrasse etabliert. Die Bayerischen Besamungsstatio-nen, die EGZH, die LfL, die GeneCon-trol und die Universität Münchenhaben in einem gemeinsamen Pro-jekt die genomische Selektion beiMutterrassen erfolgreich abge-schlossen. Das neue Verfahren stei-gert insbesondere die Sicherheit derZuchtwerte für Jungtiere enorm.Zugleich sind deutliche Unterschiedein der Fruchtbarkeit zwischen Vollge-schwistern frühzeitig erkennbar.

Sicherheit: Ferkel = Sau mit 2. WurfWie Abbildung 1 zeigt, profitieren diebisher nur durch die Abstammungschätzbaren Tiere (= Ferkel = 20 %Sicherheit) enorm von der genom-ischen Selektion, während ältereTiere wie z. B. durchgeprüfte Besa-mungseber (> 65 % Sicherheit) nurgering von dieser Technik profitieren.

Ferkel können durch diese Technik inder Fruchtbarkeit mit der gleichenSicherheit geschätzt werden, dieSauen bisher erst mit dem 2. Wurferreichen konnten.

Stärkere Differenzierung bei Junge-bern, wie früher bei 25 Töchterwür-fenDie Vorteile des Systems liegenjedoch nicht nur in der Besamungs-zucht und der Zuchtstufe, sondernauch bei allen eigenremoniterendenFerkelerzeugern, die durch den Ein-

satz der neuen Genom-Eber über eindeutlich höheres Leistungspotentialaufgrund bisher nicht erreichbarerSicherheiten verfügen können. SeitFrühjahr des Jahres 2017 sind alle anden bayerischen Besamungsstatio-nen verfügbaren Landrasse-Ebergenotypisiert. Neu eingestellte Jun-geber werden nur noch genotypisiertin die Besamung übernommen.Diese Eber erreichen teilweise deut-lich über 50 % Sicherheit für ihrenZuchtwert, insbesondere bei derFruchtbarkeit. Dieses Niveau konntefrüher erst mit etwa 25 Töchterwür-fen erreicht werden. Gleichzeitig füh-ren diese höheren Sicherheiten zueiner deutlichen Differenzierung inden Zuchtwerten der Eber. Daserklärt sich dadurch, dass bei gerin-ger Informationsmenge nur etwa dasMittel erwartet wird, während manbei stark abgesicherten Leistungs-zahlen das Tier eher als sehr gut oderweniger gut einschätzt.

Ferkel nach Aufzuchtwürdigkeit dif-ferenzierbarBisher wurden Tiere ohne eigeneLeistungsergebnisse aus dem Mittelvon Vater und Mutter geschätzt.Durch die Genotypisierung kommenweitere Informationen über die Tiereins System, die zu einer Differenzie-rung der Tiere führt. Wie Tabelle 1zeigt, haben die genotypisierten Voll-schwestern aus der Mutter Eva undNabuto bisher den gleichen Abstam-mungszuchtwert, aber nach derGenotypisierung einen deutlichunterschiedlichen genomisch opti-mierten Zuchtwert erhalten. Die Spit-ze 026 hat insbesondere bei denlebend geborenen, aufgezogenenund von der Sau abgesetzten Ferkelneine enorm höhere Leistungserwar-tung als die Schwestern. Durch Aus-schluss der schwächeren Tiere für

die weitere Zuchtverwendung kön-nen so Aufzuchtkosten gespart unddie Leistung stabiler entwickelt wer-den.

Verbesserung der AufzuchtleistungEuropaweit werden von vielenZuchtunternehmen verschiedensteVerfahren angewandt, um die Frucht-barkeit zu verbessern. Die EGZH Bay-ern hat in ihrem Zuchtziel bei denMutterrassen stark das Ziel von derFruchtbarkeit hin zur Aufzuchtleis-tung optimiert. Im Mittelpunkt stehenseit 2015 weniger die lebend gebore-nen als vielmehr die überlebendenund die von einer Sau aufgezogenenFerkel. Dies führt dazu, dass, wie dieLeistungsauswertungen des LKV zei-gen, die bayerische Genetik mitAbstand die geringsten Ferkelverlus-te aufweist.Exaktversuche am Lehr- Versuchs-und Fachzentrum Schwarzenaukonnten zudem die enorme Auf-zuchtleistung der Bayern-Hybridendokumentieren. Im Mittel wurdendort 2016/17 mit 26 Tagen 8,2 kgAbsetzgewicht über alle Ferkel ermit-telt.

Kürzeres GenerationsintervallInsbesondere bei der Mutterrassen-zucht verspricht man sich einen ver-stärkten Zuchtfortschritt aufgrund

Abb. 1: Sicherheitszuwachs (Erbe,ITZ).

Tabelle 1: Vergleich Vollgeschwister.

Abb. 3: BayHyb-Sau mit Qualitäts-ferkeln.

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11Schweine-Welt - Dezember 2017

des nun bei dem Merkmal Aufzucht-leistung wesentlich früher differen-zierbaren Leistungspotentials. Dennselbst bei einem konsequent durch-geführten Prüfeinsatz sind Töchter-leistungen naturgemäß erst ein guteshalbes Jahr nach den Ergebnissender Mast- und Schlachtleistung vor-handen. Zudem wies das bisherdurch die Fruchtbarkeit und Auf-zuchtleistung geprägte Zuchtzieldeutlich geringere Sicherheiten auf.Die Nutzung hoch vorgeschätzterJungeber und -sauen ermöglicht nundeutlich höhere Leistungen.

Fazit:Durch die Umsetzung der genom-ischen Selektion bei der Landrasse2017 steht den bayerischen Schwei-nezüchtern und Eigenremontiererneine deutlich verbesserte Informati-onslage zur Verfügung. Dies erlaubteinen höheren Zuchtfortschritt, der

dadurch bedingt wird, dass Negativ-Vererber und -Vererberinnen frühzei-tig eliminiert werden können, und dieSicherheit des Zuchtwertes deutlichansteigt. Der Einsatz hoch vorge-

schätzter Jungeber wie Cass 70460(mischerbig für Coli F18 Resistenz),lässt für die Zukunft weitere Leis-tungsoptimierungen erwarten.Günther Dahinten, LfL

Abb. 2: Cass 70460. Mischerbig für Coli F 18-Resistenz.

Neue Bereichsleiterin bei der Bayern-Genetik

Die Bereichsleiterstelle im Schweine-bereich war nun seit fast zwei Jahrenohne ein hauptamtliches Gesicht.Josef Häfel, stellvertretender Vorsit-zender der Bayern-Genetik, hat dieseFunktion ehrenamtlich in dieser Zeitübernommen. Nun wurde eine moti-vierte junge Diplom-Tierärztin für dieStelle gefunden: Mag. vet. med. Elisabeth Fischer.Schon während des Tiermedizinstu-diums in Wien hat sie frühzeitig einevertiefende Ausbildung im Nutztier-bereich absolviert. Nach dem Studi-um war sie drei Jahre in Nord-deutschland als praktizierendeTierärztin in einer Großtierpraxistätig. Dort hat sie Einblicke in großeSchweinebetriebe erlangen können.Im Anschluss zog es sie zurück in dieniederbayerische Heimat, wo sie mitihrem Ehemann, selbst auch Tierarzt,und ihrem kleinen Sohn ganz in derNähe von der Besamungsstationlebt. Die regionalen Betriebsstruktu-ren sind ihr auch nicht fremd, da siehier in Bayern vier Jahre in einer

Gemischtpraxis tätig war, bevor siesich entschloss zur Bayern-Genetikzu wechseln. Durch die praktischeTätigkeit bringt sie viel Erfahrung imGesundheits- und Zuchtmanage-ment mit. Für Sie als Kunden steht

sie jederzeit für Fragen oder Anre-gungen zur Verfügung:Tel.: 0871 [email protected]

Frau Fischer bei einer Eberbehandlung mit Hilfe der Akupunktur.

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Schweine-Welt - Dezember 201712

Viele Betriebe, die im Ferkelerzeuger-ring Landshut e. V. organisiert sind,erzeugen ihre Nachzucht für ihrenZuchtsauenbestand selbst. Zukaufoder Eigenerzeugung? Zweifellos hatdie eigene Nachzucht hinsichtlichdem Seuchenmanagement viele Vor-teile. Genetischer Fortschritt undpunktgenaue Bereitstellung dergeforderten Anzahl an deckfähigenJungsauen dagegen könnte durchgeordneten Jungsauenzukauf leich-ter optimiert werden.Wie auch immer – entscheidend istdie Qualität der Nachzucht.Wer seine Jungsauen selbst erzeugt,muss sich mit der Abstammung undLeistung seiner Sauen und demAngebot der Besamungsstation aus-einander setzen. Immer wieder stelltsich die Frage nach der „Blutveren-gung“. Hat die Besamungsstationgenügend Eber, die auf die ausge-wählten Hitsauen passen? WelcherEber passt auf welche Sau? Ist schonalles ausgereizt?Die Ringberater des Ferkelerzeuger-ringes Landshut mit ihrer Fachbera-terin Maria Hager, AELF Landshut, FZL 3.7 haben sich mit Herrn Prostedervon der Bayern-Genetik zusammen-gesetzt und nach Hilfestellungen zurbestmöglichen Eberauswahl ge-sucht.Herr Prosteder hat sein umfänglichesWissen über die Abstammung derEber, die die Besamungsstationanbietet, zur Verfügung gestellt und

Nachzuchtmanagement mit Farben

Abstammung mit Nummern und Farben

A 1 N 49B 5 N 50B 6 N 51B 7 O 53C 9 P 57C 10 Q 61D 13 R 65E 17 R 66E 18 S 69E 19 S 70F 21 S 71F 22 S 72G 25 T 73H 29 T 74H 30 T 75I J 33 T 76J 36 U 77K 37 U 78K 38 U 79K 39 V 81L 41 W 85L 42 X Y 89L 43 Z 93M 45 Z 94

Links Anfangsbuchstabe der Eber (teilweise wegen der großen Anzahl anTieren auf mehrere Zeilen verteilt), daneben die Zuordnung von Farbeund Nummer.

DL Abstammungen auf den Ferkelerzeugerbetrieben

Arlot 1 41 Laser 42 22 Rasen 66 19

Baron 7 69 Lobby 41 75 Raster 66 21

Belbret 5 41 Lobito 41 75 Solo 70 17

Brego 6 78 Lord 41 65 Stark 71 7Bremse 6 76 Loret 41 22 Sud 72 73Citrus 10 61 Lorino 41 73 Surus 72 38

Epal 17 49 LOTUS 41 75 Tolka 74 49

Epus 17 41 LUDWIG 43 22 Tolmer 74 49

Escorial 18 21 Lutz 43 85 Tor 74 73

Esen 18 73 Marc 45 61 Torf 74 49

Eskan 18 21 Nabel 49 21 Torkel 74 6Eskuck 18 49 Nabrian 49 78 Torrent 74 29Essen 18 73 Nase 49 5 Toto 75 41Fink 21 51 Nolte 50 73 Totret 75 22

Nopan 50 5 Totem 75 18

Herry 30 29 Nord 50 19 Urbin 78 73

Hokus 30 41 NORIK 50 49 Urgent 78 33

HORRI 30 61 Noruck 50 13 Urgo 78 72

JACKL 36 6 Note 50 49 Urgotik 78 50Janek 36 89 Notiz 50 13 Usego 79 39Janosch 36 50 Paddy 57 75 Zagro 93 53

Kelte 37 69 Randy 66 36 Zikade 94 75

Die häufigsten Väter der niederbayerischen Zuchtsau-en mit den zugeordneten Farben und Nummern.

Aktuelle DL KB Eber Bayern Genetik November 2017Vater M Vater Vater M Vater

Name HB Nr. Name HB Nr.

Belbruck 012870443 5 75 Eskari 012870450 18 49

Belmont 012870417 5 33 Eskor 012870440 18 21

Bremser 012870446 6 50 Flamon 012870449 22 49

Bresso 012870461 6 65 Isomer 012870441 33 72

Casalep 012870435 9 17 Norden 012870439 50 9

Casanova 012870457 9 73 Sultan 012870456 72 21

Cass 012870460 9 50 Uno 012870436 77 66

Costa 012870455 10 65 Urgo 012870407 78 69

Farbzuordnung für die Besamungseber.

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Schweine-Welt - Dezember 2017 13

für viele Eber, Vater und Muttervateraufgelistet.Die Ringberater haben die häufigstenZuchtsauenväter in den Ferkelerzeu-gerbetrieben ermittelt. RingberaterLudwig Able hat den Ebern nachAbstammung Nummern und Farbenzuteilt. Genauso ist er mit den Besa-mungsebern verfahren.Aufgefallen ist durch die Farbensofort, dass der erste Buchstabe desEbernamens kein Kriterium fürirgendwelche Paarungsempfehlun-gen sein kann. Oft sind Eber, die mitdemselben Buchstaben beginnengar nicht verwandt, andere mit unter-schiedlichen Buchstaben dagegenschon!

Wenn die Farbenliste der Väter undMutterväter der Betriebs-Zuchtsauenmit den Farben der Väter und Mutter-väter der Besamungseber verglichenwird, kann sofort der „verwandte“Eber ausgeschlossen werden oderEber, die fälschlicherweise als ver-wandt eingeschätzt waren, ausge-wählt werden.So kann mit der Eberempfehlungslis-te der Berater des Ferkelerzeugerrin-ges Landshut der bestmöglicheNachzuchteber ausgewählt werdenund „Blutverengung“ verhindert wer-den.Auch konnte festgestellt werden,dass an der Besamungsstation mehr„genetisch“ mögliche Eber zur Verfü-

gung stehen als angenommenwurde.Trotzdem braucht jeder Ferkelerzeu-ger für seine Herde eine Strategie,welche Eber er wann und wie langeeinsetzt. Die Auswahl der bestenSauen und der besten Besamungs-eber mit dem fundierten Wissen überdie Abstammung beider Seiten istdie Grundlage leistungsstarkerZuchtsauen.Ringberater und Fachberaterin desFerkelerzeugerringes Landshut e. V.

Top Vater M Vater länge

Ras Name HB Nr. Vater MVater Sprung GZW Sich TZU FVW SKL RMFL

DL Isomer 33 72 012870441 Iso Suonlo Mo/Di/Do/Fr 107 52 30 0,10 +2,6 3,0

DL Casalep 9 17 012870435 Casalob Epus Mo/Di/Do/Fr 111 75 +27 +0,11 +2,3 +1,0

DL Uno Top 77 66 012870436 Uto Rabenz Mo/Di/Do/Fr 143 76 +41 0,07 +1,8 4,5

DL Cass 9 50 012870460 Casalep Nortepo Mo/Di/Do/Fr 141 53 +25 +0,10 +1,5 0,4

DL Urgo 78 69 012870407 Urgoro Sudoku Mo/Di/Do/Fr 105 87 +20 +0,09 +1,3 +0,3

DL Sultan 72 21 012870456 Suonur Fink Mo/Di/Do/Fr 105 30 +20 +0,13 +1,2 +2,6

DL Bremser 6 50 012870446 Brezel Norbuma Mo/Di/Do/Fr 148 58 +64 +0,21 +1,1 +1,6

DL Flamon 22 49 012870449 Flaulob Nabun Mo/Di/Do/Fr 109 58 +54 +0,07 +0,4 3,1

DL Casanova 9 73 012870457 Casalep Tenkat Mo/Di/Do/Fr 138 58 +35 +0,14 0,1 +1,0

DL Belmont 5 33 012870417 Belbret Isist Mo/Di/Do/Fr 90 88 +29 0,00 0,2 1,9

DL Bresso 6 65 012870461 Brezel Rabko Mo/Di/Do/Fr 152 54 +54 +0,06 0,3 +1,5

DL Belbruck Top 5 75 012870443 Belbret Toto Mo/Di/Do/Fr 137 56 +21 +0,08 0,4 0,2

DL Norden 50 9 012870439 Nortepo Casaryl Mo/Di/Do/Fr 131 63 7 +0,05 1,0 +2,2

DL Costa 10 65 012870455 Cossuk Rabuck Mo/Di/Do/Fr 133 41 +61 +0,15 1,3 +2,6

DL Eskari Top 18 49 012870450 Eskurci Nabuck Mo/Di/Do/Fr 142 59 +2 +0,15 2,1 +4,2

DL Eskor 18 21 012870440 Eskurci Fink Mo/Di/Do/Fr 103 60 58 0,03 3,9 +1,6

Liste mit Eberempfehlungen des FerkelerzeugerringsLandshut inklusive Farb- und Nummernzuordnung derAbstammung.

Lassen Sie sich von IhremRingberater bei der Eberaus-

wahl helfen. Mit dem „Nachzuchtmanagement

mit Farben“steht Ihnen ein hervorragendes

Hilfsmittel zur Verfügung!

Väter MutterAktuelle DL KB Eber Bayern Genetik November 2017

Vater M Vater Vater M Vater FE Betrieb 310 Vater M Vater

Name HB Nr. Name HB Nr. DL Abstammung Mutter

Belbruck 012870443 5 75 Eskari 012870450 18 49 Citrus 10 61

Belmont 012870417 5 33 Eskor 012870440 18 21 HORRI 30 61

Bremser 012870446 6 50 Flamon 012870449 22 49 Nolte 50 73

Bresso 012870461 6 65 Isomer 012870441 33 72 LUDWIG 43 22

Casalep 012870435 9 17 Norden 012870439 50 9 Raster 66 21

Casanova 012870457 9 73 Sultan 012870456 72 21 Sud 72 73

Cass 012870460 9 50 Uno 012870436 77 66 Toto 75 41

Costa 012870455 10 65 Urgo 012870407 78 69

Rechts ist die Abstammung der Sauen auf dem Betrieb„310“ zu sehen. Links und Mitte die zur Verfügung ste-henden Besamungseber. Die Pfeile zeigen die Ver-wandschaften auf.

Ringberater Ludwig Able (links) hat akribisch dieAbstammung der Tiere mit Farben und Nummern ver-bunden. Unterstützt wurde er dabei von Armin Proste-der, Außendienstmitarbeiter und Ebereinkäufer derBayern-Genetik.

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Schweine-Welt - Dezember 201714

Auf Initiative von stellvertretendemVorstandsvorsitzendem Josef Häfelwurde von September 2016 bisAugust 2017 ein Mastvergleichsver-such durchgeführt. Ziel war es, mitdiesem „Bauernversuch“ einen Leis-tungsvergleich von unterschiedli-cher Genetik zu haben. Bavarian-Piétrain Eber die das EGZH-TurboLabel haben und bei der Bayern-Genetik stehen, sollten dabei mitgleichwertigen Vererbern aus einersüdwestdeutschen Besamungsstati-on (Kontrollgruppe) verglichen wer-den.Als Versuchsbetrieb konnte MartinWimmer in Unterunsbach gewonnenwerden. Wimmer setzt seit Jahrennur Ebersamen von der südwest-deutschen Besamungsstation ein.Mit Wimmer, der 2015 als Landwirtdes Jahres ausgezeichnet wurde,fand man einen Schweinehalter, derseinen Betrieb sehr genau unter dieLupe nimmt und exakte Aufzeichnun-gen aller Betriebsabläufe erfasst. Seitder Erweiterung des Betriebes auf800 Muttersauen waren die Master-gebnisse nicht mehr zufrieden stel-lend. Obwohl alle Arbeitsabläufegenau untersucht und teilweise opti-miert wurden, fand Wimmer keineeindeutige Erklärung für das unver-ändert schwache Mastergebnis.

Der VersuchBeim Umfang des Versuchs ging esum 19 Abferkelungen der Bavarian-Piétrain und 22 Abferkelungen derKontrollgruppe.Etwa 500 Tiere wurden gemästet:zur gleichen Zeitbeim gleichen Betriebim gleichen Stallbei gleichem Managementbei gleichem Futteram gleichen Schlachttagim gleichen Schlachthof.

FerkelaufzuchtDie Ergebnisse der Ferkelaufzucht(Abb. 1) zeigten bereits einen deutli-chen Trend zu einer besseren Leis-tung der Bayern-Genetik Eber in denverschiedenen Kategorien wie

Absetzgewicht pro Ferkel nach 28Tagen (+ 0,6 kg) und Einstallgewichtje Ferkel nach 75 Tagen (+ 3,0 kg).

MastergebnisDie Schlachtergebnisse waren aller-dings noch deutlicher. Eine höheredurchschnittliche Tageszunahme von45 gr. pro Tier und Tag bei der bayeri-schen Genetik ist außerordentlichhoch (siehe Abb. 2). Dies schlägt sichauch in der Anzahl der Mastdurch-gänge pro Jahr durch: 0,22 – alsofast um ein Viertel Durchgang mehr!In viereinhalb Jahren erzielt einBetrieb mit Bayern-Genetik Samenden zusätzlichen Gewinn eines kom-pletten Mastdurchgangs. Reine Fer-kelerzeugerbetriebe verkürzen durchdie 10 % höheren Tageszunahmendie Zeit im Flatdeck. Beim Schlacht-gewicht lag der Unterschied bei 5,5kg (Abb. 3). Auch beim Magerfleisch-anteil konnte die bayerische Genetikmit einem Wert von 59,1 % gegen-über nur 58,6 % der außerbayeri-schen Genetik überzeugen (Abb. 4).Doch nun zum wichtigsten Punkt:wie groß ist der finanzielle Unter-schied zwischen den beiden Mast-gruppen? Wie in Abb. 5 zu sehen ist,macht der Unterschied pro Tierganze 6,50 EUR aus.

Um es noch deutlicher zu machenhier eine Beispielrechnung für einenBetrieb, der 1.000 Samenportionenpro Jahr verbraucht:

Ersparnis durch billigen Samen sind etwa 2.000 EUR pro Jahr.

Verlust am Schlachthaken sind allerdings 32.500 EUR pro Jahr.

Pro Ferkel spart man sich ca. 0,40 EUR, verdient aber

um 6,50 EUR zu wenig!

Was man sich beim Ebersamen sparen würde, verliert man nachher

16 mal so hoch beim Schlachter-trag. So verändert sich „günstig“sehr schnell zu „extrem teuer“!

Der hohe bayerische Aufwand fürErfassung und Berechnung derZuchtwerte spiegelt sich im Preis für

Ebersamen der Bayern-Genetikwider. Allerdings holen Sie denetwas höheren finanziellen Aufwandum ein vielfaches wieder herein, waseiner außerordentlich hohen Wert-schöpfung entspricht!Es handelt sich bei dem Versuchnicht um eine wissenschaftlicheArbeit, sondern um einen „Bauern-versuch“ wie es Josef Häfel darstellt.Er wollte dadurch wissen, wie gutoder schlecht die bayerische Genetikim Vergleich zum südwestdeutschenMitbewerber da steht. Dass diesesErgebnis so deutlich zu unserenGunsten ausfiel, hat alle Beteiligtenpositiv überrascht. Daraufhin hatman sich die Ergebnisse der Fleisch-leistungsprüfung für das Jahr 2016angesehen. Beim Vergleich der offi-ziellen Untersuchungen der LKVBaden-Württemberg und Bayernergibt sich allerdings das gleicheErgebnis: die bayerischen Tageszu-nahmen liegen mit 793 gr. deutlichhöher als in Baden-Württemberg mit752 gr. (Abb. 6).

Fazit:Wenn die Besamung mit Bavarian-Piétrain Ebern der Bayern-Genetikauch etwas mehr kostet als bei ande-ren Besamungsstationen, so erhaltenSie nirgendwo sonst eine so hoheWertschöpfung für Ihren Betrieb.Edwin Eifler, Bayern-Genetik

Mastvergleichsversuch

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Schweine-Welt - Dezember 2017 15

Tageszunahme

775

820

740

760

780

800

820

840Ø Tageszunahme (g)

Kontroll-Gruppe Bavarian-Piétrain

Abb 2: Vergleich der Tageszunahme.

Ergebnisse der Ferkelaufzucht

Ø Einstallgewicht je Ferkel (kg) nach 75 Tagen

26,7 29,7

Ø Absetzgewicht je Ferkel (kg) nach 28 Tagen

7,8 8,4

Kriterium Kontroll-Gruppe

Bavarian-Piétrain

Abb 1: Ferkelaufzuchtergebnisse.

Magerfleisch-Anteil

58,6

59,1

58,2

58,4

58,6

58,8

59,0

59,2Ø Magerfleisch (%)

Kontroll-Gruppe Bavarian-Piétrain

Abb 4: Ergebnis beim Magerfleischanteil.

Schlachtgewicht

99,0

104,5

96,0

98,0

100,0

102,0

104,0

106,0Ø Schlachtgewicht (kg)

Kontroll-Gruppe Bavarian-Piétrain

Abb 3: Ergebnis beim Schlachtgewicht.

752

793

730740750760770780790800

Ø Tageszunahme (g)

LKV Baden-Württemberg LKV Bayern

Tageszunahme

Abb 6: Ergebnisse von LKV Baden-Württemberg undLKV Bayern.

Schlachterlöse

Ø Schlachterlös + 6,50 EUR je Tier

171,90

178,40

165,00

170,00

175,00

180,00Ø Schlachterlös (EUR)

Kontroll-Gruppe Bavarian-Piétrain

Abb 5: Ergebnis beim Schlachterlös.

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Schweine-Welt - Dezember 201716

Am 2. November trafen sich interes-sierte Landwirte zu einer Lehrfahrtmit dem Thema „Alternativen in derSchweinehaltung“. Organisiert wur-de die Veranstaltung durch den Lei-ter des Fachzentrum ökologischerLandbau am AELF Deggendorf, Tho-mas Lehner.Als erstes traf man sich am HofgutLeberfing bei Arnstorf. Auf dem Hof-gut werden Schweine in Weidehal-tung aufgezogen und geschlachtet.Der Betrieb gehört zur Lindner Grup-pe, die weltweit für Innenausbaubekannt ist. Für die Versorgung der2.600 Mitarbeiter am Standort Arns-torf und der firmeneigenen Hotelsusw. werden monatlich fünf TonnenFleisch benötigt. Deshalb hat mansich Gedanken gemacht, wie mandiese Menge Fleisch unter dem Tier-wohlgedanken selbst erzeugen kann.Der Dreiseithof wurde teilweise reno-viert bzw. neu erbaut. Der Leiter desHofgutes, Josef Straubinger, ist gera-de dabei den Betrieb auf einengeschlossenen Kreislauf umzustel-len. Von der Futtererzeugung bis zumFleischprodukt wird nach rein ökolo-gischen Prinzipien gearbeitet. Aufdem Hof gibt es Schweine, Rinder,Schafe und Hühner. Aktuell sind 34Muttersauen der Rasse Schwäbisch-Hällisches Landschwein auf demBetrieb. Der Maximalbestand sind 48Sauen. Die Größe der vorhandenenWeidefläche begrenzt die Sauenzahl.Mit einem doppelten Zaun sind dieidyllisch gelegenen Weiden einge-grenzt. Im drei Wochen-Rhythmus ist

der Betrieb organisiert. Die Gruppen-größe beträgt 6 Tiere, die Gruppenbleiben immer zusammen. Besamtwerden die Tiere vom Eber „Johann“oder mit Zukaufsperma der Bayern-Genetik. Der Gesundheitsstatus ist sohoch, dass man seit etwa einem Jahrohne Impfung auskommt. Die Jung-sauen werfen etwa neun bis zehnFerkel, die Älteren im Durchschnittzwölf. Abgesetzt wird nach 40 Tagen,die Mastgruppengröße liegt bei 25Tieren. Mit zunehmendem Alter wirddie Weide gewechselt, wobei dieTiere ohne Transport auf die benach-barte Weidefläche getrieben werden.Eine Weide bleibt immer für ein hal-bes Jahr frei von Tieren, um wiederhergerichtet und mit einer Weide-grasmischung neu angesät zu wer-den. Das Mastendgewicht von 120bis 130 kg wir nach etwa einem hal-ben Jahr erreicht. Aber auch bei 160kg Schlachtgewicht ist die Fleisch-

qualität noch hervorragend. DieSchlachtung erfolgt direkt auf derWeidefläche in einem mobilenSchlachtanhänger. Tiere, die zurSchlachtung geplant sind, werdenmit Futter angelockt und auf demAnhänger gestochen. Anschließendkommen die Tiere ins nahe gelegeneSchlachthaus zur Zerlegung. ZweiLandwirte und zwei Metzger küm-mern sich um die Tiere. Informatio-nen finden Sie unter:www.landluft.bioVon der Haltung bis zur Schlachtungwird der ganze Ablauf auf dem Hof-gut derzeit wissenschaftlich beglei-tet.

Vor einem gemeinsamen Mittages-sen hielt Naturland Mitarbeiter Jür-gen Herrle einen Vortrag über dieVeränderungen in der Schweine-branche. Von 2011 bis 2016 haben44% der Betriebe aufgegeben. Darü-

Alternativen in der Schweinehaltung

Mobiler Schlachtanhänger neben der Weide.Ferkelaufzucht in Leberfing.

Die Teilnehmer der Lehrfahrt am Hofgut Leberfing.

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Schweine-Welt - Dezember 2017 17

ber hinaus hat in den letzten 18 Jah-ren die Hälfte der Metzgereiengeschlossen.

Am Nachmittag führte die Lehrfahrtzum Betrieb Brunner bei Arnstorf.Hier wird auf einfachste Art undWeise Weide-Fleisch erzeugt. In ers-ter Linie stehen Bunte Bentheimerauf den Weiden. Die Weideflächewird alle drei Monate gewechselt.Schafe helfen beim mähen. Sie fres-sen sogar jungen Ampfer. Die Ferkelkommen nach dem Absetzen in eineehemalige Garage in die Schweine-schule. Einziges Lernfach: „wenn ichan den elektrischen Zaun komme, tutes weh“. So werden die Kleinen aufdie Weidehaltung vorbereitet. Aufdem Betrieb sind insgesamt 60 bis 70Schweine. Davon vier Zuchtsauen,die mit PIxDU-Ebersperma der Bay-ern-Genetik besamt werden. Allezwei Wochen werden zwei Tieregeschlachtet, womit die große Nach-frage aber nicht gedeckt werdenkann. Infos: www.dickeschweine.de

Der dritte Hof liegt in Haag beiEgglham. Die über 1.000 Jahre alteHofstelle wird von Anton Dapont undseiner Frau betrieben. 2004 habensie den Hof gekauft und anschlie-ßend renoviert. Im Jahr 2009 wurdedie Landwirtschaft wieder aktiviert.Das Ehepaar hat sich alten Rassenverschrieben. Es gibt dort Rinder,Schweine, Schafe, Hühner undGänse. Zusätzlich kann man imFremdenzimmer wohnen und fürWanderer und Besucher werdenBrotzeiten in der Jausenstation ange-boten. Fünf Zuchtsauen der RasseTuropolje sind auf dem Betrieb. Turo-polje ist eine alte kroatische Rasse,die speziell für die Erzeugung vonSalami und Fett gezüchtet wurde. Diedicke Fettschicht ist nicht zu verglei-chen mit dem sonst üblichen Fett. Esist sehr schmackhaft. „Diese Tieresind die einzige Schweinerasse, diesogar unter Wasser nach Muschelntaucht“, erklärte Herr Dapont. Fri-sches Gras ist die Hauptnahrungs-quelle der sehr robusten und leicht

zu haltenden Tiere. Bruch und Kartof-feln werden hauptsächlich im Winterzugefüttert. Moderne Schweineras-sen können Gras nicht gut verwer-ten. Die Ferkel werden bei einemPartnerbetrieb aufgezogen. Zur Erho-lung der Weideflächen werden diesejeweils ein halbes Jahr stillgelegt. DieBesonderheit auf dem Betrieb ist dieVermarktung über das „Schweine-Leasing“. Interessenten können einFerkel erwerben und dieses übereine Leasinggebühr aufziehen las-sen. Eine starke Bindung zwischenSchwein und Kunde ist gewünscht.Wenn die Schlachtung ansteht, wirdzusammen ein Zerlegeplan erarbei-tet. Darin wird festgelegt, wie vielBratwürste, luftgetrockneter Schin-ken usw. aus dem Schwein entste-hen soll. Etwa 60 bis 70 kg Fleischund Wurst erhält der Kunde dann.Auf diese Art und Weise wird derBezug zum Tier als Nahrungsquellewieder normalisiert.Infos: www.biohof-hausberg.deEdwin Eifler, Bayern-Genetik

Die Hühner und Schweine vertragen sich gut.Bunte Bentheimer auf dem Betrieb Brunner.

Nach kräftigen Regenfällen ist die Suhle voll.Turopolje auf der Weide.

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Schweine-Welt - Dezember 201718

Fazit nach einjährigem Einsatz desneuen Langzeit-Samenverdünnersbei der Bayern GenetikAufgrund der geringen Haltbarkeitvon frischem Ebersamen ist man inder Schweinezucht auf die Konser-vierung mittels Verdünnern angewie-sen. Mit diesen Flüssigkeiten kannman das Sperma so stabilisieren,dass es möglich ist, es zu lagern undzu transportieren.Auf dem Markt gibt es verschiedeneVerdünner. Seit nun fast einem Jahrhat sich die Bayern-Genetik dazu ent-schieden auf einen Langzeitverdün-ner umzusteigen. Zuvor wurde derStandardverdünner „BTS“ einge-setzt. Ein Vorteil dieses neuen Verdünnersist die Langzeitkonservierung bis zu 8Tage (im Vergleich zum BTS 3 Tage).Durch die längere Haltbarkeit sindBestellungen bzw. Lieferungen der

Samentuben 2-3 Tage vor der Besa-mung kein Problem mehr. Dieserleichtert die Logistik, die in derSchweinezucht aufgrund der gerin-gen Stabilität der Samenzellen sehrschwierig ist.Da Ebersperma sehr kälteempfind-lich ist, kann man nun mittels desAndrostar Plus auch die Lagerungs-und Transportprobleme optimieren.Der neue Langzeitverdünner hatzusätzliche Inhaltsstoffe, die insbe-sondere die empfindlichen Membra-nen der Spermien schützen. Dadurchwerden die Spermien resistentergegen Stress, der z. B. durchSchwankungen bei der Lager- bzw.Transporttemperatur entstehen kann.Das tolerierte Temperaturfenster fürden Transport erweitert sich aufeinen Bereich von +10 °C bis +25 °C.So erleichtert es, vor allem bei jah-reszeitlichen Temperaturschwankun-

gen, sowohl die Lieferung zum Land-wirt, als auch die Handhabe direktam Hof. Durch den neuen hochwerti-gen Verdünner sind die Ejakulate sta-biler demgegenüber. Die optimaleLangzeitlagertemperatur für Ebersa-men in Androstar bleibt bei +16 bis+18 °C. Die Landwirte haben nun einJahr lang den Langzeitverdünner ver-wendet. Subjektives Fazit ist, dassdie Fruchtbarkeit ihrer Sauenherdenbesser geworden ist und eher mehrlebend geborene Ferkel zu verzeich-nen sind. Erklärung dafür ist der bes-sere Schutz der Spermien durch diespeziellen Bestandteile des Langzeit-verdünners. Dadurch werden dieSpermien besser konserviert unddeshalb stehen auch nach einigenTagen Lagerung mehr Spermien zurBefruchtung zur Verfügung, als beimStandard-Verdünner.Elisabeth Fischer, Bayern-Genetik

Langzeitverdünner

Weiterhin beängstigend ist die stei-gende Anzahl von gemeldeten Fällender Afrikanischen Schweinepest beiWild- und Hausschweinen. Vor allemmit dem Auffinden von infiziertenWildschweinen in der TschechischenRepublik seit Juni 2017 ist das Tier-seuchengeschehen den deutschenGrenzen sehr nahe (350 km). Laut derRisikoeinschätzung des FLI (FriedrichLöffler Instituts) erscheint das Ein-schleppen der Afrikanischen Schwei-nepest nach Deutschland, vor allemseit den neu aufgetretenen Fälle inder Tschechischen Republik, höher.Speziell der Eintrag in die deutscheWildschweinpopulation wird als risi-koreicher angesehen als ein Eintrag in die Hausschweinpopulation. Besonders hervorzuheben ist dieAnsteckungsgefahr über infiziertesSchweinefleisch bzw. daraus herge-stellte Erzeugnisse (Bsp.: Wurst) unddie Ansteckungsgefahr durch denJagdtourismus.Aufgrund des erhöhten Risikoshaben das FLI und der DJV (Deut-scher Jagdverband) eine Empfeh-

lung zum Umgang mit der Tierseu-che veröffentlicht. Wesentlich sinddabei drei Themen: Früherkennung,mögliche Maßnahmen im Seuchen-fall und deren örtliche und zeitlicheAnwendung anhand von konkretenFallbeispielen. Da kein Impfstoff fürdiese Tierseuche vorhanden ist, sindhygienische Maßnahmen und dieReduzierung des Wildschweinbe-standes die einzigen Möglichkeiten,um den Viruserreger einzudämmen.Wichtig in dem hygienischen Zusam-menhang ist die strikte Einhaltungder Biosicherheit in den schweine-haltenden Betrieben. Die Abgren-zung des Betriebes (Tiere, Futterusw.) vor Wildschweinen ist von gro-ßer Bedeutung. Das Verfüttern vonKüchenabfällen an die Schweine iststrikt verboten. Auf die Gefahr derunachtsamen Entsorgung vonEssensresten (Wurst, Fleisch etc.) aufParkplätzen oder im Wald wirdbereits mit Warntafeln hingewiesen.Zum einen lockt man so Wildschwei-ne an, die eventuell infiziert sein kön-nen, und falls die Erzeugnisse von

einem infizierten Tier stammen, istdie Erregerübertragung möglich. DieEinschleppung durch den Menschenist das höchste Risiko! Deswegen istinsbesondere bei Jägern, Viehhänd-lern und Landwirten die höchste Vor-sicht geboten. Für Schweinehalter, welche gleich-zeitig Jäger sind, gilt zu beachten:Nicht mit Jagdkleidung oder Ausrüs-tung sowie mit Jagdhund in den Stallgehen, nach der Jagd Betreten desStalles erst nach gründlicher Reini-gung und Desinfektion, striktes Fern-halten lebender und toter Wild-schweine vom Betrieb, bei Wild-kammer in Betriebsnähe: KeinSchwarzwild versorgen, kein Kontaktvon Hausschweinen zu Wildschwei-ne-Blut bzw. blutverunreinigtenGegenständen (Bayer. Jagdverband).Käme die Tierseuche nach Deutsch-land, so treffen die nachfolgendenMaßnahmen nicht nur die Schweine-halter, sondern auch die Verluste fürden nachgelagerten Wirtschafts-zweig wären enorm. Elisabeth Fischer, Bayern-Genetik

Afrikanische Schweinepest

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Schweine-Welt - Dezember 2017 19

Sowohl der Verband Niederbayeri-scher Schweinezüchter (SZVB) alsauch die Schweineprüf- und Besa-mungsstation Oberbayern-Schwa-ben e. V. haben 2017 satzungsgemäßin ihren MitgliederversammlungenNeuwahlen durchgeführt. BeimSZVB wurde Thomas Roßmanith alsVorstandsvorsitzender bestätigt. Alois Lagleder hat sich aufgrund sei-ner Betriebsaufgabe als Stellvertreternicht mehr zur Wahl gestellt. DasAmt wird nun bekleidet durch StefanGanslmeier.

Wir möchten uns bei Alois Laglederganz herzlich für sein langjährigesEngagement bedanken. Er war Züch-ter aus Leidenschaft und brachteneue Linien, wie beispielsweise dieH-Linie, hervor. Auch der bekannteEber MENNE und der legendäreMARADONNA stammen aus seinemZuchtbetrieb. Bei seinem Handwerkging es ihm hauptsächlich um denTyp und das Tier, nicht um Zuchtwer-te. Man kann ihm uneingeschränktattestieren, dass er ein Auge für dasBorstentier hat. Erfolge wie der 1. Platz und 3. Platz im Jahre 2012 beider allerersten Bayern-Kini-Wahlgeben ihm Recht. Deswegen ist esnicht verwunderlich, dass in allenRegionen, selbst über die EU-Gren-zen hinaus, alle unseren „Lupo“ ken-nen und schätzen. Ein herzliches„Vergelt`s Gott“ für Deine Arbeit!

Ebenfalls Neuwahlen gab es beimzeitgleich 2013 eingetretenen Gesell-schafter, nämlich der Schweinprüf-und Besamungsstation in Bergheim.Satzungsgemäß sind hier alle fünfJahre zwei aktive Schweinehalter zubenennen. Die Wahl fiel auf den wie-dergewählten Herbert Eschlbergerund Michael Leberle aus Kissing.Außerdem wurde Stephan Neher alsVorstandsvorsitzender bestätigt.Stellvertreter war bisher Felix Stein-berger. Er hat sich wegen der Verant-wortlichkeit, die sich aus seinenanderen Ehrenämtern ergibt, nichtwieder zur Verfügung gestellt. Nach-folger als Stellvertreter wurde Micha-el Leberle.

In diesem Rahmen ergeht auch einherzliches Dankeschön an FelixSteinberger, der die Fusion mit derBayern-Genetik vor vier Jahren maß-geblich begleitet hat. Vor allem durchseine fachlichen und bodenständi-gen Ansichten hat sich Steinberger,der mit seiner Frau einen geschlosse-nen Schweinezuchtbetrieb (120Zuchtschweine) mit Mast (600 Mast-schweine) betreibt, ausgezeichnet.Wie bereits oben genannt bekleidetder Familienvater noch zahlreicheweitere Ämter, vor allem im Fleisch-erzeugerring Mühldorf-Traunstein e.V., wo er als Vorsitzender zahlreicheTermine wahrnehmen muss. Auchwenn er den Vize-Posten nun abgibt,im Ausschuss bleibt uns Felix Stein-berger hoffentlich noch eine ganzeWeile erhalten. Danke, für Dein Enga-gement. Claudia Plötz, Bayern-Genetik

In der Gesellschafterversammlungder Bayern-Genetik GmbH sind fol-gende Personen aus dem Schweine-bereich vertreten (Kursivdruck = Bei-ratsmitglieder):

Schweineprüf- und Besamungssta-tion Oberbayern-Schwaben e. V.:Neher Stephan (Vorstandschaft)Leberle MichaelEschlberger HerbertEderer SiegfriedKügel GeorgSchürer HeinrichSteinberger FelixDold Georg

Niederbayerische Besamungsge-nossenschaft Landshut-Pocking eG:Häfel Josef (Vorstandschaft)Roßmanith ThomasAmmer MartinGerauer WolfgangMießlinger ChristianReitmeier Sebastian

Verband niederbayerischer Schwei-nezüchter w. V.:Ganslmeier StefanBaumgartner GünterKitzbichler JohannRossmanith Thomas

Prüf- und Besamungsstation Mün-chen Grub ist nur mit Personen ausdem Rinderbereich vertreten.

Änderungen im Gremium der Bayern-Genetik

Alois Lagleder (2. v. r.) bei der Verabschiedung mit (v. l.) Sebastian Mühl-bauer (Vorstandsvorsitzender Bayern-Genetik), Thomas Roßmanith (Vor-sitzender SZVB) und rechts Dr. Thomas Grupp (Geschäftsführer Bayern-Genetik).

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Schweine-Welt - Dezember 201720

Ehrung verdienter Mitarbeiter

Die Bayern-Genetik GmbH hat dieWeihnachtsfeier zum Anlass genom-men, um ihre langjährigen Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter (sieheTabelle) zu ehren und ihnen im Rah-men einer Laudatio ein kleines Prä-sent zu überreichen.

In den Ruhestand verabschiedetAuch in 2017 haben einige Mitarbei-ter das Renteneintrittsalter erreichtund sind in den wohlverdientenRuhestand getreten. Im Juni ist Tierpfleger Josef Hof-meister in den Ruhestand gegangen.Er hat an der Eberstation in Kammer-lehen die Tiere gefüttert, gewaschenund abgesamt. Auf seine gute Pflegeist es zurückzuführen, dass unsereEber beste Spermaqualität liefern.

Josef Zehentbauer trat Ende des 3.Quartals seinen wohlverdientenRuhestand an. Unser KFZ-Mitarbeiterwar vor allem im Innendienstbekannt und beliebt, gerade wenndas Betriebsauto ein Problem hatteoder neue Winter- oder Sommerrei-fen benötigte. Auch Unfallschädenpassieren bei so einem großen Fuhr-park leider immer mal wieder, da ist

jeder froh wenn der Kollege schnelleHilfe leistet und das Auto wiederfahr- und verkehrstüchtig macht.Wir bedanken uns bei allen Ausge-schiedenen herzlichst für die geleis-tete Arbeit und das Engagementüber die vielen Jahre hinweg undwünschen ihnen viel Gesundheit undfür die Zukunft alles Gute.Claudia Plötz, Bayern-Genetik

Martin König in den Ruhestand verabschiedet

Nach 26 Jahren bei der EGZH gingder sehr geschätzte GeschäftsführerMartin König Ende August 2017 inden Ruhestand. Martin König warvon 1991 bis 2017 als Geschäftsfüh-rer bei der EGZH tätig. Er hatte in die-ser Zeit wahrlich viel erlebt underreicht! Angefangen bei zahlreichenMesseauftritten wie dem ZLF, Euro-tier, Karpfham über Exporte nachSerbien, Russland, Spanien und vieleandere Länder bis hin zur Fusion mitder BHZP Bayern und dem Umzugder Geschäftsstelle von Münchennach Grub…, um nur einen kleinenTeil seiner zahlreichen Aufgaben zunennen.Martin König besuchte von 1973 bis1975 die Berufsfachschule für Land-wirtschaft und absolvierte anschlie-ßend die Ausbildung zum Landwirt.Nach der Gesellenprüfung ging erauf die Berufsoberschule für Land-wirtschaft in Landshut. Nach erfolg-reichem Abitur wurde 1981 das Stu-dium der Agrarwissenschaft an derTUM/Weihenstephan begonnen, wel-ches er im Jahr 1986 als Diplom-Agrar-Ingenieur (Univ.) abschloss.Direkt im Anschluss begann er bei

der damaligen EGN im Bereich fachli-che Beratung, Neuentwicklung undÖffentlichkeitsarbeit zu arbeiten. Erwar maßgeblich daran beteiligt alsdie Bayernformel zur Schweine-Klas-sifizierung entwickelt wurde.Am 16.11.1991 begann er dann seineTätigkeit als Geschäftsführer derdamaligen EGZ, heute EGZH. Einge-stellt wurde Herr König vom damali-gen Vorsitzenden Georg Hahn, der inder folgenden Periode von Willi Neu-ser abgelöst wurde. Auch unter den1. Vorsitzenden Stephan Neher und

Manfred Wieser agierte Martin Königals Geschäftsführer. Die EGZH sagtDANKE für die vielen Jahre und sei-nen unermüdlichen Einsatz für dieZüchter, Mitarbeiter und Partner derEGZH. Als Dankeschön lud die EGZHdie Familie von Martin König, Mitar-beiter, Beiräte und natürlich ehemali-ge „Schweineleute“ zu einer Ab-schiedsfeier in die Gaststätte„Poinger Einkehr“. Es war ein netterAbend mit vielen Geschichten undBildern aus der Vergangenheit in derSchweineproduktion.

Vom Schweinebereich wurden geehrt: Name: Tätigkeit: Standort:10 Jahre Priller Rosina Versorgung Messen Landshut20 Jahre Brummer-Hartl Franz-Xaver Scannerdienst Schwein Landshut Schrädobler Josef Scannerdienst Schwein Landshut Baur Wolfgang Scannerdienst Schwein Bergheim Hutterer Günter EDV Landshut35 Jahre Adam Franz Tierpfleger Schwein Landshut Adam Renate Labor Schwein Landshut

Martin König, Manfred Wieser und Jidka König (v. l.).


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