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Von Gudrun Schröck

BOCHOLT. Jörg Knör kannsingen, tanzen, Witze reißenund ist im Parodieren un-schlagbar. Während der zweiStunden auf der Bühne kön-ne er alle Krankenhäuser imUmkreis mit Adrenalin ver-sorgen, versichert er. Die Be-sucher der Bühne Pepperoniim ausverkauften Drossel-saal des Textilwerks glaubenes ihm, als er sein neues Pro-gramm „Das war’s mit Stars2016“ vorstellt. „Nein, diesesJahr war nicht mein Jahr“singt er da. „Aber am Endeaus der richtigen Sicht, wares gar nicht so schlecht“, gibter dann doch noch zu.

Zur Lombardi-TrennungDie wichtigsten Nachrich-

ten bringt er zuerst: dieTrennung der Lombardis.Eros Ramazzotti hätte denRosenkrieg nicht besser be-singen können. Aber Schei-dungen habe es ja schon im-mer gegeben, sagt er undzieht den Kreis, lachend wieGerhard Schröder. Und dasPublikum lacht mit.

Warum hat Bob Dylan ei-gentlich seinen Nobelpreisnicht abgeholt? Die Antwortwisse „ebenfalls Preisverwei-gerer“ Marcel Reich Ranicki:„Weil er kein Münzsammlerist“, erklärt Knör als Litera-turpapst mit Sprachfehlerund donnernder Stimme.Das Publikum lacht schal-lend.

Im Jahr 2016 gab es eineMenge Castingshows. DieterBohlen, meist im Mittel-punkt, gab genügend Anlass

für Parodien. Knör erzähltvon seinem Erlebnis, als ersich als Supertalent in Boh-lens Show mit einer Block-

flöte bewarb. Obwohl dasnicht schwer sei, versichertKnör, denn man müsse ein-fach nur alle Löcher zuhal-

ten, aus denen die falschenTöne kommen.

Dem Besucher wird baldklar, dass Knör viel besserDieter Bohlen und BruceDarnell imitieren als Flötespielen kann. Auch „mit ei-nem Orchester aus 37 Gei-gen im Hintergrund, geprüftmit dem Geigerzähler“, wirddas Flötenspielen nicht we-sentlich besser.

Ein gefundenes Fressenfür Jörg Knör war, dass derFlughafen in seiner Wahl-heimat Hamburg im letztenJahr den Namenszusatz„Helmut Schmidt“ erhielt.Köstlich imitiert Knör denAltbundeskanzler und des-sen Ehefrau Loki, die über-legt: „Der Geruch beim Tür-ken um die Ecke ist Spei-chelfluss pur. Ich weiß nicht,ob Veganer das Gefühl beimHeckeschneiden auch ha-ben.“

„Ich fahr Pipi“Mit der Hymne für Angela

Merkel „Wir schaffen das“und dem Song, der die Auto-industrie Lügen straft – „Ichfahr Pipi“ – lockert Knör dasProgramm auf. Das Publi-kum macht gerne mit bei„Im Himmel ist der Teufellos, Mutter Theresa sitzt aufElvis‘ Schoß“ und ergänztbeschwingt: „Schubidubi-dei“. Nach einer Zugabe aufdem Saxofon und viel Beifallgesteht Witzbold Knör end-lich „Bocholt ist wie Las Ve-gas“.

Jörg Knör stellt auf der Bühne Pepperoni sein neues Programm „Das war’s mit Stars 2016“ vor

Wenn Bocholt wie Las Vegas ist

Jörg Knör erntet viele Lacher. Foto: Gudrun Schröck

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