Download - Wiesbaden Magazin Ausgabe Dezember 2013
LANDESHAUPTSTADT
Das Magazin der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden Ausgabe 09 / Dezember 2013
Wiesbaden
www.wiesbaden.de
Führungsanspruchim VisierWiesbaden baut neues Kongress-
und Veranstaltungszentrum
Zum Geburtstag von JawlenskyMuseum zeigt Sonderausstellung
Orte zum WohlfühlenGastronomie vertraut aufs
ausgehfreudige Publikum
MAGAZIN APP
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Inhalt
Ausgabe 9 / Dezember 2013Editorial Magazin der Stadt Wiesbaden
Impressum
HERAUSGEBER: Wiesbaden Marketing GmbH,
Geschäftsführer: Martin Michel (V.i.S.d.P.),
Postfach 6050, 65050 Wiesbaden
REDAKTION: Christina Oxfort, Wiesbaden
TEXTE: Christina Oxfort,
„Neubau der Rhein Main Hallen Wiesbaden“:
Wiesbaden Marketing
TITELBILD: Ferdinand Heide Architekt BDA
GESTALTUNG UND HERSTELLUNG:
DesignKultur Negelen & Repschläger GmbH,
Wiesbaden
DRUCK: Körner Rotationsdruck, Sindelfingen
AUFLAGE: 500.000 Stück
Im Gespräch
Wiesbadens neuer
Oberbürgermeister Sven Gerich 4
Kongress- und Veranstaltungsstandort
Wiesbaden
Rhein-Main-Hallen werden abgerissen
und an gleicher Stelle neu errichtet 8
Kunst und Kultur in Wiesbaden
Präsentation ehrt Jawlensky „im Spiegel
seiner künstlerischen Begegnungen“ 14
Im Gespräch: Ingo Zamperoni
Wiesbadener Journalist geht als
ARD-Korrespondent nach Washington 20
Hotellerie und Gastronomie
Vertrauen auf ein ausgehfreudiges
und begeisterungsfähiges Publikum 22
Service und Veranstaltungen
Frühjahr 2014 mit Festivals und
Feiern unter freiem Himmel 26
„NICHTS IST UNMÖGLICH“, sagt Wiesbadens neuer
Oberbürgermeister Sven Gerich, der seit wenigen
Monaten im Amt ist, und mit dieser Aussage auch den
eigenen politischen Werdegang skizziert. Im Gespräch
mit dem „Wiesbaden Magazin“ reflek-
tiert er über seine veränderte Wahr-
nehmung der Stadt und sein Anlie-
gen, nah bei den Menschen sein zu
wollen. In wenigen Jahren, ab 2018,
wird Hessens Landeshauptstadt auch
über ein neues Messe- und Kongress-
zentrum verfügen: Mit den neuen Rhein-Main-Hallen
entsteht in nur dreijähriger Bauzeit
das „modernste Kongress- und Veran-
staltungszentrum Deutschlands“.
Bereits im Februar 2014 öffnen sich
die Türen des Museums Wiesbaden zu
einer bedeutenden Präsentation. An-
lässlich seines 150. Geburtstages wird
Alexej von Jawlensky „im Spiegel seiner künstle-
rischen Begegnungen“ gewürdigt,
und seine Werke in den Kontext mit
denen berühmter Künstlerkollegen
wie van Gogh, Gauguin und Matisse
gestellt.
Kurz vor seinem Wechsel nach
Washington, wo er ab Februar als
Korrespondent für die ARD tätig sein wird, spricht der
in Wiesbaden geborene und aufgewachsene Journalist
und Fernsehmoderator Ingo Zamperoni im Interview
über die neue berufliche Herausforderung. Und wir
entführen Sie in die Welt der bunten Wiesbadener
Gastronomie, die vor neuen Herausforderungen steht
– und auf ein ausgehfreudiges Publikum vertraut.
Ihre Redaktion wünscht eine anregende Lektüre.
Wiesbadens neuerOB Sven Gerich
Architekturmodellder künftigen Rhein-Main-Hallen
Kurator Zieglgäns-berger und die „Frau mit Stirnlocke“
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4 Menschen in Wiesbaden
„Nichts ist unmöglich – auch dafür stehe ich“
WIESBADENS OBERBÜRGERMEISTER SVEN GERICH IM GESPRÄCH
Noch jung an Jahren, hat Oberbürgermeister Sven
Gerich bis dato eine bemerkenswerte politische
Karriere hingelegt. 2003 trat der in einem Kinderheim
in Wiesbaden-Biebrich aufgewachsene Gerich der
SPD bei, saß ab dem Jahr 2006 in der Wiesbadener
Stadtverordnetenversammlung und wurde 2009
Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion.
Im März dieses Jahres bezwang er in einer Stichwahl
den seinerzeit amtierenden Oberbürgermeister
Dr. Helmut Müller (CDU) mit knapper Mehrheit und
trat am 2. Juli 2013 sein Amt als Wiesbadener Ober-
bürgermeister an. Mit dem „Wiesbaden Magazin“
sprach er über seine veränderte Wahrnehmung der
Stadt, über seine Liebe zu den Menschen und
über seine Auffassung von der Dienst-
leistungsbereitschaft einer
Stadtverwaltung.
Menschen in Wiesbaden 5
Antrittsbesuch auf dem Wiesbadener
Wochenmarkt: OB Sven Gerich erhält von
Marktbeschickern einen Korb mit regionalen
Produkten (oben). Engagierter Redner:
Sven Gerich beim Richtfest eines Wiesbadener
Neubauprojekts (rechts).
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66 Menschen in Wiesbaden
Biebrich die Druckerei Gerich führte, eine
veränderte Wahrnehmung der eigenen Person
ausgemacht zu haben. So mancher Vorbehalt
insbesondere älterer Menschen, die ihm skeptisch
gegenüber gestanden hätten, ist seinen Worten
zufolge inzwischen gewichen. „Zu jung, zu viel
Party“ sei ihm unterstellt worden. „Doch die
Menschen haben gemerkt, dass ich auch ein ernst-
hafter Mensch bin, der in die Tiefe gehen kann
und will“, unterstreicht Gerich. Zahlreiche positive
und ermutigende Reaktionen unter anderem
auch auf seine Rede zum 75. Jahrestag der Reichs-
pogromnacht sprächen dafür. Er macht keinen
Hehl daraus, dass ihn der anlässlich seiner Wahl
zum Oberbürgermeister vom politischen Gegner
geäußerte Vorwurf, der „teuerste Verwaltungs-
Azubi“ zu sein, geschmerzt habe. Aber: „Ich war
ja auch schon vor der Wahl politisch aktiv, ich
kenne die Player“, so die selbstbewusste Reaktion
heute. Und ebenso bestimmt erteilt er denjenigen,
„die glauben, dass sie mich lenken können, weil
ich jung bin“, eine klare Absage.
Voraussetzung für die erfolgreiche Arbeit als Ober-
bürgermeister, der qua Amt gleichzeitig unter
anderem Verwaltungsratsvorsitzender der Nassau-
ischen Sparkasse und Aufsichtsratsvorsitzender
der städtischen Holding WVV und der ESWE Ver-
sorgungs AG ist, sei ein kompetentes und verläss-
liches Team. Wertschätzung für die Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter und Anerkennung für deren
Fachwissen – auch das gehört zu den Aspekten,
denen Gerich besondere Aufmerksamkeit widmet.
Und damit schließt sich für ihn, der den Menschen
im Mittelpunkt allen Handelns sieht, der Kreis.
„Wir wollen Dienstleistung für die Menschen in
der Stadt leben“, erläutert er seine Vorgabe.
Verwaltung sei kein Selbstzweck, ihre Existenz
legitimiere sich durch die berechtigten Ansprüche
der Menschen. Gleichzeitig will Sven Gerich die
Wiesbadenerinnen und Wiesbadener nicht aller
Pflichten entbinden, sie im Gegenteil durch die
Mitwirkung bei Bürgerbeteiligungen auf dem Weg
zu den von ihm gemeinsam mit dem Stadtparla-
ment gewünschten „Beteiligungsleitlinien“ stärker
in die Entwicklung der Stadt miteinbeziehen.
Und damit auch für Identifikation sorgen. „Die
Identifikation der Menschen mit ihrer Stadt fehlt
an vielen Stellen, das ist mir immer wieder bestä-
tigt worden“, untermauert Gerich sein Anliegen.
Gehört werden und mitwirken – dass dies auch
in traditionell sensiblen Belangen wie denen der
US-Armee, die in Wiesbaden ihren europaweit
eine Frage, Sven Gerich hat viel zu tun.
Ein 14-stündiger Arbeitstag sei normal,
sagt der 39-Jährige, „an den Wo-
chenenden komme ich auch mit zehn Stunden
aus“. Von Verzicht mag Gerich, der mit seinem
Partner Helge in einer eingetragenen Partnerschaft
lebt, dennoch nicht sprechen. Dafür, sagt er, liebe
er die Menschen viel zu sehr. Und er wolle jemand
sein, der „nah bei den Menschen ist“, er sucht und
genießt unmittelbare Reaktionen auf sein Tun.
„Privat im eigentlichen Sinne des Wortes gibt es
nicht mehr, ich werde immer als Oberbürgermei-
ster wahrgenommen“, fasst er die Erfahrungen
der vergangenen Monate zusammen. Das gilt für
seinen Besuch beim „Austrinken“ am Biebricher
Weinstand am Rheinufer ebenso wie für den Be-
such beim Tag der offenen Tür in der Feuerwache 2
in Kastel oder der Eröffnung der Ausstellung
„Wiesbadener Gesichter“ im Foyer des Rathauses,
in der sich auch ein von den Schülerinnen und
Schüler der Wolfram-von-Eschenbach-Schule
gemaltes Porträt Gerichs findet. Mehrere tausend
Anhänger bei Facebook sprechen zudem eine
deutliche Sprache, wie groß das Interesse an den
Aktivitäten des Chefs der Wiesbadener Stadtver-
waltung ist.
Seine Wahrnehmung der Stadt habe sich verän-
dert, sagt Gerich. Er gehe mit „anders geöffneten
Augen“, gleichzeitig „zufrieden und sehr wach-
sam“ durch die Stadt. „Ich freue mich und ärgere
mich gleichzeitig über jede Baustelle. Doch sie sind
Zeichen dafür, dass etwas passiert“, erklärt er mit
Verweis auf die zahlreichen Neubauten etwa auch
in der Mainzer Straße, die sich enorm entwickle
und auf dem besten Weg sei, ein neues Eingangs-
tor zur Stadt zu werden. Gleichzeitig meint der
39-Jährige, der vor seiner Wahl zum Oberbürger-
meister gemeinsam mit seinem Adoptivvater als
gleichberechtigter Gesellschafter in Wiesbaden-
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Als Oberbürgermeister
gehören Eröffnungen
von Veranstaltungen
zur Tagesordnung:
OB Sven Gerich begrüßt
die Gäste des 25.Wein-
festes in Wiesbadens
Stadtteil Frauenstein.
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77Menschen in Wiesbaden
größten Stützpunkt hat, möglich ist, das freut
Sven Gerich. So wohnen den Beratungen in der
Fluglärm-Kommission auf sein Betreiben hin
seit kurzem auch der Vorsitzende des Umweltaus-
schusses und ein Vertreter der Bürgerinitiative bei.
Das Herz des einstigen Unternehmers, der sich
heute weniger als Politiker denn als überpartei-
licher Oberbürgermeister versteht, schlägt ver-
ständlicherweise insbesondere auch für das produ-
zierende Gewerbe. Wenngleich er beklagt, dass es
in der hessischen Landeshauptstadt zu wenig Be-
schäftigungsmöglichkeiten für gering qualifizierte
Menschen gibt, sieht er die Stadt durch die positive
Entwicklung bei Wiesbadener Industriebetrieben
auf einem guten Weg.
In welchem Maße und mit welcher Prägung der
neue Wiesbadener Oberbürgermeister Sven Gerich
der Landeshauptstadt Hessens seinen Stempel
aufzudrücken vermag, wird die Zeit zeigen. Für ihn
steht das Festhalten an seinen Überzeugungen
dabei außer Frage. „Ich kann und will nicht every-
bodys darling sein, ich will mir selbst treu blei-
ben“, sagt Sven Gerich, der seinen Werdegang
als bestes Beispiel dafür ansieht, „dass nichts
unmöglich ist“. Auch wenn es einem nicht auf dem
Silbertablett serviert werde. Das „verrückteste Jahr
in meinem bisherigen Leben“ wird Gerich nun
gemeinsam mit Lebenspartner Helge in weit ent-
fernten Gefilden ausklingen lassen: Er gönnt sich,
wie übrigens auch der Wiesbadener Stadtverwal-
tung, einige freie Tage über Weihnachten und
Silvester.
„Die Identifikation der Menschen
mit ihrer Stadt fehlt an vielen
Stellen, das ist mir immer wieder
bestätigt worden:“ Wiesbadens
neuer OB Sven Gerich will die
Menschen mitnehmen und sie
stärker als in der Vergangenheit
in die Entwicklung der Stadt
miteinbeziehen.
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NEUBAU DER RHEIN-MAIN-HALLEN WIESBADEN
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Den Führungsanspruch im Visier
Kongress- und Veranstaltungsstandort Wiesbaden
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„Entweder wir finden einen Weg, oder wir schaffen einen.“ –
wenn es um den Führungsanspruch der neuen Rhein-Main-
Hallen geht, ist TriWiCon-Sprecher Henning Wossidlo
genauso überzeugt wie Hannibal bei der Alpenüberquerung.
Als Repräsentant des Bauherrn will er bis 2018 das führende
Kongress- und Veranstaltungszentrum Deutschlands in der
hessischen Landeshauptstadt ins Leben rufen. Seine Kenn-
zeichen: einzigartige Architektur, modernste Umsetzung und
nachhaltige Nutzungskonzeption.
Dazu läuft alles nach Plan. Der Baubeginn ist am 1. Janu-
ar 2015; ab 30. Juni 2014 erfolgt die „Niederlegung“ des
Gebäudes. „Mit den neuen Rhein-Main-Hallen werden wir
nicht nur besser sein als unsere Mitbewerber,“ darin ist sich
Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel sicher, „Wiesbaden wird
national und international attraktiver und bekannter werden.“
Grund genug, zur feierlichen Wiedereröffnung Anfang 2018
mit einem gesellschaftlichen Großereignis wie dem „Ball des
Sports“ die Blicke auf Wiesbaden und die neuen Rhein-Main-
Hallen zu ziehen.
Am Architektenmodell (von links nach rechts): Markus
Ebel-Waldmann, Geschäftsführer der Rhein-Main-Hallen
Wiesbaden, Architekt Ferdinand Heide, Evelyn Pflugradt,
Projektleiterin der WiBau GmbH und Henning Wossidlo,
Geschäftsführer der Kurhaus Wiesbaden GmbH und
Sprecher des Bauherrn, der Wiesbadener Messe-, Kon-
gress- und Tourismus Holding TriWiCon. Foto
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Kongress- und Veranstaltungsstandort Wiesbaden
10 Kongress- und Veranstaltungsstandort Wiesbaden
In Führung zu gehen ist allerdings mehr als
nur das Verwalten von Besitzständen. Wer
den Führungsanspruch im Visier hat, braucht
vorausschauendes Denken und die Fähigkeit,
Menschen zu begeistern. Da verhält es sich bei
einem Veranstaltungszentrum genauso wie bei
jedem anderen Unternehmen: Irgendwann ist
der Punkt erreicht, an dem die Erkenntnis steht,
wo man steht und wohin man sich entwickeln
will. So war es auch bei den im Jahr 1957 eröff-
neten Rhein-Main-Hallen der Fall, die im Laufe
ihrer Geschichte zahlreiche An-, Umbauten und
Neuerungen erfahren haben. Ende des Jahres
2015 läuft der Bestandsschutz aus. An diesem
Wendepunkt haben sich Wiesbadens Politiker
zum Handeln entschlossen und mit visionärer
Kraft nach vorne geschaut. Im September 2012
hat daher die Wiesbadener Stadtverordneten-
versammlung die Niederlegung und den Neubau
der Rhein-Main-Hallen am gleichen Standort
beschlossen. Eine Entscheidung, mit der die Lan-
deshauptstadt für einen immer härter werdenden
Wettbewerb bestens gerüstet ist, davon ist Wirt-
schaftsdezernent Bendel überzeugt: „Der Neubau
wird unsere Stellung als weltoffene Ausstel-
lungs- und Kongressstadt national und inter-
national stärken.“ Mit Blick auf die räumliche
Nähe zum Kurhaus Wiesbaden und der Lage
beider Veranstaltungshäuser verweist er auf das
Alleinstellungsmerkmal: „Keine andere Stadt
verfügt über gleich zwei Veranstaltungshäuser
in zentraler Innenstadtlage.“
Die Rhein-Main-Hallen bilden den Abschluss
der Reisinger- und Herbert-Anlagen, ein
Park, der den Hauptbahnhof mit der Innen-
stadt verbindet. Der Neubau präsentiert sich
als transparenter und einladend-heller Bau-
körper, der es dennoch vermag, einen präg-
nanten Abschluss der Grünfläche zu bilden.
Städteplanerisch wertvoll ist eine neue
Fußgängerachse, die von der Friedrich-Ebert-
Allee geradewegs über die rückseitige Rhein-
bahnstraße zur Bahnhofstraße führt.
Oben: Luftbild 1960er Jahre. Die Zeichnung
darüber zeigt die Ansicht Friedrich-Ebert-
Allee / Ecke Rheinstraße,
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„Das Kongresszentrum
ist einer der zentralen
öffentlichen Orte der Stadt.
Umlaufende, hohe Kolon-
naden, durch die das Gebäude
mit seiner unmittelbaren
Umgebung verwoben ist,
reagieren auf Kurhaus, Staats-
theater und die Kolonnaden
rund um das Bowling Green.
Mit hochwertigen Materialien
in warmen Gelb- und
Beigetönen sucht es einen
würdevollen Auftritt in der
Nachbarschaft von Museen
und Ministerien.“
Ferdinand Heide, Architekt
Wiesbadens Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel
freut sich über das Alleinstellungsmerkmal Wiesbadens:
Zwei Veranstaltungshäuser in zentraler Innenstadtlage.
11Kongress- und Veranstaltungsstandort Wiesbaden F
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Die neue großzügige, lichtdurchflutete Eingangshalle
öffnet sich weit zur grünen, locker bebauten Umgebung.
Wie wird die Brückenkonstruktion von den alten
zu den neuen Rhein-Main-Hallen aussehen? Die
Verantwortlichen haben den Führungsanspruch
von Beginn der Planungs- und Genehmigungs-
phase über die Bauphase bis zur Realisierung
strategisch vorbereitet. „Mit dem Konzept Pre-
miumCONNECT+ führen wir die Kommunikation
mit unseren Kunden, knüpfen neue Verbin-
dungen und zeigen in allem was wir tun, unsere
Premiumqualitäten,“ erläutert Markus Ebel-
Waldmann, Geschäftsführer der Rhein-Main-
Hallen GmbH. Für die nächsten Jahre, wenn
eine hochmoderne, flexible Multifunktionshalle
mit Platz für bis zu 10.000 Gäste entsteht, sind
schon heute die Weichen gestellt. Neben inte-
ressanten Locations in Frankfurt, Mainz und
Darmstadt liegt bereits der Rahmenmietvertrag
für die Nutzung des rund 10.000 Quadratmeter
großen Messecenters Rhein-Main vor. Dabei
werde der Neubau der Rhein-Main-Hallen so or-
ganisiert, dass für Anwohner, Partner und Kun-
den individuelle Lösungskonzepte in der Über-
gangszeit entwickelt werden. Gesprächsangebote
für Anwohner, die rechtzeitige Einbindung der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die zielge-
richtete Kommunikation mit Bestands- und Neu-
kunden hätten von Beginn an geholfen, Kon-
flikte zu vermeiden. Dass die Rhein-Main-Hallen
bis zum Tag ihrer Schließung sehr gut gebucht
sind, stimmt den Geschäftsführer zuversichtlich.
Deshalb hat er sich zum Ziel gesetzt, die derzeit
rund 80 Veranstaltungen pro Jahr in den Rhein-
Main-Hallen ab Wiedereröffnung zu verdoppeln.
Ebel-Waldmann ist überzeugt: „Alle wollen das
neue Veranstaltungs- und Kongresszentrum. Wir
sind dabei, gemeinsam eine Erfolgsgeschichte
für Wiesbaden zu schreiben.“
Fest steht: Die Rhein-Main-Hallen sind ele-
mentarer Bestandteil des Kongress- und
Veranstaltungsstandortes Wiesbaden und
ein bedeutender Wirtschaftsmotor, der sich
positiv auf die Umsätze der Hotellerie, Gastro-
nomie und des Einzelhandels in der hessischen
Landeshauptstadt und der Region auswirkt.
Rund 1.000 Arbeitsplätze, mehr als 90.000 Über-
nachtungen – davon rund 60.000 in Wiesbaden
– und rund elf Millionen an Umsatz allein für
die Gastronomie nebst weiteren essentiellen
Einnahmen für den Einzelhandel, die Hotellerie
und andere Dienstleister dokumentieren die
wirtschaftliche Relevanz des Standorts und der
Rhein-Main-Hallen, so die aktuellen Zahlen aus
dem Gutachten des Beratungshauses ecostra.
Diese positive Strahlkraft der Rhein-Main-Hallen –
sogar über die Grenzen Deutschlands hinaus –
zeigt zudem das rege Interesse international
hochkarätiger Architekten am Architekturwett-
bewerb: insgesamt 78 Bewerbungen erreichten
Wiesbaden, darunter Beiträge aus Mexiko, Groß-
britannien und Dänemark. Den Zuschlag hat der
für seine ganzheitlichen Konzeptionen mehrfach
ausgezeichnete Frankfurter Architekt Ferdinand
Heide erhalten. Sein innovatives Raum- und
Funktionskonzept stimmt den Bauherrn zu-
versichtlich. „Mit einem Höchstmaß an Funk-
tionalität und Flexibilität werden wir mit den
Rhein-Main-Hallen in der Spitzentruppe sein
und unsere einmalige Kompetenz im Kongress-
und Veranstaltungsbereich in Deutschland un-
terstreichen“, hebt TriWiCon-Sprecher Henning
Wossidlo hervor. Und Ferdinand Heide ergänzt:
„Der Neubau wird nach den neuesten Umwelt-
leitlinien konzipiert. Hohe Zertifizierungen nach
dem Standard der Deutschen Gesellschaft für
Nachhaltiges Bauen werden zur optimalen Ver-
marktung beitragen.“
Bedeutsame Zeiten stehen allen am Neubau
Beteiligten ins Haus. Wie Henning Wossidlo,
zugleich Geschäftsführer der Kurhaus Wies-
baden GmbH, erläutert, müssen Fachplanungs-
leistungen ausgeschrieben und bereits vergebene
koordiniert werden. Dazu zählen Planungen für
die Baufeldfreimachung und Baugrundunter-
suchungen ebenso wie für die technische Aus-
führung sowie die Tragwerksplanung.
Das neue Messe- und Kongress-
zentrum der Landeshauptstadt soll
auf einer Veranstaltungsfl äche
von rund 20.000 Quadratmetern
Platz für bis zu 10.000 Gäste bieten.
Diese verteilen sich auf verschie-
dene Hallen und Säle sowie einer
integrierten und fl exibel teilbaren
Multifunktionshalle mit bis zu
5.000 Plätzen.
12 Kongress- und Veranstaltungsstandort Wiesbaden
Gediegen ging es zu, als Wiesbadens Oberbürgermeister
Dr. Erich Mix im September 1955 die Grundsteinlegung und
den ersten Spatenstich für die Rhein-Main-Hallen, die ihren
Namen übrigens dem damaligen Dezernenten für Wirtschaft
und Verkehr, Walter Hammersen verdanken, vornahm. Auch
als Theodor Heuss, erster Bundespräsident der Bundesrepublik
Deutschland, die Rhein-Main-Hallen anlässlich der Eröff nung
des 100. Kongresses der Gesellschaft deutscher Naturforscher
und Ärzte besuchte, herrschte eine würdige Stimmung.
Doch das war nicht immer so. Als beispielsweise Bill Haley
im Herbst des Jahres 1958, ein Jahr nach der Eröff nung, ein
Konzert in den Rhein-Main-Hallen gab, kam es zu heftigen
Tumulten und Ausschreitungen. Ein Umstand, den auch Rock-
legende Elvis Presley, der damals seinen Militärdienst im
hessischen Friedberg absolvierte und Haley bei einem Auftritt
im Rhein-Main-Gebiet hinter der Bühne besucht hatte, seiner-
zeit in einem Brief an die Jugendzeitschrift „Bravo“ beklagte.
Unterhaltung und Spaß hat es in der 56-jährigen Geschichte
des Wiesbadener Kongress- und Veranstaltungshauses reich-
lich gegeben. Auch heute noch unvergessen sind legendäre
Konzertabende mit Künstlern und Stars wie Bob Dylan, Udo
Lindenberg, aber auch Udo Jürgens, Howard Carpendale oder
etwa Peter Alexander.
In den vergangenen Jahrzehnten waren die Rhein-Main-Hallen
unzählige Male Austragungsort großer samstäglicher Unter-
haltungsshows. Hier empfi ng der große deutsche Entertainer
Hans-Joachim Kulenkampff („Kuli“) seine Kandidatinnen und
Kandidaten zur Show „Einer wird gewinnen“. Legendär die
Auftritte seines „Butlers“ Martin Jente, der in der hessischen
Landeshauptstadt Wiesbaden zu Hause war (Foto oben). Auch
Peter Frankenfeld unterhielt von Wiesbaden aus mit der Unter-
haltungsshow „Vergissmeinnicht“ und Lou van Burg moderierte
in der Landeshauptstadt „Der goldene Schuss“. Und natürlich
darf der Klassiker aus Hessen nicht fehlen, „Der Blaue Bock“
mit Heinz Schenk. All diese Sendungen stellten den Kult ihrer
Zeit dar und bescherten den Fernsehschaff enden traumhafte
Einschaltquoten von bis zu 20 Millionen Zuschauern.
Auf dem Gelände der heutigen Rhein-Main-Hallen
befanden sich einst drei Bahnhöfe. Der „Rheinbahnhof“,
ein Kopfbahnhof der Nassauischen Rheinbahn (1856),
der „Taunusbahnhof“ (1840) der Frankfurter Taunus-
Eisenbahn und der „Ludwigsbahnhof“ (1879) der
Hessischen Ludwigsbahn (ganz oben). Nach dem
Abriss der Bahnanlagen 1906 infolge des Neubaus
des Hauptbahnhofs wurde das Gelände ab den 1930er
Jahren für Sportplätze genutzt (Mitte), bis hier 1955
die Rhein-Main-Hallen entstanden (unten).
13
Konzerte, Stars und viel Fernsehen
Kongress- und Veranstaltungsstandort Wiesbaden
14 Kultur in Wiesbaden
ZUM 150. GEBURTSTAG VON ALEXEJ VON JAWLENSKY
Würdigung für einen Künstler, „der Bedeutsames geleistet hat“
Roman Zieglgänsberger, Kustos für
die Klassische Moderne am Museum
Wiesbaden, bei der Hängung der
„Frau mit Stirnlocke“. An der Wand
Jawlenskys „Dame mit Fächer“.
15Kultur in Wiesbaden
as Ungewöhnliche? Die Bilder
des bekannten russischen Expres-
sionisten, der bis zu seinem Tod 1941
rund 20 Jahre lang in Wiesbaden lebte
und arbeitete, werden in den Kontext
mit Werken namhafter in Frankreich
wirkenden Künstlerkollegen wie Vincent
van Gogh, Paul Cézanne, Paul Gauguin,
Henri Matisse, aber auch in Deutschland
arbeitenden Malern wie Wassily Kan-
dinsky, August Macke, Edvard Munch
oder Lovis Corinth gestellt. Und so er-
schließt sich dem Betrachter bei seinem
Gang durch die insgesamt 15 Ausstel-
lungsräume der Werdegang des Malers
Jawlensky, lässt den Museumsgast die
Entwicklung des Künstlers vom Realisten
zum farbenprächtigen Expressionisten
miterleben.
Im Museum Wiesbaden, das über die
weltweit größte Sammlung von Werken
Jawlenskys aus allen Schaffensphasen
verfügt, sind ständig mindestens 15 Werke
des zum engeren Umfeld des „Blauen
Reiters“ zählenden Künstlers zu sehen,
oft auch mehr. Die Sonderausstellung
„Horizont Jawlensky“, die das Museum
in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle
Emden ausrichtet, will jedoch mehr.
„Wir würdigen einen Künstler, der
die Kunstszene bewegt und Bedeut-
sames geleistet hat“, erläutert Kurator
Neue, ungeahnte Perspektiven und Eindrücke,
auch von Werken, die man zu kennen
glaubt: Dies und mehr hat sich die Ausstellung
„Horizont Jawlensky – Alexej von
Jawlensky im Spiegel seiner künstlerischen
Begegnungen“ vorgenommen, die ab
14. Februar 2014 anlässlich des 150. Geburts-
tags des Künstlers im Museum Wiesbaden zu
sehen sein wird.
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16 Kultur in Wiesbaden
Dr. Roman Zieglgänsberger, Kustos für
die Klassische Moderne am Museum
Wiesbaden, das in rund dreijähriger Ar-
beit entstandene Ausstellungskonzept.
Verstehen durch Gegenüberstellung
Und zum besseren Verständnis der
„hochspannenden Künstlerpersönlichkeit
Jawlensky“ trage gerade die direkte Ge-
genüberstellung etwa von Werken von
Gauguin, van Gogh oder Matisse mit
denen von Jawlensky bei. Sie, wie auch
die vielen Begegnungen in der Zeit, da
Jawlensky in München lebte – etwa die
Zusammentreffen mit Ferdinand Hodler,
Edvard Munch oder deutschen Malern
des Leibl-Kreises – inspirierten Jawlens-
ky und ließen ihn nach und nach einen
eigenen, neuen Stil finden.
Noch lehnt die „Frau mit Stirnlocke“ an
der Wand, direkt unter der „Dame mit
Fächer“. Die Hände in Handschuhe ge-
hüllt, hebt Zieglgänsberger das Gemälde
auf und hält es auf Armeslänge von sich
entfernt. „Ein wichtiges Werk“, sagt er,
das immer im Museum hänge. Ob es zu
den Lieblingswerken des 41-Jährigen
zählt, verrät er nicht; schließlich müsse er
sich den Blick für das Ganze bewahren.
Gegenüberstellung
rechts:
Alexej von Jawlensky
(1865-1941)
Selbstbildnis, 1912
©Museum Wiesbaden
unten:
Robert Delaunay
(1885-1941)
Formes Circulaires,
Soleil No.1, 1912/1913
©Wilhelm-Hack-Museum
Ludwigshafen
Kultur in Wiesbaden 17
Dass sich der Blick der Museumsbesu-
cher auf die Bilder von Alexej von Jaw-
lensky und die Werke seiner berühmten
Kollegen – Leihgaben auch aus dem
Guggenheim Museum in New York, der
National Gallery of Art in Washington
oder dem Centre Pompidou in Paris
– ungestört und bar jeder Ablenkung
richten kann, dafür sorgt eine bewusst
großzügige Hängung der Werke. Bis zur
Eröffnung der Ausstellung am 14. Fe-
bruar 2014 wird so manch museums-
eigene Werk noch einen neuen Rahmen
erhalten, hinter Glas gesetzt und Wände
nach einem präzise ausgearbeiteten Kon-
zept farbig gestaltet. Dies vor allem, da
doch gerade die Expressionisten bunte
Wände für die Präsentation ihrer Werke
geliebt haben, sagt Zieglgänsberger.
Übertreiben wolle man hier aber nichts,
die wunderbaren Exponate, nicht die
Wände stehen im Vordergrund.
Aus seiner Freude über das große Ver-
trauen der renommierten internationalen
Museen macht der Kustos Klassische
Moderne keinen Hehl. Die Bereitschaft,
Werke berühmter Künstler zur Verfü-
gung zu stellen, sei ein Vertrauensbeweis
und gleichzeitig Anerkennung für das
Ausstellungskonzept. Und das, ist sich
Zieglgänsberger sicher, werde eine Dis-
kussion anstoßen und in der Kunstszene
sicherlich für Aufmerksamkeit sorgen.
Kinder „so früh wie möglich“ mit
der Kunst vertraut machen.
Dass den Gegenüberstellungen gebüh-
rende Aufmerksamkeit zuteil wird und
sich den Museumbesuchern deren Be-
deutung erschließt, dazu tragen öffent-
liche Führungen bei, die es auch für die
bis zum 1. Juni andauernde Ausstellung
„Horizont Jawlensky“ geben wird. Und
das Museum Wiesbaden, das nach einer
knapp vierjährigen Sanierung seit dem
Sommer dieses Jahres über mehr als
7.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche
verfügt, versucht insbesondere Kinder
und Jugendliche auch über eine solch
besondere Ausstellung an die Kunst
heranzuführen. Roman Zieglgänsberger,
selbst als Kind und Jugendlicher mit der
Pinakothek in München groß geworden,
plädiert dafür, Kinder „so früh wie mög-
lich“ mit der Kunst vertraut zu machen.
Beeindruckende Momente im Museum,
bei denen die eigene kindliche Kreativi-
tät bewusst und unterbewusst gefördert
wird, seien nicht nur identifikations-
stiftend und persönlichkeitsbildend,
sondern darüber hinaus wegweisend für
eine ausgeprägte Affinität zur bildenden
Kunst auch in späteren Jahren.
Gegenüberstellung
links: Alexej von Jawlensky (1865-1941)
Nikita, 1910
©Museum Wiesbaden
unten: Vincent van Gogh (1853-1890)
Armand Roulin, 1888
©Museum Folkwang, Essen
18 Kultur in Wiesbaden
INTERVIEW MIT ANGEL ICA JAWLENSKY B IANCONI
Angelica Jawlensky Bianconi, die Enkelin
des Malers, leitet das Jawlensky-Archiv im
schweizerischen Locarno. Die Kunsthistorikerin
ist gern gesehener Gast im Museum Wies-
baden, das seit 1991 im fünfjährigen Turnus
den Jawlensky-Preis verleiht.
Frau Jawlensky Bianconi, Sie verwalten den Nachlass
Ihres Großvaters. Freut es Sie, dass das Werk Ihres
Großvaters so umfangreich präsentiert wird und wie
bewerten Sie das Ausstellungskonzept?
Selbstverständlich freue ich mich darüber, vor allem auch
weil die Thematik der Ausstellung, also der Vergleich mit
anderen Künstlern, sehr spannend und lehrreich sein wird.
Das Ausstellungskonzept scheint mir hervorragend zu sein,
da Jawlensky sich zumindest vor 1914 mit dem Werk einiger
Künstler, die er bewunderte, aktiv und intensiv auseinan-
dergesetzt hat. So wird klar, wie er anhand seiner Vorbilder
gewachsen ist und zu einer eigenen, selbstständigen Farben-
und Formensprache gelang.
Fühlen Sie sich der Stadt Wiesbaden, in der Ihr
Großvater 20 Jahre lang lebte, verbunden?
Mit Wiesbaden verbinde ich viele schöne Erinnerungen, da
ich bereits als Kind mit meinen Eltern oft zu Besuch kam
und das Museum Wiesbaden jedes Mal besuchte. Bei jedem
Aufenthalt in Wiesbaden besuche ich auch das Grab meiner
Großeltern am Neroberg.
Sind Sie gespannt auf die Ausstellung?
Ich bin sehr gespannt auf die Ausstellung und auf den
Katalog! Möglicherweise werde ich die Ausstellung kurz vor
Eröffnung besichtigen können.
Eine persönliche Frage: Sind Sie selbst künstlerisch
begabt, etwa als Malerin?
Nein, ich male nicht, leider! Ich liebe die Künste und besuche
etliche Ausstellungen und Konzerte, habe mich aber damit
begnügt, Kunstgeschichte zu studieren und leite seit 1986 das
Archiv mit größter Freude.
Vorfreude auf einen „spannenden und lehrreichen Vergleich“
Kultur in Wiesbaden 19
Wilhelm Lehmbruck, „Geneigter Frauenkopf”.
Lehmbruck gehört in den Kreis der expressionis-
tischen Kunstrevolution und stand Malern wie
Ernst L. Kirchner und Erich Heckel nahe.
Mit mehr als 7.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche
verfügt das Museum Wiesbaden nach einer vierjährigen
Sanierung, die bei laufendem Betrieb vorgenommen
wurde, über rund 4.200 Quadratmeter Ausstellungs-
fläche mehr als zuvor. Das renovierte Museum, vom
hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst als
„sinnlicher Kulturraum“ gewürdigt, präsentiert sich
als Haus für Kunst und Natur. Die neuen Ausstellungs-
räume der Naturhistorischen Sammlung und der Alten
Meister beeindrucken durch ihre Großzügigkeit.
Bei der Neupräsentation der Alten Meister liegt der
Fokus auf Themenräumen, die dem Besucher die
Werke durch ihre gattungsspezifische Gruppierung
näher bringen, und sie nicht in einem chronolo-
gischen Gang durch die Kunstgeschichte führen.
Die Präsentationen sind nach den Gattungen Religion,
Porträt, Mythologie, Stillleben und Landschaft geordnet
und werden von Werken der Gegenwartskunst durch-
brochen.
Die neue Dauerausstellung „Ästhetik der Natur“ der
Naturhistorischen Sammlungen schlägt mit ihren vier
Themenräumen „Form“, „Farbe“, „Bewegung“ und
„Zeit“ eine Brücke zwischen Kunst und Natur. Präsen-
tiert werden knapp 5.000 Objekte, die die weltweite
Vielfalt von Tieren und Pflanzen dokumentieren sowie
bis zu 400 Millionen Jahre alte Versteinerungen aus
Wiesbaden und der Region.
„Sinnlicher Kulturraum“
www.museum-wiesbaden.de
Deckenrosette im
Museum Wiesbaden
www.museu
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20 Mein Wiesbaden
Von Wiesbaden nach Washington: Das ist,
wenn Studienjahre in Konstanz, Berlin und
Boston sowie der mehrjährige Lebensmittel-
punkt Hamburg außer Acht gelassen werden,
der Werdegang des Journalisten und Mode-
rators Ingo Zamperoni, der ab Februar 2014
als Korrespondent für die ARD in Washington
tätig sein wird. Der gebürtige Wiesbadener,
der 1992 beim „Wiesbadener Kurier“ seine er-
sten journalistischen Gehversuche unternahm,
beim NDR volontierte und für die ARD nach
dem „Nachtmagazin“ ab 2012 neben Caren
Miosga und Tom Buhrow die Moderation der
„Tagesthemen“ übernahm, studierte Amerika-
nistik, Jura und Geschichte. Der 39-Jährige,
Sohn eines italienischen Vaters und einer
deutschen Mutter, ist mit einer Amerikanerin
verheiratet, das Paar hat drei Kinder.
Herr Zamperoni, wie wird das Weih-
nachtsfest 2013 der Familie Zamperoni
aussehen: Steht der Weihnachtsbaum
inmitten unzähliger Umzugskisten?
Hier in Hamburg würde der Weihnachts-
baum ziemlich allein und verlassen da-
stehen. Denn wenn alles nach Plan läuft,
kommen unsere Möbel Mitte Dezember
schon in den Container und aufs Schiff,
damit sie da sind, wenn wir Ende Januar
in Washington eintreffen. Zum Glück
feiern wir Weihnachten aber nicht in
unserer leeren Wohnung, sondern bei
meinen Eltern in Wiesbaden, da wird es
auf jeden Fall besinnlicher.
Sie kennen Washington, haben von
dort bereits mehrfach für die ARD
berichtet. Was schätzen Sie an der
politischen Machtmetropole?
Washington ist eine sehr lebendige
und schöne Stadt, die neben dem span-
nenden Job auch viel Lebensqualität
bietet. Es gibt viele Parks, die Mall mit
den kostenlosen (!) Museen, das Umland
IM GESPRÄCH: INGO ZAMPERONI
zwischen Atlantik-Küste und Blue Ridge
Mountains. Eine große Umstellung wird
sein, dass wir nicht mehr überall mit
dem Fahrrad hinfahren werden, das
Leben wird viel mehr im Auto stattfin-
den. Aber insgesamt freuen wir uns,
dass unsere Kinder auch diesen Teil ihrer
Herkunft besser kennenlernen werden,
bis jetzt sind sie ja nur dem Pass nach
auch Amerikaner. Als wir neulich zur
Wohnungssuche da waren, fiel uns auch
noch mal auf, wie ausgesprochen
freundlich der allgemeine Umgangston
ist. Das macht vieles leichter.
Wiesbaden ist Ihre Geburtsstadt. Sie
haben an der Leibnizschule Ihr Abitur
gemacht und im Wiesbadener Tennis-
und Hockey-Club (WTHC) aktiv Hockey
gespielt, Ihre Eltern und Ihr Bruder
leben noch heute hier. Wird die
Kontaktpflege zur alten Heimat durch
Ihre Tätigkeit in den USA sehr leiden?
Wohl insofern, als dass ich nicht mehr so
häufig dort sein werde. Von Hamburg aus
war es einfach öfter möglich, auch mal
spontan nach Wiesbaden zu fahren. Das
ist nun nicht mehr so drin. Aber zum
Glück gibt es mittlerweile bessere Mög-
lichkeiten, um Kontakt zu halten, als
früher. Telefonieren kostet nicht mehr
die Welt, Video-Telefonie via Internet ist
alltäglich und funktioniert sehr gut.
Gibt es ein Ereignis, über das Sie
unbedingt einmal berichten oder eines,
über das Sie auf gar keinen Fall einen
Beitrag erstellen möchten?
Über einen Terror-Anschlag wie am
11. September 2001 zu berichten, das
muss ich nicht noch mal erleben. Auch
wenn es journalistisch gesehen eine
große und spannende Herausforderung
war. Viel mehr freue ich mich darauf, Foto
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Spontan nach Wiesbaden – „das ist nun nicht mehr so drin“
Mein Wiesbaden 21
dem deutschen Publikum das Land und
seine Leute jenseits der Klischees näher-
zubringen. Und was ganz oben auf mei-
ner Wunschliste steht, ist natürlich eine
National Convention vor der Präsident-
schaftswahl im November 2016 live zu
erleben. Also einen der Nominierungs-
Parteitage von Demokraten oder Repu-
blikanern, auf denen die jeweiligen
Präsidentschafts-Kandidaten gekürt wer-
den. Diese skurrile Mischung aus Politik,
Pop und Party ist einzigartig. Und weh-
ren würde ich mich auch nicht, wenn
mein Sender mich mal zu einem Super-
Bowl schicken würde, dem Finale der
American Football-Meisterschaft...
Sie sind passionierter Rennradfahrer.
Ist Washington ein gutes Pflaster für
Ihr Hobby?
Ja, sehr. Es gibt viele tolle Radwege ent-
lang des Potomac oder auch im Rock
Creek Park, diesem Wald-Keil, der im
Nordwesten der Stadt bis fast ins Zen-
trum hineinragt. Generell werde ich aber
viel mehr aufpassen müssen, wenn ich
mit dem Rad unterwegs bin. Man muss
extrem vorausschauend fahren, weil
viele Autofahrer es nicht gewöhnt sind,
auf Radfahrer Rücksicht zu nehmen.
Sie engagieren sich seit sechs Jahren
als Botschafter für das Kinderhilfswerk
„Save the children“ und hier besonders
für die Bildungskampagne der Organisa-
tion. Warum liegt Ihnen gerade dieses
Thema so am Herzen?
Weil ich der festen Überzeugung
bin, dass Bildung der Schlüssel zu
einer besseren Gesellschaft, zu
einem besseren Leben ist. Gerade in
Entwicklungsländern. Nur wer eine
ausreichende Ausbildung erfährt,
wird die Werkzeuge für ein eigen-
ständiges Leben erhalten und nut-
zen können. Bildung ermöglicht
Kommunikation, Meinungs- und
Gedankenaustausch. Und das wie-
derum ermöglicht uns zu erfahren,
wie andere die Welt sehen. Auch
über Grenzen hinweg. Eine Grund-
voraussetzung für ein friedlicheres
Miteinander.
Ingo Zamperoni: Ab Februar
2014 wird er für die ARD
aus Washington berichten.
Wir haben ihm die Söhnlein-
Villa in Wiesbaden, die dem
Weißen Haus in Washington
nachempfunden ist, in den
Hintergrund gelegt.
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22 Perfektion in Wiesbaden
HOTELLER IE UND GASTRONOMIE IN DER LANDESHAUPTSTADT
Gerald Kink, Hotelier und Präsident des
Hotel- und Gaststättenverbandes Hessen,
sieht die Hotellerie und die Gastronomie
in Wiesbaden gut aufgestellt.
Ausgehfreudiges und begeisterungsfähiges Publikum gefragt
Auch die Gastronomie in Wiesbaden stellt sich der Herausforderung: Sie reagiert
auf die veränderten Freizeit- und Konsumgewohnheiten ihrer Gäste, auf ein Ausgeh-
verhalten, das sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt hat. In Sachen Vielfalt
und Anzahl des gastronomischen Angebotes, urteilt der Präsident des Hotel- und
Gaststättenverbandes Hessen (DEHOGA), Gerald Kink, ist Wiesbaden gut aufgestellt.
Perfektion in Wiesbaden 23
ls hessischer DEHOGA-Präsident repräsentiert
Gerald Kink, selbst Inhaber des Vier-Sterne-
Hotels Oranien in der Wiesbadener Innenstadt,
die großen wie auch die vielen mittleren und kleinen
Unternehmen in Hotellerie und Gastronomie. Und bei
allen gesellschaftlichen Veränderungen und allen Werte-
wandeln sagt er doch mit Überzeugung: „Der Branche
geht es gut.“ Die Umsätze in Hessens Landeshauptstadt
sind nach den Worten des 51-Jährigen stabil und die
Übernachtungszahlen weisen auch im Jahr 2012 mit ins-
gesamt 1.093,129 Übernachtungen ein ermutigendes Plus
auf. „Der Mensch sucht Orte, an denen er sich wohlfühlt“,
so die Erfahrung des Hoteliers – und dies gelte für die
Hotellerie wie die Gastronomie gleichermaßen. Zwar
gehörten zur Schnelllebigkeit der Zeit auch Vorlieben
für die nach dem Franchiseprinzip geführten Cafés und
Restaurants der Systemgastronomie, doch ebenso sei
Doch: Zu einer bunten Gastronomie gehört auch ein
ausgehfreudiges Publikum, das sich bei großen Hotelketten und
Systemgastronomie gut aufgehoben fühlt, sich aber auch
für inhabergeführte kleinere Hotels, für individuelle Restaurants
und gemütliche Kneipen zu begeistern versteht.
Individualität nach wie vor gefragt. Restaurantkonzepten
mit standardisiertem Speisen- und Serviceangebot und
dem Prinzip zu weltweit einheitlichen Maßstäben ver-
pflichtete Hotelketten, deren Zimmer fast überall auf der
Welt gleich aussehen, will der Hotelier, der die erfolg-
reichen Konzepte schätze, keineswegs die Existenzberech-
tigung absprechen. Und bricht gleichzeitig eine Lanze für
Angebote außerhalb der Gleichmacherei. Schließlich:
„Was wären denn unsere Innenstädte ohne ihre vielfäl-
tigen und bunten Restaurants und Kneipen?“
Auch wenn der hessische Verbandspräsident die Situation
der Branche, zu der in Wiesbaden 78 Hotel- und 760 Gas-
tronomie-Betriebe zählen, insgesamt positiv bewertet,
beobachtet er gleichzeitig ein Leiden der Kneipenkultur wie
auch ein Sterben der Gastronomie im ländlichen Bereich.
Und damit auch in manchem Stadtteil Wiesbadens, weil
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Speisen am prasselnden Kaminfeuer:
Philip Weber in seinem „Wikinger“ in
der Wiesbadener Altstadt.
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24 Perfektion in Wiesbaden
betriebliche Nachfolgeprobleme nicht zu lösen seien. „Die
Herausforderung für die Gastronomie besteht in dem ver-
änderten Ausgehverhalten ihrer Gäste“, sagt Kink mit Blick
auch auf die heutigen weitaus restriktiveren Vorgaben als
in der Vergangenheit etwa bei Geschäftsessen. Die Zeiten,
da Messe- und Tagungsgäste den Arbeitstag an der Hotel-
bar ausklingen ließen und dann erst zum Abendessen
gingen, „diese Zeiten sind einfach vorbei“, so der Hotelier.
ie Vielfalt der Wiesbadener Gastronomie weiß Gerald
Kink an einer Fülle von Beispielen darzustellen, bei-
spielhaft seien an dieser Stelle das „Bobbeschänkelche“,
das „Lumen“ und der „Wikinger“ genannt. Allen gemein
ist, dass sie gerne auch regionale und saisonale Produkte
verarbeiten und sich mit ihrem Angebot als Alternative zu
Döner und Pizza verstehen. Während das „Bobbeschänkel-
che“, das seit mehr als 150 Jahren existiert, auch für die
Region typische Gerichte wie Spundekäs’ oder Handkäse
anbietet und gleichzeitig für seine saisonalen Angebote
wie die Spargel-, Wild- oder Gänsezeit beliebt ist, setzt
das auch für seine Live-Musik bekannte „Lumen“ auf die
Melange von Restaurant, Café und Bar, mit einem Quick
Lunch und umfangreichem Cocktailrepertoire. Der in der
Wiesbadener Altstadt beheimatete „Webers Wikinger“
versteht sich als Traditionsrestaurant in urig-rustikalem
Ambiente mit einer vielfältigen Auswahl insbesondere an
Fleisch-Spezialitäten.
„Gastronomie braucht Kontinuität“, erklärt der Hotelier,
der die hohen Anforderungen der Branche nicht verschweigt.
Die Arbeit in Hotellerie und Gastronomie erfordere ein
hohes Maß an Leidenschaft und die Bereitschaft, den
Servicegedanken auch zu leben. „Und in unserer Branche
braucht man viel Verständnis für seine Gäste“, sagt Kink,
der aus eigener Erfahrung weniger ermutigende Gästereak-
tionen kennt und gleichwohl Dank und Anerkennung als
unmittelbare Resonanz auf die geleistete Arbeit schätzt.
„Für den Tourismus ist eine bunte, auch international viel-
fältige Gastronomie außerordentlich wichtig“, betont Kink.
Fehle ein breites Angebot an Hotels und Lokalen, führe dies
zur Verödung, „dann lassen sich Regionen und Städte nicht
als attraktive Touristenziele vermarkten.“ Wenngleich Kink
nicht immer mit der gesellschaftlichen Akzeptanz seines Be-
rufsstandes einverstanden ist, so weiß er doch um die Wert-
schöpfung der Branche. Mit insgesamt 3.720 Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeitern erwirtschaften die gastgewerblichen
Betriebe der hessischen Landeshauptstadt einen jährlichen
Gudrun und Rainer Loß bieten
im „Bobbeschänkelche“ regionale
Gerichte an und sind für
ihre saisonalen Angebote wie die
Gänsezeit im Winter beliebt.
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Perfektion in Wiesbaden 25
Das „Lumen“ am Wiesbadener Marktplatz
setzt auf den Mix aus Restaurant, Café und Bar.
Und auf viel Licht.
Umsatz von 218,5 Millionen Euro. Für das ganze Bundes-
land meldet der DEHOGA Hessen, der rund 15.200 Gastro-
nomiebetriebe und 3.200 Hotels vertritt, mehr als 160.000
Mitarbeiter und einen Umsatz von jährlich rund
3,5 Milliarden Euro.
ür den Ausblick in die Zukunft benötigt Hessens
DEHOGA-Präsident Gerald Kink keine Wahrsager-Kugel:
„Der Anteil der Systemgastronomie, die bereits heute rund
30 Prozent des Angebotes in Wiesbaden ausmacht, wird auf
mehr als 50 Prozent steigen“, prognostiziert er. Gleichzeitig
ist er überzeugt, dass Einfallsreichtum und Individualität, die
von Mund-zu-Mund-Propaganda ebenso wie von Tipps in
sozialen Medien leben, erfolgversprechend sind. Auch noch
in der heutigen Zeit ließe sich ein inhabergeführtes neues
Unternehmen erfolgreich am Markt etablieren.
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26 Veranstaltungen 1. Halbjahr 201426
goEast Festival9. – 15. April 2014
Das mittel- und osteuropäische
Kino erzählt ideen- und bilderreich,
mal fröhlich, oft lakonisch, mal
traurig und nicht selten sehr origi-
nell. Das Filmfestival goEast hat
bei Cineasten einen festen Platz im
Terminkalender erobert, präsentiert
jährlich im Frühjahr in Wiesbaden
die besten Werke unserer östlichen
Nachbarn und bietet die Gelegen-
heit, mit den Filmemachern ins
Gespräch zu kommen.
Festspiele, Festivals und Feiern unter freiem Himmel
Wiesbadener Ostermarkt mit verkaufsoffenem Sonntag 4. – 6. April 2014
Wenn sich Wiesbadens Fußgängerzone rund um
den Mauritiusplatz in einen Marktplatz mit
frühlingshaftem Blumenschmuck, ausgefallenem
Kunsthandwerk und individuellen Dekorations-
artikeln verwandelt, dann ist die Zeit des Wies-
badener Ostermarktes gekommen. Drei Tage
lang lädt der Ostermarkt, dem ein Stoffmarkt
angeschlossen ist, zum Bummeln und Probieren
ein – und jede Menge Originelles zum Ver-
schenken, für andere oder sich selbst. Stress-
freies Einkaufen ist am letzten Tag des Oster-
marktes möglich: Am verkaufsoffenen Sonntag
haben die Läden und Geschäfte in der Innen-
stadt von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
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Zu den „12 guten Gründen“ zählen der Wiesbadener Fastnachtszug
(2. März 2014), der Wiesbadener Ostermarkt (4. bis 6. April 2014), das
goEast Festival (9. bis 15. April 2014), die Internationalen Maifestspiele
(26. April bis 31. Mai 2014), das Internationale Wiesbadener
PfingstTurnier (6. bis 9. Juni 2014), das Wilhelmstraßenfest (13./14. Juni
2014), das Rheingau Musik Festival (28. Juni bis 13. September 2014),
die Rheingauer Weinwoche (8. bis 17. August 2014), der
Ironman Germany 70.3 (10. August 2014), das Wiesbadener Stadtfest
mit verkaufsoffenem Sonntag (25. bis 28. September 2014), der
European Youth Circus (16. bis 19. Oktober 2014) und der Wiesbadener
Sternschnuppen Markt (25. November bis 23. Dezember 2014).
Das Jahr 2014 in Hessens Landeshauptstadt
Wiesbaden wird sportlich, gesellig, interessant und
abwechslungsreich für Liebhaber von Musik, Film und
Theater. „12 gute Gründe, Wiesbaden zu besuchen“
bilden die Highlights aus dem vielfältigen Angebot
ab, zu dem Film- und Theaterfestivals ebenso
gehören wie Sportturniere und Publikumsmagneten
wie etwa die Rheingauer Weinwoche und der
Wiesbadener Sternschnuppen Markt.
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27Veranstaltungen 1. Halbjahr 2014 27
Internationales Wiesbadener PfingstTurnier 6. – 9. Juni 2014
Zum 78. Mal versammelt sich die
Weltelite des Reitsports traditionell
zu Pfingsten im Biebricher Schloss-
park, um vor malerischer Kulisse
sportliche Höchstleistungen zu prä-
sentieren.
Zu den Höhepunkten des Turniers
gehören die Vielseitigkeitsprüfung
am Samstagvormittag, die Dressur-
kür mit Musik am Sonntagabend,
der „Große Preis von Wiesbaden“
am Montagnachmittag und natürlich
die „Wiesbadener PferdeNacht“, die
das Turnier am Freitagabend eröffnet
und tausende Pferdeliebhaber in
den Schlosspark am Rhein lockt.
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Hotel der Standard-Kategorie
inklusive reichhaltigem Frühstück
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Internationale Maifestspiele26. April 2014 – 31. Mai 2014
Die Internationalen Maifestspiele Wiesbaden
genießen weit über Wiesbaden und die
Region hinaus einen ausgezeichneten Ruf.
Bei dem nach den Bayreuther Festspielen
ältesten Festspiel Deutschlands gastieren
im Hessischen Staatstheater Wiesbaden die
bedeutendsten Ensembles, Ballettkompa-
nien und Musiker aus aller Welt. Die
Maifestspiele 2014 stehen letztmals unter
der Künstlerischen Leitung des langjährigen
Intendanten Manfred Beilharz.
Die Wiesbaden Marketing GmbH bietet
den Besuchern ein breit gefächertes
Angebot an Pauschalen und Leistungs-
bausteinen an, die der Gast ganz
individuell zusammenstellen und hinzu-
buchen kann. Informieren Sie sich im
Internet unter
www.wiesbaden.de/individualangebote
Monatlich informiert der Tourist-
Newsletter über aktuelle touristische
Angebote, Veranstaltungen, Ausflugs-
möglichkeiten sowie vielseitige Pauschal-
arrangements und gibt Tipps für den
nächsten Wiesbaden-Aufenthalt. Eine
kostenfreie Registrierung ist unter
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Wilhelmstraßenfest (Theatrium)13. – 14. Juni 2014
Das Wiesbadener Wilhelmstraßenfest,
das aufgrund seiner Entstehungsge-
schichte auch als „Theatrium“ gefeiert
wird, wurde in der Vergangenheit mehr-
fach kopiert – und doch nicht erreicht.
Das besondere Flair der Wilhelmstraße,
das einladende Angebot auf dem
Bowling Green vor dem Kurhaus Wies-
baden, aber auch die Parkanlage Warmer
Damm lassen das Wilhelmstraßenfest
alljährlich auch für auswärtige Gäste zu
einem besonderen Erlebnis werden. Auf
mehreren Bühnen geben Musikgruppen
und Bands ihr Bestes, ein großer Kunst-
handwerkermarkt vor dem Kurhaus
verführt mit ausgefallenen Kunstkrea-
tionen und das Angebot an Speisen und
Getränken sucht seinesgleichen.
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Horizont Jawlensky14 Feb—1 Jun 2014
CézanneGauguinvan GoghKandinskyMatisseMunch