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  • Wohnen im AlterDokumentation des Symposiums Wohnen im Alter am 04.12.2008 in Berlin

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    WOHNEN IM ALTER

    Inhaltsverzeichnis

    Einleitung Barrierefreies Wohnen ein Leben lang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4

    Wohnen im Alter Eine Herausforderung fr die nationale Stadtentwicklungspolitik . . . . . . . . . . .6Dr. Engelbert Ltke Daldrup, Staatssekretr, Bundesministerium fr Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Berlin

    Demographiefester Wohnungsbau zu bezahlbaren Preisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Thomas Janta, Leiter der Abteilung Wohnungsbau, Wohnungs- und Siedlungsentwicklung, Ministerium fr Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Dsseldorf

    Wohnraumversorgung bedarfsgerecht Die Kompetenz der Lnder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10Peter Busch, Referatsleiter Integrierte Stadtentwicklungs- und Wohnungspolitik, Ministerium fr Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg, Potsdam

    Hansestadt Lbeck Gesamtkonzept Leben und Wohnen im Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13Matthias Wulf, Fachbereich Wirtschaft und Soziales, Hansestadt LbeckMatthias Rasch, Grundstcks-Gesellschaft Trave mbH, Hansestadt Lbeck

    Wie halten es die Nachbarn? Neue Wohnformen fr die zweite Lebenshlfte auf dem Prfstand. Beispiele aus der Schweiz und Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15Dr. Andreas Huber, Eidgenssische Technische Hochschule Zrich, Department Architektur, ETH Wohnforum, Zrich

    Wie werden Babyboomer morgen wohnen? Passen Angebot und Nachfrage zusammen? . . . . . .17Dr. Marie-Therese Krings-Heckemeier, empirica, Berlin

    Barrieren reduzieren Immer, wenn es mglich ist! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Prof. Dr.-Ing. Susanne Edinger, Fakultt fr Ingenieurwesen und Architektur, FH Heidelberg, Heidelberg

    Innovationen fr familien- und altengerechte Stadtquartiere Ein Forschungsfeld im Experimentellen Wohnungs- und Stdtebau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22Dr. Manfred Fuhrich, Referatsleiter Stadtentwicklung, Bundesamt fr Bauwesen und Raumordnung, Bonn

    Generationengerechtes Wohnen als Zukunftsaufgabe fr eine Frderbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25Werner Genter, Bereichsleiter KS, KfW Bankengruppe

    Zusammenfassung Podiumsdiskussion I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27Brauchen wir eine neue (Wohnungs-)Politik fr das Alter?Vertreter der Fraktionen des Deutschen Bundestages im Gesprch mit Jens Friedemann

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    INHALT

    Zusammenfassung Podiumsdiskussion II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30Wohnen im Alter als integrative Aufgabe Wohnwnsche und InvestitionsstrategienVertreter der Anbieter- und Nachfragerseite im Gesprch mit Jens Friedemann

    Schlussworte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32Dr. Ute Redder, Leiterin der Unterabteilung Wohnen, BMVBS, Berlin

  • Im Jahr 2025 werden schtzungsweise 20,1 Millio-nen Menschen in Deutschland ber 65 Jahre altsein. Das ist etwa ein Viertel der gesamten Bevlke-rung. Mit der wachsenden Zahl lterer Menschensteigt der Bedarf an altersgerechten Wohnungen.Die Anpassung und Erweiterung des Wohnraum-angebots an die Bedrfnisse des Wohnens im Altersetzt in besonderem Mae Investitionen in den Woh-nungsbestand voraus, um den Zugang zur und dasBewegen in der eigenen Wohnung fr ltere Men-schen mit Mobilittseinschrnkungen zu vereinfa-chen. Darber hinaus bedarf es mit Blick auf die aktive Teilhabe im Alter integrativer Konzepte, dieber die Wohnung hinaus auch die stdteplaneri-sche Quartiersentwicklung angemessen bercksichti-gen. Dazu gehren zum Beispiel die Ansiedlung vonEinzelhandel und der Ausbau von Infrastrukturen inden einzelnen Stadtvierteln. Und: Was lteren Men-schen hilft, ist auch fr andere Generationen gut.Mtter und Vter mit Kinderwagen freuen sich eben-falls ber barrierefreies, -reduziertes Fortbewegen.

    Generationengerechtes Wohnen ist eine Gemein-schaftsaufgabe, erffnete Dr. Engelbert Ltke Daldrup, Staatssekretr im Bundesministerium fr Ver-kehr, Bau und Stadtentwicklung das Symposium zumThema Wohnen im Alter, welches das Bundesminis-terium in Kooperation mit der KfW und dem Deut-schen Verband am 04. Dezember 2008 in Berlinveranstaltete. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standder Erfahrungsaustausch zwischen Vertretern von Politik, Stadtentwicklung, Wohnungsbau, Wirtschaftund Gesellschaft, auf welche Weise das Wohnen imAlter strker im Bewusstsein der Akteure verankertwerden knne. Tenor der Diskussionen und Beitrgewar, dass nur eine gemeinschaftliche, integrative

    Herangehensweise an die Thematik zielfhrend seinknne. Diskutiert wurden folgende Fragen:

    Was bedeutet altersgerechte Wohnungspolitik? Wie differenziert sich die Zielgruppe? Welche rumlichen Dimensionen sind zu berck-sichtigen? Welche Gestaltungsmglichkeiten gibt es? Was sind die grten Herausforderungen?

    Vielen Menschen fllt es schwer, sich rechtzeitig mitden vermeintlichen Einschrnkungen des Alters aus-einander zu setzen. Nicht nur der Staat und die Eigentmer, sondern auch die Mieter selber mssenihr Bewusstsein fr das Wohnen im Alter schrfen.Daher sei es zum einen wichtig das Thema des lterwerdens positiv zu besetzen und zum anderenein differenziertes Bild von der Bevlkerungsgruppejenseits des Erwerbsalters zu schaffen, so Dr. UteRedder, Unterabteilungsleiterin Wohnen im BMVBS,auf dem Symposium. Alt, agil und fit sein sind keines-wegs widersprchliche Attribute.

    Viele ltere Menschen mchten gern in der Nheihrer Familien wohnen. Das bedeutet, dass Quar-tiere geschaffen werden mssen, in denen ein gene-rationenbergreifendes Zusammenleben mglich istund den Bedrfnissen von Jung und Alt entsprochenwird. Um nicht einsam in einer nicht bedarfsgerech-ten Wohnung den Lebensabend verbringen zu mssen, finden positive Beispiele fr betreute Wohn-projekte bereits eine gute Resonanz in unserer Ge-sellschaft. Ein Blick ber den Tellerrand verrt: DieNiederlande und Dnemark verzichten sogar vlligauf den Neubau von klassischen Seniorenheimenund setzen auf ein langes Leben in integrativen Ge-meinschaften.

    Barrierefreies Wohnen ein Leben lang

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    EINLEITUNG

    Ein weiterer Aspekt ist die Altersarmut auch wennein groer Teil der Generation 60+ ber eine groeKaufkraft verfgt und gern mit dem marketingwirksa-men Begriff der Silver Stars belegt wird. SteigendeWohnkosten stellen insbesondere fr eine wach-sende Zahl lterer Haushalte mit kleinen Renten einezunehmende Belastung dar.

    Ziel soll es sein, alle baulichen Manahmen fr ein bedarfsgerechtes Wohnen im Alter zumindestbarrierereduziert zu planen und durchzufhren. Der Bund hat bereits ein deutliches Signal gesetzt.Im Haushalt 2009 wurden 80 Millionen Euro fr die Frderung mit zinsverbilligten Darlehen durchdie KfW zur Verfgung gestellt. Mit diesen Mittelnsollen insbesondere Manahmen zur baulichen Umgestaltung von Wohnungen und Husern, insbe-sondere fr ein alten- und behindertengerechtesWohnen finanziert werden. Vorgesehen sind u.a.die Frderung des barrierereduzierten Gebude-und Wohnungszugangs, Manahmen im Innerender Wohnung, barrierereduzierende Manahmenim Wohnumfeld bis hin zur Errichtung von Gruppen-rumen. Programmeinfhrung und Beratung vonSelbstnutzern und Vermietern werden durch ffent-lichkeitsarbeit und Modellvorhaben untersttzt.Damit sollen innovative und effiziente Lsungen ermittelt und verbreitet werden.

    Die gleichnamige Expertenkommission des Deut-schen Verbands fr Stdtebau, Wohnungswesenund Raumordnung e.V. nahm einen Tag nach diesergelungenen, ffentlichen Veranstaltung ihre Arbeitauf. Angesichts der demographischen Entwicklungder Bevlkerung hat sich die Kommission wichtigeZiele gesetzt: Handlungsempfehlungen und Lsun-

    gen fr Politik, Wohnungswirtschaft und Stadtent-wicklung zu erarbeiten, die es lteren Menschen er-mglichen, so lange wie mglich in ihren vertrautenWohnungen und Husern zu verbleiben sowie inGemeinschaft mit anderen Generationen zu leben.Die Expertenkommission setzt sich aus Vertreterndes Bunds, der Lnder und Gemeinden, der Woh-nungs- und Immobilienwirtschaft, des Kreditwesens,der Genossenschaften, der Mieterseite, der Bauwirt-schaft, der Wohlfahrtsverbnde sowie aus Architek-ten zusammen. Die wissenschaftliche Begleitung hatdas Kuratorium Deutsche Altershilfe bernommen.Den Vorsitz hat Frau Ingrid Matthus-Maier inne.

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  • Vor dem Hintergrund des demographischen Wan-dels Schrumpfung und Alterung der Gesellschaft,zunehmender Regionalisierung und Internationalisie-rung hat der Haushaltsausschuss des DeutschenBundestages im November 2008 das Manahmen-paket Beschftigungssicherung durch Wachstums-strkung beschlossen. Zu dessen Schwerpunktenzhlt die Schaffung von Investitionsanreizen im Bau-bereich, um den Auswirkungen der Finanzkrise ge-genzusteuern und des demographischen Struktur-wandels vorzubeugen. Das Manahmenpaket siehtunter anderem die Frderung des altersgerechtenWohnens vor. Insbesondere die wachsende Zahlder ber 65-Jhrigen und der Hochbetagten ber85-Jhrigen in der deutschen Bevlkerung wirft Fra-gen von Angebot und Qualitt von altersgerechtemWohnraum in Deutschland auf. Das Thema Woh-nen im Alter ist hochaktuell. Der Staatssekretr wiesvor allem darauf hin, verstrkt sowohl die Funktiona-litt des Wohnbestands in Hinblick auf die Bedarfevon Menschen mit Mobilittseinschrnkungen, Be-hinderungen oder der Hochbetagten, als auch dieInfrastrukturen im Wohnumfeld in Bezug auf einehinreichende Ausstattung mit Mglichkeiten


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